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Cl@us
29.08.2006, 08:59
In den letzten GA-Meetings die ich besuchte, tauchten diese beiden Fragen auf:.

"Kennt jemand jemanden, der bevor er spielen wollte, jemanden angerufen hat, und dann nicht gespielt hat?"

"Warum hört einer auf mit der Glücksspielsucht, ein anderer macht weiter."

darüber mache ich mir Gedanken und mich würde interessieren, wer Erfahrungen dazu gemacht hat.

Gruss
Claus

Cl@us
29.08.2006, 09:08
In den letzten GA-Meetings die ich besuchte, tauchten diese beiden Fragen auf:.

"Kennt jemand jemanden, der bevor er spielen wollte, jemanden angerufen hat, und dann nicht gespielt hat?"

"Warum hört einer auf mit der Glücksspielsucht, ein anderer macht weiter."

darüber mache ich mir Gedanken und mich würde interessieren, wer Erfahrungen dazu gemacht hat.

Gruss
Claus

Gerri
29.08.2006, 10:11
Hallo Claus,
das Telefonieren - durchsichtig und erreichbar bleiben - gehörte in der allerersten Zeit meines - Spielfrei werden wollens - zu einem Ritual, was ich mir selbst auferlegte.
Mein Ansprechpartner zu dieser Zeit war mein Lebenspartner. Weniger Menschen aus der SHG - obwohl wir eine Telefonliste hatten.
Wohl auch mit den Hintergedanken das mein Partner ein wenig mehr Vertrauen zu mir haben sollte und die Angst verliert, wenn ich beruflich bedingt mal später heimkam.
Ich kann mich an zwei Situationen erinnern, wo mir das Telefonieren half, meinen Spieldruck unter Kontrolle zu bekommen - und wahrscheinlich so einen Rückfall zu vermeiden. Einfach weil ich meine Partnerin anrief - mit ihr sprach - und mir somit meine Vorsätze sie nicht mehr verletzen zu wollen wieder in den Vordergrund holte.
Der innere Kampf - wir kennen ihn wohl alle - spiele ich, spiele ich nicht, wurde durch das Telefonat positiv bestimmt.
Warum auch andere Menschen in den Kreislauf des Spiels gefangen werden,darüber mache ich mir kaum noch Gedanken.
Es ist halt eine Krankheit unsere Spielsucht - und wer morgen krank wird, können wir nicht erahnen.
Wir können nur ermahnen auch bei unserer "Krankheit" vorbeugend zu handeln.
Dabei - so sehe ich es - wäre einzig und allein vorbeugend, Glücksspielstätten erst gar ncht zu besuchen.
Wer einmal in den Sog der Spielsucht gerät ,lässt sich durch Ermahnungen und Erfahrungen anderer nicht bremsen. Er muß letztlich selbst erkennen - und seine schmerzhaften Erfahrungen sammeln um irgendwann entgegen zu steuern.
Ich habe für mich aufgegeben, anderen Spielkranken meine eigenen negativen Erfahrungen mit dieser Sucht nahe zu bringen, um ihnen eventuell schmerzhafte Erfahrungen zu ersparen. Das gelingt nicht.
Ein Spieler ist wohl erst dann bereit an sich zu arbeiten, wenn er die eigene Ohnmacht gegenüber seiner Sucht erkennt. Selbst erkennt - die Erkenntnis anderer hilft nicht. Das wird sehr schnell als Besserwisserei abgetan - weil man gar nicht bereit ist, innerlich auf die Vorschläge und Erfahrungen anderer zurück zu greifen.
Es ist für mich auch ein Grund, in Zukunft meine Kraft und Zeit mehr für mich zu behalten und nicht durch Einträge z.B. in diesem Forum zu - ich sage es mal hart - vergeuden.
Das wird nur noch sehr sporadisch der Fall sein.
Ich wünsche ALLEN die mich kennen, eine gute Zeit.
Herzlichst Gerri

Chris
30.08.2006, 03:13
In den letzten GA-Meetings die ich besuchte, tauchten diese beiden Fragen auf:.

"Kennt jemand jemanden, der bevor er spielen wollte, jemanden angerufen hat, und dann nicht gespielt hat?"

"Warum hört einer auf mit der Glücksspielsucht, ein anderer macht weiter."

darüber mache ich mir Gedanken und mich würde interessieren, wer Erfahrungen dazu gemacht hat.

Gruss
Claus
Hallo Claus,
bei uns haben nur die Leute Telefonkontakt ,die sich gut kennen und schätzen,also vom andern etwas annehmen können,
er der lange trocken ist könnte dann eine Art Pate für den meist jüngeren,auf dem Weg der Trockenerfahrung mein ich, werden.
Gibts es wohl,bei mir hats nicht gereicht anzurufen,wenn dann gleich etwas zusammen machem, Quatschen am Motorrad schrauben oder ähnliches.
Grüße
Chris

Cl@us
30.08.2006, 10:37
Hallo Chris,
die Gruppen die ich besuche, erstellen immer wieder eine "Telefonliste" von allen die mitmachen wollen.
Es geht dabei nicht nur um vor dem "Rück-Fall anzurufen sondern auch um Kontakt zu halten und zu knüpfen um aus der Isolation zu kommen.
Eine gute Tradition die mich aus meiner Isolierung geholt hat.
Es gibt nicht Hilfs- und Gesprächsbereitere als die SpielerFreunde, aus der Gruppe.
Von Zeit zu Zeit telefoniere ich mal mit allen auf der Liste, ohne besonderen Anlass, einfach um Kontakt zu halten. Ich habe es auch gerne, wenn mich jemand anruft oder besser mal schreibt..

Gruss
Claus

PS: ich bin auf dem D-Treffen in Buchholz

andreasg
30.08.2006, 19:53
Hallo Claus,
ich habe neulich darüber nachgedacht:
Bin im Herbst 1992(!) durch die Innenstadt geganmgen und stand auf einmal im Rotlichtviertel, getrennt von mir und meiner Wahrnehmung, vis a vis zu den "Alten Spielstätten" - und bin geflüchtet!!
In das Kino - Center: Woopy Goldberg - Sister Acts! Nach dem Film bin ich in die Telefonzelle gegangen und rief eine Freundin aus meiner GA - Gruppe an!, aber erst, als ich mich dem Spiel entzogen hatte und wieder nüchtern wurde. Jedesmal, wenn der Film im Fernsehen läuft, denke ich an diesen Entzug.
Als ich im August 2000 Arbeitslos wurde,, auf Insolvenzgeld wartete, an den Reserven des Sparbuch knabberte ... stand ich mit einem 2,00 DM Stück in der Hand in einer Imbißstube vor dem Spielautomaten. Ich glaube immer noch, daß es das größte Wunder in der Zeit meiner Gruppenzugehörigkeit ist und war, daß ich nicht spielen gehen brauchte, vielleicht Telefonat nach oben 112! Es war wirklich so heftig, daß ich nicht weiß, ob ich dann zum Telefon gegangen bin.
Aber im September war ich damit auf dem Deutschlandtreffen GA - auf der Ebernburg, und konnte es dort lassen!
Habe seit dem keinen Spieldruck mehr erleben müssen,
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen
Andreas
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