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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von Spielsüchtigem getrennt!



Antje
19.07.2005, 21:37
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich hatte hier vor einigen Monaten die Frage gestellt, ob man mit einem Spieler zusammenleben kann. Ich hatte diese nach erheblichen Rückschläge für mich negativ beantwortet und wir sind nun seit gut 5 Monaten getrennt und ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Er hat sich sicher schnell mit der nächsten getröstet, da Frauen für ihn nur eine Bestätigung seines Egos waren. Mir tuen nur all die Frauen leid, die in Zukunft noch auf ihn reinfallen werden und das gleiche oder ähnliches durchmachen wie ich. Leider kann man ihn nicht stoppen, was mir sehr leid tut.

Die Zeit unserer Beziehung - trotz ihrer relativen Kürze - hat einiges in mir kaputt gemacht und es wird sich noch lange dauern bis ich mal wieder Vertrauen in einen Partner fassen will und kann. Derzeit will ich nämlich gar keine Beziehung mehr...

Ich verfolge auch weiterhin eure Beiträge hier und bin immer wieder erstaut, wieviel sich Ehefrauen/Freundinnen "gefallen" lassen und sich ihr Leben kaputt machen. Daher bin ich wirklich froh, dass es ein Ende hatte und ich nicht noch weiter mit reingezogen wurde. Es ging im Endeffekt nur immer um seine Bedürfnisse und ich war nur Mittel zum Zweck.

Im Nachhinein frage ich mich, wie ich nur auf all die Lügen und Halbwahrheiten hereinfallen konnte. Und auch noch zu ihm gehalten habe, weil ich dachte, er kann sich bessern. Im Endeffekt hat er mich nur ausgenutzt, sein eigenes verkümmertes Selbstvertrauen an mir aufgebaut und mir auch noch einreden wollen, dass ich eigentlich an den Problemen in der Beziehung schuld bin. Unglaublich!

Auf jeden Fall hilft mir dieses Forum besser zu verstehen und auch ein wenig meinen Seelenfrieden zu finden. Danke an alle die diesen Platz mit Beiträgen füllen und ihre Erfahrung weiter geben.

Für alle Angehörigen von Spielern kann ich nur hoffen, dass sie rechtzeitig genug Distanz bekommen und nicht in den Strudel aus Leid mit hereingezogen zu werden. Und falls es schon alles ziemlich kompliziert ist, dass sie den Mut finden, ihren eigenen Weg zu gehen und wirklich zu leben!!!

Daher meine Bitte an alle Spielsüchtigen und in Anschluß an den Beitrag von Rudi: Überlegt euch doch mal ganz genau, was ihr eurem Partner, Freunden und Kindern antut und ob sie nicht mehr Respekt und Hingabe verdient haben.

Gute 24 Stunden!

Antje

Rudi
21.07.2005, 21:30
Hallo Antje,
ich verstehe, das du auf Grund deiner Erfahrungen, deiner Enttäuschungen im Moment wie man so landläüfig sagt, die Schnauze gestrichen voll hast.
Du hast natürlich vollkommen Recht, wenn du sagst,sein Zocken hat unsere Beziehung letztlich zerstört.
Aber sich in seinen Kummer vergraben, das hat auch noch keinen geholfen. Beziehungen gehen auch kaputt, ohne das der Partner Suchtkrank ist - und ich behaupte aus meiner Erfahrung und aus meinen Wissen um viele Beziehungen von Spielern,das häufig ein gemeinsamer Weg gefunden wird. Natürlich ist dieser Weg in erster Linie von den Verhalten des Spielers abhängig.
Und ich gehe auch soweit zu sagen, das eine Partnerschaft mit einen akuten Spielsüchtigen unmöglich ist. Denn das Spiel des süchtigen Spielers entzieht der Familie, der Partnerschaft jegliche Substanz. Und nicht nur finazieller Natur. Aber da brauche ich nicht weiter drauf eingehen - das weißt du besser als ich.
Ich will dir einfach etwas Mut machen - Mut dich nicht zu vergraben - Mut nicht zu verbittern.
Bei all deiner Erfahrung negativer Art, die du in der letzten Zeit sammeln mußtest, solltest du dich vor Augen führen, das es diese EINE Person war, die dich gekränkt und vielleicht auch ausgebeutet hat.
Damit haben die anderen Männer - und auch die anderen Spieler nichts zu tun.
Klar ist jedoch das du hier im Forum überwiegend Angehörige triffst, die ziemlich am Ende sind - von denen, wo es trotz der Spielsucht einen Weg gab, liest du hier wohl kaum.
Deswegen ist dieses Forum auf keinen Fall repräsentativ.
Gib Dir und DEINEN LEBEN eine neue Schanze.
Das Leben kann schön sein - und ich denke, du - und die anderen so schlimm getroffenen Angehörigen haben es verdient ein wenig inneres Glück und Zufriedenheit zu erfahren.
Das bekommst du nicht, wenn du dich verbittert in die Ecke verziehst.
Lieben gruß
Rudi