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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angehörige



Paul
27.10.2005, 07:44
Hallo alle zusammen,

ich verstehe teils die Einträge von Angehörigen hier nicht.

Wieso überlegt Ihr : der muss doch Schuldgefühle haben, der muss aufhören, wie kann ich helfen... wie kann ich helfen.

Ich würde das verstehen wenn die andere sich öffnet und um Hilfe bittet. Aber doch nicht wenn der andere sich immer tiefer reinziehen lässt und mit leeren Versprechungen kommt.

Macht euch doch nicht selbst zum Opfer und versinkt in Selbstmitleid.

Packt Eure Sachen und geht.
Damit macht Ihr es auch dem Süchtigen leichter.

Natürlich nur wenn sich da spielen auf
Euch auswirkt. Wenn es sich nicht um Familiengeld handelt, finde ich es geht Euch nix an.

Gruss
Paul

gros
27.10.2005, 10:09
hallo
ich glaube hier hndelt es sich nicht um die angehörige
sondern um die eigene person,geht mal in ein casino und zwar
morgens und schaut euch nal um wiviele hausfrauen ihr da seht.es sol doch bitte keiner schreiben hilfe meinfreund
vater,mutter oder mein bekanter ist spielsüchtig.so
wie die meisten hier schreiben sind sie es selbst die spielen und nicht die angehörigen

Der Merowinger
27.10.2005, 10:13
Hallo Paul,

ich kann Deine Ansichten nur teilweise verstehen! Ich bin auch der Meinung, daß ein Angehöriger sich nicht bis zur Selbstaufgabe opfern sollte, schon gar nicht, wenn von der anderen Seite keine Signale kommen dem Ganzen endlich ein Ende zu setzen. Manchmal hilft es dem Spieler wirklich eher wenn der Partner geht. Dann versteht er eventuell was er mit seiner Sucht angerichtet hat.

Aber was bitte spielt es für eine Rolle, ob es sich um Familiengeld handelt, oder nicht? Dann geht es den Partner nichts an? Seltsame Einstellung! Es geht hier doch nicht ausschließlich um Geld, sondern darum das der Spieler ernsthafte emotionale und seelische Probleme hat. Ich habe meiner Partnerin sowohl finanziellen als auch seelischen Schaden während meiner Spielzeit zugefügt. Ich schäme mich aber erheblich mehr für die emotionalen Enttäuschungen, die ich Ihr zugemutet habe. Die dutzenden Versprechungen, die ich gebrochen habe, meine extremen Stimmungsschwankungen, unter denen sie zu leiden hatte und die Sorgen, die sie sich in den letzten Jahren um mich gemacht hat. Auch von Ihr kommen die eindeutigen Anzeichen, daß sie sehr viel mehr darunter gelitten hat (leidet) als darunter, daß ich ihr noch ca. 16.000 € schuldig bin. Und Sie könnte das Geld als Studentin momentan sehr gut gebrauchen.

Natürlich ist das Geld ein wichtiger Faktor, aber sie würde sich nicht erheblich weniger Sorgen um mich machen, wenn ich ihr kein Geld mehr schulden würde. Davon bin ich überzeugt. Wenn es sich nicht um gemeinsames Geld handelt, macht es die die Situation dann grundlegend besser? Wohl kaum! Man kann es dann natürlich weiterhin wunderbar heimlich tun, ist damit aber auch ein gutes Stück weiter von der Lösung des Problems entfernt.

Aber ich bin einer Meinung mit Dir, kommen von der anderen Seite nicht die richtigen Signale, kann es für den Partner nur heißen: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!

Viele Grüße

Der Merowinger

beppigs
27.10.2005, 10:22
Ich verfolge schon von Anfang an Deine Postings und es ist immer wieder ein Freude sie zu lesen.

Ich wünsche Dir von Herzen alle Kraft Dein Leben weiterhin in die richtige Richtung zu lenken. Für Dich und für Euch als Paar.

Du hast vieles verstanden, so lese ich das zumindest heraus.

Die Frage die sich mir stellt ist, lebst Du es auch so ?

Oft lese ich von Mißmut und Antriebslosigkeit. Das ist sehr schade, aber wohl eine Folgeerscheinung der plötzlichen vielen "freien" Zeit und das umgestalten des Lebens.

Wie sprichst du darüber mit Deiner Freundin ? Fragt sie oder sprichst Du sie ganz von allein an wenn Du Dich mal nicht fühlst ? Bist Du ehrlich mit ihr oder sagst Du auch oft "Es ist nichts ?".

So macht es mein Freund. Es treibt mich zum Wahnsinn. Es war so toll als er in Therapie war. Er sprach mit mir, er war verständnisvoll, er machte viele Zukunftspläne....

Im Moment ist er allerdings denke ich chronisch mit dem Alltag und seinem neuen Job überfordert und macht wieder dicht. Obwohl er immer sagt: Es ist nichts !

Ich denke er hatte noch keinen Rückfall, er sagt auch immer das ihm das im Moment gar keine Probleme bereiten würde und er hätte keinen "Spieldruck".

Aber immer frage ICH nach oder bitte um Gespräche etc. Vielleicht sollte ich ihm mehr Ruhe gönnen aber ich habe einfach Angst auf einmal wieder eines besseren belehrt zu werden und es "nicht gemerkt" zu haben, das alles bei ihm wieder aus dem Ruder läuft.

Würde mich über ein paar Zeilen von Dir freuen lieber Merowinger.

Gruß
Stefanie

Gast
27.10.2005, 11:35
Hallo Paul, auf welchem Wege bist Du hier? Du schreibst in Fragezeichen, verstehe das nicht. Bist Du nun Angehöriger oder Spieler? Schreib doch mal was mehr über Dich. Dann kommen wir auch weiter.

Desweiteren finde ich es schade das der Ursprungsbeitrag mal wieder hier total überlesen wurde. Stefanie, schreib doch in den Beitrag von Merowinger, er hat doch aktuell einen offen. Oder mach selbst einen auf. Viele werden nun gar nicht mehr auf Paul eingehen weil du vollkommen das Thema gewechselt hast. Finde ich nicht gut.

Schönent Tag noch
ein Gast

Der Merowinger
27.10.2005, 11:48
Hallo Stefanie,

Vielen Lieben Dank für deine netten Zeilen! Ich glaube, ich kann sagen, daß ich das auch so lebe! Ich rede sehr viel mit meiner Freundin über das Thema, manchmal fast zu viel. Nicht zu viel für mich, aber wohl für Sie! Aber ich möchte ihr einfach zeigen, daß sich bei mir was getan hat. Früher habe ich nur mit ihr geredet, wenn ich mal wieder am Ende war, wenn es nicht mehr weiter ging. Sie soll einfach spüren, daß das jetzt vorbei ist. Manchmal laufe ich dabei aber Gefahr sie zu überfordern. Jahrelang hat sie sich mit meinen Problemen auseinander gesetzt. Als sie ausgezogen ist, hat sie diese Gelegenheit genutzt um ein wenig Abstand von dieser Scheiße zu bekommen. Und dazu hat sie das verdammte Recht.

Natürlich interessiert sie sich weiterhin dafür, ob ich Schritte nach vorne mache, aber verständlicherweise möchte sie nicht, wenn wir uns einmal in der Woche sehen, nur über das Thema reden. Ich glaube, ich rede so viel darüber, und versuche sie wohl zu sehr zu involvieren, weil ich mir, bei jedem Satz den ich sage, denke "Nach all den Lügen der Vergangenheit würde ich mir an ihrer Stelle nicht glauben". Also versuche ich das Ganze weiter durch Taten und Worte zu untermauern.

Meine schlechteste Eigenschaft ist wohl meine schreckliche Ungeduld. Gerade was die finanzielle Situation angeht! Aber da muss ich durch!

Du steckst in der gleichen Situation wie meine Freundin früher. Es ist nicht einfach richtig einzuschätzen wie man am besten mit einem Spieler umgeht, der sehr passiv mit der Sache umgeht. Läßt Du ihn in Ruhe, merkst Du vielleicht nicht, daß alles wieder von vorne anfängt. Sprichst Du ihn zu oft auf das Thema an, fühlt er sich eventuell bedrängt und macht ganz dicht. Ich denke aber, daß jeder Spieler beim "Entzug" eine andere Mentalität hat mit der schwierigen Situation umzugehen. Ich habe mich total geöffnet, meine Freundin gebeten meinen Werdegang auch in diesem Forum zu verfolgen. Vor allem aber versuche ich Stück für Stück wieder mehr Freude am Leben zu entwickeln. Das muss man aber aktiv steuern, denn es kommt meistens nicht von alleine. Unternehmungen planen, die man sonst vernachlässigt hat, mal ein Buch lesen, oder was auch immer einem Spaß macht. Ab und an gelingt mir das auch. Habe halt nur sehr starke Stimungsschwankungen.

Ich glaube, Du must versuchen zwischen den Zeilen zu lesen. Hat er wieder mehr Freude am Leben? Ist er ausgeglichener als zu seiner Spielerzeit? Hat er mehr Selbstbewußtsein? Macht er wieder Pläne für die Zukunft? Ist er dauernd schlecht drauf, oder einfach nur passiv was das Thema angeht? Was siehst Du, wenn Du ihm in die Augen schaust? Siehst Du Zuversicht, Aufbruchstimmung und siehst Du deutliche Vortschritte, dann mach Dir nicht zu große Sorgen. Vielleicht ist es einfach seine Art und Weise mit der Sache umzugehen. Wenn nicht, sage ihm, daß Du mehr Sicherheit brauchst! Er muß verstehen, daß Du Dir Sorgen machst, wenn er so zu macht und Du auch ansonsten keine nachhaltigen positiven Veränderungen bei ihm erkennst. Es kann nicht sein, daß Du Dich immer ihm anpasst! Auch er ist in der Verantwortung etwas für Eure Beziehnung zu tun! Das alles muss ja nicht von heute auf morgen passieren. Ich finde aber, Du hast ein Anrecht darauf, bei ihm einen Prozess verfolgen zu können. Langsam, aber nachhaltig Schritt für Schritt! Es geht hier nicht nur um ihn, sondern vor allem um Euch!

Ich wünsche Dir, daß Du das Richtige im richtigen Moment tust, und vor allem daß Dein Freund Dir die Signale sendet, die es Dir einfach machen an Eure gemeinsame Zukunft zu glauben!

Liebe Grüße

Der Merowinger

Der Merowinger
27.10.2005, 13:07
Was mich noch interessieren würde: Du schreibst, daß Du deutliche, positive Veränderungen bei ihm bemerkt hast, als er in Therapie war. Macht er denn jetzt gar nichts mehr, z.B. Selbsthilfegruppe, Internetforum oder Einzelgespräche Caritas oder ähnliches?

Ich kann mir nicht vorstellen, daß sein Prozess mit dem Ende der Therapie vorbei ist. Mir gelingt es momentan unter anderem deshalb stark zu bleibem, weil ich mich so intensiv wie noch nie mit dem Thema auseinandersetze.

Liebe Grüße

Der Merowinger

Harry
28.10.2005, 07:04
@Paul
fast alles was du schreibst kann ich so unterschreiben, nur nicht den Spieler zu verlassen. An alle Angehörigen den Rat von mir stellt den Spieler vor die Wahl spielen oder ihr, wiel das hat bei mir geholfen, als ich gemerkt habe, dass mich meine Heidi sonst WIRKLICH verlässt. Als sie mich vor die Wahl gestellt hat habe ich mich sofort für meine Frau entschieden und mit meiner Sucht aufgehört.
Teilt mir bitte mit ob ihr lieber keine Postings mehr von mir wollt ich schreib dann nie mehr was, ich will ja hier keinen ärgern.

Liebe Grüße
Harry

beppigs
28.10.2005, 07:54
Du hast Recht. Man sollte immer erst zum 1. Beitrag Stellung nehmen. Wird nicht wieder vorkommen :-)

@Paul
Es fällt mir schwer etwas darauf zu antworten. Bin Angehörige. Ich kann die Ansicht nicht teilen, das es egal ist wenn es sich nicht um "Familiengeld" handelt (was auch immer das heißen mag). Freunde und Bekannte darf man also beleihen ? Und geht es nur ums Geld ? Das ist sehr engstirnig gedacht finde ich. Ich weiß nicht wieviel ich meinem Freund wirklich geliehen habe in seiner aktiven Zeit und vor allem aber andere... aber darüber reden wir auch gar nicht mehr. Was geblieben ist ist aber der seelische Schmerz durch die Lügen und Heimlichkeiten. Was ist denn damit Paul ? Gehen die mich und den Rest der Leute die so behandelt wurden auch nichts an ?
Ich finde es auch nicht egal wenn ein Mensch Single ist und sich nie bei jemand anderem etwas geliehen hat. Denn selbst dieser Mensch verdient es aus der Scheisse geholt zu werden, oder ?

@Harry
So lange du niemanden direkt beleidigst, kannst du gern schreiben. Da dürfte wohl niemand etwas dagegen haben.
Liebe Grüße Stefanie

@Merowinger
... ich mache ein neues Thema auf und antworte Dir dort... wie mir geraten wurde ;-), dann können hier weitere Antworten an Paul eingestellt werden.

Harry
28.10.2005, 08:06
@Stefanie
is ok ich werde versuchen nur noch meine Erfahrungen und Empfindungen mitzuteilen. Ich verstehe die Äußerung von Paul so, dass wenn einer nur sein eigenes Geld in einer Partnerschaft verspielt. War das so gemeint Paul? Mich würde jetzt interessieren wie du das siehst Stefanie. Wenn dein Partner nur sein eigenes Geld verspielt wie aär denn das für dich. Lügen und Heimlichkeit kenn ich übrigends auch von meiner Zeit als nasser Alki. Ich konnt kaum mehr stehen und hab immer noch behauptet nur 2 Bier getrunken z haben. Find ich und ich glaub auch Heidi heut eher lustig son Blödsinn zu behaupten.
Ich denke es ist für eine Beziehung wichtig die Lügen usw. als Teil der Krankheit zu sehen, dann kann man vielleicht eher wieder vertrauen. und was wäre eine beziehung so ganz ohne vertrauen?
ich denke mir hat meine heidi nach so langer zeit die lügen usw. inzwischen verziehen, aber da musst du sie selber fragen die email hast du ja.

Liebe Grüße
Harry

beppigs
28.10.2005, 09:34
Sein eigenes Geld ? Was ist das groß in einer Familie (wir sind z. B. 4 Personen)? Ok nehmen wir mal an er hätte 100 Euro im Monat eigenes Geld und die würde er verspielen ? Für was müßte dann das Familiengeld herhalten ? Kleidung, Ausgehen, Kino, etc. ????
Und glaubst du es bliebe dann im Monat bei den 100 Euro ? Wo käme dann der Nachschub her ?
Oder meinst du mit eigenem Geld den ganzen Monatsverdienst ? Und der Angehörige kommt dann für Miete, Essen, etc. auf ? Und teilt noch das Restgeld brav mit dem Spieler, weil seins ja weg ist ?
Ich finde das schon sehr komisch das man von "eigenem Geld" in einer Beziehung spricht. Wovon bezahlt man Urlaube, Einrichtungsgegenstände, CD*s, Kleidung etc. ? Das ist alles eigenes Geld, aber von dem meisten sollte man doch irgendwie alle profitieren lassen ?
Bei NICHTsüchtigen Spielern würde ich auch gelten lassen, alle Jubeljahre mal einen abend in einer Spielbank oder Spielothek zu verbringen und mal was zu verspielen. Das läuft dann unter gemeinsame Unternehmungen und Spaß gemeinsam haben.
Das habe ich mit meinem ersten Mann früher öfter gemacht. Wir sind oft in die Spielo zum flippern gegangen. Haben dann auch an einem Abend 20 DM dort gelassen. Oder mein Mann hat mal Herz As gespielt. Aber das haben wir gemeinsam gemacht, nicht regelmäßig und nicht in süchtigem Verhalten. Das war dann Spielgeld was auch in Ordnung ist.

Was ist eigenes Geld ???? Geld worüber ich frei entscheiden kann, oder ? Ok ich frage nicht immer wenn ich einkaufe ob ich 2 oder 3 Milch kaufen darf. Ist das dann auch schon eigenes Geld ?

Oder wenn ich mal ein neues Shirt kaufe. Das wäre dann eigenes Geld. Aber mein Freund profitiert noch davon das er es an mir sehen kann ;-).

Gruß

beppigs
28.10.2005, 09:36
... wie berechnet man eigentlich im Monat genau wieviel eigenes Geld für jeden übrig bleibt ? Gemessen am Verdienst ? Oder an der Wichtigkeit einer Person ? Und vielleicht könnte man eigenes Geld auch sparen anstatt es zu verzocken ?

Harry
28.10.2005, 10:14
@Stefanie,
ich denke mal wenn man verheiratet ist oder zusammenlebt gibt es kein eigenes Geld mehr höchstens das Taschengeld das jeder hat.
Das mit dem eigenen Geld meinte ich wenn 2 noch nicht zusammenleben.
Und feu dich doch drüber, dass du für 4 rechnen musst mir ist das Glück Kinder zu haben leider versagt geblieben. Zieh dir doch bitte nicht jeden Schuh an Stefanie, ich schreib doch auch mal was allgemeines.
Und schreib mir mal bitte was du von mir erwartest. Soll ich dir schreiben was ich als Spieler denke oder was du als Angehörige hören willst.

Liebe Grüße
Harry

beppigs
28.10.2005, 10:57
Du hast mich gefragt wie ich das sehe, ob ich es ok fände wenn mein Partner nur sein eigenes GEld verspielt und ich fragte Dich was für Dich eigenes Geld ist.

Sonst nichts. Welchen Schuh ziehe ich mir an ?
Ich versuchte zu ergründen was eigenes Geld ist.

Darauf hast Du nicht geantwortet.

Gruß
Stefanie

beppigs
28.10.2005, 11:08
@harry

Als Spieler. Ich schreibe ja auch nur als Angehörige.

Harry
28.10.2005, 11:18
@Stefanie
ich habe doch geschrieben eigenes Geld ist für mich wenn 2 noch nicht zusammenleben. oder wenn beide ein Taschegeld haben mit dem jeder machen kann was er will.
Ich versuche Heidi nicht zu irgendwas zu bewegen was sie nicht will. aber ich habe auch das recht zu tun was ich will.
jeder sollte meiner Meinung nach nur für ich entscheiden.
Beispiel: Für mich ist es falsch zu sagen verspiel keine Geld.
Für mich ist es aber vollkommen richtig zu sagen lass die Finger weg von meinem Geld.
Manchmal kann es wohl auch besser sein wenn man die Finanzen trennt.
Dann kann jeder mit seinem Teil machen was er will. Und das hat jetzt nichts mit spielen zu tun.
Aber eben nur manchmal das muss jeder für sich selber wissen, und ich denke dass das der Paul meinte mit Familiengeld. Wenn 2 nicht zusammen leben kann ja auch jeder mit seinem Geld machen was er will.

Liebe Grüße
Harry

beppigs
28.10.2005, 11:34
Das hatte ich verstanden.
Taschengeld für jeden Menschen ist ja auch ok ! Da mache ich ja auch keinen Unterschied. Aber Taschengeld zum verspielen ? Wieviel ist da im Monat ausreichend wenn man erlaubt es zu verspielen ? Das würde doch nie reichen. Von daher ist so ein Gedanke für mich völlig absurd.
Denkst du ein Spieler würde es schaffen, 100 Euro im Monat zu verspielen und wenn es alle ist bis zum nächsten Monat zu warten ?
Kann ich mir nicht vorstellen.
Aber vielleicht gibt es auch Spieler die das können ?

Harry
28.10.2005, 11:47
@Stefanie
Ne nicht für Spieler die könnnen nicht mehr kontrolliert spielen, dass macht ja die Sucht aus. Das mit dem eigenen Geld bei Paul seh ich so bei einem der nicht süchtig ist.
Wenn einer die Grenze Sucht gezogen hat DANN KANN ER NIE MEHR KONTOLLIERT SPIELEN.
Ich habe den Paul so verstanden, dass er erst mal wissen will mit dem Geld was Sucht ausmacht, und wenn einer nur sein eigenes Geld verspielt ohne andern zu schaden, dann ist das für mich keine Sucht. Ich und wohl auch dein Partner Stefanie sind da schon lang drüber hinweg, sonst hät er ja keine Therapie machen müssen. DA geht NIE MEHR was mit kontrolliert spielen. Da geht nur voll oder nicht.

Liebe Grüße
Harry

eule9977
28.10.2005, 16:59
hallo alle miteinander!
ich bin erst seit einem monat betroffen aberich weiß nicht mehr weiter. mein freund war 8 jahre spielfrei und dann hat er am 30.09. das gehalt für den ganzen monat verzockt.
wir haben eine 1 1/2 jährige tochter und ich bin financiel von ihm abhängig.
hätte ich nicht erpartes augelöst hätten wir für diesen monat noch nicht mal etwas zuessen gehabt.
er belügt und hintergeht mich um an geld zugelangen.
ich erkenne den mann nicht mehr wieder.
seit 2 tagen ist er nicht mehr aufgetaucht.
ich weiß nicht mehr weiter.
gruß eule

Harry
28.10.2005, 17:13
Hallo Eule
ich kann dir da auch schlecht einen Rat geben wie man das aushält. Aber ich kann dir erzählen von Berichten von Spielern die einen Rückfall hatten. Meist wird der schlimmer als alles gezocke vorher weil die Süchtigen versuchen die Zeit aufzuholen wo sie trocken waren.
Ich denke du hättest nur eine Chance ihm klar zu machen wenn er nicht sofort wieder aufhört verlässt du ihn.
Nur was ist dann wenn er sagt ok dann geh. Du schreibst du bist von ihm abhängig.
Ich denk das beste für dich wäre geh in eine Suchtberatung und lass dir helfen mit der Situation fertig zu werden.
Ich hoff meine Erfahrungen helfen dir wenigstens etwas und du findest den Weg zur Suchtberatung.

Liebe Grüße
Harry

Kary
29.10.2005, 07:39
Hallo Eule,

leider gibt es auch nach Jahren der Abstinenz keine Garantie für die Trockenheit. Wenn man sich nicht weiterentwickelt in der Zwischenzeit, ist der Rückfall vorprogrammiert.

Ich kann Deine Angst und Verzweiflung verstehen. Das wichtigste im Moment scheint zu sein, dass Du ihm alle Geldhähne abdrehst. Damit schützt Du dich , Euer Kind und ihn. Er wird toben, aber im Nachhinein dankbar sein.

Wie hat er es geschafft 8 Jahre spielfrei zu sein? Geht er in eine Gruppe oder zum Therapeuten? Ich denke, er kommt irgendwann selbst wieder an den Punkt einzusehen, dass es so nicht weitergehen kann. Aber das kann dauern. Fühlt er sich vielleicht von der Situation mit Kind und der damit verbundenen Verantwortung überfordert? Redet miteinander, ohne Vorwurfshaltung (wenn möglich), das hilft möglichst bald wieder aus der Suchtspirale heraus zu kommen.

Der erste Schock ist vermutlich groß, aber es gibt auch wieder einen Weg aus dem Dilemma!

Lieben Gruß
Kary

Anna
29.10.2005, 14:21
Ich finde Paul`s Ansicht merkwürdig.Was heißt denn "wenn es nicht das Familiengeld ist, geht es euch nicht`s an"???
Bei einer Spielsucht geht es doch nicht nur um Geld, sondern auch um Lügen, Hoffnungslosigkeit , Zukunftsängste usw. Ich bin Angehörige und für mich ist es so ziemlich das schlimmste zu sehen, wie unglücklich mein Freund ist.Früher hat er immer gelacht , doch heute überwiegen die Depressionen.Und wenn er versucht nicht spielen zu gehen , bekämpft er seinen Frust mit Alkohol...so oder so, ...Alkohol oder Spielen gehen, ..beides ist schlecht für ihn. Und wenn es ihm schlecht geht ist es doch nur natürlich, dass es mir auch schlecht geht.

Ich finde es falsch den Angehörigen die Aufgabe zu stellen, sich von ihren Partnern zu trennen.
Ich denke es liegt im eigenen Ermessen ob eine Trennung der richtige Weg ist oder nicht...ich habe gelesen"für den Spieler wäre es "leichter"...Warum????
Ich weiß, dass es für meinen(!) Freund nicht leichter wäre ohne mich, ...er würde sich komplett aufgeben
Und für mich wäre das auch ein riesen Schritt, denn trotz der vielen Probleme liebe ich ihn von ganzem Herzen und ich weiß das er ein wunderbarer Mensch ist, für den es sich
lohnt zu kämpfen!!!

Ich frage mich auch warum ständig in die zwei Lager der "Angehörigen" und der "Spieler" gespaltet wird. Sitzen wir im Grunde genommen nicht doch irgendwie alle im selben Boot?? Wir alle streben nach einem "besseren" Leben..

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Tag...egal ob Spieler oder Angehöriger!!!