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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Online Poker- Spielsucht



gianni586
19.09.2006, 14:33
Hallo liebe Forumsmitglieder,

bin Spieler und habe 5 1/2 Jahre nicht gespielt (von 2000 - 2006)
Dann kam ich übers Internet auf Online-Poker. Da hats mich wieder erwischt.
die größte Schwierigkeit dabei ist für mich, dass es 24 Std. täglich zur Verfügung steht. und zig verschiedene Anbieter gibt. Ausschlussmöglichkeiten wie im Casino gibt es nicht. Und selbst wenn ich es bei einem Anbieter schaffe, rauszufliegen, stehen ja die nächsten Schlange, und sind froh wenn ich da Mitglied werde.
Casino und dergleichen sind für mich keine Gefahr; 1. weil ich die durchschaut habe, Bankvorteil u. dgleichen. 2. der weite Anfahrtsweg (und noch schlimmere Rückfahrtsweg nach Verlusten, in dem man sich selbst nicht mehr riechen kann).
Online ist das alles anders. und Kontrollmöglichkeiten und Besuchsbeschränkungen und dergleichn gibt es nicht.

Wenn ich die Software verschiedeneer Anbieter runterlösche dauert es nicht lange, bis ich sie wieder raufspiele, da ich auch laufend mit Emails und promotionsmails verschiedener Anbieter konfrontiert bin. (kommen auch trotz Löschung aus der Verteiler-Liste)

Wer hat in diesem Bereich Erfahrungen gesammelt und weiß Praktiken und Methoden, wie man sich erfolgreich gegen diese neuere Spielsuchtform schützt. Ich lese immer wieder von Casino u. dgl. aber nichts über online-Spiele, die (zumindest für mich) weitaus gefährlicher sind.

mfg
Hans

Chris
20.09.2006, 00:21
Hallo HAns,
Du hast die Wahl, entscheiden mußt Du schon selbst :
Ich will nicht mehr spielen!

Wie Du richtig sagst gibt es online unkontrolliertes und unkontrollierbares Spiel.
Die Gefahren sind ebenfalls unkontrollierbar, die Konsequenz ist die selbe
Verluste verluste verluste und Gewinne für den Betreiber.
Glücksspiel gibt es in 500 verschieden Formen und Angeboten.
Als Entscheidung gibt es nur eins ich will nicht mehr !

Du hast die Wahl. -

Alles Gute
Chris

Peterg.
20.09.2006, 09:48
Hallo Hans,

ich lese in Deinem Beitrag und habe doch Zweifel, ob du wirklich aufhören willst, bzw. Dir Deine Sucht/Krankheit auch eingestehst.

Zitat:
"Online ist das alles anders. und Kontrollmöglichkeiten und Besuchsbeschränkungen und dergleichn gibt es nicht.

Wenn ich die Software verschiedeneer Anbieter runterlösche dauert es nicht lange, bis ich sie wieder raufspiele, da ich auch laufend mit Emails und promotionsmails verschiedener Anbieter konfrontiert bin. (kommen auch trotz Löschung aus der Verteiler-Liste)"

Es gibt sehr wohl Möglichkeiten das zu verhindern:
Deinstallation, dann Spam-Filter für die Werbe-e-mails.
Kreditkartensperrung, damit Du nichts mehr einzahlen kannst etc.

Es hört sich ein bißchen so an, als ob Du den nicht ganz perfekten Kontrollmöglichkeiten eine Mitschuld gibst, warum Du wieder zum spielen gekommen bist.

Verzeih mir bitte, wenn ichs falsch aufgefasst habe.
Aber die Kontrollmöglichkeiten sind da, Du brauchst nur mehrere um Dich abzusichern. Das geht aber nur mit drastischen Maßnahmen und ich hoffe du bist dazu bereit.

viele Grüße

Peter

Mikosch
20.09.2006, 15:28
Hallo Gianni,

ich kann dein Problem gut nachvollziehen. Die Anbieter diverser Glücksspiele - und gerade Poker ist ja ganz gross in Mode gekommen - haben erkannt, dass der Suchtfaktor online noch viel ausgeprägter ist als in einer "realen" Spielhalle oder in einem echten Casino. Wenn du dir die Seiten mal genau anschaust, kannst du erkennen, wie geschickt psychologisch genau die Schwächen von anfälligen und süchtigen Spielern auf vielfältige Weise angesprochen werden. Die Betreiber sprechen gezielt Schlüsselreize an, um uns bei der Stange zu halten. Viele süchtige Spieler weichen aus auf Poker, weil sie da die Rechtfertigung haben, dass es sich nicht um ein "klassisches" Glücksspiel handelt, weil auch Strategie eine wichtige Rolle spielt. Aber der Betreiber nimmt sich seinen Prozentsatz (Rake) von den Einsätzen. Auf lange Sicht ist der Verlust meiner Meinung nach vorprogrammiert. Ich habe selber auch einige Male online Poker gespielt. An den Tischen verzocken die Leute teilweise unglaubliche Summen. Ausserdem ist der Weg ins soziale Abseits, die Isolierung, genau die gleiche wie bei anderen "Zockereien". Es hilft kein Drehen und kein Wenden: Die einzige logisch sinnvolle Schlussfolgerung lautet: Nicht zocken. Wenn man einmal Glücksspieler ist (so wie ich), kann man nie mehr "kontrolliert" spielen und nie wieder einen normalen Bezug zu Glücksspiel aufbauen. Ich hoffe, du schaffst es, auszusteigen.

In diesem Sinne viele Grüße

Mikosch

gianni586
20.09.2006, 19:19
Hallo Mikosch,
sehr guter und interessanter Beitrag von Dir. Das mit dem Rake habe ich schon mitbekommen, bin deshalb durch etliche Pokerräume durch, bis ich auf einen rakefreien Raum (bzw. 100 % rake-back) gestossen bin. Bei Partypoker u. dgleichen habe ich selbst festgestellt, dass der rake, den sie kassieren, ein vielfaches der von den Spielern eingesetzen Summen entspricht. Hab dort selbst 2 Wochen mal mit dem Ergebnis +/- Null gespielt, und zusammengerechnet, dass der abgegebene Rake insgesamt € 2.850,-- betrug. Und dass bei Spielsummen von 25,-- bis 50,--, die von den einzelnen Spielern an den tisch gebracht wurden.
Auch ich bin dem Pokern " verfallen" weil ich meine, dass man etwas am Spielausgang beinflusse kann, durch Strategie, Können,etc. und es daher nicht ein reines Glückspiel ist. Mir wäre allerdings ein reines Geschicklichkeitsspiel, wie z. Bsp "Vier gewinnt" noch lieber, da man nicht vom Zufall und Glück abhängig ist.
Spiele wie Roulette, Automatenspiele etc. üben auf mich keinerlei Reiz aus, da sie wirklich ausschließlich vom Glück abhängen! Beim Roulette, dem glück die richtigen Zahlen zu erraten, bei den Automaten, dem Glück, mich an den richtigen (also vollen) Automaten zu setzen. bei einem leeren Automaten, der gerade Gewinn ausbezahlt hat, kann ich spielen "wie Gott in Frankreich" und werde mein Geld nicht halten, geschweige denn was gewinnen.

Beim Poker habe ich das bisher noch nicht kapiert.

Und mit dem Suchtpotential hast du vollkommen recht! ich war am Anfang begeistert, eine Möglichkeit gefunden zu haben, mit verschiedensten Menschen aus den verschiedensten Ländern zu spielen, (spielte ja auch nur um Spielgeld), erst nach und nach ist mir das enorme Suchtpotential bewußt geworden, gemäß dem Zitat des Zauberlehrings: "Die Geister die ich rief, werd ich jetzt nicht mehr los".
Hinzu kommt, dass ich einige der guten Pokerbücher glesen habe, und mich viel über Fenrsehen, DSF und Eurosport, etc. mit den Größen in der Pokerszene beschäftigt habe.
Weiters kommt das Spiel meiner Persönlichkeitsstruktur entgegen.
Bin auf Spannung aus, den langweiligen Alltag entfliehen. mache gerne etwas das mit Action Spannung, Risiko zu tun hat. (Motorrad fahren, Paragleiten habe ich schon vernunftshalber aufgegeben);
ich hoffe, ich kann beim Spielen auch wieder auf Vernunft umschalten!
Habe jetzt 1 Woche nicht gespielt, aber jeder Tag viel mir schwer, Geld liegt auch noch am Betreiber-Konto bzw. netteller, und vor allem war ich dabei, die Anfangsverluste der Lernphase (jedes Spiel kostet viel Geld, bis man es kann), wieder aufzuholen.
Bin deshalb am versuchen aufzuhören, weil mir das zeitliche und gedankliche Ausmaß, mit dem ich mich mit Spielen beschäftige, einfach zu groß wird, bzw. wurde.
Und die tägliche Verfügbarkeit bereitet mir enorme Schwierigkeiten.

Hoffe, ich konnte die Hintergründe für meine Schwierigkeiten etwas genauer schildern.

mfg
Hans

gianni586
21.09.2006, 11:41
Hallo liebe Forums-Mitglieder:
hier mal ein Erklärungsversuch, was bei mir den Anreiz zu spielen ausmacht, und was ich nun unternehme, um diesen entgehen:

Habe gestern Kontakt mit einer ehemaligen Gruppe aufgenommen, in der ich 2000, 2001 war. Werde auch ein paarmal dorthingehen, besser gesagt fahren, denn es sind leider 150 km x 2 =300 km, hin und retour gerechnet.
In meiner Nähe gibt es leider immer noch nichts, eine sporadische Einzelberatung, aber keine Spielergruppe, obwohl schon seit 2 jahren WinWin (ein Ableger von Casinos Austria) ein großes Automatenlokal in meiner Stadt (13.000 Einwohner) eröffnet hat, und es inzwischen sicher einige Spielsüchtige gibt.
Ein Einzelgespräch (per telefon) hatte ich auch schon 2x mit einer Therapeutin aus aus dem Verein Anonyme Spieler Wien (500 km von mir entfernt), will den telefonischen Kontakt auch aufrechterhalten, obwohl wir uns beide nie gesehen haben. Eine echte Therapie ist aus ihrer sicht so nicht möglich, aber für mich ist es doch wichtig; wenn auch nicht optimal, da diese Therapeutin nur Telefondienst für 2 Std. hat, und ja für alle Anrufe in dieser Zeit zuständig ist.
Schwer mit dem Aufhören bzw. tue ich mir deshalb, weil ich diesmal ja nicht am Boden liege, wie vor 6 Jahren, für mich überwiegt die Lust dem Frust "NOCH" bei weitem.
Ich weiß nur, dass sich das im Laufe einer "Spieler-Karriere" dann dreht, und das ist das Motiv, das ich jetzt schon eine Veränderung herbeiführen will.

Auch bin (war) ich vom Pokern so fasziniert, weil ich mein(t)e, dass man etwas am Spielausgang beinflussen kann, durch Strategie, Können,etc. und es daher nicht ein reines Glückspiel ist.
Mir wäre allerdings ein reines Geschicklichkeitsspiel, wie z. Bsp "Vier gewinnt" noch lieber, da man nicht vom Zufall und Glück abhängig ist, sondern nur das eigene Können zählt. Dies um Geld zu spielen, wird im Internet aber nicht angeboten.
Spiele wie Roulette, Automatenspiele etc. üben auf mich keinerlei Reiz aus, da sie wirklich AUSSCHLIESSLICH vom Glück abhängen! Beim Roulette, dem Glück die richtigen Zahlen zu erraten, bei den Automaten, dem Glück, mich an den richtigen (also vollen) Automaten zu setzen. bei einem leeren Automaten, der gerade, oder erst vor kurzem Gewinn ausbezahlt hat, kann ich ja spielen "wie Gott in Frankreich" und werde mein Geld nicht halten, geschweige denn was gewinnen. Auch online-Casinos haben es mir nicht angetan, da ich ja direkt gegen die Bank (das Haus)spielen müßte, und ich habe meine Zweifel, ob das ein echter Zufallsgenerator ist;

Beim Poker habe ich das bisher noch nicht kapiert.

Und mit dem Suchtpotential habe ich am Anfang nicht gerechnet. Vor allem die leichte, täglich vorhandene, 24 stündige Verfügbarkeit.
Das enorme Suchtpotential machen für mich folgende Punkte aus:
1. Direkter Einfluss auf das Spielergebnis, sprich persönliche beteiligung am Spiel.(ein guter Poker-Spieler wird gegen einen schlechten bzw. Anfänger gewinnen, obwohl 90 % Glück, und nur 10 % Können, Strategie dabei ist)
2. Kurze Zeitspanne zwischen den Spieleinsätzen (d. h. schneller Wechsel zwischen Erwartungsspannung und Spannungsauflösung)gar keine Zeit, lange über verlorenes Spiel nachzudenken, da neues Spiel erfolgt. die Nachdenkphase ist innerhalb eines Spiels ist ebenfalls auf 15 Sek. begrenzt, wenn keine Entscheidung getroffen wird, h. d. automatisch gefoldet (gepasst, der bisherige Einsatz ist verloren)
3. Möglichkeit, den einatz zu erhöhen (in meinem Fall 5x in einem Spiel gegeben. Spiele ja No Limit Poker, d. h. prflop, nach flop, nach Turn und nach River)
4. Verwendung von Spieljetons (kein Bargeld)
5. Leichte Zugänglichkeit des Spiels (daheim 24. std. jederzeit verfügbar, gewohnte Umgebung, kein Anfahrtsweg, an keine Öffnungszeiten gebunden, etc.)
6. Gesellschaftliche Akzeptanz des Spiels.
Poker ist inzwischen salonfähig, populär, siehe DSF.-Reportagen und Eurosport.

Ich war am Anfang begeistert, eine Möglichkeit gefunden zu haben, mit verschiedensten Menschen aus den verschiedensten Ländern zu spielen,hatte ja Australier wie Amerikaner, Schweden, etc. am Tisch. Nebenbei auch chatten, und mich amüsieren (ich spielte ja 2 Monate lang auch nur um Spielgeld), erst nach und nach ist mir das enorme Suchtpotential bewußt geworden, gemäß dem Zitat des Zauberlehrings: "Die Geister die ich rief, werd ich jetzt nicht mehr los".
Hinzu kommt, dass ich einige der "guten" Pokerbücher gelesen habe, und mich viel über Fenrsehen, DSF und Eurosport, etc. mit den Größen in der Pokerszene beschäftigt habe.
Gebe auch zu dass ich Phantsien entwickelt habe, auch mal am Tisch eines grossen Turnieres sitzen, weil ich das buy-in in einem online Turnier gewinne und nicht selbst zahlen muss. Ich weiss, das ist leichtgläubig, naiv,aber die Werbung die betrieben wird, kommt doch rüber, färb ab, es ist ja einigen online-Qualifikanten nachweislich gelungen, 1-er hat sogar das grosse WSOP Turnier gewonnen;

Weiters kommt das Spiel meiner Persönlichkeitsstruktur entgegen.
Bin auf Spannung aus, den langweiligen Alltag entfliehen, Stimmungsänderung. Mache gerne etwas das mit Action Spannung, Risiko zu tun hat. (Motorrad fahren, Paragleiten habe ich schon vernunftshalber aufgegeben); Motorrad fahren nur mit Leih-Motorrädern, eingesehen, dass es zu gefährlich ist. Paragleiten habe ich sogar den sonderpiloten-Schein, bin aber seitdem auch nicht mehr geflogen, vernunftshalber)

ich hoffe, ich kann beim Spielen auch wieder auf Vernunft umschalten!

Text zu lang, deshalb im nächsten beitrag weiter (mehr als 6000 Zeichen)

gianni586
21.09.2006, 11:45
Habe jetzt 1 Woche nicht gespielt, aber jeder Tag viel mir schwer, Geld liegt auch noch am Betreiber-Konto bzw. netteller, und vor allem war ich dabei, die Anfangsverluste der Lernphase (jedes Spiel kostet viel Geld, bis man es kann), wieder aufzuholen. Ich entwickelte auch einen enormen Ehrgeiz, um das Spiel richtig zu lernen, war bereit viel Zeit und ebenfalls Geld dafür zu investieren.
Bin deshalb am versuchen aufzuhören, weil mir das zeitliche und gedankliche Ausmaß, mit dem ich mich mit Spielen beschäftige, einfach zu groß wird, bzw. wurde.
Und die tägliche Verfügbarkeit bereitet mir enorme Schwierigkeiten.

Soweit ein Veruch, auf meine Beweggründe, Motive, etc. einzugehen, die mit dem Spielen zusammenhängen, oder zu erklären, warum das bei mir einen Reiz auslöst;

mfg
Hans

urtell
30.01.2007, 21:03
Hey.. ich hab mich bei ner Pokerschule angemldet und hatte voll spaß dran und .. hab es verausgabt gezockt und ich hab das gefühl, dass ich nicht mehr richtig loskomme, schadet mir jetzt finanziell nicht..iss eigentlich gewinnbringend...aber zeitlich anstrengend...

andreasg
31.01.2007, 12:13
Hallo Urteil,
Internetadressen von einenem Glücksspielanbieter zu verbreiten - kommt nicht so gut an: vor allem in einem Forum für Hilfesuchende aus der Glücksspielsucht!
werde nicht draufschauen, mich nicht verlocken lassen.
Du schreibst von Sucht, von Anstrengung des Ausagierens des Spielens, von zeitlichem Aufwand.
Das ist im Kern ein Syntom unserer Krankheit.
Von einem Gewinn , glaube ich, lässt Du Dich auch nicht blenden, denn,
der Süchtige - Spieler ist unfähig - im Spiel zu gewinnen.
Er kann diese Situation nicht aushalten!
Er spielt, bis alles verloren ist.
Hilft nur Spielabstinenz!
Ich habe Poker als Gesellschaftsspiel kennen gelernt, am Punkteautomaten und vor allem am Geschicklichkeitsautomaten mit Gewinnmöglichkeit kennengelernt - und süchtig daran gespielt - bis zum geplanten Suizid - und bis zu meiner Kapitulation vor dem Glücksspiel.
Markennamen der Geräte nenne ich hier nicht.
Wichtig ist, daß ich eine Selbsthilfegruppe gefunden habe , die den Betroffenen Glücksspielsüchtigen hilft - und daß ich später 2 stationäre Therapien , davon eine in einer Klinik für Menschen mit Suchterkrankungen belegt habe.
Eine Definition der Poker - oder Online - Spielsucht liegt mir in den Ohren,
bin aber selber noch nicht auf diese Seiten gegangen.
Der Rummel über Poker - Sport ? gerade bei den Privaten Fernsehsendern geht mir aber gewaltig gegen den Strich!
Schöne 24 Stunden
Andreas

Gerri
31.01.2007, 13:03
Online-Pokern...
ganz einfach eine neue Art um Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Was hat es mit Sport zu tun, wenn ich in verqualmten Räumen versuche mein gegenüber das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Hier wird doch nur vom Sport geredet um betroffenen Spieler eine Alibifunktion zu geben.
Gut durchdacht das ganze..aber es bleibt ein Glücksspiel.. ein Gewinn den ich erzielen will.. und da von einer Pokerrunde mit mehreren Personen immer nur einer gewinnt, kann ich meine Chance errechnen, einen Gewinn zu erzielen..er liegt bei knapp 20 Prozent.
Beim Online-Poker sehe ich meine Gegner nicht..die andere Gruppe werden keine realen Spieler sein..nur ich, der Dumme der setzt.
Ich kann nicht gewinnen..
Der Betreiber hält Karten und Spieler..ich nur das Geld..
Sagt mir mal. warum der mit mir spielen will.
Wie blauäugug bist du eigentlich Urtell??
Na..wenn du genug Lehrgeld bezahlt hast.. das wird garantiert der Fall sein, hoffe ich, du hast genug Courage mit dem Poker aufzuhören..wir als Spieler machen ja weiter um Verluste aufzuholen.
In Kürze wirst du es auch tun.
Herzlich willkommen im Kreise der Spielsuchtkranken..denn bereits jetzt spürst du das was nicht stimmen kann.
Deswegen dein Eintrag.
Möchte hier anführen das aus deinem Eintrag der Link unkenntlich gemacht wird..das ist bösartig.
Ansonsten...deine Probleme sind die eines Suchtkranken.

Auf bald
gerri

Boomer
31.01.2007, 18:16
Hallo Urtell

Dein Eintrag sehe ich als "Reklame" an. Vermutlich hast auch du ein Spielproblem- nur erkennst du es meines Erachtens nicht. Sondern kommst hier auf eine Seite wo Menschen gerade von diesem Problem sich lossagen wollen. Du bist hier am falschen Platz- oder ganz einfach merkst du nicht das man keine Links in ein solches Forum stellt. Weiter noch behauptest du es sei wohl finanziell nicht gerade das Problem sondern eher zeitlich. Unbegreiflich- aber so hat jeder seine Meinung.

Des weiteren bin ich trotz eigener Spielsucht der Meinung, dass nicht der Betreiber schuldig ist- sondern der Konsument selber wissen muss was er will/kann und was nicht. Wie bei allem im Leben.

Lieben Gruss
Boomer

Maik
02.02.2007, 10:43
Hallo Boomer,
schön von Dir zu lesen - ich hoffe, es geht Dir gut. Maik, der noch immer an seinem Buch schreibt.
Liebe Grüsse

andreasg
02.02.2007, 11:34
Hallo Boomer,
erst einmal schön, wieder von Dir zu lesen.
Die Bewertung der Link - Adresse die der User - Urteil - hier hinein gestellt hat bewirkt ja so einiges.
Ich empfand zuerst auch Wut. "was denkt der sich eigentlich!"
Beim zweiten hinsehen wird mir aber - nun selber ruhig deutlich , daß User Urteil von sich aus nicht wissen kann, daß solche Links Suchtkranke und Suchtgefährdete Spieler/Innen animieren können.
Es geht mir wirklich nicht um Abgrenzung von Suchenden, zu denen ich mich selber zähle:
sondern um die Abgrenzung vom Ausagieren der Sucht
und um Abgrenzung von Suchtverhalten.
Das Suchtmittel geht in die Verdammnis,
der Süchtige wird frei.
Ein schönes spielfreies Wochenende

Andreas

Michael Weege
02.02.2007, 14:32
Hallo liebe Forumsbesucher,
wir haben den Link entfernt. Besser ist das.
Demnächst wird eine neue Kollegin das Forum betreuen und regelmäßig die Beiträge sichten, damit solche Links schneller entfernt werden.

Liebe Grüße vom Fachstellenteam
Michael Weege

Boomer
03.02.2007, 02:12
Hallo Michael Weege und alle im Forum!

Herzlichen Dank für die Entfernung des Links. Meiner Ansicht nach ist es nicht ein so grosses Problem einen solchen Link hier anzutreffen- es ärgert zwar einerseits- ich denke aber nicht das es Menschen hier im Forum gefährdet. Ich würde es eher als "Ausrede" ansehen- wenn jemand durch einen solchen Link hier zockt. Irgendwo muss doch einfach mal ein Punkt gemacht werden. Damit meine ich SUCHT! Es gibt soviele Süchte, um einige zu nennen, Arbeitssucht, Trinksucht, Geltungssucht, Fresssucht, Magersucht, Sexsucht und so einiges mehr. Wenn jemand also in sein altes Verhaltensmuster fällt, so hat das wenig mit einem Link zu tun. Jene die Rückfällig werden/wurden können es sicherlich nicht auf einen Eintrag oder einen Link zurückführen, dass sollte man einfach mal ins Auge fassen. So ein Link hier kann auch bestärken- muss nicht immer nur negativ ankommen. Da denkt- fühlt aber wohl jeder Mensch anders. Mich persönlich kann ein solcher Link nicht dazu verführen sondern abhalten- es gibt aber sicherlich auch Menschen die sich dadurch animiert fühlen. Diejenigen aber müssen noch sehr lernen NEIN zu sagen- den wo auch immer man hingeht oder was immer man macht- man muss selber stark genug sein, ansonsten geht gar nichts. Ich erlaube mir meine Sichtweise hier zu schreiben- nämlich diejenigen die sich total aufregen über so einen Link- sind sicherlich noch sehr gefährdet. Wenn sie einen Schritt weiter sind lächeln sie über einen solchen Eintrag. Michael Weege, auch wenn jeder böse Link hier sofort ernfernt wird- so garantiert das niemandem Spielfreiheit. Jeder muss da selber durch. Mit seinem eigenen Willen- solange er sich durch einen LINK ablenken lässt, ist er noch lange nicht soweit. -Das ist nur meine Meinung! Gutheissen kann ich es nicht- wenn jemand einen solchen Link hier reinstellt sicherlich nicht- er braucht nicht die Menschen hier zu testen. Ich unterstelle dem Schreiber, dass er die Leute hier verunsichern wollte und selber gar nicht frei werden will von der Spielsucht oder vielleicht ist er gar Vertreiber!

Also! Versucht Euch an einem solchen Eintrag zu stärken- denkt darüber nach was der Schreiber will- er wollte Euch verführen- das kostet uns doch ein lächeln, das lassen wir nicht zu- ZUSAMMEN SIND WIR STARK!

In diesem Sinne- viel Kraft

Boomer

Gerri
03.02.2007, 15:23
Hallo Boomer,
mit Online - Glücksspielen habe ich niemals Probleme gehabt.
Ich kenne sie nicht, sie reitzen mich nicht, ich probiere sie nicht aus.
Es ist gut, wenn du über Schwächen und Stärken redest - und im Moment scheinst du was Stärken betrifft auf ein Hoch zu sein.
Das gönne ich dir sehr.
Nur sind wir Menschen nicht immer gleich stark. Wir haben starke Phasen - wir haben schwache Phasen - und ich für mich war 2006 ein verdammt schlechtes Jahr mit vielen Tiefs.
Aus diesem Tiefs heraus entstanden zwei Vorfälle, die sicherlich mancher genießt, mir persönlich tun sie sehr weh.
Aber ich blicke im Vorfeld auf 6 rückfallfreie Jahre - Jahre in denen ich stark war - Jahre aber auch in denen es nicht die Beanspruchungen für mich gab, wie im letzten Jahr.
Diese Forum ist, was Gefühle anbetrifft sehr oberflächlich . es wird wenig nach den Menschen gefragt..was tust du was machst du, wo sind deine Probleme, worüber möchtest du mal sprechen.
Auch in vielen SHG ist das so..es gibt die Wortführer und einige die sprachlich nicht so gewandt sind , die eben mehr als ein wenig zu kurz kommen.
Ein guter Gruppenleiter mag das evtl. zum Teil ausgleichen..aber davon gibt es leider nur wenige.
In einem Forum kommt man da nicht zu kurz..man wird nicht unterbrochen - hat Zeit sich zu artikulieren.
Ich habe im letzten Jahr viel gelernt .. mit großen inneren Problemen umzugehen gehört dazu..und ich war oft launisch wie eine Diva.
Ja, es lief nicht alles glatt 2006...aber es lehrte mich vieles zu erkennen.
So gesehen war es für mich unglaublich wichtig.
Ich kann nach diesen Jahr auch nicht sagen, ich mache so weiter wie vor diesen Jahr.. das geht nicht, es hat mich geprägt, verändert und sensibilisiert.
Ich muß die Lehren des letzten Jahres für mich noch richtig umsetzen.
Habe im letzen Jahr viel versucht mit mir selbst zu klären ... hatte so manchen Dialog mit mir...
...aber diese Dialoge haben sich gelohnt, gerade in den letzten Wochen.
Es geht mir nicht mehr nahe ..weder Ironie noch direkte Angriffe...es erfolgt doch nur aus eigenen Schwachheit und Angst meines Gegenübers.
Ich habe gefunden was ich unbewußt brauchte - was ich suchte - und es erfüllt mich mit einem so guten Gefühl, das man es kaum beschreiben kann.
Es nimmt einen die Angst..vor den Heute .. vor den Morgen..und ich denke auch vor den Tod, den ja jeder Mensch mal ins Auge sehen muß.
Ich wünsche jeden Leser hier, das er dieses Gefühl der inneren Sicherheit und der Loslösung von Ängsten für sich auch entdecken kann..es ist wunderbar.
Und mit keinen anderen Gefühl vergleichbar.

Boomer, ich wünsche das es dir gut geht - auch Ziegenbock und Maik, Nane, die Alte , Claus, Andreas und allen anderen. Wenn ich jemand vergessen hab namentlich..entschuldigt...eigentlich meine ich jeden hier.

Und glaubt mir, das ist ein inniger Wunsch..ohne Falschheit, Neid oder Mißgunst.

Es grüßt Euch herzlichst

Gerri

andreasg
03.02.2007, 22:10
Hallo Boomer, hallo Gerri und alle anderen,
NEIN, öfers mal hören und öfters mal aussprechen, tut so gut!
Mit einem Nein! einen geliebten Menschen begegnen und ein Ja zu dem Menschen zu haben, das istz schwer.
Das erkenne ich jetzt bei meiner Ex - Frau.
Da ist sicherlich viel Gefühl dabei, was ich für Sioe empfiende,
NEU!
Zur alten Abhängigkeit führe ich ein Nein, ein Nein, zum Glauben ich könne meine Ehe einfach fortsetzen, wie bisher, im Tausch des Ausagierens meiner Sucht in eine Beziehungssucht; ein Nein, ich könne sie von ihrer Krankheit heilen, da liegt ein Amtsärzliches Gutachten von Ihr bei Ihrem Psychiater, nicht bei mir, ich habe ein Nein auch für Ihre Krankheitssymtome.
Das konnte ich Heute Miitag klar ausdrücken und es war keine bedrohliche Situation mehr.

Ich habe ein Nein, Heute Abend meinn Wochenende depressiv vor dem Fernseher zu verbringen und in den Werbepausen zum Kühlschtrank zu laufen und ein Nein, vor der Angst, das Telefon könne klingeln.

Ich habe Wege, für das Leben ein JA zu formulieren:
Gott sei Dir Anfang und Ende.
Er sei dir Führer,
damit du den Weg nicht verfehlst.
Er sei Dir Helfer in Not und Leid.
Er behüte Dich vor Stlz und Trägheit.
Er lasse Dich das Werk vollenden,
das Du in seinem Namen tust.
Und erwarte Deine Seele,
wenn deine Zeit auf Erden zu Ende geht.
Irischer Segensspruch

Wenn meine Zeit zu Ende geht? - Ich liebe das Leben.
Jetzt bin ich gerade in einem konstruktivem Umbruch,
ich schreibe das so gerne hier in das Forum hinein.
Ich habe Heute nicht gespielt und das ist einfach wunderbar. Und ich habe das Recht mich jeden Tag für meine Wiedergeburt zu Freuen, für das Leben ohne Selbstzerstörerisches Glücksspiel.
Leben in einer guten Gemeinschaft.
Ich Danke Euch
Andreas

Rescuemartin
22.04.2007, 06:54
Hallo, bin neu hier.

Tja Online-Poker..... Ich denke hier kommt auf uns alle und unsere Gesellschaft ein echtes Problem in einem neuen Kleid zu. Für mich liegt das emense Suchtpotential von Onlinepoker deutlich tiefer als "nur" bei der Tatsache, dass Poker ja kein Glücksspiel ist und man den Spielverlauf beeinflussen kann. Ich denke gerade junge Menschen werden heute von so vielen Seiten zum Pokern verführt, dass man sich kaum noch davor verstecken kann. In den Medien werden junge angeblich so erfolgreiche Spieler aufgebauscht. Klar sieht das toll aus, wenn ein junger Kerl um die 20 Jahre bei der WSOP mal eben locker tausende wenn nicht sogar millionen Dollar abstaubt. Hat sich jemand erzählt irgendjemand im Fernsehen den jungen Leuten wieviel ein Negreanu oder Guss Hanson so jedes Jahr an Teilnahmegebühren bezahlt ohne auch nur einen Cent zu gewinnen?

Ein Tipp an alle, die meinen Poker hätte was mit Erfahrung zu tun:

Es gibt ja ne ganze Menge anerkannter Pokergottheiten, die auch ich persönlich sehr faszinierend und beeindruckend finde. Hat sich aber schon mal jemand überlegt, warum in den letzten Jahren nie genau diese Leute, wie Doyle Brunson, Daniel Negreanu, Howard Lederer, die grossen Events wie z.B. das WSOP Mainevent gewonnen haben? Gewonnen haben immer irgendwelche relativ unbekannte Spieler die sich über irgendeinen Onlinepokerraum über ne ganze Kette von Sattelitenturnieren qualifiziert haben.

Poker ist und bleibt ein Glückspiel wie jedes andere auch. Man kann sich mit etwas wissen und Erfahrung vielleicht einen kleinen Vorteil den Anfängern gegenüber sichern. Das ist aber bei Roulette und BlackJack nicht anders. Auch hier kann man mit etwas erfahrung und Wissen einen kleinen Vorteil erzielen, am Ende entscheidet aber nur der Zockergott alleine.

Rescuemartin
22.04.2007, 07:19
Fortsetzung:

Meine kleine, ganz persõnliche Geschichte zum Thema Onlinepoker und Sucht. Das generelle hab ich ja oben schon geschrieben. Ich finde es nur so traurig wie weit mich Onlinepoker gebracht habe und ich ärgere mich so über mich selbst weil ich heute an einem Punkt stehe an dem ich eigentlich nie stehen wollte.

Heute bin ich 28 Jahre. Mit dem Glücksspiel habe ich schon früh angefangen. Mit 18 das erste Mal in die Spielbank nach Õsterreich. Seitdem gabs in meinem Leben Phasen in denen ich oft im Casino war (so 2-4mal im Monat) und wieder Zeiten in denen ich nur alle 3-4 Monate hingefahren bin. Mal habe ich nen stolzen Betrag gewonnen, manchmal auch ne ganze Stange Geld verloren. Aber so im Grossen und Ganzen bin ich in den ganzen Jahren eigentlich +/- 0 rausgegangen, manchmal 10.000 Euro gewonnen und dann halt 10x wieder 1.000 verloren. Fragt mich nicht genau, vielleicht sind es unterm Strich über 10 Jahre vielleicht auch 1.000 oder 2.000 miese geworden. Das macht mir aber nichts aus denn es war ja immer verbunden mit einem schönen Aben. Tolle Sachen anziehen, oft mit Freundin oder Freunden. Oft dort auch noch gut gegessen. Einfach ein gelungener Abend. Ich hätte das die ganze Zeit immer als Spielleidenschaft betrachtet. Habe nie Schulden gemacht und musste nie auf wichtige Dinge verzichten wegen des Spielens. Meinen dicksten Gewinn habe ich sogar direkt zur Bank getragen und sicher angelegt.

..... dann hat sich dies aber leider verändert...

Irgendwann letztes Jahr habe ich dann mit ein paar Freunden das erste Mal Texas Holdem gespielt. Einer hatte sich so einen Koffer mit Chips gekauft und das war alles schon sehr cool. Daraufhin habe ich auch immer öfter Pokerturniere und Sendungen auf den bekannten Fernsehsendern angeschaut. Da kommt ja auch immer Werbung fuer die Pokerräume, also hab ich mich da mal angemeldet. Un dann gings los. Einfach am Sonntag wenn man nix zu tun hat im Schlafanzug vor den Rechner und los. Oder Abends vorm ins Bett gehen noch ein Stündchen. Hier mal 50 Euro, da mal 50 Euro, hier mal 100 Euro und das geht dann den ganzen Monat. Oft laufen diese abende auch ganz toll und man macht aus 50 Euro schnell 400. Doch dann kommt eben irgendwann der Faktor Glück und jemand nimmt Dir alles mit der schlechteren Ausgangshand. JA, man kann mit Ass, Ass gegen 5 und 7 verlieren.
Die Stunde der Wahrheit schlägt mit der Kreditkartenabrechnung. Uuupppssss doch 2500 Euro diesen Monat.....
Im Casino verliert man durch das Plastikgeld schon den Bezug zum realen Wert, im Internet ist das 100000x schlimmer. Klick 10 Euro..Klick 20 Euro.... Klick 30 Euro..... Total verrückt.

Heute ist mein Konto überzogen und ich musste nen kleinen Bausparvertrag auflõsen.

Jetzt hab ich ne Abmachung mit meiner Freundin und ich hoffe sehr diese auch Erfüllen zu können. KEIN Internetspiel mehr, und Spielbank nur max. 1x im Monat und ohne Kreditkarte. Und ja, man kann sich auf den Onlinepokerseiten sperren lassen. Man muss es nur wollen. Und mein Tipp fûr alle: Wenn Ihr soweit seid euch sperren zu lassen, dann macht es für immer, nutzt nicht diese komischen Angebote "Fuer sieben Tage" oder so. Ihr macht nach 7 Tagen genauso weiter.

Also drueckt mir die Daumen, dass ich es schaffe ein leidenschaftlicher Spieler zu bleiben.

Cl@us
22.04.2007, 10:32
Hallo,
ich bin mal gespannt wie es weiter geht mit Dir...
Schreibe einfach immer wieder...

Vor allem würde ich mich dafür Interessieren, ob Du wirklich glaubst da raus zu kommen und wie lange Du dir noch was vormachen willst!

Gruss

Rescuemartin
22.04.2007, 11:32
Hmm, ja ich hoffe einer der wenigen zu sein, die es zurueck zum kontrollierten Spiel schaffen. Das letzte halbe Jahr als ausrutscher zu betrachten. Wie vermutlich die meisten, ja. Glaubt Ihr nicht das dies funktionieren kann? Ich denke schon, bin mir zumindest mit meinen Vorsaetzen sehr sicher.

Ich schreib immer wieder mal. Mal sehen was die Zukunft bringt.

Uebringens vielen Dank und Glueckwunsch an die Macher dieses Forums, ich hab heute viel gelesen und alles das bestaerkt mich darin, das ich echt kurz davor stehe ein grosses Problem zu bekommen. Ich finde es schade, dass offensichtlich nur sehr wenige Foren wie diese Nutzen. Es ist ein wenig wie in die Zukunft schauen. Was vielleicht meine Frau mal schreiben koennte oder gar meine Kinder. Und ich will nicht mal sagen muessen, ich konnte mir kein Eigenheim leisten weil ich gespielt habe. Ich danke Euch fuer Eure Geschichten, so traurig wie viele sind koennen Sie hier anderen Menschen helfen entweder rauszukommen oder gar nicht so weit zu gehen. Ich find's gut und wichtig das es sowas gibt. Danke.

Gruesse
Martin

Cl@us
22.04.2007, 14:25
Hallo Martin,
ich denke das es einen Weg gibt in das "normale" spielen für den der suchtmittelmißbrauch betrien hat jedoch Nicht für einen süchtigen Spieler!

Das zu beuurteilen wo hier die Grenze ist maße ich mir nicht an zu sagen, es gibt aber Fachleute (auch hier) die das sagen können.

http://www.gluecksspielsucht.de/fag.html



Das DSM-IV definiert pathologisches Glücksspiel als:

Fortdauernd und wiederholt fehlangepaßtes Spielverhalten, indiziert durch fünf (oder mehr) der folgenden Merkmale:

1. Häufige Beschäftigung mit dem Glücksspiel (zum Beispiel Beschäftigung mit früheren Glücksspiel-Erlebnissen, Verhinderung oder Planung der nächsten Unternehmungen oder Überlegungen, wie Geld für das Glücksspiel zu beschaffen ist).

2. Bedürfnisse zum Glücksspiel mit steigenden Einsätzen, um die gewünschte Erregung zu erreichen.

3. Wiederholte erfolglose Versuche, das Glücksspiel zu kontrollieren, einzuschränken oder ganz damit aufzuhören.

4. Ruhelosigkeit oder Reizbarkeit bei dem Versuch, das Glücksspiel einzuschränken oder aufzugeben.

5. Teilnahme am Glücksspiel, um Problemen zu entfliehen oder dysphorische Stimmungen abzubauen ( zum Beispiel Gefühle von Hilflosigkeit, Schuldgefühle, Sorgen und Ängste, Depressionen).

6. Wiederholte Geldverluste beim Glücksspiel und Rückkehr am anderen Tag, um die Verluste wieder wettzumachen (die "Jagd" nach einem Verlustausgleich).

7. Belügen von Familienmitgliedern, Therapeuten oder anderen, um das Ausmaß der Beteiligung am Glücksspiel zu verheimlichen.

8. Begehen illegaler Handlungen wie Urkundenfälschung, Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung, um das Glücksspiel zu finanzieren.

9. Gefährdung oder Verlust einer bedeutsamen Beziehung, Arbeitsstelle oder Ausbildungsmöglichkeit oder einer beruflichen Aufstiegschance wegen des Glücksspiels.

10. Der Verlaß darauf, daß andere Geld zur Verfügung stellen, um eine durch das Glücksspiel hervorgerufene verzweifelte finanzielle Situation zu entspannen.

Das Spielverhalten ist nicht auf eine manische Episode zurückzuführen.

(Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen (DSM IV) Deutsche Bearbeitung und Einführung von Saß, H., Wittchen H.-U., Zaudig, M. (Hrsg.) Hogrefe Verlag Göttingen 1996)



1. Wie alle Suchtkranken beschaffen sich auch glücksspielsüchtige Menschen um (nahezu) jeden Preis ihr Suchtmittel bzw. das dafür notwendige Geld. Glücksspielsüchtige sind häufig bereit Straftaten zu begehen, um wieder spielen -oder ihre existenzgefährdenden Schulden begleichen -zu können.

2. Bei der Glücksspielsucht treten zwar kaum körperliche Folgeerscheinungen auf; hingegen sind die psychosozialen Schäden, insbesondere im familiären und Arbeitsbereich oft besonders ausgeprägt, nicht zuletzt wegen der extremen Verschuldung.

3. Die Krankenkassen und die anderen Träger der Sozialversicherung sollten die Glücksspielsucht als eigenständige Krankheit anerkennen und die notwendigen therapeutischen Maßnahmen finanzieren.

4. Das ambulante und stationäre Angebot an professioneller Beratung und Therapie für Alkoholiker ist auch für glücksspielsüchtige Menschen eine wirksame Hilfe.

5. Die Abstinenten Selbsthilfegemeinschaften z.B. die Anonymen Spieler, sind für glücksspielsüchtige Menschen von sehr großer Bedeutung.

6. Nach unseren Erfahrungen ist das Spiel an den 30 u. 40-Pfennig-Automaten in den Spielhallen, genauso Glücksspiel im Sinne des § 284 StGB wie Roulette, Black Jack oder die Automaten in den Spielbanken.

7. Die Verfügbarkeit von Glücksspielen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Gleichzeitig hat die Glücksspielindustrie mit großem Aufwand versucht die Nachfrage weiter zu erhöhen und das Suchtproblem zu verharmlosen.


oder mit den zwanzig Fragen

Die 20 Fragen
1. Hast Du jemals Deine Arbeit versäumt, um spielen zu können ?
2. Hat Dir das Spielen schon häusliche Mißstimmungen gebracht ?
3. Hat Dein guter Ruf durch das Spielen gelitten ?
4. Hast Du schon einmal Gewissensbisse nach dem Spielen verspürt ?
5. Hast Du schon einmal gespielt, in der Erwartung mit dem Spielgewinn, Schulden zu bezahlen oder andere finanzielle Probleme zu lösen?
6. Haben Dein Ehrgeiz und Deine Leistungsfähigkeit durch das Spielen gelitten?
7. Willst Du einen Spielverlust so schnell wie möglich zurückgewinnen ?
8. Hast Du nach einem Spielgewinn den starken Drang weiterzuspielen, um noch mehr zu gewinnen ?
9. Hast Du schon oft Deinen letzten Pfennig verspielt ?
10. Hast Du Dir schon einmal Geld geliehen, um spielen zu können ?
11. Hast Du schon einmal etwas verkauft, um spielen zu können ?
12. Hast Du nur widerstrebend ‘Spielgeld’ für alltägliche Ausgaben verwendet ?
13. Hast Du Dein eigenes Wohlergehen und das Deiner Familie durch das Spielen vernachlässigt ?
14. Hast Du schon einmal länger gespielt, als Du eigentlich wolltest ?
15. Hast Du im Spiel schon einmal Sorgen und Ärger vergessen wollen?
16. Hast Du schon einmal auf ungesetzliche Weise Dein Spiel finanziert oder schon an eine solche Möglichkeit gedacht ?
17. Hat das Spielen bei Dir Schlafstörungen verursacht ?
18. Entsteht nach Auseinandersetzungen, Streit, Enttäuschungen oder Frustrationen bei Dir der starke Wunsch, spielen zu gehen?
19. Hast Du schon einmal das Verlangen gehabt, anläßlich glücklicher Ereignisse in Deinem Leben 'zur Feier des Tages' ein paar Stunden spielen zu gehen?
20. Ist Dir schon einmal bewußt geworden, daß Du Dich mit dem Spielen selbst zerstörst?



Die meisten süchtigen Spieler beantworten mehr als sieben dieser Fragen für sich mit "JA".

kva84
23.05.2007, 05:19
http://www.spielsucht.net/vforum/showthread.php?t=2359