Dornröschen wurde wach georfeigt

[Mary-Lou]

Hallo alle Mitleidenden !

Auch ich bin nach 6 Jahren jetzt endgültig aus meinem Dornröschenschlaf nicht wach geküßt,
sondern wach georfeigt worden. Um mit meiner Wut und meiner Enttäuschung fertig
zu werden habe ich mich in diesem Forum registrieren lassen, weil ich hier Kontakt zu Menschen
suche, die mich verstehen können und wissen, was es heißt einen spielsüchtigen
Partner zu haben bzw. loslassen zu müssen.

Vor 14 Tagen hat mein Lebensgefährte (?) das Spiel mit mir beendet, weil seine Rechnung nicht
aufgegangen war.
Unsere Beziehung (?) verlief wie folgt:

getrennte Wohnungen
Mittwochs besuchte Mister Wunderbar mich um sich eine köstliche warme Mahlzeit abzuholen, meine
Wohnung liegt auf dem Weg von seinem Arbeitsplatz zu seiner Wohnung
die Wochenenden verbrachten wir ebenfalls ausschließlich in meiner Wohnung, ich kaufte ein und
versorgte Mister Wunderbar mit allem was ein Mann so braucht
seine T-Shirts ( die ich ihm besorgt hatte ) lagen frisch gewaschen und gebügelt im Schrank,
die Wohnung war blitz blank geputzt
Die Wohnung von Mister Wunderbar war nicht besonders nett eingerichtet. Wenn ich einmal dort
sein durfte, fühlte ich mich weder willkommen noch erwünscht. Es war immer
eine kühle Atmosphäre und Mister Wunderbar wirkte angestrengt. Es fiel ihm schwer zu geben und
er erreichte durch sein Verhalten was er wollte: Wir verbrachten die
Wochenenden bei mir !
Mister Wunderbar erschien Freitags nachdem er den wöchentlichen Besuch bei seinen Eltern ( sie
unterstützen ihn finanziell obwohl er es eigentlich nicht nötig hätte ! )
und seinen Wocheneinkauf für sich erledigt hatte mit einem alten verdrecktenEinkaufsbeutel in
dem er seine Wochenendutensilien verstaut hatte: Zigaretten, Fernsehzeitung,
nach 3 Jahren dann auch auf meine Aufforderung hin eine frische Unterhose und ein paar frische
Socken. Eine Jogginghose, die ich ihm geschenkt hatte war bei mir deponiert.
Ich habe Mister Wunderbar 6 Jahre lang ausschließlich in dieser Hose und einem weißen T-Shirt
erlebt. Die gleichen Sachen trug er wenn er der einzige, regelmäßige Tätigkeit
( für die ich ihm auch noch dankbar sein mußte ) dem Rasenmähen nachging. Danach ließ er es
sich in der Badewanne gut gehen während ich ein köstliches Mahl in der Küche
zubereitete. Danach war dann Fernsehen angesagt bei einem schönen Glas Rotwein.
Wir gingen nie aus, haben keine Freunde besucht, wenn Besuch kam, war das Mister Wunderbar
nicht so ganz recht, aber er verstand es gut dieses durch eine übertriebene
Freundlichkeit zu überspielen.
Kein gemeinsamer Urlaub, wenn, dann verbrachten wir die Zeit bei mir. Mister Wunderbar hielt es
aber keine Woche mit mir gemeinsam aus, mußte zwischendurch immer
in seine Wohnung fahren. Wenn ich ihn bat mit mir etwas zu unternehmen hieß es nur: dazu habe
ich keine Lust ! Manchmal versprach er es, hielt es aber niemals ein.
Sonntags verließ Mister Wunderbar mich pünktlich um 17:30 Uhr und legte mir gönnerhaft 20,--
EUR auf den Tisch.
An den Tagen an denen wir uns nicht sahen, telefonierten wir um 22:15 Uhr und redeten nur über
belangloses Zeug. Gespräche über eine gemeinsame Zukunft fanden nicht
statt. Wenn ich es versuchte blockte er sofort ab. Er könne es sich nicht vorstellen sich
überhaupt irgendwann einmal fest an eine Frau zu binden vielleicht mal mit 60.

Daß Mister Wunderbar seit seinem 18. Lebensjahr in die Spielhalle zieht, hatte seine Schwester
mir bereits zu Anfang unserer Beziehung (?) erzählt.
Das konnte ja nicht so schlimm für mich werden, ich war ja bereits 8 Jahre mit einem
Alkoholiker verheiratet gewesen !

Ich habe mehrere Versuche gestartet ihn dazu zu bewegen eine Therapie zu machen. Er wollte
nicht, machte mich zu seiner Kontrollperson und übergab mir seine Bankkarte.
Es klappte ca. 1 Jahr ( das war eine gute Zeit ! ) dann war die Karte plötzlich verschwunden.
Aber ich reagierte nicht ! Meine Drohung ihn zu verlassen machte ich nicht wahr !

Irgendwann war es mir dann egal was er mit seinem Geld machte und ich redete mir ein, daß das
nicht mein Problem ist. Solange wir nicht zusammen leben, kann mir
doch garnichts passieren !
Dieser Irrtum ist mir jetzt bewußt geworden !
Wie bereits erwähnt, war von einem Zusammenleben nie die Rede gewesen. Meine finanzielle
Situation hat sich relativ kurzfristig sehr stark verbessert und ich plane mir
ein Haus zu bauen. Und jetzt plötzlich möchte Mister Wunderbar sich beteiligen in der Höhe wie
es ihm möglich ist und mit mir zusammen leben !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Da soll auf einmal Nähe möglich sein !!!! Ich war nur noch geschockt, entsetzt und habe ein
klares NEIN erwidert. Gefühlsmäßig durch den Fleischwolf gedreht, habe
ich Mister Wunderbar gebeten mich allein zu lassen, damit ich wieder zu mir kommen kann. Er
ging, wutschnaubend und meinte er habe jetzt die Schnauze voll ich
solle ihn nie wieder anrufen !
Ich habe immer gefühlt und gewußt, daß irgendetwas nicht stimmt. Ich habe immer gedacht, daß
sich das Spielen eines Abhängigen in der Spielhalle abspielt oder
vor dem Computer. Ich habe jetzt endlich erkannt, daß Mister Wunderbar mit mir sein größtes
Spiel gespielt hat. Ich erkenne seine Strategien, die ich all die Jahre
vermutet habe, aber diese Gedanken erfolgreich verdrängt habe.

Ich fühle mich schrecklich, bin wütend auf mich selbst, daß ich meinen Gefühlen nicht vertraut
habe. Mir war schon so lange klar, daß dieser Mensch es mit mir
nicht gut meint, aber ich habe es einfach nicht geschafft mich von ihm zu trennen.

Nun ist es gut, daß er mir diesen Schritt abgenommen hat. Ich fühle Erleichterung, fühle, daß
ich mein Leben zurückhabe. Hoffe, daß er mich in Ruhe läßt und
nicht wieder nach ein paar Weichkochwochen mit Dackelaugen vor meiner Haustür steht. Aber dann
bleibe ich konsequent und schicke ihn zurück in seine Wüste !

Habt Dank, daß ich mich hier ausweinen durfte !


Grüße Mary Lou

[Cl@us]

Hallo Dornröschen,
bis auf die getrennten Wohnungen passt deine Beschreibung des Herrn "Wunderbar" auf mich, genauso habe ich mich Verhalten meiner Frau und anderen Menschen gegenüber!
Erst als meine Frau radikal ausgestiegen ist aus meinem Spiel, war Platz für Änderrung bei mir. Ohne Mit-Spieler läuft nichts mehr....Heute nach zwanzig Jahren bemühe ich mich "ein bessserer Mensch" (Frosch) zu sein.
Gruss
Claus

[Mary-Lou]

Hallo Frosch !

danke für Deine Antwort. Ich habe heute Mister Wunderbar folgenden Brief geschrieben, weil ich ausschließen will, daß er nach einiger Weichkochzeit plötzlich unangemeldet vor meiner Haustür steht. Außerdem mußte ich meine Wut loswerden. Möchte gerne von Dir wissen, auf welche Reaktion ich mich einstellen muß nach dieser zurückgegebenen Ohrfeige ! ( Ich hoffe es gibt keine ! )

Du hast Dich in mein Leben geschlichen
und Du hast Dich wieder aus dem Staub gemacht,
wie ein Dieb in der Nacht
verantwortungslos
nachdem die Maske gefallen war
Du Dein wahres Gesicht gezeigt hast
Du hast es Dir gut gehen lassen in all den Jahren
es hat sich für Dich gerechnet
die Wochenenden bei mir zu verbringen
sich verwöhnen und bedienen zu lassen
Deine Wohnung verschont zu lassen mit all den Nebenkosten
sich Mittwochs auf dem Weg nach Hause ein warmes Essen abzuholen
mich einkaufen gehen zu lassen
es fiel Dir nicht schwer mir dafür 20,-- EUR zu geben
es rechnete sich scheinbar gut für Dich
denn darauf wolltest Du nicht verzichten
alles andere rechnete sich nicht für Dich
mit mir auzugehen
die Wochenenden bei Dir zu verbringen
mit mir Freunde und Eltern besuchen
Urlaub zu machen
Wert auf Dein Äußeres zu legen
Gespräche zu führen
Freizeitaktivitäten
Wir haben nicht zusammen gelebt
weil es sich für Dich nicht gerechnet hat
Du sagst ich hätte Dich überholt
überholen kann Dich nur jemand, der nicht mit Dir im Auto sitzt
wir haben nie in demselben Auto gesessen
Ich habe es all die Jahre gefühlt
gespürt, daß da etwas nicht in Ordnung ist
es verleugnet und verdrängt
meinen Gefühlen kein Vertrauen geschenkt
es war ein Spiel, Dein Spiel
hinterhältig
gemein
berechnend
unbeschreiblich egoistisch
mit einer grenzenlosen Ich-Bezogenheit
Du hast Dein Spiel beeden müssen
die Joker waren alle vebraucht
Deine Strategie erkannt und durchschaut
Du mußtest fliehen
vor Deiner eigenen Abscheulichkeit
Du hast verloren !!!
Ich fühle keinen Schmerz
keine Sehnsucht
ich vermisse Dich nicht
ich spüre Erleichterung
das Ende der Demütigungen
der Verarschung
ich bin zurück in meinem Leben
ich werde wieder leben
der Dornröschenschlaf ist beendet
wach geohrfeigt
der Prinz ist von seinem weißen Pferd gefallen
in den Dreck
da wo er hingehört

Ich fühle mich schrecklich gemein, aber ich denke nur so werde ich von ihm loskommen.
Ich hoffe Du kommst damit klar , aber ich brauche jetzt unbedingt jemand mit dem ich mich austauchen kann. Denke jetzt auch schon wieder, es könnte ein Fehler gewesen sein !

Liebe Grüße

Mary-Lou

[Mary-Lou]

Hallo Dornröschen,
bis auf die getrennten Wohnungen passt deine Beschreibung des Herrn "Wunderbar" auf mich, genauso habe ich mich Verhalten meiner Frau und anderen Menschen gegenüber!
Erst als meine Frau radikal ausgestiegen ist aus meinem Spiel, war Platz für Änderrung bei mir. Ohne Mit-Spieler läuft nichts mehr....Heute nach zwanzig Jahren bemühe ich mich "ein bessserer Mensch" (Frosch) zu sein.
Gruss
Claus

Jetzt habe ich glaube ich was falsch gemacht. Ich wollte eigentlich Dir antworten und habe mir jetzt selbst geantwortet.
Wäre schön, wenn Du da mal reinschaust !
Dank Dir

[Cl@us]

Hallo Dornröschen,
natürlich hast Du das recht, deiner Wut (auch der über Dich selbst!) freien Lauf zu lassen, egal was wer davon hält. Hauptsache es hilft DIR....Ich lebe mit meiner Partnerin (Ehefrau) zusammen seit 38 Jahren und ich muß mir manchmal Heute noch anhören, welche Wut sie damals hatte auf mich, das ist OK!
Ich habe mal ein Zitat gehört, das für mich zum Maßstab der Beziehungen wurde: "Liebe ist Vergänglich, aber Hektar bleibt Hektar"

oder Anders ausgedrückt:
"Geld ist die ernsteste Sache der Welt und damit spasst man Nicht,
denn da hört jeder Spass (in der Liebe sowieso) auf!"

Ich wünsche dir jedenfalls einen Partner, der es ehrlich meint mit Dir.
Denn Frösche hast Du wohl jetzt genug geküsst, Oder?
Gruss
Claus

[Monika]

Hallo,

jetzt muss ich mal meinen Senf dazugeben. Also irgendwie scheine ich hier etwas nicht zu verstehen.

Er sitzt in Jogginghosen auf Deiner Couch, er bleibt ganze Wochenenden bei Dir und macht es sich gemütlich. Was hat das bitte mit einem Spieler zu tun? Ein Spieler hält es kein ganzes WE ohne Halle aus.

Er macht dann auf einmal doch ernst und möchte sich am Haus beteiligen, auch hier sehe ich nichts von einem Spieler, auch wenn Du ganz viele " ich auch " Antworten bekommen hast.

Also wo ist jetzt das Spielerproblem? Das Beziehungsproblem sehe ich.
Aber was hat das bitte mit Spielsucht zu tun??

Eine etwas verwirrte Monika

[Gerri]

Hallo,
auch ich sehe , wie Monika, wohl eher ein Beziehungsproblem wie ein spezifisches Spielerproblem.
Leider werden ja Beziehungsprobleme - die ja bekanntlich nicht nur bei Partnerschaften mit Spielsüchtigen auftauchen - gerne in diese Schublade gesteckt.
Ich habe mich weder als Mann noch als Spieler von einer Frau aushalten lassen . Es liegt wohl eher in den gegebenen Charaktereigenschaften bestimmter Personen.
Verstehe es nicht falsch - ich bedauere deine schlechten Erfahrungen - aber du bist nicht an einen schlechten Spieler - sondern wohl in seiner Persönlichkeit sehr fragwürdigen Mann geraten.
Es gibt eine ganze Reihe Beziehungen, die auch mit der Belastung eines spielsuchtkranken Partners letztendlich noch wunderbar funktionieren.
Natürlich möchte ich nicht verhehlen, das eine Suchterkrankung - gleich welcher Art - eine enorme Belastung für eine Beziehung bedeutet - und auch manches Mal an dieser Belastung scheitert.
Oftmals ist es wohl dann die Unfähigkeit des Suchtkranken an sich zu arbeiten, die eine Partnerschaft im höchsten Grad gefährdet - und auch scheitern lässt.
Ohne die Bereitschaft eines Suchtkranken an sich - und seiner Partnerschaft zu arbeiten, ist wohl eine Beziehung nicht dauerhaft haltbar - auch bei größter Liebe nicht.
Schön von dir zu hören Moni, ich hoffe es geht dir gut.
Gruss Gerri

[Mary-Lou]

Hallo Monika,

danke für Deine Meinung. Ich habe auch die ganzen Jahre gedacht, daß wir "nur" Beziehungsprobleme haben, die zu lösen sind.
Ich habe aber im Laufe der Zeit immer mehr das Gefühl bekommen, daß die Beziehungsprobleme aus der Spielsucht meines Freundes resultieren.
Ich weiß nicht, wie oft er spielt und in welchen Dimensionen. Er hat mir gesagt, daß er an Spielautomaten spielt, jeden Monat für mehr als 300,-- EUR Lottoscheine abgibt. Er spielt wohl nicht regelmäßig, weil ihm das Geld dafür fehlt. Er hat gesagt, daß es wesentlich schlimmer war, als er noch nicht mit mir zusammen war. In der Woche spielt er jeden Abend Computerspiele über Stunden. An den Wochenenden, wie schon berichtet, war dann der Fernseher dran oder er surfte stundenlang im Internet herum. Ich halte dies ebenfalls für ein nicht untypisches Verhalten eines Spielers.
Und das wir nie etwas unternommen haben, habe ich so gedeutet, daß ihm das Geld dafür zu schade war, daß er es lieber für die Spielhalle behalten hat.
Ich habe gelesen, daß Spieler kein Geld für alltägliche Dinge ausgeben. Auch habe ich durch dieses Forum erfahren, daß der Partner oder die Partnerin zum Spielersatz werden und die Spieler ihr Spiel hier fortsetzen, durch einen hindurchspielen. So habe ich es auch empfunden.
Und wenn ein Partner nie über eine gemeinsame Zukunft mit dir spricht, aber dann plötzlich " günstig" an eine gemeinsame Immobilie kommen will, dann hat das für mich schon etwas mit " spielen" zu tun. Vor allen Dingen, wenn dann nur ein Obulus gezahlt werden soll und die Finanzierung nicht für beide Teile 50 % betragen soll. Für mich liegt hier klar auf der Hand, daß das Spielgeld auch zukünftig gesichert sein soll.
Sind das alles reine Beziehungsprobleme oder sind sie das Resultat der Spielsucht ?
Vielleicht können wir das weiter ausdiskutieren um Deine und meine Verwirrtheit zu beseitigen.

Ein Hallo auch an Gerri,

vielen Dank auch für Deinen Kommentar !

Wenn Du magst, antworte auch Du mir !

[Gerri]

Hallo Mary Lou,
das es so ausgehen kann ,wie du es beschreibst ,ist eine feststehende Tatsache.
Worauf ich hinaus wollte ist, das es nicht so ausgehen mußte.
Entscheident das es so ausgegangen ist, liegt nach meinen dafürhalten das dein Partner? nichts getan hat. Weder an seinen Suchtverhalten noch an der Beziehung.
Er hat nicht gekämpft - nicht für sich und nicht für dich.
Das ist das traurige Fazit.
Da gibt es nichts zu beschönigen.
Vielleicht ist er nicht in der Lage zu kämpfen - ergibt sich in seiner Schwachheit und Feigheit sich dem wesentlichen zu stellen. Das kann ich nicht beurteilen.
Nur - das sehe ich dann so - ist das der Fall, mußt du ihn seinen Weg ziehen lassen. Er ist für sein Leben verantwortlich - nicht du.
Du bist es für dein Leben.
Deswegen wird dir wohl - um nicht mit ihm unterzugehen - nur die Alternative bleiben dich auf dein eigenes Leben zu besinnen.
Hast ja schon etliches an Lebenszeit und Lebenskraft nicht nur bei ihm eingebüßt.
Es gibt keine Chance mit jemanden glücklich zu werden, der in seiner Sucht gefangen bleibt.Nur er hat die Möglichkeit an sich was zu ändern - sonst niemand.
Er muß WIRKLICH wollen - und dann gibt es tatsächliche Hilfe für ihn. Leider werde ich das Gefühl nicht los, er hat es sich in seiner Sucht "wohnlich" gemacht und sieht eigentlich keinen Bedarf tatsächlich was zu ändern.
Ich wünsche dir, das du für dich die Kraft findest zumindest dein Leben wieder mit Freude und ein Wohlfühlgefühl zu füllen.
Lieben Gruss
Gerri

[Mary-Lou]

Hallo Gerri,

hab vielen Dank für Deine klaren Aussagen. Sie haben mir gestern sehr geholfen und mich darin bestärkt jetzt endlich bei mir zu bleiben. Du hast recht, daß ich schon viel zu viel Lebenszeit und Kraft verbraucht habe, denn ich habe wie eine Löwin gekämpft. Ich bin mir allerdings auch vollkommen darüber im Klaren, daß ich die Co-Abhängige war und wir im Grunde so keine Chance hatten.
Gestern abend stand M. vor meiner Tür mit einem Brief, den er mir vorgelesen hat. Alles was er geschrieben hat war sehr nüchtern und kühl und kein einziger Satz berührte mich. Ich habe auch nichts mehr erwidert und habe ihn wieder nach Hause geschickt. Ich denke ich werde mich nicht mehr dazu äußern. Ich habe alles gesagt, jeder weitere Versuch ihn auf den rechten Weg zu bringen ist zwecklos. Er muß es jetzt selbst herausfinden oder nicht.
Meine Energien brauche ich jetzt für meine Zukunft und das wird jetzt mein Haus sein ! Und die Freude darauf gibt mir jetzt die Lebenskraft, die ich brauche um die Trauer zu überwinden.

Liebe Grüße zurück

Mary-Lou

[Karotte]

Hallo,

also ich bin auf die ersten beiden Antworten von Monika und Gerri echt sauer, geht es Euch eigentlich noch zu gut? Also entweder habt Ihr noch einen Lichtjahre weiten weg vor Euch oder Ihr wandelt mit verschlossen Knöpfen durchs Leben. Also der Thread von Mary-Lou ist zwar auf die Beziehung etwas ausschweifend aber hier ist doch die Beziehung durch das Spielen ganz klar gestört!! 5 Tage sich in er Woche fast nicht sehen, nur mal kurz Mittwoch-Mittags, genug Zeit zum Geld verzocken, Freitag-Abend irgendwann mal auftachen, Samstags Spielfrei, Sonntags von 17:30 Uhr bis in die Puppen zocken solange Geld vorhanden ist, das macht bei mir 1 Tag ohne zocken, aber 6 andere wo er problemlos zocken kann. Er will kein zusammenleben, ja warum denn nicht, er will sich nicht in die Karten schauen lassen, geht den Vorwürfen und dem "riesen Lügengebäude" aus dem Weg, ein sogenannter Selbstschutz, überlest Ihr solche Zeilen einfach? Und dann das Haus, da platz mir der Kragen, wie Mary gesagt hat, da versucht sich einer seine Sucht für die Zukunft zu sichern, beteiligt sich dann mit 25 % die ihn dann auch noch womöglich die Eltern beisteuern, und beleiht es dann nach ein paar Monaten um die Hälfte, und genauso kritisch muss man es betrachten, auch wenn es nicht so kommen muss, aber die Chance dass es aus meinem Beispiel so läuft ist extrem hoch und dass müsstet Ihr eigentlich wissen. Hat von Euch schon mal einen charakterstarken Spieler? gesehen??????

Mary Lou hat in meinen Augen sehr konsequent und richtig entschieden!

Gruß Jürgen

[Monika]

Hallo Karotte,

und das alles will er nicht, weil er Spieler ist? Wäre er kein Spieler wäre er ein ganz anderer Mansch, wäre nicht zugenagelt und würde viel mehr Nähe zulasse und wäre kein Egosit?

Also ist das Spielen die Ursache für den Charakter?

Dagegen habe ich mich gewehrt.

Niemand wird einfach so zum Spieler.

Ich denke hier wird Ursache und Wirkung verkehrt.

Gruss
Monika

[Gerri]

Hallo Karotte,
Spielsüchtig = schlechter Charakter . lasse ich so für mich nicht gelten.
Ein Spielkranker hat gute oder schlechte Charaktereigenschaften, wie jeder andere Mensch auch.
Deswegen kann man das Benehmen den Menschen gegenüber den ich augenscheinlich liebe nicht auf die Spielsucht allein projektieren.
Inviduell wird die Zumutbarkeit des Partners ausgelotet - und je mehr ich in meinen Spiel gefangen bin, wird Die Zumurbarkeit des Partners wohl erhöht.
Allein diese sagt aber nichts über die inviduelle Grenze des Einzelnen aus.
Für mich selbst war die Grenze seinerzeit auch sehr weit gesteckt, was Lügen und Verheimlichen betraf. War bei Gott kein Heiliger.
Die Grenze, das ich mein und dein nicht unterscheiden konnte, habe ich jedoch nie überschreiten müßen - oder wollen.
Die moralische Begrenzung einen Partner total zu übervorteilen ,wird wohl nicht durch die Spielsucht überschritten, sondern wenn ich die Voraussetzung der Skrupellosigkeit bereits in mir trage.
Natürlich fördert eine Sucht diese schlechten Voraussetzungen - aber fördern kann man nur etwas, was auch vorhanden ist.
Ich hoffe du verstehst was ich damit sagen will.
Gruss Gerri

[Karotte]

Hallo Gerri,

zum Ersten möchte ich sagen (oder hoffen) das Dein Satz lauten sollte:
Ein Mensch hat gute und schlechte Charaktereigenschaften, ansonsten macht Dein Beitrag für mich keinen Sinn. Ich habe von Charakterschwach und -stark gesprochen, da ist wohl ein Unterschied zu sehen. Für mich ist es allerdings so dass sich der Charakter unumwindbar als aktiver Spieler negativ verändert und in die Knie gezwungen wird. Ich hatte die Grenzen leider sehr weit überschritten, habe mit Ware geheelt, also kriminell, habe damit 10 Monate meine Sucht aufs feinste finanziert, es war für mich ein leichtes über meine Position an meiner Arbeitsstelle. Nun frage ich Dich, hatte ich das Skrupellose schon von meiner Geburt an in mir oder was hat mich dazu bewegt? Nein, dass lasse ich für mich nicht gelten! Es war ein riesen Fehler den ich als Süchtiger begangen habe und bereue es heute zu tiefst, ich wollte mich nicht bereichern, es war nur zum Zocken gedacht. Wer als nasser Spieler würde 10000 Euro die er im Graben gefunden hat zur Polizei bringen oder zum Fundbüro? Die Antwort kann sich jeder selber geben. Heute würde ich das Geld ohne mit der Wimper zu zucken sofort zur Polizei bringen, ich könnte das moralisch nicht verantworten, meine Kinderstube hat mich auch nichts anderes gelehrt als Ehrlichkeit. Mein Charakter hat sich wieder zum positiven gewandelt und ich bin verdammt stolz drauf.

Gruß Jürgen, 1000 Tage Spielfrei

[Monika]

Hallo Jürgen,

nicht jeder spielsüchtige wird kriminell, es gibt Süchtige die stehen unter grösstem Druck und werden nicht kriminell.

Ja ich behaupte die Vernanlagung lag bereits in Dir und das Spielen ist Grund und Entschuldigung zugleich für die Unterschlagung.

Das Spielen hat mich dazu gebracht......... Das nehme ich Dir nicht ab.

Und zudem ist es so, dass mancher Spieler die 10.000 gefundenen EUR abgeben würde und aber genauso 95% der völlig trockenen es nicht tun würden.

Gruss
Monika

[Monika]

Mich regt es einfach unheimlich auf, dass es gleich heisst spieler wären charakterschwach oder die schlechten Züge würden verstärkt.

Das ist einfach nicht wahr, ich kenne hier so viele und fast jeder Spielerkarriere hatte einen Auslöser, einen Grund.

Und ich finde dass gerade die Angehörigen einfach mal für sich froh sein sollten, dass sie selber nicht diesen Weg gehen müssen!

[Gerri]

Hallo Jürgen,
ich lasse das gelten was du sagst. Finde es prima das du einen neuen Weg gehst.
Natürlich hat jeder Mensch positive und negative Eigenschaften - das ist beim Spieler so, wie bei jeden anderen Menschen.
Alles das veranlasst mich trotzdem nicht von meinen Denken abzulassen. Es ist meine Ansicht - und wenn die nicht unbedingt geteilt wird, dann ist es eben so.
Es ist für mich auch sehr klar, das man nach einen für sich selbst erkannten negativen Verhalten eine Brücke bauen wird. Eine Entschuldigung für sich selbst sucht.
Ich bin ja genauso - ich habe nicht gelogen weil ich ein Lügner bin - sondern weil ich Spieler bin.
Doch es ist wohl nicht richtig - ich habe gelogen weil ich nicht den Mut hatte an mir was zu ändern und anderen glauben machen wollte ich wäre der (fast)
perfekte Mensch. Das bin ich nicht.
Ich muß mich verändern - weg von den LÜgen - denn ich habe gemerkt, das ich das Lügen selbst in meiner trockenen Zeit noch beibehielt.
Es ist mein großes Ziel - wie in vielen Einträgen von mir lesbar - zur Ehrlichkeit und Wahrheit zu finden.
Und diese Ehrlichkeit versuche ich in meinen Beiträgen zu halten - ob es nun anderen in den Kram passt oder nicht.
Das alles bedeutet nicht, das ich dich verurteile - ich finde es gut, wie du mit deiner Situation umgehst - und das du bereit bist Änderungen für dich zu erreichen.
Ich hoffe sehr, du bleibst in deiner Spur.
Im übrigen merke ich schon, das es nicht immer leicht ist, bei seiner Wahrheit zu bleiben. Oft wird man doch angefeindet, wenn man die Meinung anderer nicht teilen kann.
Doch ich will ich bleiben - auch wenn es mir scheinbar Freundschaften kostet.
Wer mich mag, akzeptiert auch meine Fehler und wartet nicht darauf, das ich ihm zum Mund rede.
Auf andere sogenannte Freunde verzichte ich mittlerweile gerne.
Gruss Gerri

[Karotte]

weisst Du Monika,

ich habe meinen Weg gefunden und der verläuft gut. Ich werde mich davon auch nicht durch Deine unqualifizierten und unverschämten Aussagen von abbringen lassen, wenn Dich nur dass im Leben weiterbringt, die Schwächen der Anderen aufzuzeigen, Behauptungen aufzustellen die ich nie gesagt habe und mich als Lügner hinzustellen in der Öffentlichkeit obwohl Du nicht annähernd kennst sagt das doch alles über Deinen armseligen Charakter aus. Wenn ich mich schon mit Dingen oute um hier Menschen über meine Spielerpersönlichkeit einen Einblick zu verschaffen um Erfahrungen weiterzugeben (auch wenn sie extrem negativ sind oder waren) ist so ein Beitrag wie Deiner nicht angebracht. Ich kann mit gutem Gewissen sagen das ich die Wahrheit gesagt habe. Das ist mir wichtig. Das ich mir irgendwas vormachen muss das es nicht so ist wie es ist, an dem Punkt bin ich schon lage vorbei. Für das selber belügen gilt dasselbe.
Übrigens Monika, vorbestraft bin ich nicht!
Schau erst mal vor Deiner Tür nach ob Du nicht Deinen eigenen Staub entfernen solltest bevor Du hier versuchst andere zu rasieren.

Dum spiro, spero

Karotte

[Gerri]

Hallo Moni,
jede Spielsucht hat einen Grund - das ist wohl richtig.
Aber verbringe ich mein Leben damit den Grund zu suchen, oder stelle ich die Weichen für eine positive Zukunft ?
Es bringt mir gar nichts den Grund zu finden, aber weitermachen wie vorher.
Die Bereitschaft für sich selbst was zu verändern ist wichtig - und alles andere ist zweitrangig - kann man zur gegebenen Zeit aufarbeiten. Mit kleinen Schritten nach vorne - nicht mit Sätzen. Das ist der Weg - wie die kleinen Schritte aussehen ist inviduell .
Nicht umsonst wird dazu auch in den Gruppen geraten (24 Stunden ), hier sind erfahrene Menschen, die wissen worüber sie sprechen - auch wenn nicht immer gefällt was gesprochen wird.
@ Jürgen,
es lag nie in meiner Absicht dich in irgendeiner Weise persönlich anzugreifen.
Wir kennen uns schon einige Zeit - und wenn du jetzt 1000 Tage trocken bist, dann ist es dein ganz persönlicher Erfolg. Meinen Glückwunsch dazu.
Ich denke schon, das man nicht einer Meinung sein muß - aber Vorhaltungen an anderen Personen sind schon krass - und da sollte wirklich jeder bei sich selbst kehren.
Wünsche dir weiterhin so viel Erfolg wie bisher.

Gruss Gerri

[Karotte]

Lieber Gerri (R........),

wenn wir immer hier einer Meinung seien müssten oder wären würden wir ja gar nicht weiterkommen. Ich sehe das doch auch so. Ich fühlte mich von Dir nicht angegriffen obwhol in einigen Sätzen doch etwas spitzfindiges ist. Das stört mich aber nicht. Ich hatte halt vorhin eine Menge
Wut im Bauch zwecks des Kommentar von Monika. Ich finde so was nicht richtig, dann schreib ich so wie ich fühle und lasse diesen Ihren Lauf. Es bringt mir nichts Ärgernisse aufzustauen, denn dann kommen ruck-zuck wieder andere Probleme dazu. Soweit lasse ich es nicht kommen, dann wirds halt auch mal Krass, wobei das nicht die Regel sein sollte und für mich auch nicht wird. Ich selber hab auch noch einen weiten Weg vor mir, diesen möchte ich auch nicht aus den Augen verlieren. Wir alle hier betreiten einen schwierigen Weg und sind nicht zu beneiden.

In diesem Sinne,

Gruß Jürgen

[Monika]

Hallo Karotte,

habe ich Dich angegriffen?

Ich habe behauptet die Veranlagung war in Dir... . Ja das habe ich gesagt und das dass Spielen diese Veranlagung zum Ausdruck gebracht hat.

Sag mir, ist das falsch?

Ein Angriff konnte ich da nicht lesen.

Man könnte auch sagen dass Spiel hat Dir Deine Veranlagung aufgezeigt und Du konntest Dich jetzt wandeln.

Seltsam, dass Du darauf so hart reagiert hast.......
Wäre es so schlimm für Dich, wenn nicht nur das Spiel sondern auch Du selbst eine gewisse "Verantwortung" zu tragen hättest?

Gruss
Monika