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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wieder alles nur leere Worte?



Heide
13.12.2004, 10:15
Vorgestern war ein schöner Tag.

Ich hatte mich sehr gefreut, denn mein Mann hatte mir in einem Brief aufgeschrieben, was er mir bisher verschwiegen hat. Dass er seit zwei Jahren wieder gespielt hat und auch etliche andere Dinge. Das klang dieses Mal so einsichtig, er betonte immer wieder, wie er sich bei jeder neuen Lüge tiefer verstrickte, da nicht mehr raus kam, wie wenig er dabei lernte und wie sehr er mit meinen Gefühlen spielte und mein Vertrauen benutzte.

Er schrieb auch, dass er von seiner Sucht nun auch einigen Freunden und vor allem auch seiner Chefin erzählt habe.
Das fand ich besonders toll und sagte ihm das auch. Es war das erste Mal, dass so etwas wie Selbsterkenntnis bei meinem Mann zu spüren war.

Aber: sind das nicht alles nur leere Worte? Das denke ich jetzt, denn er erzählte mir, dass er Form und INhalt des Schreibens vorher mit seiner GA-Gruppe abgestimmt habe.
Außerdem ändert sich sein Verhalten überhaupt nicht. Immer noch leugnet er bei Mahnungen und Vollstreckungsbescheiden, dass er nicht gezahlt hat und schiebt alles auf Irrtümer bei Gläubigern und Inkassounternehmen.

Wenn ich ihn auf neue Mahnungen anspreche, sowie gestern, reagiert er sofort aggressiv. Er geht dann weg und beschuldigt mich, die Stimmung zu verderben.
Von allein spricht er nie offen über Sucht und die damit zusammenhängenden Probleme. Immer noch fragt er mich auf der anderen Seite nach jedem Kleinkram, darf ich dies oder jenes? Soll ich dies oder das tun?
Ich will nicht mehr sein Babysitter sein. Ich habe es satt. Immer wieder schöpfe ich Hoffnung auf Besserung, aber dann stellt sich heraus, es ist alles nur Makulatur.
Kann er ohne Therapie jemals aus diesem Jammertal herauskommen?
Liebe Grüße und eine schöne Adventszeit
Heide

Claus
13.12.2004, 12:29
und bleibe Konsequent bei deiner Linie. Das kommt mir alles sehr bekannt vor was Du schreibst..
In meiner schlimmen Zeit, musste meine Partnerin lernen sich nicht meine "Jacken anzuziehen" und auch nicht mein Kindermädchen zu sein.
Das "Nichthelfen und Einmischen" meiner Partnerin hat mich befähigt mit der Zeit selbst die Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe mich immer blöd angstellt um sie zu animieren "mein Dinge" zu erledigen, das ist vorbei.
Ich wünsche Dir da viel Gelassenheit
Gruss
Claus

anne
23.01.2005, 22:21
hallo heide
glaub dem kerl kein wort!

Susi
26.01.2005, 10:49
Hallo Claus
mein name ist susi und ich habe hier in dem forum schon (als angehörige) ein paar mal geschrieben. du schreibst als antwort für heide etwas, was mich vielleicht auch betrifft. ich möchte dich darum etwas fragen, oder auch andere betroffene, ob es bei langzeit-spielsüchtigen soweit kommen kann, dass sie die völlige verantwortung für sich nicht mehr übernehmen, bzw. übernehmen können?
ich habe wohl in den letzten jahren meiner mutter sehr viel unbewusst abgenommen, und hatte immer schuldgefühle, wenn ich ihr in den alltäglichen dingen nicht half. z.b. umzug organisieren, oder telefonanschluss erledigen und eben solche sachen. da gab es vorfälle, dass sie umgezogen ist, und sie konnte kaum "zügelmänner" auftreiben. und 1x war ich praktisch alleine mit meinem schwager um ihre ganz wohnung zu zügeln... da war ich so sauer und konnte es gar nicht verstehen...
jetzt ist sie nach 4 monaten therapie aus der klinik raus, aber sie hat seit über 1 woche den telefonanschluss in ihrer neuen 1-zimmerwohnung nicht zum "laufen" gebracht - sprich telecom anrufen, oder die steckdosen überprüfen lassen. sie sagt aber jedem, dass ihr anschluss nicht geht... auch wartet sie darauf, dass wir ihr z.t. kleinere sachen kaufen - sie sagt dann oft, ich habe halt jetzt kein geld um das zu bezahlen... aber sie kriegt ja geld vom sozialamt. auch motzt sie bei mir extrem über die klinik, aber bei den ärzten sagt sie dann immer, dass sie viel gelernt habe...
meine frage ist; kann es sein, dass sie nie mehr für sich selbst sorgen kann, oder ist es am anfang normal, dass sich "trockene" spieler so schwer tun? ich habe nämlich riesige angst, dass sie es nicht schafft und sich was antun könnte, und würde am liebsten lossrennen um ihr zu helfen, aber irgendwie kann ich nicht mehr...
freue mich über alle ehrlichen ratschläge von euch!!!???
lieber gruss
susi

Rudi
27.01.2005, 16:01
Liebe Susi,
leider hast du auf dein Anschreiben noch keine weitere Zuschriften. Ich will hier ein wenig aus dem Behandlungskonzept des Fachkrankenhauses Nordfriesland zitieren :
" Spieler stabilisieren sich im Behandlungsverlauf auffallend rasch, zumindest im oberflächlichen Sinn. Es treten meist keine unmittelbaren körperlichen Schädigungen auf. Sie sind verbal gewandt, zeitweise Überaktiv und überengagiert. Sie üben Druck auf ihre Umwelt aus und wollen viel Verantwortung abgeben. Sie probieren viel aus, provozieren und machen so die Therapie zum Risikospiel."
Es sieht so aus, als wenn deine Mutter gerade diese Phase durchmacht - was also davon zeugt das sie noch viel an sich arbeiten muß. Und das vermutlich in Verbindung mit einen Therapeuten. Das Verhalten deiner Mutter scheint eher typisch zu sein.
Nach meinen dafürhalten sollte sie nochmal Hilfe in Anspruch nehmen - in einer ambulanten Therapie - fachbezogen - versteht sich - und mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe.
Ich wünsche dir, das der Kampf um und für deine Mutter langsam erträglicher wird.
Lieben Gruß
Rudi

Claus
27.01.2005, 20:29
statt aus irgendwelchen Büchern- oder Therapiekonzepzen zitieren, mächte ich Dir meine ehrliche persönliche Meinung sagen. Denn ich bin kein Therapeut sondern lediglich ein süchtiger Spieler.
Ich würde mir sehr stark verbeten, das mir eine meiner Töchter, oder meine Frau bei irgendetwas "Helfen" würden worum ich sie NICHT ausdrückliczh gebeten habe!
Viele Angehörige wollen in Wahrheit gar nicht helfen, sondern nur den Spieler Kontrollieren, diese Art von Hilfe ist in Wahrheit sehr egoistisch.
Du schuldest deiner Mutter gar nichts, warum auch. Lebe dein Leben, damit würdest Du ihr am meisten beistehen.
ES IST NICHTS WEITER, ALS SICH IN DAS LEBEN EINES ANDEREN Einzumischen.
Gespielt und auf Kosten anderer gelebt finanziell- und Sozial, habe ich doch schließlich, oder wer sonst???
Ich habe nur dadurch eine Chance gehabt mich entwickeln zu können und zu genesen, weil mir Nicht mehr meine Probleme und Krisen von Anderen gestohlen wurden und ich daran wachsen konnte!!!!!!!!!!!
Loszulassen ist NICHT Fallen lassen!
Gruss
Claus

Susi
28.01.2005, 16:59
hallo lieber rudi
herzlichen dank für deine ehrliche meinung und den ratschlag des fachkrankenhauses nordfriesland. es trifft genau meine situation und so langsam verstehe ich immer mehr von alldem. und du hast wieder recht; es ist diese phase bei ihr. du hast mir wieder sehr geholfen rudi!!
sie müsste auch in unseren augen (angehörige u. freunde) eigentlich weitherhin in therapie...aber keiner von uns weiss es ob sie es auch macht. gesagt hatte sie es. es ist ihre entscheidung und ich kann es ihr nicht(mehr)abnehmen. das musste ICH lernen...

hallo claus
auch dir ganz lieben dank für deine zeilen... ich musste schon etwas schlucken, wenn ich ehrlich bin. aber ich wollte ja nur EHRLICHE antworten...
als erstes mal vorweg; ich würde meine mutter NIE fallen lassen. ich liebe sie claus. auch haben wir 3 kinder NIEMALS sie kontrolliert, ausser jetzt in den letzten 4 monaten. wir kannten diese sucht nicht, und wollten wissen ob sie "lügt" oder ein "wahrnehmungsproblem" hat, oder ob sie die verantwortung "abschieben" möchte. vor allem deine beiden beiträge bestätigen mir ja das letztere...
nun möchte ich dir etwas sagen claus, warum ich sie nicht loslassen konnte (was du wirklich recht hast) ist, ich hatte so panische angst, sie würde sich was antun, weil sie es mir schon angedroht hat. sie hatte auch 2 oder 3x gesagt, das WIR kinder daran schuld sind... du empfindest es als "ins leben einmischen" - kann ich verstehen, es war aber sorge claus, extrem riesige, fassungslose, ohnmächtige sorge, da sie zeitweise sehr sehr schwach war...
jetzt weisst du aus sicht einer anderen angehörigen wie angst man kriegen kann, und man fühlt sich als angehörige zuerst mal nur "machtlos, hilflos" (und schuldig wenn man es immer gesagt kriegt von der eigenen mutter). die letzten tage aber hat sich bei mir das blatt gewendet, jetz fühle ich mich eben nicht mehr "verantwortlich" für sie und nicht mehr schuldig - und das macht ihr sehr mühe, nähmlich mühe MICH loszulassen... aber ich fühle mich jetzt endlich frei...
wie gesagt, niemals lasse ich sie fallen, aber helfen muss sie sich ganz alleine und ich habe es geschafft und kann frei mein leben leben.
rundum ich habe losgelassen!

ich wünsche euch ein schönes wochenende, vielen lieben dank für eure hilfe,
susi

Rudi
28.01.2005, 17:42
Lieber Claus,
es ist sehr schön, das du weitgehend genesen bist.
Aber ich will dir auch eine ehrliche Antwort geben.
Mich stößt deine Ignoranz gegenüber Angehörigen förmlich ab.
Angehörige sind es, die das Päckchen unser Suchterkrankung weitgehend mittragen - aus Sorge um uns. Und Angehörige sind es, die einige von uns vor eine Menge Dummheiten bewahrten, wobei ich Suizid nicht ausschließe.
Es kann nicht sein, das wir als Abhängige den Angehörigen ihre Fehler vor der Nase halten ohne uns an die bewußte eigene Nase zu fassen.
Ich denke, das ein Miteinander von Abhängingen und ihren Angehörigen das erstrebende Ziel bei einer Suchttherapie sein sollte. Was nützt mir das gesunden, wenn ich all die Menschen verliere, die ich liebe ?
Mag sein, das der eine oder andere verbittert ist - auf Grund das Angehörige die Last nicht mehr tragen konnten oder wollten. Aber wer, so frage ich, hat diesen Angehörigen die Last aufgebürdet ?
Wir sind ja meißtens nach einigen Jahren Abstinenz wunderbar cool - und haben für alles eine Erklärung.
Erklären können wir jedoch nur aus unseren eigenen Erfahrungsbereich. Und bei mir ist es so, das meine Angehörigen unglaublich zu mir standen. Einzig das gab mir anfänglich die Kraft und den Mut mich aus meiner Abhängigkeit zu lösen.
Ich denke, das viele Angehörige für Abhängige in ihrer Familie das gleiche tun, wie ich es von meinen Angehörigen erfahren habe.
Auf Grund dessen bin ich jedesmal bei Rundumschlägen gegenüber Angehörigen sehr empfindlich getroffen.
Ich mag und liebe meine Angehörigen - und sie haben genau das gleiche Recht fehlbar zu sein, wie ich auch.
Lieben Gruß
Rudi

Hotte
28.01.2005, 18:41
Hallo,
Ihr seid in meinen Augen Experten oder auch alte Hasen
was das Thema Spielsucht betrifft. Ich denke jeder sollte
seine Meinung frei aüßern und auch die Meinung des anderen respektieren. Hier geht es nicht um eine Mathematikaufgabe
bei der es nur richtig oder falsch gibt. Soll oder muß nicht jeder seinen Weg gehen und für sich seine Lösung finden?. Das habe ich eigentlich aus Euren Beiträgen gelernt. Ich finde die Diskussion zwar interessant aber doch nicht notwendig. Auch ich möchte meinen Weg finden und hole mir bei Euch Anregungen mit denen ich mich identifizieren kann. Vielen Dank dafür..und helft uns weiter mit Euren Erfahrungen.
Danke und alles Gutte
Hotte (72 Tage spielfrei---ein Anfang

Rudi
28.01.2005, 19:02
Lieber Hotte,
nein ich bin es nicht der Experte oder alte Hase.
Ich bin jemand, der genau wie du den dauerhaften Weg in die Abstinenz will.
Ich schätze immer sehr, was Claus schreibt - aber da wir den Weg in die Ehrlichkeit suchen, kann ich doch nicht bei einer Sache, von der ich ein ganz anderes Bild habe, schweigen. Es ist doch der Austausch untereinander, der uns weiterbringt.
Ich habe meine Ansicht zur Disposition gestellt, ohne den Anspruch zu hegen, das meine Erfahrungen auf jeden zutreffend sind.
Ich suche gerne den Dialog - auch und insbesondere mit Menschen, die auch zu einer Sache einen eigenen Standpunkt haben. Und zu diesen Menschen zählt Claus ganz bestimmt - und ich denke das er meinen Eintrag nicht als Kritik einschätzt, wohl aber als die Beschreibung eines anderen Standpunktes. Wenn auch mit Emotionen getragen.
Aber ich bin froh diese Emotionen Leben zu dürfen - habe ich mich doch so lange versteckt - hinter den Geldspielgeräten.
Ich finde es Schade, das du daraus eine Art Streitgespräch siehst - so war es eigentlich nicht gemeint - wohl aber die Herausforderung an Claus mit mir in diesem Punkt den Dialog aufzunehmen.
Ich freue mich für dich Hotte, das du 72 Tage Spielfrei bist - das ist mehr als nur ein kleiner Schritt.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Bemühungen.
Lieben Gruß - Und gute 24
Rudi

Claus
28.01.2005, 19:25
Hallo,
Ich will erst mal eines ganz deutlich Klarstellen, wie kommst Du darauf mir zu unterstellen ich wäre meinen Angehörigen gegenüber "Ignorant" das verbitte ich mir ausdrücklich!!
Das ist schon eine dreistes Stück.
Das Gegenteil ist der Fall, Ich liebe sie und unser Leben ist von dieser Liebe getragen. Ich liebe mich selbst und ich bin nicht auf Beifall von anderen amgewiesen und muss überall meinen Senf dazugeben und And
Ich habe lernen dürfen, erst mal mein eigenes Haus in Ordnung zu halten bevor ich im Leben anderen herumrühre zB. in einer SHG oder Forum. Von solchen herzlosen Neunmalklugs habe ich die schnauze gestrichen voll.
ere abwerten.
Das letzte was ich will ist mit dir zu diskutieren, denn Du kennst NUR deine eigene Meinung.
Ich habe die meinige. Basta
Deswegen liebe ich dich trotzdem, auch wenn Du mich nervst..lach
Claus

Hotte
28.01.2005, 23:02
Hallo Heide,
eigentlich geht es hier um dich und um deine Probleme. Ich kann dir keinen Tipp und keine Ratschläge geben was richtig oder falsch ist. Ich wünsche dir für dich eine Lösung die für dich alleine richtig ist und mit der du Leben kannst.
Sorry- das auch ich eigentlich auf andere Themen reagiert
habe.
Alles Gute
Hotte

Rudi
30.01.2005, 17:37
Was kümmert´s einer alten Eiche, wenn sich jemand daran kratzt - oder auch, was ich denk und tu, trau ich jeden andern zu.
Schönen Gruß

Susi
31.01.2005, 08:19
danke Rudi,
vor allem durch deine worte gehts mir heute wirklich gut. ich kann in meinem leben wieder lachen, und mein freund stand mir sehr bei in meiner sorge, aber er war einfach zu weit weg und das telefonieren ist sehr teuer nach mauritius.
dass du in diesem forum schon lange vielen hilfst und antworten gibst, schätzt - so hoffe ich doch - jeder hier! noch nie empfand ich deine meinungen als "abwertend oder aufdrängend", und man spürt von was du überzeugt bist und das gefällt mir sehr. du bist es auch, der rücksicht (hier im forum) für angehörige sehr ernst nimmt - danke. ehrlich rudi du hast dein herz auf dem rechten fleck!!!
und noch was rudi, du wirst schon wissen warum und wie lange du vielen hier schreibst, und lass es dir nicht "wegreden". andere lesen bücher, oder schauen fern - jede freie minute, jeden freien abend... jeden tag...
ich mag dich sehr, und bleib so wie du bist!!
gruss susi

Rudi
02.02.2005, 14:30
Liebe Susi,
habe Dank für deine aufmunternden Worte. Ich freue mich sehr, das du dein Lachen wiedergefunden hast - denn was ist schön am Leben, wenn keine Freude und kein Lachen Zuhause sind. Dann muß man sich wirklich fragen, wie kann ich das verändern. Du hast da einen Weg gefunden - ich freue mich für dich.
Natürlich werden meine Einträge nicht von jeden angenommen - das liegt auch in der Sache der Natur - und ist nicht weiter schlimm. Auch habe ich mittlerweile so viel Selbstwertgefühl, das ich mich durch Kritiken und manchmal auch durch Abwertungen nicht aus der Ruhe bringen lasse. Das war vor einiger Zeit noch ganz anders. Doch ich habe mich in meiner " Trockenheit " durchaus bemüht, nicht stehen zu bleiben. Also was kümmern mich inhaltslose Kritiken ? Mein Selbstbewußtsein hat sich sehr stabilisiert
da gehört schon viel dazu, mich aus meinen Rhytmus zu bringen.
Wenn Reaktionen auf einen Eintrag erfolgen, der noch nicht einmal richtig durchgelesen wurde - weil falsch wiedergegeben, dann interessiert mich das überhaupt nicht.
Kritik ist eine gesunde Sache - auch das zulassen von Kritik - allerdings sollte der Kritiker zumindest wissen, was geschrieben worden ist. Es zeugt von Oberflächlichkeit - die ich für mich nicht mehr gelten lasse.
Nun hoffe ich doch sehr, das deine Mutter doch weiter an sich arbeitet. Wenn auch noch alles ein wenig holperig läuft - wenn sie den Willen hat, wird sich das regeln.
Nach wie vor bin ich der Überzeugung, das eine ambulante Therapie und auch eine Selbsthilfegruppe bei deiner Mutter viel Sinn macht. In der Selbsthilfegruppe wird sie eines finden - Menschen, die den selben Kummer haben, wie sie.
Diese Gemeinsamkeit macht stark - viel mehr, als sich so mancher vorstellen kann.
Ich wünsche Euch, das es weiter voran geht - und Susi - vergiß das Lachen nicht.
Lieben Gruß
Rudi

Susi
02.02.2005, 17:18
WOOOWWW mensch rudi das klingt ja super bei dir! genau das ist es worauf es nach einer so grossen - ich nenns mal einfach "krise" - ankommt, das du dein selbstbewusstsein und vor allem dein eigenes selbstwertgefühl wieder aufbaust. gell es ist uuuuuuu schön, wenn man merkt jetzt bin ich wieder stärker und es wird mehr und mehr und mehr...

ich vertrage die kritik immer besser und in jedem dieser einträge hier hat es einen funken wahrheit. sobald man eine kritik gar nicht ab kann, dann muss ich mich hinterfragen warum... denn es zeigt mir dann immer, da habe ich einen wunden punkt, sonst würde es mich ja nicht so "bewegen".

meine mutter zieht sich völlig zurück, sie ruft niemanden an und hält keine termine mit uns kindern, freunden oder geschwister ein. ich bin mir sicher, dass jetzt ihre schwierigste zeit da ist. sie möchte es irgendwie allen recht machen, und weiss nicht genau wie. ich vertraue jetzt einfach mal auf eine "höhere macht". weisst du ich hätte alles schon parat für sie; eine selbsthilfegruppe wo sich nur "spieler" treffen, auch hätte ich ihr gerne dieses forum gezeigt...aber wie gesagt, sie soll ja entscheiden ob sie das jetzt schon möchte und sie hat seeeeehr viel willen, ich hoffe, dass sie diesen positiv für sich nützen wird.
ich denke es kommt der moment, wo sie nach einer gruppe nochmals nachfragen wird, und dann hilft ihr bestimmt der psychologe aus der ambulanten therapie oder wenn sie es denn möchte ich.
ich denke sehr sehr viel an sie, aber jetzt zieht es mich nicht mehr runter, trotzdem geniesse ich mein leben. trotzdem... ich bin ehrlich - ich vermisse sie...
hab gute 24-std. bis bald...
susi