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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Spielsucht=keine Lösung



Secret
24.12.2002, 00:25
Hallo


Verzeiht, dass ich es vorziehe anonym zu bleiben. Wie Ihr es Euch wahrscheinlich denken könnt, bin ich "leider" nicht durch Zufall auf diese Seiten geraten.

Ich habe mich ein wenig auf Euren Seiten durchgelesen, und finde die Vorschläge an für sich zwar gut, jedoch sind sie durchaus unrealistisch bzw. nicht "praktizierbar". Zumindest nicht für mich und meine Familie. Ich bin die Tochter eines Spielsüchtigen, der zudem ein notorischer Lügner ist.
Es handelt sich um meinen Vater. Ich bin quasi damit aufgewachsen. Er spielt schon seitdem ich denken kann. Unsere Familie ist vollkommen zersplittert. Wir streiten uns, können uns nicht ausstehen wenn wir zusammen sind, weil keiner des anderen Leid ertragen kann. Mir tut es jedesmal weh, wenn ich meine Mutter sehe und sprechen muß, es geht sogar soweit, dass ich Schuldgefühle bekomme, weil ich an ihrer Situation nichts ändern kann.
Mein Vater tut mir nicht mehr leid, denn dafür hat er uns sehr oft im Stich gelassen. Die Besuche des Gerichtsvollziehers sind zur Norm geworden. Spricht man meinen Vater darauf an, und bittet ihn aufzuhören, leugnet er überhaupt gespielt zu haben und fängt an uns zu beleidigen, und verläßt sofort das Haus. Er schnorrt uns (seine Kinder) sehr oft an, und wenn wir ihm nichts geben, finden die Beleidigungen wieder statt. Meine Mutter mischt sich dann nicht ein, weil sie sich entweder zuvor oder danach sich mit ihm auf die heftigste weise gestritten hat.
Ihr werdet jetzt bestimmt sagen, das ist normal, er leugnet es und so weiter. Toll, das hilft mir auch nicht weiter. Er ist seit über 20 Jahren der Spielsucht verfallen, und es wird schlimmer von Jahr zu Jahr. Ich wohne auch nicht mehr zuhause, jedoch lässt es mich immer noch nicht los. Es gibt keine Lösung für sowas, er wird es niemals als Spielsucht akzeptieren. Nach dieser beknackten Kindheit habe ich keine Lust noch mehr Verständnis für ihn aufzuzeigen. Denn ich kann nicht mehr!

bories2002
27.12.2002, 17:31
Hallo "secret",
wenn es Dich nicht loslässt, vielleicht musst du es dann loslassen.
Kleiner Spruch, mit großer Wirkung. Ich bin auch ein süchtiger Spieler (seit 10 Wochen spielfrei). Ich habe in meiner Spieler-"karriere" auch sehr vielen Menschen die mir etwas Gutes wollten, Böses gesagt und getan. Ich weiß wie unerbittlich der Spielteufel sein kann. Mache Deinem Vater keine Vorwürfe, er ist bestimmt derjenige, der am meisten leidet, nicht zuletzt wegen seiner Unfähigkeit dieses alles zerstörende Handeln zu lassen.
Aber das lindert natürlich nicht Dein Leid und das Deiner Familie. Es gibt ein Gebet, eine Weissheit :

Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.

Gib mir den Mut Dinge zu ändern,
die ich ändern kann.

Und gib mir die Weissheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.

Diese Worte zeigen Menschen, nicht nur bei den anonymen Spielern, einen Weg aus den Problemen des Lebens. Wenn man diese Worte versteht und den Willen hat danach zu handeln.
Jeder kann sich selbst fragen, ob die jeweilige Situation, der jeweilige Mensch zu ändern ist oder nicht.
Wenn ja, dann packe die Aufgabe an, nimm die Herausforderung an.
Wenn nicht, so vergeude auch keine Zeit und Kraft für etwas was Du nicht ändern kannst.
Viele Menschen kämpfen mitunter ihr ganzes Leben mit Umständen auf die Ihr Tun keinen Einfluß hat, anstatt sich den Aufgaben zu stellen, die wirklich wichtig sind, weil man sie mitentscheiden kann.
Es ist sehr wichtig, ehrlich zu sein, zu sich selber und anderen, auch wenns manchmal sehr weh tut.
--Jeder Mensch hat das Recht, mit seinem Leben zu machen was er will. Aber keiner hat das Recht andere da mit hineinzuziehen oder es auf Kosten anderer zu machen.--

Vielleicht hilft Dir das auf Deiner Suche.
24 schöne und gute Stunden für uns Alle.
Bories

Jenni
28.12.2002, 05:24
Liebe Secret,

Ich weiß, dafür eine Hilfe zu finden ist wahnsinnig Schwer, jedoch mit Deinem Eintrag hilfst Du zumindest anderen Menschen z.b Heidi und Tanja. Sie werden sehen wie weit ihre Liebe und durchhalten mit ihren Männern führen kann.

Weißt Du, ich habe eine kleine Tochter und hätte ich nicht aufgehört zu spielen, würde mir dies wie Du es beschrieben hast auch blühen.

Ich kenne da auch einen älteren Herren aus der Spielhalle und war dabei, wie er die beiden Gameboys mit jeweils zwei zusätzlichen Spielen seiner Enkelkinder für jeweils 10,00 DM
(damals ca 12 Monate her) verkauft hat. Die 20,00 DM hat er natürlich gleich in der Halle gelassen.

Das einzige, was ich Dir sagen kann ist, das Du noch jung bist und als Angehörige Dich am Riemen reißen solltest und Deiner Mutter beistehen solltest. Deine Mutter ist in dieser Situation die Leidtragende und wenn es Euch Kinder nicht gäbe?????????????????????????? Sie wird sich um ihren Mann gekümmert haben und um Euch und hat dies auch lange Zeit durchgestanden. Schenkt ihr doch einen kleinen Hund oder irgend etwas anderes, um das sie sich kümmern kann oder findet mit ihr ein gemeinsames Hobbie. Euer Vater hat es nicht anders verdient. Er ist bis heute noch nicht tief genug gefallen. NEIN zu sagen ist sehr wichtig. Vielleicht auch das Besuchsrecht zu Euch streichen wäre vielleicht eine angebrachte Maßnahme. Eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Verleumdung wäre auch mal zu überlegen, Ihr müßt Euch seine unverschämtheiten jetzt wos vorbei ist nicht mehr antun, ganz besonders nicht Eurer Mutter, sie liebt Euch nämlich uneingeschränkt (sonst wäre es nie so weit gekommen) auch wenns verdammt hart ist aber?????????

Gute 24 Stunden
Jennie

Secret
02.01.2003, 01:58
Danke für Eure Antworten.

Lieber Bories, dass mein Vater unter dieser "Krankheit" leidet sehe ich ihm an. Auch sehe ich ihm an, dass er dieses Leben nicht aufgeben will, und von uns verlangt ihn dabei zu unterstützen. Z.B. indem wir ihm Geld geben. Er hat keine Ahnung davon, wann seine Kinder geboren sind, was wir überhaupt beruflich/schulisch machen. Mit dem Vorwand Freunde und Verwandte für "ein paar Stunden" besuchen zu gehen, ließ er uns immer bis in die späte Nacht warten- weil er seine Pokerrunden nicht verlassen konnte. So sahen meine Geburtstage immer aus. Klar, er kann ja nichts dafür! Und was konnte ich dafür?

Mich fragt er, wann ich endlich viel Geld verdiene. Klar, er kann nichts dafür.
Jetzt sag mir bloß noch, er hat dies alles für mich getan. Taschengeld bekam ich sporadisch, und meistens mußte ich es am Abend ihm wieder zurückgeben, er würde es mir "morgen" wieder zurückgeben. Es wurde morgen,übermorgen, er war nicht da. Und das ist noch nicht mal alles.

Ich wünsche mir ein bißchen Verständnis von ihm. Jedoch alles was von Ihm kommt ist Unverständnis darüber, warum wir ihm kein Geld geben. "Wir sind ja dazu verpflichtet".
Meine Mutter hat uns "durchgefüttert" ist sichtlich physisch und psychisch mitgenommen. Jedesmal wenn ich sie sehe oder an sie denke, gibt es eine neue Gesichte die sie traurig macht. Also was soll ich loslassen? Die Spielsüchtigen sind nicht die Opfer für mich. Sie sind Täter indem sie Familien zerstören. Ich kann meine Kindheit nicht loslassen, die ist geprägt mit solchen Geschichten.

Jenni: Meine Mutter ist sehr wertvoll für mich. Gerade weil sie immer noch so viel zu erleiden hat, macht es mich fertig. Ich habe Schuldgefühle, und versuche sie nicht zu enttäuschen. Jedoch habe ich ständig das Gefühl, dass ich sie verletzte, und deswegen fühle ich mich schuldig. Sie bringt es nicht fertig sich von ihm zu trennen, obwohl sie so oft davon spricht. Aber langsam scheint sie ernst zu machen, denn sie sucht sich bereits eine eigene Wohnung. Doch wie es so ist, ich glaube es erst, wenn sie ausgezogen ist. Meinen Vater anzeigen kann ich nicht. Ich bringe es nicht fertig. Ich will dass er endlich realisiert, dass es auf gut Deutsch gesagt "Scheiße" ist was er tut. Und dass wir nicht verpflichtet sind für seinen Schrott ihm noch zu dienen. Er wird niemals einsehen, dass er einer Spielsucht verfallen ist, weil er davon überzeugt ist, dass alles richtig ist was er tut.
Für mich ist es eine Krankheit, er tut mir auch leid. Jedoch ist es für mich unerträglich geworden mit ihm ein Wort zu wechseln, geschweige denn, ihm ins Gesicht zu sehen. Die Distanz ist in all den Jahren gewachsen, und wird niemals aufgehoben werden.

Heidi
02.01.2003, 17:46
Liebe Secret,

Dein Beitrag hat mich sehr betroffen gemacht. Denn ich stehe auch zu meinem Wort (genauso wie Tanja) , endlich einen Schlussstrich zu ziehen, denn ich in all den vielen Jahren nicht gezogen habe. Nicht gezogen, weil ich nicht konsequent war, weil ich, wenn es um mich persönlich ging, nie konsequent gewesen bin. Das hat sehr viel mit meiner persönlichen Kindheit zu tun. Meinem Mann habe ich schon 100 Mal gesagt, dass ich ihn wg. der Spielsucht verlasse. Getan habe ich es nie. Natürlich glaubt er mir auch diesmal nicht, dass ich ein Schlussstrich ziehe. Ich habe auch eine Tochter, die 5 Jahre alt ist. Deine Zeilen haben mir erschreckend wiergespiegelt, was in der Zukunft noch alles eintreten kann, wenn man einen Parter bzw. einen Vater hat, der spielsüchtig ist. Mein Mann denkt, alles wird wieder gut. Ich renke mich wieder ein. Ich spreche zwar wieder mit ihm. Aber die Gespräche sind nur auf das nötigste beschränkt. Er sagt mir z.B. dass der Leidtragende an einer Trennung nur unsere Tochter sein wird. Aber lieber ein Schrecken mit Ende als so weiter machen. Ich hoffe, dass ich endlich es schaffe, friedlich ihn dazu zu bewegen, aus unserer gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Anfang nächster Woche werde meine Psychologin anrufen. Mein Mann hat meine e-mail Mitteilung an seinen Therapeuten für die Spielsucht gelesen. Seine Frage war hierzu nur, was ich mir daraus erhoffe, dass ich seinem Therapeuten dies geschrieben habe. Außerdem ist es so, dass er nach außen sein Gesicht wahren will, er hat ja kein Problem der der Spielsucht ansonst. Er weiß nicht, dass ich mich hier im Forum mit Euch austausche. Und ich hoffe, dass er es auch nicht herausbekommt. Ich hoffe inständig, dass es nicht soweit kommen wir wie bei Dir Secret was Deine Mutter betrifft, und ich nie den Absprung schaffe. Denn ich kann Dir nicht sagen, was dann wäre. Verzeihen, kann ich meinem Mann auch nicht mehr. Zuviele Male hat er mich belogen und das Geld verzockt. Zugeben will er seine Sucht, genauso wie Dein Vater, nicht. Er bleibt dabei, dass Geld nicht verzockt zu haben.

Jenni
07.01.2003, 06:19
Liebe Secret,

was passiert, denn wenn Du einfach mal Deinem Vater diese Einträge von uns und Dir zukommen läsßt, einfach nur so.
Dies könnte vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer sein.
Weil, schlimmer kanns eh nicht mehr werden, oder.
Es sei denn, er fängt an Euch zu schlagen, das darf natürlich nicht passieren.
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Liebe Heidi,

Du siehst was passiert.

Aber. Dein Mann sagt die Leidtragende ist später Deine Tochter. Nein das stimmt nicht. Deine Tochter wird damit auch lernen, daß man nur weiterkommen kann, wenn man sich nicht immer entschuldigen muß und nicht auch sich selbst mal was gutes tut. Sieh mal, was passiert, wenn Dein Mann mit ihr zb.b mal in eine Pommesbude geht und sie wegen der Wartezeit immer vor den Daddelkasten setzt irgendwann einmal will sie immer mit, wenn es heißt mal essen holen zu gehen. Bei mir wars so, mein Papa ist mit mir immer zum schwimmen gefahren und danach durfte ich eine Portion Pommes haben. War damals mein Lieblingsessen, aber ich wollte irgendwann eigentlich nur noch in die Pommesbude damit ich drücken gehen darf an diesen Kästen. (Mein Vater, das habe ich von meiner Oma erfahren hat wohl vor Mamas Zeit auch viel gespielt)

Die Leidtragende ist defintitiv
J E T Z T U N D I M M O M E N T Deine Tochter. Auch wenn sie es jetzt noch nicht verstehen kann.
Sie lernt nicht, wie bei Secret, was es heißt auch mal an sich zu denken, wird durch Gewissensbisse gebplagt, dabei kann am allerwenigsten dafür. Später ist sie soweit, daß sie sich sogar schämt für alles und jeden, oder durch Papas Sucht sogar Suchtvorbelastet ist.
Trockenzocken (zusehen wie jemand spielt) gehört ebenfalls zur Spielsucht.
Denn, wenn Du Nein sagst, wirst Du sehen, wie schnell Du Deiner Tochter die doppelte, ja, sogar dreifache Liebe geben kannst.

Meine Tochter hat jetzt wo ich nicht mehr spiele (auch wenn ich dabei hart arbeiten muß) auch bereits die doppelte Liebe von mir und komischerweise stelle ich fest wie schnell sie neue Dinge lernt. Z.B. Seit dem 25.12. macht sie ihre ersten Schritte. Sie hat einige Worte dazugelernt.

Weiß zwar nicht von wem sie das hat (von mir und meinem Mann jedenfalls nicht). Wollte ihr vor zwei Tagen zeigen was eine Uhr macht und sage ihr Tic Tic Tic, da zeigt sie mir einen Vogel mit ihrem Zeigefinger und lacht herzhaft.
In meiner Spielzeit hätte ich nur geschmunzelt, aber mehr auch nicht. Da habe ich mich selbst so weggerollt, daß mir vor lachen die Tränen nur so runterliefen. Seit Tagen habe ich angefangen mit Ihr Bilderbücher anzusehen und zu zeigen was die Kuh, der Hund, das Schaf, das Huhn und viele andere Sachen machen.
Gestern ging ich mit ihr spazieren, da zeigt sie auf ein Auto und sagt bumm, bumm, bumm für brumm. Es ist einfach so schön zu sehen, wie sich andere Menschen (meine Tochter) plötzlich in einem rasenden Tempo entwickeln können, daß schon dies allein Ansporn satt ist weiter zu machen wie bisher. Ich habe meinen Weg gefunden und bin überglücklich deswegen.
Nun finde für Dich einfach die Beste Lösung. Du Bist Du und nur Du allein kannst Entscheiden.
Das Sprichwort: Die Zeit heilt alle Wunden
passt ganz gut denke ich.
Meine Wunden und die meiner Angehörigen haben erst gerade eben aufgehört zu Bluten und werden noch Jahre brauchen bis sie überhaupt mal anfangen zu heilen.


Gute 24 Stunden

MFG
Jenni

norbert
08.01.2003, 17:22
hallo secret, hallo heidi, zieht eure konsequenzen ohne eine hintertür offen zu lassen und rettet von eurer persönlichkeit was zu retten ist - zum selbstschutz. eure aufopferung und euer verzicht waren schon sehr groß und wenn ihr die zerstörung eures "ichs" befürchtet weil euch die inzwischen die kraft zum helfen fehlt - zieht euch zurück und schlagt die tür zu. ich übe damit einen gewissen verat an einem anderen suchtkranken, aber er hat diesen verlust in seinem "spiel" bereits einkalkuliert. wenn er eines tages jedoch vor euch steht und spielfrei seien sollte, gewährt ihm den triumph und hört es euch an. gruss spieler

Heidi
08.01.2003, 18:52
Hallo Norbert,

ich habe deine Zeilen gelesen und würde mir wünschen, dies wirklich in die Tat umzusetzen. Doch bei jedem Angehörigen ist eine andere Geschichte im Hintergrund, so auch bei mir. Ausführlicher möchte ist hierzu nicht werden, nur dass in mir eine Angst ist, die in meine Kindheit zurückgeht, Angst vor meinem Mann die Konsequenzen zu ziehen. Denn auch als Erwachsene habe ich dies gegenüber meinem Vater nie geschafft. Und da liegt der eigentliche Knackpunkt. Wie sagte heute meine Psychologin so schön, mein führt dass auf eine andere Art und Weise weiter, was ich in meiner Kindheit von meinem Vater so erlebt hatte. Nur dass mein Vater nicht spielsüchtig bzw. süchtig allgemein war. Er war "nur" sehr aggressiv. Mehr möchte ich hierzu nicht ausführen. Ich habe mit dem Therapeuten meines Mannes per e-mail kontakiert. Hier einige Auszüge aus seiner Antwort auf meine Fragen:

....... ein paar fachliche Tipps mit auf Ihren Weg
mitgeben:

Ich schätze Sie als Co-Abhängig ein, d.h. Sie sind im Verhaltensmuster
Ihres Manns mitgefangen, obwohl Sie selbst nicht spielen.
Da ist es leicht gesagt, man solle dem Suchtkranken am besten helfen, indem
man ihn in seinem Suchtverhalten eben nicht unter-
stützt, also ihm keine Verantwortung abnimmt, usw.

Den Ausstieg aus dieser Co-Abhängigkeit erreicht man am besten, wenn man:

- sich die eigene Ohnmacht eingesteht
- Hilfe in Anspruch nimmt
- das eigene Leben wieder in den Vordergrund stellt
- alle Maßnahmen einstellt, welche die Sucht begünstigen
- das Suchtproblem nicht mehr verheimlicht
- Maßnahmen zur eigenen Gesundung und zur Gesundung der Kinder ergreift
- SET-Kommunikation* mit dem Suchtkranken führt
- sich evtl. vom Partner trennt

* SET= Support (Unterstützung): "Ich mache mir wirklich Gedanken um Dich"
Empathy (Einfühlung): "Du musst Dich wirklich schrecklich
fühlen"
Truth (Wahrheit): "So sehen die Folgen aus...Was gedenkst Du
zu unternehmen"

Dies soll jedoch kein für alle gültiges Rezept sein. Einige Punkte werden
Sie möglicherweise an sich wiedererkennen.

Ich habe diese Zeilen deshalb ich wiedergegeben im Original, vielleicht hilft es den anderen Angehörigen. Alleine werde ich den co-Ausstieg nicht schaffen, soviel ist für mich klar. Ich hoffe, dass ich von irgendeiner Seite (wenns die überhaupt gibt) Unterstützung bekomme. Natürlich sehe ich mich in den Punkten wieder, dass ich mein Leben komplett in den Hintergrund gestellt habe. Ich habe mich schon mit dem minimalen vom minimalen begnügt. Ohnmächtig bin ich auch,aber die Maßnahmen eingestellt, um die Sucht nicht weiter zu begünstigen, habe ich wohl, nach meiner letzten Aktion (ich berichtete) wohl doch wieder nicht!

juli
13.02.2003, 17:04
Liebe Heidi, bitte denke bei deiner endscheidung mehr an deine 5 jährige tochter. gib ihr die möglichkeit eine schöne, zufriedene aber vor allem sorgenlose kindheit zu haben. denk dabei an deine! die kindheit ist die einzige zeit im leben die man unbeschwährt erleben kann. in den tag reinleben, mit freunden sich zum spielen treffen, nicht denken müssen was und wie wirds morgen sein. las dein kind, kind sein. bitte! wünsch dir viel willenskraft, du schaffst es wenn du willst.

Tritz
12.04.2003, 00:39
Habe mich gestern von meinem spielsüchtigen Mann getrennt, es geht mir sehr schlecht heute.
Eure Zeilen haben mir Mut gemacht auf ein besseres morgen, oder übermorgen?
Ich danke Euch. Tritz

norbert
14.04.2003, 10:19
hi,ich bin spieler und einwenig spielfrei ( 6 monate ), mach für dich das beste draus. gruss norbert

Mario
10.10.2003, 22:51
Ich spiele auch,verspreche mir jedes mal,das es das letzte mal ist und kann es nicht.Ich hätte gerne rat.