PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein Freund spielt



Karin
05.06.2002, 12:03
Hallo
vor drei Wochen habe ich per Zufal efahren das mein Freund spielt. Er hat sogar Kredite aufgenommen nur um speilen zu können. Ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll und wie ich ihm helfen soll. Für eine Therapie oder Beratung ist er nicht bereit, er behauptet er kann von alleien aufhören. das glaube ich aber nicht, er spielt schon seit 10 Jahren.Was kann ich machen??? Er hat mir verboten mit irgenjemanden darüber zu schprechen, ansonsten erzählt er mir gar nix mehr!! Habe einfach eine große Angst um ihm und um die Zukunft!!

Gruß Karin

Daniel
08.06.2002, 17:23
Liebe Karin,
wie kann man einem Süchtigen helfen, seine Sucht zu besiegen ? Das geht nur langsam und ist ein steiniger
Weg. Grundsätzlich geht's nicht ohne den Süchtigen selbst. Nur von Deinem Freund kann die Initative ausgehen. Ich bin selbst spielsüchtig und spreche da aus Erfahrung. Ich besuche seid 2 Jahren die Anonymen Spieler, die in den meisten größeren Städten vertreten sind. Dort können auch Angehörige an den meetings teilnehmen. Also was kannst Du jetzt tun ? Sprich mit Deinem Freund über das Spielen, gib ihm kein Geld mehr und setze ihn unter Druck. Sag er soll sich entscheiden zwischen einer gemeinsamen Zukunft oder zum Spielen. Ich weiß, dass das nicht leicht ist, aber ein Leben mit einem aktiven Spieler ist die Hölle...


Alles Gute und viel Glück für Euch Beide

Daniel

Sabine
19.06.2002, 14:07
Hallo Karin!
Wie hat sich die Sache mit Deinem Freund entwickelt? War er zwischenzeitlich schon wieder spielen? Hast Du ihn einmal gefragt, warum er spielt?

Karin
20.06.2002, 12:40
Hallo Sabine,
es läuft momentan nicht so gut. Er wird aggressiver, will über das Spielen nicht mehr reden und blockt kommplet ab. Das Schlimmste ist es, er vermittelt mit das Gefühl dass ich ihm Egal bin (z.B. soll mir jemanden suchen der nicht spielt), und das tut sehr weh.
Ja ich habe ihm gefragt warum er gespielt hat( er behauptet jetzt spielt er nicht mehr), er konnte mir diese Frage nicht richtig beantworten, angeblich wegen dem Gefühl was er dabei empfindet sogenannten Kick. Ich weiss nicht wie lange ich das noch aushalte??? Die ungewissheit ob er wieder spielt bringt mich um!! Ich kann ihm aber auch nicht ständigt kontrollieren, er ist Erwachsen genug.

Hast du auch schon damit zu tun gehabt????

Gruß
Karin

claus
20.06.2002, 16:51
Hallo,
ich kann mich daran erinnern das ich auch mit meiner Frau nicht reden konnte als ich mit dem Spielen Probleme bekam, da war ich trotzig verbockt und keinen Argumenten zugängig.
Ich empfehle Dir es bei einer Bratungstelle zu versuchen über die Probleme die DU HAST MIT DEM SPIELEN und versuch doch herauszufinden wo es in deiner <<<<<<<<<<<Nähe eine SHG-Gruppe für Angehörige von Spielern- oder süchtigen gibt, es ist bestimmt hilfreich.
Ich wünsche dir viel Mut und Kraft
PS: das mit Spielen war bei mir vor 17 Jahren und ich bin mit meiner Frau noch zusammen und es ist gut.

Karin
21.06.2002, 11:19
Hallo Claus,
ich war schon bei eine Beratungstelle, es hat mir auch sehr geholfen mit jemanden darüber zu reden. Habe mir aber dabei erhofft das die mir sagen wie ich ihm helfen kann, aber das konnten die nicht. Er ist einfach noch nicht so weit, und er meint er braucht keine Hilfe. Das schlimmst ist es das er so viel lügt, was Geld anbetrifft.Er nimmt Kredite auf und und verspielt das ganze Geld. Ich weiss langsam wirklich nicht weiter.
Wie hast du es GESCHAFFT DA RAUS ZU KOMMEN?????

Gruß Karin

claus
21.06.2002, 12:57
Hallo Karin,
der Spieler bin ich in unserer Beziehung, ja ich bin da herausgekommen, weil ichMIR EINGESTEHEN konnte: "SO KANNS MIT MIR NICHT WEITERGEHEN, SONST GEHE ICH VOR DIE HUNDE"
Jetzt war ich in der Lage zum Arzt, Psychiater, Psychotherapeuten Spieler SHG und dann auch in eine stationäre Therapie zu gehen.
Ich habe gemerkt meine Frau konnte nicht mehr und das ASpiel mit dem Spielen war aus!
Es bracht mir keinerlei Gewinn mehr
Ich wünsche Dir Mut und Klarheit
für DEIN LEBEN
Claus

Sabine
21.06.2002, 20:06
Hallo Karin!
WAS spielt Dein Freund denn? Automatenspiele? Roulette? Weisst Du das? Weißt Du auch, wieviel er verloren hat und wie hoch seine Kredite sind? Er muss sich darüber klar wreden, daß es so nicht weiter geht - hatte er denn schon Probleme, d.h. konnte Rechnungen nicht bezahlen oder ähnliches? Du hast geschrieben, daß er gesagt hat, daß er nicht mehr spielt, aber ich denke daß es nicht stimmt...
wenn Du ihm helfen wisst, ist es ganz wichtig, daß Du ihm kein Geld leihst und wenn doch, daß er Dir belegt, wo das Geld ist, d.h., daß er es nicht verspielt sondern z.B. auf sein Konto einzahlt oder Rechnungen bezahlt!
Ich glaube nicht, daß Du ihm egal bist, aber vermutlich schafft er es nicht allein davon los zu kommen. Und jedesmal wenn er spielt und verliert, macht ihn das agressiv...
In dem Moment wo er spielt, schaltet sich sein Verstand sozusagen ab. Das klingt jetzt vielleicht merkwürdig und ist für Dich als Aussenstehende auch nicht nachvollziehbar, weil Du denkst, daß man ab einem gewissen Betrag aufhören muss zu spielen...das ist ziemlich schwierig...

Gruss,
Sabine

Bine
22.06.2002, 14:16
Hallo Karin,
Deine Gefühle kann ich sehr gut nachvollziehen.
Mein Mann ist Alkoholiker (seit 1,5 Jahren trocken).
Seine Sucht hat sich zum Spielen hin verschoben, was ich
lange Zeit überhaupt nicht bemerkt habe.Ich stellte nur
fest, daß unsere Ehe immer schlechter wurde, er nie Zeit fand für die Kinder und mich und immer öfter sagte, daß wir
sparen müßten, weil unser Geschäft nicht gut laufen würde.
Ich habe mich immer mehr eingeschränkt,habe immer mehr auch auf meinen Mann verzichtet und stellte irgendwann fest, daß
ich immer unglücklicher wurde.Irgendwann hat er mir dann
sein Spielen gebeichtet- ich war geschockt-.Mein Mann hat
sehr viel Geld verspielt, mehr als in meiner Vorstellungskraft möglich war.Ich war sauer, enttäuscht, verzweifelt, habe getobt, geschrien, gedroht, geweint...
die ganze Palette mehrmals durch, wie damals beim Thema Alkohol.Er hat weiter gespielt, ich konnte es nicht fassen.
Trotz Einsicht, trotz Eigensperre im Casino- es gab ja noch die Automaten.Es half nichts.Meine Eltern haben ihn zweimal
aus der Spielhalle geholt, er spielte trotzdem weiter.
Von da an habe ich permanenten Druck auf ihn ausgeübt.Ich habe ihn kontrolliert, habe Gespräche mit Freunden geführt
und ihm davon erzählt, zuletzt habe ich den Schritt getan, der am wichtigsten war, ich habe es seinen Eltern erzählt.
So war ich zumindest nicht mehr allein mit dieser Sache,
alle standen hinter mir, sodaß der Druck für meinen Mann noch größer wurde.Ausschlaggebend war dann ein Gespräch zu dritt mit einer befreundeten Pastorin, endlich befaßte er sich ernsthaft mit dem Gedanken eine stationäre Therapie zu
machen.Das ganze zog sich dann leider noch ca.6 Wochen hin,
nun ist er seit fast 2 Wochen dort und endlich gelangen die
Gespräche nicht nur in seinen Kopf, sondern auch in sein Herz.Insgesamt wird er 8 Wochen bleiben, dann sehen wir weiter.Manchmal frage ich mich, warum ich so lange ausgeharrt habe.Wir haben zwei kleine Kinder, es war eine wirklich große Liebe-nur ist momentan nicht mehr viel davon übrig.Ich kann nicht sagen, ob alles gut wird, ob ich meine Liebe wiederfinde, aber ich wollte auch einen gesunden
Vater für meine Kinder und allein das war diese Schwerstarbeit wert.Zuletzt war auch klar, daß ich sofort gehen würde, wenn er nicht diese Therapie angefangen hätte.
Morgen besuche ich ihn das erste Mal, mit der Möglichkeit zu Geprächen mit Therapeuten und anderen Angehörigen.Ich habe Angst davor-ich kann leider nicht sagen, daß ich mich auf ein Wiedersehen freue, denn momentan ist Frieden in mein Leben und das der Kinder eingekehrt und den will ich
nie wieder verlieren.Seit 2Wochen führe ich unser Geschäft alleine, kümmere mich um die Kinder und ihre Belange, führe
den Haushalt und pflege meinen Feundeskreis.Das sind sehr
viele Dinge, aber ich schaffe es und habe mehr Kraft als
zuvor, da mich diese verdammte Spielsucht meines Mannes nicht mehr auffrißt.
Liebe Karin, Du hast zwei Möglichkeiten:
Kämpfe wie ein Tier, setz ihn unter Druck, kontrolliere sein Leben, konfrontiere ihn ständig mit seinem Spielproblem, drohe ihm mit Trennung usw. oder
Trenne ich von Deinem Freund, er wird Dich eventuell mit
runterziehen, es wird Dir schlechter und schlechter gehen.Du kannst ihm nicht helfen!!!!!!!Er kann es nur selbst. Ich weiß das tut weh, ich weiß es wirklich.
Vielleicht hilft ihm aber gerade die Trennung.Wenn er trotzdem keine Anstalten macht etwas gegen seine Sucht zu tun, dann ist es besser, wenn Du Dein Leben ohne ihn gestaltest.Du hast auch nur ein Leben.
Aber das wichtigste: Rede darüber! Teil Dich mit, weih`
Deine Freunde ein. Das ist wichtig für Dich, Du brauchst Halt, hol ihn Dir.

Viele Grüße, Bine

Karin
26.06.2002, 15:13
Hallo Bine,

kann leider nicht viel Schreiben weil ich auf der Arbeit bin. Ich weiss nicht ob ich so viel Kraft haben werde wie Du. Ich möchte dich gerne was fragen, wie hast du dein Mann dazu gebrach eine Therapie zu machen??
Wie ist der Besuch bei deinen Mann verlaufen??
Ich wünsche Dir auch viel Kraft um das alles zu überstehen.

Gruß Karin

Bine
27.06.2002, 23:41
Hallo Karin!
Letztlich ist mein Mann feiwillig in stationäreTherapie gegangen, anders funktioniert es auch nicht.Aber ausschlaggebend war für ihn daß es keinen anderen Weg mehr für ihn gab.Wäre er nicht gegangen, hätte er nicht zu mir und den Kindern zurückkommen können.Nachdem ich ihn sozusagen zum wiederholten Male auf frischer Tat ertappt hatte, habe ich ihn vor die Tür gesetzt.Es folgten zwei furchtbare Wochen mit vielen Tränen auf beiden Seiten, aber ich bin hart und konsequent geblieben, weil ich genau wußte, daß ich so nicht einen Tag länger mit ihm leben wollte.Ferner drohte ihm der sofortige Rausschmiß aus unserem Geschäft, dessen Eigentümer sein Vater ist, den ich auf meiner Seite hatte, der Verlust unseres kompletten Freundeskreises, ein finanzielles Chaos, denn Hilfe bekam nur noch ich usw.Er konnte wählen: Stationäre Therapie mit der Möglichkeit das Ruder noch einmal herumzureißen oder eben NICHTS.Entscheidend war die Erkenntnis, daß er gehen konnte, durfte, daß ich ihn nicht brauchte, das Geschäft ihn nicht brauchte, daß eigentlich niemand mehr seine Anwesenheit wollte.Ich kann Dir nicht genau sagen, was in ihm vorgimg, das einzige, was ich Dir mit Sicherheit sagen kann ist, daß wenn ich diesen Zustand noch länger geduldet hätte, es so weiter gegangen wäre.Es wäre noch mehr Geld den Bach runter gegangen, ich wäre noch kaputter und lebensmüder, die Kinder würden leiden...Du schreibst, Du hast nicht die Kraft, ähnliche Schritte zu unternehmen.Vielleicht seid ihr beide noch nicht soweit.Du mußt allein entscheiden, wie tief Du Dich noch runterziehen lassen willst.Aber, daß es noch viel, viel weiter runtergehen wird, ist so klar, wie das Amen in der Kirche.Ich kann Dir nur raten, nicht zu lange zu warten, daß irgendetwas von alleine geschieht.Wovor hast Du Angst?Daß Dein Freund das Spielen mehr liebt als Dich, es ihm somit egal wäre, wenn Du Dich trennen würdest?Wenn es so wäre, würdest Du dann überhaupt noch mit ihm leben wollen?Vielleicht wartet er auch nur auf die sichtbare,bzw. fühlbare Grenze, die Du ihm setzt, um endlich umkehren zu können.Vielleicht liege ich aber auch falsch, letztlich kann ich nur von meinen Erfahrungen sprechen, in denen allerdings geschahen keine Wunder.Viel viel Mut wünsche ich Dir und das Du Dein eigenes Leben genügend liebst, die richtigen Schritte zu tun.
Gruß, Bine

Bine
27.06.2002, 23:46
Hallo Karin,
Du fragtest ja noch nach dem Besuch bei meinem Mann.
Es war schmerzhaft aber auch wohltuend.Es geht ihm schon viel, viel besser und er ist auf einem guten Weg.Es gibt neue Hoffnung auf beiden Seiten.
Gruß, Bine

elena
02.07.2002, 12:41
Hi Karin,
vor einiger Zeit hab ich herausgefunden, dass mein Freund spielt. Hier ein paar Erfahrungen, die mir und auch ihm geholfen haben, die Situation zu entspannen (auch wenn ich nicht glaube, dass wir das schon ganz und gar hinter uns haben).
Vorweg zunächst einmal: über eine Selbsthilfegruppe ist mit meinem Freund nicht zu reden. Er spricht auch nicht gut genug Deutsch dafür, deswegen ist seine Hemmschwelle noch größer.
Mir hat es geholfen, die Aggressivität, mit der er das Thema abblockt, als Suchtsymptom zu betrachten und nicht persönlich zu nehmen, auch wenn das nicht immer einfach ist. Ansonsten konfrontiere ich ihn immer wieder mit meinen Gedanken, z.B. warum ich glaube, dass man das nicht mit einer einfachen Entscheidung aus der Welt schaffen kann und dass er sich eingestehen sollte, dass das tatsächlich ein ernsthaftes Problem ist. Ich habe gemerkt, dass er sich darüber Gedanken macht und langsam zugänglicher wird, auch wenn er selten direkt und offen darauf reagiert.
Neulich habe ich herausgefunden, wo er spielt (Automaten), und bin hingegangen und hab ihn da rausgeholt. Das war für ihn ein ziemlicher Schock, vor allem war es ihm peinlich, aber es war dann sehr gut für ihn zu sehen, dass ich ihn deswegen nicht fallen lasse. Jetzt hat er mir seine ec-Karte gegeben und lässt mich einstweilen Geld verwahren, das er sparen möchte - ein guter Anfang!
Ich weiß nicht, ob das, was ich mit ihm anstelle, aus "therapeutischer" Sicht besonders klug ist, aber ich lasse mich von meinem Gefühl leiten und achte darauf, selbst nicht unterzugehen. Dann kann ich ihm auch besser helfen. Ich glaube, Sucht ist sehr irrational, man kann das nicht von einem Tag auf den anderen abstellen. Aber wenn Euer Gefühl füreinander stimmt, dann habt Ihr beste Chancen, das in den Griff zu bekommen. Verlier den Mut nicht und lass nicht locker!

Viel Glück für Euch beide und viele Grüße
Elena

Karin
04.07.2002, 12:34
Hallo Elena,
das mit der Ec Karte hat mein Freund auch gemacht er hat mir die gleich gegeben. Habe auch gedacht das es ein guter Anfan ist, bis ich zur einer Beratung für die Angehörige gegangen bin. So lange er selbst nicht merkt das er süchtig ist, hat das kein Sinn die Karte zu behalten. Die haben mir das so erklärt" er widerspricht sich wenn er mir die Karte gibt, meint aber das er nicht süchtig ist". Habe ihm dann die Karte zurück gegeben. Er zeigt mir momentan die ganzen Konto Auszüge usw..
Es gibt genug Quellen wo er sich aber das Geld leihen kann und das ist das größte Problem. Ich weiß nicht ob ich mit jedem von (seinen Freunden)reden soll. Ich glaube auch nicht das er da alleine rauskommt, er spielt nämlich schon seit 10 Jahren und das ist nicht wenig was er verspielt hat.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles gute auch für euch beide.

stephan
09.07.2002, 22:21
hallo erstmal bin auch spieler und wollte igntlich nu erst mal sagen zu daniel mit druck erreicht man garnichts sondern ezielt miner meinung nach nur das gegenteil

bis dann

Torsten
09.07.2002, 22:47
Hallo Karin.Es gibt auch Beratungen für Angehörige von Süchtigen.Würde ich einmal ausprobieren.Und ich würde mir an Deiner Stelle eine Grenze setzen,bis wo es die Beziehung wert ist.Zeigt nicht gerade von großem Vertrauen,wenn er Dir verbietet,darüber mit jemandem zu reden.Als erstes mußt Du schließlich an Dich denken.Helfen kannst Du ihm nicht,wenn er nicht selber willens ist etwas zu unternehmen.Hauptsache Du unterstützt ihn nicht finanziell.Der beste Weg ist eine Therapie.Ich mußte auch erst tief fallen,bis ich diese Hilfe in Anspruch genommen habe.Kann ich aber nur emfehlen.

Gruß Torsten

udo
17.07.2002, 22:13
hallo karin !!!
ich bin auch spieler ( seit ca 25 jahren ) und der weg dort raus ist sehr schwer. ich bin jetzt seit 9 monaten spielfrei und will es auch bleiben. ich habe mich an die caritas gewandt um mir hilfe geben zu lassen und das muß dein freund auch wollen, den zwingen kann man einen
"zocker" zu nichts, dann wirds meist nur noch schlimmer.
es gibt seit kurzem die möglichkeit der ambulanten therapie.
vielleicht läßt er sich ja darauf ein.
wenn du noch fragen hast kannst du mich jederzeit fragen ich versuche dir so schnell ( wie mir möglich ist ) zu antworten.
gruß udo

Karin
22.07.2002, 12:19
Hallo Udo,
danke für dein Beitrag, es ist wirklich schwer als Außenstehende einen Süchtigen zu verstehen. Mein Freund ist noch lange nicht bereit für eine Therapie, er meint er schafft das alleine. Er möchte nicht mal über das Spielen mit mir reden, was soll er dann bei fremden Menschen. Ich habe mir wirklich Mühe gemacht an ihm ran zu kommen, leider aber ohne Erfolg. Er ist ein sehr verschlossene Mensch. Die Sache ist für ihm abgeschlossen, und er will nicht mehr darüber Diskutieren. Was soll ich noch machen??? Ich habe zwar die Kontrolle über sein Konto, aber davon wird er nicht wieder Gesund.

Gruß Karin

udo
22.07.2002, 18:54
hallo karin
klar hat er damit kein problem. hatte ich auch nie bis mir aufgefallen ist das mein bekanntenkreis nur noch aus zockern bestand. meinen wahren freundeskreis hatte ich da schon längst verloren. du solltest versuchen ihm das gefühl für geld wieder zu geben.

Cigdem
23.07.2002, 14:41
Hallo,
bin auch am Ende. Mein Mann hat in einem Jahr 22.000 € beim Oddset verspielt. Weiss nicht mehr weiter. Gestern hab ich ihn rausgeschmissen. Konnte nicht mehr. Ich hab ihm immer wieder sein Konto mit Geld aufgefüllt wenn er keins mehr hatte. Jetzt reichts.
Ich werde ihm anbieten zurück zu kommen wenn er eine Therapie beginnt.
Dann kann er sich entscheiden, ob er eine Zukunft mit mir und einer Therapie möchte oder eine ohne Therapie, dann aber auch ohne mich.
Wir müssen stark sein und vor allen Dingen Konsequent.
Ich hab das jetzt ein Jahr mit gemacht. Und hab es erst jetzt begriffen.

Bine
28.07.2002, 21:35
Hallo Cigdem,
beim lesen deines beitrages habe ich dir laut "YES" zugerufen.der rausschmiß meines mannes war auch meine letzte konsequenz.es tat unglaublich weh, aber es gab keinen anderen weg.ich wünsche dir von ganzem herzen die kraft das durchzustehen, ich weiß, wie du dich fühlst.bleib fest, nur so kannst du ihm helfen.Würde mich freuen zu hören,wie es bei euch weitergeht.
Alles Gute für dich und viel, viel Kraft.Du bist auf dem richtigen weg!!!
Gruß, Bine