PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : absoluter Wahnsinn



Jürgen
24.10.2003, 19:37
Hi alle die dies lesen,

weiss gar nicht wo ich anfangen soll,
bin seit 3 Jahren Spielsüchtig, Spielautomaten in der Halle,
und habe meine 2en Rückfall. Ich habe nun schon einige Briefe hier gelesen und Versuche mich genauso zu öffnen wie alle anderen es auch hier machen.
Ich halte mich nicht mehr für normal, irgendwo gestört in der Birne, alles aufs "Spiel" zu setzen, Familie mit 2 Kindern. Es ist doch Wahnsinn, über alle Konsequenzen bin ich mir bewusst, jedesmal, aber solang ich Bargeld in der Tache habe setzt mein Verstand einfach aus. Da verlier ich die Selbskontrolle, na klar habe ich Wege eingeleitet nicht an Bargeld zu kommen, aber was nützt es denn, Spieler sind doch sehr einfallsreich, habe damit sogar meinen Traumjob aufs Spiel gesetzt, weiss nicht mal ob ich nächsten Monat noch Arbeit hab. Ich möchte hier nicht auch in Selbstmitleid versinken, das tue ich schon oft genug, wie jeder Spieler, bei jedem gleich.
In Therapie befinde ich mich auch, aber was nützt es denn wenn ich meine Therapeutin belüge und mich ihr nicht öffne.
Nun stehe ich auch davor alles zu verlieren was ich liebe und die Menschen die mich lieben. Die ganze Zockerei ist ein "falsches Spiel". Und dann immer das Verdrängen der Probleme, ich kann nicht mehr ganz dicht sein. Nun kann ich nicht mehr erwarten das jemand verständnis für mich aufbringt, erwarte es wirklich nicht mehr. Nur der Spieler selbst ist seine "glückes Schmied". Er hat alle für die Zukunft in der Hand. Kein anderer. Ich weiss nicht mal warum ich Spiele, aber eine Portion Egoismus gehört wohl auch immer dazu. Bin schon sehr wütend über mich, wieder alle entäuscht zu haben, aber hinterher ist der Spieler immer Schlauer.
Nächste Woche werde ich bei mir in der Nähe die Sekis aufsuchen, um weitere Hilfe zu bekommen. Viel Zuversicht habe ich aber zur Zeit nicht, nun muss die Zeit einige Wunden wieder verheilen lassen. Schlimm genug ein Sozialfall zu sein.
Nun, das sind meine Erfahrungen die ich gemacht habe.
Vielleicht kann ja damit einer was anfangen und ist mit ähnlichen negativen Erfahrugen konfrontiert.

Schöne Grüße von Jürgen, 29 Jahre

Rudi
24.10.2003, 21:05
Hallo Jürgen!
Denke, es wird Zeit das wir uns ein wenig unterhalten. Bin auch Spieler, habe seit meinen 16 Lebensjahr gezockt und bin nun mit 53 seit 3 Jahre clean.
Du willst nicht in Selbstmitleid zerfliessen. Das ist schon einmal eine gute Voraussetzung. Wenn ich da lese ich tue dies und jenes, belüge meine Therapeutin und gehe zu den Sekis um mich helfen zu lassen. Erstens einmal wer sind die Sekis? Ich nehme an, eine Selbsthilfegruppe. Wie der Name richtig sagt, SELBSThilfe.Diese Gruppe kann dich
beraten, und versuchen das du den Weg zur SELBSThilfe findest. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, du nimmst alles nicht so ganz ernst. Wahrscheinlich im Moment kein Geld zum zocken und dann ist man ja sowieso so arm dran.
Verheiratet, 2 Kinder und null Verantwortung. Schuld ist meine Spielsucht. Bin ja soooo krank und kann mir selbst nicht helfen. Da kommen mir die Tränen. Du suchst Hilfe
- oder nur die Aussage, du kannst ja nichts dafür, das du so bist wie du bist. ALIBISUCHE???
Muß sagen ,vielleicht der falsche Platz. Du suchst dir den bequemsten Weg aus. Ich lüge die an, die helfen wollen, denn sonst kann es ja unbequem werden. Dann höre doch auf mit der Therapie, kann mir nicht vorstellen, das eine Lügentherapie hilfreich ist. Es gibt genug Spielkranke, die gerne mit einer Therapeutin einen Weg zu sich suchen.
Warum bist du nicht ehrlich in deiner Therapie ??
Hast du Angst über den letzten Rückfall zu sprechen? Kann
mir vorstellen, das du dich schämst. Aller Welt zeigen wie toll man mit allen fertig wird. Man(n) ist ja stark.
Aber wahre Stärke ist,die eigene Schwäche zuzugeben. Nur dann findet man einen Weg hinaus. Kann 100 Verhaltensmaßnahmen für die erste Zeit des Spielentzuges geben. Denke jedoch, du kennst sie bereits. Und wirst
sie trotzdem nicht benutzen.
Arbeit weg, Familie evtl. auch -und was kommt als nächstes?
Stehlen, Betrug und Knast???
Nein, ich bin nicht böse auf dich. Nur unendlich traurig
darüber, das wieder ein Spieler das Spiel verliert,wenn er so weitermacht. DEIN LEBEN ist es, was du ruinierst. Und ich bin der festen Überzeugung das Frau und Kinder schon sehr darunter leiden. Denn auch deine Partnerin hat das Recht auf ein wenig Lebensglück. Hast du ihr das jemals gewährt? Und deinen Kindern?
Der Weg den du zur Zeit gehst ist chaotisch und schlecht. Das hast du selbst erkannt. Und du weist,wie und wo du Hilfe finden kannst.Du hast alle Voraussetzungen, dich in einer Richtung zu bewegen, die dich aus diesen Jammertal herausführt. Du mußt es EHRLICH wollen und nur mit EHRLICHKEIT und viel Kraft ist es zu erreichen.
Ich wünsche dir die Kraft dazu.
Alles Gute
Rudi

Claus
24.10.2003, 21:47
Hallo Jürgen,
der Rudi hat eigentlich schon alles gesagt, aber wie kommt zur Selbsterkenntniss und woher die Kraft?
Die eigene Willens-Kraft reicht nicht, schon oft probiert
Die Kraft des Partners und der Freunde, auch nicht
Die Kraft des Arztes (Therapeuten) reicht auch nicht aus
Warum???
Ganz einfach, weil ich nicht ehrlich zu meinen Helfern und Mitmenschen und zu mir Selbst war, sein Konnte.
ES bei mir WAR EINFACH ANGST VOR DEM LEBEN.
Ich habe während meiner Therapie vor 16 Jahren dieses Schrift bekommen und sie akzeptieren gelernt.

ERKLÄRUNG DES SÜCHTIGEN SPIELERS ZU SPIEL-FREIHEIT UND VERANTWORTUNG

Mein Name ist.....Ich bin ein süchtiger Glücks-Spieler und ich bin verantwortlich für meine Sucht. Niemand hat sie mir auferlegt, ich habe sie mir selbst zugefügt.
Wie krank oder verrückt ich auch werden mag, - ich bin ein freier Geist ein Kind Gottes und ein verantwortlicher Mensch. Ich habe meine Sucht selbst bewirkt, indem ich exzessiv gespielt habe – aus freiem Willen – so dass ich davon abhängig wurde und meinen freien Willen verloren habe. Ich habe ihn verloren, und ich kann ihn mit Gottes Hilfe wiedererlangen.
Meine Sucht ist das Resultat meiner eigenen Unwissenheit und meiner eigenen Perversionen. Ich bin verantwortlich für mein perverses Handeln, das heißt: Unrecht zu tun, obwohl ich wusste, dass es Unrecht war. Ich bin auch dafür verantwortlich, unwissentlich zu handeln, das heißt: Unrecht tun, ohne zu wissen, dass es Unrecht war. Unwissenheit ist keine Entschuldigung, und ich beanspruche sie auch nicht als Entschuldigung.
Ich mache meine Not nichts und niemanden zum Vorwurf. Zugegeben, die Gesellschaft ist oft im Unrecht und andere Menschen sind oft im Unrecht, - dass ist nicht Schuld an meiner Sucht. Ich selbst habe mich zu einem süchtigen Glücksspieler gemacht.
Ich bin auch verantwortlich für meine Genesung. Keiner kann das für mich tun. Ich brauche Hilfe, und ich will mir Hilfe suchen und annehmen. Aber ich will meine Helfer nicht als Krücken und Tränentrockner benutzen.
Mit Gottes Hilfe und mit der Hilfe von Menschen, die an derselben Sucht leiden und bereits genesen sind, kann und werde ich –nur für heute –in absoluter Abstinenz und Freiheit von Glücksspielen, Alkohol, Drogen und anderem süchtigen Verhalten leben.
Es ist unter meiner Würde, der Gesellschaft zur Last zu fallen, ein Versuchskaninchen für Wissenschaftler oder ein Fall für die Behörden zu werden. Indem ich tagtäglich in der Kraft Gottes und in der Wahrheit und Liebe meiner Mitmenschen meinen Weg gehe, werde ich ehrlich, ehrenhaft und verantwortlich leben, -und ich werde zur Entdeckung und Erfüllung der wahren Bedeutung des Lebens gelangen.

------------
Alles gute für dich
Claus

Jürgen
25.10.2003, 09:51
Hallo Rudi, und alle anderen auch,

ganz ehrlich habe ich von Dir die erste Rückmeldung erwartet.
Ich finde es echt toll, das Du Dich mit den Briefen auseinander setzt und sehr kritisch beurteilst. Da ist doch das was ich, oder wir, hier brauchen, unsere Erfahrungen auszutauschen, das könnte doch der richtige Schritt sein,einander zu helfen, ich glaube ich brauch es, einen A....tritt, oder sowas. Nun gestern in dem Brief ist wieder alles eingeprasselt, wie es schon 2 mal passiert ist.
Ich merke dann auch dass ich in einigen Situationen sehr gefühlskalt werde und wirke, so wohl auch in dem Brief, aber ich möchte mich mit Euch austauschen, neue Bekannte und Freunde treffen, vielleicht irgendwo einen absoluten Neuanfang zu starten, endlich mal den Schlussstrich ziehen, den ich noch nie gezogen habe. Hier möchte ich anfangen, es wäre schön wenn man sich auch mal treffen könnte, so weit von Neuss wohne ich gar nicht, das tut bestimmt gut, sich auch Dinge von Angesicht zu Angesicht zu sagen, nicht nur über Chat oder Forum. Ich würde mich über weitere Kritiken freuen.
Rudi, ein wenig wollte ich auch auf Deine Antwort eingehen,
Alibisuche? na klar suche ich ein Alibi, sonst wäre ich nun nicht hier, aber alle haben doch das Ziel genauso ins Reine zu kommen wie Du auch. Ich möchte es schaffen, mit Eurer hilfe vielleicht, wie ich es schon oben geschildert habe,
werde mich jetzt oft melden, bis dann

Jürgen

PS: Claus, vielen Dank für Deine Antwort, werde Dir auch noch was schreiben. Bis später

Rudi
27.10.2003, 19:14
Hallo Jürgen.
Schön, das du auf unsere Antworten reagiert hast. Natürlich kann ich ziemlich genau nachvollziehen, wie es zur Zeit in dir aussieht.
Aber da helfen keine Entschuldigungen und Worte wie ich will ja alles besser machen in der Zukunft. Die Zukunft hat schon längst begonnen. Tu es jetzt und heute und warte nicht darauf,das dir jemand die Hand reicht.Und wie Claus richtig sagt, wenn es erst mal die nächsten 24 Stunden sind.
Wenn du dabei eine helfende Hand findest , um so besser. Doch der Wille und der Antrieb muß aus dich selbst kommen. Was heißt geschafft ? Ich bin erst 3 Jahre vom Zocken weg. 34 Jahre zocken stehen dagegen. Sollte ich 34 Jahre trocken sein, dann werde ich für mich selbst sagen, ich habe es geschafft. Glaube kaum, das ich so alt werde.
Habe also die Hälfte meines Lebens verzockt. Werde nicht irgendwann wach und fühl dich so zum kotzen, wie ich es tat. Es schmerzt sehr sein halbes Leben vertan zu haben. Du bist noch jünger als ich. Du kannst noch mehr von deinen Leben retten als ich es je vermag.
Deswegen versuche ich energisch dich wachzurütteln. Du machst Menschen in deiner Umwelt verzweifelt. So sehr, das sie sich irgentwann abwenden von dir. Aber diese Menschen sind nicht süchtig. Trotzdem gezeichnet von unserer Sucht. Und wir selbst? Wir können nicht einfach fortgehen. Unsere Sucht geht mit. Was uns bleibt ist die Ehrlichkeit zu uns selbst. Zu erkennen wie schwach wir im Punkt Sucht und Partnerschaft sind. Und aus diesen erkennen kommt die Frage will ich so sein ? Daraus resultierent kommt eine Entscheidung auf uns zu. Will ich es so, wie es ist, oder geht es für mich auch anders. Die Verzweiflung die in uns herrscht, ist in dieser Phase wahnsinnig- und sie schmerzt auch so. Das sind meine Erfahrungen- An diesen Punkt angekommen, habe ich mich für das Leben entschieden. Auch wenn der große Teufel in mir anfänglich noch recht gequält hat. Mit viel Energie habe ich ihn niedergerungen und im Moment kann ich ihn weder spüren noch hören. Doch ich weiß, er schläft nur tief. Ich will ihn nicht wecken. Und dafür tue ich viel. Dafür schreibe ich dir auch diesen Brief. Denn es hilft mir, immer zu sehen, was auch für mich wieder kommen kann. Ganz inständig fordere ich dich hiermit auf energisch an deiner "Trockenheit" zu arbeiten. Beende deine halbherzigkeit.
Nun will ich dir noch sagen, das ich gegen einen persönlichen Kontakt nichts hätte. Doch meine Gruppe trifft sich in Essen. Ich denke, das ist wohl etwas weit?
Suche dir alle Hilfe die du bekommen kannst. Aber las das Lügen. Das zeichnet alle Spieler aus. Mit der Ehrlichkeit machst du einen großen Schritt in der richtigen Richtung.
Würde mich freuen, weiteres von dir zu hören.
Alles Gute, Rudi

Jürgen
28.10.2003, 16:15
Hallo Rudi und alle die dies lesen,
es tut schon gut von erfahrenen Leuten Tipps und Worte zu ernten. Ich möchte Dir danken, Rudi, wenn Du mir schreibst fühle ich mich richtig ertappt, denn alles ist wahr was Du sagst, es trifft auf mich 100% zu, aber diese fiesen Merkmale sind ja bei jedem Zocker gleich, wenn ich diese Briefe hier lese. Auf jedem Fall fühlte ich mich hier ein wenig wieder wie "ein Mensch". Sooft habe ich mich als Monster gesehen, die eigene Famiele so zu schocken und ins Unglück zu stürzen.
Ich beginne nun auf ein neues, einmal eine richtige "Serie" zu starten, die Serie nicht mehr zu spielen. So länger diese Serie anhält bin ich ein "Gewinner". Ich hoffe es sind die richtigen Worte und versteht keiner falsch. Ich will nicht mehr spielen!
Nachmals Danke an die Leute, die hier durch Worte ein wenig moralische Unterstützung leisten.

Liebe Grüße Jürgen

Rudi
28.10.2003, 20:56
Hallo Jürgen !
Will gleich mit der Tür ins Haus fallen und dir sagen, das mir das Wort Serie im Bezug auf Spielabstinenz sehr fehl am Platz erscheint. Warum? Weil bereits beim Anfang einer Serie deren Ende schon fest steht. Das kann ich ich im Bezug auf Abstinenz nicht gelten lassen. Irgendwie hört es sich an, als sei der nächste Rückfall geplant. ( Das Ende der Abstinenz - Serie).
Des weiteren ist mir das Wort -Serie- zu spielverbunden.
Mit unserer Sucht ist kein Spiel zu spielen.Wir wollen keine Wortklaubereien begehen. Ich meine jedoch gerade aus diesen und ähnlichen Worten den Kampf zu spüren, den du gerade beginnst. Vermutlich schwankst du wie ein Blatt im Wind. Ja, du möchtest spielfrei sein- aber muß es denn für immer sein ? Oder nur solange, bis ich mich finanziell erholt habe? Diese Situation gab es auch bei mir. Und es gab Zeiten, da habe ich ernsthaft überlegt allein zu Leben. Denn alle wollten mir was erzählen. Besonders im Bezug auf meinen Umgang mit Geld. Und schließlich habe ich ja ein Recht mit meinen Geld zu tun und zu lassen, was ich möchte. Argumente, Ausreden, damit ich meine Sucht weiter nachgehen konnte. Ich möchte dir nicht unterstellen, das es bei dir so ist.
Mein weiterer Lebensweg hat mir bewiesen, wie falsch ich mit meiner Argumentation lag.Habe mehr als Lehrgeld bezahlt - und bin doch noch mit einen blauen Auge davon gekommen. Das lag nicht nur an mir. Sondern weil ich irgendwann Hilfe annahm und insbesondere von meiner Frau, die ich sehr liebe.
Ich wünsche dir, das du deinen Weg aus dieser Sch...Sucht findest. Nehme die Hände, die dir gegeben werden und schlage nicht darauf.
Bis auf bald
Ales Gute, Rudi

Kathleen
28.10.2003, 23:13
hallo rudi,

was für ein klugscheißer bist du eigentlich? so wie du austeilst und alles besser weißt hört sich an, als ob du von deinen problemen ablenkst, in dem du bei anderen größere suchst. hi, finde dich damit ab, dass es verschiedene menschen und auch verschiedene spieler gibt. mir scheint es, dass du verdammt nach hilfe schreist, und ehrlich gesagt ich unterstelle es dir mal, noch nicht trocken zu sein. außerdem vermute ich mal, dass du nicht nur ein spieler bist, sondern auch andere süchte hast (z. b. alkohol) ich bin auch eine spielerin, d.h. trocken seit mehreren jahren, aber so wie du einen spieler beschreibst, war ich nie!!! ich habe niemanden belogen, auch niemanden betrogen, ich habe nie schauspielert, sondern mit allen meinen freunden und meiner familie immer über meine sucht gesprochen. also es wusste jeder, dass ich spiele. ich konnte nur schwer hilfe annehmen, die mir angeboten wurde, weil ich zu damligen zeitpunkt dies einfach nicht wollte. heute bin ich frei von der obsesion und auch froh darüber, schon aus dem grunde, weil ich mich aus dem klischee befreien wollte "spieler haben keine ehre". man sagt es spielern kann man nichts vormachen, dan versuchs du auch nicht, denn man schaut doch durch. übrigens die satire von schmidt fand ich eigentlich sehr gut, und ich habe sie auch als satire verstanden.

überlege doch mal, ob du vielleicht ein bißschen mehr tolleranz, etwas weniger kritik und ein kleines bißschen selbskritik üben solltest, wenn du dich schon als helfer siehst, helfe auch dir selbst.

gruß kathleen

Rudi
29.10.2003, 17:43
Hallo Kathleen !
Freue mich sehr, das du dich so eingehend mit meiner Person befaßt. Endlich bekomme ich genau das, was ich brauche. Kritik von dir. Bin richtig froh, das es Spieler gibt, die in Ihren Leben NIE gelogen haben. Finde ich wahnsinnig stark . Leider scheint dir jedoch - und vielleicht auch anderen- entgangen zu sein, das ich über Spieler stets in meiner Person gesprochen habe. Ich war genau so, wie ich es geschildert habe. Habe gelogen und betrogen, und niemals gestohlen. Für mich ist dieses Forum ein Erfahrungsaustausch. Fühle mich nicht als Helfer, aber als jemanden, der seine eigenen Erfahrungen widergibt.
Wünsch dir weiter ein spielfreies Leben und für deine Zukunft alles Gute.
Tschüss

Klaus Schmidt
29.10.2003, 23:55
an Kathleen
Ich freue mich über jeden Besucher, der meinen Beitrag verstanden hat- Danke dafür.

---------------------------------------------------------
Ich werd´s nochmal erklären:

Die Fragen von "Schmidt" beziehen sich, wie doch eigentlich jede/r Spielsüchtige/r erkennen kann, auf die Probleme wie sie bei Spielsüchtigen auftreten:

Nicht aufhören können,
nur für das Spielen Interesse zeigen-
Familie vernachlässigen-
wirtschaftlicher Ruin-
Wahrheiten verschweigen-
Schlafstörungen und vieles andere


Diese Zeichen einer Spielsucht werden von den Casinobetreibern nicht zur Kenntnis genommen.Weil die Konsequenz; eine Spielsperre- wirtschaftliche Einbußen für die Casinos nach sich zieht.

Es ist eine dumme (Alibifunktion) Ausrede, Casinoangestellte können keine Spielsüchtigen erkennen, da sie keine Mediziner sind. Wer über den Zeitraum von nur einer Woche die Besucher in einem Casino beobachtet, erkennt selbst als Laie die "Problemspieler"!

Wie dreist man Symtome einer Spielsucht falsch interpretieren kan; das sollte mein Beitrag aufzeigen. Nur mit dem Mittel der Überzeichnung (Satire) wird eine größere Aufmerksamkeit erreicht.

Wenn ich allerdings gewußt hätte, daß der Beitrag so mißverstanden wird, hätte ich auf eine Veröffentlichung verzichtet.

Bei aller Selbstkritik die den Spielsüchtigen abgefordert wird, sollte es dennoch legitim sein, auch die Geschäftspolitik der Glücksspielbetreiber offenzulegen und Kritik zu äußern.

Das hat mit "Verantwortung von sich schieben" nichts, aber auch gar nichts zu tun!!!

In diesem Sinne
Alles Gute

K.S.

Jürgen
24.10.2005, 11:16
Greetz an alle Forumteilnehmer,

ausgerechnet Heute wollte ich mal meine alte Kamelle von damals lesen, das erste mal seit 22 Monaten das ich dieses Ding wieder aufrufe, schon komisch, es ist genau 2 Jahre her wie ich das hier gepostet habe. Wie ich meinen Post gelesen habe wurde mir wieder richtig mulmig und im Moment geht es mir gar nicht mehr gut. Zuviel ist in meiner Sucht pssiert.
Nun, nach 2 Jahren diesen Beitrags ist auch viel geschehen. Das wichtigste: "Ich war nicht mehr spielen".
Ich möchte mich bei den Leuten hier im Forum bedanken für die Hilfe die ich brauchte, besonders aber bei Rudi und Claus, ich habe viele Eurer Ratschläge beherzigt, dass hat geholfen meinen Weg zu finden. Ein langer Weg der wohl nie enden wird wo aber immer mehr funken Hoffnung zu sehen sind. Ich bin stolz auf das Forum, deren Schreiber und Betreiber.
Möge dieser Post für alle diejenigen die grad jetzt einen schweren Weg vor sich haben Hoffnung geben. Ob Angehöriger oder Spieler, es ist zu schaffen.

In diesem Sinne und liebe Grüße von

Jürgen