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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kann man verlorenes Geld zurückgewinnen



Günther
27.09.2004, 10:47
Hallo an alle!

Ich bin neu in diesem Forum und bin darauf gekommen, weil ich in letzter Zeit viel Geld verloren habe.

Ich spiele schon seit ca. 20 Jahren div. Glücksspiele wie Toto, Lotto, Klassenlotterie, Sportwetten, Casino.
Anfangs war das nicht so schlimm, weil ein kontrolliertes Spielen beim Toto und Lotto noch möglich war.

Ganz schlimm wurde es vor ca. 1 Jahr, als ich "das große Gewinnerbuch" kaufte und danach mit Online-Wetten anfing und glaubte, mit einem bzw. verschiedenen Sytemen, die ich probierte, gewinnen zu können, was streckenweise gelang, dann aber zu erheblichen Verlusten führte.
Ebenso ging es mir dann mit Online-Roulette, wo es noch schneller möglich war, viel zu verlieren.

Insgesamt habe ich in innerhalb eines Jahres ca. EUR 7.000,- online verloren, wobei ich mich jetzt frage, ob ich spielsüchtig bin (was ich glaube ich mit ja beantworten kann)?

Momentan bin ich wieder beim Sportwetten tätig, wo ich versuche mit einem neuen System zu gewinnen bzw. die Verluste wieder hereinzuspielen und irgendwann in die Gewinnzone zu kommen.

Ich kann einfach nicht aufhören mit der Gewissheit, so viel Geld verloren zu haben.

Ich hoffe auf eure Meinungen zu meinen Schilderungen.

Günther

Matthias
27.09.2004, 11:19
Hallo Günther,

das Geld ist unwiederbringlich verloren!
Du kannst nur aufhören und gewinnst dein Leben zurück!

Ich selbst bin in eine Selbsthilfegruppe gegangen und das hat mir geholfen mit dem Spielen aufzuhören.

Das war der Anfang in neues, besseres Leben. Diesen Schritt in ein neues, besseres, spielfreies leben wünsche ich dir auch.

Schöne 24 Stunden

Matthias

Claus
27.09.2004, 12:13
Hallo,
zu deiner Frage: "Gewinnen mit System" kann ich Dir nur sagen, das es nur EIN SYSTEM gibt um zu gewinnen; dieses System ist NICHT ZU SPIELEN!
Deine Verluste buche einfach als Erfahrung ab, denn ein süchtiger Spieler (der Du wohl bist, oder?) kann nicht gewinnen.
1. Wenn er verliert, wiil er es zurück haben!
2. Wenn er gewinnt, will er noch mehr haben!

Das ist wie der Hamster im Käfig, du rennst (drehst) dich nur im Kreise (der Sucht) und kommst nicht weiter im Leben!
gute 24 Stunden
Claus

Jürgen
27.09.2004, 13:05
Hallo Günther,

wenn du doch schon seit 20 jahren spielst, kannst du, wenn du ehrlich zu dir selber bist, die Frage ob du deine einsatzt wieder zurückbekommen kannst selbst beantworten!

Es gibt mal phasen, da ist der verlust überschaubar, aber auch dies wird zu einer illusion.

Günther, es wird zeit dich vom gedanken "geld zurückgweinnen" zu trennen, suche dir hilfe bevor es zu spät ist, irgendwann wird der punkt bei dir kommen(wenn es nicht schon so weit ist), da ist gewinnen oder verlieren nur noch absulote nebensache, hauptsache spielen, lass es nicht so weit kommen.
Ich hab innerhalb von 4 Jahren 120000 Euro verzockt, nur an automaten, an zurückzugewinnen ist nicht mehr zu denken, so weit bin ich schon mal.
Wie Matthias und Claus schon sagten, das geld ist weg, das system heisst verlieren.

Wünsche Dir Alles Gute Günther

Jürgen

Lutz
27.09.2004, 17:12
Hi Günter,
bin selber Spieler und habe auch versucht, verlorenes Geld wieder zurück zu gewinnen. Das Einzige, was ich geschafft habe war, daß ich noch mehr verspielte. Wie schon von anderen erwähnt, kommt es irgendwann soweit, daß Dir selbst das Gewinnen egal ist und du nur noch spielen willst.
Du mußt einsehen, daß Du dem Spielen unterlegen bist, also kapitulieren.
Offensichtlich ist Dir bewußt, daß du spielsüchtig bist. Das ist ein guter Anfang, etwas für dich zu tun. Ich kann Dir nur empfehlen, entweder eine Suchtberatung oder eine Selbsthilfgruppe aufzusuchen, bevor es zu spät ist.

Gute 24 Stunden

Lutz

Günther
28.09.2004, 08:08
@all

Danke einstweilen an alle die bis jetzt geantwortet haben. Teilweise seid ihr ja, was ich aus euren Worten erkennen kann, auch Betroffene und wisst wovon ihr sprecht.

@Matthias

Deine Worte „aufhören und das Leben zurückgewinnen“ finde ich sehr stark, da es bei mir wirklich so ist, dass ich Tag und Nacht nur noch an das Spielen denke bzw. mir wieder neue Systeme und Strategien ausdenke, wie ich gewinnen kann, was aber meist nicht gelingt und mich noch mehr grübeln lässt, sodass ich mich kaum auf andere Dinge konzentrieren kann, was sehr an der Lebensqualität zerrt.

@Claus

Dein Beitrag, das beste System sei jenes, nicht zu spielen und die Verluste als Erfahrung zu verbuchen, finde ich gut aber auch momentan noch schwer für mich umzusetzen.

@Jürgen

Der Gedanke, das Geld nicht mehr zurückgewinnen zu können, ist ein sehr schwerer für mich. Darum versuche ich immer noch zwanghaft mit einem System das Glück zu überlisten und bin mir noch nicht sicher, ob es nicht doch irgendwie möglich ist.

Ich habe mich schon länger mal auf in einem Glücksspielforum angemeldet, wo nach Systemen geforscht wird. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen sich hier und überall auf der Welt damit beschäftigen, sieht man wie unwahrscheinlich es ist, dass gerade ich so ein System mit dauerhaften Gewinnen finden werde.

@Lutz

Ich kann es einfach noch nicht glauben, dass es nicht möglich ist, dauerhaft zu gewinnen. Aber gerade das ist es wahrscheinlich, warum ich noch schwanke und noch nicht sicher bin, ob ich überhaupt aufhören will. Nach deinen Erfahrungen müsste ich eigentlich kapitulieren.


Ich weiß nicht, was ich machen soll und bitte und eure Antworten.

Danke
Günther

Lutz
28.09.2004, 10:55
Hallo Günter,
aufhören ist schwer, so schreibst Du. Aber das ist nicht richtig. Ich habe so viele Male aufgehört, aber immer wieder angefangen zu spielen. Und doch habe ich mich immer wieder selbst belogen wenn ich zu mir sagte: "Nur noch das eine Mal!" Es gab viele letzte Male.
Die Schwierigkeit liegt am "Trockenbleiben". Und das schaffst Du aus meiner Sicht nicht mehr alleine. Du brauchst unbedingt Hilfe.
Wenn ich Deine Antwortzeilen so lese, denke ich, daß Du bereits in dem Stadium bist, wo du nicht mehr unterscheiden kannst, ob du gewinnen willst oder nur noch spielst um des Spielens Willen. Dein Gedanke, das Geld zurück zu gewinnen, ist für Dich anscheinend nur noch ein Vorwand, um spielen zu können.
Auch wäre es besser für Dich, dich intensiv mit deiner Sucht in den entsprechenden Foren zu befassen, anstatt in Glücksspielforen nach dem "absoluten System" zu suchen.
Für mich steht fest, daß Du entweder eine Suchtberatung brauchst oder in eine Selbsthilfegruppe gehst. Nimm die Hilfe an, die Dir geboten wird!

Gute 24 spielfreie Stunden

Lutz

Karl
28.09.2004, 14:40
Hallo Günter,

ich denke auch dass Lutz recht hat. Ich habe es ja auch immer als mein persönliches Alibi benutzt, dass ich ja nur Spiele um meine Verluste wieder hereinzuholen.

Aber was passiert denn wenn es mal wirklich geklappt hat und du einen größeren "Gewinn" eingefahren hast.

Meinst Du, du kannst dann von heute auf morgen trocken werden, den Gewinn zur Schuldentilgung nutzen und zum Tagesgeschäft übergehen.

Glaub mir, das funktioniert nicht, ich habe das am eigenen Leib erlebt. Der Mensch ist nun mal so gestrickt, dass er in der Regel mit dem was er hat nicht zufrieden ist. Dies ist nichts verwerfliches, denn es kann z.B. helfen beruflich voranzukommen. Aber auf das Spielen bezogen wird dies zum Teufelskreis. Ich habe gedacht, das funktioniert noch mal und vieleicht ist der Gewinn beim nächsten Mal noch höher.
Nichts hat funktioniert. Ich habe mit immer höheren Einsätzen versucht das "Glück" zu ködern. Nur ich bekam keine 2. Chance, die ich vermutlich auch nicht genutzt hätte.
Die einzige Chance die einen gangbaren Weg aus dem Teufelskreis darstellt ist, wie auch schon dargestellt, Dich in helfende Hände zu begeben.
Erst wenn Du schonungslos offen auch zu Dir selbst bist und kein Deckmäntelchen mehr für Deine Sucht suchst, kannst Du die Kurve kriegen. Wie auch bei Mathias war dies für mich der Anfang eines neuen, besseren Lebens. Und glaub mir, wenn der Weg auch schwer war, und ich mit meiner 5 monatigen Abstinenz noch nicht am Ende des Weges angekommen bin, es lohnt sich, wieder Gefühle zu haben, Ehrlich zu sein, neue Gedanken zu haben, Kreativ zu sein, wieder mit anderen Menschen zu kommunizieren, Liebe zu erfahren, selbstbewußt zu werden, und wieder mit beiden Beinen im Leben zu stehen.
Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass Du es schaffst, aber vorher mußt Du auch damit beginnen.

Schöne 24 Stunden

Karl

Lutz
28.09.2004, 17:34
Hallo Karl,
aus Deinem Beitrag entnehme ich, daß du seit 5 Monaten "trocken" bist. Es würde mich interessieren, welchen Weg Du genommen hast. Hast Du eine stationäre oder ambulante Therapie gemacht oder bist du "nur" in eine Selbsthilfegruppe gegangen. Welche Erfahrungen hast Du während der trockenen Zeit gemacht?
Ich selbst befinde mich in einer stationären Therapie und bereite mich auf meine Entlassung in 4 Wochen vor. Vielleicht ist es Dir möglich, mir eine E-Mail mit deinen Erfahrungen zu schicken. Ich würde mich sehr darüber freuen.

Gute 24

Lutz

Günther
29.09.2004, 07:08
1.
Das mit den Therapien schreckt mich noch sehr ab. Ich möchte es versuchen, alleine da herauszukommen, vielleicht bin ich noch nicht so tief drinnen, sodass das noch funktioniert.

2.
An alle Betroffenen: Geht oder ging es euch auch so, dass ihr sehr viel beim Glücksspiel verliert, aber andererseits, wenn eine Anschaffung (auch nur eine kleine, z.B. 100,--) zu machen ist, ihr euch das lange überlegt und das Geld dafür auszugeben euch zu schade ist?
Ausserdem habe ich immer den Gedanken, wenn ich gewinne, d a n n kann ich mir etwas leisten bzw. kaufen - und das trifft wie ihr wisst dann nicht ein.
Eigentlich bin ich sonst ein genauer und sparsamer Mensch, weshalb das Spielen bzw. Verspielen dieser hohen Summen da überhaupt nicht dazu passt.

Grüße
Günther

Matthias
29.09.2004, 07:38
Hallo Günther,

du hast recht, es ist keine Therapie notwendig. Gesunde Menschen brauchen keine Therapie. Hör einfach mit dem Spielen auf, wie es ein gesunder Mensch aus Vernunftgründen tun würde.

Ich habe das Gefühl, Du willst weiterspielen und gar nicht aufhören.

Also geh weiter spielen, bist du AUSGESPIELT/ALLES VERSPIELT hast und komm dann einfach wieder und du wirst Hilfe finden.

Gruß
Matthias

Karl
29.09.2004, 13:15
Hallo Lutz,

Du fragst mich nach meinen Erfahrungen.

Ich habe mich im Februar meinem besten Freund anvertraut. Ich hatte dies gedanklich auch mit dem Aufhören verbunden, weiss aber heute, dass es mir in erster Linie um die Beschaffung von Geld ging. Mein Freund hat mich auch finanziell unterstützt aber nur, wenn ich mich in eine Therapie begebe.
Ich habe dann auch mit der Suchthilfestelle Kontakt aufgenommen und bin regelmäßig ein Mal die Woche zu Einzelgesprächen gegangen.
Obwohl ich nun Unterstützung hatte, habe ich es nicht geschaft trocken zu bleiben. Daher wird auch Günther scheitern, wenn er es alleine versuchen will.

Ich habe dann im März und April wieder gespielt, bevor es in meiner Familie den großen Knall gab und ich meine Sucht zugegeben habe.

Glücklicherweise hat man mich nicht fallengelassen und ich habe mein neues Leben begonnen.

Natürlich habe ich mich stark reglementieren lassen, zumindest was die verfügbaren Geldmittel betrifft.

Ich gehe zur Zeit ein Mal die Woche zu Einzelgesprächen und einmal die Woche in eine Selbstfindungsgruppe.

Ich möchte gerne eine ambulante Therapie machen und mich einer SHG anschließen, habe aber noch keinen Platz bekommen.

Mich würde interessieren, welche Erfahrungen Du bei der stationären Therapie gemacht hast.

Wenn Du das hier im Forum nicht schreiben möchtest, kannst Du mir auch gern eine Mail schicken.

@ Günther

Ich glaube nicht, dass Du es alleine schaffst. Das Bild, dass Du kniepig warst, Geld für alltägliche Dinge auszugeben passte auch auf mich, in sofern denke ich, dass Du viel tiefer von der Sucht betroffen bist, als Du selbst denkst. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass einem erst dann geholfen werden kann, wenn er sich auch helfen lassen will.

Allen schöne 24 Stunden

Karl

Rudi
29.09.2004, 14:55
Hallo Günther !
Man wird nicht nur sparsam , sondern schon eher geizig, wenn es darum geht, das ach so wichtige " Spielgeld " für andere Belange auszugeben. Manche sind dann derart zurückhaltend mit Geld ausgeben, das sogar Miete, Strom usw. nicht beglichen werden. Einigen ist es sogar gleichgültig ,ob Frau und Kinder genügend Lebensmittel zur Verfügung haben. Aber Hauptsache wir können Zocken. Und selbst wenn wir unser Problem erkennen, ist es ja so leicht aus der Welt zu schaffen. Wir müßen nur aufhören zu Spielen.Die Erfahrungen anderer treffen auf mich ja nicht zu - ich bin lange noch nicht so schlimm, wie die Anderen.
Doch Pustekuchen - wenn du nicht an dich arbeitest und entsprechende Hilfe annimmst, wirst du wahrscheinlich noch viel schlimmer dran sein als die vielen, die dir wirklich gute Ratschläge geben.
Es wird auch zum ausnutzen von Freundschaften und Partnern kommen - wenn das Geld zum spielen nicht reicht. Und es wird niemals reichen, um eine Spielsucht zu befriedigen. Denn je mehr Geld da ist, desto größer werden die Einsätze werden.
Daraus resultierend verliert man nicht nur Geld - sondern was noch viel härter sein kann, auch Freundschaften, Partnerschaften und sogar Familie.
Dir bleibt es überlassen, was du machst. Es ist dein Leben - und vielleicht auch noch dein Geld, was du verspielst. Oder läuft das Spiel nicht schon auf geliehenes Geld ?
Ob du Hilfe in Anspruch nimmst, oder nicht bleibt deine Entscheidung. Du hast es auch nicht nötig, dich vor uns zu rechtfertigen - was du allerdings tust - und was erkennen lässt, das du im tiefen Inneren weißt, das du Hilfe brauchst. Ergreife Hilfe mit beiden Händen - es wird auch mit Hilfe schwer genug ,dem Teufelskreis zu entrinnen.
Wünsche dir die nötige Einsicht - und denke dran - es ist dein Leben - du hast nur das Eine - verpfusch es dir nicht durch deine Spielsucht.
Alles Gute
Rudi ( Spieler )

Lutz
29.09.2004, 19:52
Hallo Karl
schönen Dank für Deine Antwort. Gerne will ich etwas über meine stationäre Therapie berichten.

Ich kann sagen,daß ich anfangs große Probleme hatte, den Sinn der Therapie zu verstehen.
Das lag aber nicht an der Therapie, sondern an mir selbst. Ich hatte permanenten Spieldruck und mich noch nicht gegenüber den Therapeuten und Mitpatienten geöffnet. Erst als ich den "Offenbarungseid", mich also total aufmachte, leistete, begriff ich, warum ich da bin. Ich erkannte, was mit mir los war und ist. Es kamen Dinge aus meiner Vergangenheit zutage, die mit meiner Sucht zusammenhingen, von denen ich es nie vermutet hatte. Aber aus jetziger Sicht paßt alles zusammen. Es waren Ängste vorhanden, die ich vorher nicht zugeben, Gefühle, welche ich nicht zulassen und Zustände, die ich nicht erkennen wollte.
Ein wichtiger Faktor ist für mich bei der Therapie neben den Therapeuten (welche übrigens absolut gut sein) die Gruppe der Mitpatienten. Wir leben hier in einer Gemeinschaft, die sich ergänzt aber auch in den Gruppenstunden kritisch gegenüber steht. Es gibt sehr oft kontroverse Diskussionen und Auseinandersetzungen. Das hilft aber auch immer wieder, uns zu erkennen.
Du hast davon gesprochen, in eine SHG gehen zu wollen. Dazu kann ich Dír nur absolut raten! Wir besuchen hier in der Woche mindestens 2 Selbsthilfegruppen. Diese Besuche sind für uns sehr, sehr wichtig. Von jeder Gruppe, welche ich besucht habe, wurde ich sehr herzlich aufgenommen und konnte mich mit den Freunden/innen austauschen. Ich habe viele gute Ratschläge und Anregungen erhalten. Nur schade ist, daß ich die meisten dieser Personen in meinem Leben wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen werde.
Bezüglich einer ambulanten Therapie kann ich Dir sagen, daß ich vor meiner Aufnahme hier an einer solchen teilgenommen habe. Sie hat mir sehr geholfen, aber ich habe sie nur als Vorbereitung auf die stationäre gesehen. Wir hatten und haben hier einige Patienten, die ebenfalls gedacht haben, sie würden es "nur" mit einer ambulanten Therapie und Selbsthilfegruppe schaffen, aber wurden dennoch rückfällig und haben sich nach dem wiederholten Rückfall für eine stationäre Behandlung entschieden. Das heißt natürlich nicht, daß alle rückfällig geworden sind, die eine ambulante Therapie in Anspruch genommen haben.
Ich jedenfalls denke, daß für mich die Entscheidung zur stationären Therapie die einzig richtige war. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe sehr viel aufgenommen und über mich und meine Sucht gelernt. Aber auf keinen Fall kann ich jetzt schon sagen, was nach meiner Therapie auf mich zu kommt und wie ich später mit meiner Sucht umgehen werde.

Schöne 24

Lutz

10.10.2004, 16:20
Hallo Günther,

Welcome to the Club. Mit Deinen Beschreibungen hast Du Dich als Spielsüchtiger zu erkennen gegeben.
Beim lesen Deines Beitrags habe ich mich selbst wiedererkannt. Bei mir hat es ebenso schleichend angefangen, bis ich mir eingestehen musste, das ich mein Kontrollverhalten verloren habe, nicht nur mein Geld.

Das ist ein Kreislauf, den man nur Unterbrechen kann indem man aufhört. Wenn Du es alleine nicht schaffst, lass Dir von professioneller Seite helfen.

Glaube mir, es steht nicht nur Dein Geld auf dem Spiel, sondern Dein Leben.

Ich war am Anfang auch ganz naiv und es hat harmlos angefangen, bis mir klar geworden ist, dass Spielsucht bzw. Glücksspiel genauso gefährlich ist wie eine harte Droge.

Für Leute die eine Suchtaffinität so wie Du haben, ist das in höchsten Maß gefährlich. Du wirst nicht in der Lage sein, es zu kontrollieren. Lass es bleiben, so lange Du es noch kannst.

Günther
08.11.2004, 07:10
Hallo an alle!

Ich bin jetzt genau seit 2 Wochen spielfrei und hoffe, dass ich das durchhalte. Ich fühle mich bis jetzt sehr wohl dabei, obwohl schon noch ab und zu die Gedanken ums Spielen kreisen. Ich war bei keiner Therapie oder Selbsthilfegruppe, obwohl gerade in diesem Forum immer wieder dazu geraten wird. Ich möchte trotzdem zuerst versuchen, es ganz allein zu schaffen und dabei an meine Vernunft zu appelieren.

Eine sehr große Hilfe war für mich bis jetzt auch dieses Forum, das mir die Augen geöffnet hat und wo ich erkannt habe, dass ich wirklich spielsüchtig bin und dringend etwas ändern muss.

Danke euch allen !

Günther

Hans
08.11.2004, 07:34
Hallo Günther ,

erstmal herzlichen Glückwunsch zu 2 Wochen Spielfreiheit.
Ich glaube nur Selbstbetroffene können ermessen , was ein
solcher Zeitraum bedeutet. Den Weg aus der Sucht muss sich meines Erachtens jeder selbst suchen . Die Form der Auf-
arbeitung des Suchtproblems muss der jeweiligen Person
entsprechen , sonst ist ein Scheitern vorprogrammiert . So
kann ich mir auch durchaus vorstellen , das eine ungünstige
Konstellation in einer Selbsthilfegruppe bei entsprechender
Disposition eines Süchtigen sich eher hinderlich auswirken . Das Wichtigste ist meines Erachtens , sich kontinuierlich und gewissenhaft mit der Krankheit ausein-
anderzusetzen . Das tust du , Günther , und somit bist du
aus meiner Sicht schon auf dem richtigen Weg .

alles Gute weiterhin wünscht dir Hans

karl
08.11.2004, 10:09
Hallo Günther,

auch von mir alles Gute. Ich denke auch, dass Du auf einem guten Weg bist und ich hoffe, dass Du Kraft genug hast diesen Weg auch alleine weiterzugehen. Aber so ganz alleine bist Du ja auch nicht, hier im Forum findest Du immer Hilfe und Unterstützung wenn Du mal nicht so gut drauf bist.

Schöne 24 Stunden

Karl

Micha
12.11.2004, 13:21
Hallo Günther,

herzlichen Glückwunsch zu zwei Wochen spielfreier Zeit...

Aber, irgendetwas an Deinem Zustandsbericht lässt bei mir alle Nackenhaare emporschnellen; ergo, ich habe kein gutes Gefühl. Ich bin jetzt seit etwas über drei Jahren spielfrei und auf meine Anfangsphase der Abstinenz zurückgeblickt, kann ich auf keinen Fall behaupten, dass es mir SEHR GUT ging. Es ging mit miserabel, ich musste mich mit geballten Fäusten in der Jackentasche an den Spielhallen "vorbeidrücken" und erst nach einigen hundert Metern, setzte dann eine leichte Entspannung ein. Durch Gespräche in unserer SHG weiss ich, dass es allen Spielern in der Anfangsphase so ergangen ist und erst nach ein paar Wochen eine Form von Entspannung einsetzt, die einem den Blick auf neue/positive Umgebungsveränderungen und Sichtweisen ermöglichen. in diesem Zusammenhang würde mich interessieren: Was ist aus Deinen ständigen Gedanken an "DAS SYSTEM" geworden, unter denen Du so gelitten hast. Diese Gadanken und das damit verbundene Leiden kann man doch nicht einfach so abstellen!!! Machst Du seit Deinem ersten Besuch im Forum konkret etwas anders??

Als zweites fällt mir auf, dass alle Spieler es am Anfang immer alleine und mit Vernunft versuchen wollen.
Hierzu ist meine Aufassung, dass Spieler auf Droge oder Spieler, die erst kurz davon sind, mit dem Wort Vernunft sehr vorsichtig sein sollten und erstmal volle Ehrlichkeit sich selbst gegenüber walten lassen müssen. Wie oft hat mir meine Vernunft gesagt, "Du musst mit dem Spielen aufhören", es ist kein Geld mehr da, Du bekommst keinen Kredit mehr bei der Bank, Du kannst die Miete für die Wohnung nicht bezahlen und das die Familie nichts mehr zu essen hat, obwohl es noch zwei Wochen bis Monatsende sind. Hat mir alles meine Vernunft gesagt aber etwas anderes war stärker...

DU weisst was stärker war!

Und als letztes: Es kommt mir immer vor, dass wir uns als minderwertige, aussätzige Menschen betrachten, die durch unsere Spielproblematik nicht das selbe einfordern können, wie "normale" Menschen. Wir sind aus unserer Sicht selber mit einem Makel behaftet und haben augenscheinlich versagt.
DAS IST NICHT SO!!! Die ganze Gesellschaft ist so vermurkst(Leistungsdruck im Job und privat/der eine trinkt, der andere zockt wieder ein andere schlägt Frau und Kinder), dass es kein Zeichen von persönlicher Schwäche darstellt, Hilfe die einem geboten wird, auch anzunehmen. In der Therapie oder in der Selbsthilfe dürfen wir uns fallenlassen und das ist auch gut so. Ich helfe mir und auch denjenigen, die sich zur Hilfe bereiterklärt haben. Natürlich ist der erste Schritt schwer aber trenne Dich doch bitte von dieser verbohrten Denkweise, was ich mir/uns selber eingelöffelt habe, muss ich auch selber auslöffeln.
Warum sollte man selber den steingsten aller Wege nehmen, der dann auch noch zu 90%iger Sicherheit in den Abgrund führt??? Es alleine zu schaffen, ist aus meiner Sicht nahezu unmöglich.

Lass die Zeilen einfach auf Dich wirken( Du darfst auch sauer sein, ist ein ehrliches Gefühl) und sei ehrlich zu Dir selbst, dann weisst Du, was Dein nächster Schritt sein muss.

Ich wünche Dir aufrichtig alles Gute,

Micha

Rudi
12.11.2004, 21:00
Hallo Micha !
Danke für deinen Beitrag, der sehr realistisch das Befinden von sehr vielen Spielern wiedergibt.
Ich kann deinen Beitrag nur voll unterstreichen .
Persönlich sehe ich es als ein wenig Feigheit und Schwäche, notwendige Hilfe nicht in Anspruch nehmen zu wollen. Ganz einfach die Konsequenz außer acht zu lassen, wirklich etwas zu tun - und nicht den zunächst bequemer wirkenden Weg des "Alleine aufhören wollens" für mich als hilfreich zu sehen - entgegen aller Ratschläge fachlicherseits - oder auch durch anderen Betroffenen.
Die immer wieder kehrenden Aussagen, ich bin so stark - ich schaffe es schon allein - sind für mich ein Ausdruck der eigenen Unfähigkeit wirkungsvolle Schritte für sich selbst einzuleiten.
Die Zeche hierfür zahlt natürlich jeder Spielabhängige selbst - und natürlich auch deren Angehörige.
Die anfängliche gelungene Abstinenz des ohne weitere Hilfe aufhörenden Spielers, weicht nach einiger Zeit einem häufig noch excessiveren Spielverhalten - und einem rasanten sozialen Abstieg.
Das ist meine persönliche Meinung - gefestigt aus eigenen Erfahrungen und der Bekenntnis vieler mir bekannten Spieler.
Ich finde es unfair gegenüber den Angehörigen, bei einer erkannten Spielsucht nicht wirklich alles zu unternehmen ,diese Sucht anzugehen.
Und hierfür sollte jeder Spielabhängige sorge tragen. Ein herausschieben der Annahme von Hilfe halte ich für verantwortungslos mich Selbst und meinen Angehörigen gegenüber.
Allen Gute 24
Rudi

23.11.2004, 22:03
Lieber Günther !

Nein, nein und nochmals nein !Das Casino gewinnt immer . Glaub mir, auch ich habe viel Geld dort verloren ( das wäre mein neues Auto gewesen !)
Ständig der Gedanke im Nacken : Jetzt hab ich doch so viel reingesteckt, jetzt muss es klappen ! Sicher klappt s ab u an mal, aber rechne das mal insgesamt hoch. Ich glaub , da wird Dir anders oder ?
Ich habe mich gestern komplett im Casino sperren lassen , komm gar nicht mehr erst rein ( andere " Suchtpotentiale " ) habe ich nicht, denn es war immer nur der eine Laden, der micht gereizt hat. Dennoch gilt meine Sperre für die ganze Schweiz !
Und, weißt Du was : Ich bin einfach nur erleichtert :-)

Gruß,Moni

Günther
26.12.2004, 09:05
Leider habe ich jetzt nach ein paar Wochen spielfreier Zeit wieder gespielt. Ausschlaggebend war ein Geburtstagsgutschein über EUR 50,- von einem Online-Casino. Ich habe versucht, mir den Wert des Gutscheins überweisen zu lassen, was natürlich nicht funktioniert hat (man muss einige Male den Umsatz in Höhe des Gutscheins machen). Dann hab ich Roulette gespielt bis ich auf Null war. Soweit, sogut dachte ich mir, war ja nicht mein Geld.

Eine Woche später kam dann die vierteljährliche Casino-Zeitschrift, die ich genau durchstudierte und dabei schon wieder Lust aufs Spielen bekam. Schon hatte ich wieder einige Systeme im Kopf und ich dachte, dass es doch funktiomieren könnte. Als dann mittels Mail auch noch ein Angebot kam, dass bei jeder Einzahlung 20% Bonus vom Casino dazukommt, habe ich eine Einzahlung getätigt und wieder gespielt. Ich habe ein bisschen gewonnen und mir dann den gesamten Betrag (Einzahlung+Bonus+Gewinn) sorfort überweisen lassen. Das habe ich dann eine Woche später wieder versucht, was auch wieder (mit noch mehr Gewinn) geglückt ist. Beim dritten Mal war es dann aber soweit: ich habe fast den ganzen Gewinn der ersten 2 mal innerhalb kürzester Zeit wieder verloren und war natürlich total deprimiert. Oder vielleicht war es auch gut so, damit ich gesehen habe, dass es einfach nicht funktioniert, wovon ich aber meiner Meinung nach nicht 100%-ig überzeugt bin.

Ich weiß jetzt noch nicht wie´s weitergeht, ob ich die Kraft und den Willen habe, wirklich aufzuhören. Immer quälen mich die Gedanken, dass es doch Möglichkeiten gibt, das Glück zu überlisten und zu bezwingen.

Ich weiß aber auch, dass mir die Zeit und die Nerven, die ich fürs Glücksspiel verschwende, in anderen Bereichen abgehen, es ist schlimm. Ich hoffe ich komme bald auf den richtigen Weg.

Günther

26.12.2004, 20:04
Hallo Gunther,

ich habe das Forum hier seit gut einer Woche entdeckt, bin also kein "alter Hase". Das Wesentliche ist ja in den Kommentaren gesagt worden. Ich spiel(t)e seit einem Jahr, habe über den Daumen gepeilt vielleicht 4000-5000 EUR verloren, das ist schmerzhaft, aber irgendwie lässt sich das schon verkraften. Ähnlich wie Du habe ich (bislang) keine Selbsthilfegruppe oder andere professionelle Hilfe in Anspruch genommen, ausser diesem Forum. Ich bin jetzt seit gut einer Woche "trocken", exakt seit dem 4. Advent.

Ich habe viel über die Rolle nachgedacht, die das Geld bei mir beim Glücksspiel eingenommen hat und ich glaube nicht, dass es letztlich der lockende "Gewinn" war. In allen finanziellen Bereichen würde man eine solche "Geldanlage" mit diesem Extemrisiko für nachgerade absurd erachten. Wenn Dein Bankberater Dir eine dergestaltete Kapitalanlage anbieten würde, würdest Du ihn mit Recht verklagen können. Alle Versuche, diesem irrationalen Spieldrang eine Rechtfertigung - vor allem mit ökonomischen Gründen - abzuleiten, sind zum Scheitern verurteilt. Ich kann mir aus eigener Erfahrung vorstellen, dass diese Einsicht ziemlich weh tut, aber sie ist unvermeidlich.

Ich hoffe, das Du für Dich den richtigen Weg findest und drücke uns alle Daumen.

Gruß Thomas

jens
26.12.2004, 20:40
Hallo Günther,

habe deine Zeilen gelesen.
Ich glaube du hast bemerkt, daß du ein Problem mit der Zockerei hast- wie auch immer.
Nun gilt es aber auch Wege aus dem Problem zu suchen.
Wie du sicher weisst, handelt es sich ja um eine Krankheit- eine Sucht.
Ich bin mir mehr als nur sicher, daß du den Weg aus dieser Sucht nur finden wirst, wenn du dir selbst eingestehst ein Suchtproblem zu haben.
Da ich aber an deinen Aktivitäten keinerlei Einsicht/Vorsicht erkennen kann, wird es sicher noch eine ganze Zeit dauern, bis du folgende Dinge selbst begreifst:
Casino-Magazin in der Post- super Gefahrenpotential!
Systeme erstellen, die Gewinne wahrscheinlicher machen- totales Wunschdenken! Einen Ausweg ohne große Mühe und Selbstdisziplin, selbst zu bewerkstelligen- naiv.

Informiere dich am Besten erstmal über dein Problem!
Ziel davon sollte sein zumindestens Faktenwissen anzueignen-
Womit habe ich es zu tun? Was ist das überhaupt? und vor allem: wie ist der Verlauf- und wo führt das Ganze im Regelfall hin?
Ich will hier keine PR-Mails schreiben, aber die Broschüre "GAME OVER" von Füchtenschnieder / Petry, ist eine recht gute Übersicht zum Thema "ZOCKEREI". (kostet ca. 6 Euro - endlich mal clever investiertes Geld ;) )

In diesem Sinne..
Tu`was für dich!

Gruß Jens

Moni
27.12.2004, 16:04
Hallo Günther,
nimms mir nicht krumm aber mir scheint es irgendwie, als ob all die gut gemeinten Ratschläge hier etwas von Dir abprallen . Oder Du bist noch nicht soweit und möchtest Dir Deine Sucht ( noch ) nicht eingestehn !
Sorry, wenn ich das jetzt so sage aber aus eigener Erfahrung weiß ich : Dir geht es noch nicht schlecht genug !
Sicher, krass ausgedrückt aber ich weiß, daß es so sein muss und es wohl auch soweit kommen wird und dann wirst Du nochmal s hier um Rat fragen !
Also, pass auf Dich auf

andreas
28.12.2004, 10:46
Hallo Günther,
Hallo liebe Mitstreiter,
irgendwie erinnert mich dieses Forum ja immer an mich selber - und wie schwer es ist wirklich echten Glauben zu finden!
Der Ruin mit dem Spielen, erst ein primär finazielles Problem?
Die zerstörten gescheiterten Beziehungen , sind die sekundär,
und wo komme ich, ich selber in meiner Zerstörungswut vor, wenn das Spiel aus ist?
Wo ist das System, daß mir erlaubt, ohne zerschmetterter Hand weiterzuspielen?
Wenn das einer weiß, kann er es mir getrost mitteilen!

Nur meine Neue Ordnung:
Spielen ist eine tötlich verlaufende Krankheit, die ich nur durch Gottes Gnade überlebt habe;
Ich bin ein liebenswerter Mann, achte und respelktiere mich selber in meiner Verrücktheit, in meinen Fehlern, in meinen Guten Werken und in der Bereitschaft aus meinen Fehern zu lernen:
Beispiel: Ich fahre Morgen zum Jahresendfest zu meiner geschiedenen Gattin, der es nicht gut geht (Suiziddruck)um dort Händchen halten, unterhalten, zuzuhören, abzutrauern, vielleicht auch wieder Freude finden. Ich tue es trotz aller Warnungen. Die Scheidung war vor 2 1/2 Jahren und ich habe sie (noch) nicht verarbeitet. Das ist meine Krankheit, meine Beziehungssucht! Und nur wenn ich mein Grab schaufele, kann ich die Hand ausstrecken und Hilfe annehmen. Es muß(!) mir erst richtig schlecht gehen, bevor ich mich selber erkenne!
Aber nur aus Fehlern kann ich lernen. Durch meine Therapie habe ich ja einen neuern Andreas kennenlernen dürfen, der JA sagt zum Leben, der Mut hat, gleiche Augenhgöhe mit anderen sucht, Also konstruktive Kontakte, der Weltoffen ist: (Ich glaube in meiner SHG sind mindestens 5 Nationalitäten vertreten!)
Ich bin Heute spielfrei. Gott sei Dank!!! Und ich bin offen für eine neue Lebensweise.
Was soll mir meine Ex - Frau denn noch tun, wenn ich keine Angst mehr vor mir selber haben brauche?
Ich habe Heute nicht wissentlich gelogen Heute nicht gestohlen, weder Geld noch Zeit.
Die einzige Angst ist doch wirklich, das Leben zu versäumen - und nicht Hartz IV, (Da gibt es so viele Gruppen zum Austausch)
Morgen fahre ich mit einem lachenden und weinenden Auge los,
weinend, weil ich in meinem Leben viel versäumt, verspielt habe, 50 Jahre nicht begriffen habe - Trauerarbeit und einen lachenden:
Ich kann frei sein und Leben
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen
Schönes Neues Jahr 2005 und 24 Stunden in Freiheit
Andreas

jens
28.12.2004, 10:59
Hallo Andreas,

es tut richtig gut zu hören, daß Zockerei nicht allmächtig ist!!!
Wenn du über deine momentane Verfassung schreibst, deine Einstellung zur Welt und dem Leben, bin ich ein wenig neidisch.
Ich stehe mal wieder am Anfang, bin aber jetzt auch im Kopf ein ganzes Stück weiter als vor 1 Jahr.
Ich hab bezüglich Abstinenz ein gutes Gefühl. Mich plagen ähnliche Dinge, die ich in der Vergangenheit "verzockt" habe. Oft tut mir ein Verlust von Freunden oder Beziehungen bis heute weh. Irgendwie redet man sich ein, es ist passiert und nicht wiederbringbar... Aber es nagt in mir.

jens
28.12.2004, 11:07
Hallo Andreas,

es tut richtig gut zu hören, daß Zockerei nicht allmächtig ist!!!
Wenn du über deine momentane Verfassung schreibst, deine Einstellung zur Welt und dem Leben, bin ich ein wenig neidisch.
Ich stehe mal wieder am Anfang, bin aber jetzt auch im Kopf ein ganzes Stück weiter als vor 1 Jahr.
Ich hab bezüglich Abstinenz ein gutes Gefühl. Mich plagen ähnliche Dinge, die ich in der Vergangenheit "verzockt" habe. Oft tut mir ein Verlust von Freunden oder Beziehungen bis heute weh. Irgendwie redet man sich ein, es ist passiert und nicht wiederbringbar... Aber es nagt in mir.
Ich finde die Beschreibung "gleiche Augenhöhe" gut.
Auch wenn wir nicht wirklich gut da gestanden haben -oder noch stehen-, sind wir doch nicht NUR Zocker. Jeder von uns, so denke ich, hat Stärken und Schwächen, wie jeder Andere auch. Ich selbst hab mich auch sehr lange mit dem "Gedanken vom schlechten Menschen" rum geplagt. - Alles Quatsch!!!!

so denne, die Arbeit wartet!
Alles gute für deinen Ausflug zu deiner Ex-Frau, ich drück dir die Daumen, das alles gut abläuft...
und: einen guten Star ins neue Jahr!!

Gruß Jens

andreas
06.01.2005, 10:08
@ jens & alle anderen lieben!
Bin wieder Zuhause und alles ist sehr , sehr prima gelaufen.
Natürlich hat es Wut und Tränen - Trauer gegeben, es mußten erst einmal unsere Beziehung - nach der Ehe geklärt werden.
Fazit aber trotzdem:
Sie hat wieder Mut zum Leben und fängt an Ihre Wohnung hübsch einzurichten und entdeckt ihre Kreativität neu.
Ich bin einmal - in der fremden Stadt - an drei Spielhallen vorbeigeschlittert* - und bin Dankbar nicht Spielen zu müssen , sondern im Bewußtsein zu sein, lebendige Beziehungen zu führen,
weiterhin keine Angst mehr vor der Zukunft haben zu brauchen, aich nach Fehlerhaftem ALG II bescheid nicht.
Großes Geschenk von meiner EX - Ehefrau zum Abschied: Das Gelassenheitsgebet auf einer Fotokarte:
*Gott gebe mir die Gelassenheit - Dinge hinzunehmen - die ich nicht änder kann,
den Mut - Dinge zu ändern - die ich ändern Kannn,
und die Weisheit - das eine vom andern zu unterscheiden.
Schöne 24 Stunden
Andreas

jens
07.01.2005, 19:15
@andreas

schön daß es so gut gelaufen ist.
ich kenn dieses gebet auch und finde es treffend - speziell- für uns.
ich hab diese karte damals auch geschenkt bekommen- und mich sehr darüber gefreut... ;)

genieß die Zeit!
gruß Jens

Karin 41
07.01.2005, 20:11
hallo,

bin das erste Mal auf dieser Seite.Und sehe ,ich bin nicht allein mit meinem Problem.Seit cirka 1 Jahr gehe ich regelmäßig in die Spielhalle.War erst heute wieder.Der Monat hat erst angefangen und mein Gehalt ist schon wieder alle.Habe schon sehr viel Geld verspielt.Auch schon einen Kredit aufgenommen und bin nun pleite.Nichts ist mehr da, dabei war ich immer sparsam.Jedes Mal sage ich mir es ist das letzte Mal, aber dann zieht mich meine Sucht wieder hin.Ich werde richtig kribblig und muß wieder hin. Ich kann mit niemanden darüber reden.Bin allein und habe keinen Partner.Wenn ich dann wieder verloren habe, was meistens der Fall ist, geht es mir sehr schlecht, ich weine viel und bin wütend über meine Schwäche. Ich weiß nicht mehr weiter, wie soll das enden.Wenn mir etwas passiert, ich bin mittellos.Wer kann mir helfen,der Wille ist ja da,aber ich schaff es allein nicht.Ich denke nur noch da ran, wie ich von meinen Schulden runter komme.

Grüße Karin,und danke

Hans
08.01.2005, 10:36
Liebe Karin ,

du brauchst dringend Hilfe , die kannst du dir auf verschiedenen Ebenen holen . Du kannst dich hier ja jederzeit im Forum mitteilen , reden hilft oft schon
und du siehst , es geht vielen genauso wie dir , du bist
nicht allein mit deinen Problemen . Auf der Startseite
findest du Telefonnummern der Beratungsstelle , nutze sie.
Dort wird dir kompetente Hilfe zuteil werden .Meiner Ein-
schätzung nach ist vorrangig , den bei dir noch vorhandenen
Teufelskreis eines Spielers zu durchbrechen , Selbsthilfegruppen bieten da oft unschätzbare Hilfe .

Mach dich auf den Weg , es lohnt sich , der Druck wird ernorm sinken , wenn du die ersten Schritte getan hast.

viele Grüße Hans

Günther
21.02.2005, 18:26
Heute ist es wieder passiert. ich habe, nachdem ich einen neuen Pc mit DSL-Internetanschluss habe, mir die neue Online-Casino-Software heruntergeladen und sogleich EUR 300,- mittels Kreditkarte eingezahlt, um ein mir schon länger vorschwebendes System auszuprobieren. Wie ihr euch denken könnt, ist es zuerst einigermaßen gut gegangen, danach kam jedoch der Absturz, das ganze Geld war weg.

Dumm wie ich in solchen Situationen bin, zahlte ich danach nochmals 700,- (Tageshöchstbetrag) ein. Dasselbe wie vorhin mit den 300,- : Gesamtverlust in 4 Stunden EUR 1000,- !! Kann man wirklich so blöd sein? Ich gerate in solchen Situationen total ausser Kontrolle, obwohl ich sonst bei allem lange überlege. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich noch eine Einzahlung geleistet.

Ich muss jetzt dringend einen Weg finden, um mit meiner Sucht fertig zu werden, sonst macht mich das noch verrückt.
Selbsthilfegruppen gibt es bei uns glaube ich nicht (ich wohne in Österreich - Bundesland Steiermark)

Boomer
21.02.2005, 19:43
Hallo Günther

möchte Dir den Rat geben die Software augenblicklich wieder zu entfernen. Zwar habe ich keine Erfahrung mit Zocken im Internet- diese bittere Erfahrung will ich mir aber nicht auch noch antun.

Ich finde es gut wenn du dir eine SHG suchst. Ist sicherlich ein Schritt vorwärts. Den Willen aufzuhören musst du jedoch mitbringen. Wünsche dir viel Kraft den richtigen Weg für Dich zu finden.

Grüessli Boomer

Thomas
21.02.2005, 22:01
Lieber Günther,

die Situation, die Kontrolle zu verlieren habe ich selbst erlebt, sie hat mich erschreckt und das war einer der Gründe, warum ich dieses Forum entdeckt habe. Ich habe mich aber auch selbst gefragt, was ich mit dem Spielen suche. Die Gewinnmöglichkeit wars sicher nicht, und selbst wenn ich irgendeine Serie oder Glückssträhne bekam, was konnte ich schon groß gewinnen? Diese Geldbeträge hätte ich mit meiner beruflichen Tätigkeit relativ einfach verdienen können, geschweige denn von der vielen investierten Zeit. Also wir müssen uns glaub ich besser bewußt werden, was wir eigentlich im Spiel suchen. Ich wünsch Dir auf jeden Fall, dass Du es schaffst, mit dem Spielen aufzuhören und kann mich Boomers Rat, die Software gleich wieder zu deinstalllieren, nur anscließen; das Geld ist weg, unwiederbringlich, auch wenn's hart ist, denk nicht mehr dran, und gönn Dir lieber etwas, wss Dir keine Gewissensbisse und Schuldgefühle einbringt. Unternimm was mit Freunden oder Deinem Partner, und sei froh, dass Du noch eine Kreditkarte hast, die kann schneller wegsein, als Du denkst.

Alles Gute und eine spielfreie Zeit

Thomas

pauline
22.02.2005, 00:12
Ich lese eure Beiträge, und erkenne mich in allan Punkten wieder. Bei diesen 20 Fragen kann ich ohne weiteres 13 mit ja beantworten.Ich war noch nie in einer Spielhalle ,habe aber bis vor einem Jahr 2000 bis 6000 Euro monatlich im Casino verspielt.
Ich habe nicht etwa aufgehört, sondern wir sind aus Bad Homburg weggezogen, und der Weg ins nächste Casino wären über 200 Km. Also versuche ich mein Glück im Internet.2000 bis 3000 Euro !! Jeden Monat.Hinzu kommt noch, dass mein Mann und ich 1 bis 2x im Jahr nach Las Vegas fliegen. Alles schön und gut ( oder wohl eher nicht)aber ich fühle mich in letzter Zeit bei der Geschichte furchtbar schlecht.Ich habe Herzrasen, Magenschmerzen und Weltuntergangsstimmung. Ich bin 50 Jahre alt, meine 6 Kinder sind erwachsen. Wir haben in unserem greisen Alter noch ein Pflegekind von 10 Jahren, welches wir heiss und innig lieben.Nur ich fühle mich schlecht, ich kann kaum noch Freundschaften pflegen, Dinge die früher für mich wichtig waren weden zur Nebensache.
Wir wissen schon lange, dass unser Spielverhalten bei weiten das "Normale" überschreitet, haben aber immer nur lächelnd festgestellt, dass man mit seinen Süchten leben muß.Nur mit meinen körperlichen und seelischen Zuständen in letzter Zeit kann ich nicht mehr leben. Ich greife auch zu Ersatzdrogen, wenn ich keine Zeit zum Spielen finde nehme ich schon mal eine Schlaftablette oder 2 Portwein.Ich muß dringend etwas unternehmen. Kann mir jemand helfen.
Irgendjemand hat mal gesagt, dass Süchte so lange brauchen um zu vergehen wie sie angehalten haben.Das wären in meinem Falle 25 Jahre !!! Habt Ihr da Erfahrungen ?
Ich denke mir, dass ihr jetzt alle schlaft, aber ich würde mich über eine Antwort morgen freuen.

Boomer
22.02.2005, 11:57
Hallo Pauline

Werde Dir an deine angegebene Mail Adresse meine Antwort auf Dein Posting senden.

Alles Liebe
Boomer

Günther
22.02.2005, 16:52
Danke für eure Antworten, heute, einen Tag danach, geht es mir erst so richtig schlecht, weil ich es erst richtig realisiert habe, welche Menge Geld ich hier in so kurzer Zeit und völlig unnötig verspielt habe. Noch dazu wie schon von euch gesagt, die viele verschwendete Zeit, die ich viel besser nutzen hätte können, ganz abgesehen von den Nerven und dem Stress, dem ich während dem Spielen ausgesetzt war. Was hätte ich alles für die 1000,- EUR zu kaufen bekommen? Ich ärgere mich so sehr über mich, dass ich mich selbst ohrfeigen könnte. Vielleicht kennt ihr dieses Gefühl selbst von euren Spielerzeiten.

Dabei ertappe ich mich noch immer bei dem Gedanken, diese Verluste durch irgendein anderes System wieder hereinzuspielen. Was muss noch alles passieren, dass ich endlich vernünftig werde ?(was ich in vielen anderen Belangen durchaus bin).

Ein erster aber auch schwerer Schritte wäre sicherlich, alles was mit dem Spielen zu tun hat, wie Casino-Magazine, Bücher, CD´s, Systembeschreibungen und selbst getüftelte Systeme usw. zu vernichten, alle Casinoprogramme vom PC zu löschen und alle Spiele-Newsletter abzubestellen. Diesen Schritt kann man aber nur gehen, wenn man ganz sicher ist, n i e mehr zu spielen. Aber vielleicht wäre es doch die ideale Lösung, um einmal etwas Abstand zu bekommen.

Was ist eure Meinung dazu ?

Grüße - Günther

Boomer
22.02.2005, 17:23
Hallo Günther

Meines Erachtens ist es ein leichtes alles was mit Spielen zu tun hat zu vernichten!!! -Und dazu der erste ernsthafte Schritt die Sucht in den Griff zu bekommen."Für mich" schreibst du in deinem Posting ganz klar, dass du im Grunde gar nicht bereit bist mit der Zockerei aufzuhören. Kann das sein oder verstehe ich hier wieder etwas falsch.

*wenn man ganz sicher ist nie mehr zu spielen*

Solche Tage wie heute- schlechte Tage werden dich noch oft einholen, wenn du nicht etwas dagegen unternimmst. Es ist nicht genug wenn du es ein Tag später realisierst was passiert ist! Der Kohle und der Zeit nachzuweinen bringt Dir nichts. Fange an zu Handeln- nur das allein hilft Dir weiter. – Lies dein eigenes Posting für Dich ein paar Mal ganz Aufmerksam durch, vielleicht findest du dann die Lösung.

Alles Gute
Boomer

claus
22.02.2005, 17:27
http://www.gamblock.com/
das wäre ein Anfang, dann mit Leuten reden denen es auch so geht wie Dir.
Such dir eine SHG und komm heraus aus deinem Elfenbeinturm
deiner Spielphatasien
Gruss
Claus

Webmaster
27.03.2005, 23:32
Hallo,
ich bin Webmaster einer Internattseite für virtuelle Automatenspiele. Ich rate unseren Kunden immer ab zu spielen, wenn einer spielen MUSS ohne es zu wollen. NIE spielen um vorangegangene Verluste auszugleichen. Nur spielen, solange der Verlust nicht "weh" tut, sich selbst ein Limit setzen.
Spielen nur solange man SPASS daran hat nicht umn zu gewinnen!

der Verlierer
01.04.2005, 18:30
es gibt Möglichkeiten, sein Geld zurück zugewinnen, ABER.....

DAZU GEHÖRT SOVIEL DISZIPLIN; DIE NUR DIE WENIGSTEN MENSCHEN AUFZUBRINGEN IN DER LAGE SIND UND DU ANSCHEINEND (GENAU WIE ICH) NICHT; ANSONSTEN HÄTTEST DU (GENAU WIE ICH) IRGENDWANN; ABER RECHTZEITIG DIE BREMSE GEZOGEN....

DAS BESTE IST AUFZUHÖREN; DENN "NUR" 7000 VERLOREN ZU HABEN; IST EIN GEWINN IM VERGLEICH ZU 10000 oder 20000 etc.
ICH WÜRDE EINIGES DARUM GEBEN; WENN ICH MIT DIR TAUSCHEN KÖNNTE............HÖRST DU NICHT AUF; WÜNSCHT DU DIR VIELLEICHT IRGENDWANN; MIT MIR TAUSCHEN ZU KÖNNEN; WENN ICH NICHT NOCH MEHR VERLIERE.... ES GEHT EINFACH IMMER WEITER UND WEITER.......

kurz ein kleiner Einblick in meine Geschichte....

ich habe früher mal Roulette gespielt, bin immer ins Casino gefahren usw. bis auf manche Verluste aber auch mehrere kleine Gewinne und einen Großen war am Ende alles in allem ausgeglichen. Dann aber habe ich richtig verloren und innerhalb von 2 Wochen 20000 Mark verspielt, danach ging es mir richtig schlecht.... und ich hörte auf.....

Ein neuer Anfang:
Während dieser Zeit gab es eine Werbeaktion vom Casino-Club (Online-Casino) und sie zahlten mir Eintritt und schenkten mir noch 5 Euro, was ich dummerweise annahm; einzige Bedingung, meine Adresse anzugeben. Danach erhielt ich regelmäßig das Casino-Club-Magazin. Ich habe es immer weggeschmissen, bis letzten September. Ich dachte hey, 25 Euro geschenkt, wenn man min. 50 einzahlt und vielleicht kannst Du aus 75 ein Vermögen machen....., dann wollte ich meine 50 eingezahlten Euro zurück, dann meine 500, dann meine 5000 und heute stehe ich bei minus 25000,-. Es gab auch Phasen der Gewinne und einmal war ich sogar mit 1300 im Plus, doch die Gier und die Unvernunft war größer. Immerwieder denke ich naja, dann spielst Du halt 1000 Mal 25 Euro ein, die gewinnst Du ja immer, was ich auch tue, aber ich höre nie auf und am Ende ist alles Geld wieder weg!!!!

ZUM GEWINNEN; DAS IST NUR MÖGLICH; WENN DU NICHTS ZURÜCK HABEN WILLST; DAMIT SCHEIDEN WIR BEIDE SCHON AUS. DANN EISERNE DISZIPLIN; GENAU BESTIMMUNG IM VORFELD; WIE LANGE MAN SPIELT, FESTSETZEN: DES EINSATZTES PRO SPIEL (SO NIEDRIG WIE MÖGLICH); MAX VERLUST; PAUSENZEITEN WÄHREND DER SPIELPHASE; MAX GEWINN (UND DANN AUCH AUFHÖREN; AUCH WENN ES JA SO GUT LÄUFT); NICHT BEI JEDEM COUP SPIELEN; D.H. GEDULD ÜBEN UND DEN RICHTIGEN MOMENT ABWARTEN (DAS HABE ICH ALLEINE NOCH NIE GESCHAFFT)

UND WENN DU NUR EINEN DIESER PARAMETER NICHT BEFOLGST ODER BEFOLGEN KANNST; DANN VERGISS ES!!! UND MAN KANN MAX 1-2% BEIM ROULETTE PRO TAG GEWINNEN UND ES WIRD TAGE DES VERLUSTES GEBEN; DIE MAN ZU AKZEPTIEREN HAT (BEACHTUNG DES MAXIMALEN VERLUSTES, z.B. das Doppelte vom angestrebten Gewinn, somit muss man dann wieder 2 Tage gewinnen, um seinen Verlust auszugleichen!!!). ES GIBT SOLCHE SPIELER UND SIE HABEN ERFOLG; ES SIND ABER NUR GANZ GANZ WENIGE und auch wenn ich phasenweise so spielen konnte, dann rastete ich spätestens beim Verlust wieder aus und versuchte mit hohen Einsätzen, mein Verlust wieder reinzuholen. Ich schaffe es einfach nicht so diszipliniert zu spielen und hoffe nur, dass es mir gelingt aufzuhören und vielleicht nie nie wieder Roulette oder ein anderes Glücksspiel anzufassen!!!!! Lotto ist das einzige, was ich kontrollieren kann, da spiele ich dann meine 8-12 Kästchen und gut ist, aber beim Roulette ist spätestens eine halbe Minute später das nächste Spiel und wie sagen die Croupiers so schön: Fait votre jeux....

Mach Dich glücklich und höre auf, denn selbst wenn Du die Disziplin aufbringen kannst, dann würde es beim mir z.B. geschätzte 3-4 Jahre dauern, bis ich wieder mein Geld zurück hätte (bei 20-30 Euro gewinn pro Tag und geschätzten 200 Spieltagen)

Bis dann und viel Erfolg beim Aufhören.... jeder weiterer Euro Verlust tut nur noch mehr weg und Spass macht das Ganze schon lange nicht mehr!!!!

der Verlierer
01.04.2005, 21:19
und nochmal ich:

es sind ein paar Rechtschreibfehler drin, z.B. natürlich tut es weh etc.

aber noch viel wichtiger:

in dem letzten halben Jahr ging es mir so schlecht wie noch nie. Ich konnte nicht durchschlafen, ich musste Dinge verkaufen, die mir lieb und teuer waren, ich war abhängig von den Einnahmen dieser Dinge und irgendwann habe ich den Bogen überspannt und musste meiner Freundin beichten, was Sache ist! Sie hat mir ausgeholfen.....

Ich habe Ihr versprochen und musste Ihr versprechen, nicht mehr zu spielen; zu mindestens nicht, ohne mit Ihr vorher zu reden und ich will mich und werde mich daran halten.......

Je weiter ich weg komme vom Spiel, desto besser geht es mir. Es macht wieder Spass, einfach ein Bier trinken zu gehen, in der Sonne zu sitzen oder einfach sonst irgendetwas zu machen. Das Leben hat mich zurück. Meine Eskapaden werde mich noch lange verfolgen, war es doch eine Anzahlung für eine Wohnung oder was sonst noch.

Mit etwas Glück werde ich meine Schulden innerhalb des nächsten Jahres abbezahlt haben, vielleicht dauert es auch noch ein Jahr länger, aber dann habe ich auch wieder Platz für Träume, kleine und große und muss nicht jeder Groschen zusammenkratzen, um mir damit in meiner Einbildung eine Chance zu erkaufen, das Geld zurückzugewinnen, die in der REalität einfach nur noch weiter in die Schuldenspirale führt.
Es hat das letzte halbe Jahr nicht geklappt, Geld zurück zu gewinnen, warum sollte es dann jetzt funktionieren?

ICh hoffe, ich kann aufhören und kann es nur für jeden anderen auch hoffen.

Es ist tröstlich zu sehen, dass es anderen Menschen auch so ergeht und ergangen ist, aber es soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass man selbst in einer wirklich schlimmen und für einen selbst bedrohlichen Lage ist, aus der man so schnell wie möglich herauskommen muss. Eine Lage, die viel Energie erfordert, bewältigt zu werden, angefangen mit der Einsicht der Sucht, Akzeptieren der Schwäche, Vergessen der Verluste, und einer Neuorientierung.

Das muss jeder selbst wollen, es liegt in jedem seiner eigenen Hand. Es ist ein hartes Stück Arbeit, denn es ist nicht einfach, die Verluste hinzunehmen. DAmit habe ich momentan auch noch so meine Probleme....

Viel Erfolg!

der Verlierer, der nicht mehr verlieren will!

Günther
03.04.2005, 17:09
@Verlierer

Es ist schön, dass du auf dem richtigen Weg bist, mit dem Spielen aufzuhören. Interessieren würde mich, was du speziell machst, um nicht mehr zu spielen, was hast du da für eine Strategie ? Wie wirst du in Zukunft das "Vergessen" der Verluste vorantreiben, denn einerseits ist es vielleicht gut, daran erinnert zu werden um nicht mehr zu spielen, andererseits ist es frustrierend.

Zum Thema Geduld dürftest du recht haben, denn jedes System, was ich noch probiert habe, wurde durch meine Ungeduld sehr rasch vernichtet, ich kam sehr schnell in die Verlustzone, wurde immer nervöser und begann immer mehr und höher zu setzen, denn irgendwann müsste es doch klappen - du wirst das ja kennen.

Zu deinem Lotto-Spiel: lass auch das sein, die Chance ist so gering und du hast immer die Hoffnung auf einen Gewinn.

lg.
Günther

03.04.2005, 22:58
Hallo Verlierer,hallo Günter,
Je mehr Du gewinnst,umso härter ist der Endorphinschub ins Gehirn, ähnlich dem des Koksers und der Drang die Dosis zu erhöhen um einen größeren Schub zu erhalten, damit das ultimative Hightendgefühl eintritt,(der große Coup)!
Ich habe es jahrelang an Casinoautomaten probiert und weiß,wovon ich rede.
Das Belohnungssystem ist hirnorganisch defekt, beim Spieler
Untersuchungsergebnis Hamburg-Eppendorf Neurologische Klinik,kannst Du auch hier im Forum lesen außerdem verändert sich durch jahrelangen Mißbrauch
dein Verhalten und bei vielen nach und nach auch die Persönlichkeit.
Ich bescheiße und manipuliere mich immer selber,obwohl ich
das noch ahne und dann die Frau, die Verwandten und Freunde
bis ich keine mehr habe.
Ich habe 150 mal gewonnen, nicht mal kleine Beträge und 145
Mal nicht aufgehört und dann alles verspielt.
Das zum Thema Disziplin.
Wenn man endlich kapiert das man wirklich krank ist und sein Leben umstellen will, ist es ein mühseliger, manchmal
harter Weg,man lebt dabei aber wieder wie ein Mensch, der wieder aufsteht und sich aus der Scheiße zieht, das erfüllt einen irgendwann mit Stolz und bringt Selbstwertgefühl zurück.
Herzliche Grüße
Chris

04.04.2005, 18:38
Sorry, aber mir kommt es fast so vor, wie wenn hier manche eine Anleitung zum "todsicheren" Spielen suchen...und bei manchen Posting's auch finden!
Finde es eine Schande, daß so etwas nicht gesperrt wird!!!!
es ist ein Hohn für Spielerangehöroige und Spieler!!!!

Günther
16.04.2005, 15:29
Seit meinem letzten großen Verlust von EUR 1000,- im Online-Casino bin ich nun schon 7 Wochen spielfrei, und nicht nur das: seit damals habe ich es auch geschafft, nicht mehr ins Casino-Forum zu schauen. Es ist ein kleiner Schritt, aber vielleicht ein richtiger und wichtiger Anfang, um vom Spielen wegzukommen.

Weitere Schritte, die ich geplant habe:
1. Newsletter von Online-Casinos und Wettanbieter abbestellen
2. Unterlagen und Aufzeichnungen vernichten
3. gekaufte Systeme und Bücher eventuell verkaufen
4. Favoriten und Programme zu Glücksspielen löschen
5. Beratung und SHG aufsuchen
6. dieses Forum regelmäßig (mind.1x wöchentlich) besuchen

Pkt. 1 ist schon teilweise geschehen,
Pkt. 2: hier tu ich mir besonders schwer, es baut sich ein Wiederstand in mir auf, wenn ich denke alle Unterlagen und persönlichen Aufzeichnungen (auf Papier und PC) zu vernichten. Ich habe wahrscheinlich Angst vor diesem endgültigen Schritt (oder will ich mir eine Hintertür offen lassen?),
Pkt. 5 will ich erst aktiv angehen, wenn alle anderen vorigen Punkte nicht den gewünschten Erfolg bringen, d.h. ich will es vorerst alleine probieren.


lg.
Günther