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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was darf man als Spieler spielen?



Ute
03.10.2005, 20:06
Hallo!

Seit Tagen geistert diese Fage durch meinen Kopf!

Darf/ sollte ein Spieler nur nicht mehr in die Spielhalle gehen?

Sollte er nicht mehr mit Freunden um Geld spielen?

Wie steht es mit Gesellschaftsspielen?

Und Mau-Mau mit dem kleinen Sohn?

Halten auch solche Spielchen die Glut der Sucht am Glühen? (Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll)

Ich würde mich über Antworten von SpielerInnen freuen, wie sie es praktizieren, auch, wie es Angehörige erleben (Nervosität bei Monopoly??) oder gar von Therapeuten...

Ich bedanke mich schon mal.

Viele Grüße, Ute

Thomas a. B.
03.10.2005, 23:16
Liebe Ute,

bin nun seit über 9 Monaten spielfrei, spiele regelmäßig mit Freunden Doppelkopf und habe auch wieder begonnen, auf leichtes Drängen eines Freundes, einen Schachverein aufzusuchen. Aus meiner Sicht hat das nichts mit Glücksspiel/Spielsucht zu tun, ich habe das 37 Jahre meines Lebens so gemacht, dann kam eine 2jährige Wahnssinnszeit dazu, die nun Gottlob zu Ende ist. Beim Glücksspiel fehlt genau das, was bei anderen Spielen der zentrale Aspekt ist: das Beisammensein, der menschliche Kontakt, die Interaktion ... homo ludens, der spielende Mensch; Spielen gehört zum Wesen des Menschen, nicht aber der Eskapismus in und mit eine/r Maschine. Das ist,was ich dazu sagen kann, hoffe, es geht Dir gut.

Liebe Grüße

Thomas aus Bärlin

Ute
04.10.2005, 14:14
Hallo, Thomas!

Danke für deinen Beitrag.
Ob er mir hilft, weiß ich nicht.
Spielt ihr um Geld? Bei uns geht es auch um Doppelkopf. Wie fühlst du dich denn dabei? Bist du nervöser als sonst? Kribbelt es? Vorher, nachher?

Als Nicht-Spielerin stelle ich vielleicht blöde Fragen, aber für mich/ für uns ist es wichtig, einen guten Weg zu finden. Würde ja auch gerne mit meinem Mann Doko spielen, aber nicht, wenn ich nachher mit eienm erneuten Rückfall rechnen muss.

Ansonsten leuchten mir deine Argumente ein. Danke dafür.

Viele Grüße, Ute

Heide
04.10.2005, 15:01
Hallo Ute,
mein Mann vermeidet, seit der nicht mehr spielt, Doppelkopf wie auch alle anderen Spiele, die man auch um Geld spielen könnte.
Da muss wohl jeder selbst wissen, wie sehr ihn `normale` Spiele in Bann ziehen und gefährlich werden können. Ich habe schon immer gemerkt, dass mein Mann bei harmlosen Spielchen wie Canasta oder Rommee besessen wirkte und alles sehr ernst nahm, darum gehe ich davon aus, dass häufig alle möglichen Spiele vermieden werden sollten. Aber, wie gesagt: jeder ist anders, der Süchtige wird es, wenn er denn mal ehrlich ist, einschätzen können.
Grüße aus Bremen
Heide

karl
04.10.2005, 16:36
Hallo Ute,

Heide hat recht, das ist mit Sicherheit bei jedem Spieler anders. Ich bin jetzt seit 17 Monaten trocken, dieses Thema haben wir in den Gruppensitzungen auch sehr kontrovers diskutiert, sind aber zu keinem Ergebnis gekommen. Das muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden. Die größte Suchtgefahr geht sicherlich von Spielen aus, bei denen man Erfolg oder Misserfolg in sehr kurzem Abstand zum Spielbeginn hat. Deshalb macht ja gerade das Spiel an Automaten schnell süchtig. Es gab in der Gruppe die Meinung, dass man auf jegliche Spiele bis hin zu Ersteigerungen bei e-Bay verzichten sollte, denn selbst hier kann in der Endphase der Versteigerung der Nervenkitzel so stark sein, dass man über das selbstgesteckte Limit bietet und wenn man dann nicht den Zuschlag bekommt beim nächsten Mal noch mehr bietet.

Ich selbst habe für mich entschieden, dass ich neben den Automaten auch das Lottospielen sowie jegliche reinen Glücksspiele, wie Lose ziehen und dergleichen nicht mehr mache.

Ich treffe mich alle 4 Wochen mit Freunden und spiele Doppelkopf, aber hier spielen wir erstens um sehr geringe Beträge und das Geld geht in eine Gemeinschaftskasse.

Ich habe bei mir gemerkt, dass ich nicht mehr wie Heide es beschreibt bei normalen Gesellschaftsspielen besessen bin und wie früher unbedingst gewinnen muss.

Ich denke, wenn man wirklich aufhören will, merkt man selbst, was nicht so gut ist und was man besser lassen sollte, die Diskussion im Forum und Chat haben mir auch stark geholfen, das Suchtpotential abschätzen zu können.

Liebe Grüße

Karl

claus
04.10.2005, 19:19
Hallo Ute,
es geht nicht darum was ich spiele oder Nicht, Spielen ist wie jede andere Sucht auch ein "Ausweichverhalten"! Vor dem Leben und Konflikten, der süchtige kann mit Frustrationenn NICHT umgehen und flüchtete ins süchtige Ausweichverhalten.
Es gibt da ja auch verschiedene Ausprägungen des Suchtverhaltens und ich denke wenn jemand nur "Suchtmittelmißbrauch" in Punkto spielen betrieben hat, kann es/sie wohl weiter kontrolliert spielen (lernen!?).
Jedoch einem süchtigen waschechten Zocker, gibt es keinen Weg zurück ins "normale Spielen", das ist eine Fabel!
Ich selbst habe parallel zur Abstinenz vom süchtigen Spielen auch keinerlei andere Spiele gemacht mehr, bis auf ab und zu mal eine partie freecell am PC.
Die Frage ist was oder wem weiche ich aus im Leben mit dem spielen.
Keine Mensch muß harte oder weiche Glücksspiele oder Spiele betreiben, um Leben zu können, oder??
Gruss
Claus

Thomas aus Berlin
05.10.2005, 17:40
Hallo Ute,

ich kann wie gesagt nur für mich selbst spielen. Bei den Gesellschaftsspielen (Doppelkopf) geht es nicht um Geld, ich habe auch während meiner spielsüchtigen Zeit das "Doppelleben" betrieben und habe auch seinerzeit mit Freunden Doppelkopf gespielt. Das waren zwei verschiedene Welten; und wenn ich jetzt mit einigem zeitlichen Abstand Doppelkopf spiele, ist das wie immer, wie in all den spielfreien Jahren zuvor. Es hat da aus meiner Wahrnehmung heraus auch keinen Bezug zu den Geldautomaten gegeben.

Ich weiss nicht, ob Dir das nun hilft oder nicht, aber das ist einfach meine sehr nüchterne Einschätzung. Die Spielsucht ist in letzter Konsequenz zutiefst a-sozial; wir spielen aber Doppelkopf,um unsere Freunde wiederzutreffen und zusammen zu sein. Ich denke, in dieser Hinsicht kann das Spielen keinesfalls schädlich sein, denn gerade die sozialen Bezüge sind es doch, die das Glücksspiel letztlich für die Betroffenen uninteressant machen.

Lieben Gruß

Thomas

Ute
05.10.2005, 20:38
Hallo, Thomas, Claus, Carl und Heide!


Danke für eure Beiträge. Sie sind z.T. sehr unterschiedlich und ich werde sehen, wie es bei uns mit dem Spielen weitergeht.

Ich nehme bei meinem Mann während des (Gesellschafts-)Spiels immer eine gewisse Nervosität wahr, andererseits wird er selbst es wohl so sehen wie du, Thomas: Doppelkopf spielen, um Freunde zu treffen und Spaß zu haben.
Ich stecke einfach nicht in einer Spielerhaut und weiß immer noch nicht, wie sehr ich meinem Mann, seiner Wahrnehmung trauen kann, ob er ehrlich genug mit sich selbst ist, auf seine Freunde verzichten würde. Klar für ihn ist, dass er ihnen nichts von der Sucht erzählen möchte, also können sie auch nicht ohne Geld spielen. Das wäre ja sonst noch eine Alternative.

Ich danke euch noch mal und wünsche euch alles Gute, Ute

Claus
05.10.2005, 21:08
wer spielt (um Einsätze) der spielt!!

Ute
07.10.2005, 21:29
Hallo, Claus!

Kannst du das etwas genauer erklären? So verstehe ich es nicht.

Danke, Ute

Claus
07.10.2005, 21:45
Hallo Ute,
hier ist die Definition von Gambling (Glücksspiel) der bin ich gefolgt nach vielen Fehlschlägen dh. ich habe weiterhin Skat und Billiard um Geld und Lotto gespielt und bin immer wieder beim "Harten Zocken an Automaten oder anderen Spielen gelandet. Das Ergbeniss war fürchterlich, deswegen halte ich mich an diese Regel für meine Abstinenz.
Die Alkoholiker sagen ein "bißchen trinken" geht nicht genauso wie man nicht nur ein "bißchen schwanger" sein kann!
+++++++++++
Was verstehen die Anonymen Spieler unter Spielen?
"Wir definieren ‘Glücksspielen’ wie folgt:
Jeder Spiel- oder Wetteinsatz, sei er für uns selbst oder andere getätigt, dessen Ergebnis offen ist und vom Zufall oder der Geschicklichkeit abhängt, ist ein Glücksspiel, unabhängig davon, ob es dabei um Geld geht oder nicht und wie geringfügig und unbedeutend er uns auf den ersten Blick auch erscheinen mag."
Gruss
Claus

Eva43
09.10.2005, 17:46
Hallo Ute,

ich bin der Meinung, dass jeder Spieler für sich selbst erkennt und weiss, wann das Spielen für ihn gefährlich bzw. nicht kontrollierbar ist.
Gleiche Erfahrung habe ich auch in der SHG gemacht, dass es da ganz individuelle Grenzen für jeden gibt.
Ich bin seit 10 Monaten spielfrei und halte es für MICH unproblematisch Monopoly, Karten, Schach, PC-Spiele oder Lotto zu spielen.
Wer erkannt hat, dass er ein süchtiger Spieler ist, der ist auch in der Lage sich und sein eigenes Spielverhalten richtig einzuschätzen.
Eine Aussage wie Claus sie macht , halte ich nicht für allgemeingültig.
Sage Deinen Mann doch mal, dass er Spiele nach dem Ampelverfahren, (grün = unproblematisch, orange = riskant und rot = gefährlich) einstufen soll, vielleicht hilft Dir das bei Deiner Frage weiter.....vorausgesetzt, Dein Mann gibt Dir eine ehrliche Antwort.
Viele Grüsse
Eve

claus
09.10.2005, 19:09
Hi,
die Aussage ist nicht von mir, sondern eine Tatsaxche.
Aber du hast scheinbar so viel Wissen als "Spielsuchtexperte",das du beurteilen kannst was allgemeingültig ist!!!!!!!!
Größenwahn und Besserwisserei ist eine Facette der Sucht, aber damit hast du wohl kein Problem.
Gruss
Claus

Eva43
09.10.2005, 20:05
es ist mir nicht verständlich, weshalb Du mich persönlich angreifst. Dies ist ein Forum, in dem jeder seine Meinung kundtun kann.
Auf Deine Beleidigungen möchte und werde ich nicht weiter eingehen.

Eva

Boomer
09.10.2005, 20:45
Jeder findet seinen eigenen Weg. Meines Erachtens kann man ruhig Monopoly und ähnlich Gesellschaftsspiele spielen. Das hat für mich nichts mit Spielsucht zu tun-

Total verbissen auf alles reagieren- finde ich hingegen auch nicht richtig. Mir persönlich zeigt es, dass die Sucht nicht besiegt ist und noch immer ein Kampf damit besteht.

Miteinander und nicht gegen einander sollte die Devise sein.

Lieben Gruss Boomer

Ute
10.10.2005, 15:43
DANKE

an alle, die mir auf meine Frage geantwortet haben.
Ich bin sicher, dass ich/ wir einen geeigneten Weg finden werde/n.
Aber ich bin nicht sicher, Eva, ob mein Mann mir eine ehrliche Antwort geben wird. Aber es ist natürlich einen Versuch wert. Und ich werde es, wenn das Thema Doppelkopf wieder ansteht, versuchen.

DANKE nochmal.

Liebe Grüße, Ute

Harry
16.10.2005, 12:32
Hallo Ute,
ich bin selber süchtiger Spieler und habe die gleichen Probleme wie du eine Grenze zu finden. Ich war auch schon in einer Selbsthilfegruppe. Ich denke jeder muss für sich die Grenze finden. Ich bin auch Alkoholiker und bevorzuge dabei die absolute Null Strategie. Ich kenn aber viel Alkoholiker die weiter Rehbraten essen obwohl da sicher Wein in der Soße ist.
Aber jetzt zum Spielproblem. Ich bin Roulette Spieler und werde ganz sicher nie mehr Roulette spielen, weil mir dabei ständig die Sicherung durchbrennt. Ich habe mit Automaten in Kneipen oder Spielhallen überhaupt kein Problem weil dort für mich nicht genug zu gewinnen wäre, wohl aber auch genug zu verlieren. Ich habe aber überhaupt kein Bedürfnis an so einem Automaten zu spielen, also warum sollte ich jetzt für mich das Automatenspielen als Sucht sehen. Ich spiel auch Poker auf Turnieren und bezahle da manchmal 100-300 Euro Startgeld, aber habe da nie einen Kontollverlust, übrigends auch nicht wenn ich Poker um Geld spiele.
Ich ziehe für mich die Grenze also bei absoluten Glückspielen wie Roulette oder Automaten in Casinos.
Beim Alkohol bin ich seit 23 Jahren trocken, aber beim spielen habe ich immer schon meine Probleme die Grenze zu finden, ich lehen auch ab alles als Sucht zu sehen, ich trinke ja auch weiterhin andere Flüssigkeiten, also ist für mich schon wichtig was man spielt.
Und nun zum Schluss nun eine These die ich mal in einem Buch gelsen habe. Jeder Spieler will nicht spielen sondern verlieren. Also werde ich auch noch bei mir beobachten ob ich beim Pokern verliere und dann trotzdem weiterspiele.
Ich freue mich über viele Antworten vor allem was ihr zu der Tehse mit dem verlieren meint. Wer hätte denn ein Problem mit dem Spielen wenn er gewinnen würde, vielleicht ist das ja die Grenze, wenn man verliert und trotzdem weiterspielt, ich werde meine auf jeden Fall da wo ziehen und das auch sehr vorsichtig mit genauer Abrechnung beobachten.
Liebe Grüße
Harry

Harry
16.10.2005, 12:40
@Eva43
der Claus greift alle sofort persönlich an aber ich bin sicher er meint es sehr gut ich habe ihm viel zu verdanken, ohne ihn hätte ich die Foren alle nicht gefunden, und auch wenn er anderer Meinung ist wie ich oder du er meint alles gut nur kommt dfas manchmal anders rüber, weil er vieles falsch versteht.
Liebe Grüße
Harry

paul
16.10.2005, 19:51
was ist ein waschechter zocker


ich habe 15jahre alles gespielt bin 16 jahre am auf hören die letzten 10 jahre nicht gespielt
ich bin mir sicher alle die ihr leben nicht endern wer den wieder rückfällich und es wird immer schlimmer meine erfarung

selbst jetzt muss ich noch aufpassen der der nicht offen und erlich seiner frau kinder und freunden gegenüber ist ist einen rückfal nah


alle spieler sind gute lügner

gast
16.10.2005, 20:14
@ Harry

So wie ich Claus kenne, kann er sich ganz gut selber mitteilen. Er soll doch dazu schreiben wie er es meint, wenn er andere sofort angreift. Der meint er ist fehlerlos-und allwissend. Lassen wir ihm diesen "Glauben".

claus
16.10.2005, 21:25
Heimtücke- und Heuchelei ist auch ein Begleitumstand, lass doch die Angriffe auf mich und deine anonymen Kommentare!!
ZEIG dich....

claus
16.10.2005, 21:28
Haben wir nicht eine Vereinbarung??
Ich plaudere auch nichts aus, oder gebe hier Bewertungen über Dich ab.
Sowas nennt man Diskretion, da habe ich mich wohl in dir getäuscht, oder?

Harry
16.10.2005, 23:34
@Claus
wir haben ein Vereinbarung. Die hast du gebrochen. Ich habe mit Eva gesprochen ich will keinen Kontakt mit dir mehr, da heisst nicht ich rede nicht mit andern über meine Erfahrungen mit dir. Ich habe mich nicht in dir getäuscht, und das wars jetzt sicher.
Harry