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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : WAS sollen die Angehörigen tun??????



Olga
07.01.2004, 22:00
Hallo,
ich bin hier das erste mal auf eurem Forum und möchte meine Geschichte los werden, die wahrscheinlich sehr ähnlich mit den Spielergeschichten ist.
Als ich meinen man vor 3,5 Jahren kennenlernte habe ich noch nie im Leben von einer Spielsucht gehört, wusste gar nicht dass es so was gibt. Wir haben ziehmlich schnell geheiratet nach dem wir uns kennengelernt haben, ich war dann auch bald schwanger. Erst nach der Hochzeit kam er dass erste mal an dass er 6.000,00 DM braucht, hat mir auch natürlich was vorgelogen. Das nächte mal kam auch nach ca. einen Monat, da hat er mir auch erzählt dass er das verspielt hat. Ich war so dumm zu glauben dass es eine einmalige Geschichte ist. Ich habe dann noch einpaar Monate gebraucht um zu begreifen, dass es nicht normal ist. Habe mich dann darüber informiert. Aber er wollte nichts von einer Beratung hören. "Ich schaffe das allein"
Inzwischen sind schon 3 Jahre vergangen, wir haben schon eine 2 jährige Tochter. Und es hat sich nichts geändert.
Obwohl doch, wir haben einen haufen Schulden, ich habe schon mehrere Depressionen hinter mir, weil ich damit nicht zurecht kam, und nicht wusste wie ich ihm helfen kann.
Inzwischen haben wir getrennte Konnten, wohnen auch nicht mehr zusammen.
Mein man hat von September bis Dezember nicht gespielt. Er war auch 2 mal bei d. Therapeuten. Ich war voller Hoffnung... Jetzt hat er wieder gespielt.........
Die Welt ist für mich zusammengebrochen. Ich habe das Gefühl es wird nie ein Ende nehmen. Das wiederholt sich immer wieder. Versprechen, Lügen , meine Hoffnung, Ich bin auch noch so doof ich glaube ihn immer. Wahrscheinlich will ich das immer glauben...
Was soll ich den tun? Wie soll ich mich verhalten? Wie soll ich ihn helfen?
Wir waren heute zusammen bei einem Therapeuten, der hat ihn eine ambulante Therapie vorgeschlagen. Aber irgendwas hindert ihn zuzusagen................
Und ich halte es einfach nicht mehr aus weiter so zu leben wie ich die letzetn 3 Jahre meines Lebens gelebt habe.

(Ich wollte das alles nur los werden)

Rudi
15.01.2004, 14:07
Hallo Olga !
Du schreibst uns deine Geschichte - eine Geschichte, die wir leider immer wieder hören. Da ist Jemand, der erkannt hat, das er spielsüchtig ist und er ist nicht konsequent genug, energisch gegen seine Sucht anzugehen.
Da bleibt natürlich für den Angehörigen augenscheinlich nur die Hoffnung, das sich irgendwann alles regeln wird. Doch diese Hoffnung trügt fast immer. Will dir aber nicht verheimlichen, das der überwiegende Teil der Suchtkranken ,
egal welche Sucht, erst durch enormen Druck die ersten Schritte getan hat. Sei es von Seiten des Arbeitgebers,
behördlichen Stellen, oder durch die Angehörigen.
Du mußt diesen Druck auf ihn erzeugen. Ihn Konsequenzen aufzeigen, was geschehen wird, wenn er gegen seine Krankheit nichts macht. Er sträubt sich gegen eine ambulante Therapie. Als Alternative dazu ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe zu sehen. Beides zusammen recht ratsam. Am ehesten geeignet halte ich eine Selbsthilfegruppe, die auch du mitbesuchen kannst. Es gibt eine Reihe Spielabhängiger, die nur durch den regelmäßigen Besuch einer SHG ihren Weg gefunden haben. Dein Mann kann dazu gehören. In solch einer Gruppe bekommt man viel Rat - durch Menschen, die Eure Situation durchgelebt haben.
Adressen solcher Spielergruppen kannst du in den Seiten der Glücksspielsuchtstelle Neuss finden ( diese Seiten ).
ich wünsche Dir sehr, das dein Mann mit dir gemeinsam diesen Weg geht.Wünsche Euch alles Gute..und insbesondere eine spielfreie Zeit. (lass wieder von dir hören ! )
Alles Gute
Rudi ( Spieler )

Nicole
15.01.2004, 17:07
Liebe Olga,
ich sehe es ähnlich wie Rudi. Ich selbst bin auch Angehörige. Sag deinem Mann wie du dich fühlst, sag ihm alles...
Dein Mann muss es aber auch selbst wollen, sonst hat es keinen Sinn.
Setze im ein Ultimatum; zeige ihm auf, was du erwartest u. welche Lösungen du/ihr sehen könntet. Er muss merken, dass er dich sehr verletzt.