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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bin ich süchtig oder nicht?????



Björn
02.05.2005, 00:01
Hallo an alle!
Es ist schon komisch, ich hätte nie gedacht dass ich mal einen Eintrag in einem Forum für Spielsüchtige schreibe, aber naja, vieleicht hilft es mir ja?
Zu meiner "Geschichte"!
Ich bin 26 Jahre alt und schon seit ca. 8 Jahren Spieler.Es fing bei mir an wie wohl bei allen anderen hier, 5 DM reingeworfen und 400 rausgeholt.Das spielen zog sich bis jetzt wie ein roter Faden durch mein Leben!Wenn ich Geld hab dann gehts in die Spielhalle, habe ich keins mehr macht es mir aber auch komischer weise nichts aus nicht spielen zu gehen, ist komisch oder?Das problem was ich habe , ich weiß nicht ob ich mich wirklich als spielsüchtig bezeichen will oder kann?Ich habe es in denn 8 Jahren nicht wirklich auf Schulden gebracht,eigendlich doch,ich habe 2000 Euro Kredit laufen was aber auch als Jugendsünden abgetan werden kann.Mir ist soviel mist in den letzten Jahren passiert das es schon fast an ein Wunder grenzt dass ich bis jetzt noch keine "dummheiten" gemacht habe.Ich weiß das hier jeder ein mehr oder weniger großes Problem mit sich rumträgt und probiert es zu verarbeiten. Ich würde mich sehr freuen wenn mir einer schreiben würde der ähnliche erfahrungen gemacht hat wie ich!Ich habe in den letzten 2 Jahren meinen Job verloren, nicht wegen des spielens sondern wegen Stellenabbau; mein Vater ist gestorben ;wir müssen unser Haus verkaufen........ ach ja und leider habe ich auch keine Lebensgefährtin.Es läuft viel schief in meinem Leben und in der Spielhalle scheint alles in Ordnung zu sein, jedenfalls wenn man gewinnt.
Ich bin eigendlich ein Mensch der nicht " blöd" ist und mir ist auch eigendlich klar das es falsch ist was ich mache, aber ich habe irgendwie nicht die kraft was zu ändern,kennt Ihr das auch?
Gruß Björn

Karl
02.05.2005, 09:41
Hallo Björn,
ich bin doppelt so alt wie Du und habe vor einem Jahr endlich die Kurve bekommen. Mit 26 hatte ich auch kaum Schulden habe aber da auch schon 8 Jahre gespielt. Zum Schluss waren es dann doch einige zigtausend.
Du stellst die Frage, ob Du süchtig bist. Ich denke, die Frage kannst Du Dir auch selbst beantworten wenn Du hier im Forum einige Artikel gelesen hast.
Du lebst wie ich damals in einer Scheinwelt, in der sich wie auch bei mir alles nur ums spielen dreht.
Doch das Leben findet außerhalb der Spielhalle statt. Wenn es auch manchmal unangenehm ist sich den negativen Seiten des Lebens zu stellen. Wenn Du wirklich nicht blöd bist, dann gestehe Dir Deine Sucht ein und suche professionelle Hilfe in der Suchtberatung oder in Selbsthilfegruppen. Nur Du musst es wollen und all Deine noch vorhandene Energie in dieses "Zukunftsprojekt" stecken. Du wirst sehen, es lohnt sich und eine Lebensgefärtin findest Du auch nicht in der Spielhalle.
Fass Dein Leben an, Du hast nur dies eine.

Viel Glück

Karl

Thomas
02.05.2005, 09:52
Hallo Björn,

wenn Du dir gegenüber ganz ehrlich bist, dann hast Du die Frage, die Dich umtreibt, doch schon selbst beantwortet. "Spielsüchtig" ist nur ein Wort, wichtig ist doch die Einsicht, dass das Spielen-Wollen/Müssen ein zentraler Bestandteil Deines Lebens ist. In diesem Sinne bist Du natürlich "spielsüchtig". Die Auswirkungen und Situationen dieser "Sucht" sind bei jedem unterschiedlich, aber Dir ist ja auch klar, dass die Sicherheit und Kontrolle in der Spielhalle doch nur eine trügerische ist, die uns davon abhält, sich den Problemen des Alltags stellen zu müssen. Es tut mir leid, dass es für Dich nicht sonderlich gut gelaufen ist, ich kann Dir aber nur aus eigener Erfahrung raten, dass der erste Schritt ist, mit dem Spielen aufzuhören. Hilfe auf diesem Wege gibt es vielerorten, da wirst Du einiges im Forum finden (Adressen, Ansprechpartner etc.)

Alles Gute und viel Kraft

Thomas