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olli
22.11.2002, 11:34
Hallo zusammen,

leider schaffe ich erst jetzt mal wieder zu schreiben und habe dann auch direkt ein neues Thema.

Wie ist das bei Euch, wie geht Ihr mit diesem Spieldruck um?

Ich habe die Tage nicht gezählt, denke aber an ca.3-4 Wochen in denen ich jetzt nicht mehr gezockt habe.

Das Problem (nämlich der "Wunsch", die "Lust") oder auch einfach der Druck mal wieder etwas zocken zu gehen nimmt nicht ab, im Gegenteil er steigt.

Wann wird das denn mal weniger?
Wenn Ihr mögt könnt Ihr ja mal Eure Erfahrungen hier einbringen, das wäre echt toll.

Wie geht Ihr mit diesem Druck um?
Oder empfinde nur ich das so?

Gruß an alle
Olli

Yasin
22.11.2002, 11:54
Hallo Olli,
der Spieldruck kommt und geht unangemeldet. Es ist dein Suchtgedächtnis das niemals schläft. In unangenehmen Situationen, bei Problemen oder auch wenn es mal langweilig ist, erinnert es dich an eine Handlung -> Spielen! Es gaukelt dir eine heile Welt vor und die Lösung all deiner Probleme -> Scheinbar!

Ich selber gehe damit sehr offensiv um und immer wenn ich Suchtdruck verspüre, dann rede ich mit dem nächsten den ich greifen kann darüber. Es hilft! Danach mache ich mir dann Gedanken, woran es liegen kann? Oft ist es aber so, das es keinen Grund gibt! Mein Suchtgedächtnis schläft auch nicht und von Zeit zu Zeit meldet es sich eben mal. Vielleicht sind es irgendwelche Töne die ich höre, Farben die ich sehe oder andere Reize welche mein Suchtgedächtnis wecken? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht! Es ist aber tatsächlich so, das es weniger wird. Mit zunehmender Abstinenz (Zeit), wird auch der Suchtdruck weniger. Das soll nicht heißen das er GANZ verschwindet, denn das tut er NICHT! Aber mit dem anderen Leben das ich jetzt führe, mit einem ausgeglichenen Tagesablauf, mit der Hilfe meiner Selbsthilfegruppe und dem kritischen Hinterfragen von mir selbst ist es absolut erträglich, da diese Schübe immer seltener werden.
Verliere nicht den Mut. Auch bei dir wird es weniger werden, denn irgendwann ist die Sucht nicht mehr dein Lebensinhalt. Jede Veränderung braucht eben Zeit - gib sie ihr!

Gruß Yasin

Stefan
24.11.2002, 09:27
Hallo Olli,

Ich verfolge schon seit längerm die Beiträge in diesem Forum,möchte heute das erstemal meine Gedanken mitteilen.
Ich bin süchtiger Spieler und habe es geschaft seit über
drei Jahren mein Leben ohne das Spielen zu meistern.Noch
Heute, wenn es mir nicht gut geht oder mein Leben nicht so
läuft wie ich mir das vorstelle,kommen manchmal die Gedanken
das es ja Da was gibt,das mir hilft mein Leben leichter
zu bewältigen.Die Gedanken was machen ( Spielen ) zu müssen
oder einfach was nehmen zu können kommen heute immer noch.
Es ist aber kein Druck mehr, weil ich aus meinerm Inrem
ja weis das Das nicht die Lösung ist und sein kann.
Ich habe gerlernt mich mit diesen Gedanken oder auch Druck
auseinander zusetzen.Heute habe ich einige liebe Menschen,
denen ich mich mitteilen kann.Das Reden über das was mich bewekt oder wie ich mich fühle hilft mir über diesem Druck
hinweg.Es ist zwar nicht immer einfach sich mit zu teilen,da ich das 20 Jahre nicht gemacht habe, aber nur das hilft mir.
Ich sehe aber auch das was ich bis Heute geschaft habe (ohne
das ich mich meiner Sucht hingebe ).Ich muss nicht
mehr Lügen,Betrügen oder jemanden Weh tuen.Ich Lebe wieder.
Und das Leben ist Geil!

Liebe Grüße

Stefan

Susanne
26.11.2002, 22:58
Hallo Stefan,

Deine Erfahrung hört sich gut an !!!!
Finde es toll das Du es geschafft hast am Leben wieder teilzunehmen !
Könntest Du mal meinem Freund schreiben ? Das es hilft darüber zu reden und dazu zu stehen und wie Du es geschafft hast ? Vielleicht hilft es ihm, wenn jemand auf ihm zu kommt?
Melde Dich mal

Gruß Susanne