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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer kennt dieses Gefühl?



Sabrina
07.09.2003, 11:43
Hallo zusammen...

ich würde mich gerne mit jemandem austauschen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat wie ich...ich spiele (mit einer längeren und mehreren kurzen Unterbrechungen) seit ca. 5 Jahren Roulette (an einem Automaten habe ich noch nie gesessen). Ich habe Im Laufe der Zeit einen 5-stelligen Betrag verspielt und bin nun dabei, meinen riesigen Schuldenberg nach und nach abzutragen.
Ich habe jetzt seit ein paar Monaten nicht gespielt, was einerseits ein Erfolg ist, mich andererseits aber auch gereizt macht. In den letzten Tagen denke ich wieder sehr häufig ans Spielen und wäre schon gerne mal wieder gefahren. Die Kugel rollen zu sehen, das Gefühl zu spüren, wenn Sie in die "richtige" Zahl springt. Eine Vorstellung, die bei mir angenehme Gefühle auslöst. Andererseits weiss ich natürlich, dass ich in den häufigsten Fällen den Saal mit wenige Geld verlassen habe als ich hineingegangen bin. Es heisst, ein Spieler, der die Kontrolle über sein Spiel verloren hat, erlangt sie nie wieder und wird nie wieder in der Lage sein, z.B. 100 EUR einzusetzen und zu gehen, wenn sie weg sind und das zu tun, was er sich vorgenommen hat. Und das will einfach nicht in meinen Kopf. Es ist absurd aber ich glaube daran, dass irgendwann der Tag kommt, an dem ich in der Lage bin, wieder kontrolliert zu spielen. Oder stimmt es und es ist unmöglich???

Kary
07.09.2003, 16:44
das habe ich auch lange geglaubt.
Aber ich bin eines besseren belehrt worden und habe einen hohen Preis dafür bezahlt.
Erst als ich akzeptieren konnte, dass es nicht so ist und niemals so sein wird, konnte ich mich vom Spielen verabschieden und lebe seither ein wirklich intensives, erfülltes Leben. Ich lasse mich vom Leben berauschen und nicht mehr von der Flucht davor.

Alles Gute,
Kary

sebastian
08.09.2003, 11:32
Hallo Sabrina!

da ich selber fast 12 Jahre gespielt habe und nun auch eine stationäre Therapie hinter mir habe möchte ich Dir sagen dass Du es genauso wenig wie die anderen Tausend Spieler vor oder nach Dir schaffen wirst jemals wieder kontrolliert spielen zu können. Ich habe es selbst erlebt und während meiner Therapie an zig Beispielen sehen können, dass ein süchtiger Spieler niemals mehr kontrolliert spielen kann. Eher im Gegenteil. Ein Rückfall fällt fast immer dramatischer aus als es vorher war. Also sei verdammt stolz auf Dich dass Du nun schon einige Monate abstinent bist und bleibe dran dass dieser Zustand auf Dauer wird. Ich weiß dass es grausam ist zu sagen "Ich werde mein Leben lang nicht mehr spielen"-aber Du hast keine andere Wahl. Glaub mir! Es ist wie beim Alkohol. Das kleine Monster im Kopf erinnert sich sofort wieder an die Vergangenheit und braucht mehr davon. Klingt vielleicht etwas witzig-aber es ist leider so.
Du musst für Dich sagen dass es sich lohnt für vieles im Leben zu kämpfen-aber für Dich zugeben musst dass Du gegen die Roulettekugel verloren hast-und erst wieder gewinnen kannst wenn Du nicht mehr spielst.

gruss sebastian

Rolf
08.09.2003, 23:03
Ja, es gab und gibt (meiner Meinung nach) immer wieder völlig überflüssige Diskussionen über das Thema, kontrolliertes Trinken oder Spielen.(man möge 10000 Betroffene fragen) Ich halte das für sehr gefährlich. Sebastian hat ja schon das "Suchtgedächtnis" angesprochen. Ich denke, es ist für mich als Suchtkranker wesentlich "einfacher" abstinent zu leben, als ständig einem Druck ausgesetzt zu sein. Es ist wohl auch noch dieses Denken bei dir vorhanden, wie ist das Leben ohne Roulette? Wo ist der Nervenkitzel? Das Leben bietet einiges, auch ohne zu zocken. Und mal ehrlich, wozu sich einer Gefahr aussetzen. Ist doch völlig unnötig. Klammere dich nicht an einen Strohhalm, der dich unweigerlich ertrinken lässt. Egal wie lange es noch dauert, nimm Abschied vom Roulette und begrüße das Leben.

Manchmal denke ich mir, so ein "Experte" der das kontrollierte Trinken oder Spielen verfechtet, sollte wirklich mal fühlen wie ein Suchtkranker fühlt. Ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, das ein abstinent lebender Suchtkranker wirklich versuchen möchte kontrolliert zu spielen oder zu trinken, warum auch. Es geht ihm doch gut.
Ich überlege gerade.........was hätte ich davon mir jetzt einen zu brennen. Nichts, garnichts. Er-Leben ist viel schöner, ob nun positive oder negative Gefühle. Manchmal sehr schwer, aber das Fell wird immer dicker. In diesem Sinne------Kontrolliertes Spielen oder Trinken-------Nein danke !!!!!!!!!!!!!

Rolf
www.spielsuchtgruppe.de

Sabrina
12.09.2003, 17:52
Hallo Sebastian, Kary, Rolf,

danke für Eure antworten...
Sebastian, mich würde interessieren, wie alt Du bist und ob dieser Wunsch nach dem Spielen denn nun bei Dir (nach der Therapie) nicht mehr da ist...hat Dir diese Therapie Fragen beantwortet, die sich in die Richtung orientierten, wie es dazu gekommen ist und wo die Ursachen dafür lagen, dass Du spielsüchtig geworden bist!? Oder war Dir das schon vorher klar!?
Eine zeitlang habe ich kaum ans Spielen gedacht und auch nicht den Wunsch verspürt, zu spielen. Es war ein ungewohntes Gefühl, dass mein Gehalt einen Tag, nach dem es auf dem Konto war, nicht schon verspielt (wie es früher oft passiert ist, war.)
Aber in den letzten Tagen denke ich sehr häufig daran und würde so gerne Spielen. Ich weiss auch nicht genau, warum....ich habe ja schon so oft erlebt, dass es anders "ausgegangen" ist, als geplant...
es ist auch merkwürdig, dass ich spielen möchte und gleichzeitig weiss, wie schlimm es war, und was ich angerichtet habe, mein Umfeld, dass ich durch meine Lügen enttäuscht habe, mich selbst belogen habe, nächtelang geheult habe und nicht schlafen konnte...
das ist ganz schön kompliziert...

yasar
24.07.2005, 15:12
hallo sabrina bin gerade auf therapie und würde dich kenenlernen gruss yasar

gino
24.07.2005, 15:21
suche kontakte mit spielsüchtiegen eifach erfahrungsaustausch übers spielen warum kann mann nicht aufhören zu spielen gruss gino

mehmet
24.07.2005, 15:25
hallo zusammen suche kontakte mit spielern spilerrinern bin gerade in tehrapi

hermann
24.07.2005, 20:50
hallo sabrina

10 jahre spielen eine ehe 7 gute freunde viele bekante 1,7M

alles weg 12jahre ohne spiel das leben ist schöner habe wieder freunde frau und tochter auch denke ich ans spielen doch heute weis ich mein weg ist zufriedenheit und die bekomme ich nur mit meiner frau tochter und freund
ich habe gelernt mit meiner sucht zuleben und das ist gut so

gute 24 hermann

gast
24.07.2005, 21:08
bemerkt ihr eigentlich nicht, dass der letzte eintrag von sabrina schon fast zwei jahre zurück liegt???

Sabrina
24.07.2005, 22:36
...so ein komischer Zufall....war schon ewig nicht mehr auf dieser Seite und ausgerechnet heute bin ich hier und sehe, dass jemand auf meinen Eintrag von vor 2 Jahren heute geantwortet hat....

yasar
25.07.2005, 12:25
hallo sabrina freue mich darüber das du die seite angeschaut hast seit zwei yahren hat dir keiner geschrieben das ist nich nett es giebt doch soviele von uns grüsse yasar

25.07.2005, 15:14
Hallo,

Mann, in diesem Forum gibts vielleicht echt krasse Zufälle.

http://www.gerald-lehr.de/Smilies/happy/rotfl.gif

Will nicht zu neugierig sein, aber es wäre interessant zu erfahren was seit deinem ersten Eintrag so passiert ist, Sabrina.

Mfg

Verena Fachstellenteam
26.07.2005, 14:18
Hallo Sabrina,
mein Name ist Verena Verhoeven und ich bin Mitarbeiterin der Fachstelle Glückssielsucht des Caritasverbandes Neuss der dieses Forum unterhält. Du kennst vielleicht den Satz: “Es gibt keine Zufälle“... Ich finde es schön, dass Du Dich nach fast zwei Jahren mal wieder hier im Forum meldest. Gab es dazu eigentlich einen bestimmten Anlass? In Deinem vorletzten Beitrag haben Dich Fragen zur möglichen Ursache von Glücksspielsucht und zur Therapie bewegt. Auch mich würde es interessieren, wie ist es Dir in der Zwischenzeit ergangen ist? Wenn Du Lust hast melde Dich doch und erzähle ein wenig.
Liebe Grüße aus Neuss
Verena

Sabrina
30.07.2005, 13:13
Hallo zusammen....

nein, ein richtiger "Zufall" ist es nicht, dass ich erneut auf dieser Seite gelandet bin. Wenn ich sage, dass es mir momentan ziemlich schlecht geht, ist es noch milde ausgedrückt. Seit meinem ersten Beitrag vor ca. 2 Jahren ist viel passiert. Ich habe zwischenzeitlich eine Selbstsperre veranlasst, die aber mittlerweile ausgelaufen ist. Und obwohl ich schon so wahnsinnig viel Geld verloren habe und auch weiss, dass es unrelistisch ist, dass viele Geld, was ich verloren habe, zurückzugewinnen, bin ich wieder im Casino gewesen, habe nur in kurzer Zeit und wenigen Besuchen sehr viel Geld verloren. Es macht mir Angst, dass ich die Kontrolle über mich selbst verloren habe und dann, wenn ich gewinne, weiterspiele und manchmal das Casino ohne einen einzigen Cent verlasse, hatte ich doch eine Stunde zuvor noch mehrere Tausende Euro. Nun muss ich am Montag Rechnungen bezahlen, die ich nicht bezahlen kann. Es macht mich so verrückt, wenn ich darüber nachdenke, wie viel Geld ich verloren habe und wie viele Jahre es dauern wird, bis ich alles zurückbezahlt habe, dass ich nicht in den Urlaub fahren, mir keine neuen Klamotten leisten und jeden EURO 3x umdrehen muss, dass ich wieder ins Casino gefahren bin. Ich weiss, dass es krank ist, aber immer noch denke ich daran, einen großen Gewinn zu machen, der meine Geldnot ein bisschen lindert (vergesse dabei aber auch nicht, dass ich diese Geldnot nur deshalb habe, weil ich immer ins Casino gefahren bin). Ich nehme an, dass es vielen Besuchern dieses Forums ähnlich geht. Man belügt sich selbst. Vor ein paar Tagen bin ich mit 7000 EUR nach Hause geokmmen. Am übernächsten Tag habe ich sie wieder verspielt. Also frage ich mich: WARUM habe ich das Geld nicht genommen, um meine Kredite zu verringern, mir ein paar schöne Dinge zu kaufen??? Ich weiss nicht, wie es weitergeht. Nur, dass ich Magenschmerzen vor einem am Montag fälligen Gespräch mit meinem Kundenberater in der Bank habe. Was? Sie möchten einen höheren Kredit? Wofür brauchen Sie den? Ich kenne diese Fragen und es nicht das erste mal, dass ich sie gestellt bekomme. Ich mache mir so viele Gedanken ums Spielen, dass ich schlecht schlafe, mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren kann.......

paul
30.07.2005, 20:06
du bist noch nicht bereit einen anderen weg zugehen
du kannst es endern sage deinem berater die haheit

sei doch eimal erlich !!!!

gute 24

sheela
30.07.2005, 21:52
Hallo Sabrina.
Auch ich bin Spielerin zur zeit allerdings( astinenz)
wie mein vorgänger schon sagte sei ehrlich zu dir selbst
und gehe zur einer Beratungsstelle und las dir hefen,denn sonnt kommst du immer Tiefer,ich spreche aus Erfahrung.
Ich wünsche Dir alles gute Sheela.
Gute 24 Stunden.

karin41
02.08.2005, 23:30
hallo Sabrina,

ich kann genau nachvollziehen wie es dir geht.Auch ich spiele seit cirka 3 Jahren.Habe sehr viel Geld verspielt und kann auch nicht aufhören.Auch ich habe schon einen Kredit aufnehmen müssen.Aber der Drang immer wieder hinzu gehen ist so groß.Jedesmal denke ich , heute gewinnst du. Was fast nie der Fall ist und wenn verspiele ich es den nächsten Tag wieder.Mein gesamtes Denken dreht sich nur um das Spielen. Gehe ich mal einen Tag nicht, werde ich richtig unruhig.In der Spielhalle vergesse ich alles.Hinter her geht es mir jedesmal richtig schlecht, bin traurig und ärgere mich über mich selbst.Meine Familie weiss davon nichts.
Wie soll dies nur noch enden. Der Monat hat erst angefangen und das Geld ist schon wieder alle.Ich mach alles kaputt, manchmal denke ich ist das Leben so noch lebenswert.Nur Schulden und Traurigkeit.
Gruss Karin

MeaCulpa
18.10.2005, 07:52
Hallo Katrin,

ich weiss der Beitrag ist schon älter, aber Du sprichst mir aus der Seele. Es war Geld da, das Geld ist alle. Schuldgefühle. Sparen müssen an den Dingen die man sich eigntlich locker leisten könnte, wenn man nicht spielt.

EIn elend. Aber trotzdem spielen wollen. Wenn man nicht geht, vermisst man es.

Wieso gibt es eigentlich sowenige spielsüchtige Frauen? Ich sehe immer fast nur Männer. Mich erschreckt eins. Wenn DU in einer nicht so grossen Stadt wohnst, Du siehst immer dieselben. Selten ein neues Gesicht. MAnche kommen längere Zeit nicht. Und sind dann wieder da. Neulich war ich am automaten und habe wirklich nur 50 EUR dagelassen. War in Zeitdruck und halb unter Handykontrolle. Da war ein neues Gesicht welches die ganze Halle gespielt hat (auch eine Frau). Für mich war ehrlichgesagt auch nur der Bon Bon frei.Deshalb nur 50 EUR. Stimmt wahrscheinlich eher. Wenn man nur einen Automaten hat geht nicht soviel weg.

Irgendwann habe ich die Frage gestellt, die man eigentlich nie fragt. Wieviel hast Du schon verloren heute. Habe gesehen dass es nicht lief. Bei mir ja auch nicht. Komisch eigentlich, dass keine je zum andern sagt : Hör auf, Du hast genug drin, geh nach Hause. Obwohl doch immer wieder dieselben dort sitzen......

Ciao
Mea Culpa