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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man sich ohne Hilfe selbst helfen?



Claudia Paesler-Lehr
03.03.2004, 13:02
Hallo,

ich habe sehr interessiert einige eurer Kommentare gelesen und möchte mich mit o.g. Frage gerne an euch wenden.

In meinem beruflichen Umfeld ist der Fall von Spielsucht/Online-Spielsucht aufgetreten mit dem Tatbestand der Veruntreuung aufgetaucht.

Die betroffene Person hat mit ihrem Hausarzt Kontakt, der ihr zwar Hilfe angeboten und aufgezeigt, jedoch (noch) nicht dazu geraten hat. Seiner Meinung nach sei es bei der Person noch nicht nötig.

Die Person hat ihr Problem/Krankheit jedoch offen und ehrlich bei ihrem Arbeitgeber angezeigt, wohl vielleicht nur, weil sie schon zuviel Gelder entwendet hat und sie momentan nicht in der Lage ist, den kompletten Betrag zurückzuzahlen.

So wie ich verstanden habe möchte sie erstmal selbst versuchen, ohne Spielen auszukommen. Seit ein paar Wochen geht es wohl ganz gut - sagt sie.

Die Person ist offen und mitteilsam bzgl. ihrer Krankheit - spricht aber nicht von Krankheit. Sie weiß auch, dass ihre Existenz davon abhängt. Sie hat von uns eine Abmahnung erhalten und unterschrieben, dass sie sich einer Therapie unterziehen will.

Nun die Frage: kann die Person es alleine schaffen?

Vielen Dank

Claudia

Neon
09.03.2004, 11:02
Hallo Claudia,

ich bin alkoholabhängig und bei den AA, einer Selbsthilfegruppe für Alkoholiker. Aber Sucht ist Sucht.

Wir AA-Leute haben Erfahrungen in einem Satz zusammengefasst:

"Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht allein."

Hilfe ist also sehr nötig. Die kann von einem speziellen Therapeuten kommen (Suchttherapeut, Klinik) oder auch im Besuch von Selbsthilfegruppen bestehen. Es gibt mehrere SHGs,z.B. Guttempler, Blaues Kreuz, AA (GA,AS). Natürlich berät auch die Fachstelle, die diese Web-Seite betreibt.

Ich persönlich kenne niemanden, der es ohne jegliche Hilfe geschafft hat, alleine trocken zu werden. Die Wirkung einer Unterschrift (sich einer Therapie zu unterziehen) allein
ist recht fraglich. Sie läßt aber vermuten, daß deine Bekannte den Wunsch hat, Hilfe anzunehmen, falls sie nicht zur Unterschrift gezwungen wurde. Sie hat auch alle Freiheit, Hilfe anzunehmen. Es ist ein kleiner Schritt weg vom Egozentrismus (des Suchtkranken)zu Trockenheit und Nüchternheit und zur Spielfreiheit, aber es ist ein Prozeß. Der benötigt Zeit.
Deine Frage ist vom Ziel her gedacht und gestellt. Wie soll ich die gültig beantworten? Deine Bekannte hat viele Angebote zur Hilfe, sie müßte davon Gebrauch machen, etwas für sich tun, dann hat sie eine Superchance. So seh ich das.

Übrigens morgen, Mittwoch 10.3.,20.30 Uhr, treffen sich einige Betroffene und Angehörige hier im Chat dieser Web-Seite.
Deine Bekannte und auch du können dort einiges über Spielsucht erfahren. Auch ein Angebot.


Neon

Claudia
11.03.2004, 11:53
Hallo Neon,

vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage(n). Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass mir hier überhaupt jemand antwortet.

Deine Ausführungen werde ich gerne als Grundlage dafür nehmen, zuzusehen, dass die Mitarbeiterin weiterhin erkennt, dass sie süchtig ist und Hilfe benötigt. Alles weitere muss sie ja auch zunächst einmal im Kopf für sich als notwendig entscheiden.

Vielen Dank nochmal und weiterhin viel Erfolg.

Claudia

Verena ( Fachstellenteam)
11.03.2004, 14:38
Liebe Claudia,

ich bin der Meinung, dass sich das betriebliche Umfeld in bezug auf eineen glücksspielenden Mitarbeiter die Frage ("ob er es alleine schafft oder nicht") gar nicht stellen muss.
Ganz im Gegenteil sie lenkt aus meiner Sicht sogar vom Hauptthema ab. Denn denkt man über die Frage ernsthaft nach, wird die Antwort selber zu einer Art Glücksspiel.

Hier meine Gedanken:

Der Betroffene hat eine wichtige Grenze überschritten, denn er hat sich strafbar gemacht. Hierbei ist es zunächst sekundär, ob die Unterschlagung tatsächlich zur Anzeige kommt. In der Regel wird erst nach einem andauerden Glücksspielverhalten (oft sind es Jahre) diese Tabugrenze überschritten, und auch nicht von allen Menschen die Probleme mit dem Glücksspielen haben.
Wenn der Betroffne also totz dieser Vorkommnisse immer noch der Meinung ist, dass er es alleine schafft, so bagatellisiert er aus meiner Sicht sein Verhalten.

Wenn der Betrieb dem Betroffenn nun eine Chance gibt, d.h. ihm den Arbeitsplatz erhält, so ist es nun die Pflicht des Betroffenen, sich professionelle Hilfe zu holen und diese auch per Anwesenheitsbescheinigung z.B. durch die behandelnde Beratungsstelle, gegenüber dem Betrieb unaufgefordert nachzuweisen.

Ein Vertrag hat immer 2 Seiten. Der Betrieb hat aus meiner Sicht seine Vertragsseite eingehalten, aber der Betroffene nicht. Es wäre also wichtig, dass der Betrieb, die Vorgesetzten, auf die Vertragseihaltung durch den Betroffenen drängt.
D.h. der Betroffene muss nachweisen, dass er alles unternimmt, damit es nicht erneut zu einem Glücksspielverhalten kommt, und damit die Gefahr einer erneuten Unterschlagung gebannt ist.
Nur wenn die Vorgesetzten dies mit allem Nachdruck von dem Betroffenen verlangen ist das Verhältnis der beiden Vertragspartner ausgewogen.
Eine konsquente Haltung ist hier sehr wichtig.

Es spielt dabei keine Rolle, ob der Betroffene sein Glücksspielverhalten als Krankheit bezeichnet oder auch nicht. Auch sollten die Vorgesetzten und Kollegen eine Diagnose " du bist doch süchtig" vermeiden. Darum geht es am Arbeitsplatz nicht.
Am Arbeitsplatz geht es um die Arbeitsleistung, das Arbeitsklima und darum, dass sich alle wünschen, dass es dem Betroffenen wieder besser geht und er ein verlässlicher und geschätzter Mitarbeiter und Kollege ist.

Gerade wenn man den Mitarbeiter mag und schätzt ist eine eindeutige Haltung sehr wichtig. Es gilt, dass er die Verantwortung für sein Verhalten übernimmt und Hilfe annimmt.
Liebe Claudia, nun ist meine Antwort doch etwas länger ausgefallen als zuvor geplant.
Mit herzlichen Grüßen
Verena Verhoeven
vom Fachstellenteam

claus
11.03.2004, 17:14
Hallo Verena,
ich stimme Dir aus eigenen gemachten Erfahrungen unumwunden zu.
Mein direkter Vorgesetzter hat mich bestärkt und unterstützt eine stationäre Therapie zu machen, verbunden mit dem Hinweis, dass bei einem weiteren Rückfall er nichts für mich tun WILL!
Das hat mir sehr geholfen, Verständniss ja gut aber verbunden mit Konsequenter Linie (Kündigung)!
mir hat dieser Mann mein Leben gerettet, denn auf andere Mahner habe ich NICHT gehört!
Gruss
Claus

Claudia
12.03.2004, 08:56
Liebe Verena, lieber Claus,

ich danke euch recht herzlich für die weiteren Informationen. Sie bestärken nur meine bislang gemachten Vermutungen.

Mein und unser aller Bestreben ist es der Mitarbeiterin zu helfen, sonst würde ich diesen Aufwand nach Antwortensuche gar nicht betreiben.

Diese ganze Thematik ist ein schwieriges Terrain, bei dem man behutsam aber bestimmt vorgehen muss. Ich kann nun eure Beiträge als Grundlage benutzen.

Vielen Dank euch allen.

Herzliche Grüße

Claudia

Sammy
19.05.2004, 17:02
Hallo,

ich bin Sammy, spielsüchtig.

Ich habe eine Frage:

Was hat Spielsucht mit anderen Suchten wie Alkohol Medikamente zu tun?

Kömmte mir jemand meine Frage beantworten?

Sammy
19.05.2004, 17:25
Hallo,

Ich bin's wieder Sammy,

Ich bin von allen drei Suchtkrankheiten betroffen.

Ich suche Kontakt zum Meinungsaustausch.

Danke!

Rudi
19.05.2004, 21:47
Hallo Sammy !
Du stellst ein paar Fragen, die gar nicht so schnell zu beantworten sind. Werde in den nächsten Tagen dazu Stellung nehmen.
Was ich dir als erste Hilfe mit auf dem Weg gebe, ist der Rat, das du unbedingt und sofort in einer Selbsthilfegruppe gehen solltest. Bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit bietet sich hier eine Selbsthilfegruppe des Kreuzbundes an. Der Kreuzbund arbeitet mit der Caritas zusammen. Wenn du dich an deine örtliche Caritas wendest, wirst du bestimmt eine Adresse einer nahegelegen Kreuzbundgruppe erfahren.
Ich selbst gehe als Spieler auch in einer Spielerselbsthilfegruppe des Kreuzbundes und habe damit sehr positive Erfahrungen gesammelt.
Sicher wirst du auf diesen Seiten auch die Telefonnummern der Fachstelle Glücksspielsucht gefunden haben.
Hier bekommst du sicher fachliche Hinweise, wie du dich am besten verhältst.
Wünsche dir für deine ersten Schritte alle erdenklich Gute.
Liebe Grüße
Rudi

Saim SÜCHTIG
24.06.2004, 20:50
Hallo Rudi
Ich besuche seit einige 24 stunden die AA s
Ich bin Einmal diewoche da ist ok aber Merfachsucht ist
anders Alkohol lestmich in ruche Das spielen nicht
Die pille auchnicht deshalb gehe ich in zwei gruppen.
AA und Spieler gruppe das ist sehrfiel Arbeit aber es tutsich etwas beimir Zb Ich sehe Mich Ich fangean zu
sehen was anderesind Das ich nicht alein bin .
Ich rede offen über tabu temen hauptsache es hilft mir.
Ich bin Klien von Spielen seit 4.Monate Von Pillen kanich
nochnichtsagen wielange ich bin in gedanken nass Alkohol
Trinken nein ein Rückfallgehabt mit Pralinen .
Ich kann mir helfen aber ohne hilfe kan ich nicht kliensein
weil dan ist alkoholda tablette Automatda die sagem Saim
Wir sind dein Freund Komm gehe indie kneipe da ist alles
was du willst oder zum arzt der hat super pillen dein
Freund Gott in weis Hast angst sorgen sofort Weck ha ha ha.

Ich bin müde gute 24 stunden