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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fred lebt nicht mehr



Heide
11.05.2007, 10:04
Hallo,
vor gut einem Jahr war ich regelmäßig hier im Forum, habe über meinen Mann Fred, der spielsüchtig war, und über mich berichtet, Fragen gestellt, Antworten bekommen, das Forum war ein wichtiger Ort für mich. Dann kam die Leukämie bei Fred, die Spielsucht rutschte in den Hintergrund. Er hat gekämpft, nicht nur gegen die Krankheit, auch gegen die Sucht. Bis zuletzt. Noch am Tag vor seinem Tod (Montag), war er bei seinem Psychologen, der ihn durch Höhen und Tiefen begleitet hat. Leider hat er es nicht geschafft.
Ich wünsche Euch, dass ihr mehr Erfolg habt.
Liebe Grüße
Heide

Jessika29
11.05.2007, 16:09
Hallo Heide
Ich wünsche dir mein herzlichstes Beileid
Ja diese Sucht kann einen schon in den Wahnsinn treiben aber wenn dann auch noch so eine Krankheit dazu kommt stelle ich mir das ganz gleich doppelt so schlimm vor...Aber ich wünsche euch das er nun seinen Frieden gefunden hat.Wünsche dir viel Kraft und alles alles gute für deinen weiteren Lebensweg
Viele liebe Grüße
Jessika

Monika
11.05.2007, 22:11
Hallo Heide,

ich war ewig nicht mehr hier im Forum. Das tut mir so unendlich leid. Ich will Dir dies einfach sagen.

Ich habe Fred gemocht, auch mal gechattet und es tut mir sehr weh von seinem Tod zu hören.

Ich wünsche Dir viel viel Kraft

Alles Liebe
Monika

Boomer
12.05.2007, 01:11
Fred lebt nicht mehr!

Ich finde dazu zurzeit keine Worte. Es tut mir nicht leid- ich fühle mich glücklich das er gehen durfte. Er wurde nicht verstanden, er kämpfte darum- verstanden zu werden es gelang ihm nicht! Fred ich habe dich verstanden! Ruhe in Frieden!

Boomer

Gerri
12.05.2007, 13:41
Hallo Heide,
Worte des Trostes gibt es wohl kaum - wie klein und nichtig alltägliche Sorgen im Angesicht des Todes sind, das kann nur nachfühlen, wer es selbst erlebte.
Fred kannte ich nicht - wohl aber die Sorgen, die du mit ihm geteilt hast - und die sehr tief in deinem Herz und deiner Seele gebrannnt haben - und nur mit einer grossen Liebe auszuhalten waren.
Kein Mensch macht sich selbst - wir können nichts für unsere Schwächen - nichts für unsere Stärken.
Vieles liegt in Gottes Hand - und nimmt oft durch Kleinigkeiten eine neue Richtung.
Ich wünsche dir, das Gott dir Kraft gibt, diese schwere Zeit zu überstehen. Das Du ihn in dir spürst - und viel neue Kraft für deinen weiteren Weg erhälst.
Das ER dich in den Arm nehmen kann und dir zeigen kann, warum es so sein mußte.
Ich schreibe nicht mehr in diesen Seiten - schaue nur noch sporadisch.
Es sind auch bei mir andere Dinge, die jetzt vom grösseren Belang sind als meine Sucht.

Mein Beileid Heide,
es ist eine sehr schwere Prüfung für dich

alles Liebe

Rudi (gerri)

Sternchen
13.05.2007, 07:52
Hallo Heide,

ich finde nicht die richtigen Worte.
Mein herzliches Beileid.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft!

Sternchen*

ziegenbock
14.05.2007, 21:02
Hallo Heide,

mein aufrichtiges Beileid zum Tod von Fred!

Die richtigen Worte gibt es wohl nicht - ich wünsche Dir und der Familie viel Kraft, diese Tage durchzustehen.

Alles Gute
Roman

Heide
15.05.2007, 15:55
Herzlichen Dank für Eure Feedbacks.
Fred hat zum Glück nicht lange gelitten, er war ohnehin sehr geschwächt durch zwei Transplantationen und so blieb sein Herz einfach stehen.
Von dem früher körperlich starken und massiven Mann war auch vorher schon nichts mehr übrig. Er konnte noch nicht einmal mehr ein Glas Marmelade aufschrauben. :-((
Dennoch war es ein Schock, dass er starb. Niemand - auch die Ärzte nicht- hat damit gerechnet. Es sah alles so gut aus, auch medizinisch, und er wollte leben!!
Immer wieder sagte er das. Trompete wollte er spielen lernen, in seiner Firma viel bewegen, sein Familienleben aufarbeiten. So viele Ziele!
Ich kann nicht verstehen, dass hier jemand (Boomer)sagt, es wäre gut dass er gegangen ist.
Mir fehlen die Worte bei solchen Sprüchen!!
Wenn Fred so einen Mist gelesen hätte, er wäre unheimlich wütend geworden. So ein Stuss!
Fred hat nicht von den Menschen profitiert, die ihn `verstanden` haben, die sich in seine Lage versetzen wollten - - sondern von denen, die ihn aufgerüttelt haben, ihn forderten.
Gerade im letzten Jahr hat er viel begriffen, vielleicht auch durch die Unnachgiebigkeit der Krankheit, die keine Ausflüchte zuläßt, durch unsere ehelichen Auseinandersetzungen, die ihm Grenzen zeigten, wo er eben NICHT verstanden wurde, durch positive und negative Erlebnisse im Freundeskreis und in der Arbeit.
Teilweise gelang es ihm, neue Wege zu gehen, teilweise auch nicht. Kein Wunder bei einem Mann Mitte 40, der sein ganzes Leben in der Sucht verbracht hat. Das hakt man nicht einfach ab.
Vieles hat er unter anderem auch durch Kontakte im Forum und bei GA begriffen und umgesetzt, er war auf einem guten Weg.
Es ist nur so wahnsinnig traurig, dass diese ganzen Mühen kein glückliches Ende gebracht haben.
So bleibt mir nur die Hoffnung auf das nächste Leben....
Alles Liebe weiterhin für Euch
Heide

Boomer
16.05.2007, 11:04
Hallo Heide,

Du hast mich falsch verstanden. Ich habe wohl meine Worte falsch gewählt. Fred hat mir sehr viel von sich erzählt- auch während seiner Krankheit!

Die Worte waren gemeint- dass wenn ein Mensch so krank ist und schwach, es für ihn eine Erlösung ist wenn er sterben kann. Vielleicht ein paar Worte, warum ich so schrieb. Meine Mutter hatte Krebs, ich habe sie ca. ein halbes Jahr gepflegt- bis zu ihrem Tod- ich habe also auch miterlebt was ein Mensch durchmacht. Ihr Tod konnte ich lange nicht verarbeiten- vermissen tu ich sie noch heute. Trotz meiner tiefer Trauer, als sie starb- sah ich es für sie als Erlösung an. Wenn ich dich verletzt habe, möchte ich mich in aller Form dafür entschuldigen, den so war es nicht gemeint- wie es in Deinen Zeilen wiedergegeben wird. Auf gar keinen Fall!

Weiter- ging es nicht spezifisch um die Sucht. Zu meinen Worten "Ich habe dich verstanden". Es ging hier um einige andere Sachen auch.

Ich möchte das nun bitte so stehen lassen.

Wünsche Dir alles Gute
Boomer

Katharina Weege
29.05.2007, 18:01
Liebe Heide,

mit großer Betroffenheit lasen wir im Forum, dass dein Fred verstorben ist. Es fällt uns nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Denn welche Formulierung kann tröstlich sein, wenn man einen Menschen verloren hat, mit dem man so viele Jahre verbracht hat. Mit dem gemeinsam man gelebt und damit eben auch so viel erlebt und manches auch durchlebt hat.
Wir wußten von Dir, dass Fred schwer erkrankt war, dennoch hofften wir, dass er es trotzdem irgendwie schaffen würde seine Krankheit zu überwinden und wieder gesund zu werden.
In uns allen ruft die Erfahrung, einen uns nahestehenden Menschen zu verlieren sehr intensive und manchmal scheinbar widersprüchliche Gefühle hervor. Wir können gleichzeitig traurig, aber auch wütend darüber sein, nun alleine darzustehen und dennoch den andern innerlich gehen lassen, weil sein Leiden nun ein Ende hat.
Immer konfrontiert uns der Tod auch mit uns selbst.

Wir vom Fachstellenteam möchten Dir unsere ganz, ganz herzliche Anteilnahme ausdrücken. Wir wünschen Dir viel Kraft und liebe Menschen, die Dich auffangen und Dich in der schweren Zeit begleiten.
Wenn Du magst, lass weiter von Dir hören!

Herzliche Grüße aus Neuss

Verena Verhoeven, Michael Weege, Katharina Schmitz
vom Fachstellenteam

Heide
31.05.2007, 15:03
Ganz lieben Dank, Katharina, für deine einfühlsamen Worte! Es ist tatsächlich so, Wut und Trauer existieren gleichzeitig, wechseln sich ab, überschlagen sich. Innerlich und auch äußerlich geht bei mir alles drunter und drüber. Ich fühle mich so leer und verlassen, auch wenn die Ehe mit Fred nicht immer leicht und beglückend war. Jetzt stehe ich allein da, mit zwei Kindern, einer kranken Mutter, finanziellen Problemen, einem neuen (blöden) Job, dem ganzen Bürokratiekram und eben dieser Verlorenheit, die von Tag zu Tag schlimmer wird. Ich muss mich selbst wiederfinden, soviel hab ich kapiert, da mein Leben sich in den letzten Jahren fast ausschließlich um die Probleme anderer Menschen gedreht hat. Jetzt muss ich mich um mich selbst kümmern - das ist gar nicht so einfach für jemanden, der genau das immer vermieden hat.
Dieses Forum hat mir von Anfang an geholfen, meine Rolle in Freds Sucht zu entdecken und erste Schritte zu gehen, um mich aus der Coabhängigkeit zu befreien. Dafür danke ich Euch sehr.
Liebe Grüße
Heide