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Klaus
06.10.2004, 13:51
Hallo Leute,
ich habe erst heute von dieser Seite erfahren. Ich glaube, dass ich spielsüchtig im Eiltempo geworden bin.
Ich habe nämlich eine Kreditkarte bei der es Flugprämien für höhere Umsätze gibt.

Anfangs lief auch alles gut. Ich setzte bei verschiedenen Wettgesellschaften bei Tenniswetten jeweils auf beide Spieler. Es gibt dabei immer wieder Paarungen, wo sich die Quoten ausgleichen und man keinen verlust erleiden kann. (Aber auch keinen Gewinn). Dies reichte mir aber dann nicht mehr und ich zahlte jeweils 1000 Euro in Online Casinos ein und spielte nur um keinen Verdacht zu schöpfen. Mir war bewusst, dass ich nicht gewinnen kann. Nur ich dachte bei einer Chance von ca. 48% auf die Einfachen Chancen. Muss es doch möglich sein zumindest nichts zu verlieren.

Die ganze Sache ging genau 3 Mal gut. Ich verlor nichts, gewann aber auch nichts. Bis ich plötzlich innerhalb 1h Stunde 1000 Euro verloren habe. Hier fing der Teufelskreis an um den Betrag wieder herauszuholen, habe ich seit Anfang des Monats über 5000 Euro verspielt. Zum Glück habe ich ein Kreditkartenlimit sonst wär noch viel mehr weg. Das schlimme ist, dass ich bei den letzten Malen 500 Euro mal ebenso in 10 Minuten verspiele durch superhorrende Einsätze.

Habe heute auch die Stelle hier angerufen. Waren wirklich sehr nett. Hoffe eine Therapie kann mir helfen. Nur ich habe Angst, dass ich in den Stunden wieder Geld einzahle. Ich verstehe es selber nicht, habe sogar Mathematik studiert, aber ich glaube das macht es nur noch schlimmer.

Würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir Tipps geben könntet, wie man den plötzlich auftauchenden Druck loswerden kann?

Ich weiss ja, dass ich das Geld nicht wiederholen kann nur möchte ich nicht noch mehr verlieren.


Würde mich über jede Antwort sehr freuen!

Viele Grüße,
Henning

Günther
06.10.2004, 18:41
Hallo Klaus !

Auch mir erging es so, dass ich im Online-Casino innerhalb von 1-2 Stunden 1.000,-- EURO verloren habe, weil ich es nicht glauben konnte, dass mein System nicht funktioniert. Dann habe ich, je mehr ich im Minus war, die Einsätze noch erhöht im Glauben an das Zurückgewinnen - vergeblich. Seit ich online Glücksspiele betreibe, sind die Verluste überproportional gegenüber vorher gestiegen!

Überhaupt finde ich es als großes Problem, dass das Online-Glücksspiel, in welcher Form auch immer, in Verbindung mit der leichten Einzahlungsmöglichkeit mit einer Kreditkarte so einfach funktioniert. Wie in deinem Fall, wo du innerhalb kürzester Zeit 5.000,-- mittels Kreditkarte eingezahlt hast, sollte dies von seiten der Kreditkartenfirma nicht so einfach möglich sein bzw. dort müssten die Alarmglocken klingeln.

Ich weiß selbst, dass, wenn man spielt, der Verstand anscheinend aussetzt, wenn man auch sonst ein vernünftig denkender Mensch ist. Ich bin auch gerade dabei, mir das Spielen abzugewöhnen und suche noch geeignete Wege und Maßnahmen. Denn schon allein das dauernde Denken an die Glücksspiele macht mich psychisch fertig und ich habe keinen Geist andere Dinge zu erledigen.

Beim Schreiben dieser Zeilen ist mir die Idee gekommen, die Kreditkarte zurückzugeben, da damit das spontane Spielen schon mal nicht mehr möglich ist - war nur so eine Idee.

Ich hoffe für dich (wie auch für mich), dass du es schaffst !!

Liebe Grüße
Günther

Lutz
06.10.2004, 20:02
Hallo Klaus,
die Antwort auf Deine Frage, wie du mit dem Spielen aufhören kannst, kannst du dir nur selbst beantworten. Wenn Du es wirklich willst, wird man dir auch helfen. Du schreibst, daß Du an eine Therapie denkst. Das ist schon mal der richtige Weg. Informationen darüber bekommst du bei der Suchtberatung. Dort wird man Dir sicherlich helfen können. Eine wichtige Hilfe kann für dich eine Selbsthilfegruppe für Spieler sein. Es wird bestimmt in der Nähe deines Wohnortes eine derartige Gruppe geben. Dort findest Du gute Freunde, die dir zuhören und wahrscheinlich auch deine Probleme kennen und einiges dazu sagen können. Durch die Gruppe wirst Du es auch leichter haben, spielfrei zu bleiben.

@Günter

Ich glaube, Du hast etwas falsch verstanden. Sollten bei derartigen Verlusten nicht bei Dir selbst die Alarmglocken klingeln anstelle bei den Kreditkarteninstituten? Du bist doch derjenige, welcher spielt und nicht aufhören kann. Du brauchst doch einfach nicht zu spielen! Wenn Du nicht spielst, brauchst du niemandem anderen Vorwürfe zu machen.

Euch Beiden gute 24 Stunden

Lutz

Rudi
06.10.2004, 21:32
Hallo Klaus !
Es gibt leider nicht die Medizin, die wir einnehmen können um nicht mehr zu Spielen.
Viel mehr ist das "Aufhören " in meinen festen Willen begründet, wirklich einen Strich zu ziehen.
Mit diesen Willen ausgerüstet, bin ich in der Lage entsprechende Hilfe anzunehmen. Sei es durch eine Spielerselbsthilfegruppe , einer ambulanten - oder auch stationären Therapie. Therapie und Selbsthilfegruppe ergänzen sich in ihrer Hilfestellung für mich.
Ich befinde mich als aktiver Spieler in einen tiefen Loch,aus dem ich aus eigener Kraft nicht klettern kann.
Brauche also jemand, der mich hilft. Diese Hilfe gibt es.
Mir werden Stricke und Leitern gereicht.
Doch an mir liegt es, diese Hilfsmittel auch zu benutzen. Das Klettern muß ich schon alleine machen. Da gibt es niemand, der mich aus meinen Loch herausträgt.
30 Jahre war ich aktiver Spieler - habe immer wieder allein versucht, mein Loch zu entrinnen - und bin immer wieder abgerutscht und wurde mit jeden Kletterversuch auch schwächer.
Als es fast schon zu spät war, benutzte ich doch die Hilfestellung, die auch mir zu Teil wurde.
Vor 4 Jahren aus meinen Loch gekrabbelt, erkannte ich endlich wie hell doch diese Welt ist - und wieviel ich von dieser Welt und meinen Leben versäumte.
Ich wünsche mir sehr, das niemand so lange in diesen Loch verweilt wie ich. Ich entferne mich von Tag zu Tag weiter von diesen Loch - und meine Lebensfreude wird im gleichen Maße stärker.
Klaus und auch Günther - wartet nicht so lange wie ich. Ihr habt beide erkannt - so wie jetzt geht es nicht.
Konzentriert eure Kraft und euren Willen, für Euch was zu ändern. In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Erfolg - und die nötige Hilfe.
Alles Gute
Rudi ( Spieler )

tjure
24.11.2004, 21:25
hallo, wenn ich viel geld für nichts ausgegeben hätte, würde ich nächstes mal nur die hälfte von nichts ausgeben.
warum spielt man eigentlich um geld?
ich möchte hier nicht dumm ulken, aber ich verstehs wirklich nicht. ich mein nur, wenns mich zwei mal auf der gleichen stelle aufstellt ,gehe ich einen anderen weg oder?
du kannst doch keine münze hochwerfen und vorhersagen welche
seite obenliegt.und wenn dus probierst gehts haltmal schief
und mal nicht. aber wenn du 50 papierschnipsel machst und das als kapital hernimmst. und so spielst als säsest du beim roulett und spielst nur rot-schwarz kriegst du bestimmt alle papierschnipsel los. - es sei denn ,du hörst vorher auf
, oder, gibts da ein aber? sicher, ich könnte 100 papierschnipsel haben, aber wenn ich weitermache bekomme ich
die auch los . bestimmt. das ist das gesetz der serie.
alles strebt gen null - ein ball hüpft doch auch nicht ewig.

also tschuldigung , wenn sich einer von euch hier angegriffen fühlt, aber ich verstehs halt wirklich nicht
sicher ,sucht ist sucht ,und sucht kann man erfolgreich behandeln , mann muss nur wollen , wollen das man das hochgefühl wärend des spielens nie mehr hat , und ein leben
ohne depression - ohne gehaltspfändung - ohne durchgezockte nächte - in ruhe führen kann.
das hochgefühl das man dabei hat wenn man mit einem ruhigen gewissen im bett am abend einschlafen und dann am morgen munter wird ist gratis - der weg des geringsten wiederstand-
spielen ums geld das man sich sauer verdient hat, naja,
jeder wie er will , aber mit maß und ziel .

jedem noch einen starken willen mit dem normalisieren!

Rudi
24.11.2004, 21:57
Hallo Tjure !
Was ist normal - und zählst du dich dazu ?
Normalerweise stellt man Fragen, wenn man etwas wissen will ...aber was ist schon normal. Wir Spieler nicht - und die Nichtspieler anscheinend auch nicht.
Guten Abend

Günther
25.11.2004, 06:46
@Tjure

du hast sicher in vielen deiner Aussagen recht, wenn ich jedoch höre um wieviel besser es ist nicht zu spielen, scheint mir, dass du auch mal gespielt hast, weil du sonst die Gefühle des Nichtspielens nicht so beschreiben könntest.

lg.
Günther