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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ich bin wieder da



ish
10.09.2003, 20:43
hallo leute,
ich bin wieder da......und immer noch spielfrei!! nun schon seit 9 Monaten!!Für alle, die mich hier nicht kennen, nur kurz zu meinem Weg:
lange Jahre gespielt, geheiratet-4 jahre spielfrei und dann der Rückfall im vergangenen Jahr, der leider sehr lange gedauert hat, und mich ca. 10-15 tsd.€ gekostet hat. bis ich Weihnachten mich meiner Frau offenbart habe, und OHNE Therapie versuche von der Sucht wegzukommen.
Nun ja..ihr seht, dass ich immer noch spielfrei bin ( danke an Claus,Norbert, Kary und alle anderen..., denn ich war täglich auf euch angewiesen..auch wenn ich selber wenig gepostet habe!!)

Nun denn, nun zu dem, was ich eigentlich berichten möchte:
Ich habe seit der Offenbarung an meine Frau die Geldverwaltung an Sie abgetreten, was auch sehr gut funktioniert, denn Sie achtet im selben Zuge auch darauf, dass Ich nie ohne Geld da stehe, das heisst ich habe immer 10-20 € in der Tasche.
Nur zum Verständnis, mit diesen Summen bin ich NIE spielen gegangen, deshalb "juckt" es mir bei diesen Summen auch nicht in die nächste "Spielo" zu gehen.
Aber was mir nun zu schaffen macht, sind die Probleme, die ich nun mit meiner Frau habe, weil immer wieder Vorwürfe aufkommen, was denn alles mit dem Geld hätte gemacht werden können.

Ja ich bin selbst schuld, und habe ihr Vertrauen missbraucht.
Aber ich merke in der letzten Zeit immer mehr, dass ich mich eingeengt fühle, und habe mich in den letzten Tagen auch mehrmals bei dem Gedanken an Spielautomaten erwischt.
Bin ich im Moment ( im Pathologischen Sinne..) in der heißen Phase, wo die Spielsucht sich wieder in den Vordergrund drängt? oder liegt es eher an den familiären/finanziellen Problemen?

Ich danke euch allen, die sich in diesem Forum aktiv beteiligen, denn allein das Lesen und sich "wiedererkennen" ist schon eine große Hilfe.
Gruß Ish

Nicole
11.09.2003, 10:41
Hallo Ish,

ich bin selbst Ehefrau eines Spielers u. in allem noch sehr unerfahren, weil ich es auch noch nicht so lange weiß.
Aber genau die Dinge die deine Frau anspricht, diese Gedanken habe ich auch. Bei uns ist geht es doch um viel viel mehr Geld. Aber die Summe spielt eigentlich auch keine Rolle.

Ich versuche „unsere Sicht“ zu erläutern. Es ist für „Nicht-Spieler“ nicht nachzuvollziehen, wie so etwas passieren kann. Ich bin auch mal gerne ins Casino gegangen, wusste aber immer, mehr als ... € gib ich nicht aus.

Und auch ich stell die Frage „WARUM“. Dieses Warum schwirrt so in meinem Kopf herum, dass kannst du dir nicht vorstellen. Wenn ich „genaue“ Antworten von meinem Mann bekommen möchte, wird er sogar zeitweilig ungeduldig, aggressiv. Er versucht mir zu erklären, dass er keine Antwort geben kann, weil er es nicht weiß u. es nicht bewusst getan hat. Gut, muss ich erst mal so hinnehmen. Aber dann müssen die Betroffenen auch versuchen zu verstehen, dass wir (auf der anderen Seite) Probleme damit haben, die Lage einzuschätzen u. es uns schwer fällt dem anderen auch zu glauben (so geht es mir auf jeden Fall).
Ich bin so lange angelogen worden, warum sollte es jetzt anders sein.

Es hilft nur wenn man versucht ruhig (u. das ist wichtig; ohne Vorwürfe) darüber zu sprechen.

Ich weiß, dass es schwierig ist. In mir kommt es auch immer wieder hoch, dass ich ihm an den Kopf werfe: Wieso hast du das nur getan, du ruinierst unsere ganze Familie, machst alles kaputt.“

Es ist sicherlich sehr schwierig für die Betroffenen aber auch genauso schwierig für die Angehörigen.
Man kann nicht immer nur Rücksicht nehmen, man muss auch mal Rücksicht erfahren.

Nicole

XXLChristine4U
11.09.2003, 11:19
Hallo,

ich schildere jetzt aus meiner Sicht. Wie ich es erlebt habe und warum ich spielte.

Ich war unglücklich. Fühlte mich zu Hause nicht wohl und auch die spätere Hochzeit brachte mir nichts, da wir weiterhin im Hause meiner Eltern lebten. Ich kam mit mir, meiner Umwelt, meiner Familie und auch mit meinem Beruf nicht klar. Ich habe Geborgenheit, Schutz, Verständnis und irgendwie wohl auch Liebe gesucht. In der Spielhalle stellte nur der "Kasten" eine Forderung an mich, nämlich immer wieder Geld einzuwerfen. Andere Forderungen stellte er nicht und die Angehörigen waren nett zu mir. Da konnte ich abschalten und vergessen, wer ich war.

Dass das natürlich falsch war und der absolute falsche Weg, erkannte ich erst zu spät. Da war ich spielsüchtig. Heute spiele ich seit 5 Jahren nicht mehr und habe das Leben für mich selbst entdeckt.

Wenn Du/Ihr Interesse hast, kannst Du gerne meine Geschichte unter http://www.die-spielsucht.de/ohne_frames/spielsucht_ueber_mich.htm lesen. Ob es Euch hilft zu verstehen, weiß ich nicht.

Ich wünsche Dir ish auf Deinem weiteren Weg viel Erfolg, Mut und die Kraft es durchzustehen. Deine Frau überhäuft Dich leider wohl mit Vorwürfen und engt Dich ein. Sprich mit ihr darüber. Versuche ihr klarzumachen, dass sie einen falschen Weg einschlägt. Es gibt auch spezielle Gruppen für Angehörige, wo sie Rat, Hilfe und Unterstützung finden. Wäre das nicht auch was für Dich Nicole? Ich verstehe auch Dich vollkommen. Natürlich ist es schwierig für Angehörige. Aber Vorwürfe haben noch nie was geholfen.

Kary
11.09.2003, 13:26
wie schön zu lesen, dass Du spielfrei geblieben bist und es Dir soweit gut geht. Ich kann verstehen, dass es Dich einengt immer wieder an den Mist erinnert zu werden, aber vielleicht ist es jetzt an der Zeit auch mal etwas von der Liebe und dem Verständnis, was Du in Deiner aktiven Zeit erfahren hast, zurückzugeben. Vielleicht braucht Deine Frau jetzt eben auch mal Verständnis und Rücksichtnahme (kam auch in Nicols Beitrag rüber). Es ist ja ein ständiges Geben und Nehmen gefragt und es ist wohl nicht damit getan "nur" spielfrei zu werden. Jetzt warten die ganz normalen Schwierigkeiten einer Beziehung darauf gemeistert zu werden. Die Spielfreiheit ist zwar die Basis, aber der Weg geht weiter, Gott sei Dank.

Ich wünsche Dir alles Gute auf dem Weg nach dem Spiel,
Kary

Ann
11.09.2003, 14:00
Hallo ish,
schön, zu hören, daß es dir gut geht und Glückwunsch zur Spielfreiheit (du kennst mich glaube ich noch unter dem Namen Andrea).
Weißt du, was mir als erstes in deinem Beitrag auffiel? Das Wort "schuld".
Als erstes habe ich in der Therapie gelernt, daß es das Wort "Schuld" in diesem Zusammenhang nicht gibt.
Deine Frau sagt, du bist schuld und wie ich deinem Beitrag entnehme, ziehst du dir diesen Schuh auch an!
Weißt du, mein Freund hat immer noch, nach fast einem Jahr spielfrei, das Gefühl, er muß Schuld abtragen, nicht nur, weil er Geld geliehen hat, sondern auch mentale Schuld. Daß er seiner Familie Schmerz zugefügt hat.
Aus meiner Sicht als Angehörige ist das nicht nötig. Ich stehe zwar halb außen vor, weil ich ihn nur kenne, seit er nicht gespielt hat, aber ich habe schon einiges an Veränderung an ihm mitbekommen.
Ich habe auch an anderen Paaren in unserer Gruppe gesehen, wie schwer das mit Vertrauen ist, wieviel "Fehler" Betroffener und Partner machen können.
Warum wollt ihr nicht versuchen, zusammen eine Therapie zu machen? Warum macht ihr es euch schwer, anstatt den einfacheren Weg zu gehen?
Nur mal so als Anregung, es reicht, wenn ihr die Fragen für euch beantwortet

Ann

norbert
12.09.2003, 16:51
halte durch, was du jetzt erlebst ist normal aber deswegen natürlich nicht leichter zu ertragen. meine frau spricht diese art vorwürfe zum glück nicht aus, aber sie sind vorhanden. anders meine mutter die sich diesem thema nach über einem jahr öffnet.sie fragt: wieviel hast du verspielt,tuts dir nicht leid um das geld,warum hat sich heike nicht von dir getrennt, hast du auch mein geld verspielt usw. usw. ich bin nun auch über 11 monate spielfrei und diese fragen berühren probleme und situationen die seit 11 monaten geschichte sind, sie sind nicht mehr aktuell- und genau das nervt,man muß kraft für etwas aufwenden, muß sich teilweise verteidigen und rechtfertigen für sachen die man als spieler verzapft hat.natürlich haben sie ein recht auf antworten, aber man muß ihnen auch offen ins gesicht sagen, daß dies antworten kraft kosten, einen aufwühlen und mehr gefahren heraufbeschwören als nutzen. wenn einer auf einen zugefrorenen see geht, ausrutscht und einbricht, er sich rauszieht aber schwer und lange erkrankt, wem nützen vorwürfe - warum er aufs eis gegangen sei, er wisse doch es sei glatt und es könnte brechen. das kann man mal ansprechen und sich aber dann über seine rettung freuen.auch wenn das krankengeld mager ausfällt oder die entlassung folgte.das leben wurde erhalten.bei mir ist es so ich wollte dieses leben beenden, mir fehlte die erklärung auf viele fragen.warum mache ich es, wieso kann ich es nicht kontrollieren, warum macht mir etwas spaß wenn ich es tue, was ich sofort wenn ich aufhöre es zu tun zutiefst verachte.ich habe aufgehört nach gründen zu suchen,es gibt für mich nur noch einen grund - ich bin krank- "allergisch" gegen glückspiel - deswegen darf ich es nicht. jemand der eine erdbeerallergie hat- darf keine erdbeeren essen. DIES IST ALLES ! Simple Formel die mich abhält von selbstzweifeln und grübeleien die ansonsten in eine ohnmacht führen deren abgründe mir nur zugut bekannt sind. kommt alle gut durch die grauen tage der nächsten monate. halte durch ish . allen gute 24 stunden.gruss norbert

norbert
12.09.2003, 16:59
ihr müßt euch eingestehen, daß euch spielen spaß macht, wenn ihr es tut. ihr müßt bewust verzichten auf etwas was euch spaß macht, wenn ihr es tut. ihr müßt verzichten um euer selbst willen, nicht weil ihr jemanden anderen ein gefallen tun wollt. schaut mal bei www.spielsuchtgruppe.de vorbei. gruß und gute 24 stunden

Sabrina
12.09.2003, 18:06
Hallo Nicole,

ich habe gelesen, dass es für Dich als Nicht-SPielerin bzw nicht-Süchtige (du schreibst ja, Du bist auch gerne mal ins Casino gegangen, allerdings immer mit dem Vorsatz, nicht mehr als soundsoviel Euro zu verspielen) nicht nachzuvollziehen ist, wie man spielsüchtig werden kann.

Diese Fragen nach dem WARUM stelle ich mir auch ständig. Und zwar nicht, warum jwemad anders spielsüchtig geworden ist, sondern warum ich es bin. Ich kenne Deinen Mann nicht, aber mein Gefühl sagt mir, dass er Dich nicht anlügt, wenn er Dir sagt, dass er nicht weiss, warum.

Bei mir haben Vorwürde dazu geführt, dass ich weitergespielt habe. Mehr, öfter, höhere Einsätze. Der Wunsch danach, alles zurückzugewinnen und es allen zu beweisen war da. Der Glaube daran auch - obwohl ich eigentlich wusste, es würde nicht funktionieren.

Die meisten Spieler lügen viel - lügen, wenn sie spielen gehen. Fahren ins Casino und behaupten, sie seien woanders, leihen sich unter irgendwelchen Vorwänden Geld,
ich habe das auch gemacht. Aber nicht, um jemadem weh zu tun oder bewusst zu Verletzen und sein Vertrauen zu missbrauchen, sondern weil ich mir selbst nicht eingestehen wollte, ein Problem zu haben.

Vielleicht immer noch nicht nachvollziehbar für Dich, aber so war es bei mir....

tut nicht zur sache
12.09.2003, 19:26
alles nur bla, bla, bla

ish
12.09.2003, 19:56
hallo leute,
wer es immer es auch war mit dem "bla bla bla bla"!!??
ich danke ALLEN, die mir auf meine und auch die anderen beiträge antwortet.
Wenn jemand mittlerweile so desillusioniert ist, dass ihm unser"Geschwafel" nervt, kann er sich gerne woanders aufhalten.
Eure beiträge haben mir geholfen, die letzten 9 Monate spielfrei zu bleiben, und ich möchte auch weiterhin "eine Schulter zum Anlehnen" in diesem Forum vorfinden, wenn ich Probleme habe!!!!!!!!!!!
Daher bitte lieber anonymer Spieler...entweder teil dich uns mit, oder such das weite!
ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende OHNE probleme.
leider kann ich im moment nicht mehr von mir berichten, weil ich unter Zeitdruck stehe.
gruß ish

Rolf
12.09.2003, 20:30
Die hast du. Jederzeit, hier oder auf meiner Seite. Ich denke wie du über dieses Forum. Ich glaube, unser Weg ist der Richtige. Nein, ich weiss es.

Liebe Grüße, Rolf
www.spielsuchtgruppe.de

spy
13.09.2003, 13:43
hallo ihr,als ich angefangen habe den bericht zu lesen lief mir ein schauer über den rücken.genau vor dieser situation hatte ich immer angst meiner frau zu erzählen wie viel geld ich verspielt habe.ich bin im moment seit über 3 monaten spielfrei und es geht mir sehr gut.was hätte es mir genutzt meiner frau nach so langem belügen die wahrheit zu erzählen und dann wieder vieleicht bei der summe(geld)sie zu belügen.ich führe nun wieder eine gute ehe und kümmere mich endlich wieder genügend um meine kinder was das verhältnis nicht schlechter gemacht hat.das zocken hat lange genug mein leben bestimmt als das ich es wieder in mein leben reinlassen möchte.auch nicht mit ellen langen gesprächen über summen oder wie viel zeit dabei draufgegangen ist.das ich mit der einen lüge leben muß um die genanten vorteile zu erreichen ist es mir wert .den ich lebe jetzt und nicht in zeit als ich gezockt habe.gruß an alle spy.

Nicole
13.09.2003, 17:07
Hallo Sabrina,

weißt du, vielleicht ist man oft ungerecht dem Partner gegenüber. Aber der Betroffene, in dem Fall mein Mann oder derjenige der spielt, hat jahrelang gelogen (ohne das ich es bemerkt habe). Wieso sollte er jetzt nicht mehr lügen? Wieso soll ich ihm jetzt glauben? Jahrelang wurden Geschichten erfunden; wieso soll das jetzt nicht mehr so sein?

Ich versuche ja zu verstehen; ich akzeptiere, dass Spielsucht eine Krankheit ist; ansonsten würde ich all die Last nicht auf mich nehmen. Aber oft frage ich mich auch, ob ein Spieler mal daran denkt, wieviel er auch dem Partner antut. Ich sage bewusst auch, denn er tut sich selbst am meisten an.

Ich versuche mich in eure Lage zu versetzen, aber es ist schwierig. Ich sage mir immer, zwischendurch musst doch mal der lichte Augenblick gekommen sein, dass man denkt: oh Scheiße, dass ist alles nicht richtig was ich mache. Jetzt muss ich handeln! Aber wie du schon sagtest, mein Mann hat auch immer gedacht, beim nächsten Mal dann gewinne ich. Dann gewinne ich soviel, dass ich alle Schulden begleichen kann. Nur er hatte zum Ende schon so viele Schulden gemacht, die kann man niemals mehr begleichen.

Weißt du, wenn es mir ziemlich schlecht geht, denke ich sogar, dass er mich gar nicht liebt. Denn wenn er mich lieben würde, hätte er mir bzw. uns all das nicht angetan.
Ich hoffe bzw. ich weiß das es nicht so ist, aber solche Gedanken überkommen einen. Ich bin mir eigentlich auch sicher, dass er mir und meinen Angehörigen (die auch darunter zu leiden haben) nicht bewusst wehtun wollte, aber wieder frage ich mich dann,kommt nicht irgendwann der Gedanke: Du betrügst deine eigenen Leute. Das ist falsch!

Wenn sich dein ganzen Leben dadurch ändert, wirst du dich immer wieder nach dem WARUM fragen.

Nicole

J.
14.09.2003, 08:19
Hallo Nicole,

genau die gleichen Fragen stelle ich mir auch immer. Ist schon interessant, dass sich die Betroffenen die gleichen Fragen stellen.

Ob die Spieler ihre Angehörigen lieben? Ich denke schon. Ich kann mit vorstellen, das Spielen und Liebe zwei verschiedene Sachen sind.
Ich denke, die Spieler wollen mit ihrem Spielen immer alles wieder gut machen. Haben den Irrglauben, dass sie mit dem Gewinn alle Schulden bezahlen und der Familie ein gutes Leben bieten können.
Sie verstehen nicht, das der Familie/Partnerin ein Leben ohne Lügen viel wichtiger wäre, als all das Geld oder Luxus. Der sowieso nicht kommt.

Mit dem Drang/Zwang der Spielsucht könnte ich mir vorstellen ist so, wie bei mir und vielen Angehörigen der Zwang zum Kontrollieren/ alles unter Kontrolle zu haben.

Wie ist zur Zeit eure Beziehung? Sicherlich durch Misstrauen und das ständige Kreisen um das Geld bestimmt. Hat dein Mann schon Hilfe in Anspruch genommen bzw. ihr beide?

Wie hältst du die Belastungen aus, der Druck von außen und von innen?

Viele Grüße und Durchhaltevermögen J.

Nicole
14.09.2003, 09:08
Guten Morgen J.,

genauso ist es, die Spieler wollen mit Geld, mit Dingen, die du dir nie hättest selbst geleistet, alles Gut machen.
Wir z.B. haben uns recht teure aber sehr schöne Urlaube geleistet. Obwohl ich darauf lieber verzichtet hätte, muss ich jetzt sagen, dort haben wir soviele schöne Sachen in uns aufgenommen, die kann dir keiner mehr nehmen. Und wenn es dir schlecht geht, denkst du an diese Reise (wie schön es doch damals war).

Weißt du, immer wenn man mich fragt, wie geht es dir, antworte ich : " Ich weiß es nicht". Ich kann es dir wirklich nicht sagen. Wenn ich mich so als Typen betrachte, wundere ich mich eigentlich, dass ich noch "stehe". Früher wäre ich zusammengebrochen. Ich hätte nie für Möglichkeit gehalten, dass ich solche Situationen aushalten kann. Ja, mein Mann hat Hilfe in Anspruch genommen. Seit dem Tag als ich es erfuhr, ist er eigentlich in Behandlung. Ich habe vor gut 1 Monat davon erfahren, habe gleich eine Notrufnummer f. Suchtkranke angerufen u. paar Tage später waren wir in guten Händen.
Auch wie die Beziehung ist kann ich dir nicht sagen. Ich bin im Kopf so abgeschottet, dass ich versuche über bestimmte Dinge nicht nachzudenken. Der Therapeut meinte zwar ich bräuchte dringend Hilfe; aber ich kann nicht zu einer solchen Angehörigengruppe gegen. Ich kann nicht.

Unser Umfeld weiß eigentlich nichts davon (außer die Familie - und die hält erstaunlicherweise super zu ihm).

Lieben Gruß
Nicole