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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ...und warum eigentlich?



Merle
26.08.2003, 16:17
Hi da draußen,

vielleicht könnt Ihr mir helfen. Ich hatte letztens mit meinem Freund ein Gespräch über Sucht im Allgemeinen und seine (überwundene?) Spielsucht im Besonderen. Mir als Nichtspielerin ist zwar das Phänomen der Sucht an sich nicht fremd, aber ich stehe der Spielsucht gegenüber ratlos da...

Was sind Eurer Meinung nach Gründe für das Entstehen einer Spielsucht? Warum verliert man nach und nach den Realitätssinn bezüglich des Geldes, das flöten geht?? Wie "funktioniert" diese Sucht? Was sucht man, wenn man spielsüchtig wird?
Mein Freund meinte nur, das könne niemand verstehen, der nicht selbst spiele und brach das Thema ganz schnodderig ab.

Ich wäre über jede Information dankbar, denn ich mach mir Sorgen...

Danke von Merle

XXLChristine4U
26.08.2003, 17:43
Hallo Merle,

vielleicht hilft es Dir, wenn Du ein paar Lebensgeschichten lies. Unter www.spielsuchtgruppe.de findest Du mehrere, die aber vom Hintergrund fast alle gleich sind. Meine kannst Du unter www.die-spielsucht.de lesen. Ich habe damals Geborgenheit gesucht. War mit mir, meinem Leben und einfach allem unzufrieden.

Andrea
27.08.2003, 11:48
Hallo Merle,
ich bin auch eine Freundin von einem Spieler und ich muss dir sagen - er hat recht.
Am Anfang als ich erfahren habe das mein Freund spielt wollte ich es auch verstehen. Aber als Aussenstehender geht das nicht. Ich kenne mich auch mit anderen Süchten aus (in der Familie habe ich Alkoholiker und meine beste Freundin ist an Drogen gestorben) aber die habe ich auch nicht verstanden.

Es ist wohl so das der Spieler einfach an einem Punkt die Kontrolle verliert. Die Kontrolle so wie ich zum Beispiel beim Rauchen. Das ist der einzige Vergleich den ich ziehen kann.

Ich weiss das das ein Punkt ist den ich nie an meinem Freund verstehen werde und das muss ich akzeptieren.

Andrea

Merle
27.08.2003, 17:48
Hallo Christine und Andrea,

danke für Eure fixen Antworten. Andrea, es war gut zu lesen, dass auch Du ratlos demgegenüber bist. Fühle mich schon nicht mehr so allein mit der Grübelei über die Problematik.

Aber ich merke auch, wie ich "trotzig" werde: Das gibt´s doch nicht, dass ich was nicht verstehe! (Bestimmt war ich im früheren Leben Ms. Marple oder so... :-))

Habe mir ein Buch aus der Bibliothek geholt, "Spielsucht" von einem Christian wahl (Hrsg.). Fand dort ganz informative Beiträge, allerdings fast alles über Automatenzockerei, kaum was über Casinospieler. Hat eine von Euch (bzw. alle Forumsmitglieder) da einen Literaturtip? Oder Erfahrungen?

Mensch, bleibt bloß alle tapfer :-))

Merle

Claus
27.08.2003, 21:20
Hallo Merle,
ich kann Dir das Buch von den Anonymen Spielern empfehlen
mit dem Titel "Ich bin Verantwortlich"
zu bekommen:
http://www.anonyme-spieler.org/lit.htm

Das Buch von Raimund von der Thannen "Einmal Hölle und Zurück", ist hier erhältlich.
http://buchvers12.de/index.htm

am besten sind Natürlich "Lebendige Bücher", will sagen Menschen dh. Angehörige und Spieler die damit Erfahrung gemacht haben.
Wenn Du Gruppen suchst siehe:
http://www.anonyme-spieler.org/gruppen.htm
oder
http://www.gluecksspielsucht.de/adressen

Alles Gute
Claus