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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist Sucht.



Harry
02.11.2005, 06:33
@Marc
was ist denn eigentlich Sucht. Nach der Defination des Therapeuten bei meiner Alkoholentziehungskur hat sucht nichts mit Mengen zu tun sondern mit dem Umgang mit dem Stoff sein es nun Alkohol oder Spiel. Nach seiner Erklärung ist ein Mensch der jeden Tag 2 Liter Wein trinkt sonst aber keine Asuwirkungen wie z.B. die Arbeit vernachlässigen oder die sozialen Kontakte abbrechen und vor allem Kontrollverlust hat kein Alkoholiker. Für mich ist das wichtigste Zeichen für Sucht der Kontrollverlust. Und wer einen Kontrollverlust hat kann nicht mehr gewinnen egal wie gut er spielt. Ich habe auch in einem Sachbuch über Spieler mal gelesen es wär die Sucht zu verlieren ein Spieler wäre erst dann zufreiden wenn das Geld weg ist.
Ich weiss nicht wie andere das sehen aber bei mir war sicher der Kontrollverlust beim Roulette da. Wie kann man sonst nach Koblenz fahren um ein Auto zu kaufen, von seiner Bank 35000 DM holen, versprechen den Brief des Autos später vorbei zu bringen, und nachdem man sich mit dem Händler nicht einigen kann die Kohle in 4 Stunden im Casino verzocken.
Meine Spielsysteme waren super gut ohne Sucht hätte das ja dann auch funktioniert nur dauern zocken ohne Sucht, das kann ich eben nicht.
Allerdings muss ich dir in einem recht geben, wenn ein Spieler auf Dauer gewinnt hat er wohl kein Problem mit dem spielen. Nur ist er dann nach meiner Meinung nach auch nicht süchtig weil er ja das Spielen kontrollieren kann.
Ich kann das nicht. Also lass ich es.
Ich hoff nur das verstehen jetzt nicht wieder alle falsch. Ich bin süchtiger Roulettespieler und für mich gibt es da nur eine Möglichkeit, nie mehr Roulette spielen.
Wenn ein anderer das beherrschen kann (was ich nicht glaube das das auf Dauer überhaupt geht) dann soll er doch glücklich damit werden.

Liebe Grüße
Harry

harry
02.11.2005, 06:38
Ach eines wollte ich noch dazu mitteilen. Für mich ist die Höhe des Einsatzes oder die Menge des Stoffes überhaupt kein Zeichen für Sucht.

Liebe Grüße
Harry

02.11.2005, 07:52
Die Höhe des Geldes ist nur dann ein Zeichen von Sucht, wenn es nicht im Einklang mit den eigenen Vermögens- aber vorallem Einkommensverhältnissen steht....wie z.B. bei mir..

Harry
02.11.2005, 08:32
Das ist genau das was ich auch meine. Für einen Schüler sind 100 Europ ein Wahnsinn für einen Milliardär 10000 ein Witz und sicher keine Sucht.

Liebe Grüße
Harry

Schulzse
02.11.2005, 09:52
Hi harry,

ich habe (auch?) aktuell Probleme, damit mich als spielsüchtig zu bezeichnen - deshalb traf es mich ja wie ein Schlag, als ich bei dem Vergleich der Indizien für einen Spielsüchtigen mit meinem Verhalten zu dem Ergebnis gekommen bin, dass ich spielsüchtig bin.....Andererseits kann ich es innerlich irgendwie noch immer nicht glauben.....aber ist dieses nichtakzeptieren nichtwahrhabenwollen nicht auch ein Indiz für eine Spielsucht ?

Ich bin in den letzten 20 Jahren alle 2 bis 3 Jahre für 3 bis 6 Tage nach Las Vegas geflogen und habe dort, wo bekanntermassen die Versuchung, da rund um die Uhr angeboten, am größten ist, nicht über die "Strenge" geschlagen........Aber zugegebenermassen war mein "Swing", d.h. der Ausschlag nach Gewinn und Verlust, unter den Mitreisenden am grössten....

Ich war auch in den letzten 20 Jahren in der Spielbank in Bad Wiessee, habe dort gewonnen und verloren und möchte behaupten, dass ich insgesamt auf plus minus null bis leicht minus hinausgelaufen bin.......

Es fällt mir durchaus nicht schwer, Monate nicht in die Spielbank zu fahren....

Auch die Spielautomaten üben für mich keinerlei Reiz aus - ich spiele i.d.R. "nur" Black Jack. Dies soll auch meinerseits keine Wertung beinhalten sondern ich will damit zum Ausdruck bringen, dass ich nicht wie wild alles gespielt habe....

Andererseits gebe ich auch zu, dass verschiedene Symptome bei mir zutreffen die da wären......

- versuchen den erzielten Verlust wieder reinzuholen....
- solange zu spielen, bis das in die Spielbank mitgenommene
Geld weg ist...
- das mein Versuch, z.B: spätestens um 22 Uhr nach Hause
zu fahren, oft gescheitert ist.....(sowohl bei Verlust
als auch bei Gewinn..)
- bzw., was bei mir des Öfteren viel schlimmer ausgegangen
ist, nach einem erzeilten Gewinn am nächsten Tag wieder
hinzufahren....Mit der Folge, dass man solange hinfährt
bis das Geld "weg" ist....
- das sich die Gedanken aktuell bei mir zu oft sich
ums "Spielen" drehen..

- Erschwerend kommt bei mir der Euro hinzu...Ich mache mir
zuwendig Gedanken darüber, was 800 Euro Verlust eigent-
lich bedeuten, nämlich z.B. 1 bis 2 Monate freies
Nettoeinkommen.......

Richtig dramatisch sind meine Börsenverluste.....und hier sehe ich als Hauptursache in der Angst, Feigheit begründet diese Verluste meiner Familie beichten zu müssen, nachdem diese mir diese Gelder anvertraut haben....

Und diese Angst, gepaart mit der Erkenntnis versagt zu haben, hat mich immer weiter in die Scheisse geritten.....

Ferner war (bin?) ich der irrigen Meinung, dass Börsenge-schäfte "planbarer" seien, nachdem der Erfolg nicht im Zufall, einer Kugel, Kartenreihenfolge oder Sonstiges abhängig ist, sondern vielmehr vom Timing, von der vorherigen Beurteilung der Unternehmensentwicklung etc. abhängig ist....

Hier in diesem Punkt habe ich jedoch komplett versagt:

- entgegen der Regeln habe ich Gelder immer auf eine "Karte" gesetzt.....

- ich habe bei erzielten Gewinnen gleich verkauft und habe Verluste weiterlaufen lassen, weil man ja keinen Fehler in der Anlageentscheidung eingestehen will...

Als Resümee bleibt mir (wohl oder übel) nur die Erkenntnis übrig, zumindest was die Börsengeschäfte betrifft, Suchtverhalten an den Tag gelegt zu haben.

MFG

Schulzse

Harry
02.11.2005, 10:27
Hallo Schulzes,
wie ich vorher in meinem Posting schon gesschrieben habe ist für mich allein der Kontrollverlust ausschlaggebend ob ich süchtig bin oder nicht.
Systeme wie ich spiele (trinke) nie vor 20.00 Uhr oder nur bis 22.00 Uhr sind eher ein ganz klares zeichen FÜR Sucht als dagegen jemand der mit Sucht kein Problem hat braucht soche Krücken nicht um mit seinem Leben vernünftig umzugehen.
Ich denke selbst in so einem Forum kann die ganze Sache zur Sucht ausarten, und ich bin mir da nicht ganz sicher ob das nicht bei mir so ist.
Ich habe ein Problem wenn hier irgend jemand im Hilfe schreibt nicht zu antworten auch wenn ich vorher geschrieben habe ich mach hier eine Pause. Ist das nicht auch ein Anzeichen von Sucht?
Deswegen werde ich in Zukunkft lieber nicht mehr so oft hier sein, und mich beobachten ob mir was fehlt.
Eines ist mir inzwischen auch klar geworden, mich nerven manche in dem Forum ganz gewaltig, und trotzdem mach ich weiter.
Bei meinem letzten VErsuch hier aufzuhören oder Pause zu machen, dacht ich ich schreib eine Zeit nichts mehr und lese nur noch. Aber dann habe ich die Hilfeschreie gelesen und konnte nicht anders als zu antworten weil kein anderer geantwortet hat.
Ich habe mir jetzt vorgenommen künfitg mehr auf mich zu achten, und werde wenn ich noch einmal WARNE (und diesmal ist es dann eine Warnung und nicht eine Drohung) wenn mir was nicht passt und mich verletzt. Wenn dann nicht Schluss ist mit Anfeindungen wenn ich darum bitte, dann werde ich aufhören zu schreiben aber auch aufhören zu lesen. Weil GANZ aufhören ist ja bei Sucht ganz leicht. NUr kontrollieren ist unmöglich. Ich hoff du weisst was ich damit meine.
Kannst du Black Jack kannst du die Börse kontrollieren?

Liebe Grüße
Harry

beppigs
02.11.2005, 10:34
Hallo Harry,
bevor ich deinen Beitrag zu Ende gelesen hatte stellte ich mir die Frage, ob Du eigentlich immer online bist und immer nur hier im Forum lauerst ob einer etwas schreibt...

Diese Frage hast Du Dir ja selber bereits beantwortet. Man muß nicht zu allem schreiben und nicht jedem Hilfe anbieten. Diejenigen die das Problem desjenigen der Hilfe sucht verstehen können und die helfen können, WERDEN antworten.

Einen Beitrag zu verfassen NUR damit etwas geschrieben steht halte ich für nicht sinnvoll.

Das kommt mir fast so vor wie meine verzweifelten Versuche meinem "spielenden" Freund Vernunft einzubleuen nur um Hilfe gegeben zu haben und MICH besser zu fühlen.

Versuchst du in irgendeiner Form Dir selbst mit Deinen Antworten zu helfen oder versuchst du dem Schreibenden zu helfen ? Das hab ich noch nicht differenzieren können bei Dir.

Lieben Gruß
Stefanie

Harry
02.11.2005, 10:42
@Stefanie
ich denke mal fast es ist Sucht. Lies den obrigen Beitrag der erklärt glaub ich viel.

Liebe Grüße
Harry

Harry
02.11.2005, 12:32
@Stefanie
Ich habe wohl ein großes Problem, seit ich meine Finanzen geregelt habe, kann ich von meiner Rente leben.
Also arbeite ich nicht mehr. Ich habe daher sehr viel Zeit, und verstehe inzwischen viel Rentner die einsam sind und denen es langweilig ist.
Mit der Ruhe kann ich sicher im Moment ncht sehr gut umgehen.
Und um auf Marc s Postimng einzugehen "Ist Harry schreibsüchtig" da frage ich mich muss man alles lesen was hier drin steht? "Sind dann die alles lesen lesesüchtig"

Aber heut habe ich eines gelernt Stefanie vielen Dank dafür.
Ich weiss jetzt wie sich ein Angehöriger fühlt der helfen will und der blöde Süchtige will das einfach nicht verstehen.

Liebe Grüße
Harry

beppigs
03.11.2005, 08:20
Hallo Harry,

also süchtig nach Schreiben und Lesen im Forum zu sein ist wahrscheinlich wirklich etwas krass ausgedrückt.
Obwohl es natürlich unbestritten auch in einer Form die Internetsucht gibt.
Ich denke einfach du suchst in irgendeiner Form Verständnis für Dich und Deine Situation. Vielleicht willst du das man Dir Absolution erteilt für das was Du einmal warst oder immer noch bist. Aber das wird hier keiner können. Das erfährt man wohl höchstens in der Kirche, wenn man denn dort hin geht.

Aber ich lese immer wieder so positive Zeilen von Dir über Dich und Deine Frau. Wenn die denn so wahr sind wie sie dort stehen, verstehe ich Deine Demotivation nicht. Verbringe doch deine freie Zeit mit ihr. Unternehmt etwas Schönes zusammen oder redet miteinander.

Das Forum ist sicherlich hilfreich in schwierigen Phasen, aber der Mensch aus Fleisch und Blut ist immer noch wichtiger.

Ich habe vor kurzem ja auch einen Beitrag zum Thema "Motivation" geschrieben und um Antworten gebeten.

Du scheinst mir da genauso demotiviert wie viele Ex-Spieler. Die alle Probleme haben Freude am Leben ohne Spiel zu finden.

Merowinger beschreibt das in Perfektion finde ich. Den Kampf den der abstinente Spieler mit sich ausfechtet um Spaß am Leben zu bekommen.

Ich finde das sehr schwer nachzuvollziehen, habe ja aber selber so ein Exemplar zu Hause.

Der sich allerdings derzeit sehr anstrengt muß ich mal lobend erwähnen. :-)

Liebe Grüße
Stefanie

P.S. Die Sonne scheint. Vielleicth gehst Du mal spazieren Harry, anstatt nur vor der Kiste zu hängen.

Harry
03.11.2005, 10:34
@Stefanie,
P.S. Die Sonne scheint. Vielleicth gehst Du mal spazieren Harry, anstatt nur vor der Kiste zu hängen.

Das werde ich in nächster Zeit auf mehr versuchen.
Und vielen Dank für deine liebe Antwort. Ich hoffe du kannst zwischen meinen Zeilen lesen, das ich es sehr ehrlich meine mit dem was ich hier schreibe, ich finde es schade, dass Heidi NOCH nicht in der Lage ist dir mitzuteilen, was sie bewegt, und warum sie nicht so sher misstrauisch ist. Ich habe sie darüber befragt, und sie hat mir geantwortet, dass es vielleicht beim Alkohol leichter ist, zu sehen, dass es Krankheit ist weil Alkoholissmus anerkannt ist als Krankheit.
Das war das auch was ich dir bei meinem 1. Posting damals vermitteln wollte. Wenn Angehörige verstehen, dass der Partner "krank" ist und dass Lügen Heimlichkeiten Enttäuschung usw. "nur" Symptome sind ist es vielleicht leichter dem Alki oder Zocker zu vergeben.
Ich denke Heidi und ich sind da auf einem sehr guten Weg, dass einzigste was ich wohl noch an Problem habe ist die Eingrenzung was ist Spielsucht, aber da lass ich mir auch von der Heidi helfen.
Heidi geht die nächsten 2 Wochen selber in eine Therapie, um mit sich ins reine zu kommen, und danach kann sie mir sicher besser sagen was sie in Bezug auf Spielen so als Sucht sieht.
Ich habe mich vorhin wieder mal eine ganze Zeit mit einem Fachmann über das Thema unterhalten.

Aber eines ist für mich ganz ganz sicher wenn Heidi gerne hätte, dass ich alles aufhöre was auch nur im Entferntesten mit Sucht zu tun hat (hier schreiben, hier lesen und auch mein geliebtes Poker) und mir das nach ihrer Therapie sagt, dann ist 1 Sek. danach alles das Geschichte!

Ich wünsche dir ein ganz klein wenig weniger MIsstrauen (hoffentlich wirds dann nicht enttäuscht) und deinem Mann viel viel Kraft und Einsicht was man an so einem Partner hat.
Ich habe übrigends die Postings von der Silvia usw. bezüglich Abschied gelesen, gib die vielleicht mal deinem Mann zu lesen, aber lies dann auch was der Spieler dazu schreibt, ich denke mal, dass kann Suchtbeziehungen sehr gut helfen, mir tut es das auf jeden Fall, und ich weiss jetzt warum ich mich durch das Forum schon seit mehren Wochen durchquäle, ich musst wohl dieses Posting lesen, ich denke mal Gott hat mich dahin geführt.
Den Sinn warum das dann immer mit soviel Stess geschehen muss versteh ich zwar nicht aber irgendeinen Sinn wird das ja wohl schon haben.
Was ich übrigends noch ganz toll finde Stefanie, unsere Postings jetzt miteinander nach dem beknackten Anfang.

Liebe Liebe Grüße
Harry

beppigs
04.11.2005, 07:27
Das finde ich auch. So ist der Umgang entschieden besser.
Das Posting von Silvia "Abschied" war mein erstes hier im Forum. Das war zu der Zeit als bei uns alles den Abhang runtergefallen war...
Seitdem bin ich hier.
Liebe Grüße und Deiner Frau, alles Gute.
Da scheine ich schon ein Stück weiter zu sein. Vergeben ist alles. Vergessen wird es nie sein.
Aber für mich sind Glückspiele jeglicher Art indiskutabel für meinen Lebensgefährten.
Gruß Stefanie