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Claus
26.07.2004, 22:04
Hier ist der erste Schritt aus dem Programm der Anonymen Spieler...

Erster Schritt:
Wir gaben zu, daß wir dem Spielen gegenüber machtlos sind— und unser Leben nicht mehr meistern konnten.

Wir bei den Anonymen Spieler (GA)- glauben, dass unser Spielproblem eine fortschreitende emotionale Erkrankung ist, die durch keinerlei menschliche Willenskraft zu beeinflussen, zu heilen oder zu kontrollieren ist. Wir haben Fakten gesammelt, die dies belegen: Es gab Zeiten, da glaubten wir, dass alle unsere Probleme mit einem großen Gewinn gelöst werden könnten. Doch selbst, wenn wir einen großen Gewinn erzielt hatten, befanden sich die meisten von uns innerhalb kürzester Zeit wieder in großen Schwierigkeiten, -wir spielten weiter.
Wir fanden heraus, dass wir den Verlust unserer Familie, unserer Freunde, finanzielle Sicherheit und den Verlust unseres Arbeitsplatzes in Kauf nahmen, - und trotzdem spielten wir weiter.
Viele von uns spielten so lange weiter, bis ihnen Gefängnishaft oder die Einweisung in eine psychiatrische Anstalt drohte. Andere versuchten Selbstmord zu begehen, -und dennoch spielten wir weiter.
Wir fielen dem Glauben zum Opfer, wir wären in der Lage, mit dem Spielen aufzuhören und sogar fähig, wie andere Menschen auch zu spielen, wenn nur unsere finanziellen Schwierigkeiten gelöst wären. Doch auch dann, wenn dies der Fall war, spielten wir weiter.
Unzählige Male haben wir uns geschworen, nicht wieder zu spielen. Wir glaubten, wir besäßen die Willenskraft, dieser Krankheit Einhalt zu bieten oder sie doch zumindest zu kontrollieren. Wir glaubten einer Lüge.
Wir dachten, wir hätten die Kraft, mit dem Spielen aufzuhören oder es zu kontrollieren. Doch unsere Unfähigkeit, unser Spielproblem aufrichtig und ehrlich zu betrachten, ermöglichte uns, noch weiter zu spielen. Trotz all der Beweise aus unserer Vergangenheit verleugneten wir weiterhin die Wirklichkeit unseres Spielens.
Mit dem Eintritt in die Gemeinschaft der Anonymen Spieler GA müssen wir die Fähigkeit entwickeln, unser Spielen ehrlich zu betrachten. Dies ist der erste Schritt zur Genesung. Ohne Ehrlichkeit können wir unsere Machtlosigkeit dem Spielen gegenüber nicht zugeben. Wir müssen unsere Machtlosigkeit aufrichtig akzeptieren, wir müssen sie für uns annehmen und bedingungslos kapitulieren, um in unserer Genesung Fortschritte zu machen. Wann immer wir Vorbehalte gegenüber einer Kapitulation vor dem Spielen haben, - immer dann, wenn wir daran denken, dass wir so spielen können wie andere auch -, heißt das nichts anderes, als dass unsere Machtlosigkeit gegenüber dem Spielen nicht zugegeben wurde und wir nicht akzeptiert haben, süchtige Spieler zu sein. (Entweder wir haben die Macht über das Spielen oder wir haben sie nicht.)