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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Charakter-und Verhaltensveränderungen bei Suchterkrankungen



silvia
30.12.2006, 10:43
Hallo miteinander,

gibt es allgemeingültige Erkenntnisse darüber, welche Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen sich bei Suchtkranken ähneln bzw. wie diese sich im Lauf der Zeit verändern oder gegenseitig verstärken?
Welche Veränderungen sind möglich, wenn der Abhängige seine Sucht erkennt und wirklich dagegen kämpft?

Als Partnerin eines Spielers merke ich, dass sich bei mir Verhaltensweisen verfestigt haben , die ich früher nie als Teil meines Charakters erlebt habe(z.B. Misstrauen; das Bedürfniss, über alles die Kontrolle zu haben; das Gefühl, trotz aller Bemühungen gescheitert zu sein)
Mein Partner war noch nie ein großer Redner, aber heute spricht er freiwillig gar nicht mehr über sich oder uns; er war nie ein gefühlsbetonter Mensch, aber heute kann er noch nicht einmal mehr nachvollziehen, wie sehr z.B. seine Lügen mich verletzen. Seine Familie zerbricht, weil sein Verhalten jedes Vertrauen zerstört hat und trotzdem hat er keine realistische Einschätzung von den Auswirkungen seiner Spielsucht, hält sie immer noch für harmlos, da er sich nicht zu den exzessiven Zockern zählt.
Er isoliert sich immer mehr, hat keinen wirklich guten Freund, mit dem er einmal reden könnte.
Seiner Meinung nach war er schon immer so, ich aber empfinde es, als ob sich bestimmte Eigenheiten massiv verstärkt haben und heute sein Verhalten dominieren. Ich habe keine Chance mehr zu ihm durchzudringen.

Ist das eine für einen Suchtkranken typische Entwicklung?

Wie war/ist das bei euch?
Freue mich über eure Antworten.

Lieben Gruß an alle
Silvia

die-alte
30.12.2006, 13:59
Hallo, Silvia!

Schön, dass du hierher gefunden hast.

Als ich deine Überschrift las, dachte, du würdest eine Examensarbeit oder so was ähnliches schreiben. Solche Fragen werden nämlich ab und zu hier gestellt. Aber du bist ja genauso betroffen wie ich.

Ich behaupte mal, dass sich dein Mann für einen Suchtkranken typisch verhält. Bei meinem Mann war es genauso. Im Sommer war er in einer Suchtklinik und ist seitdem anders. Lockerer, ehrlicher, direkter, konfrontationsbereit, liebevoller, .. ach, ich könnte noch viel mehr aufzählen.
Und ich glaube, dass Süchtige irgendwann wirklich nicht mehr spüren, wie sie andere verletzen. Wahrscheinlich verdrängen sie es, weil sie sonst mit ihrem schlechten Gewissen gar nicht mehr klar kommen.
Und deine Veränderungen sind wohl auch typisch. Ich bin immer noch misstrauisch (und werde es wohl noch lange bleiben - ist ja auch ein Selbstschutz), fühlte mich ausgenutzt, missverstanden, ungeliebt. Nur selten habe ich kontrolliert, weil mir klar war, dass ich die Sucht bzw. meinen Mann nicht kontrollieren kann. Aber gerade das Kontrollbedürfnis kenne ich von etlichen Co-Abhängigen. Aber damit erreicht man nichts. Das einige, was ich zulasse (es ist auch der Wunsch meines Mannes), ist die Kontrolle des Geldes. Er weiß, dass er es einfach nicht kann.

Was denkst du nun zu tun?????

Ich freue mich, wieder von dir zu lesen.

Wir können uns auch mal im Chat treffen.

Ich wünsche dir viel Kraft und Weisheit, die richtige Entscheidungen zu treffen.

Hoffentlich bis bald, Ute

Harry
31.12.2006, 11:24
Hi,
ich möchte auch hierzu was beitragen. Ich habe mich sehr ausführlich mit meiner Frau Heidi darüber unterhalten.
Wir beide habe das Gefühl als ob für viele Süchtige das trocken sein ein Verzicht ist. Für mich ganz sicher nicht, für mich ist es ein Gewinn, und mit einem Gewinn lässt es sich viel leichter aufhören.
Wenn man etwas als Verzicht sieht dann will man vielleicht von seinem Partner auch irgendeinen Verzicht, anders können wir uns manchmal die Dinge nicht erklären die hier so sind.
Auch der Umgang der Süchtigen untereinander (wenn ich nicht mehr Automaten spielen darf darf es auch kein anderer).
Ich habe meiner Frau nie verboten Alkohol zu trinken, warum soll sie denn büsen, wenn ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Also werde ich auch keinem andern verbieten zu trinken oder zu spielen.
Es kann doch jeder nur für sich allein entscheiden was für ihn ein Problem ist und was nicht. Wenn Heidi ob allein oder mit Freunden mal einen schönen Abend im Casino machen will, warum denn nicht.
Mein Wunsch wäre mehr Toleranz miteinander. Es muss doch nicht alles gleich Sucht bei andern sein nur weil man selber nicht mit Dingen umgehen kann.
Also uns geht es ganz gut, und ich hoffe mal euch auch. Mal sehen was das neue Jahr so bringt, bin ja schon mal sehr gespannt.
Aber nun was zu dem Thema hier SICHER VERÄNDERT SUCHT ABER NICHT NUR SUCHT- LEBEN VERÄNDERT.
Jetzt reichts erst mal für n Weilchen.

Alles Alles liebe
Harry

Chris
04.01.2007, 00:13
Hallo Sylvia,
Ein Süchtiger, isoliert sich tendenziell immer mehr ,je mehr die Sucht ,das Beschaffen des Suchtmittels und die Verheimlichung derselben vor dem Partner oder der Familie zunimmt
das habe ich alles bei mir auch erlebt in meinen Spielphasen.
erst als ich bereit war etwas zu ändern, und offen war für Therapien hat sich eine Einsicht über mein Fehlverhalten eingestellt und ich habe begonnen wieder für mich normal zu leben,also abstinent.
Anders geht es nicht.
Dabei wünsch ich Dir viel Kraft, Dein Partner muß sich aber selber verändern wollen!

GRUSS
Chris

nimitz
08.01.2007, 10:02
Hallo Silvia,

ich freue mich, von dir zu hören....und auch wiederum nicht!
So wie ich dich verstehe, hast du noch immer keinerlei Konsequenz aus dem Verhalten deines Partners gezogen.
Das Verhalten in Suchtfamilien unterliegt stets einer Veränderung...im Positiven, wie auch im Negativen, und dieses IMMER komplett innerhalb der gesamten Familie.
Du bemerkst es bei dir selber....du bist im Prinzip süchtig nach dem Verhalten deines Mannes...
kannst du ihn nicht kontrollieren, ist von deiner Seite keinerlei Misstrauen spürbar, und auch wenn du dein eigenes Scheitern nicht mehr fühlen kannst, FEHLT dir etwas in deinem täglichen Ablauf.
Um es ganz vereinfacht auszudrücken: Du bist SÜCHTIG nach dem Verhalten deines Partners!!!!!
Du möchtest deinem Partner helfen.....und bei diesem Hilfeversuch...(denn mehr wird es nicht sein), rutscht du immer weiter in Verhaltensmuster, die dein Partner bemerkt, und ausnutzt. Du fühlst...wenn überhaupt noch Gefühle vorhanden sind...von alledem nur noch das negative...und die Spielchen deines Partners gehen an dir vorbei...(denn du spielst jedes mal mit...unbewusst.)
Meine Frage Silvia: Wie lange willst du noch die Marionette sein...wie lange willst du dich noch benutzen lassen?
Denn mehr ist es doch nicht...als BENUTZT zu werden...
Du bist ein Spielball in einem perfiden Spiel eines Süchtigen. So lange du dieses nicht begreifst...und nichts daran änderst....solange wirst du keinen Spass am Leben geniessen können.
Du bist gefragt....FÜR DEIN LEBEN!!!!!
Nicht für das Leben deines Partners!!!!!!!
Lerne für dich, aus dieser Abhängigkeit heraus zu gehen....lerne dein Leben neu...oder bist du es dir nicht wert????????

Ich wünsche dir die Kraft...die du benötigst...und ein schönes LEBEN, für DICH!!!!!

Gruß Nimitz

Harry
08.01.2007, 11:42
Hi Silvia,
vergess den Beitrag vom Nimitz einfach der hat hier schon mal sein Unwesen betrieben. Muss n Schüler oder sonst ein Spinner sein.
Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst einfach schreiben.

Liebe Grüße
Harry

Ziggy
09.01.2007, 20:02
Hi Silvia,
vergess den Beitrag vom Nimitz einfach der hat hier schon mal sein Unwesen betrieben. Muss n Schüler oder sonst ein Spinner sein.
Wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst einfach schreiben.

Liebe Grüße
Harry

Hallo Harry,

ich finde im Beitrag von nimitz liegt eine Menge Wahrheit. Sein Betrag geht auf das Ursprungsposting ein. Vielleicht solltest du es einfach noch einmal lesen und dabei über seine ihm eigene 'brutale' Art, bzw. seine etwas drastische Weise sich auszudrücken hinweglesen. Aber im Kern sagt er eine Menge Wahrheit.

Ich meine auch, dass eine lange Suchtkarriere zunächst einmal das Verhalten des Süchtigen ändert. Aber als Folge daraus, bzw. als Wirkung, ändert sich auch oft der Angehörige, bzw. sein Verhalten.

Angehörige haben jedoch im Gegensatz zum Süchtigen selbst viel eher die Chance selbst zu bemerken, dass sich etwas verändert. Eine Bestandsanalyse der Situation wird einen Angehörigen recht schnell zu dem Punkt bringen, etwas ändern zu wollen, wenn nicht gar sogar zu müssen. Die Probleme des Süchtigen - ich denke das ist hier weitgehend unbestritten - kann ein Angehöriger nicht für den Süchtigen lösen. Was bleibt in letzter Konsequenz? Das was nimitz meint: Ein Angehöriger sollte für sich die Lösung des Dilemmas suchen.
Das muss nicht unbedingt zu einer Trennung vom Süchtigen führen, kann aber in letzte Konsequenz die lebensrettenden Massnahme für den Angehörigen sein, wenn eine 'Heilung' des Süchtigen nicht passiert.

Mir ist es wesentlich lieber, ein Angehöriger springt ab, als dass er sich immer weiter durch die Sucht seines Partners mit in den finanziellen, seelischen oder gesundheitlichen Ruin ziehen lässt.

Besser wäre natürlich das Suchtproblem wird vom Süchtigen endlich angegangen. Dann können beide Betroffenen (ja Angehörige definiere ich auch als Betroffene! Sie leiden ja mit an der Sucht ihres Partners) gemeinsam an der Lösung arbeiten...

Nimitz beschreibt ein spätes Stadium einer Suchtkarriere und Folgen die daraus für Angehörige erwachsen. Dass er dabei den schleichenden Prozess, die über die Jahre wirkenden Veränderungen nicht in den gebotenen Grautönen zeichnet, sondern in tiefstem schwarz, sollte niemanden davon abhalten, das, was er inhaltlich zu sagen hat,ernst zu nehmen. Statt es zu negieren oder für Unfug abzutun, kann eine Auseinandersetzung doch niemandem schaden, oder? Ich finde seine Forderung nach Abkehr/Trennung vom süchtigen Partner zwar auch etwas voreilig, aber wenn sich nichts ändert, wird einem Angehörigen irgendwann nichts anderes übrig bleiben, als das sinkende Schiff zu verlassen, oder mit unterzugehen.
Wann dieser Zeitpunkt erreicht sein wird, das ist immer ganz individuell. Hierzu einen konkreten Zeitpunkt zu definieren, das sollte sich niemand Aussenstehender erlauben. Vielleicht wirken einige seiner Forderungen daher etwas aus der Luft gegriffen. Wir alle kennen die konkrete Situation nicht gut genug um uns zu eiligen Ratschägen hinreissen zu lassen. Aber wissen wir, welches Szenario nimitz vor seinem geistigen Auge vorschwebt, welche Situation, welcher Aspekt seiner Lebenserfahrung? Vielleicht ... nein ich will hier nicht spekulieren.

Für mich liest sich nimitz' Posting nicht wie das eines Spinners. Ganz und gar nicht. Er fordert lediglich, dass eine Angehörige - für sich - Verantwortung übernimmt.
Es fehlt leider in vielen Aspekten eine Begründung. Und ohne umfassende Argumentation vermisst man daher vieleicht die Nachvollziehbarkeit der Forderungen.

Sich aber einmal mit seinen Thesen zu beschäftigen, die eigene Erfahrungswelt hinzu nehmen, sie versuchen hinein zu weben und dann zu schauen, ob der Schuh passt....
Also genau so kann man sein Posting auch verstehen. Vielleicht liegt darin ja eine Chance? Wer mag kann es ja ignorieren, aber es wäre doch sehr schade, wenn man Jahre später bemerkt, dass man damit eine Chance vertan hat?

Ziggy

Ziggy
09.01.2007, 21:30
Hallo Silvia,

alle Deiner Fragen auf einmal oder gar umfassen zu beantworten wird mir hier nicht gelingen können. Ich behaupte mal, daran kannst Du z.B. mit anderen Angehörigen viele viele Stunden gemeinsam Erfahrungen austauschen und immer wieder Gemeinsamkeiten aber auch kleine Unterschiede entdecken.
Im Grunde genommen ist jedoch alles von Dir geschilderte typisch für einen Spielsüchtigen. Ebenso typisch wird es vermutlich auch für den Punkt sein, zu dem die Sucht bis dato fortgeschritten ist.

Ich nehme einmal nur einen Aspekt heraus, den, dass Dein Partner sich isoliert.

Ich habe selbst irgendwann, zunächst ganz harmlos mit dem Spielen (an Automaten) begonnen. Irgendwann wurde aus Vergnügen eine Art Laster. Immer mehr Zeit und Geld 'investierte' ich nach und nach in diese Art 'Freizeitgestaltung'. Allmälich begann ich mehr Geld dafür zu erübrigen, als ich eigentlich selbst gewollt hatte. Ganz am Anfang berichtete ich von einem unerwarteten hohen Gewinn noch meiner Partnerin, war sogar stolz und hatte die Spendierhosen an... doch mit der Zeit blieb von zwischenzeitlichen Gewinnen nichts mehr übrig. Ich hab Irgendwann keinen Gewinn mehr mitgenommen, sondern alles wieder verzockt.
Davon habe ich niemandem mehr erzählt. Warum auch, es war nichts, worauf ich hätte stolz sein können. Ich spielte dennoch weiter und verspielte mehr...
Irgenwann war schleichend ein Punkt erreicht, wo sich tief in mir das 'schlechte Gewissen' einstellte. Ich habe jedoch nicht 'gesund' reagiert, sondern weiter gespielt... Logisch: ich habe mich von sozialen Kontakten zurückgezogen. Man hätte mich ja auf diese 'dunkele Seite' in mir ansprechen können. (Wo warst du die ganze Zeit, wieso bist du ständig pleite?...)

Die Sucht ging weiter und immer tiefer wirkten die typischen Mechanismen...

Es folgte 'erwischt werden' und Ausreden und Lügen meinerseits. Kein Eingestehen, was wirklich mit mir los war. Ich war immer brav und angepasst im 'normalen' Leben, denn ich musste ja alle beschwichtigen. Geld musste her um aus dem 'normalen Leben' zu verschwinden und in Spielhallen verzockt zu werden. Ich bemerkt mein 'anders sein' und traf nur auf völliges Unverständniss aller nicht spielenden Normalmenschen... Völlig logisch, dass ich mich in keinerlei Auseinandersetzungen mehr einlassen wollte. Nach Aussen den schönen Schein wahren, innerlich nur vom Gedanken besselt, wie beschaffe ich Geld und wie sorge ich für eine Gelegenheit unbemerkt zocken zu können... Wem darf ich nicht über den Weg laufen, weil ich ihm das geborgte Geld nicht zurückzahlen kann...?

Es bleiben alle Freunde irgendwann auf der Strecke. Diskussionen hätte ich nicht bestehen können, nicht ausgehalten. Ohne Selbstbewustsein (das war bereits seit längerem auf der Strecke geblieben) und voller schlechtem Gewissen habe ich jegliche Konfrontation gemieden, wie der Teufel das Weihwasser...
Äusserlich ganz normal, nicht auffällig, aber innerlich total kaput. Alle ehemals wertvollen Dinge längst über Bord geworfen, irgendwann sogar die Skrupel (lügen, betrügen, klauen,...)
Ich hatte völlig den Bezug zur Realität verlohren, Spielen war der einzige Lebensinhalt. Der Gelegenheit zum Spiel, der Geldbeschaffung und dem Aufrechterhalten des Kartenhauses aus Lügen und Betrügen galt immer mehr meiner Zeit. Familie und Freunde erschienen mir wie Ballast, ja waren sogar bedrohlich, denn Nähe barg Gefahr. Gefahr entdeckt zu werden.
Diese völlig kranke Entwicklung passierte einfach. Die ganze Dynamik dieser Sucht hatte mich im Griff. Einen eigenen Willen hatte ich nicht mehr, bzw. dieser war von der Sucht so überlagert, das er für mich selbst unerreichbar wurde...

Das alles ist eine ganz zwangsläufige Entwicklung wie sie mit jeder Spielsucht wohl ähnlich passiert. Ich kenne es so oder sehr ähnlich von vielen Spielern, die ich in den letzten Jahren in der Selbsthilfegruppe kennen lernte.

Und nun fragst Du, warum Dein Partner für Dich nicht mehr erreichbar ist?

Weil Du die Welt in der er lebt gar nicht begreifen kannst. Auch meine wenigen Worte werden hierbei kaum helfen. Verstehen wird das wohl nur, wer es selbst erlebt hat. Und auch nur, wenn man die Kurve nimmt und den wohl schlimmsten und lebensbedrohlichsten Aspekt angeht: den Selbstbetrug.

Vieleicht hilft es Dir, dies hier zu lesen um Dir das ein oder andere zu erklären...

Aber das hier kann nur am Lack kratzen. Versuche Menschen zu finden und mit diesen gemeinsam Erfahrungen auszutauschen oder Deine Situation zu klären. Versuche über Disskussionen am Thema zu arbeiten und finde herraus, ob oder in welchem Maße Dich die Partnerschaft zu einem Spielsüchtigen über die Zeit verändert hat. Hilfreich sind dabei aber wohl nur Menschen, die die selbe Situation erleben oder erlebt haben. Du wirst Dich wundern, wie oft Du nur einen Satz sprechen musst und man reagiert, als hättest Du einen ganzen Roman erzählt. Du wirst Dich wundern, wievielen Angehörigen es in ganz vielen Punkten ganz genau so geht. Oder suche Dir professionelle Hilfe bei einer Beratungsstelle. Am besten, Du probierst aus, was für Dich das hilfreichste ist, wo man das nötige Verständnis mitbringt udn vielleicht den ein oder anderen Lösungsansatz mit Dir gemeinsam zu entwickeln vermag. Wo man Dich begleiten kann, denn vermutlich wird nichts davon einfach und schnell funktionieren... Dir steht noch ein ordentlicher Weg bevor, Dir wird es gut tun nicht isoliert wandern zu müssen.

Das klingt jetzt alles so schwer... aber hab Mut. Ich hab die Kurve gekriegt und lebe seit bald zwanzig Jahren glücksspielfrei... Ich hab die Hilfe einer SHG genutzt und bin vielleicht ein Beispiel dafür, dass man es schaffen kann!

Also Kopf hoch! Du wirst Deinen Weg finden!
Ziggy

Gerri
10.01.2007, 12:18
Hallo Harry..
eine Entschuldigung an Nimitz ist das wenigste.

Gerri

nimitz
10.01.2007, 18:24
Hallo Harry,

ich gehe einmal davon aus, dass es hier nur einen gemeldeten Harry gibt, und somit sind es doch deine Worte (Beitrag):"Was ich mir zum neuen Jahr wünsche....".

Jeder stellt sich halt sein Fettnäpfchen (hier wohl eher ein Oelfass) in den Weg.

Gratulation zum Treffer.

Gruß Nimitz

Harry
11.01.2007, 13:31
Ich habe dir schon woanders geschrieben was ich darüber denke. Wenn das die Silvia von damals ist mit dem Beitrag Abschied dann kann ich deinen Beitrag verstehen und dann aber nur dann entschuldige ich mich.
Wenn das aber ne ganz andere ne ganz neue Silvia ist wie siehst du denn dann deinen Beitrag? Könnte es sein dass du dann überlegen solltest ob du dich entschuldigen musst was dann aber wahrlscheinlich nie mehr geht weil Silvia nie mehr hier reinschaut sich nie mehr meldet.
Also ich denk mal einer von uns beiden ist auf dem Holzweg bin nur gespannt wer. Sollte ich es sein ok ich kann dann einen Fehler zugeben, du auch?

es grüßt der sehr gespannte
Harry

Nany
18.01.2007, 15:33
Hallo,

mich interessiert ob man sagen kann: Spielsucht ändert einen Menschen viel?
Wird er irgendwann wieder wie er war?


Mein Mann hat sich sehr gändert seit er spielt, ich kann ihm kaum mehr erkennen! Der hat mich bzw. unsere Streiten in der Ehe als Grund für seine Sucht gesehen.
Am meistens hat ihm gestört dass ich ihm die Geschichte mit d. Aktien (wo ich fast 3 Jahre alleine gearbeitet habe und der hat noch studiert - er hat viel Geld an d. Aktien versäumt ohne mich zu fragen) oft später beim streiten vorgeworfen habe.
Dannach hat wieder behauptet: nein, ich bin mir selbst schuld! Und dann hat auch einmal gesagt dass er sich ändern muss! (so quasi dass er "zu gut" zu mir war, was ich ausgenutzt habe ????) Aber wie er jetzt ist - möchte ich ihm nicht "haben".

Er lässt sich nicht helfen, er s"chafft das alleine"!
Will mir seine Kontoauszüge nicht zeigen, erst dann wenn unsere Verhältnisse besser sind, bzw. wenn ich "brav" bin (sein Spielsucht oder Geld nicht erwähne)- > er setzt mich unter Druck - ich bin im Karenz (habe seit kurze Zeit eigene Konto - da ich gesehen habe ich kann ihn nicht kontrollieren) und der setzt mich unter Druck nach d. Motto: wenn du nicht brav bist - bekommst du keinen Geld für die Sachen die wir zbs. für die Wohnung brauchen!???

Er gibt erst zu dass dass er d. Fehler gemacht hatte, erst wenn ich darauf bestehe! Aber sein Verhalten zeigt leider nichts vom Beräen! Verhält sich als nicht einbisschen schuldig, bzw. ist ganz gefühlslos geworden.

Ich habe auch keine Vertrauen in anderen Sphären. Und er will mir nicht irgendwas beweisen. Bemüht sich nicht!

Wenn ich reden will dann hört wenig zu und dann fragt mich: woher hast du die Kraft so viel zu reden?

Nach seine Fehler oder Provokationen will sich überhaupt nicht entschuldigen. Ist seit September im Ausland, kommt monatlich auf paar Tage- wo er wieder arbeiten muss (in letztes Jahr hat er immer in der Arbeit gespielt und bis spät geblieben).

Wir haben aber 2 kleine Kinder. Früher war er ein toller Vater.
Ich will ihm Vertrauen, aber sein Wort leider ist nicht genug und das sieht er nicht ein. Ich würde ihm nicht mehr Spielsucht erwähnen, wenn er wirklich zeigen würde dass er "trocken" ist und mir gegenüber auch fair wäre (vor allem erwarte ich mehr Respekt).

Ich bin einzige die für diese Ehe kämpft, die immer reden will und er... distanziert sich, ist gleich agressiv usw.
Ich denke am besten ist sich scheiden zu lassen. ich habe keine Kraft mehr. Aber es wird mir sicher schwer mit 2 kleinen Kinder. Manchmal frage ich mich: Ist es Wahr was mir passiert, möchtet er wirklich überhaupt nicht redem, nicht sich mit mir "einigen"? Wieso? Ich bin wirklich verzweifelt!
P.S. entschuldigung dass es einnisschen durcheinder und konfus ist!

andreasg
19.01.2007, 07:37
Hallo Nany,
vielen Dank für Deinen mutigen Beitrag.
Ein Streit, (Ehestreit) kann nie der Auslöser für eine Spielsucht sein, sondern in meiner Erkenntnis stellt es lediglich eine Legitimation dar, Spielen gehen zu können.
Der Spielsüchtige sucht daher den Streit um sich im Groll vom Partner abzuwenden. Groll richtet sich gegen den Grollenden, der kämpft gegen sich selber, hier: Er spielt.
Ich bin erfreut zu lesen, daß Du Dein eigenes Konto hast. Hoffentlich hast Du die Bankkarte sicher verwahrt.
Der Beroffene - Spielabhängige - glaubt alles im Griff zu haben - solange noch eine Möglichkeit besteht, weiter spielen zu können. Hier sind diffuse Tagträme vom "Ultimativen Gewinn" - der "Alles - wieder - gut " werden lässt.
Ich wünsche, daß Du dich in liebevoller Kraft vom Deinen Mann abgrenzen kannst, solange - bis das Glücksspiel seine Partnerin ist.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Gerri
19.01.2007, 12:29
Hallo Nany,
genau diese Verhaltensweisen sind oft gemeint wenn wir darüber sprechen wir müssen nicht nur unser Spielen beenden, sondern versuchen, unser Verhalten zu verändern.
Nur so kann ich wirklich abstinent sein.
Eingebunden im Fehlverhalten eines Spielers sind Schuldzuweisungen , verschweigen eigener Probleme, Lügen um zu verstecken, undurchsichtig machen in Geldangelegenheiten - alles um sich mit eigenen Schuldgefühlen nicht wirklich befassen zu müssen.
Auf der anderen Seite jedoch ein echt liebevoller Umgang mit dem Partner - Schwächen und Fehler des Partners akzeptierend - begründet im Hinterkopf des Spielers, so kann sie (er) mir für mein eigenes Fehlverhalten keine Vorwürfe machen.
Und kommem diese doch, kann ich ja anstatt mich offenzulegen angreifen.
Diese Verhaltensweise ist schwer zu erklären - und noch schwerer für den Mitbetroffenen zu verstehen.
Andreas hat es mit wenigen Worten wohl treffend geschildert.
All das ist nicht wirklich so gewollt oder geplant von Seiten des suchtkranken Spielers.. doch es erfolgt eine automation des Handelns um sich nicht zu öffnen.
Deswegen ist der erste Schritt in eine Abstinenz nicht das aufhören Geld zu verzocken - sondern da darlegen seiner gesamten Indentität bei mindestens einen Menschen.. das dich öffnen - das herauslassen der eigenen Fehler Schwächen - ehrlich ALLES auf den Tisch gelegt..ab hier kann eine Abstinenz beginnen. So sehe ich es - das ist der Grundstock an sich was zu ändern, aber auch ein evtl. verstehen zu erreichen. Denn dieses Verstehen ist uns schon sehr wichtig.
Ich kann nicht sagen, das ich mich mit dem Spielen verändert habe..es kam schleichend - aber gefährlich wie meine Suchterkrankung. Meine Verhaltensweisen haben sich meinen Suchtverhalten angepasst - und um je mehr mich meine Sucht hatte, um je weniger war ich Mensch - und Partner. Nicht wirklich bei den Menschen, die mich lieben - viel zu verstrickt im verheimlichen und mit Beschaffung neuer Finanzen um erneut meiner Sucht nachzugeben.
Ich meine, diesen Status hat im Moment Eure Partnerschaft .. eine ganz entscheidende Phase.
Du kannst so nicht mehr.. und er verweigert die Konsequenz des sich wirklichen Öffnens.
Wenn das nicht ganz schnell geschieht - mit entsprechenden Maßnahmen, kannst du nur dich und die Kinder helfen - durch rigorose Abgrenzung. Und das in erster Linie und als Sicherheitsschritt sofort in finanzieller Hinsicht.
Er ird es verstehen - vielleicht nicht zugeben.

Eine weitere Veränderung erfolgt beim Suchtkranken mit dem erleben der eigenen Abstinenz .. aber darüber ein anderes mal, denn das ist nicht unser Thema .

Ich wünsche Euch, das dein Mann die wirklichen ersten Schritte vollzieht - ehrlich zu sich selbst - ehrlich mindestens einen Menschen alles erzählen - von da an ist eine Gesundung möglich, wenn ich auch vom gesund werden bei einer Suchterkrankung nicht sprechen will.

Ich hoffe, das ihr die Chance neuer Gemeinsamkeit habt - aber du siehst es richtig - es kann nur durch ihn - durch sein Wollen erfolgen.

Lieben Gruss
Gerri

Hella
19.01.2007, 19:00
Hallo Ziggy und alle anderen

Wenn ich deinen Beitrag lese, erkenne ich meinen Mann wieder. Er ist spielsüchtig und du hast recht, irgendwie kann ich es nicht verstehen, es geht über meinen Verstand hinaus wie er so weit reinrutschen konnte. Er hat mich jahrelang belogen. Hat sich überschuldet, natürlich merkte ich, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber immer wenn ich ihn darauf ansprach wieso das Geld nicht reicht ist er mir ausgewichen. Eigentlich behauptet er heute sogar, dass ich Schuld daran bin, dass er soweit gegangen ist. Ich hätte ständig Ansprüche. Ansprüche auf Urlauf, Ansprüche auf Kleider, Schuhe etc. dabei stimmt das gar nicht. In Tat und Wahrheit haben wir die letzten Jahre nur von meinem Gehalt und Ersparten gelebt, weil ich einfach nicht die Augen öffnen wollte um die Wahrheit beim Namen zu nennen. Bis er im Februar letzten Jahres mit der ganzen Wahrheit heraus gerückt ist und mir gestanden hatte, dass wir über 70000 Schulden hatten! Ich weiss bis heute nicht wie er sich dieses Geld ergaunert hat von Visa Carten und diversen anderen Kreditanbiedern - auf die ich auch eine Wut habe. Aber erst als ihm das Wasser bis zum Halse stand und die beste Lüge nichts mehr gerettet hätte, hat er die Wahrheit gesagt. Ich hasste ihn, aber Hass ist nicht Gleichgültigkeit. Deshalb habe ich meine Eltern um Hilfe gebeten. Mit ihrem letzten ersparten haben sie uns geholfen. Und ich habe meinem Mann klare Regeln aufgestellt. Nach etwa 7 Monaten gerade als ich wieder Mut für eine gemeinsame Zukunft gefasst hatte und die Sonne wieder in meinem Herzen aufging hat er schon wieder 18000 Schulden in 2 Monaten zustande gebracht. Diesmal hatte er seine Mutter gebeten mir diese Böse-Botschaft zu überbringen, er fleht mich an ihn nicht zu verlassen. Ich dumme Kuh - und so nenne ich alle die an die Liebe glauben - bin immer noch bei ihm! Er geht jetzt zu einem Psychologen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob es ihm hilft. Und ich kann auch nicht verstehen, wieso er nachdem alle Probleme - von meiner Sicht aus - gelöst waren er wieder damit angefangen hatte.
Ich versuche wirklich alles ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist, dass ich ihn liebe dass es auch andere Menschen gibt die ihn lieben... Ich möchte eigentlich Kinder und eine Familie gründen. Ist das aber überhaupt noch möglich? Kein Vertrauen, Angst mit jedem Satz den er spricht eine neue Schuldentonne vor mir zu sehen... Ich weiss nicht wie deine Lebensgefährtin/Frau sich gefühlt hat.
Auch lese ich hier öfters, dass es die Ehemänner sind die Spielsüchtig sind. Und die Frauen heben zu ihnen. Würde ein Mann dasselbe für seine Frau tun? Hättest du es getan?
Gruss, Hella

Gerri
20.01.2007, 13:13
Hallo Hella,
vermutlich wäre ich nicht bereit, dieses alles zu erdulden.
Ich denke schon, das Männer im allgemeinen sich nicht so schnell in die Opferrolle drücken lassen.
Entschuldige - aber ich habe das Gefühl, das es viele Frauen von Suchtkanken so tun - und sich sagen, ich muß es erdulden - im Guten wie im Bösen...
Das diese Menschen dabei zu wirklichen Opfern werden, liegt auf der Hand.
Aber sie nehmen dabei auch oft die eigenen Kinder mit in diese Rolle.

Ich denke schon, das eine Beziehung mit einem suchtkranken Spieler nur mit einer konsequenten Handlungsweise - Grenzabsteckung - möglich ist.

Wenn ein Spieler Inkonsequenz beim Partner bemerkt, wird er sie vermutlich ausnutzen, um KONSEQUENT seine Sucht auszuleben.

Es ist keine Hilfe, wenn du die Schulden eines Spielers übernimmst - er sieht sich dadurch aufgefordert sein Verhalten - um es harmlos zu sagen - nicht zu ändern.

Du solltest anfangen zu trennen - und ganz rigoros zunächst das Finanzielle.
Es könnte bis zu dem Punkt gehen, wo du Unterhalt für Eure Kinder - Miete - und deinen Unterhalt direkt von seinen Verdienst auf ein eigenes Konto überwiesen wird, auf das er keinen Zugriff hat.

Ihm muß klar werden, das niemand mehr bereit ist, seine Sucht zu akzeptieren und dessen Folen zu tragen. Das hast Du, deine Eltern - und jetzt letztlich auch seine Eltern getan. Warum also soll er aufhören?
Natürlich ist das kein bewußter Gedanke bei ihm - nehm ich mal so an - aber sein Unterbewußtsein zielt voll darauf ab - und wird ihn in einen schwachen Moment voll in seine Sucht zurückwerfen.

Deine Eltern wollten dich helfen - nicht seine Sucht unterstützen - das ist mir schon klar. Und du wolltest IHN und EUCH helfen...

Das verstehe ich. Aber diese Hilfe hätte mit Bedingungen verknüpft sein müssen - z.B. sein Gehalt auf ein Konto zu schicken, auf das er zunächst mal keinen Zugriff hat.

Auch das er weiterhin Kreditkarten mit sich führt, ist wenig verständlich.

Es beweist, das er im allgemeinen überhaupt keine Absicherung getroffen hat - und daher bleibt eigentlich nur zu hoffen, das wirkliche Ernsthaftigkeit im Bezug auf Spielfreiheit in ihm ist.

Fast alle Spielsuchthelfer raten dazu, das der Spielsüchtige den Umgang mit Geld neu erlernt.
Dazu gehört, das man mit recht geringen Summen anfängt - und darüber peinlich genau Buch führt. Aber auch, das man für seine Familie als Suchtkranker Sicherheit gewährt, indem man zunächst auf Kontovollmachten und Bankkarten verzichtet.

Auf deine Frage.. nein, ich wäre als Mann nicht bereit, das zu erdulden.

Im übrigen..schön das du hierher gefunden hast..herzlich willkommen.

Lieben Gruss
Gerri

Nany
21.01.2007, 10:40
Hallo Gerri,

ich habe mich wirklich zur Hilfe gestellt, der hat es abgewiesen und zwar manchmal ironisch: von dir brauche ich keine Hilfe (wo mir immer seine Wörte wieder zur Errinerung kommen "ich sei schuld an seinem Spielsucht").
Ich habe mich wirklich bemüht mit ihm zu reden, ihm fragen was passiert, wovon hat er Angst, wo sind die Problemen usw.
Auf andere Seite wo er mich mal verletzt hat, habe ich ihm auch d. Vorwurf über Aktien, Wetten und Spielen (als Flüchtwege) gemacht. Und das hat ihm wütend gemacht.
Ich denke der ist schwach, kann sich nicht mit d. Problemen konfrotieren und flüchtet! Was sehr destruktiv ist!
Ich kann ihn auch glauben dass er nicht mehr spielt, aber ich habe immer Angst dass er wieder nach einem Streit spielen geht.

Mein Mann ist nicht so offen, der spricht nicht gerne besonders über seinen Problem. (Ich war auf mehrere Beratungen und gehe selbst zu einem Psychologen)
Er hat sich einmal mit seinen Eltern (die von mir erfahren haben was es los ist) "ausgesprochen". Seine Mutter mag mich von Anfang an nicht, hat mich ständig ohne Grund (ich denke aus Eifersucht) provoziert. Er war auf meine Seite fast 6 Jahren. Jezt denkt sie dass ich schuld bin und spielt sich sicher als "Gewinerin". Seit d. sind sie ein "team". Sie weiss dass es nicht ok was er da macht, aber legt sicher kein positives Wort für unsere Ehe!
Leider hat mein Mann keine gute Freunde, dafür zwie Brüder. Mit einem hat (auch auf meine Bitte) über Spielsucht gesprochen, hat alle mal angelogen. Mehr weiss ich nicht!

Eine lange Zeit war seine Karte bei mir, und der hat dann bewiesen dass es auch anders gehen kann - hat mal einen anderen Konto eröffnet usw. Jetzt wo ich mich abgegrentzt habe und der wieder seine Karte hat - hat glaube ich en Gefühl: na endlich ich habe die wieder und so soll es sein! ich kann doch mit "meinem" Geld machen was ich will. 2 Tage später verspielt er in einem Tag 2000 euro und verhält sich mir gegenüber schlecht. Er muss aber viele Rechnungen zahlen (wir haben 2 Kredite wegen Wohnung) und ist wieder im höhen minus :-(.
Jetzt ist er wieder weg, hat mit mir nur wenig (über Kinder) gesprochen und auch fies war er. D.h. es kommt von seiner Seite gar nichts positivites.
Ich denke der tut alles dass wir uns scheiden lassen nur ich soll diesen Schritt machen!


P.S.
Frage an allen:
Habt ihr euer Vertrauen auch in anderen Sphären (Liebe- Betrug) verloren?

lg

Nany
22.01.2007, 10:49
Und noch eine Frage an allen Spieler:

Habt ihr (bzw. euer Partner-In) irgendwann gespielt um euch oder d. Partner zu bestraffen? (Manchmal habe ich so einen Eindruck bei meinen Mann!!!).

andreasg
22.01.2007, 13:17
Hallo Nany,
bin sehr angerührt durch deine Beiträge; (auch durch deinen Gerri) und suche ja vielleicht immer noch nach einer Erklärung, warum meine Ehe gescheitert ist, obwohl ich meine Frau Kennenlernte, als ich bereits vier Jahre frei vom Glücksspiel war.
Bezeichnend für meine Sucht sind erst einmal Selbstverletzungstendenzen.
Nach jedem Diebstahl, Scheckbetrug - habe ich mich vor den Spiegel gestellt und mir kräftig in das Gesicht geschlagen. So als äußere Form meiner Hilflosigkeit.
In meiner Zeit mit meiner Ehefrau habe ich alles getan, wirklich alles, soweit es zu 150% ging. Ging natürlich nicht. Mein Zwang zum Perfektionismus führte mich zu Zwangsgedanken, diese zu Mordgedanken und diese ergaben Suiziddruck. Ich konnte meiner Frau ohne Auseinandersetzungen nicht mehr begegnen. Einmal, nachdem ich einem Streit nicht standhalten konnte, schlug ich mir vor ihren Auigen mir wieder in das Gesicht.
Später teilte ich ihr meine Zwangsgedanken mit, verzweifelt, oder in der Phantasie - sie vor mir schützen zu müssen.
Meine Frau wurde später in die Psyiartrie eingewiesen.
Erst viel später erfuhr ich, daß sie ihre persönlichen "Altlasten" aufzuarbeiten hatte. Ich besuchte sie so oft wie möglich. Zumindest jedes Wochenende.
Dort sprach SIE das erste mal von Trennung in Erfahrung ihrerTherapie.
Ich wollte nicht wahrhaben, verstrickt in meinem "Ich rette Dich - um mich selber zu Retten - Syndrom". Aber unsere Ehe war nicht mehr zu retten. Als meine Frau aus der Klinik wieder kam ging sie mir aus dem Weg. Ich war inzwischen mit Psychopharmarka vollgepumt, intravenös, auch selbstverletzend, wie ich weiß!
Im Juli 2002 haben wir uns getrennt... Sie zog in ein anderes Bundesland und ich freute mich auf meine eigene Wohnung, auf meine wieder gewonnene Unabhängigkeit....
Freunde aus meiner Spieler SHG halfen bei meinem Umzug, (Danke ihr Lieben) und ich entdeckte meine Soziale Schwäche durch mein Verarmungssyndrom.
Ich begann eine stationäre Therapie.
Ich habe dort lange, lange an dem Vertag über Nicht - Selbtverletzung gearbeitet und habe - in Erkennung meiner Machtlosigkeit - mir eine Sponsorin gesucht um diesen Vertrag auszuarbeiten. Schmerz und Tränen und die Entdeckung eines liebevollen Menschen waren die Erkenntnis, (Danke Eva,Volker).
Über meine gescheiterte Ehe habe ich eine gewissenhafte Inventur geschrieben und erkannte dabei meine Charakterschächen und mein Suchtverhalten im Bezug auf Partnerschaft.Ich konnte meine Ehe loslassen.
Einen Grollbrief meiner Frau beantwortete ich unter Therapeutischer Anleitung, angemessen: was lese ich von Dir, wie geht es mir damit, was ist wahr, was stöert mich, was bitt ich zu entschuldigen, was stört mich an Dir; am Brief.
Meine Ehe war aus!
Über ein Jahr später nahm meine Ex wieder Kontakt mit mir auf und wohnt nunmeht ein paar Straßen von mir wieder entfernt. Aber nicht in einer Wohnung. Wir besuchen uns gegeneinander, sie kocht feine Mahlzeiten und ich höre ihr einfach zu, wenn sie Sorgen und Freuden hat und brauche nicht mehr ihre Konflikte zu lösen. Sie ist frei, ich bin frei. Wir sind Freunde.
Ich brauche kein Fluanxol mehr, bin frei von Selbstverletzenden Gedanken, von Zwängen und Angst vor Sozialem Verfall.
Nani , ich schreibe das, weil Dein Beitrag mich anrührt, nicht um Verhaltensregeln zu offerieren.
Es ist das Geheimnis des LOSLASSENS, das ich so schwer begreife, abwer so schön ist.
Viele liebe Grüße
Andreas

Nany
23.01.2007, 08:58
Hallo Andreas,

ehrlich gesagt ich habe deinen Beitrag nicht viel verstanden.
Was hast du gedacht dass du in euere Ehe alles getan hast? Für euch dass es alles klapt?
Was war eigentlich dein Problem und d. Problem deiner Frau in euerer Ehe?

Ich habe verstanden dass es euch jetzt getrennt besser geht.
Vielleicht kannst du dich an welchen Punkten in meinem Beitrag konkret beziehen?

Inzwischen bin ich immer mehr für eine Scheidung! Und mein Mann auch!???
Ich denke der hat viel an d. "gearbeitet" so dass ihm mein Vorschlag "gut im Moment gekommen ist"!

andreasg
23.01.2007, 11:07
Hallo Nany,
danke für Deine Rückmeldung.
Was meine - gescheiterte Ehe betrifft - was ich getan habe - ich weiß auch nicht so recht, was ich Dir antworten kann.
Eigentlich habe ich stets darauf gweachtet, daß ich meiner Frau alles, allles abnehme, von Einkäufen, Hausarbeiten , Behördengängen und Seelsorgerischen Gesprächen.
Ich gab ihr praktisch wenig Raum zur eigenen Entfaltung ihrer Möglichkeiten. Sie brauchte Raum für sich.
Andernseits war ich als Spieler in finanziellen Dingen auf ihre Mitwirkung angewiesen. Mein katastrophaler Umgang mit Geld. Auch bei Geterennter Kontoführung, was viel Rechenarbeit bedeutete, war es unumgänglich für mich - für eine Umschuldung - Giro - auf Darlehenkonto ihre Unterschrift abzufordern.
Der Ehekrach war unumgänglich.
Um auszusöhnen habe ich krampfhaft weiter versucht, sie auf Händen zu tragen, ihre Identität zu nehmen - indem ich alles für sie erledigte.
Ich denke ... nein das tut noch immer weh.
Nani, ich denke, ihr beiden werdet euren Weg gehen, vielleicht auch getrennte Wege.
Mit meiner Geschichte möchte ich nur eine Möglichkeit - einen Weg zu finden - aus der Sicht des Spielers schildern,
ich will und kann euch keine Vorschriften machen.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Nany
23.01.2007, 11:37
Hallo Andreas,

danke für die Antwort!
Ich denke dass du deine Frau verwöhnt hast (alles für sie getan hast).

Weiss du daswegen nicht wieso euere Ehe kaput gegangen ist? Weil du ehe viel für sie gemacht hast? Bzw. hast du dich zu sehr um sie gekümmert? (ich denke dass ich mich ZU SEHR um meinen Mann kümmere!) Oder?

Ich denke dass du ihr bei vielen Arbeiten aus LIEBE geholfen hast (bzw. in d. Haus mitgemacht hast). Das sollte ihr freien Raum nicht gestört haben, wie ich mir es vorstelle!
Ich kann mir nur vorstellen wie es ihr mit deinem Spielsucht gegangen ist, du schreibst gar nichts darüber!?

Ich kann mich auch errinern wie mein Mann mir (und sich selbst :-) viel im Haus oder um die Kinder geholfen hat, das wusste ich zu schätzen (da ich andere Männer auch kenne, die fast nur sitzen oder liegen :-( ).

Aber wenn es keine Liebe mehr da ist, keine Aufmerksamkeit von seine Seite und noch dazu er spielt und tut sehr wenig dagegen ... dann diese "Hilfe" im Haus oder um die Kinder ist nicht mehr so ein "grosses Ding"!

Du hast geschrieben dass du nach deinem Spielproblem (um sich zu versöhnen) SIE wieder "auf d. Händen getragen" hast! (das habe ich mir soo gewünscht :-)) --->

Da ist eine grosse Unterschied zu uns: mein Mann ist ganz andere geworden - der verhält sich als ich sei Schuld an allem -> kümmert sich nicht um mich wie früher und sagt er muss sich ändern (weil ich seine Liebe von Anfang nicht geschätzt habe, bzw. irgendwie ausgenutzt habe !????). D. h. er fühlt sich nicht schuldig und der muss sich nicht vor mir rechtfertigen.

Sondern ich soll "brav" sein (ich soll ihn seine Ruhe bewahren und nur zusehen was passeirt)! :-)
Ich fühle mich echt wie eine Opfer und der versteht das überhaupt nicht!

lg

Gerri
23.01.2007, 12:59
Hallo Nany,
bei aller Liebe ..man muß sich Freiraum lassen.
Nur dann ist es möglich zu einem wirklichen miteinander zu kommen.
Abhängigkeit und Diktatur ist nicht der Weg der Liebe.
Es scheitert - rigoros.
Wir haben das in unserer Beziehung erkannt und sind zu einem Miteinander gekommen - haben die schwere Prüfung meiner Suchtkrankheit bisher geschafft.
Dazu ist gegenseitige Achtung unerlässlich - aber auch das Teilen von Pflichten - und das bewußte verzichten auf Dinge, die man absolut nicht kann.
Das war seinerzeit bei mir der weitgehende Verzicht im Umgang mit Geld.
Ich bürdete meiner Partnerin diese Belastung auf - und sie hat das tapfer getragen.
Ich mußte mich erst auf das wesentliche konzentrieren - Sicherheiten einbauen - mir das Spielen gehen möglichst erschweren.
Bestimmt nicht einfach war es für meine Frau ,später ein Stück der Verantwortung zurück zu geben - denn die finanzielle Verantwortung für uns selbst sollten wir als Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Wenn ich es schaffe, diese zumindest zum Großteil wieder zu übernehmen, bin ich ein gutes Stück aus meiner Sucht. Das ist mittlerweile bei uns so.
Vorausgehend ist aber auch die Veränderung in sich...weg von Schuldzuweisungen (Grundsuche - Elternhaus, Partner etc ).
Es gab für mich nur einen Grund ..der lag in mir selbst..in meiner krankhaften Veranlagung.
Weil ich es mittlerweile als Suchtkrankheit sehen kann. schliesse ich auch langsam Frieden in mir selbst. Das ist mein Ziel der Abstinenz - nicht die Suche nach Schuld oder Gründen.
Unser Weg ist nur machbar unter einer Voraussetzung. Nämlich man will gemeinsam diese Probleme meistern - und es ist eine starke Liebe da - denn es ist sehr belastend - auch für eine grosse Liebe.
Bei dir hört sich das nicht so positiv an.
Wenn er die Gemeinsamkeit ablehnt, hast du keine Möglichkeit des wirklichen eingreifens. Es kann schon sein, das er zu stark von seiner Sucht gefangen ist - und das muß sich nicht zwangsläufig umkehren.
Im Laufe der aktiven Spielphase wird ein suchtkranker Spieler immer mehr zum Egoisten. Vorrangiges Ziel, Beschaffung von Kapital für`s Spiel.
Dabei vergisst er häufig Frau Kinder und Veratwortung gegenüber Menschen.

Eine Verantwortung bleibt indess - die zur Arbeit - zum Beruf - den das bringt ja Geld um die Sucht zu befriedigen. Nicht selten wird es zur zweiten Sucht - Workaholic. Es ist kein eigentlicher Fleiss - sondern Suchtbessenheit. Auch das mußte ich für mich erkennen.

Du kannst deinen Mann nicht befreien..er muß es selbst wollen und tun..sonst stirbt auch die größte Liebe.

Herzlichen Gruss
gerri

andreasg
24.01.2007, 07:15
Hallo Nani,
der vorhergehende Beitrag von Gerri gibt mir Antwort, warum ich Deine Frage so schwer beantworten kann. - Danke, Gerri! -
Als ich aktiv gespielt habe, hatte ich keine Partnerschaft, keine Freundschaften, ich war isoliert von konstruktiven Beziehungen.
Meine einzigen Kontakte waren die zu meinen Arbeitskollegen, Beruf = Geldbeschaffung; sowie zu meiner Mutter, - auch Geldbeschaffung, immer nur auf das Geld - und nicht auf Menschen oder Freundschaften gerichtet.
Meine Postings über meine Ehe beinhalten mein Charakterbild als Spieler, der frei ist vom Glücksspiel, aber innerlich noch immer wund und zerrissen und zeigt mir Heute auf, wie wichtig es ist, daran weiter zu arbeiten. Dafür steht die Umsetzung meiner therapeutischen Arbeit, wie geschildert.
Heute bin ich froh und Dankbar ein breites Spektrum von Freunden zu haben,
war Gestern spontan in einem Meeting, das einzuschlafen drohte und auf einmal waren viele da und es ist das Leben pur.
Nani, vielen Dank Dir für Deine Anregungen für mich dieses schreiben zu können.
Schöne 24 AStunden
Andreas

Nany
24.01.2007, 19:49
Hallo Geri,

Abhängigkeit und Diktatur....
An welche Abhängigkeit meinst du hier?
Das man vielleicht mit d. Zeit vom spielsüchtigen Partner "abhängig" wird?
Ich denke das ich viel Zeit über ihm und unsere Beziehung nachgedacht habe und viel Energie investiert habe... Bin vielleicht doch irgendwie abhängig von ihm geworden?!

Diktatur...
Mein Mann hat gesagt dass ich früher dominanter war und der MUSS sich JETZT ändern!!! So z.B. was die Hausarbeiten betrifft wo er mir früher viel abegenommen hatte, wollte jetzt nur mehr machen wenn es ihm passt bzw. wenn alles zwischen uns ok war!
Eine Teilung von HA wollte er nicht. Und überhaupt ich bin der Meinung wenn man was vorher bestimmen (z.B. auch was die Kinder betrifft - die Zuständigkeiten) dann gibt es kein Streit! Er wollte nicht, wollte sich überall "einmischen" und es gab oft Streit!

Und ich habe ihn "unter Druck" gesetzt. Aber ich wusste nicht was man sonst machen muss wenn er alleine die Karte abgegeben hat und dannach wieder die haben wollte. Mehrmals gelogen usw.

Hat das bei dir lange gedauert bis du begriffen hast das du Hilfe brauchst, bzw. dass ihr das gemeinsam lösen könnt?
Wann hast du begriffen das dein Umgang mit d. Geld wieder "erlernt" sein muss? (Mein Mann ist überhaupt nicht bewusst! Aber er sagte ist frei vom Spielen und die Konto Auszüge haben wirklich gezeigt dass er letztes mal im Nov gespielt hatte. Aber ich habe immer Angst dass er nach Streit wieder spielen wird!)

Meine Freundin hat mir gesagt dass ich ihn als "Kranken" sehen soll und doch noch was versuchen. Aber ich habe keinen Kraft mehr, ich kann nicht "betteln", wenn es von ihn gar nichts kommt. Vielleicht kapiert er einmal was er verloren hat, vielleicht auch nicht! :-(

lg
Selma

Gerri
25.01.2007, 09:50
Hallo Nany,
was ich als Diktatur meine, ist auch ,wenn jemand Bedingungen an einer Person stellt, damit er augenscheinlich mit dem Spielen aufhört.
Wenn jemand sagt, ich höre auf zu spielen, wenn du so oder so bist, ist das schon ein gewaltiger Druck der da entsteht.
Die Hoffnung das allles gut ist, gut wird, wenn ich mich als Partner (brav) richtig verhalte.
Das ist doch geradezu ein neues Spiel..mit dir als Mensch..darfst du nicht zulassen.
ER muß sein Verhalten ändern - er gefährdet durch seine Sucht Eure Liebe und Beziehung. Er hat zu ändern - in sich.
Was kommt sind Schuldzuweisungen - bei dir Schuldgefühle.
Das hast du absolut nicht nötig.
Diktatur ist, wenn jemand die Meinung und den Willen anderer nicht zulässt - seinen eigenen Willen aufdrängt und durchsetzt.
So habe ich es rausgelesen - ich hoffe es stimmt nicht so.
Wenn doch, bist du das NEUE Spielobjekt deines Mannes.
Das darfst du nicht zulassen ..es wäre der Tod deiner eigenen Persönlichkeit.
Ein sich hineinbegeben in der Abhängigkeit eines Diktators..denn er diktiert dein Leben, wenn es so ist.
Ich hoffe, ich habe was mißverstanden - wenn nicht, sehe ich nur eine Alternative..besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende,,auch wenn es im Moment sehr weh tut.

Lieben Gruss
Gerri

Nany
25.01.2007, 11:14
Danke Gerri,

es ist alles leider SO!

danke!

Gerri
25.01.2007, 13:22
Nany,

dein kurzer Eintrag tut sehr weh.

Ich wünschte dir so sehr, das alles gut wird.

Lieben Gruss
Gerri

Gerri
26.01.2007, 12:37
Hallo Nany,
eine ganz traurige und böse Zeit, die du jetzt durchlebst.
So traurig und böse, das man es sich nicht schlimmer vorstellen kann.
Aber ich möchte dir hier mal was vom Spieler zur Frau sagen.

Wenn du deinen Mann verlieren solltest, Eure Ehe zerstört ist - so liegt es nicht an dir.

Vielleicht auch nicht an ihm.

Aber mit Sicherheit an seiner Suchterkrankung, die er einfach nicht so akzeptiert - und in Folge dessen nach meinen dafürhalten absolut unzureichend angeht.
Dadurch verschlimmert sich der Suchtzustand - und ohne das er es vielleicht selbst merkt, greift sein Spiel auf Menschen über. Und Schuld daran sind natürlich alle - insbesondere jedoch der Partner - eine Schuldzuweisung um nicht bei sich verändern zu müssen.
Ein Zeichen, das er seine Sucht weiter leben will - und man kann ihn nicht daran hindern, wenn er es will.
Je mehr Menschen versuchen ihn davon abzuhalten, je mehr Argumente wird er gegen diesen Menschen finden - Ausreden für sein Verhalten - Schuldzuweisungen - nur um sein Problem nicht angehen zu müssen.

Das ist verflucht traurig.

Ja, er macht sich kaputt mit seiner Sucht, wenn er nicht rigoros dagegen was macht. Eine Therapie z.B. - eine Selbsthilfegruppe besucht -den Umgang mit Geld versucht neu zu lernen - der eigenen Familie Sicherheit gibt, durch Verzicht auf Bankkarten oder Mitführung hoher Bargeldbeträge.

Er lässt sich nicht helfen - er ist nicht soweit sich helfen zu lassen - vielleicht spürt er noch zu wenig Schmerz durch seine Sucht - auch wenn mittlerweile die Gefahr des Verlustes der Familie besteht.

Nany - du hast jetzt nur die Möglichkeit des loslassens - vielleicht begreift er, wenn du loslässt - aber unwahrscheinlich.
Wenn es so weiter läuft, macht er dich mit kaputt- zieht dich mit runter..spielt mit dir..lebt keine Liebe mehr..nur noch seine Sucht ... und macht auch nicht vor das Wohl der Kinder halt.

Befreie dich mit einen letten Versuch für Euch.
Stelle dein Ultimatium - mach ihn klar, welch Voraussetzungen du brauchst und willst für den Erhalt Eurer Beziehung..
setze deine Forderung konsequent durch...oder lebe DEIN Leben ..
niemand hat das Recht dein Leben zu zerstören.. nicht ER .. und schon gar nicht seine Suchtkrankheit, gegen die er wirklich was tun kann, wenn ER WILL.

Lieben Gruss
Gerri