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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bin ich neidisch auf "normale" Spieler?



Daniel
27.06.2005, 00:35
ich weiss nicht, ob sich eignie von Euch noch an mich erinnern, bin lange nicht hiergewesen. jedenfalls hatte ich damals (Ende 2004) ziemlich viel Geld verspielt und verspürte immer wieder den Drang, das Verlorene zurückgewinnen zu müssen... Als ich dann keinerlei finanzielle Rücklagen mehr hatte, habe ich beschlossen, mit dem Spielen aufzuhören und dabei auch Unterstützung hier im Forum gefunden. Mein erstes Etappenzeil, war es, bis Silverster nicht mehr zu spielen. Das habe ich auch geschafft, im januar gab's zwar noch zwei kleine Rückfälle im Online-Casino ("klein" deswegen, weil ich wesentlich weniger eingesetzt/verspielt hab', als zuvor), obwohl ich die Software zwischenzeitlich sogar geläöscht hatte... Seitdem bin ich aber spielfrei (½ Jahr!). Auch hab' ich mir vorgenommen, die Fachstelle wegen SHG zu kontaktieren, wenn's wieder schlimmer wird. Hin und wieder verspüre ich nämlich noch Spieltrieb, statt selbst zu spielen schau ich aber anderen zu.

Ja, richtig, ich "gehe" ins CC Onlinecasino (mit Null Gutbahen) nur um anderen zuzuschauen.. und jetzt kommt's.. ich ertappe mich dabei, dass ich mich freue, wenn jemand verliert! Dann bin ich froh, dass ich es nicht bin. Und genau der Gedanke erschreckt mich, wenn ich dran denk, dass "der Andere" möglicherweise auch Probleme mit dem Spielen hat... Eigentlich bin ich nicht gehässig oder so und ich gönne wirklich keinem solche Verluste wie ich sie erlitten habe. Wahrscheinlich will ich nur bestätigt sehen, dass andere auch verlieren. Bin ich (ohne es zu wissen) neidisch auf alle, die "normal" spielen können und im Stande sind ihre pers. Limits einzuhalten?
Vielleicht kennt das ja jemand?

andreas
27.06.2005, 11:08
Hallo Daniel,
genieße meinen Rat - Schlag,
wenn es dir ernst ist mit dem Spielen aufzuhören, laß die anderen in Ruhe! Niemand hat Deinen Zynismus und Sarkasmus verdient, Niemand braucht von dir in die Lächerlichkeit gezogen zu werden, weil "er Krank ist"
Hey, Du Pharisäer,
"Go to the mirror, boy"
Und melde Dich , wenn Du auf dem Arsch gelandet bist,

mir hat so etwas grottenmieses Elend gebracht und ich bin Dankbar, jeder Art von Spielstätte (Kaffeestube am Hbf)Heute aus dem Weg gehen zu können.

Wenn Dir das gelingt , Daniel, würde ich mich freuen.
Andreas

27.06.2005, 11:16
Deine Worte sprechen immer noch aus dem Mund eines Menschen, der fasziniert vom Spielen ist und sich insgeheim wünscht wieder selber zu spielen. Nur deine schlechten Erfahrungen, die im Geiste noch präsent sind, halten dich momentan vom Spielen ab.
Anders kann ich es leider nicht sagen.

Ein Außendstehender, der deinen Beitrag liest, muss sich schon arg wundern, warum du immer noch nicht erkannt hast, was das Glücksspiel eigentlich ist:
1.) Es gibt auf Dauer keine erfolgreichen Spieler!
2.) JEDER wird über kurz oder lang Geld beim Spielen verlieren, es sei denn, er bescheißt das Casino.
3.) Man kann machen was man will, irgendwann trifft 1.) +2.) zu.

Du solltest dich einmal fragen, ob es wirklich erstrebenswert ist, "kontroliert" zu spielen. So wie ich dich verstanden habe, ist es doch das, was du an anderen bewunderst. Was hast du davon, wenn du "kontrolliert" Geld verlierst? Oder träumst du insgeheim immer noch vom Gewinnen?
Ich hoffe, daß du auf die naheliegende Lösung, dich komplett (auch geistig) vom Spielen zu verabschieden noch selber kommst. Dann hast du es auch nicht mehr nötig, anderen beim Spielen zuzuschauen und kannst dein Leben wieder mit anderen Dingen füllen.

Mfg

schmitz
30.06.2005, 17:58
Hallo Daniel,
ja ich kenne so etwas. Es ist nichts anderes als eine Legimitaion für dich um in der Nähe des Spielens zu bleiben. Auf kurz oder lang wirst du wenn du so weitermachst wieder Probleme bekommen.
Du gibts dir selbst eine nicht so für dich "schlimme" Begründung warum du in der Nähe des Spielens bleibst. Sehe es als Problem an und versuche dagegen anzugehen.

Gruß

Daniel
01.07.2005, 00:33
Mit "normale Spieler", meinte ich so ab und an einen geringen Betrag riskieren (so gering dass es nicht weh tut zu verlieren), mal gewinnen, mal verlieren, völlig ohne Zwang und nur so zum Spaß, denn Spaß hat es mir anfangs schon gemacht, auch wenn ich weiss, dass man auf Dauer nicht gewinnen kann.

Ich habe mich lange mit dem Glückspiel beschäftigt und gerade fürs Roulette verschiedene Strategien "getestet", ich hab' da ein kleines Basic-Programm geschrieben, was Spiel und Satzverhalten simuliert, als Basis für Zufallszahlen habe ich zum einen die "Pseudo-Zufis" genommen, die ich ja einfach so abfragen kann, zum anderen aber auch Permanencen aus dem Internet geholt und eingelesen. Das Ergebnis war jedesmal das selbe, egal wie ich meine Strategie auch abändere, die Wahrscheinlichkeitsrechnung siegt. Erst wenn ich den Vorteil der Bank herausnehme, in dem ich z.B. die Null eleminiere, sieht es anders aus, aber das geht natürlich nicht im richtigen Spiel. Es ist nur eine Frage Zeit, also Anzahl der Coups, bis man fett ins Minus rutscht, auch wenn man kurzfristig durchaus Gewinne machen kann, noch ein paar hundert simulierte Coups weiter sieht's wieder schlecht aus für den Spieler, irgendwie auch logisch, davon Leben die Casinos ja und das nicht schlecht! Der Vorteil der Bank, wenn er auch nur ein paar Prozent ist, lässt sich strategisch nicht überwinden. Da haben ja auch über hundert Jahre so viele Mathematiker mit beschäftigt, sollte ausgerechnet mir da der "Durchbruch" gelingen und alle Casinos könnten meinetwegen dicht machen? Wohl kaum.

Aus der Vernunft heraus macht es einfach keinen Sinn zu spielen, statt über 100 Coups mit durchschn. 10 Euro Einsatz zu spielen, kann ich auch gleich 25 Euro wegschmeissen. Tja, um ehrlich zu sein, genau das ist der Grund, warum ich länger nicht mehr gespielt habe. Ich habe nicht einfach nur Pech gehabt, als ich damals soviel verloren hab', das ist ganz einfach die Regel, so funktioniert das und nicht anders, MfG sieht das ganz richtig. Natürlich hab' ich das, wie wohl alle hier, eigentlich auch vorher (vor meinem Spiel) gewusst, aber irgendwie verdrängt, und solange man ab und zu gewinnt, klappt das ja auch ganz gut...

Kann schon sein, dass ich unbewußt eine "Legitimation" suche, will ich gar nicht abstreiten. Aber beim Zugucken ist mein Spieltreib eigentlich eher zurückgegangen (oder vielleicht auch befriedigt worden, kann das sein?). Aber entscheident ist doch auch, dass ich jetzt 6 Monate spielfrei bin und befasse mich auch gedanklich deutlich weniger mit dem Spielen als früher. Im Ergebnis bin ich da eigentlich zufrieden...

wenn ich dennoch Lust zu spielen verspüre oder auch nur meine, kurz davor zu sein, mach ich immer folgendes. Ich lasse meine Gewinnsimulation (besser Verlustsimulation) nochmal laufen (=führt die Erkenntnis ins Gedächtnis zurück), schaue mir meinen Kontoauszug von damals an, als ich in weniger als einem Monat alle Reserven verzockt hatte, hab' den Wisch immernoch in meiner Schreibtischschublade liegen (=Angst vor erneuten Verlusten wecken). Sogesehen sind es auch meine schlechten Erfahrungen, die mich davon abhalten, wie Mfg das meint. Aber was ist denn so schlim daran? Wenn ich Lust auf Bunjee-Jumping hätte und diesem Sport vorallem deswegen nicht nachginge, weil mir die Risiken zu hoch wären, so könnte mir doch nichts passieren? (ein besserer Vergleich ist mir auf die Schnelle nicht eingefallen). Ich versteh' aber schon, was Ihr meint, je mehr ich mich gedanklich mit dem Glückspiel befasse, umso größer die Gefahr eines Rückschlages, aber wie gesagt, zumindet subjektiv sehe ich den Spieldruck schwinden, nur so von jetzt auf gleich gar nicht mehr daran zu denken und so weiterzuleben wie früher, das kann ich nicht... aber ich hoffe, dem immer näher zu kommen. Und 6 Monate spielfreie Zeit sind doch irgendwo auch objektiv ein gutes Zeichen oder nicht?

Nunja, ich sehe schon, mein Beitrag ist wieder sehr lang geworden.. wenn ich einmal im Schreibfluß bin, merk ich das gar nicht, dann schreib ich einfach alles so wie's mir einfällt. Würde mich freuen, wenn Ihr mir noch Meinungen, Anregungen, Vorschläge für mich habt.

hermann
01.07.2005, 15:46
hallo daniel


ich habe 10 jahre vom spiel gelebt ganz gut
iergend wann konnte ich sagen es ist vorbei keine freund frau tochter alle haben sich abgewendet und ich dachte ich habe alles unterkontrolle
heute weis ich die scheinba schönen gefüle beim spielen sind nur schein ba
der weg ist hart gewesen doch jetzt habe ich meine tochter wieder auch eine frau und freunde ich brauche meine kraft für mich ob 1 tag oder 15 jahre ohne spiel du kannst stolz sei auch ich habe manchmal sucht druck und das ist gut so
hermann

Rudi
01.07.2005, 22:17
Hallo Daniel,
es ist objektiv betrachtet sehr gut, das du es 6 Monate ohne Zocken ausgehalten hast.
Aber wo fängt der Zwang, oder besser gesagt Druck des Spielen wollens an ?
Auch hier objektiv betrachtet, fängt Druck und Zwang da an, wenn ich mich Gedanken darüber mache, ob ich einer von mir negativ eingeschätzten Sache weiter gebrauch machen will.
Der normale Menschenverstand sagt ja, es bringt nichts. Das du dich trotzdem weiterhin mit diesen Gedanken befasst beweist irgendwie die Abhängigkeit in der du steckst.
Hier gilt es jetzt dein wohl gut funktionierendes Denkvermögen in andere Bahnen zu lenken. Ganz raus aus der Materie, die mich schon so sehr geschadet hat - und mit Sicherheít auch weiter schädigen wird.
Was du im Moment machst ist nicht mehr aber auch nicht weniger als passives Spielen. Eine Art des mitspielens, die auf Dauer deinen Spieltrieb jedoch nicht befriedigen wird oder kann. Nach meinen dafürhalten ist das kein Schritt aus der Abhängigkeit.
Heraus aus der Abhängigkeit bedeutet Konsequenz und Stärke. Die beweist du nicht, indem du ständig Spielstätten aufsuchst - und dein gesamtes Denken in und um das Spiel ,ist nicht mehr als ein vorbereiten der nächsten Spielphase,die vermutlich noch exsessiver als dein bisheriges Spiel verlaufen wird.
Der Countdown läuft für dich - unterbreche ihn mit rigorosen Abbruch deines Spiels - auch des passiven Spiels.
Du kannst dir alles schön reden und ausmalen - die Wahrheit ist, das es dich fürchterlich runterziehen wird, wenn du diese Art des passiven Spiels weiter betreibst.
Es geht so einfach nicht gut.
Spielsucht ist mehr als der finanzielle Verlust - es bedeutet auch, das ich mich übermässig mit dem Spiel befasse - und so nicht zu einen normalen Leben finden kann.
Es wird ohmehin immer nur von den finanziellen Verlust gesprochen.
Was ich in meiner Spielzeit als Mensch versäumte und einbüßte, davon wird kaum gesprochen.
So wie du handelst, bewegt sich kein normaler Mensch.
Handel endlich rigoros und konsequent.
Ich wünsche dir das du deine Spielfreiheit findest - das deine Gedanken frei werden von den Gedanken um Gewinn und Verlust - eben frei vom Spiel.
Das du das wirklich wichtige im Leben wieder erfassen kannst. Davon scheinst du leider ein gutes Stück entfernt - und ich denke, das die Hilfe eines Fachtherapeuten zwingend erforderlich ist.
Es ist nur meine Meinung - die Entscheidung über dein Tun hast nur du allein - aber ich denke im tiefen innern spürst du, das es nicht richtig ist, was du tust.
Daher auch der Versuch der Rechtferigung deines Tuns in diesen Forum.
Nein, Daniel - von erfahrenen mittlerweile abstinenten Spielern wirst du für dein Handeln keinen Zuspruch finden - wohl ein großes Bedauern, wenn du es so belässt.
Es ist der neue Beginn in den Einstieg der Droge, die ich Spielsucht nenne - und keineswegs ein Ausstieg, den ich mich für dich wirklich sehr erhoffe.
Lieben Gruß
Rudi

willi
02.07.2005, 00:33
Hallo Daniel,

ich bin da etwas anderer Meinung als Rudi, dessen Beiträge ich ansich aber meistens gut finde. Ich glaube schon das du weißt das es nicht richtig ist was Du tust, jedoch schätze ich Dich durch deine Beiträge so ein, dass Du schon nicht mehr spielen willst und auch nicht mehr spielen wirst. Ich glaube wenn Du wirklich nicht mehr die armen Kerle anschaust die Ihr Geld verlieren, du Dir bewußt wirst das das Spiel eine Krankheit ist gegen die Du arbeiten musst indem Du sie aus Deinem Kopf bekommst, dann brauchst du sicherlich auch keine Therapie. Sieh es als Deine Vergangenheit an u. mach einen Punkt. Die Zeit ist zu kostbar für solche Rechenspielchen um Zahlen und Kugeln. Auch ich habe mich eine Zeitlang vor einigen Jahren mit Systemen für das Roulette beschäftigt, mit dem gleichen Ergebnis. Trotz langer Gewinnphasen verliert man am Ende doch.
Glaub mir Daniel, es gibt viel schönere und spannendere Sachen als sich immer mit möglichne Gwinnen und den Verlusten anderer die Zeit zu vertreiben. Aus deinen Beiträgen heraus glaube ich fest daran das Du mit dem ganzen Mist aufhören kannst. Du bist noch nicht so krank wie manch anderer zu denen ich wohl auch gehöre. Noch kannst du abspringen ohne riesen Aufwand!
Alles Gute und behalt Deinen Kontoauszug!!!!
Willi