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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : spielsucht



andreas bin 27
01.04.2003, 10:45
hey,für mich ist es sehr schwer da rüber zu schreiben oder sprechen.weiss nich mehr weiter.habe meine freundin und bruder angelogen.meine freundin leidet sehr dadrunter.sie versucht mir zuhelfen,bin seid ein jahr in einer selbshilfegruppe.es sind tagen wo einfach langweilich ist beispiele:frei,stress,keine richtigen freunde und so weiter.aber jetzt denke das ich alles verloren habe.wie reden zu zeit nicht mehr miteinander.(wie wohnen seid vier jahren zusammen)sie wartet das ich mit ihr rede,aber ich schaffe einwach nicht.ich weiss nicht weiter.gedanken an selbsmord schon gehabt.am liebsten würde einfach alles stehen u.liegen lassen und weite weg.zu familie,die von meiner feundin wissen da von aussehr meine.ich habe ihr leben zuhölle gemacht, mit meine spielsucht.ich denke grade nach wie es weiter gehen soll und habe keine antworten.ich hoffe das meine freundin mich noch ein mal unter stüzt und eine chance gibt.alles was ich möchte ist mein leben in griff zubekomme.gib mir bitte ein rat was ich machen kann.danke das ihr bitte das liest

andreas
08.04.2003, 15:02
Danke, Andreas27, für Deinen Beitrag;
wie ich Lesen kann, geht es Dir wirklich sehr schlecht und ich sehe, daß es Dir schwer gefallen ist zu Schreiben!
zur Langeweile: Ich glaube, daß Du mit den Themen in der Selbsthilfegruppe nicht klar kommtst, weil Deine eigenen Probleme Dich übermannen. Da ist kein Raum zum Zuhören. Ich kenne dies Gefühl aus eigenen leidvollen Erfahrungen. Dadurch kann es zur Isolierung von anderen Gruppenmitgliedern kommen und Du siehst die ausgestreckten Hände nicht!
Sprich doch einmal mit Deinem Arzt über eine Therapie; ein Ort um den eigenen inneren Schlamassel abzubauen und Gefühl für ein neues Leben zu Finden.
Ich gehe auch gerade diesen Weg, weil ich immer noch krankhaft Negativ denke, trotz 13 Jahren Gruppenerfahrungen und langer Spielabstinenz. Nur, die Freunde meiner Gruppe unterstützen mich vorbehaltslos!
Die Genesung von der Spielsucht kann manchmal so lange dauern, aber sie bringt Erfolg: den Mut zur Geduld.
Schöne 24 Stunden
Andreas

christiane
09.04.2003, 09:02
Hallo Andreas27,

Deine Freundin wird Dir helfen! Wieder und wieder!

Aber Du mußt auf sie zugehen, egal wie schwer es Dir fällt. Ich vermute zu wissen, welche Überwindung das kostet. Geh auf sie zu, ehrlich, erzähl ihr wie´s Dir geht, laß sie teilhaben!

Weißt Du, wie sehr ich mir wünsche, mein Freund würde mit mir Reden, einfach so, von sich aus.

Ich wünsche Dir alles Gute!!!

andreas 23
09.04.2003, 16:50
Hallo Andreas

Ich bin andreas und bin 23 Jahre jung.
Ich habe mit 17 das zocken angefangen und hab die Erfahrung gemacht das meine jetzige Ex-Freundin
mir damals richtig aus der Scheiße geholfen hat!
Ich habe sie und auch andere Bekannte nach Strich und Faden belogen, mir sonstige ausreden einfallen lassen um die blinkenden Automaten zu füllen.
Nachdem sich mein Zustand drastisch verschlechtert hatte und mir auch irgendwann die Ausreden ausgingen, habe ich sie dann in mein Problem mit einbezogen und habe es geschafft 2 Jahre nicht zu zocken.Du solltest versuchen erstmal zu Dir selbst zu finden was Du nun wirklich willst!

Wichtig ist aufjedenfall das Du Deine Freundin sowie Deine engsten Vertrauten in Dein Problem mit einbeziehst offen über Dein Problem redest und dich nicht selber belügst!
Denke auch daran das es Leute gibt (wie z.Bsp deine Freundin) die Dich brauchen und die es sicherlich nicht gerne hören das Du schon Suezit-Gedanken übst!Der Weg sich selber umzubringen ist doch viel zu einfach da Du damit das Problem nicht löst und vor Deinen Problemen nur davon läufst, so wie immer wenn Du "lügst"!

Zu allem muss ich Dir sagen das ich selber seit einem Jahr wieder "ZOCKEN" gehe, jetzt aber den ersten Schritt getan habe und mich meinem betsen Freund anvertraut habe! Ich habe ihm mein Problem geschildert und er bat mir "SOFORT" seine Hilfe an.
Ich persönlich habe mich vorerst gegen eine Therapie entschieden(werde ja sehen wann ich die Fachmännische Hilfe nicht mehr umgehen kann)Ich habe mich mit meinem besten Freund (der absoluter Glücks-Spiel Gegner ist)sehr lange unterhalten und ihm nach unserem Gespräch meine Kreditkarte gegeben sodas ich ab sofort keine Gewalt mehr über mein Konto habe!

Wir versuchen jetzt erstmal das "Problem" am Schopf zu fassen und werden dann sehen wie sich das auf mich auswirkt.Als letztes Mittel schließe ich eine Therapie aber nicht aus.

Ich möchte dir zum Abschluss noch sagen das Du aufjedenfall mit deiner Freundin reden musst. Sie ist jetzt Dein Rückgrat was Dich mit Sicherheit stützen wird, sofern Du sie in Dein Problem mit einbeziehst und mit ihr redest!

Gruss Andreas

Marcus (Fachstellenteam)
10.04.2003, 08:53
Hallo Andreas (23),

ich habe deinen Beitrag gelesen und wünsche Dir viel Erfolg.

Eine Sache hat mich allerdings nachdenken lassen: Du schreibst, du und dein Freund werdet das Problem beim "Schopfe" packen und beziehst das auf den Entzug der Kontokarte.

Glaubst du wirklich, dass da der Schopf des Problems liegt? Nach dem Motto: Kein Geld - kein Spiel? Sollte dies wirklich die Lösung sein, würde dies bedeuten, dass du deine Kontokarte nie mehr wiederbekommen dürftest. Oder denkst du dass du im Laufe der Zeit die Spielsucht "verlernst"?

Kannst ja mal zurückschreiben.
Gruss,
Marcus

Andreas 23
18.04.2003, 15:30
Hallo Marcus

vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe damals bereits eine Therapie in euerem Hause gemacht und bin danach auch in eine SHG gegangen.

Jetzt habe ich bereits den zweiten Schritt getan und meine Eltern in das Problem mit einbezogen.Sie sagten auch sie werden mich unterstützen.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht das der ewige einhalt meiner Kontokarte mich heilen wird!

Ich denke aber auch das ich willensstark genug bin das ohne Therapie zu schaffen.Seit mein Freund die Karte hat kriege ich einen gewissen Anteil meines Geldes womit ich meinen Lebensunterhalt finanzieren kann d.h. Lebensmittel,Benzin,Zigaretten usw. kaufen kann.
Fühle mich seitdem auch schon besser da ich selbst mit dem Geld was ich kriege spielen gehen könnte dies aber nicht tue!!! Ehrlich !!!

Mein Vater sagte mir das er davon überzeugt ist das ich das auch ohne Therapie schaffe!
Ich arbeite an mir selber und sage mir, scheißegal wie groß der reitz ist zu spielen, "DU GEHST NICHT SPIELEN"! Das sage ich mir immer wieder und habe seit der abgabe meiner Konto-Karte keinen Cent(!!) mehr reingeworfen.Das ich das schon geschafft habe motiviert mich jeden Tag mehr und mehr!

Meld Dich mal

Gruss Andreas

claus
18.04.2003, 17:55
hallo marcus,
habe schon ein bisschen schmunzeln müssen was Du da so erählst:
"DU MACHST DIR SELBST ETWAS VOR", das ist wohl auch das Wesen der Sucht, jedenfalls ist das meine eigene Erfahrung.

1. Therapie machen, heisst doch wohl so viel, wie sich Hilfe holen, oder? Du brauchst das nicht sagst Du? Aber gleichzeitig spannst du deine Eltern und deinen Freund in deine Probleme mit ein!

2. Sucht hat absolut nichts mit Willensschäche zu tun, gegen die Sucht kämpfen kann nicht gelingen deswegen. Meine Gefühle sind betroffen, ich kann mich doch nicht selbst beseitigen und meine Empfindungen, oder. Die Heilung kann also nur im emotionalen bereich sein.

3. Ich muss an der Bewältigung meiner Schwierigkeiten arbeiten und nicht meine Angehörigen und Freunde mit hinein ziehen, das funktioniert nicht. Jeder ist für sein (suchtfreies) Leben Selbst-Verantwortlich und kein Anderer!


Meinst Du wirklich das es reicht als dein Beitrag zur Bewältigung DEINER SUCHTKRANKHEIT lediglich "Nicht zu spielen" Das ist Verdammt wenig, oder was arbeitest Du denn sonst an Dir??

Abstinenz ist die Grundlage der Genesungvom "Zocken" und dann geht es erst richtig los, mit dem Leben.

Es lohnt sich, glaube mir. Das sage ich dir mit der Erfahrung von 18 Jahren Abstinenz und selbstverantwortlichem Leben und ohne "Therapie und SHG" hätte ich das niemals schaffen können
Gruss Claus

Marcus (Fachstellenteam)
22.04.2003, 11:22
Hallo Andreas,

bitte verstehe mich nicht falsch: ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass ich dich zu einer Therapie "überreden" möchte.

Ich finde es schön, dass du einen neuen Versuch wagst, deine Spielsucht in den Griff zu bekommen. Du verfolgst eine für dich plausibel klingende Strategie.

Ich möchte dennoch Bezug nehmen auf Claus´Beitrag, denn auch die Klienten die zu uns in die Beratung kommen begreifen, dass es nicht möglich ist, das Spielen einfach nur zu lassen, sondern dass es wert ist, das Spielen im Zusammenhang mit der gesamten Person und all seinen Gefühlen zu betrachten. Vielleicht verstehst du diesen Beitrag als Anstoss, deine Gefühle mit in die Strategie mit ein zu beziehen. Was meinst du: Wie beeinflußt dein Spielen deine Gefühle? und ist es vor diesem Hintegrund überhaupt möglich "das Spielen einfach so zu lassen"?

Schreib noch mal,

Marcus

XXLChristine4U
22.04.2003, 13:24
Nun, ich muß auch sagen, dass mir die Gruppe der Anonymen Spieler und eine Therapie beim Psychologen nicht geholfen haben. Jeder Mensch ist anders.

Letzendlich hat mir am meisten mein Hund geholfen, der in einer sehr schweren Zeit zu mir kam und mein Leben positiv beeinflußte. Außerdem das Hobby Computer. Ich kann deshalb Menschen verstehen, denen eine Therapie nicht hilft.

Nur die Aussage des Vaters von Andreas finde ich nicht gut. Er kann sich nicht in einen Spieler reinversetzen und läßt den Andreas irgendwie dumm da stehen, wenn er doch eine Therapie macht und braucht.

Ich hoffe, ich habe die Namen nun nicht verwechselt.

Grüße
XXLChristine4U
http://www.spielsucht.de.vu

andreas 23
02.05.2003, 15:23
Hallo ihr alle

vielen dank für eure Beiträge.
Habe sie mit viel aufmerksamkeit gelesen und muß euch dennoch sagen das es mir im Moment sehr gut geht!
Seitdem ich hier das erste mal geschrieben habe das ich es ohne Therapie versuchen werde habe ich nicht mehr gespielt!!!! Ich motiviere mich weiterhin und glaube weiterhin fest daran das ohne Hilfe zu schaffen!
Wie gesagt ich spiele nunmehr seit einem Monat nicht mehr und merke das ziemlich in meiner Geldbörse.Da ist endlich mal wieder was drin! :-)
Ích meide jeglichen Kontakt zu irgendwelchen Spielhöllen,
nehme sogar Umwege in Kauf um erst garnicht in die Nähe solcher zu kommen.
Ich weiß das daß auf Dauer keine Lösung ist aber vorerst hilft mir das schon.

Zu Christiane möchte ich sagen das daß mit dem Hund gar nicht so verkehrt finde! Ich habe auch ein Haustier (Kater)und um dieses kümmer ich mich nun ein bischen mehr als früher! Dadurch das ich meine Zeit nicht mehr in Spielhallen verbringe sondern mit Freunden und Familie eher im Biergarten ein Bier trinken gehe!Christiane, vielleicht habe ich die Aussage meines Vaters falsch erklärt! Er lässt mich nicht dumm da stehen, ganz im Gegenteil. Mein Vater sagte mir erst letzte Woche das ich in Therapie gehen soll, weil er der gleichen Meinung ist das daß auf Dauer keine Lösung ist mir nur die Konto-Karte abzunehmen.Er glaubt aber dennoch das ich es auch ohne Hilfe schaffen kann.
Dabei Unterstützt er mich so gut er kann.Sobald ich Langeweile habe und mich der Spielreitz pakt rufe ich ihn z.Bsp.an und wir machen was zusammen (DVD gucken,Mensch ärger Dich nicht spielen etc.)

Diese Unterstützung aus den eigenen Reihen tut mir sehr gut und deswegen mache ich nur Fortschritte da mir meine "FREUNDE" völlig neue Lebensperspektiven eröffnen!
Ich habe schnell erkannt das daß Leben doch so schön sein kann!! Ich kann mir nún auch mal andere Dinge leisten von denen ich bis dato nur träumen konnte!
Es sind bis jetzt nur Kleinigkeiten da ich ja ziemlich viel verloren habe, aber ich habe mir weitere Ziele gesetzt die ich auch erreichen möchte und nach meiner Überzeugung erreichen werde!
Ein Tapetenwechsel würde meiner Wohnung gut tun und auf dieses Ziel arbeite ich jetzt hin!
Ich glaube an mich selbst das ich das schaffe alleine schon deshalb weil ich nun gesehen habe was 7 Jahre Glücksspiel mit mir angerichtet haben.

Ich hoffe das ich trotz meiner Meinung hier weiterhin schreiben darf und mich jetzt niemand hier falsch versteht!

Freue mich von euch zu hören!

Bis dann

Gruss Andreas

ish
02.05.2003, 16:50
Hallo
wenn du/ ihr das Forum regelmässig lest, dann seit ihr bestimmt auch über meine Beiträge gestolpert.
Auch ich habe mich entschlossen, die Sucht ohne Fachliche Unterstützung zu bezwingen.
Dies hatte ich schon mal ungefähr 4 Jahre lang geschafft, in dem ich eine Sucht (Automatenspielere) gegen eine andere Sport)getauscht hatte.

Nun zu dem hier ausgetauschten Thema, dass die EC karte abgegeben wurde, und ob dies sinnvoll war oder ist.

Meine Meinung als jemand, der bis Weihnachten 2002!! einen großen Rückfall hatte, und seitdem wieder trocken ist, ist die, dass die Karte abzugeben ein erster Schritt in die richtige Richtung war.
Denn wie auch bei einer körperlichen Abhängigkeit ( wie bei Heroin zb.) waren bei mir die ersten tage und Wochen die schlimmsten, denn da kreisten immer wieder die Gedanken an das Spiel, und ich bin mir sicher, wenn ich die Gelegenheit bekommen hätte Geld abzuholen ( 10-20€ waren für mich nie Grundlage in die Halle zu gehen..., dann hätte ich dieses glaube ich auch getan.
Daher kann ich dir / euch nur Recht geben, wenn ihr euch "unmündig" in Geldangelegenheiten seht, und die Kontrolle jemandem eures Vertrauens überlässt.

versteht mich bitte nicht falsch.
Denn wenn ihr nicht das Umfeld ( Freunde, Bekannte, Familie etc..) habt, dann besorgt ihr euch zwangslaüfig woanders das Geld um zu spielen, aber solange das Umfeld in Ordnung ist, ist dies ( in meinen Augen..) eine ernstzunehmende Alternative bzw. Hilfe.
Gruß
ISH

andreas 23
03.05.2003, 11:55
Habe deinen Beitrag gerade gelesen und bin froh das Du (fast) genauso denkst wie ich!

Ich bin auch gerade dabei meine Spielsucht gegen eine andere zu tauschen. Mein Bruder spielt Skater-Hockey in Bundesliga 2 und nimmt mich ab sofort jedesmal mit zum Training!
Das macht mir unwahrscheinlich viel Spass auch wenn ich noch lange nicht so gut bin wie die Kameraden.
Das lenkt mich aufjedenfall von meinen eigentlichen Problemen ab und ich habe wieder etwas neues worauf ich mich konzentrieren kann!
Ich habe mich dazu entschloßen weil ich früher schon mal in einer Hobby-Mannschaft aktiv mitgewirkt habe und parallel dazu noch 13 Jahre erfolgreich Fußball gespielt habe. (VFR 06 Neuss)

Das Umfeld wie Du schon gesagt hast ist wirklich wichtig um seine Ziele auch zu erreichen!
Natürlich kann ich Claus´ Beitrag verstehen wenn er sagt das er das Nicht-Spielen ohne SHG nie geschafft hätte. Für seinen Tip bin ich auch dankbar weil ich weiß das eine Therapie als letztes Mittel nicht ausgeschlossen werden kann und ich auch in eine gehen werde wenn ich merke, hey Du brauchst Fachliche Unterstützung weil sonst...

Habe gestern ja schon erwähnt das ich es bis dahin aber erst mal mit Unterstützung aus den eigenen Reihen (meiner Familie) probieren möchte!

Ich freue mich jedenfalls es schon mal vier Wochen geschafft zu haben wohl wissend das wenn ich meine EC-Karte hätte das wohl anders aussehen würde!

Danke für deinen Beitrag.

Meld Dich doch mal wie es Dir geht, vielleicht können wir uns ja ergänzen indem wir uns Tipps geben oder einfach nur miteinander reden.

Ciao Ish

Gruss Andreas

Marcus (Fachstellenteam)
04.05.2003, 13:33
Hallo Andreas,

ich möchte nur kurz auf deine Frage eingehen: Natürlich kannst du weiter hier schreiben.

Es gibt meines Erachtens keinen Königsweg, um mit dem Spielen aufzuhören. Von daher akzeptiere ich deine Entscheidung und freue mich, von deinen Erfolgen zu lesen.
Es ist denke ich auch für andere wichtig, zu sehen, dass es unterscheidliche Wege gibt, mit dem Spielen aufhören zu können.

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg.
Gruss,

Marcus

ish
05.05.2003, 18:13
Hallo Andreas, Hallo an alle,

auch wenn ich es ähnlich wie Andreas sehe, bin ich mir doch bewusst, dass ich nicht das Problem an sich bekämpfe, sondern nur versuche dem Problem auszuweichen.
In meinem Fall eben mit der finanziellen Unmündigkeit, die mit der Ec karte anfängt.

Euch allen sollte klar sein, dass wenn der Partner diese Unmündigkeit klar umsetzt, dass ihr extrem viele Situationen haben werdet, die euch sehr sehr frustrieren werden. Es sei nur das beispiel erwähnt, ihr wollt eure Freundin/Frau mit etwas überraschen, und braucht Geld, und die Partnerin fragt euch wofür...wenn ihr dann darauf verzichtet ( ..weil ja die partnerin es so wollte...) reagiert ihr auch betroffen und "angefressen", weil ihr nicht die Gelegenheit bekommen habt sie zu überraschen.!

Dies ist nur ein beispiel, oder die Frage der partnerin, was man wofür bezahlt hat etc...
ich möchte euch nur sagen, dass, wenn ich nicht selbst den 100%-igen Willen hätte, ich schon längst gescheitert wäre!!!

Ich bin einerseits sehr froh, dass dies im Moment so gut bei mir funktioniert, andererseits habe ich auch Angst, was passiert wenn meine Frau mir wieder uneingeschränkt vertraut. Eigentlich möchte ich das, aber irgendwie auch nicht...!!
Nur ist mir heute bewusst, dass ich unendlich viel hätte erreichen können, wenn ich nicht soviel in die Spielhallen investiert hätte.

norbert
06.05.2003, 12:21
hi, ish ! du hast in vielem recht. aber ich kann sagen ,daß der frust über die starke kontrolle und die relative "entmündigung" ein geringer preis sind, den man zahlen muß, wenn es auch in dem moment entwürdigend erscheint. in der spielbank,im hinterzimmer oder vor dem automaten, wenn ich die kontrolle verloren habe über mich, war es auch mit meiner würde nicht weit her. wenn die lüge ,die entschuldigung, das suchen nach einer ausrede meine würde aufgefressen hat und ich innerlich nur noch auf dem zahnfleisch gekrochen bin, was in aller welt hatte ich noch zu verlieren. ich habe an selbstmord gedacht aber nicht an würde. wenn ich jetzt innerlich anecke beim thema kontrolle durch meine frau und über würde nachdenke habe ich sie durch meine momentane spielfreiheit ein kleines stück zurückgewonnen. ich bekomme jeden tag viel für die in letzter konsequenz freiwillige "unmündigkeit". gruss norbert.euch allen gute 24 stunden

andreas23
18.05.2003, 19:30
Hallo Ish und Marcus(Fachstellenteam)
Hallo an alle,

habe mich jetzt schon 14 tage hier nicht gemeldet!
Seit meinem letzten Beitrag vom 03.05.03 habe ich immer noch nicht gespielt!!!
Ich bin weiterhin daran am arbeiten das ich nicht spielen gehe indem ich weiterhin zum Skater-Hockey trainieren gehe und dort alles gebe, meine alten Freunde die ich auch durchs Spielen verloren habe besuche um meinen alten Freundeskreis wieder aufzubauen und um es endgültig zu ende zu bringen nicht mehr zu spielen!!
Meine Firma hat mir jetzt noch eine bessere Berufsposition in Aussicht gestellt in der ich ebenfalls alles geben werde.

Habe mich gestern (17.05.03) mit einem Sucht und Sozialberater in einem Kaffee getroffen und ihm meine derzeitige Situation geschildert.Wir haben uns gute 2 1/2 Stunden unterhalten und er hat mir dazu geraten mich in Psychologische-Behandlung zu begeben.

Da ich Fachmännische-Hilfe bis dato ja abgelehnt hatte, und der Meinung war das mir das nicht unbedingt hilft, habe ich mich nun doch dazu entschieden einen Psychologen aufzusuchen und mich in Behandlung zu begeben!!!

Ich denke da ich jetzt stabil bin und einen starken Willen habe meine Ziele zu erreichen sollte ich diese Chance nutzen. Ausserdem möchte ich die Ursache herausfinden wieso,weshalb,warum ich überhaupt mit dem Spielen angefangen habe!
Zudem glaube ich das ich es in einer Behandlung vielleicht einfacher haben werde mit meiner Krankheit fertig zu werden.

Deshalb wollte ich auch gleich die Gelegenheit nutzen um mal nachzufragen wer sich mit Spielkrankheit schon einmal in Psychologische-Behandlung begeben hat und mir einen guten Psychologen empfehlen kann???

Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

gute 24 Stunden

Andreas

kary
18.05.2003, 19:53
Hallo Andreas,

in welchem Raum/Ort suchst Du denn nach einem Psychologen?
Im Rhein-Main-Gebiet könnte ich Dir evt. weiterhelfen.

Grüße
Kary

erik76
19.05.2003, 10:37
Hi Andreas,
Ich habe mit Spannung die Beiträge im Forum gelesen - und bis zum letzten von Dir (von gestern) ist mir ganz unwohl geworden. Denn: Meine eigene Erfahrung ist auch ganz klar, dass es LANGFRISTIG nicht weiter hilft, nur spielfrei zu leben (so glücklich einen das auch erstmal machen kann).

Kurz zu mir: Ich bin 26 und spiele nun seit 10 Jahren. Wir haben also im gleichen Alter angefangen. Mein Leidensweg ist zu lang, um ihn hier zu erzählen, ich bin aber einige Male auf dem Boden aufgeschlagen. Vor drei Jahren habe ich dann sogar eine stationäre Therapie gemacht und war elf Wochen in Bad Hersfeld. Mein großer Fehler war: Ich habe keine Nachsorge gemacht. In Bad Hersfeld wurden meine Probleme allenfalls angerissen, mehr nicht. Die Abstinenz war eine gute Grundlage, darauf aufzubauen. Ich war danach wieder an meinem Wohn- und Arbeitsort, auf der Insel Fehmarn. Selbsthilfe oder Therapie war dort natürlich schwer zu finden, ich hätte immer weit fahren müssen. Traurig und tragisch, dass ich diese Mühe nicht auf mich genommen habe.

Meine Spielfreiheit hat acht Monate gedauert, dann gab es den Rückfall, wenn auch nur schleichend. Eine zeitlang habe ich mir dann auch mit einer Kontoverwaltung durch einen Bekannten geholfen, aber eine Lösung auf Dauer war das natürlich nicht. Inzwischen bin ich wieder umgezogen, hatte einen neuen Arbeitsplatz, mehr Geld, weniger Kontrolle und habe mein Spielproblem wieder schön verdrängt. Bis es vor wenigen Monaten überhaupt nicht mehr weiter ging. Ich war mindestens wieder so "drauf", wie zu meinen schlimmsten Zeiten. Jetzt werde ich (wohl nächste Woche) eine zweite Therapie (auch stationär) antreten.

Als ich eben Deinen gestrigen Beitrag gelesen habe, war ich richtig erleichtert. Glückwunsch zu Deinem Entschluss, auf die Suche nach den Ursachen zu gehen! Ich hoffe und wünsche Dir, dass Du durchhältst.
Mit Therapeuten habe ich übrigens nicht so gute Erfahrungen gemacht, was aber nur heißen soll: Man muss eben den Richtigen finden - und auch dabei nicht gleich aufgeben. Sehr geholfen haben mir immer Selbsthilfegruppen. Allein schon, sich einmal pro Woche ein wenig mit sich selbst zu beschäftigen, tut enorm gut. Wenn dann da auch noch Menschen sitzen, die einem den Kopf waschen, sobald man anfängt, sich wieder irgendwo selbst zu belügen (und das tue ich verdammt oft), ist das natürlich grandios.

In diesem Sinne alles Gute weiterhin, hoffentlich hältst Du mich/uns auf dem Laufenden.

Erik

andreas23
26.05.2003, 20:32
Habe mich über eure Beiträge gefreut und muss euch erstmal
erzählen das ich nun schon 2 Monate nicht mehr gespielt habe.Es geht mir von Tag zu Tag besser.

Ich hatte mich ja mit dem Suchtberater getroffen um mich auf die Suche nach einem Psychologen zu begeben.
Deswegen wollte ich KARY auch gleich mal fragen wo denn im Rhein-Main-Gebiet?
Ich selber komme aus dem Neuss/Mönchengladbacher-raum und wollte wissen ob das bei mir in der nähe ist!
Würde mich sehr freuen wenn Du mir da weiterhelfen könntest!

Ich gehe weiterhin meinen Weg indem ich mir jedesmal aufs neue sage "DU GEHST NICHT ZOCKEN".
Ich hatte in einem meiner ersten Beiträge auch erwähnt das meine Wohnung nen Anstrich gebrauchen könnte.Dieses Ziel habe ich hoffentlich mitte Juli erreicht da ich da Urlaub habe und meine Planungen realisieren möchte!

Ich glaub das wars erstmal für´s erste, melde mich wieder wenn ich erneut die Möglichkeit habe ins Internet zu gehen. Da ich ja keinen eigenen PC besitze, habe ich immer nur dann die Chance euch zu antworten wenn ich meinen besten Freund mal wieder besuchen gehe.(deshalb dauert das immer so lange bis ich euch antworte) Danke für euer Verständnis.
Würde mich freuen mal wieder von euch zu hören um zu wissen wie es denn bei euch momentan so aussieht!

gute 24 Stunden
Andreas

Kary
26.05.2003, 23:24
es freut mich sehr zu lesen, dass Du schon zwei Monate spielfrei bist. Glückwunsch!!!
Ich glaube zwischen Neuss und Mainz/Wiesbaden liegen so ca. 200 km, sodass es wenig Sinn macht, Dir einen Therapeuten hier aus der Gegend zu empfehlen. Schade, dass ich Dir diesbezüglich dann leider doch nicht weiterhelfen kann. Aber Marcus (Fachstellenleiter)müßte Dir doch sicher helfen können. Außerdem haben die Hausärzte Listen von Therapeuten in Deiner Umgebung. Ich würde dort mal nachfragen.
Finde es gut, dass Du Dir Ziele setzt. Ich habe auch gerade kürzlich einen Teil unserer Wohnung renoviert und bin ganz happy mit der umgebauten Küche. Das gibt mir ein gutes Gefühl etwas sinnvolles gemacht zu haben, gerade jetzt, wo ich seit einigen Monaten arbeitslos bin und schnell auf dumme Gedanken komme. Da hilft es mir auch sehr Ziele zu haben und zu verwirklichen.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und meld Dich mal wieder,
Grüßli Kary

andreas23
27.05.2003, 21:37
Schade das du mir da nicht weiterhelfen kannst aber ich werde Marcus mal fragen.

Wie ich gelesen habe macht es Dich auch glücklich etwas sinnvolles getan zu haben!

Deswegen alleine schon motiviert mich das nicht zu spielen.
Das beste beispiel ist das ich heute einkaufen war.
Als ich gesehen habe was man für 45€ so alles kaufen kann hab ich mich echt gefragt: Warum?
Hätte ich es damals sein gelassen, wäre meine Wohnung schon jetzt renoviert und ich bräuchte mir diese Ziele erst garnicht setzen sondern hätte diese schon längst verwirklicht!
Ich weiß das klingt jetzt wie hätte, wenn und aber, aber ich hoffe Du verstehst was ich meine?!

Bleib hart zu Dir selber auch wenn Du derzeit keinen Job hast und schnell auf "dumme Gedanken" kommst.Nur wenn Du Dich selber zwingst nicht zu zocken dann wirst Du es auch schaffen.
Ich weiß wie das ist wenn man lange Zeit frei hat, dann ist die Versuchung sehr groß. Man weiß nichts mit seiner wertvollen Freizeit anzufangen und schon hängt man wieder in diesen "SPIELHÖLLEN".
Freu mich wieder von Dir(euch)zu hören.
gute 24 Stunden

Liebe Grüße Andreas


An Marcus(Fachstellenteam)hab ich noch was:
Ist es vielleicht möglich das Du mir einige Therapeuten in der Neusser/Gladbacher ecke zukommen lassen kannst?
Meld Dich bitte mal. Danke Dir!
Bis dann

Rolf
27.05.2003, 21:58
Hört sich gut an was Du schreibst. Ich freue mich für dich. Zwei Monate spielfrei zu sein ist eine echte Leistung. Versuch nicht soviel an das Vergangene zu denken, ich weiß dass das nicht leicht ist, aber freu dich über deinen tollen Erfolg. Einen Therapeuten in deiner Nähe kannst Du vielleicht auch in den Gelben Seiten finden. Therapeuten haben ein eigenes Verzeichnis. Weiter so.

Viele Grüße

Rolf

Marcus (Fachstellenteam)
28.05.2003, 20:22
Hallo Andreas,

wie es der Zufall so will, sind wir als Fachstelle Glücksspielsucht in Neuss ansässig. Ja dasInternet gaukelt einem manchmal die globale Welt nur vor ;-)

Also: grundsätzlich kannst du bei uns anrufen und einen Termin vereinbaren. Probier es doch einfach mal am Freitag.

Telefon: 02131 / 889-170

Ich freu mich auf deinen Anruf!
Gruss
Marcus

andreas23
28.05.2003, 22:00
Hallo Rolf, danke für deine antwort, ich freu mich auch darüber das ich es schon zwei Monate durchgehalten habe.
Das gibt Kraft für weitere zwei Monate!!
Bin dabei mich mit Marcus in Verbindung zu setzen.
Werde ihn am Freitag einfach mal anrufen, kann ja nicht schaden!

Hoffe euch geht es auch soweit ganz gut und ihr haltet durch.
Bin heute abend bei meinem besten Freund und wir tun was für den Regenwald :-)) (Krombacher)

Wünsche euch allen gute 24 Stunden
bis dann

andreas

Rolf
28.05.2003, 22:42
Danke, mir geht es gut. Schönen Abend noch und rettet den Regenwald :))) der hats nötig.

Viele liebe Grüße

Rolf

Michael
29.05.2003, 05:45
Hallo Leute,

ich bin 32 Jahre alt, heisse Michael und habe 10 Jahre meines Lebens an diesen Scheiss Geld " Spielautomaten " verkauft!Mein Leben bestand auch fast nur noch aus Luegen, verlorenem Selbstwertgefuehl, Sreit mir meiner Freundin, sozialem Umfeld.Ich hatte X Mal auf Hilfe aus meinem Sozialen Umfeld gehofft, nacher schon auf Hilfe wildfremder Menschen denen ich meine Seele geoeffnet hatte vertraut , leider immer wieder vergebens.Irgendwann habe ich erkannt, das ich nur mir selber helfen kann - und mich Leute dabei "nur" unterstuetzen koennen, ich spiele an diesen Automaten schon seit einigen Jahren nicht mehr! Ich habe eine eigene Familie mit meiner damaligen Freundin gegruendet, habe beruflich Fuss gefasst, habe wieder ein hohes Selbstwertgefuehl, habe aufgehoert zu rauchen ( auch schon seit einigen Jahren )und bin stolz auf mich, und werde es auch immer sein, ich habe es geschafft!,
meiner groesster Wunsch aufhoeren seine Seele zu verkaufen
, aufhoeren zu spielen.

Jedes Leben verlaeuft verschieden, und es laesst sich nicht eine Patentloesung auf eines jeden einzelnen uebertragen, aber eines haben wir alle gemeinsam, eine koerperliche Taetigkeit beginnt im Kopf, will heissen:Jeder Spielsuchtbetroffene muss einsehen das er ein Spielproblem hat, und es auch immer haben wird.Wenn das verstanden ist, kann nach Moeglichkeiten gesucht werden seine Sucht zu kontrollieren.Ich sage mir heute noch - und gestehe mir ein ( was ich frueher nie getan habe ) ich bin Spielsuechtig, hatte meine Negativerfahrung, ich kann die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen, aber meine Zukunft!, d.h. wenn ich all meine erworbenen negativen Erfahrungen nicht mehr machen moechte spiele ich nicht!

Ihr moegt jetzt denken das hoert sich alles vielleicht zu einfach an, oder hoert sich einfach nur so dahergeredet an, aber Leute die mich kennen wissen das das nicht geredet ist,sondern gelebt wurde!
Ich habe heute auch keine Probleme damit Menschen zu sagen ich bin spielsuechtig, manche gucken mich dann zwar etwas verduzt an, aber ich bin in der Lage offen darueber zu Reden, und mich Leuten mitzuteilen die meine Erfahrungen hoeren wollen.
Macht es gut, glaubt an Euch...Micha aus NRW
P.S. wenn sich jemand mit mir unterhalten moechte, schreibt mir einfach eine Mail!