PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ich bin verzweifelt



Bjoern 26
23.12.2002, 19:53
Hallo Leute,

ich spiele jetzt schon mehrere Jahre und es wird immer schlimmer.

Heute hab ich mal eben 200 € verzockt und kann deßhalb über Weihnachten nicht mit meinen Freunden auf die Piste, weil ich Pleite bin.

Meine Kreditkarte habe ich schon vor Jahren weggeben, aber so richtig geholfen hat das auch nicht, immer wenn ich Geld zur Verfügung habe, renne ich gleich in die Spielhalle und hau alles auf den Kopf.

Danach fühle ich mich immer sehr schlecht, verkrieche mich in meine Wohnung und hab zu nix mehr Lust.


Ich hab bislang mit niemanden darüber gesprochen, konnte es immer geheim halten, meine Arbeitskollegen wundern sich nur, das ich nie Geld habe.

Ich habe es satt, will mir vornehmen, im nächsten Jahr nicht mehr zu spielen, werd jetzt immer nur kleine Beträge von meinem Konto abheben, denn mit 50 Euro bin ich noch nie in die Spielo gegangen, meistens gehen da immer zwischen 200 und 400 € drauf.

Gibts hier Leute. die sich selbst helfen konnten und jetzt nicht mehr Spielen?

Wäre für jeden Tipp dankbar !

Frohe Weihnachten

claus
23.12.2002, 20:49
Hallo Bjoern,
vor 20 Jahren sagte mir ein Internist warum ich so matt bin, wo ich doch körperlich Gesund war wie er feststellte!
Ich habe ihm gesagt das ich Spieler bin, darauf sagte er: "Hören sie doch einfach mit dem Spielen auf".
Erst nach vielen Selbstversuchen und vorgetäuschter Therapie konnte ich 3 Jahre Später mit Hilfe der Anonymen Spieler aufhören, bis zum heutigen Tag.
In der Gruppe sagen sie, immer den ersten Spieleinsatz lassen:
Mir hat eine Überlegung dabei sehr geholfen.
"SPIELE ICH WEIL ICH PROBLEME HABE! ODER HABE ICH PROBLEME DURCH DAS SPIELEN?
Ich wollte immer alles alleine schaffen, aber in der Gruppe ist vieles leichter.
Wenn du Info brauchst, schreib mir einfach...
gute 24 stunden
Claus aus Eschborn

Jenni
24.12.2002, 15:17
Lieber Bjoern,

mir ist es bis vor ungefähr 2 Wochen auch nicht anders gegangen wie Dir.

Versuchs wirklich mal mit einer Selbsthilfegruppe.

Zuerst einmal ist es wichtig, daß Du ehrlich mit Dir selbst bist. Im Moment hast Du kein Geld mehr und was ist, wenn Dein Gehalt wieder auf Deinem Konto verbucht ist. Davor hatte ich in meinen spielfreien Tagen auch immer wieder Angst. Man setzt sich den Guten Vorsatz dieses Geld nicht zu verspielen und tut es dann trotzdem und ist danach natürlich fix und fertig, da es nicht bei NUR (in Anführungszeichen) 100 oder 200 Euro geblieben ist. Man wollte den bisher verspielten Einsatz immer wieder zurückgewinnen und hat es dadurch noch viel schlimmer gemacht.

Ich weiß, ich bin seit ungef. 2 Wochen erst spielfrei, aber ich habe seitdem schon einige angenehme Kontakte geknüpft auch mit Claus, der Dir auch schon geantwortet hat und endlich mal dran gezogen. Ließ Dir doch einmal die Einträge von mir durch (Schlimmer als je zuvor). Du wirst sehen bzw. lesen, daß auch ich kein Kind der Spielfreiheit gewesen.
An diesem Tag ist es bei mir eskaliert und bin auch an diesem Tag endlich zur Einsicht gekommen. Aller Anfang ist schwer, jedoch wirst Du nach einigen Tagen merken wie schön das Leben sein kann.

Wenn Du ein paar private Fragen hast Mail an dieustoc2002@yahoo.de


MFG
Jenni

Gute 24 Stunden

27.12.2002, 18:21
Erst mal Danke für die Hilfe!

Werd mal gleich im Januar ne Suchtberatung aufsuchen,ich glaub allein hat man da kaum eine Chance, mit dem Spielen aufzuhören.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Meld mich dann wieder im neuen Jahr

Hoffentlich schaffe ich es wenigstens erst mal bis Silvester ohne Spielen auszukommen