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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problematik in der Spielerselbsthilfe...



Gerri
23.04.2006, 17:54
Hallo.
ich selbst bin ein verfechter für Selbsthilfegruppen - auch für Spielsüchtige.
Allerdings habe ich schon in den Selbsthilfegruppen von Spielern, gewisse Problematiken für mich festgestellt, die mir in SHG,s , z.B. für Alkoholiker nicht begegnet sind.
Nach außen hin als deutlich sichtbar, muß ich wohl die für mich festgestellte hohe Fluctation in diesen SHG,s bemängeln.
Aber worauf sind diese begründet ?
Dazu habe ich mir erlaubt, einige Gedanken zu machen.
Ich denke nicht, das unsere Spielsucht mit dem zunächst sich vom aktiven Spiel zurückziehen, bereits in den "Griff" ist.
Vielmehr beginnt an dieser Stelle die unbewußte Suche nach einen Ersatz für dieses aktive Spiel. Nach einer gewissen Zeit der Passivität setzt häufig eine emmense Aktivitat ein, die ich mit dem Verdacht auf Fortsetzung des uns ureigenen krampfhaften Spieltriebes beschreiben will.
Hier werden bewußt oder unbewußt,starke und in den Gruppen etablierte Personen benutzt, um sich Achtungserfolge in den Gruppen zu verschaffen.
Auf der Basis der kontroveren Diskussion werden hier genannte Personen in einen Pro und Kontra-Spiel eingebunden.
Anstatt eine gemeinsame Linie zu suchen, die jedem nützlich ist, zerreiben sich Gruppenabende oft in solche Dialoge. Für jemanden der Hilfe sucht..und das sind wir letztlich alle, eine höchst unbefriedigende Tatsache.Der Ablauf der Gruppenabende wird emmens gestört - und es dauert meißt einige Zeit, bis solche Sachen ausgestanden sind. Und wenn dann alle irgendwie Ihren Platz haben - es harmonischer wird - beginnt durch Zuwachs in der Gruppe oft dieses Spiel erneut.
Natürlich möchte ich an dieser Stelle sagen, das ich ein solches Verhalten nicht bei jedem Spielsuchtkranken bemerkt habe . Aber es kam immer wieder vor.
Auf der anderen Seite kann ich für mich selbst nicht abstreiten, das auch ich schon so einige Mal jemand verbal besiegen wollte - im nachhinein zugegeben-
seinerzeit fühlte ich mich einfach nur im Recht. Worauf auch immer begründet.
Nur führt ein solches Verhalten natürlich zum unwohl Fühlen in den Gruppen -
und von echter Gruppenarbeit kann nicht gesprochen werden.
Natürlich kann niemand aus seiner Haut.
Also muß ich mich verändern..meine eigene Toleranzgrenze deutlich erhöhen, um mich in einen solchen Spiel nicht einbinden zu lassen - und demjenigen der dieses Spiel treiben will damit dem Wind aus dem Segel nehmen und die Gelassenheit besitzen, ihm so zu nehmen wie er/sie ist. Zugegeben - für jedem nicht immer leicht. Und ich bin ein Mensch, der gerne im eigenen Sinne verändert...aber will versuchen die Menschen die ich in Zukunft begegne doch so zu nehmen wie sie sind.
Das ich mich aber dahingehend verändern will - dazu trugen die Selbsthilfegruppen - aber auch dieses Forum sehr bei.
Es beweist im nachhinein , das die Rückspieglung der eigenen Problematik
in SHG´s und Foren, also doch hilfreich und förderlich für den Einzelnen sind...
auch wenn nicht immer alles Friede und Freude ist.
Welche Erfahrungen habt ihr eigentlich für Euch in Gruppen und Foren gemacht?
Man hört ja öfters ich fühlte mich nicht wohl in der Gruppe - aber leider wurde nicht der Versuch gemacht zu erklären warum . Was stört mich - warum fühle ich mich nicht wohl - warum will - oder bin- ich aus Gruppen oder Foren ausgeschieden/ausscheiden.
Nach meinen dafürhalten ,gibt ein solches Überdenken, auch neue Einsichten auf mich selbst.
Wäre schön, Eure Erfahrungen - positive - oder negative - im Bezug auf SHG´s und Foren doch einmal zu schildern.
Lieben Gruß
Gerri

Maik
24.04.2006, 09:06
Hallo Gerri,
ich nehme mal an, dass auch mein Thema dazu beigetragen hat, Dich zum Nachdenken zu bringen, deshalb möchte ich Dir gerne meine Meinung zur SHG mitteilen. Da ich bisher erst in einer Gruppe war - über ein paar Monate - kann ich dazu nicht so viel sagen, da ich keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Allerdings werde ich heute mal eine andere Gruppe ausprobieren, in der Hoffnung, dort eher etwas zu finden, was mich anspricht.
Mit dem, was ich jetzt sage, möchte ich die bisherige Gruppe keinesfalls schlecht machen, denn anderen Leuten hilft sie bestimmt - mir anscheinend jedoch nicht wirklich.....
Für mich stellt sich das Problem so dar, daß dort einerseits viele Personen hingehen, weil sie schon ewig dahin gehen und weil sie dort all Ihren "privaten Müll" abladen können, was zuhause vielleicht nicht funktioniert. Was bringt es mir, wenn dort Leute teils wöchentlich erzählen, das sie seit 20 Jahren zur Gruppe kommen und zwischendrin mal 2 Jahre spielfrei waren, aber eigentlich jede Woche spielen ?! (Das ist keine Motivation für mich)
Desweiteren gilt in dieser Gruppe, daß keine Diskussion gewünscht ist und jeder so lange reden darf, bis er sagt, das er fertig ist, ohne das man ihn unterbrechen darf. Einerseits zwar eine faire Geste, aber das kann auch sehr nervig sein. Es ist z.B. mehrfach passiert, das ich oder jemand anders sich als erstes gemeldet hat, um einen Rat zu erhalten (was mit dem spielen zu tun hat) und danach haben sich die Leute entsprechend gemeldet und jeder hat etwas aus seinem Alltag erzählt (z.B. vom Job) - teils mehr als 30 min. lang, aber keiner hat etwas zum Thema geantwortet. Das finde ich mehr als entmutigend. Du gehst da hin und hast ein Problem - äußerst dieses, danach hörst Du den anderen 2 Std. lang zu, wann sie mit wem telefoniert haben oder wer was mit seinem Vermieter diskutiert hat und gehst nach Hause, ohne das Deine Frage auch nur im geringsten beantwortet worden ist. Die 2 Std. kann ich dann wirklich sinnvoller verbringen....
(und wenn das 3 von 4 Mal so läuft, dann gehst Du irgendwann einfach nicht mehr hin !)

So, soviel zu meinen bisherigen Erfahrungen - vielleicht erwarte ich zuviel, aber auf jeden Fall werde ich jetzt noch mal woanders hingehen in der Hoffnung, daß ich mich dort wohler und vorallen Dingen besser aufgehoben fühle.

Viele Grüße
Maik

Gerri
24.04.2006, 10:18
Hallo Maik,
ja natürlich - auch deine Handlungsweise war mit maßgebend, mich darüber Gedanken zu machen. Aber sie ist nicht ursächlich.
In einem wie von dir geschilderten Verlauf des Gruppenabends wäre ich vermutlich vor Langeweile eingeschlafen.
Ich hatte seinerzeit hier in Essen eine Spielergruppe gegründet und diese etwas über drei Jahre auch als Gruppenleiter geführt. Diese Gruppe hat auch heute noch bestand - ich selbst zog mich zurück.
Meine Idee einer aktiven,hilfreichen und gut funktionierenden SHG für Spieler und Angehörige ist jedoch weiterhin Bestandteil meines Denkens - und auch mein erklärtes Ziel so eine Gruppe noch einmal aufzubauen.
In unserer Region gibt es wohl einige Selbsthilfegruppen für Spieler - ich meine 4 - die aber auch mehr oder weniger vor sich hindümpeln.
Mein Ausstieg aus meiner früheren Gruppe hatte jedoch mit der oben von mir geschilderten Situation zu tun. Ich schaffte es nicht mehr mich dieser Problematik zu stellen - fühlte mich ausgepowert - leer . Und das kann auch nicht im Sinne einer gut funktionierenden Gruppe sein.
Ich will jetzt aus Zeitgründen nicht darauf eingehen wie ich mir eine neue Gruppe vorstelle - werde es aber bei Gelegenheit nachholen.
Die Erfahrungen aus meiner alten Gruppe werden mich diesbezüglich weiter helfen.
Für Menschen die diese Gruppe nicht erreichen können wird es eine - trotz teilweiser negativer Erfahrung - Internetgruppe geben, die die Thematik der " Echten " Gruppe widerspiegeln soll.
Wenn Menschen aus dem westlichen Ruhrgebiet Interesse an den Mitaufbau einer solchen SHG haben, können sie sich gerne per Mail bei mir melden.
Wir können was bewegen - aber sind selbst gefragt. Von sich aus tut sich nichts - und die Suchthilfe für Spieler ist kein Selbstläufer.
Will aber jetzt noch sagen, das ich viel Hilfe durch die SHG erfahren habe ,es gab für mich keine Therapie.
Für mich persönlich bedeutete der Besuch von SHG tatsächliche Hilfe - und darum will ich auch weitermachen - vielleicht findet der Eine oder Andere ja für sich darin die Hilfe die er brauch.
Maik - es ist nicht einfach das zu finden, was man sich vorstellt. Dein Mitwirken in der Gruppe, die du letztlich findest, ist darum sehr wichtig.
Allerdings - wie von dir geschildert scheint es in besagter Gruppe sehr festgefahren - und ich weiß nicht wirklich, ob da noch Flexibilität und Veränderungswillen vorhanden ist.
Auf der anderen Seite - wenn es den 20 hilft - gut - dann haben sie für sich den Weg. Meiner wäre es indess jedoch auch nicht.
Lieben Gruss - und viel Erfolg bei der Suche.
Im übrigen: Dein Buch interessiert mich auch - wenn du es fertig hast, reserviere ein Exemplar für mich.
Herzlichst Gerri

Cl@us
24.04.2006, 15:16
Hallo Maik und Gerri,
ihr Be- und Ver-urtelt hier in unerträglicher Weise über eine Gruppe die ich selbst auch besuche, in der es ausdrücklich heisst beim Besuch dort, das nichts was in der Gruppe besprochen ist, nach aussen getragen werden darf.
Sondern seine Kritik in und an der Gruppe anzubringen auch die dort teilnehmenden Personen direkt!
KLATSCH UND TRATSCH sind die Hauptübeltäter für das Scheitern einer Gruppe.

Erzählt doch lieber mal was bei euch NIcht stimmt...aber ich weiss dass ich so lange Rückfälle hatte solange ich die Gründe bei anderen suchte, sogar die SHG waren schuld.
Claus

Gerri
24.04.2006, 19:02
Hallo Claus,
was liest du aus meinen Eintrag ?
Außer Selbstkritik mit bestimmten Situationen innerhalb der Gruppe zum damaligen Zeitpunkt nicht umgehen zu können.
Dein Vorwurf es wäre Klatsch und Tratsch ist völlig haltlos.
Weder beurteile noch verurteile ich irgend jemand - und schon gar keine SHG.
Vielleicht nimmst du dir mal die Zeit zu überdenken, was ich mitteilen wollte.
Es ist allerdings auch unerträglich wenn eine SHG als heilige Kuh betrachtet wird.
Es sind Menschen die Gruppen ausmachen - und somit haben sie auch in keinster Weise das Privileg fehlerfrei zu sein.
Wichtig ist aus Fehlern zu lernen - auch für Gruppen.
Lieben Gruß
Gerri

andreasg
24.04.2006, 19:27
Hallo liebe Freunde,
endlich wieder dabei! Tut mir ja rasend gut und wunderbar , wenn ich gleich so richtig stimuliert werde.
Also bei uns im Meetingsraum gibt es Kaffee gratis, geheizt wird im Winter auch und aureden oder Ausreden erfinden kann auch jeder!
Nur, wie gehe ich mit mir im Meeting um?
Ich habe jetzt meinen Dienst abgegeben, den Literaturkoffer in das Meetig zu bringen, eigentlich schade. Ein Freund sagte: Du breitest das immer wie ein Mandala aus!" Auch bezogen sich meine Beiträge gerne auf diese mitgebrachte Literatur, z.B. Meditationsbuch! analog Finanzielle Inventur! Und nun stiefelt, weil ich um F1 - Hilfe gebeten habe ein Freund in meine Bude, ich lege meine Finanzen offen, wir besprechen die nächsten Geldangelegenheiten - und der Schuldenturm rückt wieder in die Ferne.
Gegenwärtig begrüße ich neue Freunde, ,(vorige Woche waren es Drei) und biete gerne meine Hilfe an, z.B. Behöerdengang (bin ALGII - Empfäenger) oder nur in einem spielfreien Cafe auf eine Tasse Kaffeee zuhören.
Ich übe erst diesen Dienst und werde(!) daran wachsen, aber ich weiß,daß meine Gruppe mich trägt, daß ich nie alleine dastehe.
Und sollte ich einmal alleine im Meetingsraum sitzen, weiß ich mir mit Literatur einen gemütlichen Abend zu bereiten, ohne spielen zu müssen.
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen
Andreas

Maik
25.04.2006, 09:31
Hallo Claus,
ich habe nicht über die Gruppe gelästert oder ähnliches, sondern habe nur kund getan, mit welchen Tatsachen ich ein Problem habe. Ich habe weder Namen genannt noch sonstiges. Auch haben wir (ich stehe mit dieser Meinung nicht alleine da) die von mir genannten Sachen schonmal in der Gruppe angesprochen und es wurde uns klipp und klar gesagt, das keine "Diskussionen" gewünscht sind. Was soll ich mehr tun, als es anzusprechen und eine Abfuhr zu bekommen ?

Was für Dich Klatsch und Tratsch ist, ist für mich konstruktive Kritik und freie Meinungsäußerung darüber, was mir an einer Gruppe nicht gefällt - damit greife ich niemanden an, sondern sage lediglich, was mir mehr oder weniger hilft. Das Du Dich durch meinen Beitrag angegriffen gefühlt hast, tut mir sehr leid, denn ich wollte damit niemandem auf die Füsse treten.

Habe ich tatsächlich etwas nach Außen getragen ? Ich denke nein, aber wie soll ich meine Meinung äußern, ohne ein Beispiel anzuführen.
Im Grunde genommen habe ich meine Entscheidung ja schon getroffen, in dem ich der Gruppe in den letzten Monaten fern geblieben bin.
Allerdings empfinde ich Deine Reaktion auch als etwas übertrieben, denn wie Gerri schon sagt, ist eine SHG keine heilige Kuh, oder ? Wenn man an einer Gruppe keine Kritik üben darf - noch nicht mal darüber eine Diskussion führen kann, frage ich mich ernsthaft nach dem Sinn dieser Gruppe. Ist dieser Gedankengang so falsch ?

Viele Grüße
Maik

Gerri
25.04.2006, 10:49
Hallo Andreas,
es freut mich, das du für Dich deinen Weg gefunden hast.
Finde es gut, wenn du für dich die innere Ruhe hast und selbst daran gewinnen kannst, alleine in einer Meetingstunde zu sitzen.
Doch da fangen unsere Unterschiede an.
Ich gehe nicht in einer Gruppe um mich in Demut zu üben, sondern um erkennen zu können, was ich an mir verändern muß, um dauerhaft spielfrei zu sein. Hierbei sind für mich Gespräche und Diskussionen mit anderen Betroffenen und auch Mitbetroffenen von Nöten. Ich will teilhaben an ihren Erfahrungen - teilhaben an ihrer Lebensfreude und ihren Lebensschmerz.
Das kann mir Literatur nicht vermitteln. Auch nicht die Freundschaft, die durch das Interesse aneinander entsteht.
Problematik entsteht wohl durch unterschiedliche Auffassung ...daher auch der von mir gewählte Titel diese Threads.
Ich denke auch nicht, das Gott von mir möchte, das ich mich in Demut ergebe.
Er hat mir Arme und Beine gegeben, damit ich mich bewege . Er gab mir alle meine Sinne, - und meinen Aktivismus, damit ich das auch benutze.
Menschen sind nicht gleich - und das ist gut so.
Aber ich denke nach mehr als 20 Jahren Gruppenteilnahme sollte es auch Toleranz gegen anders denkende geben - und das ist eindeutig an Claus gerichtet, der wohl meinen Eintrag als Angriff auf Gruppen sieht.
Das ist er nicht. Wohl aber die Überlegung, was kann ich verbessern - was gefällt mir nicht, was ich ändern möchte.
Wir haben die Mittel zur Veränderung - zur Besserung - die Erfahrungen in den Gruppen um eventuelle Schwächen zu erkennen und zu beseitigen.
Man sagt, ein alter Baum läßt sich nicht verpflanzen. Manchmal scheint es mir, das Menschen die lange in einer Gruppe sind, zu so alten Bäumen werden.
Sie werden steif und unbeweglich und beharren voll auf ihren Standpunkt.
Doch die Umgebung um den eigenen Standpunkt verändert sich...mehr als man glaubt und man sollte daher prüfen, ob es noch der richtige Standpunkt ist, auf den ich stehe.
Die Möglichkeit der eigenen Veränderung nicht aus den Weg gehen.
Ich finde Spielerselbsthilfegruppen sehr wichtig und wertvoll. Aber gerade das nimmt mich in die Verantwortung zu überlegen, was läßt sich verbessern - was kann ich selbst dazu beitragen.
Schade, das ich doch etwas mißverstanden wurde.
Aber auch das wird mich an meiner eigenen Vorwärtsbewegung nicht hindern.
Selbst wenn es falsch ist was ich tue - man erkennt es meißt erst später -
ich will für mich die Vorwärtsbewegung - und die auch in einer positiven aktiven Gruppe für Spieler und MITBETROFFENE.
Vielleicht hat ja der Eine oder Andere Lust mitzuwirken ?
Das Altbewährte mit Neuen zu verknüpfen ?
Für mich ist das eine Herausforderung, der ich mich gerne stelle.
Allen lieben Gruß
Gerri

Cl@us
25.04.2006, 12:15
Hallo Gerri,
du kannst einfach nicht aus deiner Haut (Sichtweise). Mich als Starr zu bezeichene ist einfach unverfroren, kried doch erst mal die Kurve, bevor du das grosse Wort führst.
Das war mein letzter Beitrag zu deinen Ausführungen hier, mein inneres Gleichgewicht ist mir lieber als "Wortklaubereien" da bist du eindeutig besser im Reden und Schreiben, ich handle lieber.
Alles Gute ENDE

Cl@us
25.04.2006, 12:24
Hallo Maik,
was ich dir sagen wollte ist die Sache mir der Anonymität oder "Diskretion", mir geht es auch oft so das ich Schwierigkeiten habe in der Gruppe. Wenn zum Beispiel nur Oberfläcjlisches Zeugs geredet wird oder die Raucher KEINE Rücksicht auf Nichtraucher nehmen, wenn viele sich nur bedienen lassen und keine Aufgaben in der Gruppe übernehmen usw. Leute die Kritisieren und keine Kösungsvorschläge haben. Oder die einmal da waren und Alles Ändern wollen und dann nicht mehr kommen.
Die Gruppe die ich am rehelmässigsten besuche, dort entscheiden die Teilnehmer jeder Abend wie es ablaufen soll die Gesprächsrunde, von wegen Starr!!!
In einer Gruppe wird auch empfohlen ca 10 Mal zu kommen und dann zu entscheiden ob es das richtige ist, eines lerne ich immer wieder in der Gruppe, das es sich Nicht nur um mich dreht und alle Tun was ich für richtig halte!!!
Ich gehe nicht dorthin weil ich perfekt bin, sondern in vielen Dingen auch des Miteinader Teilens so meine Probleme habe.
Gruss
Claus

Gerri
25.04.2006, 12:29
Naja, langsam wird die Problematik wohl jedem klar.
Gerri

Gerri
25.04.2006, 12:34
Naja, langsam wird die Problematik wohl jedem klar.
Obwohl - ich wollte keine neuen Probleme - mir reichen die Alten.
Gerri

Cl@us
25.04.2006, 13:47
Toll, du solltest Politiker werden

Maik
25.04.2006, 14:59
Hallo Claus,
also ehrlich gesagt, weiß ich überhaupt nicht, was ich von Deiner Antwort halten soll. Soll ich mich angegriffen fühlen ? Sind da Vorwürfe enthalten ?
Für Dich scheint zu gelten, entweder, man ordnet sich der Gruppe unter oder man soll es sein lassen. Sollte dem so sein, dann sind wir beide einfach komplett unterschiedlich. Ich bin halt ein Mensch, der etwas aus- bzw. anspricht, wenn ihm etwas nicht paßt und das sollte auch in einer Gruppe möglich sein. Wenn nicht, dann ist es halt nicht das Richtige für mich, also habe ich mich entschieden, mir eine andere Gruppe anzusehen. Daraus folgere ich aber nur, daß ich nicht grundsätzlich gegen Gruppen bin, sondern einfach nur mit der einen ein nicht so gutes Gefühl habe.

Warum habe ich das Gefühl, daß Du Gerri und mich angreifst - nur weil wir eine andere Meinung haben ?
Das Leben wäre doch langweilig ohne unterschiedliche Meinungen, oder ?

Wenn ich ehrlich bin, kommt es mir so vor, als fühltest Du Dich "persönlich" angegriffen, weil Du in der Gruppe, von der ich gesprochen habe, ebenfalls dabei bist. Warum ? Hättest Du auch so reagiert, wenn ich von einer Gruppe in Berlin oder sonstwo gesprochen hätte ? Ich glaube nicht.

Aber egal, wir sollten das Thema hier beenden, weil ich mich mit niemandem streiten möchte, sondern etwas lernen will und etwas weitergeben möchte. Darin sind wir uns bestimmt einig, oder ?

Danke & Gruß
Maik

Gerri
25.04.2006, 15:50
Hallo,
mir liegt sehr an den Austauch über dieses Thema.
Daran , das sich jemand fälschlicherweise angegriffen fühlt, kann ich allerdings nichts ändern.
Es liegt und lag nicht in meiner Absicht etwas als falsch oder richtig zu bezeichnen - und wer aufmerksam liest, wird es auch erfahren.
Mir liegt aber an einer Überlegung was kann getan werden, damit sich Menschen in Gruppen mehr wohlfühlen. Am eigenen Beispiel wurde hier gezeigt
warum es an den Wohlfühlen hapert. Und das mag in der eigenen Person begründet sein , brauch nicht an den Gruppen liegen.
Es verweist jedoch aus die Tatsache, das es Menschen gibt, die sehr wohl ein Problem haben sich in Spielergruppen wohlzufühlen - und wenn ich die Thematik hier verfolge sehe ich was davon übergeblieben ist.
Wieder einmal Vorwürfe und der Versuch die eigene Situation als beispielhaft darzustellen - ohne ein Gedanke daran zu verschwenden, was kann mein gegenüber gemeint haben - besteht eigentlich für mich die Möglichkeit mich meinen gegenüber zu nähern.
Wenn ich das Wort Politiker sehe - welche Ignoranz steckt darin - heißt es doch Politiker lügen alle.
Diese Ignoranz - auch innerhalb der Gruppen gegenüber Menschen die eigene Ideen haben ist es doch, die zur Stagnation innerhalb der Gruppen führt.
Beispielhaft wird hier in Oposition gemacht - warum auch immer.
Aus einer Überlegung - was tue ich - was kann ich besser machen - wird hier ein Streitgespräch ?
Nein kein für und wieder - eher Ausdrücke wie sorg erst mal für dich bevor du Worte schwingst.
Ich denke ich habe sehr für mich gesorgt - und für meine Familie - und ein derartiges paar Schuhe brauch ich mir nicht anzuziehen.
Gewiß kann es auch unterschwellig auf meinen Rückfall gemünzt sein den ich vor einigen Wochen hatte - aber das wäre wohl unterste Schublade - oder ?
Nein, auch Maik und ich sprechen nicht unbedingt die selbe Sprache - sind aber gewöhnt unsere auch öfters unterschiedlichen Meinungen zu überdenken und zu tolerieren.
Meinen Kopf in den Sand stecken werde ich nicht.
Und ich brauche nicht unbedingt ein amerikanisches Prinzip um meine Ideen auch Taten folgen zu lassen.
Das ich nicht nur in Worten aktiv bin, wissen Menschen die mich kennen.
Manche behaupten etwas ohne zu hinterfragen.
Meine Frage ist ganz simpel : Was muß geschehen, damit ich mich in der Spielergruppe wohl und Zuhause fühle.
Denn nur dann besteht für mich die Möglichkeit mich zu öffnen - zu geben und zu nehmen.
Herzlichst
Gerri

K@rl
26.04.2006, 11:18
Hallo Gerri,

ich wollte eigentlich nicht mehr auf Postings von Dir antworten. Du weißt sicherlich warum. Ich habe aber am Montag mit Verena gesprochen und sie hat mir geraten es doch zu tun obwohl ich ehrlich gesagt Angst habe wieder ungerechtfertigt verbal angegriffen zu werden, denn ich hatte ja schon in einem meiner letzten Postings geschrieben, dass ich da eine traumatische Vergangenheit habe.

Sei es drum, ich möchte zu dem Thema und Deiner Frage aber gerne meine persönliche Meinung loswerden.

Was muß geschehen, damit ich mich in der Spielergruppe wohl und Zuhause fühle fragst Du, weil dann die Möglichkeit besteht mich zu öffnen. Wenn ich das für mich betrachte, so habe ich mich jahrelang bei meiner Familie zu Hause gefühlt und mich trotzdem nicht geöffnet, also zu Hause muss ich mich nicht unbedingt fühlen. Öffnen muss ich mich jedoch, denn da liegt sicherlich ein Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie. Wem gegenüber öffne ich mich am ehesten? Bei mir war es mein bester Freund, denn bei Ihm war ich mir am sichersten, dass ich Ihn nicht verliere, wenn er von meiner Sucht erfährt. Bei der Familie war es anders, hier hatte ich Angst sie zu verlieren, ist zum Glück nicht geschehen. Wo habe ich mich noch geöffnet? Natürlich dem Therapeuten gegenüber in den Einzelgesprächen. Wie Du weißt habe ich auch 2 verschiedene Selbsthilfegruppen besucht. Habe ich mich da zu Hause gefühlt? Nein, ich denke ich kann mich nur an sehr wenigen Orten zu Hause fühlen. Da gehört für mich mehr zu als Menschen, die das selbe Schicksal wie ich teilen und die gemeinsam einen neuen Weg suchen. Habe ich mich in den SHG's wohl gefühlt? Nein, auch dass kann ich nicht sagen. Es wurde sehr stark geraucht in beiden Gruppen und das hat mich als ehemaliger Raucher schon sehr gestört, dies um so mehr, als ich darauf hingewiesen hatte und im Vorfeld gesagt wurde, das nur in den Pausen geraucht würde. Über den Inhalt der Gespräche will ich nichts sagen, um mich nicht den Vorwurf auszusetzen ich hätte etwas ausgeplaudert. Ich habe jedoch für mich entschieden, dass ich mich in beiden Gruppen nicht wohl fühle und sie wieder verlassen.

Nun könnte man sagen ich bin überhaupt nicht gruppentauglich. Ich denke als Spieler habe ich mich über Jahre abgekapselt, habe in meiner eigenen beschränkten Welt gelebt, habe immer weniger am Gemeinschaftsleben teilgnomenn, bin immer mehr zum Einsiedler geworden. Natürlich ist es mir da schwer gefallen von einem Tag zum anderen mich in eine Gruppe zu integrieren. Aber untauglich für das Gruppenleben war ich dann doch nicht. Ich bin über 9 Monate in eine Selbstfindungs und Motivationsgruppe gegangen. Ob da ein großer Unterschied zu einer "normalen" SHG besteht, kann ich jetzt nicht sagen. Diese Gruppe wurde professionell von einem Therapeuten geleitet. Es gab immer ein Thema, dass behandet wurde. In der Stunde wurden schon Themen für die nächste Woche festgelegt und man hatte Zeit sich darauf vorzubereiten. Hier habe ich mich zwar auch nicht zu Hause, aber wohl gefühlt, ich habe die Professionalität geschätzt und konnte mich auch öffnen. Ich habe es dann auch bedauert, die Gruppe wieder verlassen zu müssen, um den begrenzten Platz frei zu machen.

Dies mag jedoch nicht für jeden zutreffen, denn auch in dieser Gruppe hatten wir eine starke Fluktraktion. Für mich war das ganze jedoch sehr zielgerichtet und entsprach so meiner persönlichen Mentalität.

Ich denke eine Gruppe in der sich jeder wohl oder gar zu Hause fühlt wird es nicht geben. Man sollte es jedem aber auch selbst überlassen, das er entscheiden kann, die Gruppe wieder zu verlassen, wenn er sich hier nicht wohl fühlt, denn dass ist meiner Meinung nach das Wichtigste.

Liebe Grüße

K@rl

Gerri
26.04.2006, 15:24
Hallo Karl,
du bist mir einen Schritt vorweg, denn auch ich hätte versucht, neu mit dir ins Gespräch zu kommen.
Ich will nicht Sachen von gestern aufwärmen - und bestimmt gehören zum Streit immer zwei (mindestens). Will nur hier kurz mitteilen das ich über manche Dingen doch verletzt und enttäuscht war.
Aber wenn da klärungsbedarf ist, dann besser über Mail.Werde dir diesbezüglich in den nächsten Tagen schreiben.
Du hast wohl Recht - Zuhause ist die Familie. Was ich im Bezug auf Gruppe mit Zuhause meinte , liegt jedoch etwas anders.
Hinein kommen in die Gruppe - sich freuen die Menschen der Gruppe zu sehen - wissen, ich darf auch Fehler machen - ich werde so angenommen wie ich bin. Das macht für mich das Zuhause fühlen in einer Gruppe aus.
Da ich das in meiner Gruppe auch nicht fand und konnte, zog ich mich letztlich zurück.
Natürlich wird es niemals eine Gruppe geben , in der sich jeder wohlfühlt. Dazu sind wir zu inviduell.
Aber ähnlich deiner Gruppe, wie du sie erlebtest in den neun Monaten möchte ich es auch für mich.
Eine Zielsetzung - Bearbeitung von Themen - Aktivitäten wie Seminare - Besuche in der Gruppe durch Fachtherapeuten , die Hilfestellung leisten können. Das verbunden mit einer vertrauensvollen Atmosphäre halte ich für mich als die richtige Form der Selbsthilfe.
Sich gegenseitig akzeptiern und tolerieren - ich denke dann werden auch Probleme zwischen Rauchern und Nichtrauchern unbedeutend.
Gerade an unsere Toleranzgrenze müßen wir sehr arbeiten - weil wir eben sehr sensibel und verletzbar sind .. auch wenn oft eine harte Schale täuscht.
Unsere Anstrengungen, Anerkennung zu bekommen, spielen da wohl auch mit.
Ja - ich will versuchen eine Spielergruppe nach diesen Vorstellungen aufzubauen - und suche Hilfe auf diesen Weg.
Hilfe von und durch Spielsüchtigen und ihren Angehörigen, die sich vorstellen können zu einer solchen Spielergruppe zu gehören.

Hab mich über dein Eintrag gefreut
Lieben Gruß
Gerri

Gerri
26.04.2006, 15:24
Hallo Karl,
du bist mir einen Schritt vorweg, denn auch ich hätte versucht, neu mit dir ins Gespräch zu kommen.
Ich will nicht Sachen von gestern aufwärmen - und bestimmt gehören zum Streit immer zwei (mindestens). Will nur hier kurz mitteilen das ich über manche Dingen doch verletzt und enttäuscht war.
Aber wenn da klärungsbedarf ist, dann besser über Mail.Werde dir diesbezüglich in den nächsten Tagen schreiben.
Du hast wohl Recht - Zuhause ist die Familie. Was ich im Bezug auf Gruppe mit Zuhause meinte , liegt jedoch etwas anders.
Hinein kommen in die Gruppe - sich freuen die Menschen der Gruppe zu sehen - wissen, ich darf auch Fehler machen - ich werde so angenommen wie ich bin. Das macht für mich das Zuhause fühlen in einer Gruppe aus.
Da ich das in meiner Gruppe auch nicht fand und konnte, zog ich mich letztlich zurück.
Natürlich wird es niemals eine Gruppe geben , in der sich jeder wohlfühlt. Dazu sind wir zu inviduell.
Aber ähnlich deiner Gruppe, wie du sie erlebtest in den neun Monaten möchte ich es auch für mich.
Eine Zielsetzung - Bearbeitung von Themen - Aktivitäten wie Seminare - Besuche in der Gruppe durch Fachtherapeuten , die Hilfestellung leisten können. Das verbunden mit einer vertrauensvollen Atmosphäre halte ich für mich als die richtige Form der Selbsthilfe.
Sich gegenseitig akzeptiern und tolerieren - ich denke dann werden auch Probleme zwischen Rauchern und Nichtrauchern unbedeutend.
Gerade an unsere Toleranzgrenze müßen wir sehr arbeiten - weil wir eben sehr sensibel und verletzbar sind .. auch wenn oft eine harte Schale täuscht.
Unsere Anstrengungen, Anerkennung zu bekommen, spielen da wohl auch mit.
Ja - ich will versuchen eine Spielergruppe nach diesen Vorstellungen aufzubauen - und suche Hilfe auf diesen Weg.
Hilfe von und durch Spielsüchtigen und ihren Angehörigen, die sich vorstellen können zu einer solchen Spielergruppe zu gehören.

Hab mich über dein Eintrag gefreut
Lieben Gruß
Gerri

K@rl
26.04.2006, 15:44
Hallo Gerri,

ich habe mich auch gefreut, eine Antwort von Dir zu bekommen. Ich denke auch, dass wir noch einiges aufzuarbeiten haben, aber das sollten wir wirklich besser per Mail oder Chat machen. Ich meine nämlich, dass da auch durch dritte etwas rübergekommen ist, was absolut nicht den Tatsachen entspricht, hier habe ich auch lernen müssen.

Die von Dir angesprochene Zielsetzung kann ich nur unterschreiben, ohne zu wissen wo ich hin will geht es nicht, es ist nicht nur ein raus aus den alten Gewohnheiten, sondern ich muss auch die entstehenden Lücken wieder füllen.

Soweit erst mal, ich freue mich auf Deine Mail

Gruß Karl

andreasg
26.04.2006, 17:04
Das mit der Demut ist wirklich nicht ein einfaches Thema. Es erfordert wirkliche Befreiung von Starrheit - Sturheit, die ich ohnehin habe!
Demut heißst für mich zu allererst , daß ich mich klein machen kann, um GROSS zu werden.
Nicht ich habe immer Recht, grade in meiner Handlungsweise - und die anderen "Unverstanden" sind die Bösen, sondern ich handele fehlerhaft, weil ich handele und werde folgerichtig nach meinen Fehlern beurteilt. Das ist ja auffälliger, als das, was ich richtig mache. Diese Dinge sind gegeben. Werden zum Selbstverständnis - z. B. in der Gruppe.
Als Bespiel: Ich habe einen Dienst in meiner Gruppe übernommen, der nicht ausgeschrieben war, (Downloads von Einladungen, Literatur, Protokollen, etc. aus dem Internet und brachte sie ausgedruckt mit in den Meetingsraum. Dafür beantragte ich eine einmaligen Betrag für entstandene Kosten.
Mein versäumnis, mein Fehler: Den Dienst gab es ja gar nicht, also keine Kostenberechtigung, weiter: ich brachte eine einmalige Quittung (mit Symbolgehalt) mit, statt z.B. gebündelte Quittungen, z.B. Copieshop.
Ich habe hier also zwei Fehler begangen.
Es ist ja gerade der Sinn eines Arbeitsmeetings, an die wirklichen Gefühle heran geführt zu werden.
In dieser Lage sah ich mich bei diesem Arbeitstreffen - der Kassenprüfung gewaltigen emotionalen Schüben ausgesetzt.
Das darf sein. Dafür sind Meetings da!
Nicht der Freund, der mich so "böse " konfrontierte ist der Buhmann, oder auch ich nicht, nein!
Das "Ich meine es doch nur gut mit Euch allen", diese Gluckenhaftigkeit, meine Meinung, meine Aktionen in den Vordergrund zu stellen,
mich selber als: "Ich bin die Gruppe, und die Gruppe ist mein Kind!" beinhaltet krankhaftes süchtiges Verhalten.
Daß es gedschieht, ist bei Süchtigen normal, normal krank, aber wir sollten Worte finden, Diskrepanzen zu lösen.
Weder im Supermarkt noch in der Straßenbahn kann ich vor Wut weinen, wenn ich in meiner Bedürftigkeit nicht gesehen werde, (an der Kasse Schange stehen, keinen Sitzplatz bekommen).
In einer Selbsthilfegruppe kann ich aber drauflos heulen, weil jemand da ist, der mich versteht. Auch wenn keine zwei Spieler sich gleichen!
Gut so.
Dieser Reibefläche bin ich in der Spielstätte ja aus dem Weg gegangen.
Angst vor Menschen und vor Wirtschaftlicher Ungewißheit waren die Folgen.
In derDemütigung unterordne ich m ich aber dem Gruppengewissen.
Brauche ich wirklich Euer Geld, selbbst als ALG !! Empfäenger - für ein paar Ausdrucke?
Würde es Sinn machen, statt einem Euro - Schein meinen Dienst - als Gabe für eine funktionierende Gruppe anzubieten. Bringt mir der Aufenthalt in einem Copyshop oder Internetcafe (Ohne Sportwetten = Online - Casino, sondern wie hier im Spielsucht - Forum mehr Erbauung , als in Räumen, in denen ich mich verzweifelnd nicht lösen kann.
Demut schafft mir Raum für Freiheit in meinen Empfindungen. Meine fünf Sinne begrifen, meinen Körper kennenlernen, Freude an der Schöpfung Kunst, Musik. Es dreht sich nicht mehr alles um mich.
Ich selber bin Teil Gottes Schöpfung.
Jetzt und hier bin ich im Urlaub und weiß, daß "meine Gruppe" ohne mich lebt und ich bin Gewiß, nach meiner Heimkehr dort wieder Heim finden werde.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Gerri
26.04.2006, 17:52
Hallo Andreas,
ich freue mich von dir zu lesen.
Insbesondere auch, weil wir mit deinen Eintrag ein Stück die Kritik verlassen.
Gewünscht waren ja letztlich positive und negative Erfahrungsberichte.
Es ist wirklich schön zu lesen, das du dich bereits im Urlaub auf deine Gruppe freust - ja, das du dich dort heimisch fühlst.
Von "meiner Gruppe" zu sprechen empfinde ich allerdings nicht als Suchtverhalten - sondern als Identifizierung mit dieser Gruppe - und das wird wohl letztens für jede Gruppe ideal sein. Ob für den Einzelnen selbst - das wäre ein anderes Thema.
Du hast dieses Wohlfühlgefühl in deiner Gruppe für dich gefunden,es hilft dir deinen Alltag zu bewältigen und das Gefühl der Zugehörigkeit scheint bei dir stark ausgeprägt. Es tut dir selbst gut - und somit bedarf es wohl nicht einer Veränderung. Es ist dein Weg - und wenn der mit der eigenen inneren Zufriedenheit gekoppelt ist, darf man das rundherum als positiv sehen.

Nun erlebst und hörst du hier, das dein Weg nicht für jeden gehbar ist. Es gibt immer mehrere Wege ein Ziel zu erreichen - hier wird versucht ein Weg zu finden für Spielabhängige, für die dein Weg nicht machbar scheint.
Allerdings mit der gleichen Zielsetzung - des sich wohl Fühlen wollens in einer Gruppe. Einen Weg den inneren Spieldrang zu besiegen und somit den Alltag und das eigene Leben positiver werden zu lassen.

Nein wir sind keine Gegner - wir sind Menschen - sehr inviduell - mit dem gleichen Suchtverhalten ausgestattet.

Wir werden auf unseren Weg unsere Suchtfreiheit und innere Zufriedenheit auch erreichen.

Ich wünsche dir weiterhin die Wärme und Geborgenheit deiner Gruppe - und dein persönliches Wohlbefinden.

Lieben Gruß
Gerri

nimitz
26.04.2006, 21:09
Hallo an alle.....Gerry, Maik....usw.

ich verfolge euer Gespräch über die SHG´s mit, und wollte mich schon zu Anfang melden, habe es aber auf Heute verschoben.
Ich erzähle einmal wie es bei mir war, auch wenn ich den Unmut von Claus damit einfange. Wobei ich der meinung bin, das keiner etwas aus der Gruppe heraus getragen hat....aber hier soll jeder seine Meinung vertreten.

Ich bin Spieler, und 1992 das erste Mal mit einer SHG der GA in Verbindung gekomen.
Wir waren damals bis zu 30 Spieler, die sich trafen. Es wurde geraucht, und Kaffee gab es auch reichlich.
Was sehr schön war, es gab eine 10 Minütige Redefreiheit...nach 10 Minuzten wurde der Freund aufgefordert zum Ende zu kommen....was auch immer geschah....um es zu verdeutlichen...der Freund der redete, wurde nicht abrupt unterbrochen.
Die Themen....hier ist es auch so gewesen, dass Freunde teilweise davon berichteten, dass sie kein Parkplatz gefunden hätten, und deshalb ein paar Minuten zu spät kamen. Der eine Freund erzählte diese Geschichte des öfteren.....ein lächeln...auch von euch....dieser Freund fuhr eine MOFA.....
Nach drei Jahren trennten sich ein paar Freunde...ich war darunter von dieser Gruppe, und machten eine eigene auf.
Es wurde von vorherein folgende regeln aufgestellt:
10 minütige Redezeitbegrenzung - Nichtrauchermeeting mit Raucherpause.

Diese Gruppe besucht ich weiterhin über 7 Jahre und ich ging gerne dorthin. Icvh traf Freunde...für mich war es, so sehe ich es heute....meine Familie...dabei hatte ich eine...Frau und Kind.
Mittlerweile lebe ich getrennt....was für mich die richtige Entscheidung war...aber das ist eine andere Geschichte.
Auch wir haben uns nach den Richtlinien der GA gerichtet. Wobei wir mit dem reinen nur von sich zu erzählen abgewichen sind. Dieses kam aber automatisch, nachdem ein Freund nach 5 jähriger trockenheit einen Rückfall gebaut hat. Wir allen sahen es kommen, doch keiner wagte sich dieses offen im Meeting oder auch ausserhalb des Meetings zu erzählen.
Wir waren damals alle sehr geschockt, und wurden gegenüber allen sehr viel offener...und freier. Natürlich wurde auch über privates während der 10 Minuten geredet, aber es wurde zu Anfang grundsätzlich gefragt, ob jemand ein Problem hat, welches er jetzt sofort von sich geben möchte....hierauf wurde immer Rücksicht genommen.
Auch kam es vor, dass die Gruppe sich insgesamt unwohl fühlte....aber es gab immer einen freund....aus dieser Gemeinschaft, der das ansprach, und dann wurde über uns geredet....wie die gruppe läuft, was verändert werden sollte...wie wir uns alle besser fühlen würden.
Es wurde nicht diskutiert, aber jeder konnte seine Meinung dazu tragen, und schon lief wieder alles wie Butter in der Sonne.
Auf Neue wurde zugegangen...sie wurden gefragt, ob sie etwas erzählen wollten...die meisten haben dies erst beim zweiten oder dritten Besuch getan....aber sie hörten angeregt zu...vor allem dann, wenn jemand von uns alten...seine Geschichte erzählte.
Im Großen und Ganzen waren wir ein Stamm von 10 - 12 freunden....die sich alle freuten, wenn wieder unser tag war.
Ich bin es auch gewohnt, dass Vorschläge für Veränderungen gemacht wurden...und von allen gemacht werden konnten.....es wurde dann abgestimmt....die Mehrheit wurde angenommen....und dann geändert oder halt nicht.
Ich fühlte mich wohl in der Gruppe...und bin gerne einmal die Woche dorthin gegangen. Dank der Gruppe bin ich vom Spielen weg gekommen.

gruß nimitz

Cl@us
27.04.2006, 00:06
Lieber Nimitz,
wieso um Gottes Willen sollte ich Dir böse sein (Unmut), es ging mir nur darum wenn ich aus einer Gruppe von MIR erzähle das ich in Punkto Anonymität machen kann was ich will! Aber nicht in Punkto Anonymität der anderen Teilnehmer der Gruppe, hättest Du es gerne wenn ich zB. mit Dir im Meeting säße, das ich persönliches von Dir hier im Forum ausbreite??
Ich Verstehe die GA-Literatur zum Thema Meetingsablauf als Vorschläg nicht als Vorschrift (Richtlinie).
Von den GA-Meetings die ich bisher besucht habe, war jedes im Ablauf anders bedingt durch das Thema und die Teilnehmer....
Außerdem ist mir das mit den GA-Programm eine persönliche Sache, die ich niemals jemanden aufschwatzen würde. Die Gruppen die ich besuche, haben da nicht viel mit Programm zu Tun, kennst Du jemanden der die nSchritte alle bearbeitet hat! Ich Nicht!
Ist aber eine Hilfe, für den der daran Glaubt.
Mir hats geholfen, aber viel wichtiger war für mich, das in den Gruppen Leute saßen die Erfahrunge hatten, mit Therapie Schuldenberatung usw. und die sich meiner Erbarmten! Ohne diese Menschen hätte ich es Nicht geschafft, es gabe viele ind der Gruppe die mir Bücher empfahlen und schlaue Reden hielten, aber wenn ich konkret um Hilfe bat haben sie nur Ausreden parat oder kamen nicht wieder ins Meeting!!!!
Deswegen sind mir Menschen lieber die klug handeln als schlau zu reden.
gute 24 Stunden
Claus

Gerri
27.04.2006, 00:35
Jetzt geht mir aber der Hut hoch.
Ich kenne weder Claus noch seine Gruppe noch bewußt irgendeine Person aus dieser Gruppe.
Was soll dein Getue ?
Ich habe dich nicht angegriffen oder beleidigt -
du hast mich mit deinen zweifelhaften Anschuldigungen gekränkt und verletzt-
wenn du meinst ich gehe über solches Verhalten kalt lächelnd weg, dann irrst du dich.
Warum denkst du einfach nicht darüber nach ob auch du was falsch gemacht haben könntest ? Aber das steht dir wohl nicht zu.
Denn stell dir vor Claus - auch andere haben Gefühle die man verletzen kann - nicht nur du.
Gerri

Cl@us
27.04.2006, 01:46
Hallo Gerri,
keine Kommentare - keine Verletzung..
Ignoriere mich einfach, so wie ich Dich.
Ich mag dich nämlich Nicht

Gerri
27.04.2006, 13:19
Hallo Nimitz,
alles was du über den Verlauf Eurer Gruppenabende berichtest,weißt doch darauf hin, das es bei Euch doch im großen Ganzen paßt.
Vor allen Dingen, weil ihr Euch ja auf die Gruppenabende freut.
Ich denke schon, das ich mich in solch einer Gruppe wohlfühlen würde.
Aber wie du aus eigener Erfahrung schilderst, war eine Menge Eigeninitiative von Nöten um dieses zu erreichen.
Diese Eigeninitiative ist es, die wir wohl brauchen - die ein Stillstand verhindert und letztlich auch Gruppen schafft in denen sich Menschen wohlfühlen.
Klar - Verbesserungen und Ausarbeitungen sind immer möglich. Aber ihr habt denke ich, eine gesunde Gruppenbasis.
Ich wünsche dir - und deiner Gruppe weiterhin ein erfreuliches Zusammenarbeiten.
Lieben Gruß
Gerri

Gerri
27.04.2006, 15:34
Hallo,
ich möchte zur allgemeinen Information ein parr Worte hinzufügen.
In der Spielersuchthilfe ist es nicht so, das es nur GA und AS-gruppen gibt.
Auch der Kreuzbund - die größte Suchthilfeorganisation Deutschland - dem Caritas nahestehend, bietet Hilfe für den Spielkranken in Selbsthilfegruppen.
Ebenso das Blaue Kreuz - Diakonienah.
Es bewegt sich also einiges für uns - wir müßen uns mitbewegen.
Im übrigen - es ist selbstverständlich das Gruppeninternes nicht nach außen getragen wird .
Wer behauptet, ich hätte das je getan, den bezeichne ich offiziell als Lügner.
Ich hoffe, das ein jeder von Euch seinen Weg findet.
Lieben Gruß
Gerri

Gerri
28.04.2006, 16:20
Für Menschen aus dem westlichen Ruhrgebiet (Mülheim - Oberhausen - Duisburg - usw. ) die eventuell Interesse haben mit mir gemeinsam eine neue Spielergruppe aufzubauen, hier der Einfachheit wegen meine Mail :
gerri171@arcor.de
Freue mich über jede Zuschrift - egal ob Spieler oder Mitbetroffener.
Allen ein schönes Wochenende
Gerri

Gerri
09.05.2006, 14:28
Hallo,
nach wie vor sind wir mit der Gründung einer Selbsthilfegruppe für Spieler beschäftigt. Dafür käme der Raum Mülheim/Oberhausen im Betracht.
Wer Interesse hat daran mitzuwirken, melde sich bitte unter meiner Mail. (Letzter Eintrag).
Danke
Gerri

Chris
29.05.2006, 00:49
Hallo Maik,
Habe vor Jahren auch mal ähnlich empfunden es gäbe zu wenig Resonanz auf meine Beiträge, lies bitte dazu auch meine Antwort auf Sternchen und ...
anläßlich des Film die Spielerin.
Ansonsten sollte Gruppenreglen nicht ein Dogma sein, sonder nur ein Chema,
wie es laufen kann, wenn die Mehrheit sich offen einbringt und einer aufgrund seiner Erfahrung durch Trockenheit etwas moderieren kann kann ,aber nicht zur Selbstdarstellung, keiner ist mehr wert als der andere,(GA regeln),
Konflikte enstehen durch Feedback von nassen, die erst mal besser zuhören sollten um sich selber zu verändern, statt andern irgendetwas zu predigen.
Daher muß man in der Gruppe wenn man sich nicht kennt, sehr vorsichtig sein,
insofern haben Regeln doch einen gewissen Sinn, Süchtige in Gruppen sind nun mal leicht verletzbar und empfindlicher als andere, das reicht jetzt
habe fertig, Deine Meinung würde mich jedenfalls interessieren,
Bis denn
Chris

Maik
29.05.2006, 09:44
Hallo Chris,

ja, Du hast natürlich recht, daß die Regeln mehr oder weniger sinnvoll sind. Das wollte ich mit meinem damaligen Eintrag auch gar nicht bezweifeln. Mittlerweile hat sich hier (in meiner Denke) auch schon sehr viel getan, denn ich habe mich mit einem Gruppenmitglied sehr intensiv ausgetauscht und auch das hat meine Ansicht um Einiges verändert. Ich werde mich der Gruppe erneut stellen und versuchen, mich mehr einzubringen. Danach werde ich hoffentlich meine Kritik zurücknehmen oder zumindest relativieren können. Das wird sich sicherlich noch zeigen.
Eventl. fehlte mir auch die Geduld. Ich denke, es sind viele Sachen zusammengekommen, die mich zu meiner Meinung gebracht haben.

Allerdings empfinde ich eines als sehr wichtig - selbst wenn die Regeln in einer Gruppe schon seit 20 Jahren oder wielange auch immer bestehen und sich als gut etabliert haben, so sollte in meinen Augen, auch immer Platz für Kritik und eine mögliche Veränderung vorhanden sein.

Gruß
Maik

Heide
30.05.2006, 18:47
Hallo,
ich kann mir kein Urteil erlauben über das, was inhaltlich in der GA-Gruppe stattfindet ...aber ich habe erfahren, dass einigen Süchtigen die GA nicht genügt, um wirklich an sich zu arbeiten.
Es ist alles freiwillig. Ich erzähle, wenn ich erzählen will...wenn ich nicht komme, gibts keine Konsequenzen.
Mein Mann geht nun über ein Jahr in die Gruppe, er hat aufgehört Geld zu verspielen, dafür spielt er immer noch mit Menschen, mit Gefühlen und mit LGAuthentizität. Gesund ist er noch lange nicht. Also ich meine: Gruppe ist gut, aber zum Gesundwerden bedarf es einer Therapie.

Heide

Harry
30.05.2006, 20:00
Hallo,
ich möchte auch meine Erfahrungen mit verschiedenen SHG mitteilen. Ich bin mehrfachabhängig und schon seit mehr als 24 Jahren in verschiedenen Gruppen gewesen früher meist Alkoholiker Gruppen. Seit etwar 1-2 Jahren habe ich dann auch verschiedene Spieler und AA Gruppen aufgesucht weil ich psychische Probleme bekommen habe und dachte ich brauche eine Gruppe.
Ich kann gar nicht verstehen was in einer Spielergruppe besprochen wird und ich kann auch nicht viel mit den AA Grundsätzen anfangen.
Ich möchte in einer Gruppe Erfahrungen mit den Suchtmitteln und Wege aus der Sucht (wie andere das geschafft haben) erfahren und nicht hören was ich zu tun und zu lassen habe.
Für mich ist bei Sucht einzig und allein der Punkt wichtig wo ich weiss dass ich süchtig bin, und das Sucht heisst ich kann das nie mehr kontollieren.
Für mich war nur immer die Abgenzung schwer für mich zu entscheiden was ich kontollieren möchte und was nicht.
Ich werde ganz sicher nicht mehr auf irgendeinen Beitrag hier eingehen sondern nur immer meine Erfahrungen mitteilen und wem das nicht passt ist mir egal. Also schreib mit doch einfach eure Erfahrungen auch mit Gruppen. Die Verschwiegenheitsregel der Gruppen bezieht sich auch Personen oder direkt Themen bei Gruppenabenden und nicht auf die Emfindung die man hier mitteilen will.

Liebe Grüße
Harry

Gerri
31.05.2006, 02:14
Hallo,
mir gefällt, das dieses Thema noch mal aufgegriffen wurde.
Was Heide schreibt - das ist nicht von der Hand zu weisen. Es ist auch nicht Sache der Selbsthilfegruppe zu heilen - wobei ich bei dem Wort Suchtheilung
überhaupt sehr skeptisch bin. Wie der Name Selbsthilfegruppe schon verrät, geht es hier um Hilfe zur Selbsthilfe. Mit Abweichungen im Verlauf der Gruppenabende ist das das Ziel aller SHG´s.
Diese Hilfe zur Selbsthilfe bewirkt bei manchen Spieler, das sie auch ohne Therapie spielfrei werden. Inwieweit Suchtverhalten aufgearbeitet wird, ist wohl sehr inviduell.
Auch will ich anführen, das auch nach einer Therapie ein Suchtkranker nicht geheilt ist - wohl eher eine Aufarbeitung seiner persönlichen Schwachpunkte erfolgt.
Bei SHG´s, bei Therapien - oder auch bei Hilfe durch den Partner, sehe ich den eigenen Willen aus der Sucht zu kommen als maßgebend für den Erfolg eingesetzter Hilfe.
Das mir dabei die eine Gruppe persönlich mehr zusagt als eine andere, ist natürlich gegeben - aber auch sehr inviduell. Was dem einen gefällt und hilfreich ist, stößt bei anderen auf Ablehnung.
Ich denke schon, das eine Therapie in Verbindung mit einer paralell laufende SHG - und das zusammenwirken mit unseren Angehörigen die optimalen Voraussetzungen sind ,meine Suchterkrankung entsprechend zu begegnen.
Die Erfahrungswerte von Beteiligten in den SHG´s sind dabei oft besonders wichtig - und bieten ein hohen Wiedererkennungswert meiner eigenen Probleme - und somit einen klareren Blick auf meine eigene Situation.
Das ich meine Situation - oft durch jahrzehntelanges Suchtverhalten geprägt - nicht von heute auf morgen klären kann, dürfte einleuchten.
Auch aus diesem Grund ist es wichtig eine SHG nicht nach 2 oder 3 Gruppenabende zu beurteilen. Ich denke, man sollte sich die Zeit lassen, in solch einer Gruppe reinzuwachsen.
Oftmals scheint mir der Suchtkranke doch da ein wenig zu ungeduldig.
Im übrigen - obwohl heute sehr gruppennah, bin ich da keine Ausnahme.
Als ich das erste Mal eine Gruppe besuchte war meine Eindruck - um Gottes willen - was willst du hier?
Ich besuchte die Gruppe nicht weiter - meinte es allein zu schaffen und war schnell wieder dort, wo ich war.
Bei meinen zweiten Anlauf klappte es besser - weil ich wußte was auf mich zukam - und weil ich es allein nicht geschafft hatte.
Mittlerweile ist es für mich selbstverständlich geworden mit meiner Suchtkrankheit zu leben. Ich weiß, sie wird immer in mir sein - doch ich habe das Wissen, wie ich sie immer mehr ersticke.Man kann damit leben - und gut -zufrieden - und in einer mittlerweile wieder sehr harmonischen Beziehung - wo sogar wieder eine Menge Vertrauen gewachsen ist.
Selbstverständlich ist für mich geworden meine Sucht IMMER im Auge zu halten - z.B. auch durch dieses Forum.
Ich denke da z.B. an einen Diabetiker - dem es ja auch gelingt seine Krankheit im Griff und im Auge zu behalten - obwohl er Diabetiker bleibt.
Wenn ich meine Suchterkrankung nicht mehr spüre, habe ich wohl alles richtig gemacht ..aber es entbindet mich nicht davon weiter Vorsorge für mich zu tragen.
Ist ja wieder mal länger geworden...
Heide, Harry und Maik
Euch einen lieben Gruss
Gerri

Harry
31.05.2006, 11:02
Hallo Gerri,
im großen und ganzen kann ich dir da zustimmen nur der vergleich mit zucker der hingt. ich hab zucker und es ab und zu was wo zucker drin ist, dann geht mein zuckerspiegel in die höhe und das wars.
für mich ist das große problem dass ich sofort von allem abhängig werde. ich muss alles extrem machen. deswegen kann ich auch nur beim alkohol die nie mehr variannte für mich wählen. essen spielen (z.B. mensch ärger dich nicht Skat usw.) möcht ich weiter machen, also muss ich da einen Weg finden, mit der "Sucht" zu leben. Mein Psychologe meint dass mit sehr viel Aufwand dass auch möglich ist, ich werd es sicher nicht beim Alkohol versuchen, aber sonst werd ich versuchen die Grümde zu bekämpfen und nicht die Sucht.
@Claus
ich denk ich weiss jetzt auch in welche Sucht du dich zurückgezogen hast.
In die Steitsucht und das mein ich ernst. Alles was ich von dir lese ist angriff.
Muss das sein, kümmer dich erst mal um deine eigenen Baustellen.

Liebe Grüße an alle
Harry

Gerri
31.05.2006, 12:30
Hallo Harry,
mit der Sucht leben ist das, was auch ich lernen mußte.
Der Hang zum Übertreiben in vielen Dingen liegt wohl in unseren Suchtpotential begründet, wodurch auch erklärbar wird, das es des öfteren zu einer Suchtverlagerung kommt.
Ich denke, dieses Suchtpotiental ist für uns aber auch in einer Richtung steuerbar, die unser Dasein nicht gefährdet.
Ein Teil meines vorhandenen Suchtpotential lenke ich für mich wohl auch in dieses Forum - was allein wohl erklärbar macht, warum ich mich hier so intensiv einbringe. Andere verlagern es vielleicht auch in Gruppenarbeit.
Wichtig ist, das ich nicht selbst - und auch Menschen die ich liebe unter meinen Suchtpotential leiden.
Ich denke nicht, das ich das aus mich herausbekomme - es ist zu tief verwurzelt. Aber ich kann es steuern - aber auch dieses steuern muß man lernen - und selbst das ist wohl nicht leicht.
Wenn ich für mich anerkenne das ich ein solches Suchrpotential habe, wird es aber steuerbar - weil man sich selbst dadurch besser einschätzt und hinterfragt.
Nach meiner Meinung leiden übrigens viele Menschen an ein Suchtpotential -welches allerdings nicht so gefährdende Bahnen nimmt.
Ich denke da an Fernsehsucht - PC Sucht - Rauchen - Sucht nach Süßem - Sucht nach übermäßigem Essen - die Liste läßt sich beliebig verlängern - und irgendwann taucht dann wohl die Frage auf, wer hat eigentlich kein Suchtpotential ? Putzsucht, Arbeitssucht, Machtsucht und Geltungssucht nicht zu vergessen.
Soweit also meine Gedanken dazu - es ist müßig sein Suchtpotential ausmerzen zu wollen. Wichtig - so sehe ich es - ist es in Bahnen zu lenken, die - wie schon gesagt - nicht schädlich für mich und den Menschen in meiner Umgebung sind,
Lieben Gruß
Gerri

Cl@us
31.05.2006, 12:36
Hallo Harry,
ich stimme Dir zu.
Du hast Recht, aber Du kannst es scheinbar nicht verstehen das ich Dir die rote Karte gezeigt habe.
Weil ich mit Dir nichts zu tun haben möchte, OK
Dein Problem
Claus

Harry
31.05.2006, 15:47
Hallo Harry,
ich stimme Dir zu.
Du hast Recht, aber Du kannst es scheinbar nicht verstehen das ich Dir die rote Karte gezeigt habe.
Weil ich mit Dir nichts zu tun haben möchte, OK
Dein Problem
Claus

lol wie im Kindergarten meld dich doch dort an.
LG'
Harry

Harry
31.05.2006, 17:00
@Claus
ich versteh ja nur eines nicht wenn du mit mir keinen Kontakt willst warum reagierst du dann auf jedes meiner Schreiben????????????????

LG
Harry

Chris
02.06.2006, 01:51
Hallo Maik,
Damit wir uns richtig verstehen, ich bin auch kein Regelfanatiker, sie können auch mal in Frage gestellt werden, bzw. verändert werden, Leben heißt Veränderung das gilt auch für eine SHG.
Wichtig sind für mich im Punkto Feedback. die Aussagen und Denkanstöße der Freunde ,die mich gut kennen und lange mehr als ein Jahr etwa vom Spielen oder anderen Süchten weg sind.
Wenn ich depressiv bin kann so ein kurzer Kick von einem Freund einen guten Anstoß geben mehr für sich zu tun.
Die offene ehrliche Auseinandersetzung,Spieler sind ja begnadete Lügner, ist sehr befruchtend und löst Spannungen ,die
immer mal wieder aufkommen.
Ich mache jetzt 12 Jahre Selbsthilfearbeit und sie hat mir oft mehr gebracht als das was vom therapeuten kommt, weil es einfach näher dran ist und manchmal mehr den Punkt trifft.
Dadurch das sich viele in die praktische Arbeit miteinbringen lebt unsere Gruppe ichfühle mich total wohl dort und möchte sie nicht missen.
Du willst das ja auch machen dabei wünsche ich Dir tiefgehende gute Gespräche wo Du Dich angenommen fühlst.
Fang erst mal an aus dünne Latten werden später dicke Bretter die gebohrt werden.
Herzlich
Chris

Gerri
09.06.2006, 07:55
Ja Harry,
manchmal ist es wie in einem Kindergarten. Wir spielen wohl auch alle gern.
Und wohl nicht nur miteinander - leider auch häufig gegeneinander.
Die Meinung anderer Betroffener wird bei Spielern wohl häufig nur dann akzeptiert, wenn sie konform geht.
Diskussionen unter Spielsüchtigen sind - warum auch immer - selten von erbauender Effiziens.
Etwas besser klappt es wohl in der Regel mit Menschen, die nicht von einer Spielsucht betroffen sind.
Woran das wohl liegen mag ?
An dir oder mir ? Oder an anderen ?
Vielleicht liegt es daran, das wir ein gutes Stück von der Norm abweichen..auch in unserem Verhalten.
Ich will dazu keine Meinung eröffnen - habe das Gefühl, als Spielsüchtiger fühlt man sich wohl zu schnell angegriffen und auf den Schlips getreten.
Wichtig für uns scheint nur zu sein, Anerkennung für das eigenes Handeln zu bekommen - habe nicht das Gefühl, das Gedanken um das Wohl, die Anerkennung und die Verletzbarkeit anderer Menschen eine wesentliche Rolle einnehmen.

Gruss Gerri

Chris
11.06.2006, 01:34
Hallo Gerri,
Eine ideale SHG,die Du suchst, gibt es wohl nicht.
Sich wirklich auf andere einzulassen geht doch nur, wenn man seine größten Probleme gelöst hat und Kraft hat anderen wirklich zuzuhören, vor allem sich dabei selbst ganz zurüchzunehmen.
Dazu gehört viel Tolereranz um anzuerkennen,das der Gegenüber auf seinem Weg an ganz anderer Stelle ist als man selbst.
Ein Stück mitgehen und Ihn dann weiter laufen zu lassen indem man losläßt
und sich nicht gegenseitig behindert ist wohl besser.
Wenn ich in der Gruppe nur einen finde der mich versteht, hat sich der Besuch schon gelohnt, wenn es mehrere sind ist es schon fast ideal, bei den Verletzungen die wir uns selber zugefügt haben,brauchen wir nicht noch weitere von anderen.
Gruß
Chris

Gerri
22.06.2006, 16:04
Hallo Chris,
du hast Recht - die ideale Gruppe gibt es wohl nicht.
Aber viele Gruppen, die schon einen prima Weg gefunden haben - und für manch einen sicherlich ideal sind.
Was ich meinte ist nicht die Suche einer idealen Gruppe - wohl eher die Schaffung einer Gruppe, die meinen Idealen entspricht - und wofür ich wohl die Bereitschaft habe, eine Menge zu tun.
Das Tun ist es, was die Selbsthilfe bestimmt - nicht das Suchen und Warten, ob sich für mich was ergibt.
Gruss Gerri

Gerri
29.06.2006, 09:14
Hallo Maik,
vermisse dich in letzter Zeit hier.
Was ist mit dir? Wäre schön von dir zu hören.
Ich hoffe, dir geht es auch weiterhin gut und dein Buch macht weiterhin Fortschritte.
Melde dich mal!
Lieben Gruss
Gerri

Harry
03.07.2006, 19:37
Hi Gerri und Chris,
was ihr in euren beiträgen ausdrückt stimmt sicher. ich merk das auch an mir selbst. ich habe die besten erfahrungen gemacht wenn ich wirklich andern "nur" helfen wollte ohne irgendwelche Hintergedanken für mich.
ich erklär das mal an einem bespiel. bei meiner letzten therapie war n junges mädchen dabei die sich mit meinem tischnachbar angefreudet hat. als der entlassen wurde hab ich ihr gesagt ich wär ihre krücke sie soll mich so lange nehmen wie sie will und dann wieder in die ecke stellen ohne jede verpflichtung. dabei war es mir sehr wohl.

Liebe Grüße
Harry

Gerri
04.07.2006, 11:51
Hallo Harry,
ich finde es sehr schön, das du eine solche Hilfestellung leisten kannst und willst.
Das könnte ich heute nicht mehr.
Meine persönlichen Erfahrungen sprechen dem entgegen.
In den ersten zwei Jahren meiner Abstinent meinte ich auch jeden helfen zu müssen. Was blieb war bei mir das schale Gefühl benutzt worden zu sein.
Habe mich vor den Karren anderer Spieler spannen lassen - wollte eigentlich nur helfen - und kam mich manches mal wie ein Fussabtreter vor.
Ich kann nicht verheimlichen, das auch mit mir gespielt wurde - weil ich einfach davon ausging, jeder Spieler wollte das gleiche wie ich. Trocken sein - weg vom Spiel. Das ist leider nicht so - auch wenn manche Spieler eine SHG besuchen. Manchmal sind sie in einer SHG nur weil Druck ausgeübt wird - der eigene Wille fehlt indess.
Ich kann daher auch die Enttäuschungen der Angehörigen gut verstehen - ich kniete mich damals in meiner falschen Hilfsbereitschaft derart rein, das auch ich diese Enttäuschungen - wenn auch nicht so schlimm wie ein Angehöriger -
für mich kaum noch verarbeiten konnte. Ich habe noch nie zuvor Menschen erlebt, die mich derart belügen konnten.
Aber es hatte auch ein gutes für mich. Alles in der Welt will ich sein - aber nicht so verlogen und hinterhältig wie diese Menschen . Es klingt zwar hart - aber das war mein Empfinden. Natürlich soll das nicht heißen, es wäre immer so und bei jeden - es gab auch für mich Positiverlebnisse.
Heute bin ich noch bereit von meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten -
den Versuch zu helfen unter Einsatz meiner gesamten Persönlichkeit werde ich tunlichst unterlassen - es wird ein manches mal sehr zurückwerfen.
Nein - ich denke heute mehr an mich - denn ich habe meine Grenzen erfahren.
Und helfen kann ich nur sehr begrenzt - vor allen Dingen nur Menschen, die Hilfe suchen - und nicht nur so tun als ob. Es ist schwer zu erkennen. wenn wirkliche Hilfe gesucht wird - und der persönliche Einsatz geht schnell über die eigene Kraft. Doch diese brauche ich für mich selbst - und für die Menschen, die ich liebe - ich kann meine Kraft nicht mehr einfach so verpulvern - sie ist begrenzt.
Lieben Gruss
Gerri

Harry
04.07.2006, 14:54
hi Gerri,
ja es ist sicher net immer leicht sich selber abzugrenzen, aber das hab ich zum Glück in der Psychatrie gerlernt. Und noch was dazu, ich denk die einzigste Hilfe die man geben kann ist von seinen eigenen Erfahrungen zu bereichten, das allerdings schonungslos wenn man es kann sonst bringt es nichts.

LG
Harry

Gerri
05.07.2006, 00:12
Hallo Harry,
das mit dem Abgrenzen ist wohl eine wichtige Sache. Freue mich, das du dieses Thema aufgegriffen hast.
Ich wollte ich hätte das auch für mich gelernt - sicher hätte ich mich in so manchen Situationen anders verhalten.
Nein, eine Therapie habe ich nie gemacht - als ich seinerzeit mein Problem erkannte, gab es noch keine spielerspezifische Therapie - jedenfalls keine mit Kostenübernahme.
Auch diese Fachstelle gab es seinerzeit noch nicht.
Was es gab, waren eben Spielergruppen - und wirkliche Versuche, sich gegenseitig Hilfe zu geben.
Es ist gut, das eine Hilfestellung heute weiter gefächert ist - und das auch Angehörige mittlerweile Ansprechpartner haben.
Ich denke gerade bei Angehörigen ist eine Abgrenzung sehr wichtig ,um nicht in eine Co-Abhängigkeit zu geraten , oder aus dieser hinauszukommen.
Aber auch für die vielen Gruppenleiter - oder Gruppenverantwortlichen.
Ich finde es ganz wichtig, das diese Leute mehr Unterstützung bekommen - und kann so zu den Ausgangspunkt dieses Threads kommen, indem ich schrieb in meinen Gedanken möchte ich eine Gruppe, die bei Bedarf auf therapeutisch geschulte Kräfte zurückgreifen kann.
Ich weiß, das mittlerweile von dieser Fachstelle ein solches Angebot besteht - und hoffe es wird von vielen Spielerselbsthilfegruppen genutzt.
Unser Lernstoff damals war vor allem ,die gemachten Erfahrungen auszutauschen.
Aber nach wie vor ist es wohl unglaublich wichtig für Suchtkranke sich miteinander auszutauschen - vielleicht auch, um ein Gefühl der Solidarität zu erfahren.
Ich denke aber auch ,das in der Spielersuchthilfe noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist - es kann noch viel geschehen - in den Gruppen und vermutlich auch in der Suchtkrankenhilfe allgemein.
Wir dürfen einfach nicht stehen bleiben. Auch wenn es sich nur wie ein Schlagwort anhört - Stagnation ist Rückschritt - und den brauchen wir alle nicht.
Herzlichst
Gerri

Gerri
19.10.2006, 14:41
Hallo,
habe gehört, das es mittlerweile überregional Treffen verschiedener Gruppenleiter gibt.

Wäre schön, wenn ihr dann und wann mal aus Euren Erfahrungen und neuen Planungen auch hier berichtet.

Danke
Gerri