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Susetux
20.03.2004, 22:56
Ich habe im meinem bekanntenkreis mehrere Suchtkranke, und beschäftige mich daher intensiv im Internet, mit dem Thema Sucht. Immer wieder sauer stösst mir als 1er Philosophieschüler auf, wie schnell, wie eindeutig von den Lobbygruppen der Krankheitsbegriff gebraucht wird, eindeutig mit der Absicht dass Verhalten des Individuums zu entschuldigen und es auf Kosten der Gesellschaft zu versorgen. Eine grundsätzliche etymologische sowie semantische Untersuchung des Begriffs Krankheit wird immer wieder sträflich vernachlässigt. Ich persönlich verweigere jedem Süchtigen der Hilfe will, egal ob beim weiterspielen oder aufhören, konsequent die Hilfe, weil er mit der Lüge der angeblichen Krankheit seine Verantwortung abgibt. Ich bin aus allen Wolken gefallen als ich deinen Post las Claus, endlich mal ein Süchtiger selbst, der Verstand hat, der erkennt dass er kein Opfer einer Krankheit (oh hab ich mir letzten Winter geholt, diese Spielsucht,wirklich schrecklich) oder der allesbestimmenden "Spielindustrie" ist, sondern er selber Mist gebaut hat. Dass ich nicht an Götter in jedwender Form glaube liess mich ein bisschen bei deiner Gottfixierung schmunzeln, aber dass ist nicht so wichtig. Schön finde ich dass du deine Eigenverantwortlichkeit erkannt hast, und du bist in den nun 5 Jahren in denen ich mich beschäftige der erste bei dem ich spontan sagen würde:" Wenn er Hilfe dabei braucht würde ich sie ihm auch geben". Ich glaube an den Spruch "Jeder ist seines Glückes Schmied", zumindest sofern er Verhalten bedingt. Wenn man vernünftig lebt und Krebs bekommt, dann ist es ne Krankheit. Wenn man 4 Packungen Zigaretten am Tag raucht, ein Verschulden. Wenn man urplötzlich zum ersten mal im Leben in ein Casino geht und dort das Vermögen verprasst ist es eine Krankheit. Wie? Das kommt nie vor? Eben!

Claus
20.03.2004, 23:31
Hallo Susetux,
Gott heisst für mich das gute, NICHTS weiter.
Ich bete aber jeden Tag zu ihm, das er mich vor Menschen die solche Ansichten wie Du vertreten bewahrt und deren Hilfe ich kategorisch ablehnen würde!
Von Menschen die Süchtige als "Hobbypsychologen studieren habe ich die Schnauze gestrichen voll und würde sie, falls sie sich in den Gruppen zu erkennen geben, höflich aber bestimmt bitten zu gehen, auf derlei Diskussionen habe ich keinen Bock mehr und es würde für mich einen Rückfall in alte (Leidens)-Gewohnheiten bedeuten dergestalt, das ich irgendwelchen Suchtexperten nach dem Maul rede!
Ich frage mich oft, warum Menschen sich so mit den Problemen von Anderen (süchtigen) beschäftigen und meine Erfahrung ist, das sie mit ihrem eigenen Leben meist selbst nicht zurechtkommen. Das ist bei mir der Fall.
Vielleicht irre ich mich auch in Dir. Dann Sorry
Gruss
Claus

Hans
20.03.2004, 23:37
Über den Krankheitsbegriff würde ich mich erstmal
informieren , bevor ich hier große Töne spucke , ich empfehle die Lektüre des ICD 10 , für einen 1 Philosophen
geradezu eine Grundübung . Den Rest der Ausführungen kann
ich eigentlich nur so interpretieren , dass Sie wahrscheinlich beneidenswert jung und von guter Gesundheit
sind, um sich anzumaßen , erstens ein anerkanntes Krankheitsbild in Frage zu stellen und zweitens offensichtlich davon auszugehen , dass ihnen in Ihrem
weiteren Leben niemals etwas Ähnliches wie eine Sucht
wiederfahren könnte. Das zeugt leider von wenig Reife ,das
Spektrum an Optionen, krank zu werden ist ja bekanntermaßen
ein Weites.

@ Rudi @ Claus
Es tut mir in der Seele weh , hier mitzuerleben , wie Ihr
die Geister , die Ihr mit Euren Beiträgen gerufen habt , nun leibhaftig erleben müsst . Den Applaus von dieser Seite
habt Ihr doch nicht wirklich gewollt , oder doch ?

Rolf
21.03.2004, 00:56
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Liebe Grüße, Rolf

Angehörige
21.03.2004, 09:44
Ich lese seit Monaten die Beiträge im Forum.
Mir ist neu,das Kinder im Forum schreiben(blablabla).

Klaude
21.03.2004, 11:43
Hallo Susetex

Ein sehr interessanter Beitrag. Und ich meine das ohne Ironie.

Aber: Du vermischt die persönliche Ebene mit der wissenschaftlichen und mit der ökonomischen Ebene. Ich versuche mal ein bisschen zu entwirren:

1.)Du hast also in Deinem Bekanntenkreis gleich mehrere Personen mit Suchtproblemen. Diese Personen stehen Dir nahe genug, dass Du Dich seit 5 Jahren mit dem Thema intensiv beschäftigst.

2.) Bei Deinen Recherchen fällt Dir auf, dass der Begriff "Suchterkrankung" nicht ausreichend definiert ist. Spätestens an dieser Stelle solltest Du dich mit der Zuteilung von Forschungsgeldern und dem spezifischen Stand der neurologischen Forschung beschäftigen.

3.) Dir fällt auf, dass eine Menge Quacksalber (unqualifizierte Therapeuten) kräftig Kohle machen, indem sie Süchtigen die Eigenverantwortung für ihr Verhalten absprechen und die Sucht damit noch verstärken. "Der arme Kranke kann ja gar nicht anders" und schon haben wir einen lukrativen Dauerpatienten.

4.) Unter Zuhilfenahme von Punkt 3.) haben einige Süchtige gar nicht die Absicht ihr Verhalten zu ändern, sondern verstecken sich hinter ihrer Krankheit, womit sie natürlich ihre Angehörigen und "Bekannten" immer schlimmer verletzen und damit Frust, Wut und Unverständnis auslösen.

5.) Nachdem ich jetzt mal versucht habe, Deine Gedankengänge nachzuvollziehen stellt sich mir Folgende Frage:

Du bist mit Sicherheit persönlich verletzt, sehr verletzt sogar. Warum lässt Du nicht erstmal Deine Gefühle heraus, sondern versteckst Dich hinter hochtheoretischen Hypothesen?
Du liest dieses Forum doch mit Sicherheit nicht, weil hier so wissenschaftlich diskutiert wird. Aber offensichtlich bist Du öfters hier. Also hast Du ein persönliches Problem und möchtest es loswerden.

Es ist völlig in Ordnung, aufzuschreien und zu sagen "Ich hab die Schnauze voll und weiss nicht mehr weiter" Es ist auch in Ordnung zu sagen "Ich hab keinen Bock mehr auf bestimmte Leute, weil sie mir dauernd weh tun oder weh getan haben"

Natürlich wirst Du neben Zuspruch auch Kritik erfahren, denn Deine Ansichten sind wirklich - sagen wir mal diskussionswürdig. Und eben ziemlich durcheinander. Lass uns doch erst mal über Punkt 1.) reden und DEINE Bedürfnisse klären, dann kann man sich auch über die anderen Punkte unterhalten.

Übrigens: Ich bin Angehörige und hatte ungefähr Deine Ansichten, bis ich herausgefunden habe, dass ich durch die ständigen Verletzungen, die mir mein Partner zugefügt hat, regelrecht traumatisiert war. Inzwischen denke ich etwas klarer. Lass uns drüber diskutieren. Ich würde mich freuen, wenn Du antwortest.

Jetzt hätte ich es doch fast vergessen: Ich bin übrigens eine 1er Psychologieschülerin !!

Viele Grüsse

Klaude

Rolf-www.spielsucht-gruppe.de
21.03.2004, 13:06
Ich habe mir nun deinen Beitrag nochmal in Ruhe durchgelesen. Er zeugt von deiner sehr hohen Bildung und sehr hoher Intelligenz. Da steckt sehr viel drinn. Aber weißt Du, dieses Forum der Caritas ist für arme Hunde wie mich aufgebaut worden, Suchtkrank und noch nicht so weit, gewisse Dinge zu bergeifen.

Ich glaube, Du hast sowas gar nicht nötig. Du bist in deinem Denken enorm weit, vielleicht sehr vielen Menschen überlegen. Versuch doch auch etwas Nachsicht mit denen zu haben, die noch nicht so weit sind wie Du. Mensch Susetex, da stehst Du doch drüber. Du hast es doch gar nicht nötig solch einen Ort hier zu nutzen. Für Sowas gibt es ganz bestimmt Foren, wo sich Fachleute treffen und sich austauschen können.

Ganz bestimmt möchtest Du niemandem Schaden. Versuch Nachsichtig zu sein, hab Geduld mit denen. die nicht so weit sind wie Du. Ich glaube wirklich, ein Mensch deiner Bildung, deiner Intelligenz, hat doch sowas nicht nötig.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, Du findest die Gesprächspartner die Du brauchst um weiterhin einen für dich befriedigenden Gedankenaustausch zu haben.

Sei Nachsichtig mit einem Suchtkranken wie ich einer bin.

Viele Grüße, Rolf

marija
21.03.2004, 17:46
hallo susetex,

darüber ließe sich jetzt philosphiern, spielsucht "krankheit" ja oder nein, es ließe sich darüber philosophieren "gott" ja oder nein, wenn es nicht die nackten tatsachen gäbe, die es belegen, dass ein herzinfarkt bei völlig abstinenten menschen (weder raucher noch trinker), die ihr ganzes leben sportlich aktiv sind überraschend und ohne jeder voranmeldung eintritt, dass menschen, die bestens über die sucht aufgeklärt sind, dennoch ins spielcasino landen und dort ihr vermögen verprassen, irgendwas stimmt da nicht mit deiner philosphie. da kann ich jetzt nur noch sagen man kann zum berufsidioten werden und eigene gedanken nicht zulassen oder ist man im besitz einer gesunden und sozialen intelligenz. meine urgroßmutter war eine bauerin und ihr standardspruch war "jeder ist seines glückes schmied", ist es möglich dass wir uns nicht weiter entwickelt haben? es liegt im auge des btrachters was man als glück empfindet, der eine ist damit zufrieden anderen menschen seine philosophie zu vermitteln, der andere wiederum wenn er auch den menschen in biafra seine hilfe leistet (so viel zu dem spruch jeder ist seines glückes schmied). philosophie lässt alle themen offen,ist nicht konkret, nicht verurteilend und vor allem ohne frust.

gruß marija

marija
21.03.2004, 18:04
noch eine ergänzung bzw. definition der philosophie

philosophie ist das systemat. streben des menschen nach erkenntnis des wesens und der zusammenhänge der dinge, seiner selbst und der gültigen prinzipien ethnischen handelns. Gegenstand der philosophie ist die totalität des seins und dessen bedingungen. Ich frage mich an welcher stelle deines studiums hast du nicht zugehört.

hast du mut auch weiter zu philosophieren?

gruß marija

Rolf www.spielsuchtgruppe.de
21.03.2004, 22:39
Aber selbstverständlich dürfen hier auch Kinder schreiben. Ganz im Gegenteil, das ist sogar enorm wichtig, denn hier kann ein Kind lernen. Hier darf das Kind mal blablablablabla sagen weil das Kind etwas für absoluten Nonsens hält, hier ist dann auch mal ein lieber Erwachsener der sagt, ist doch ok, klar darfst Du mal Kind sein, Du musst doch lernen. Dann ist das Kind auch wieder Erwachsen und sagt sich, klar ist das ok, klar darf ich Fehler machen, bin ein Mensch, wie soll ich denn lernen, begreifen, wenn ich mir untersage Fehler zu machen.

Und mal ehrlich liebe Angehörige, möchtest Du nicht auch gerne mal Kind sein, ruhig mal Fehler machen, einfach mal blöken, mit den Füssen trampeln, auch mal blablablablabla sagen, einfach nur so, weil dir danach ist. Ohne ellenlange Dispute, ohne das Podium der Eitelkeit. Ohne sich zu verletzen. Ohne sich zu messen. Wer ist der cleverste, wer hat den höchsten IQ.

Na, wie wärs, versuchs doch mal. Hier ist das völlig ok. Hier darfst Du ruhig mal blablablablabla von dir geben. Einfach nur so, weil dir danach ist. Hier darfst Du aber auch deine Sorgen und deinen Kummer lassen. Dann sind nämlich die lieben Erwachsenen da, die sagen, ist ok, wir wissen wie schlimm es dir geht, wir haben Verständnis für deine Nöte, wir kümmern uns um dich. Dir soll es gut gehen, es ist ok. Lass deinen Kummer hier, wir helfen dir tragen.

Ich für meinen Teil werde das tun wenn es mir mal nicht so toll geht, aber im Monemt gehts mir richtig gut, ich wollte bloss mal blöken und mit den Füssen trampeln. Warum auch nicht, was ist schlimm daran.?

Liebe Grüße, Rolf

Rolf www.spielsuchtgruppe.de
21.03.2004, 23:48
Man gut das ich noch nicht ausgemacht habe, mir war doch gleich so als ich deinen Namen las. Habe dich letztes Jahr September schon gelesen. Da hattest Du ja gleich gesagt, dass Du nicht Spielsüchtig bist. Und ehrlich, ich fand Deine damalige Frage richtig fürsorglich, ob sich ein Spieler nicht einen Automaten zu Hause hinhängen könnte, ob ihm das nicht vielleicht hilft die Sucht einzudämmen. Das war sehr freundlich von dir gemeint und hat mir gezeigt, klasse, da ist ein Nichtbetroffener und der macht sich Gedanken. Da dachte ich, gut, woher soll Susetex wissen das sowas nicht funktioniert, aber es hat mir imponiert. Da macht sich wer Gedanken um Suchtkranke.

Susetex, und nun dieser Beitrag. Klingt doch sehr frustig für mich und das hat nicht damit zu tun, das Wahres drinnsteckt. Manches klingt für mich einfach nur frustig, so als ob Du eine herbe Enttäuschung erlebt hast und richtig verarscht worden bist.

Liebe/er Susetex, wenn ich auf dem völlig falschen Dampfer bin, verzeih mir bitte, ist echt nur so ein Gefühl. Das schreibe ich einfach aus und ich denke das ist auch ok für dich. Ich meine es ganz bestimmt nicht böse.

Liebe Grüße, Rolf

Angehörige
22.03.2004, 06:46
In jedem Mensch ist ein Kind.Das ist das schöne an uns Erwachsene das wir das nicht vergessen.Kinder sagen nicht Blabla,sie lachen,weinen,machen Unsinn,sind zornig und trampeln auch mit den Füssen.Dieses Blabla bedeutet für mich(nur für mich),Ignoranz,Gleichgültigkeit,Desinteresse.
Im Moment fehlt mir bei den Einträgen das Verständnis,die Toleranz und die Sensibilität.Damit spreche ich nicht nur dich an.
Ich habe das grosse Glück das ich meine Sorgen,Ängste und Freude mit meinen Mann(Spieler),teilen kann.
Ich kann mit ihm über alles Reden.Ich Rede lieber als Schreiben.Das Reden fällt mir leichter,da kann ich mich besser mitteilen.
Eine spielfreie Zeit
Angehörige

Rolf www.spielsuchtgruppe.de
22.03.2004, 13:11
Ist das so?

Liebe Grüße, Rolf