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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewinn



kris
10.08.2003, 22:19
hallo Forum,

seit über 10 Jahren bestimmt das Automaten-Spielen mehr oder weniger mein Leben.

Nebenher Ausbildung, Karriere gemacht, Familie gegründet (Frau seit 8 Jahren, mein Sohn ist 5). Wie gesagt - nebenher !!!! Ihr wißt ja wohl - wie das ist....

Tja, und jeden Monat geht so ein Drittel des Gehalts für die Zockerei drauf. Und das alles heimlich, keiner weiß davon.

Letzte Woche mal was Neues: ich bin tatsächlich mit einem Gewinn raus - fast ein Monatsgehalt. Geld das ich dringend brauchen kann, wir fahren demnächst in den Urlaub, ich will mir mal neue Klamotten leisten etc.

Eigentlich eine Situation, von der ich immer geträumt habe.

Komisch aber - das Geld brennt mir sozusagen "ein Loch in die Tasche" - es will irgendwie wieder in die Spielothek.

Wenn ich mir eine Hose kaufen will, bin ich so geizig, daß ich nur nach Sonderangeboten schaue und nichts unter 20 Euro finde .... Dabei schleppe ich Hunderte von Euro's mit mir rum.

Spielgeld - erst hab ich gespielt, um mir davon was Schönes zu kaufen (mit dem Wissen, daß man ja eigentlich sowieso nie gewinnt).

Jetzt hab ich gewonnen und gar keine Freude mehr dran - wenn ichs nicht wieder verspielen kann.

Leute - helft mir : wie rette ich die Kohle - und ist sie das überhaupt wert ??

Wäre das nicht überhaupt ein gelungener Ausstieg - und wie schaffe ich diesen, den ich seit Jahren vergeblich versuche ?

Oder besser weiterzocken, bis ich mal wieder bis zum Hals in Schwierigkeiten stecke, weil der Ausstieg dann vielleicht leichter fällt ?

ciao kris

Rolf
10.08.2003, 23:08
Ich verstehe sehr gut, was jetzt in dir vorgeht. Den ersten Schritt hast du getan. Versuch nun am "Ball" zu bleiben dann findet sich der Rest. Schließlich möchtest du mit dem Spielen aufhören und dann schaffst du das auch.

Grüße, Rolf

10.08.2003, 23:23
hallo kris,
egal wenn Du aufhörst mit dem spielen. Es ist nicht leichter. es ist leicht zu Zocken. Aber Leben geht nur ohne!

Habe mir mal den Text des ersten Schrittes der GA kopiert, vielleicht ja ein Anstoss zum kapitulieren für Dich.

ERSTER SCHRITT:
WIR GABEN ZU, DAß WIR DEM SPIELEN GEGENÜBER MACHTLOS SIND— UND UNSER LEBEN NICHT MEHR MEISTERN KONNTEN.

Wir -bei den Anonymen Spieler - glauben, daß unser Spielproblem eine fortschreitende emotionale Erkrankung ist, die durch keinerlei menschliche Willenskraft zu beeinflussen, zu heilen oder zu kontrollieren ist. Wir haben Fakten gesammelt, die dies belegen:

Es gab Zeiten, da glaubten wir, daß alle unsere Probleme mit einem großen Gewinn gelöst werden könnten. Doch selbst, wenn wir einen großen Gewinn erzielt hatten, befanden sich die meisten von uns innerhalb kürzester Zeit wieder in großen Schwierigkeiten, -wir spielten weiter.

Wir fanden heraus, daß wir den Verlust unserer Familie, unserer Freunde, finanzielle Sicherheit und den Verlust unseres Arbeitsplatzes in Kauf nahmen, - und trotzdem spielten wir weiter.

Viele von uns spielten so lange weiter, bis ihnen Gefängnishaft oder die Einweisung in eine psychiatrische Anstalt drohte. Andere versuchten Selbstmord zu begehen, -und dennoch spielten wir weiter.

Wir fielen dem Glauben zum Opfer, wir wären in der Lage, mit dem Spielen aufzuhören und sogar fähig, wie andere Menschen auch zu spielen, wenn nur unsere finanziellen Schwierigkeiten gelöst wären. Doch auch dann, wenn dies der Fall war, spielten wir weiter.

Unzählige Male haben wir uns geschworen, nicht wieder zu spielen. Wir glaubten, wir besäßen die Willenskraft, dieser Krankheit Einhalt zu bieten oder sie doch zumindest zu kontrollieren. Wir glaubten einer Lüge.

Wir dachten, wir hätten die Kraft, mit dem Spielen aufzuhören oder es zu kontrollieren. Doch unsere Unfähigkeit, unser Spielproblem aufrichtig und ehrlich zu betrachten, ermöglichte uns, noch weiterzuspielen. Trotz all der Beweise aus unserer Vergangenheit verleugneten wir weiterhin die Wirklichkeit unseres Spielens.
Mit dem Eintritt in die Gemeinschaft der Anonymen Spieler müssen wir die Fähigkeit entwickeln, unser Spielen ehrlich zu betrachten. Dies ist der erste Schritt zur Genesung. Ohne Ehrlichkeit können wir unsere Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber nicht zugeben. Wir müssen unsere Machtlosigkeit aufrichtig akzeptieren, wir müssen sie für uns annehmen und bedingungslos kapitulieren, um in unserer Genesung Fortschritte zu machen. Wann immer wir Vorbehalte gegenüber einer Kapitulation vor dem Spielen haben, - immer dann, wenn wir daran denken, daß wir so spielen können wie andere auch -, heißt das nichts anderes, als daß unsere Machtlosigkeit gegenüber dem Spielen nicht zugegeben wurde und wir nicht akzeptiert haben, süchtige Spieler zu sein.
(Entweder wir haben die Macht über das Spielen oder wir haben sie nicht.)


alles alles gute
Claus

norbert
11.08.2003, 13:57
ich muß dich enttäuschen eigentlich hast du verloren, nur wenn du tatsächlich nie wieder einen cent einsetzt kannst du von gewinn sprechen.ich wünsch dir glück ohne zockerei und den mut zu ehrlichkeit gegenüber deinen lieben. gruß norbert.schau mal bei www.spielsucht.de vorbei.allen gute 24 stunden