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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wir wissen uns keinen Rat mehr ( mein Bruder ist spielsüchtig



sonne123
01.09.2005, 13:37
Hallo!
Ich bin neu hier und hoffe auf einige Antworten von Euch!

Es geht um meinen großen Bruder, 28 Jahre, Oberfeldwebel, wohnt noch zu Hause.

Mein Vater und ich, wir wissen einfach nicht mehr weiter. Er ist seit ca. 5 Jahren spielsüchtig, wobei er es immer abstreitet. Er war letztes Jahr mit seinem Konto mit 5.000,- EUR in den Miesen - hat mein Vater beglichen. Dann hat mein Dad sich eine Kontovollmacht geben lassen und die EC-Karte einbehalten (mit der Erlaubnis meines Bruders). Hat ihm jedem Monat ein "Taschengeld" gegeben. So ist es gekommen, dass er überall Schulden gemacht hat, bei Freunden, Bekannten, Familie usw., auch einen Kredit hat er mal aufgenommen - der ist aber jetzt abbezahlt.

Am Anfang des Jahres gab es einen heftigen Streit mit meinen Vater, er hat ihm die EC-Karte wieder gegeben, da er seinen Sohn ja nicht verlieren möchte. Also hat er natürlich weitergespielt.

Von mir hat er sich natürlich auch immer was geliehen (immer so 50,-EUR). Was soll ich machen? Lieber leiht er es von mir, als von einem fremden. Halt immer verbunden mit Lügen. Meinen Vater bestohlen hat er auch schon.

Gerade hat mich mein Vater angerufen, dass das Konto meines Bruders wieder in den Miesen sei.

Habe dann meines Bruders besten Kumpel angerufen, dieser wird mir heut abend alles erzählen. Ich bin so verzweifelt. Er kapselt sich total ab. Vielleicht hat er den Tod meiner Mutter 2004 nicht verkraften können, und ist so immer weiter reingerutscht???

Ratlose Grüße an alle
und vielen Dank, dass ihr so weit gelesen habt.
Wir wissen echt nicht mehr weiter, er leugnet ja alles!

Grüßle,
sonne123

claus
01.09.2005, 23:50
Hallo,
ich weiss von einigen Fällen, das die BW ihren Leuten da behilflich ist...
http://www.suchtpraevention-bundeswehr.de/

Alles weitere muß deine Bruder tun, ich wünsch dir alles gute dafür.
Gruss
Claus

sonne123
02.09.2005, 06:21
Hallo claus!

Danke dafür, aber mein Bruder müsste ja erstmal einsichtig werden. Nunja, gestern hab ich mich ja mit seinem Kumpel unterhalten. Folgendes ist dabei herausgekommen:

Er spielt nach wie vor, ist bei uns im Ort immer in den 4 Spielhallen, hat auch mal 800,- EUR gewonnen, die er dann aber am 2 Tag genauso schnell wieder verloren hat. Von seinem Kumpel hat er sich natürlich auch Geld geliehen - er gibt ihm aber jetzt keins mehr.

Werde jetzt auf Rat seines Freundes kontinuierlich diese Spielhallen aufsuchen, und hoffe ihn auf frischer Tat zu ertappen, und ihn damit konfrontieren, was er meiner Mutter, als sie gestorben ist versprochen hat, nämlich dass er mit dem Spielen aufhören wird!

Werde jetzt dann mit meinem Vater telefonieren, dass er bei seinem Konto den Dispo sperren lassen soll (ich glaub ja das geht, wenn mein Vater Kontovollmacht hat), dann kann er wenigstens nicht mehr in die Miesen kommen.

Mein Bruder wird in 2 Jahren vom Bund verabschiedet, da bekommt er sehr sehr viel Geld bar auf die Hand, und 2 Jahre lang noch ca. 70 % vom Lohn ausbezahlt. Vor dieser Zeit hab ich sehr Angst. Er macht sich alles kaputt.

Auf jeden Fall hält mich sein Kumpel auf dem Laufenden und ich ihn.

Wie soll ich an meinen Bruder bloß rankommen?

Ratlose Grüße, sonne123

Jürgen
02.09.2005, 07:58
Liebe Sonne 123,

erstmal harte Fakten:
Wenn sich Dein Bruder nicht helfen lassen will kannst du ihm auch nicht helfen. Keiner kann das wenn er nicht anfängt seine Sucht einzusehen. Nun ist das für die Angehörigen die ihren Bruder und Sohn natürlich lieben überhaupt nicht einfach. Nur eins ist klar:
Dein Bruder wird, wenn er so weiter macht, nicht nur sich zerstören sondern auch alles um sich herum wie Familie und Freunde. Da solltet ihr euch erst mal sebst retten bevor ihr genau so tief drinhängt wie dein Bruder. Ich denke Tränen sind bei dir und deinem Vater schon genug geflossen, soll das denn ewig so weiter gehen? Wollt ihr euch den Rest eures Lebens um den süchtigen Bruder kümmern der sich nicht helfen lassen will. Aus meiner Erfahrung muss der uneinsichtige Spieler vor dem absoluten Kollaps stehen, wo nichts mehr geht finanziell und sozial, dann wird er einsichtiger und wird sich helfen lassen.
Eure ganzen Bemühungen mit Bankkontrolle und Kontoführung nützen bei ihm ja gar nichts, er beschafft sich ja Geld aus anderen Quellen wenn er spielen will. Es mag für dich nun alles sehr hart klingen aber es ist so Sonne, ich bin selber Spieler und weiss was da los ist.
Ein Tipp der allerdings absolut durchdacht sein sollte und situationsbedingt ist:
Die Bundeswehr hilft in solchen Dingen wie Claus schon sagte, dafür muss es aber auch der Bund wissen.
Ein indiskreter Tip an den Haupmann oder Major oder wer immer sein Vorgestzer ist soll ihn Spielsucht konfrontieren. Denn wenn er zur Geldbeschaffung kriminelle Dinge dreht ist mit der Bundeswehr nicht mehr zu Spassen, kann sein das dass dein Bruder nie machen würde aber viele Zocker sind einfallsreich in Sachen Geldbeschaffung!!

Ich hoffe du kannst ein paare Dinge für dich Ableiten Sonne

Liebe Grüße Jürgen

sonne123
02.09.2005, 08:17
Hallo lieber Jürgen!

Erstmal vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Sicher hast du in allem Recht, doch es tut so verdammt weh, einfach nur zuzuschauen. Reden bringt ja nichts, da wird er nur patzig und unfreundlich und streitet alles ab.

Sein Kumpel weiß ja auch keinen Rat.
Ich bin mir eigentlich sicher, dass er keine illegalen oder kriminellen Sachen dreht, um an Geld zu kommen.

Er hat seinen besten Freund ja schon öfters gefragt, ob er mit in ein Casino fahren will (waren aber nie dort, mein Bruder auch nicht). Sein bester Kumpel hat aber abgelehnt.

Das mit der Bundeswehr werde ich machen, davor red ich aber noch mit meinem Dad drüber.

Du hast mir echt weitergeholfen. Danke!!
Für weitere Tipps von dir bin ich immer dankbar.

Grüßle Sonja

Karl
02.09.2005, 12:31
Halllo Sonja,

Jürgen hat recht, wenn Dein Bruder sich nicht helfen lassen will hast Du keine Chance.

Ich wußte auch schon lange dass ich süchtig bin, habe aber immer gedacht ich könnte damit umgehen. Das ging auch viele Jahre gut, wenn man unter gut versteht, dass ich meine Familie nicht in den absoluten Ruin gestürzt habe, dass neben meiner Familie her gelebt habe, dass ich viel Zeit unnütz vergeudet habe.........

Selbst als es dann aufgefallen ist und ich gezwungener Maßen ein Jahr nicht gespielt habe hatte ich das Thema innerlich immer noch nicht beerdigt. Bin dann auch wieder angefangen heimlich zu spielen.

Erst vor 16 Monaten habe ich dann reinen Tisch gemacht. Ich habe eingesehen, dass der einzige Ausweg ist, sich helfen zu lassen und den Willen zu haben endgültig und nicht für eine Übergangszeit aufzuhören.

Ich kann Dir kein Rezept geben, wie Du Deinen Bruder zu dieser Einsicht bringen kannst.

Vielleicht kannst Du ihn überreden einmal intensiv in dieses Forum zu schauen, aber dann auch rein und nicht wegzuschauen.
Vielleicht bekommt er dann Angst ein Schicksal zu erleiden, wie es vielen hier passsiert ist.

Die Gefahr, dass Dein Bruder die Abfindung der Bundeswehr verspielt halte ich für sehr groß.

Ich habe damals als plötzlich unerwartet Geld da war, was aber auf fehlerhaften Weg zu mir gekommen ist, dies auch verspielt und konnte es dann nicht zurückzahlen, was dann dazu geführt hat, das ich Lebensversicherungen gekündigt habe und heimlich Kredite aufnahm, die ich dann aber auch wieder verspielte.

Es ist also nicht nur wichtig, dass er seine Sucht eingesteht, er muss auch wirklich aufhören wollen. Wenn er so weit ist, gibt es einige Möglichkeiten davon loszukommen. Gespräche mit Therapeuten, ambulante oder stationäre Therapien, Selbsthilfegruppen........

Ich wünsche Dir eine glückliche Hand bei allem was Du unternimmst.

Lieben Gruß

Karl

sonne123
02.09.2005, 17:52
Hallo Karl!

Danke, du hast mir sehr weiter geholfen.
Ich weiss jetzt, wann er montags - donnerstags immer von zuhause weggeht (ich wohn nicht mehr daheim), ich denk mal, um zu spielen. Ich weiss auch in welchen Spielhallen er ist. Hab mir vorgenommen, mal die Hallen abzuklappern. Wenn er mich dann sieht - weiß auch noch nicht, was ich dann sag. Ich will ja nur, dass er sich eingesteht, dass er süchtig ist, und dass wir ihm bestimmt helfen werden, dass er nicht fallen gelassen wird. Freunde hat er eigentlich nicht mehr viele.

Macht es Sinn, ihn zu stellen, oder verjag ich ihn dann nur in eine andere Region?

Mein Vater hat jetzt den Dispo relativ gekürzt. Es kommt auch mal vor, dass mein Bruder zuhause bleibt, dann wenn er kein Geld mehr hat, kann auch mal 2 wochen dauern, er ist aber dann unausstehlich.

Auf jeden Fall vielen Dank Karl!
Lieben Gruß,
Sonja

claus
02.09.2005, 19:32
Hallo Sonja,
du hilfst deinen Bruder nicht wenn Du hinter ihm herspionierst und kontollierst!
Du hilfst ihm nur dann, wenn Du offen auf ihn zugehst und ihm sagst, dass Du ihn Liebst, aber das dir sein verhalten missfällt!!
Wenn Du lernst, aus dem Spiele auszusteigen, hat er eine Chance auf die Schnauze zu fliegen und zu kapittulieren.
Jede Hilfe verlängert seine Sucht nur unnötig und ist eine Qual für beide Seiten.
Viel Mut und Kraft für Dich
Claus

sonne123_rot
03.09.2005, 19:15
Hallo Claus!

Ich weiß ja, dass du recht hast, aber es ist halt nicht leicht, einfach anzusehen, wie er sein Leben kaputt macht.

Mein Vater will ihn halt nicht fallen lassen. Ich hab auch schon mit meinem Dad gesprochen, dass er ihm kein Geld mehr geben, soll, da dies sonst nie aufhört. Dann höre ich immer nur, "er ist doch mein Sohn..."

Z. B. wäre jetzt seine Autoversicherung fällig, hat aber kein Geld dafür - ich weiß haargenau, dass mein Vater dies bezahlen wird.

So denkt sich halt mein Bruder immer, "Naja, wenn ich in der Patsche stecke, mein Vater holt mich da dann schon raus".

So wird mein Bruder nie aufhören, da er ja immer aufgefangen wird.

Ich weiß mir echt bald keinen Rat mehr.
Werde meinen Bruder einfach mal einen Brief schreiben mit Verweis auf diese Seite und Adressen, wo er Hilfe findet, wenn er nicht mehr weiter weiß.
Oder ich sags ihm persönlich.

Schönen Abend noch und danke!!
Grüßle Sonja

sonne123
05.09.2005, 08:14
Hallo Ihr!

Hab noch mal mit meinem Dad gesprochen, er wird im die Autoversicherung nicht zahlen. Das bedeutet für mich schon mal eine kleine Erleichterung.

Und kontrollieren werde ich meinen Bruder auch nicht, ich werde nur gucken, wann sein Auto immer an den Spielhallen steht. Aber den Brief, den ich im vorangegangenen Posting gemeint habe, den schreib ich ihm.

Also, lieben Dank an Euch!
Grüßle
sonne123

Karl
05.09.2005, 09:23
Hallo Sonja,
mit der Kontrolle, das ist so eine Sache. Als meine Familie Verdacht geschöpft hatte weil mein Sohn mein Auto in der Nähe einer Spielhalle gesehen hattte und sie mich dann zur Rede stellten habe ich gelogen, behauptet ich wäre ganz woanders gewesen und er müsse sich vertan haben, da es noch viele andere Autos dieser Marke und dieses Typs gibt. Ich habe und das tut mir heute unsagbar leid sogar geschworen, dass ich es nicht war. Die Einsicht war damals einfach noch nicht da.

Kannst ja mal berichten, wie Dein Bruder auf den Brief reagiert hat.

Liebe Grüße Karl

Leyla
22.05.2010, 12:05
Hallo an euch alle!!!

Ich habe das selbe Problem wie Sonne!!! aber ich weiss nicht wie man des beim meinem Bruder erklären sollte! Er ist 23 und naja er spielt eben auch! Nur bei ihm is es so er spielt nicht jeden tag, sondern wenn er anfängt kann er nicht mehr aufhören. er macht des ein mal im monat ca. aber dann verspielt er gleich 2000-3000 euro... und dieses geld hat er nun mal nicht !!! es waren auch öffter kleinere beträge wie 700 euro oder so da hab ich ihm dann LEIDER aus der patsche geholfen. ich will ihm eigentlich nicht helfen aber nur ich glaube er wäre schon zu vielem fähig um geld aufzutreiben!! und ich habe immer angst das er sich geld von jemandem leit der ihm was antun könnte falls er es ned zurück zahlt!!! er kennt genug solcher leute hatte schon ziemlich viel solcher probleme aber meine mutter und ich wissen einfach nicht mehr weiter!!! er zahlt seine rechnungen nicht und kümmert sich auch um nichts anderes. er weiss zwar das er süchtig is aber er sagt er kann nicht dagegen machen. ich glaube er hat einfach schon zu viele schulden so das ihm die motivation fehlt!! nur ich weiss ich sollte ihm nicht helfen aber was wenn er sich wirklich geld von irgentwelchen brutalen gängstern oder so holt? die tun ihm ja was an und des könnt ich mir glaub ich nicht verzeichen!!! wenns nur die schulden wären wärs ja nicht schlimm aber er verwickelt sich wirklich in noch mehr probleme die weitaus schlimmer sind als geldschulden!! er arbeitet auch wo wo er mit geld zu tun hat da hat er auch schon oft was rausgenommen zum spielen, aber sein chef naja mit dem is auch nicht gut kirschen essen!!! und da leiht er sich auch jedes mal geld umm es in die kasse zurück zu tun!!! und da hab ich ihm auch schon geholfen weil ich auch angst hatte das sein chef was macht!!! ich weiss er sollte ned arbeiten wo es geld gibt wo er ran kann aber des is des nächste problem!! jeder andere hätte ihn rausgeschmiesen bis jez aber sein chef nicht er mag ihn zwar und so und hat zu viel verständnis für ihn aber wenns um geld geht naja da is er dann nimma so verständnisvoll!!! aber wenn er diesen job verliert verliert er seine einzige geldquelle..!!! und wer andere wird ihn nicht einstellen bzw. auch wenn wird er ihn nicht lang behalten wenn er erst mal merkt was abgeht!!! und deswegen is es auch shice wenn er diesen job verliert weil ich ma denk dann sakt er noch mehr ab!!! hat irgentwer irgenteinen rat für mich wir wissen einfach nicht mehr weiter!!!!! :(((((

Herr Rossi
31.05.2010, 17:20
Hi Sonne,

Dein Bruder ist ne "harte Nuss" aber wie ich das sehe, ist er noch in der relativ "harmlosen" Situation, in der der sog. "Leidensdruck" noch nicht hoch genug ist. Ich hab in meiner Therapiegruppe die "fortgeschrittenen" Fälle gesehen, und glaub mir, WENN Dein Bruder so weit ist, wie die, dann wird er zu EUCH kommen und erst dann wird er sich auf Therapie und aktive Geldmengenbegrenzung einlassen.

Was Du und Vater macht ist zum einen vollkommen inkonsequent und zum anderen wie claus hier sagte, eine "Verlängerung" des Leidens und bringt außerdem überhaupt gar nichts.

Ich würd mal aus dem Bauch raus folgendes Vorschlagen:
- Vater und Du werdet etwas passiver. "Toleranter Rückzug": Nicht IHN aufsuchen oder gar "stellen" aber "da sein", wenn ER kommt, aber auf NICHTS einlassen was seine Spielerei unterstützt.
- und damit bin ich beim zweiten Punkt: auf ÜBERHAUPT GAR KEINEN FALL einem Spielsüchtigen (und das ist er definitiv!) BARGELD geben, leihen, schenken, ETC! Das wird am Anfang leider immer wieder zu oft von gutmeinenden Verwandten und Freunden gemacht.
- Sollte er mal echt in Not sein, geht mit ihm Lebensmittel für ne Woche einkaufen oder zahlt ihm meinetwegen mal EINE Rechnung für die Versicherung wenns nicht gerade 1000 EUR oder höhere Summen sind.

Letztlich MUSS er mal den MANGEL richtig derbe spüren, wenn er aufwachen soll und das kann er erst, wenn nicht ständig von Aussen was kommt. Wir hatten Leute in der Gruppe, die haben ihren Lohn innerhalb von drei Tagen verzockt und sind dann 27 Tage vom Monat in Container geklettert auf der Suche noch Essensresten oder Pfandflaschen, erst als sie dort waren, kamen sie langsam auf die Idee, daß mit ihrem Spielverhalten eventuell was nicht stimmen könnte. Es mag ja sein, daß DU das jetzt bei ihm bereits erkennen kannst, aber entscheidend ist daß ER das AUCH SO SIEHT, eher gehts nicht und alle eure Mühen prallen eh an ihm ab.

Viel Erfolg!
Herr Rossi

sheepyi
31.05.2010, 21:25
hallo Sonne..hallo Leyla.
püh....
wenn ich das lese.
irgentwie habt ihr noch nicht wirklich verstanden worum es geht.

*eure* spieler
gehn gradewegs in den untergang.
macht euch keine illusionen daß IHR sie aufhalten könnt.
genausogut könnt ihr versuchen die wellen eines tsunamis mit nem schmetterlingsnetz abzufangen.
ihr jammert und ruft nach hilfe - und unterstützt eure zocker bei ihrer zockerei DOCH.
ihr leiht geld,ihr rennt hinterher
ihr versucht himmel und hölle in bewegung zu setzen.

wie naiv.

(das ist nicht böse gemeint).

macht euch mit dem suchtbild des zockers vertraut.
ein zocker ghet über leichen solange er NASS ist.
auch über eure.

ihr lauft ins leere.
ihr opfert euch und eure kraft und euer leben in eurer samariterei.

blödsinn.

der spieler muß seinen weg gehen,weil er ihn gehen WILL.
und nichts und niemand wird ihn aufhalten.
ein spieler muß erst an DEN PUNKT gelangen wo er die schnauze voll hat vom zocken.und da kommt er nur ganz ALLEIN hin.bis zu diesem punkt ist er blind und taub.und es ist ihm scheiß-egal ob menschen am wegesrand um ihn weinen.er sieht es nicht.er geht bis dorthin wo es für ihn nicht mehr weitergeht,und auch diese grenze steckt er sich selber.
bei vielen ist es erst wenn alles zerstört ist und nicht übrig ist als ein leben in der gosse.
euren zockern geht es noch viel zu gut.
sie werden nicht rasten bis alles an die wand gefahren ist.

eure hilfe kann erst wieder einsetzen wenn der zocker einsichtig ist.
NICHT wenn er um hilfe bettelt.
sondern wenn er EINSICHTIG ist und WAS DRAN ÄNDERN WILL.

bis dahin bleibt euch nur: euch selbst in sicherheit zu bringen.

glaubt es oder glaubt es nicht.

geht IHR ebenso euren weg wie der zocker.

gruß,
Regina

kiki.69
31.05.2010, 23:45
Hallo Regina,

schön mal wieder von Dir zu lesen.
Recht hast Du, mit dem was Du schreibst!

Auch wenn und das hat wohl noch keiner gemerkt, der Beitrag von Sonne schon von 2005 ist.

Leyla hat inzwischen einen neuen Thread eröffnet, wo ihr schon ähnliches geraten wurde.

Wie geht es Dir und Detlef?

Ich hoffe gut!

Schreib dochmal wie es Euch so ergangen ist und hast Du mal was von Moon gehört?

Liebe Grüsse Kiki

sheepyi
01.06.2010, 06:11
hallo kiki!
daß der beitrag auf den ich da gestern geantwortet hab schon so alt ist...*lach*..das ist mir echt durch die lappen gegangen!
ich habs gelesen und ich hatte seit langem das bedürfnis hier mal wieder meinen senf zu verbreiten... ;-)

uns gehts gut!
detlef ist nach wie vor trocken und glücklich damit!
ich habe mein mißtrauen verloren - natürlich auch in dem wissen daß AUCH ICH niemanden aufhalten könnte wenn es soweit wäre!
detlef macht zur zeit eine umschulung in goslar und ist daher die ganze woche nicht da - *meinem zugriff entzogen* sozusagen! aber alles ist gut und ruhig und trocken.

daß es euch gutgeht hab ich in den letzten tagen hier schon irgentwo gelesen...wie schön!

mir moon hab ich noch kontakt!
aber ich denke es steht mir nicht zu hier über private dinge dritter zu schreiben.das verstehst du sicher.
sie hat mehr oder weniger mit dem schreiben in diesen foren abgeschlossen,weil eben alles gesagt ist.
vielleicht liest sie dies hier und erstattet euch dann selber bericht!

ganz lieben gruß!
Regina

gerri2
02.06.2010, 08:17
Hallo ihr,
auch wenn dieser Thread alt ist, hat er doch nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
Ich will aber auch meinen Senf dazu tun - und der ist nicht ganz so scharf, wie der von Sheepyi.
Natürlich muß ein Zocker eine eigene Entscheidung treffen - muß er nicht mehr zocken wollen.
Doch die Invidualität eines jeden Mensches ist auch bei einen Zocker vorhanden.
So ist der Punkt, wann jemand die Schnauze vom Zocken voll hat sehr unterschiedlich. Es gibt tatsächlich Spielsüchtige, die sich trotz ihrer Sucht Grenzen gesetzt haben, die sie nicht überschreiten.
Bei mir war und ist der Griff aufs Konto oder in die Geldbörse meiner Liebsten ein absolutes tabu - bis zum heutigen Tag, welches ich auch nie durchbrach.
Natürlich habe ich immer andere Mittel und Wege gefunden, meine Sucht zu stillen - und bereits vor Jahrzehnten habe ich erkannt, was bei mir nicht stimmt.
Ich war viele Jahre spielfrei - eigentlich seit mehr als 20 Jahren.
Doch in dieser Zeit kam es sporadisch immer wieder zu Spielexessen- oder sprich Rückfällen, die ich aber nach gewisser Zeit immer wieder in den Griff bekam.
Erschreckend ist für mich, das ich am heutigen Tag totz eines arbeitsreichen Lebens und guten Verdienstes heute praktisch ohne Rücklagen bin.
Die gesetzliche Rente ist alles, was für mein Alter bleibt - alles andere haben Menschen in den Taschen, die Spielotheken haben.
Ich finde, das ist traurig genug - und Euch sollte klar sein, das ein suchtkranker Spieler nicht mit Geld umgehen kann - und deswegen keine finanzielle Sicherheit geben oder bieten kann - vielleicht durch Besonderheiten ein paar wenige Ausnahmen.
Ein suchtkranker Spieler sollte niemals die finanziellen Dinge seiner Familie ordnen wollen - das Risiko ist einfach zu groß. Für sich - denn er weiß nicht, ob die Sucht nicht morgen wieder da ist - und natürlich für die Menschen die er liebt.
Auch ein suchtkranker Mensch hat Gefühle wie Liebe in sich. Doch es gibt Situationen in seinen Leben, wo er seine Mitmenschen hintergehen will um heimlich seiner Sucht nachzugehen - aus einen inneren Zwang heraus - aber kein Partner sollte das gleichsetzen mit mangelnder Liebe - sondern eher als Ohnmachtszeichen gegenüber der Sucht werten. Und das ist weiß Gott so schlimm, das eine Gemeinsamkeit trotz großer Liebe zueinander sehr fragwürdig wird.
Zumindest der eigene Wille des Suchtkranken zur Veränderung muß da sein - sonst geht gar nichts.

Lieben Gruß
rudi

Detlef
02.06.2010, 11:44
hallo rudi!

du schreibst du warst ja eigendlich 20 jahre spielfrei....wo und wann? du hast spielpausen gehabt. mehr nicht....ich weiss nicht wie lange du jetzt schon nicht mehr zockst, aber sagen wir mal 1 jahr...WO und WIE willst du da rücklagen haben. du hast als zocker alles verzockt und sicherlich nicht an später gedacht, wenn du mal in rente gehst, dir was auf die hohe kante zu legen.
fang doch jetzt damit an und jammer nicht, das die anderen DEIN geld in den taschen haben. die anderen haben es dir nicht weggenommen. du hast es schön selber und allein dort hin gebracht.

gruß detlef

Herr Rossi
02.06.2010, 12:28
Jetzt seh ichs auch *peinlich* 2005... aber schade nur, daß die Leute dann nicht wiederkommen und man so nicht erfährt, wie's diesem Menschen heute geht...
Hagen

gerri2
02.06.2010, 14:50
Hallo Detlef,
da hast du in allem Recht - mit einigen abstrichen.
Wenn du als Spielpause bezeichnest, das ich ohne Unterbrechungen 3 - 5 - und 7 Jahre trocken war, dann hast du im Moment wohl auch nur eine Spielpause..es sei denn es gelingt dir rückfallslos zu bleiben - und wem willst du das versprechen?
Was soll ich dir denn erklären wie lange ich jetzt spielfrei bin?
Hab nur eine Spielpause..
so wie du.
Gruß Rudi

Detlef
02.06.2010, 15:35
hallo rudi!

klar kann man 3 oder 7 jahre als spielfrei bezeichnen, nur wenn jemand dann doch wieder spielen geht, dann ist es für mich nur eine spielpause...

für mich ist vor und während der therapie die spielfrei (trocken) werden phase und die zieht sich noch eine längere zeit hin. da ich ja nach der therapie erst lerne das umzusetzen um trocken zu bleiben.
ich kann dir und ich denke das kein kein spieler, nicht sagen ob ich noch mal spielen gehe. nur eines weiss ich mit sicherheit, wenn ich das was ich gelernt habe so weiter umsetze und mein denken und tun so weiter führe, bleibe ich trocken.
egal was passiert, ich lerne aus den dingen und sehe sie positiv. was nützt es mir mich über mein rentenalter gedanken zu machen, ob ich da mit dem geld was ich habe auskomme....nix....erlebe ich das überhaupt?......wenn ich es erlebe bin ich dankbar dafür, das ich es mit menschen an meiner seite lebe, die ich liebe und die mich lieben.
ich lese viel von reichtum und lotto gewinnen und und und....das was sich diese menschen wünschen, wird sich mit großer warscheinlichkeit nie erfüllen und sie laufen ihren traum weiter hinterher und sehen nicht was das leben sonst noch für sie zu bieten hat.
ich brauche nicht viel zum leben, das was ich jetz habe reicht mir....nen dach übern kopf, essen und trinken und liebe menschen um mich herum....
gruß detlef

gerri2
02.06.2010, 15:47
Detlef..da sprechen wir eine Sprache.
Was ich habe reicht mir, doch es könnte wesentlich besser sein..
und das mit der Rente..wenn man kurz davor ist, dann interessiert die mich so, wie dir dein Einkommen interessiert.
Ich wünsche dir, das du immer das befolgen kannst, was du dir zur Zeit vorgenommen hast.
Es ist für mich schön zu wissen, das du und Regina trotz Spielsucht glücklich sein könnt.
Alles Gute - drücke dir die Daumen, das du nie einen Rückfall hast.
Rudi

kiki.69
07.06.2010, 17:25
Jetzt seh ichs auch *peinlich* 2005... aber schade nur, daß die Leute dann nicht wiederkommen und man so nicht erfährt, wie's diesem Menschen heute geht...
Hagen

Ja, schade ist das schon...
aber nicht zu ändern, jeder Mensch setzt seine Prios selbst und ich kann gut verstehen, wenn Angehörige, die sich von Ihrem Spieler distanziert haben, (z.B.)
sich mit dem Thema nicht mehr beschäftigen möchten, holt es doch das ganze Leid wieder hoch.
Viel resignieren aber auch einfach...

Hallo Gerri und Detlef,

schön von Euch zu lesen, das es Euch gut geht!

Liebe Grüsse Kiki

sonne
10.06.2010, 19:31
hallo sonne 123,

das ganze hört sich wie meine geschichte an. nur die rollenverteilung ist anders. der spielsüchtige ist mein mann und derjenige der ihm dauernd aus der patsche hilft und alles zahlt was er verbockt hat, bin ich.
dieses:auf die schnauze fallen lassen, hab ich versucht. kann ich aber nicht, weil ich da dann ja mit reingezogen werde. sprich:wenn er die mieter verspielt. dies fällt mir schwer mich nicht darum zu kümmern. hab schlaflose nächte, wenn etwas nicht bezahlt ist. vorallem die miete. aber ich glaube doch, daß es das beste ist, wenn man es drauf ankommen läßt. nun schreibe ich das so, weiß aber nicht, ob ich es selbst machen könnte. diese spielsucht ist so schrecklich. alles geht den bach runter. ich habe auch einen bruder. und wenn ich mir vorstelle, wenn er spielsüchtig wäre...wie schrecklich.
ich wünsche dir und deinem vater viel kraft

sonne
10.06.2010, 20:09
tatsächlich, der beitrag ist von 2005...ohmann...