PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich weiß nicht mehr weiter ...



Beate
10.07.2004, 01:07
Hi, alle zusammen! Zunächst einmal möchte ich Euch sagen, wie froh ich bin, daß es dieses Forum gibt. Ich schreibe heute hier zum ersten Mal und weiß gar nicht, wo ich eigentlich anfangen soll. Ich (37)- aufgewachsen in einem Haus mit 2 Alkoholikern; Opa inzwischen gestorben und meine Mutter auf dem besten Weg, ihm zu folgen - bin mit meinem Lebensgefährten (36) seit 6 1/2 Jahren zusammen und habe erst vor wenigen Tagen so richtig registriert, daß er große Probleme mit dem Spielen hat. Carsten (so heißt er) ist ein sehr stiller, verschlossener Mensch, der über Gott und die Welt reden kann, nur nicht über sich selbst oder seine Gefühle. Er ist sehr sensibel und kann unheimlich lieb und zärtlich sein. Im Laufe der Jahre bekam ich allerdings immer mehr den Eindruck, daß er sich gar nicht mehr für mich interessiert. Ich hatte ständig das Gefühl, ich bin ihm völlig egal. Ich wußte, daß er ab und zu in die Spielhalle geht. Er sagte, so kann er den Streß von der Arbeit besser abbauen. Bei ihm heißt das auch nicht, ich gehe spielen, sondern ich gehe einen Kaffee trinken. Irgendwann wurde es dann richtig schlimm. Er saß fast jeden Tag nach der Arbeit in der Spielhalle und kam nicht vor 20 od. 21 Uhr nach Hause. Nicht zu vergessen die Samstage und Sonntage, wenn ich mich meinem Hobby (reiten) zuwandte. In den letzten 4 Wochen ist dann eine Welt für mich zusammengebrochen. Erst fand ich heraus, daß er einen Kredit aufgenommen hatte, ohne mir etwas davon zu sagen (wir hatten auch keinerlei Anschaffungen), dann erfuhr ich, daß er heimliche Telefonate (meist spät abends oder immer dann, wenn ich nicht präsent war) mit einer verheirateten Arbeitskollegin führt. Seine Handy-Rechnungen sahen entsprechend aus. Angeblich sprechen sie nur über dienstliche Sachen und ein bischen privates. Glaubt der eigentlich, daß ich völlig bescheuert bin? Diese Kollegin wohnt in Lingen und der Hauptsitz seiner Firma (er ist im Außendienst tätig) ist in Ibbenbüren. Ich konnte mir dann auch die häufigen Fahrten nach "Ibbenbüren" erklären, die er in letzter Zeit immer unternehmen mußte. Angeblich, weil er doch im Betriebsrat ist. Und er hat doch so viel Streß auf der Arbeit und noch viel mehr Angst, seinen Job zu verlieren etc. Jetzt ist er sehr entrüstet, daß ich in seinen Sachen geschnüffelt habe und er weiß ja gar nicht mehr, ob er mir noch mal vertrauen kann. Inzwischen weiß ich, bei seiner ganzen Heimlichtuerei was sein Konto, Geld oder sonstiges betrifft, hat er mir noch nie vertraut. Ich habe ihm gesagt, daß doch wohl eher ich mir die Frage stellen muß, ob ich bei seinem Lug und Trug ihm jemals wieder vertrauen kann. Nachdem mir nun durch das Internet und den Besuch bei einem Berater die Augen aufgegangen sind, habe ich ihm auf den Kopf zugesagt, woher seine Probleme im Job, in der Beziehung und von finanzieller Seite herrühren. Er war sichtlich zappelig, nervös und die Hände zitterten (war ja auch 3 Wochen nicht in der Daddelhalle). Danach habe ich ihn vor die Wahl gestellt, entweder gemeinsam eine Beratungsstelle aufzusuchen oder er möge sich eine neue Wohnung suchen und ausziehen. Er weiß, daß er ein Problem mit dem Spielen hat, aber einen Psychiater "braucht" er nicht. Er schafft das alleine. Diese Diskussion geht jetzt schon eine Woche hin und her und ich sage ihm jedes Mal "entweder Beratung oder Trennung und ausziehen". Er macht keinerlei Anstalten, nach einer Wohnung zu schauen, sondern geht mir gezielt aus dem Weg. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte. Meine Akkus sind so ziemlich leer, ich bin beim Arzt in Behandlung und nehme Anti-Depressiva.
Übrigens habe ich rausgefunden, daß er mindestens schon 15 Jahre spielt (hat vermutlich nach der Scheidung seiner Eltern angefangen).

Wie soll ich jetzt weiterverfahren? Könnt ihr mir ein paar Tips geben? Bin für jeden Rat dankbar.

Beate

Mascha
10.07.2004, 12:32
Hi Beate, ich fand Deinen Text sehr interessant, weil ich solche Beziehungskonstellation kenne. Ich habe den Eindruck, dass Du sehr verletzt bist und frustriert. Und ich glaube, das liegt nicht nur daran, dass Dein Carsten spielt, sondern auch an der Nebenbuhlerin. Ich habe insgesamt den Eindruck, dass der Weg für Carsten zurück zu Dir sehr kompliziert wäre oder Du ihm den sogar schon gekappt hast. Und weiterhin habe ich durch Deinen Text den Eindruck, dass Du weitaus stärker bist als er - irgendwie. Kennst Du das Buch: 'Wenn Frauen zu sehr lieben?' Meine Freunde waren meistens auch problembeladen. Mein Ex-Mann hat getrunken und gespielt, verschiedene haben gezockt, einer war Dauerkiffer. Du kommst wie ich aus einem Haus, wo Sucht Thema war, und oft ist es so, dass sich das im späteren Leben wiederholt, d.h. die innere Antenne richtet sich nach dem aus, den/was frau kennt. Und noch ein Buch, mir fehlt jetzt der Autor, ich glaube, es ist von einer Ruth ???, es heißt 'Das Ruhekissen'. Auch da geht es um eine Beziehung zwischen einem Süchtigen und einer (eher depressiven) Frau. Hat Carsten Deine Achtung bereits verloren? Ich weiß ja nicht, wie er einen Text formulieren würde, aber Du klingst ihm gegenüber sehr distanziert. Ist ja auch okay. 6 1/2 Jahre ist natürlich eine lange Zeit, die schmeißt man/frau nicht so hin.Das ist dann ne Zwickmühle, in der Du steckst. Guck, dass Du glücklich bist, geh reiten und hol Dir Kraft für Dich, denn Du bist in erster Linie für Dich selbst verantwortlich. Wenn Du wie eine Mutter auf ihn wartest und auf die Uhr guckst, wann er nach Hause kommt, fühlt er sich sicher auch kontrolliert. Er bricht mehr und mehr aus in dem Fall, das ist ein anderes 'Spiel'. Wenn es sich anbietet, dann solltet ihr beide darüber reden, ob ihr eigentlich noch füreinander so was wie Liebe, Achtung, Zusammengehörigkeit empfindet. Und besser ist für Euch beide, wenn Ihr Eure Verletzungen beim Namen nennt. Das habe ich - was die Liebes-Beziehungsebene betrifft, gelernt. Das hat aber auch lange gedauert. Ich denke mir nur: Es ist meine Lebenszeit, und was hilft es uns, nur Arrangement zu leben?
Ich hoffe, ich hab Dich richtig verstanden und Du kannst was damit anfangen...
LG, Mascha

Mascha
10.07.2004, 13:10
*hmm* - hab Deinen Text noch mal gelesen, und ich weiß gar nicht, wie weit die Orte auseinander liegen. Du gehst davon aus, dass er gar nicht nach Ibbenbüren(?) fährt, oder? Dann habe ich Dich also doch missverstanden. Sorry.
Dann ist manches anders, aber letztendlich nicht alles. Die Bücher sind es trotzdem wert... , und die Aussprache ebenso. Und was die Kontrolle angeht - nun gut, da sind ja die Menschen verschiedener Ansicht. Bei einem Alkoholiker würde ich sagen: nimmst Du ihm die Bierflaschen weg, holt er sie sich woanders. Schnüffelst Du, ob er nach Alk riecht, putzt er sich die Zähne vorher und nimmt Fisherman's Friends, wenn er weitermachen möchte. Er sagt Dir, er ist irgendwo hin gefahren und deckt die Zeit seiner Abwesenheit damit. Das heißt, die Situation ist äußerst angespannt. Tja. Jetzt habe ich erst mal lange überlegt. Ich glaube, wenn mein Freund mitkommen wollte, wenn ich spielen gehe, dann wär das mir so peinlich, weil es eigentlich so was Stupides ist, wenn ich ehrlich bin... Da wäre mir der 'Spaß verdorben'. Vielleicht kannst Du das ja versuchen? Wenn Du ihn noch willst...
Gruß, M.

Rudi
10.07.2004, 13:30
Hallo Mascha!
Deine Einträge machen mich krank.
Weil du nicht bereit bist, gegen deine Spielsucht anzugehen, versuchst du das Suchtverhalten anderer zu entschuldigen.
Es gibt da keine Entschuldigungen - und eine Mitbetroffene zu raten dem Spieler das Spielen unangenehn zu machen, indem mitgegangen wird - ist wohl nicht angemessen.
Wie ich schon sagte - ich bin auch Spieler- hat die Kontrolle meiner Partnerin dazu geführt, das ich für mich was getan habe. Schade, das du nie auf so einen Partner getroffen bist.Denn das ist Hilfe - aber nicht das sich abfinden mit der Sucht des Partners.
Ich halte dir zu Gute, das du nicht anders kannst, als den Abhängigen zu schützen - und würde an deiner Stelle die Belange der Mitbetroffenen nicht so sehr aus den Augen verlieren.
Nicht sie sind es, die ein großes fehlerhaftes Verhalten an den Tag legen.
Lieben Gruß und gute 24
rudi

Mascha
10.07.2004, 14:21
Hallo Mascha!
Deine Einträge machen mich krank.
Weil du nicht bereit bist, gegen deine Spielsucht anzugehen, versuchst du das Suchtverhalten anderer zu entschuldigen.
Es gibt da keine Entschuldigungen - und eine Mitbetroffene zu raten dem Spieler das Spielen unangenehn zu machen, indem mitgegangen wird - ist wohl nicht angemessen.
Hey Rudi, komm mal auf den Teppich - warum machen Dich meine Beiträge krank? Jeder hat seine eigenen Erfahrungen und jeder seine eigene Art, damit umzugehen, und jeder seine eigene Situation, aus der heraus er gespielt hat oder Spieler ist. Ich bin auf einem Weg, und mein Weg ist ein anderer als Deiner. Ich weiß auch, dass ich es schaffen werde! (Und wenn es durch die - eigentlich ja fruchtbare - Auseinandersetzung zwischen Dir und mir momentan ist). Ich verharmlose gar nichts. Lies doch mal richtig!
Wie ich schon sagte - ich bin auch Spieler- hat die Kontrolle meiner Partnerin dazu geführt, das ich für mich was getan habe. Schade, das du nie auf so einen Partner getroffen bist.Denn das ist Hilfe - aber nicht das sich abfinden mit der Sucht des Partners.
Hey, Du hast jemanden gebraucht, der Dich führt, der Dich an die Hand nimmt, der Dir was aufzeigt. Ich zeige mir das selbst auf. Das ist alles. Ruhig Blut!
Ich halte dir zu Gute, das du nicht anders kannst, als den Abhängigen zu schützen - und würde an deiner Stelle die Belange der Mitbetroffenen nicht so sehr aus den Augen verlieren.
Ich schütze niemanden, das ist doch gar nicht so. Bitte lies doch mal. Was soll sie denn tun? Letztendlich kann man niemand anderen aus dem Schlamassel ziehen, dies ist doch auch keine Hilfegruppe, sondern eine Selbsthilfegruppe. Das ist eindeutig: Jeder kann sich nur selbst helfen! Das beginnt mit Einsicht. Und in dem Stadium habe ich mich (endlich) hierher gewandt. Es hilft mir, mit Gleichen zu schreiben und mich auszutauschen.
Nicht sie sind es, die ein großes fehlerhaftes Verhalten an den Tag legen.
Nein, sie sind es auch nicht. Habe ich nie gesagt. Ich sehe aber Beziehungen zueinander. In Beziehungen - ob Partner oder Mutter/Kind - gibt es Muster und ganz individuelle Zusammenhänge. Das ist alles.
Lieben Gruß und gute 24
rudi
Ja, Dir auch lieben Gruß! Und - sei nicht so angespannt, wenn Du meine Beiträge liest. Dann verstehst Du sie auch besser. Es macht Dich wütend, wenn Du sie liest, weil ich mich als Spielerin geoutet habe, was für mich ein Anfang eines neuen Weges ist. Oder meinst Du, ich wollte hier Unterstützung, um weiter zu spielen? Hätte ich mich als Angehöriger mit den gleichen Texten 'geoutet', würde es Dir nicht so aufstoßen. Oder?
Also nochmal lieben Gruß, Mascha

Beate
10.07.2004, 14:29
Hallo Mascha,
Du hast sicher in einigen Punkten recht. Übrigens das Buch
- Wenn Frauen zu sehr lieben, die heimliche Sucht gebraucht zu werden - habe ich gelesen. Und die Variante, ihn beim Spielen zu begleiten habe ich in den letzten 2 Monaten auch ausprobiert. Hat ihn überhaupt nicht gestört, im Gegenteil ich glaube, er fand es sogar gut. Dabei habe ich natürlich auch den Reiz des Spielens erkannt und für mich selbst festgestellt, daß wenn ich längere Zeit dort hingehen würde, ich selber gefährdet wäre. Du hast auch Recht damit, daß ich die Stärkere bin. Nicht Recht hast Du damit, daß ich ihn verachte. Im Gegenteil, ich liebe ihn immer noch. Das macht die Sache ja so schwierig für mich, weil jeder sagt, ich soll mich trennen. Das fällt halt verdammt schwer, wenn man jemanden liebt. Ich habe gehofft, daß meine Stärke vielleicht für uns beide reichen würde, wenn er sich nur helfen lassen würde. Was die andere Frau betrifft, glaube ich ihm inzwischen, daß da sexuell nichts gelaufen ist. Habe selbst mir ihr gesprochen und den Eindruck gewonnen, daß er sie nur als Kummerkastentante benutzt hat. Und bei der Frage, ob er mich liebt, kann ich nur sagen, ich weiß es ehrlich nicht. Er hat es mir vor 2 Wochen zwar gesagt, daß er mich liebt (und wenn er so was sagt, dann meint er das aus), aber es fällt mir schwer dies zu glauben. Vielleicht ist ja auch nur das Hotel Mama und die Erkenntnis, daß er gar keine Kohle mehr hat, um sich eine Wohnung zu suchen (geschweige denn Mietkaution, Möbel u. Versicherungen zu bezahlen). Sein einziger Wertgegenstand, den er noch hat ist sein Motorrad. Alles andere hat er schon verkauft. Das Motorrad soll am Ende der Saison verkauft werden.

Mascha
10.07.2004, 15:12
Hallo Beate,
... die Variante, ihn beim Spielen zu begleiten habe ich in den letzten 2 Monaten auch ausprobiert. Hat ihn überhaupt nicht gestört ... Dabei habe ich natürlich auch ...ich liebe ihn immer noch...wenn er sich nur helfen lassen würde.
*grübel* Ja, ich verstehe Dich. Schade, dass Du auch einen Reiz am Spielen finden könntest (das wäre für meinen Freund undenkbar, deshalb dachte ich...), aber super, dass Du das sagst und Dir damit bewusst machst. Hat er wahrscheinlich auch gespürt, sonst hätte er Deine Anwesenheit nicht sogar gut gefunden.
... es fällt mir schwer dies zu glauben. Vielleicht ist ja auch nur das Hotel Mama und die Erkenntnis, daß er gar keine Kohle mehr hat, um sich eine Wohnung zu suchen (geschweige denn Mietkaution, Möbel u. Versicherungen zu bezahlen).
Also ... bitte mach nicht aus Verzweiflung den Fehler, Dich gegen Geld aufzuwiegen. Du bist sicher liebenswert, und Du sagst ja selbst, wenn er sagt, er liebt Dich, dann meint er es auch so. Es versteht nur jeder was Anderes darunter. Der eine versteht vielleicht Verständnis darunter, der andere Hilfestellung, der nächste ehrliche Auseiandersetzung, Bilder von einem Einssein oder Bilder von Individualität, jeder sieht was Eigenes.
Sein einziger Wertgegenstand, den er noch hat ist sein Motorrad. Alles andere hat er schon verkauft. Das Motorrad soll am Ende der Saison verkauft werden.
Das ist krass! Denn ich kenne Motorradfahrer - sie lieben ihre Karre total, basteln, putzen... Das ist ja nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern eine Passion!
Alles, was ihm lieb und wert ist, scheint er zu verlieren. Das ist traurig, und das meine ich ehrlich. Traurig für ihn, und für Dich genauso. Ich weiß nicht, Beate. Er braucht schon Hilfe, und das weiß er bestimmt auch. Vielleicht kann er es in seiner Männlichkeit nicht verknusen. Männer sind anders konditioniert als wir Frauen. Und er fühlt sich wahrscheinlich kraftlos und unmännlich, und ich nehme mal an, er bestätigt Dich auch nicht als Frau - oder? Stopp hier :-)) Das ist ne ganz schön sensible Situation, oder? Fahrt doch mal wieder Motorrad und genießt das richtig! Vielleicht hilft's.
Ich weiß sonst nichts - er sollte aufgebaut werden als Mann und in seinen Leidenschaften, die ihm sonst ganz verloren gehen..., oder? Was meinst Du? Schreib mal mehr...
Ich wünsche Euch, Dir, alle(s) Liebe!
LG, Mascha

Rudi
10.07.2004, 19:03
Hallo Mascha !
Ich kann sie verstehen, deine Emotinen ,die hochkochen.
Sicher habe ich in den letzten Eintrag an dich überzogen.
Zum Beispiel die Worte " es macht mich krank ".
Nein, irgendwie ist das schon übersteigert. Und das jeder seinen eigenen Weg aus der Sucht gehen will ist auch klar.
Was nicht klar ist, für Spieler, die frisch aufhören wollen, ist die Verletztheit der Angehörigen durch den Spielkranken.
Da wird sich auf ein Podest gestellt und gesagt ihr bösen, bösen Schnüffler. Unbeachtet dessen, was ich diesen Menschen an Lügen, Verdruss und finanziellen Dingen abverlangt hab.
Ich bin ja der arme kranke Spieler , um mich hat sich die Welt zu drehen. Nicht so.
Und ganz ähnlich habe ich deine Postings gegenüber den Angehörigen gesehen.
Auch die Heruntermachung, wie alt bist du eigentlich - ist nicht die feine englische Art.
Es ist gut, wenn wir unsere Emotionen freien Lauf lassen. Aber nicht wenn wir dadurch den Diskussionsbereich verlassen und nur noch für unsere Selbstdarstellung sorge tragen.
Du fragst, was soll sie den Tun ? Wem meinst du damit ?
Die Frage trifft auf beide zu.
Ja, zurück auf dem Teppich - da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Da sollten wir bleiben. Den diesen hat ich mit Bedacht verlassen.Du vermutlich ohne.
Im übrigen ist es dumm, die Hand auszuschlagen, die Hilfe geben will. Und die wird von den Angehörigen häufig gereicht.
Alles Gute
Rudi

Beate
10.07.2004, 19:19
Liebe Mascha,
mit dem Motorradfahren wird es wohl nix werden. Seit 1 1/2 Wochen schläft er im Gästezimmer und nimmt jede Möglichkeit wahr, mir oder einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Ich sehe ihn also kaum. Habe das Gefühl, er will das Ganze aussitzen. Beate hat bis jetzt immer nachgegeben, sie wird es auch dieses Mal tun, wenn ich nur lange genug warte. Aber da irrt er sich dieses Mal. Du mußt ihn Dir so vorstellen, er ist ein kleines verwöhntes Einzelkind, dem Mami, nachdem Papa abgehauen ist wahrscheinlich jeden Wunsch von den Augen abgelesen hat. Er ist sehr kompliziert, was das Essen betrifft (ich mag dies nicht, ich mag das nicht), er hat neben seinem Bett 3 Wecker stehen und muß trotzdem noch geweckt werden, damit er pünktlich zur Arbeit erscheint, er schneidet sich sein Schnitzel in kleine Häppchen, legt das Messer beiseite und ißt dann mit der Gabel (wie ein Kind), letzten Samstag hat er es sogar fertig gebracht, sein Knäckebrot in kleine Häppchen zu schneiden (ich hatte wirklich Mühe, die Fassung zu bewahren). Wenn wir Streit oder Meinungsverschiedenheiten hatten, hüllte er sich tagelang in Schweigen und tat so, als wäre ich Luft für ihn. Letztendlich war ich es, die nach mehreren Tagen wieder das Gespräch suchte, weil ich es einfach affig fand. Das war scheinbar ein schwerer Fehler, weil er sich dadurch bestätigt gefühlt hat. Und genauso ist es jetzt auch.
Am Mittwoch bin ich einen Schritt weitergegangen und habe gesagt, daß wir darüber sprechen müssen, welche Möbel er mitnimmt und welche ich behalte. Da hat er ganz große Augen gekriegt, weil er merkte, Mensch die meint es wirklich ernst. Hat natürlich gleich wieder die Flucht ergriffen. Ich kann nur hoffen, daß ihm langsam bewußt wird, daß ich auf keinen Fall meine Meinung ändern werde und er dieses eine Mal nicht mit seinem Dickkopf durchkommt. Du weißt ja, die Hoffnung stirbt als letztes! Für mich ist es sehr anstrengend und ermüdend, wenn er seinen mit Tränen gefüllten Dackelblick aufsetzt, dabei hart zu bleiben.
Ich denke auch, daß dort sein eigentliches Problem liegt, was dann auch zur Spielerei geführt hat. Er will weiterhin Mamis kleiner Liebling sein und nicht erwachsen werden.
Und ich kann ihm nur wünschen, daß dieses irgendwann einmal aufgearbeitet wird und er dann wirklich anfangen kann zu leben. Ich stelle es mir sehr schlimm vor, in einer Welt zu leben, völlig isoliert von der Realität, niemanden an mich heranzulassen und langsam immer mehr zu vereinsamen. Die Mauer um ihn herum ist jetzt schon ziemlich hoch und dick.
LG Beate
P.S.: Würde mich auch sehr darüber freuen, zu erfahren, was
Rudi über die Situation denkt! Er hat sich ja leider
nur zu Dir geäußert und nicht zu meinem Problem.
Vielleicht liest er das ja hier?!?

Mascha
11.07.2004, 12:02
Hi Beate,
das liest sich wirklich komisch, dass mit den Häppchen und so, und dem Diva-Gehabe Deines Freundes. War er denn schon immer so? Ich meine, eigentlich ist es ja egal, wie er sein Essen zu sich nimmt, aber wenn es zur Charakterisierung beiträgt ?
Fällt er in diese Rolle ab und zu oder ist er durchweg eher der Verwöhnte, der sich alles zurechtschneide(r)t?
Naja, ist vielleicht auch schon zu spät, wenn Ihr so ganz ohne Worte nebeneinander her lebt. Und dass er keine Panik hat...? Das vorletzte, an dass er sich geklammert hat, ist sein Bike, und dann - seine Liebste. Vielleicht hat er innerlich schon aufgegeben, irgendwas zu behalten. Aber was würde er tun, wenn er wirklich ALLES verloren hat? Käme er zurecht? Ginge er zu seiner Mama? Wie hat er gelebt, bevor Ihr zusammen wart? Traust Du ihm zu, allein zurecht zu kommen? Und DU? Kommst Du ohne ihn zurecht?
Könntest Du ihm einen Brief auf sein Gästebett legen, in dem Du alle Deine Gefühle und Befürchtungen niedergeschrieben hast? Würde er Dir dann auch einen hinlegen oder mit Dir reden? Habt Ihr alles versucht?
Irgendwie ... ich weiß nicht warum, habe ich das Gefühl, dass er Dir auch fehlen würde. Dass Du Dir wünschst, er würde Dich doch wieder sehen. Und das verstehe ich nur zu gut. Denn Du steckst jetzt alle Kraft Deiner Gedanken und Gefühle in ihn, ohne dass was sichtbares zurückkommt. Außer natürlich seiner Angst, sich Dir zu stellen. Aller Zauber und alle Romantik und allen Spaß scheint ihr vergessen oder verloren zu haben. Beate - auf jeden Fall wünsche ich Dir KRAFT FÜR DICH. An dem Punkt wäre es glaube ich nicht ratsam, umzukippen und zurückzugehen. Sonst frisst er Deine Energie. Er muss sich schon öffnen können, und wenn es 'in letzter Minute' ist. Und vor allem ohne den Dackelblick, außer er kann ihn Dir und sich erklären. LG Mascha

Kessi
11.07.2004, 13:50
Hallo ihr,

ich habe das Gleiche erlebt, was ich hier lesen kann! Ich leide noch immer unter der Trennung, die für mich die beste Lösung meines seelischen Problems sein wird. Der Mann konnte mich so gut umgarnen, dass ich an nichts Böses glaubte. Er war zärtlich, zuvorkommend, hilfsbereit....eben immer für mich da. Nach 2 Jahren ließ Alles nach. Ich stellte nach und nach fest, dass er nach Frauen im Internet Ausschau hielt und sich auch mit ihnen traf. Er stritt immer wieder ab und log, dass sich die Balken bogen. Das machte mir am Ende Gewissensbisse, dass ich vielleicht im Unrecht sei und er durfte wieder zu mir kommen. (Ich hatte ihn nie bei mir einziehen lassen, weil meine innere Intuition es verbot!)Zuletzt ging es ihm nur noch um Essen, Wäsche waschen und Geld bei mir klauen. Nach einer Spielsession, der ich beiwohnte, erkannte ich sein wahres Gesicht....er vergaß Alles und war nicht wegzubekommen von den Automaten. Daraufhin informierte ich mich hier im Forum über Spielsucht. Ich war so erschrocken, meinen Freund hier wieder zu erkennen. Ich machte ihm mehrere Hilfsangebote um eine Therapie zu machen. Er meinte nur, ich würde Rufmord begehen und er würde eine einstweilige Verfügung beantragen. Damit beendete ich die Beziehung endgültig! Jetzt im Nachhinein musste ich erkennen, dass er mich nur benutzte (Job besorgen, Geld borgen, Essen bereit stellen...). Er wollte mich abhängig machen, in dem er mein ganzes Haus mit Technik und Elektrik umgestaltete. Aber da muss ich durch...gibt ja schließlich auch Handwerker und ohne ihn kann ich das Geld für diese aufbringen. Schlimm ist für mich nur noch, dass ich auf so einen Mann reingefallen bin. Ich habe ihm vertraut und glaubte seinen mitleidigen Geschichten. Seiner neuen Tussi, die er nach 2 Wochen bei freenet- Singles fand, erzählt er Lügen über mich...dass ich sein ganzes Geld nahm und er nichts mehr hat. Toll! Aber da muss ich auch durch! Ich kann ihn nicht mal hassen, weil ich weiß, dass er sehr krank ist. Übrigens arbeite ich in einer Klinik für psychisch kranke Kinder. Vielleicht war das der Grund, dass ich ihm helfen wollte und ein Therapieversuch war.
Also mein guter Tipp: Trennung und wenn es noch so hart wird! Suchtkranke müssen erst mal richtig unten sein in der Gosse. Dann sind sie vielleicht bereit, eine Therapie zu machen oder vernichten sich auch selbst....immer noch besser als Andere. Sorry!

Euch einen schönen Sonntag
Kessi

Beate
11.07.2004, 14:08
Hallo Mascha,
Du fragst, wie er vorher gelebt hat. Soweit ich weiß, hatte er sich mit einem Mädel eine Wohnung geteilt (so WG mäßig), bis diese nach Fuerteventura gegangen ist. Dann war er ca. 4 Wochen allein in der Wohnung, bis er mich kennenlernte. Ich kannte ihn gerade mal eine Woche, da zog er bereits bei mir ein. Verrückt oder? Ich war total verliebt und alles lief prima. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich erfuhr, daß er mich belügt um spielen zu gehen. Seine Häppchenschneiderei habe ich gar nicht so bewußt zur Kenntnisgenommen. Auch unsere Freunde nicht, die haben sich halt nur lustig darüber gemacht. Irgendeine Macke hat ja schließlich jeder. Du willst wissen, ob ich alleine klar kommen würde? Da bin ich mir ganz sicher. Es wird halt nur eine ganze Weile dauern, bis die Wunden verheilt sind. Aber ich habe einen unglaublichen Überlebenswillen. Ich werde mich, wenn er ausgezogen ist auf neue Ziele konzentrieren. Zunächst einmal werde ich das Reihenhäuschen, in dem wir seit 5 Jahren zur Miete wohnen kaufen (er weiß nichts davon). Ich fühle mich hier richtig wohl, habe super nette Nachbarn und einen Hund, eine Katze und ein Pferd, um das ich mich kümmern kann (die sind in den letzten Wochen oft viel zu kurz gekommen). Du fragst Dich sicher, wie ich mir das alles leisten kann. Muß dazu sagen, daß ich als Sekretärin der Geschäftsleitung in einer großen Bank (bin dort seit 17 Jahren) ein sehr gutes Einkommen habe. Mit den Vermietern habe ich bereits gesprochen und die sind auch bereit, das Haus zu verkaufen.
Ein Freund von mir ist Anlageberater und hat das alles schon für mich durchgerechnet und gesagt, daß das alles kein Problem ist und ich das alleine hinkriege. Von meinen Eltern werde ich zusätzlich auch noch unterstützt.
Einigen Freunden hat Carsten eingeschnappt erzählt, daß er sich jetzt wohl eine Wohnung suchen will, angeblich hat er schon in die Zeitung geguckt. Zu mir hat er noch nichts gesagt und ich glaube das auch erst, wenn er wirklich die Sachen packt und geht. Du hast das Gefühl, er würde mir fehlen. Ja, daß wird er ganz sicher. Ob er alleine zurecht kommt? Keine Ahnung. Wahrscheinlich wird er sich wieder jemanden suchen, der ihn wieder bemuttert. Offensichtlich hat er das auch vorher schon getan. Bis die dann irgendwann aufwachen und ihn vor die Tür setzen. Bei mir hat es hat etwas länger gedauert. Im Moment werde ich das Gefühl nicht los, daß er mich all die Jahre nur ausgenutzt hat. Das tut wirklich weh. Ist aber für mich auch ein Selbstschutz, um mit der Situation besser fertig zu werden. Ich möchte im Moment einfach nur zur Ruhe kommen und mich wieder auf mein Leben konzentrieren. Hatte schon zu lange den Fehler gemacht, ihn zum Mittelpunkt meines Lebens zu machen. Vielleicht tritt ja auch ein, was Du geschrieben hast, und er lenkt in letzter Minute ein. Dann würde ich den langen harten Weg über Paar-, Suchtberatung u. Therapie mit ihm zusammengehen. Du merkst, ich denke momentan in 2 Richtungen. Aber die Sache mit dem Haus wird auf jeden Fall MEIN Ding! Ob so oder so ... ich werde auf jeden Fall vorbereitet sein. Mit anderen Worten: Ich werde mich auf keinen Fall unterkriegen lassen! Und das wünsche ich mir auch für Dich, Mascha.
LG Beate

Beate
11.07.2004, 14:36
Hallo Kessi,
es tut mir wirklich sehr leid, daß Dir dieses widerfahren ist. Es geht Dir wir mir, Du bist zutiefst verletzt und ärgerst Dich irgendwie über Dich selbst, daß Du sowas überhaupt zugelassen hast und auf ihn reingefallen bist. Bei mir ist die Situation allerdings nicht ganz so krass. Carsten hat schon im Haushalt mit angepackt, Wäsche gewaschen, den Geschirrspüler ein- und ausgeräumt und auch gekocht und den Hund (den er damals haben wollte) versorgt. Er hat sich auch im Garten viel Mühe gegeben. Kann wirklich nicht behaupten, daß er gar nix getan hat. Bei ihm ist es nur so, daß er alleine nichts auf die Reihe kriegt. Man muß ihm ständig sagen, kannst du nicht mal dies machen oder jenes machen. Dann macht er das auch. Er hat mich auch nie um Geld gebeten, mich beklaut oder anderweitig finanziell geschädigt. Deshalb fällt es mir auch unendlich schwer, zu denken, daß er gar nichts für mich empfindet. Wie Du richtig sagst, er ist sehr krank und ich denke, wenn er sich auch in diesem Fall helfen lassen würde, wäre er ganz neuer liebenswerter Mensch, mit dem ich wirlich gern alt werden möchte. Vielleicht muß er auch wirklich erst einmal ausziehen um zu begreifen, was er alles verloren hat. Ich für meinen Teil werde unabhängig davon mein Leben wieder in die eigene Hand nehmen und sehen, wie sich die Dinge entwickeln.

Dir Kessi wünsche ich, daß der Schmerz bald verschwunden ist, Du dieses ganze als Lebenserfahrung (wenn auch negative) verbuchen kannst und einen netten ehrlichen Partner findest, der weiß, was er an Dir hat und Dich auch so behandelt.
LG Beate

Kessi
11.07.2004, 15:19
Hallo Beate,

hab noch mal schnell einen Blick auf das Forum geworfen. Danke für deine lieben Worte.
Was du über Carsten schreibst, traf auf meinen Freund auch so zu aber letztendlich hat er Alles heimlich erschlichen, weil ich sehr großzügig und gutmütig bin. Er wusste halt, wie er lügen muss. Das ist es, was mich jetzt verbittert. Ich war zu gut für ihn.

Leider kann ich dir wirklich nur den Rat geben, ihn fallen zu lassen. Schlimm genug, dass deine Seele darunter leidet. Sicher ist es nicht leicht, einen neuen Partner zu finden (Ich bin 41 Jahre alt)....aber lieber einsam sein,als belogen und betrogen!

LG
Kessi

Rudi
11.07.2004, 19:36
Hallo Beate !
Erst einmal herzlich willkommen in diesen Forum.
Wie du auch wohl direkt erkennen konntest, herrscht hier schon ein reger Meinungsaustausch. Aber gerade an den Darstellungen anders Denkender provitieren wir letztens - auch wenn das, was gesagt wird nicht unbedingt gefällt.
Man lernt eben von Menschen, die anders sind als man selbst.
Zu deiner Sache habe ich natürlich meine Meinung, die ich wegen deiner doch regen Zuschriften erst mal hinten anstellte.
Erst einmal ist es gut, das Euer Problem erkannt ist. Was geschehen muß ,ist nun die Behandlung dieses Problems. Das heißt , dein Freund muß sich zu seiner Spielsucht bekennen und daran arbeiten. Hierzu sollte unbedingt der Besuch einer Spielerselbsthilfegruppe erfolgen, evtl. in Verbindung mit einer stationären oder ambulanten Therapie.
Ich denke, das kaum jemand ohne Hilfe aus einer Sucht heraus kommt. Dazu sprechen Statistiken und eigene Erfahrungen eine deutliche Sprache. Selbstversuche enden meißtens in einem letztlich gesteigerten Suchtverhalten.
Das heißt bei einen Spieler, das sowohl Einsätze wie auch Dauer der Spielphasen gesteigert wird - und die moralischen Bedenken zur " Spielgeldbeschaffung " weiter fällt.
Ein so akuter Spielkranker ist nicht partnerschaftsfähig.
Allerdings werden Spieler, die wirklich an sich arbeiten und " trocken " werden, als liebevolle , einfühlsame Partner von Seiten der Mitbetroffenen geschildert.
Das heißt, ihr habt alle Möglichkeiten, wenn er ernsthaft
was tut.
Für dich bedeutet es, wenn du die Möglichkeit und den Willen hast mit deinen Partner zusammen zu bleiben, ein sehr ultimatives und konsequentes Handeln und Fordern. Vorrangig die Forderung, das er Hilfe sucht.
Geht er auf Bitten und Drängen nicht ein, sehe ich eigentlich keine Möglichkeit für Euch.
Will am Ende sagen, dieses ist meine Meinung,die ich aus längerer Erfahrung gesammelter Eindrücke mit "trockenen" Spielern und ihren Mitbetroffenen gebildet habe.Sie ist nicht aus dem Handgelenk geschüttelt - und auch nicht aus einer Laune heraus gesagt. Aber ganz bestimmt gibt es auch andere Thesen. Dieses wäre mein Vorschlag für eine mögliche Lösung des Problems.
Wünsche dir viel Erfolg und
alles Gute
Rudi

Labrador
12.07.2004, 08:32
Beate !
meine katze, mein hund, mein pferd , mein haus, mein mann.
wenn er so ist wie ich es will.
überdenke deine eigenheiten.es geht im leben nicht immer so wie du es willst. früher oder später kommt die einsicht.
vielleicht auch die erkenntnis was wirklich wichtig ist.
euer emanzengefasel ist furchtbar.

Beate
12.07.2004, 10:08
Hallo Labrador,
ich glaube, Du hast da irgendwas falsch verstanden.
Zunächst einmal ist es nicht mein Hund, sondern seiner, nur ich habe die dankbare Aufgabe mich um ihn zu kümmern und für ihn zu zahlen. Zweitens habe ich das Pferd, seit 18 Jahren. Und außerdem habe ich alles, was ich mir aufgebaut habe selber hart erarbeitet. Mir hat niemand dabei geholfen. Und ich denke, daß ich zu Recht stolz darauf sein kann.
Wenn mein Freund nicht wichtig für mich wäre und ich ihn so hinbiegen wollte, wie ich es will, dann hätte ich ihn wohl schon vor langer Zeit in die Wüste geschickt. Und ich könnte mir den ganzen Streß hier sparen.
Ich habe in meinem Leben schon sehr viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen und gelernt, daß man mit Selbstmitleid nichts verändern kann. Du meinst, mich verurteilen zu müssen. Bitte. Du weißt rein gar nichts von mir.
Was meine Eigenheiten betrifft, will ich nicht abstreiten, daß ich welche habe. Die stehe ich auch jedem zu. Aber Spielsucht, lügen und betrügen sind keine Eigenheiten, sondern eine Krankheit. Und es kann niemand von mir verlangen, daß ich mich mit in den Sumpf ziehen lasse.
Schönen Tag auch!

Rudi
12.07.2004, 11:15
Hallo Beate !
Es gibt leider immer Menschen, die eine Sachlage nicht kennen (wie hier Labrador, der hier so weit ich weiß noch nie in Erscheinung trat ) und sich anmaßen ,kritisierend und beleidigend Menschen anzugreifen, die um Meinungen oder Rat fragen.
Zieh dir diesen Schuh nicht an. Die Wichtigtuerei und unqualifizierte Stellungnahme ist etwas, worunter öffentliche Foren leider immer wieder leiden - und damit auch ihre Benutzer.
Ich sehe das anders und mit mir bestimmt fast alle anderen, die dich bisher geschrieben haben.
Laß dich von solchen Kommentaren nicht ärgern - eigentlich sind sie einer Reaktion gar nicht würdig.
Wünsche die für dich richtige Entscheidung - und als Spieler wünsche ich mir sehr, das dein Freund den richtigen Weg geht.
Alles Gute
Rudi

Beate
12.07.2004, 14:07
Hallo Rudi,
Du hast vollkommen recht. Den Schuh ziehe ich mir bestimmt nicht an. Was meinen Freund betrifft, tut er jetzt im Freundeskreis fröhlich kund, daß er sich eine Wohnung suchen und ausziehen will. Inzwischen denke ich, daß wird wohl auch das Beste sein (jedenfalls für mich). Ich gehe mal davon aus, daß ihm an unserer Beziehung wohl wirklich nicht viel gelegen ist und kann ihm nur wünschen, daß er noch rechtzeitig aufwacht und erkennt, daß er auf dem falschen Weg ist.

LG Beate

und alles Gute auch für Dich!

Mascha
12.07.2004, 19:39
... ist doch sowieso das Klügste, für Euch beide. Dann hast Du das jedenfalls nicht mehr vor Augen, und er kann sich in Ruhe auf sich besinnen, kommen und gehen, wann er will und sehen, was er verloren hat (in doppeltem Sinne). Ausziehen muss ja nicht gleich das Aus für Eure Beziehung heißen. Aber getrennt wohnen - ist doch klasse! Du brauchst Dich nicht mehr so zu sorgen, sein Gästezimmer-Tick ist dann auch passé - und wer weiß, ob er dann nicht auch was gegen die Spielsucht tut...
Sei nicht traurig, auch nicht gekränkt, es wird Dich sicher mit der Zeit aufbauen, wenn Du zu Hause Deine Ruhe hast.
:-) Liebe Grüße aus dem fernen Berlin
Mascha