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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich will nicht mehr.



Laura
22.10.2004, 22:04
Hallo,
ich habe meinen "besten Freund" in dieser WOche losgelassen.
Ich will nicht mehr. Seine Spielsucht hat mich fasst mit ruiniert. Nicht nur finanzielll, er hat mich Co-Anhängig gemacht. Entscheidend war, das er am Montag gesagt hat, das wir abends über uns sprechen werden, er wolle keine Beziehng aber eine sehr gute Freundschaft. Ich muss dazu sagen, das wir eine sehr vertraute Freundschaft hatten und angeblich seit April ein Paar sind. Aber es ging immer nur um Kohle und Spielen, spielen, spielen. Er hat grosse Schulden bei mir. Und ich wusste mittags genau, das er nicht kommen wird. Eine halbe Stunde vorher hat er mir geschrieben: Ich schaffe es wieder nicht, ich bin wieder dort gelandet. Es tut mir leid. Ich antworte nicht, er schreibt wiedere: Bitte antworte doch, es tut mir wirklich leit. Später ruft er an. Ich sage Ihm, das wenn er wieder trocken ist, meine Tür Ihm wiedr offen steht. Wir die beste n Freunde sein können. Er habe mich nicht darum gebeten etc. Ich glaube Ihm noch nicht einmal mehr, wenn er mir guten Morgen sagt. Selbst das ist gelogen.
Ich lasse Ihn los. das ist der grösste Liebesbeweis, den ich Ihm tun kann. Ich will nicht mehr. Ich wünsche mir ,das er vor die Hunde geht.
Und doch weiss ich heute, das auch ich viel Fehler gemacht habe.
Über Rückmeldunge nfreue ich mich sehr
Laura

viceroy
23.10.2004, 21:16
hallo laura,

ich bin selbst spielsüchtig,hab mit 15 angefangen..pferderennen automaten casino.

hab bis zum heutigen tag über 2 millionen euro verloren!!

und mir und meiner letzten freundin ging es ähnlich wie dir und deinem ex..

da ich in der schufa drin bin hat sie für mich kredite aufgenommen immer in der hoffnung das ich aufhöre!!

ich kann dazu sagen das ich alles kapputt gemacht hab..mein leben meine liebe,ich bin fertig mit der welt...

jedenfalls bist du nicht die einzige der sowas passiert,falls dich das etwas tröstet.....

und im grunde genommen bin ich einer der guten menschen..hab stets geholfen wo ich kann...

aber so is das wenn man spielt...das spiel stiehlt einem alles...es saugt einem den letzten bluttropfen aus...


wünsch dir was..

Sandra
23.10.2004, 23:42
Hallo Laura,
auch wenn es Dir schwerfällt, dass zu glauben, kann ich mir (wenn es auch nur ein ganz kleiner Bruchteil dessen ist) nachvollziehen, was Du fühlst und durchgemacht haben musst. Ich bin selber spielsüchtig und weiss aus eigener Erfahrung, dass Du Deinem Freund vermutlich am besten hilfst, indem Du ihm nun "nicht hilfst" bzw. NICHT mit finanziellen Mitteln. Denn diese wird er wie ich Deinen Schilderungen entnehmen kann, vermutlich nicht für die Dinge nutzen, für die er das Geld eigentlich bräuchte (Lebensmittel etc), sondern vermutlich wieder verspielen. Man sagt, dass ein Spieler erst etwas unternimmt, wenn es ihm ganz dreckig geht und er sozusagen am Boden liegt.
Ich spiele seit meinem 18. Lebensjahr, habe mittlerweile eine riesigen Schuldenberg, der sich auf Bank, Verwandte, Freunde und Bekannte verteilt...wenn Du Deinem besten freund helfen willst, ist es ganz wichtig, dass ER es auch will. wenn er sich gegen Hilfe sperrt, ist es sehr schwierig.
So, das fürs erste, lass von dir hören
Sandra

kati
29.10.2004, 03:44
Hallo Laura,

"Ich lasse Ihn los. das ist der grösste Liebesbeweis, den ich Ihm tun kann. Ich will nicht mehr. Ich wünsche mir ,das er vor die Hunde geht."

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft das durchzuziehen. Es ist das beste, das Du tun kannst - und ich kann Dich sooooo gut verstehen.

Er muß erst ganz unten sein, bevor er die Chance hat wieder hochzukommen.

Kopf hoch und zieh es duch!!!

Liebe Grüße
Kati
http://am.s01.user-portal.com/)

Laura
05.11.2004, 11:42
Jetzt habe ich Ihn seit 2 Wochen nicht gesehen, und das tut mir sehr gut. Ab und zu hab ich Ihm mal eine sms geschrieben, wie das Ende eines Spielsüchtigen aussehen kann. Er hat gesagt, so etwas passiert Ihm nicht, das passiert nur rauchern und trinkern.
Wenn man Ihn dann direkt darauf anspricht und Ihm auch mal die Wahrheit sagt, reagiert er gleich mit aggresionen und sagt, ich soll mich um mein leben kümmern und um meine psychischen Probleme. Ich hab gesagt, das ich die nur habe, weil er mich da mit seiner Sucht reingezogen hat.
Dadrauf kam keine Antwort.
Das Erstaunliche war, das er mir, wie vereibart, einen kleinen Teil seiner Schulden zurück bezahlt hat, genau so, wie es vereinbart war.
Pünktlicher hätte er das Geld nicht überweisen können.
Wer hat schon einmal solche Erfahrungen gemacht, das ein Spielsüchtiger (spielt seit 30 Jahre), Schulden zurück bezahlt.
Oder ist das wieder nur so ein Spiel von Ihm, das er mir damit zeigen will, das er kein Problem mit dem Spielen hat und seine Schulden zurück bezahlt.
Den Monat davor hat er mir auch schon einmal Schulden in bar zurück gegeben, da kam dann ein leises "Danke schön".
Laura

Heide
05.11.2004, 12:55
Mensch, Laura, du bist wirklich stark. So etwas hätte ich auch machen sollen, mich wirklich trennen von meinem Mann, der genauso lange süchtig nach Glücksspiel ist wie dein Freund. Das ist ja auch ein eindeutiges Zeichen, ihn zu verlassen. Da muss er ja etwas tun, wenn ihm nicht schon alles egal ist. Er scheint sich ja wirklich zu bemühen, zahlt auch mal etwas zurück. Das hat mein Mann auch zwischendurch mal getan, aber meist hat er es dann von unserem gemeinsamen Konto wieder abgehoben. Ich hoffe, dein Freund hat diese Möglichkeit nicht.
Anyway: ich wünsche dir die Kraft, das durchzustehen, dich um dich zu kümmern und nicht um ihn. Das haben mir hier viele empfohlen, als ich nicht weiter wusste, und es ist auch der richtige Rat. Nur fand und finde ich es extrem schwer, da bei Ehepartnern nicht alles so einfach zu trennen ist wie bei Freunden, die keinen gemeinsamen Haushalt und Kinder haben. Blödsinn: einfach ist es bei euch natürlich auch nicht. Entschuldige, damit wollte ich nur erklären, dass manche guten Ratschläge nicht so simpel umgesetzt werden können. Trotzdem sind sie richtig. Seit ich mit meinem Mann nur noch über die Sucht rede und nicht mehr über Alltäglichkeiten, hinter denen er sich versteckte, seitdem ich nicht mehr mit ihm in einem Bett schlafe und er kein Geld mehr zur Verfügung hat und zu einer Selbsthilfegruppe geht, seitdem geht es ihm und mir allmählich ein bisschen besser. Nur gaanz wenig, aber immerhin. Genau diesen Effekt wünsche ich dir und deinem Freund, ich denke an dich.
Lieben Gruß Heide