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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der richtige Zeitpunkt dem neuen Partner von der Sucht zu erzählen ?



Maik
18.08.2007, 11:01
Hallo Ihr Lieben,

ich eröffne mal wieder ein neues Thema, welches bei mir gerade sehr aktuell ist. Vielleicht kann mir der eine oder andere etwas dazu aus seiner Erfahrung berichten oder mir mit Argumenten helfen. Mir sagen, was bzw. ob ich etwas falsch gemacht habe oder wie ich es zukünftig besser machen könnte.

Vor ca. 2 Monaten habe ich eine tolle Frau kennengelernt und mich recht schnell in sie verliebt. Schon sehr früh, nach 1 oder 2 Wochen erzählte ich Ihr von meinem Suizid-Versuch vor fast vier Jahren, aber noch nichts von meiner Spielsucht. Vor fünf Tagen berichtete ich Ihr von meinen Schulden und der Sucht. Sie war geschockt. Sie meinte, ich hätte Ihr das ebenfalls zu beginn der Beziehung erzählen müssen. Jetzt ist sie der Meinung, sie würde mich gar nicht kennen. Eigentlich dachte sie, mich in den 2 Monaten schon recht gut kennengelernt zu haben, aber das wäre wohl ein Trugschluss, weil sie in Wirklichkeit gar nicht wüßte, was mich beschäftigt, welche Sorgen ich habe etc.

Mein Argument war, dass ich wollte, das sie mich als den Maik kennenlernt der ich bin (ohne Vorurteile) - ich wollte sie nicht ab- oder verschrecken.

Es hat jetzt damit geendet, daß Sie die Beziehung vorgestern beendet hat - sie sagt, in Ihr drinnen sei alles taub, sie stehe noch unter Schock und würde momentan gar nichts für mich empfinden können. Ich bin mir sicher, das sie eine Menge Gefühle für mich hat, aber sie scheint sich von mir hintergegangen oder belogen zu fühlen.

Habe ich mir zu spät offenbart? Kann oder sollte man seine Sucht gleich am Anfang einer Beziehung gestehen? Ich mußte doch auch erstmal ein gewisses Vertrauen aufbauen. Ich gehe zwar mit meiner Sucht recht offen um - alle meine Freunde wissen bescheid, aber wie offen sollte man sein? Wann? Wie?

Vor dieser tollen Frau hatte ich zwei andere Beziehungen - je ca. für 6 Monate - es war wohl von Anfang an nicht das Richtige - im Gegensatz zu meinen jetzigen Gefühlen für diese Frau. Bei beiden Beziehungen habe ich mich auch so nach 1-2 Monaten "geoutet" und beide haben es gut aufgenommen. Natürlich waren auch sie geschockt, aber sie haben mich trotzdem so genommen, wie ich bin.

Wie kann ich die jetzige Frau davon überzeugen, das sie den Maik kennengelernt hat, der ich bin, das ich ihr nichts vorgespielt habe. Macht es Sinn, Ihr Infomaterial (z.B. Bücher oder diese Forums-Adresse) zu geben, um sie für das Thema Sucht zu sensibilisieren bzw. ihr diese näherzubringen und mich dadurch auch etwas besser verstehen zu können, warum ich so lange mit meinem "Outing" gewartet habe ?

Ich freue mich auf Eure Meinungen, auch wenn sie mir Fehler aufzeigen, denn diese Frau ist mir sehr wichtig und ich möchte sie nicht wg. meiner Sucht verlieren, gegen die ich doch ankämpfe.

Danke & viele Grüße
Maik

winnetou
18.08.2007, 11:31
Hallo Maik,

meine Worte werden Dir jetzt wahrscheinlich nicht gefallen. Du schreibst sie sollte den Maik kennen lernen der Du bist?! Den Lügner? Denn nichts anderes hast Du ihr Präsentiert.
Du schreibst von Vertrauen? Wie soll diese Frau Dir bei dem Start vertrauen können?
Ich denke man sollte wenn man eine Frau kennen lernt nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Aber ich würde Heute die kennen lernen Phase nutzen und offen über meine Sucht sprechen. Und dann kann sich die Frau für oder gegen mich entscheiden.
Ich habe meine Ex auf der Flirtline kennen gelernt. Beim zweiten oder dritten Telefonat bin ich angefangen ihr von meiner Vergangenheit zu erzählen. Natürlich hatte ich auch Ängste danach von ihr aufgrund meiner Sucht abgelehnt zu werden. Aber mir war klar alles andere währe keine gesunde Basis. Denn genau das erwarte ich auch von meiner Partnerin. Und ich habe gute Erfahrung damit gemacht, denn meine Ängste waren unbegründet.
Und auch Heute würde ich es immer wieder so machen, denn alles andere währe für mich ein weiteres Spiel. Sprich meine Sucht (Spiel mit Menschen) weiter ausleben.
Ich würde in Deiner Stelle jetzt abwarten, Geduld haben. Kommt sie von sich aus auf Dich zu, hast Du noch eine Chance. Ansonsten ist meiner Meinung nach der Zug abgefahren.

Liebe Grüße und ich wünsche Dir ein Happy End

Jürgen

Maik
18.08.2007, 12:06
Hallo Jürgen,

ich danke Dir für Deine ehrliche Antwort. Deine Sicht der Dinge kann ich verstehen und ich freue mich für Dich, das es bei Dir, wie Du es beschrieben hast, funktioniert hat.

Die Variante, es sofort zu erzählen ist natürlich die Ehrlichste, da gebe ich Dir Recht, aber....wie groß ist die Chance, daß sich der andere Mensch überhaupt auf einen einläßt. Mir die Chance gegeben wird, zu zeigen, wer ich bin. Gehört zu einem solchen Geständnis nicht auch gegenseitiges Vertrauen, welches erstmal aufgebaut werden muß ?

Ich sehe es nicht so, das ich sie belogen habe, weil ich es ihr nicht sofort von Anfang an gesagt habe. Aber Du hast Recht, sie sieht es wahrscheinlich so. Ich habe vor 4 Jahren eine Frau verloren, weil ich Ihr von der Sucht viel zu spät erzählt habe. Die Angst in mir, das das wieder passiert, hat sich jetzt bestätigt, obwohl ich ihr davon erzählt habe, bevor irgendwelche Konsequenzen eingetreten sind, die uns beide betreffen. Eventuell ist meine Sichtweise die Falsche, aber meine Angst, "sie" zu verlieren, bevor es wirklich anfing war und ist einfach zu groß.

Puh, irgendwie weiß ich nicht, wie ich jetzt weiter damit umgehen soll. Es wird wohl so sein, wie Du sagst, entweder wird es die Zeit richten oder ich habe sie verloren.

Danke
Maik

winnetou
18.08.2007, 13:13
Hallo Maik,

ich kann Deine Situation jetzt sehr gut nachfühlen. Du schreibst Dir ist es vor 4 Jahren schon mal passiert, manchmal müssen wir Fehler einfach öfters machen um es zu verstehen. Dazu fällt mir wieder ein Beispiel von einem GA Freund ein. Ein gesundes Kind greift nur einmal auf die heiße Herdplatte, schreit Aua und macht es nie wieder. Bei uns süchtigen fehlt dieses Gen.:)
Ich glaube dieses nicht erzählen hat damit zu tun das wir uns immer noch ein kleines Türchen auf lassen wollen. So, dieser kranke Gedanke, vielleicht können wir ja doch irgendwann wieder kontrolliert spielen?!
Lieber Maik wenn man ein fremden Menschen kennen lernt ist die Chance immer 50:50 das daraus etwas wird. Da ist es egal ob Du nun Suchtkrank bist oder nicht.
Sehe es positiv, Du lässt es hier im Forum raus und gehst nicht Spielen!

Liebe Grüße
Jürgen

PS: Ich habe gerade deinen anderen Thread gelesen. Ich kenne Dich zwar nicht, aber ich lese bei Dir raus das Du auf der Suche nach Liebe, Geborgenheit, Zärtlichkeit…..bist.
Und da wir süchtigen uns mit der Sucht verletzen, lieben wir uns nicht selbst. Ich kenne das sehr gut was Du schreibst, war selbst lange auf der Suche. Ich bin nicht mehr auf der Suche, ich bin dabei mich erstmal selbst zu lieben. Dazu lese ich gerade ein sehr schönes Buch(danke an claus und mikesch). Die Kunst des Liebens. Bin gerade mit der hälfte durch und kann es nur weiter empfehlen.

Liebe Grüße
Jürgen

Elfi
18.08.2007, 19:28
Bow, Maik, ich muss schon sagen! Du weisst doch, was Spielsucht heißt! Und da nimmst du`s ihr übel, dass sie sich zurückzieht, wenn sie das erfährt. Selbstmitleid, sonst seh ich da nichts in deinem Bericht. Nur das ewige: `wie ihr mit mir umgeht----buääh,buähh! Typisch für Süchtige, habe ich in der AA-Gruppe gehört, ist, das sie immer die Schuld bei anderen suchen. HIER kann ichs nachlesen.
Ich sag dir mal was: ich hätte auch gern gewusst, was mir bevorsteht mit meinem Partner, dann hätte mein Hasi mich garantiert nicht mehr zu Gesicht gekriegt. Warum soll sich ein Mensch sowas antun?
Was heißt denn Vertrauen? Nach allem, was ich erlebe und hier gelesen habe, sollte man zu Spielsüchtigen niemals Vertrauen aufbauen. Denn die lügen und spielen mit dem guten Glauben der anderen. DAS willst du deiner Freundin zumuten? Sie soll Vertrauen fassen zu einem Spielsüchtigen?
Das wäre ganz schön dumm von ihr.
Versetz dich doch mal in ihre Lage. Die lernt jemand kennen, verliebt sich in das, was er von sich preisgibt und dann kommt irgendwann das Geständnis: du, ich wollte mich letzte Woche umbringen, ich habe die und die Sucht, Schulden habe ich auch usw. Tolle Basis, oder?
Erst recht, wenn man gleich von Anfang an erlebt hat, dass hier arglistig verschwiegen wird, was wichtig ist. Jeder hat das Recht, zu wissen auf wen er sich einläßt.
Oder?

winnetou
18.08.2007, 20:21
Zitat Elfi
Was heißt denn Vertrauen? Nach allem, was ich erlebe und hier gelesen habe, sollte man zu Spielsüchtigen niemals Vertrauen aufbauen. Denn die lügen und spielen mit dem guten Glauben der anderen. DAS willst du deiner Freundin zumuten? Sie soll Vertrauen fassen zu einem Spielsüchtigen?

Hallo Elfi,
sorry ich weiß nicht was Dir passiert ist das Du so einen abwertenden Satz hier einstellst!
Ich bin nur froh das nicht alle Frauen so denken, denn wenn dann würde ich es auch lieber verheimlichen das ich Spielsüchtig bin.

Nicht nur selten trägt der Partner mit schuld, schon mal etwas von der Krankheit Co-Abhängigkeit gehört??

Nach Deiner Antwort auf Maik muss man ja das Gefühl bekommen Spielsucht ist schlimmer als die Pest.

Lieben Gruß
Jürgen

andreasg
18.08.2007, 21:39
Hallo ihr Lieben,
komme gerade von der Gartenarbeit einer A - Freundin (Wünschte sie würde bei uns GamAnon gründen) und bin ein wenig durstig am Recher gelandet und freue mich über aufblühende Beteiligung.
Von der Straßenbahn aus kann ich auf das Haus sehen, das meine Ex - Frau bewohnt. Natürlich geht mein Blick dahin. Natürlich ... "vielleicht hat sie auf dem AWB eine Nachricht hinterlegt. Und, war das nicht schön am Samstagabend ein kleines Gesellschaftsspielchen mit ihr, eine feine Tasse Tee dazu und Musik von Johann Sebastian Bach? Habe ich nicht immer bereitwillig und manchmal auch gerne zugehört. Habe ich nicht vorher das Bad, besonders die Toilette(!) sauber geschruppt?"
Ich habe vieles für Sie getan und sie hat mir zu verstehen gegeben, bebraucht zu werden. Sie hat mir den Fluch der Einsamkeit des Samstagabens genommen. Manchmal empfand ich es Eintönig, machmal wirkte sie belastend, manchmal kam der Gedanke, wir könnten als Ehepaar auch ins Bett hüpfen. Aber ich mußte ja für Sie da sein und da hatten meine Wünsche und Bedürfnisse zu schweigen.
Es ist ein grässlicher Psyochoterror nach einer arbeitsreichen Woche am Samstagabend noch ein Praktikum in ehrenamtlicher Pychotherapie zu belegen. Und es war für meine geschiede Frau absolut unmöglich mich in einem Goldenen Käfig zu halten, mich angemessen zu füttern, Streicheleinheiten zu geben, wann Sie - das Bedürfnis hatte und sich eben nicht von meiner, ja meiner Zwanghafzigkeit anstecken zu lassen.
Ich habe für meine Geschiedene alles getan.
Einmal verweigerte ich ihr einen Dienst. Als sie im Nachthemd bekleidet auf dem kalten Badezimmerboden lag. Bewegungslos. 112 angerufen - und immer noch zwanghaft ihre Schränke nach leeren Tablettenpackungen durchsucht. Blos nichts unordentlich hinterlassen. Ich würde ja sonst wieder ausgeschipft werden! Die Notärztin mahnte fast schreiend um Eile. Und ich mußte mich anständig benehmen. So habe ich es Zuhause erlebt, so benahm ich mich in meiner Ehe auch. Wem hätte es geschadet, wenn die die Klamotten aus den Schränken gerissen hätte, Schubladen umgestülpt hatte. In der Wut, die ich verschuckte, wie so vieles in meinem Leben, in dieser Wut, wenn ich es geschafft hätte die kkonstruktiv zu nutzen, hätte ich meine Ehe retten können. "Ich kämpfe für Dich, ich will das Du lebst!" Scheiß auf die Wohnung!
Ich hätte eh' 5 Monate Zeit gehabt zu aufräumen. Dann wurde sie aus der Psychiartrie entlassen. Später erzählte Sie mir, daß sie die Tablettenschachteln vor ihrem Suizidversuch entsorgte.
Ich habe meine Schuld gefühle noch vier Jahre mit mir herumgetragen, bis sie sich am Stiftsberg im Allgäu in meiner Therapie auflösten.
Als ich ihr bei unserem Kennenlernen mitteilte , daß ich zu den Anonymen Spielern gehe, hätte ich mich fast umgebreacht - vor Verlassenheitsangst. Als ich merke , daß meine nicht gelebte Wut sich in Aggressionen gegen sie richtete und bei mir in Zwangsgedanken mündeten, war ich wieder nahe dem Bahndamm. Ich glaube ich habe das Maß nicht, das Mittel um Nähe und Distanz, den Weg des Liebens und des Loslassens nicht in meinen Kinderschuhen . Ich bin bedrückt, ich bin verrückt, ich bin anders.
Ich habe für mich keine Möglichkeit eine Liebevolle Ehe mit einer geliebten Frau zu führen.
Das mußte ich schmerzvoll erkennen.
Ich habe aber auch das Recht traurig zu sein, wenn ich an meine geschiedene Frau denke.
In der Scheidung, als es ausgesprochen war, daß wir nicht zusammen leben können, kamen wir uns näher.
Zum Beispiel, daß wir einvernehmlich den Haushalt aufteilten - ohne daß sich eine Seite benachteiligt fühlt(e).
Ich habe das Glück, ihr für Ihren Lebensweg alles Liebe zu wünschen
und ich habe das Glück meinen Weg für mich fortzusetzen ohne der Rückfragestellung nach dem Sinn meines verkorksten Lebens.
Ich habe Heute nicht gespielt und ich danke Gott dafür.
Der Dank für Spielfreiheit richtet sich nach vorne. ingangs beschrieb ich die Gartenarbeit bei der Freundin. Eine, zwei Stunden handwerklich tätig im Garten, - gleich Aggressionsarbeit, gemeinsamer Austausch beim Kaffee. Ohne altgewohnte Strafpredigt. Weil ich mich selber in den Garten mitnehme, weil ich dahin gehe um Bäume auszuureißen , weil ich dort meinen Spass haben will. Daß die Freundin dann auch ackert, wenn ich mit der Kralle im verwurzelten Beet rumturne ist nur noch ein Motivationsschub.
Aber wichtig ist für mich : "Ich muß für Liebe nichts mehr leisten!"
Ich bin ja von Gott geliebt.
Schöne 24 Stunden
Andreas

Elfi
19.08.2007, 12:18
O-Ton Winnetou:
"Nicht nur selten trägt der Partner mit schuld, schon mal etwas von der Krankheit Co-Abhängigkeit gehört?? "

Was ist das für ein Quatsch??
Es ist doch immer dassselbe, Süchtige suchen die Schuld an dem, was sie tun, bei anderen. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, Winnetou, dass du noch sehr nass hinter den Ohren bist.

ICH bin schuld, dass mein Mann spielsüchtig ist????
Gehts noch?

Ich habe mich inzwischen von ihm getrennt, ihn in die Wüste geschickt. Er muss allein klarkommen, ob er gesund werden will.
Ob er trocken wird oder nicht ist sein Ding.
Ich habe damit nichts zu tun und will es auch nicht. Der Mann ist seit Jugendtagen süchtig. Ich habe erst jetzt davon erfahren, nachdem er seit ein paar Monaten rückfällig war. Ich habe Verdacht geschöpft, der hat sich erhärtet, ich habe ihn vor die Wahl gestellt - und dann die Konsequenz gezogen. Basta.

Wenn ich deinen letzten Beitrag lese, Mr. Winnetou, schreibst du ganz ähnliche Inhalte wie ich. Z.B. dass das Verschweigen der Sucht verlogen ist, weil man dem anderen die Katze im Sack andreht. Lüge und Betrug, wie so oft das A und O der Sucht.
Wenn ich das gleiche als Angehörige hier ausspreche, bin ich natürlich im Unrecht? Schon klar, Winnetou!
Wenn jemand aus Krankheits- oder Persönlichkeitstörungsgründen so viel Sch*** baut wie mein (Ex-) Mann, ist er dafür ganz allein verantwortlich. Diese Gerede von der bösen Gesellschaft, der fiesen Spielautomaten-Industrie, den blöden Angehörigen, die alles erst möglich machen - ist doch nur Ablenkung, um nicht den eigenen Schweinehund zu erkennen.
Sucht ist krank, das Verhalten der Süchtigen oft kriminell. Wenn ich jemanden kennenlernen würde, der mir so eine Sucht offenbart, ich würde die Füße in die Hand nehmen und .... rennen!
Diejenigen, die du als Mitschuldige wahrnehmen möchtest, die Frauen und Männer, die sich süchtige Partner suchen und im vollen Bewusstsein deren Elend mitleben, die laufen bei solchen Bekundungen NICHT weg. Die bleiben, weil sie solche Partner brauchen, weil sie einen Helferkomplex haben und gelernt haben, dass nur derjenige gut ist, der anderen ständige die Hand vor den Hintern hält.
Klasse! Dann haben sich zwei gefunden, die zueinander passen.
Jede Frau, die eben nicht coabhängig werden wird, weil sie selbstständig und unabhängig und erwachsen ist, dreht ab, wenn sie einen bei der Partnersucht auf einen süchtigen Kandidaten trifft. Ist doch klar.

Dann ist die Frage: was willst du überhaupt? Eine Partnerin, die coabhängige Persönlichkeitsstrukturen hat und nicht wegläuft, wenn sie dich kennenlernt, sondern im Gegenteil besonderen Gefallen findet an Menschen wie dir?
Oder eine unabhängige erwachsene gesunde Frau, die bei deiner Sucht abwinkt?
Beides zusammen geht nicht. Und so oder so: es bleibt alles beim alten. Entweder du lebst weiter schön in deiner Sucht, oder du findest allein (und NUR allein) aus ihr heraus. Da ich davon ausgehe, dass ein Süchtiger niemals ein richtiger Partner sein kann, muss derjenige erst erfolgreich und langfristig trocken sein, um überhaupt eine gesunde Partnerschaft anzustreben. Alles andere ist Fremd- und Selbstbetrug.
Wenn hier Leute, die mitten in der Sucht stecken, meinen, eine echte Partnerschaft leben zu können, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Gegenüber gllücklich macht, dann sind sie supernass und haben nichts kapiert.
Elfi

winnetou
19.08.2007, 12:45
Hallo Elfi,

immer schön locker bleiben!
Du hast es ja in meinen Augen richtig gemacht, Du hast Dein nassen Spieler in die Wüste geschickt. Sieht zu mindest nach Dein Worten her für mich nicht Co-Abhängig aus.
Und ich habe noch nie meine Partnerin für meine Sucht verantwortlich gemacht!

Aber ich habe Erfahrungen mit Co- Abhängige Partnerinnen gehabt, und da mache ich Heute einen großen Bogen drum. Meine Exex war 8 Jahre von mir Abhängig. Was war ihre Geschichte?! Ihr Vater war Alkoholiker, ihr Partner vor mir war Alkoholiker, dann kam ich und sie hat nichts dazu gelernt, denn nach mir hatte sie wieder ein Alkoholiker. Damit will ich nicht sagen sie hat für meine Spielerei die Schuld, aber wenn solche Personen rumjammern, sollten sie erstmal bei sich selbst schauen. Ich lese es nicht gerade selten in diversen Forem wie oft geschrieben wird, aber ich Liebe ihn doch so………Sorry, aber bei einen Menschen bei dem ich Leide hat mit LIEBE gar nichts zutun.
Diese Personen haben das gleiche Problem wie der Süchtige. **Abhängigkeit**

Und ich bin in keiner Beziehung und ich habe da zurzeit auch kein Verlangen nach. Weil ich mich erst selbst finden will. Und jetzt erkläre mir Bitte was daran Nass ist?!
Es gibt immer zwei Typen von Spielsüchtigen, den trockenen und den nassen!!! Du schreibst aber allgemein Spielsüchtigen soll man nie Vertrauen. Und das finde ich sehr dreist!!!

Lieben Gruss
Jürgen

andreasg
19.08.2007, 15:40
[Diejenigen, die du als Mitschuldige wahrnehmen möchtest, die Frauen und Männer, die sich süchtige Partner suchen und im vollen Bewusstsein deren Elend mitleben, die laufen bei solchen Bekundungen NICHT weg. Die bleiben, weil sie solche Partner brauchen, weil sie einen Helferkomplex haben und gelernt haben, dass nur derjenige gut ist, der anderen ständige die Hand vor den Hintern hält.
Klasse! Dann haben sich zwei gefunden, die zueinander passen.
Jede Frau, die eben nicht coabhängig werden wird, weil sie selbstständig und unabhängig und erwachsen ist, dreht ab, wenn sie einen bei der Partnersucht auf einen süchtigen Kandidaten trifft. Ist doch klar.]

Hallo ihr Lieben,
bin mal wieder dabei Bahnhof zu verstehen, wenn ich so diesen Tread lese ... aber eigentlich ist alles so einfach!
Spielabhängige sind Menschen die eigesperrt gehören. Erst in die Spielstätten , dann in das Gefängnis, später Psychiartrie und wenn man oder Frau nicht weiß warum sie so sind dann in die Bodenkammer wo der Rechner installiert ist und sie sonst wenig Schaden anrichten können????

Co - Abhängige Frauen(!) sind Menschen, die irgendwann einmal einen Missbrauch erlitten , vielleicht von einem Mann , davon kamen, sich in die Opferhöhle flüchteten und ein latentes Aggressionspotential produzieren um die nachfolgende Generation für erlittenes Unrecht zu bestrafen?

Elfi, sind wir wieder in der Steinzeit gelandet?

Die Abhängigkeit lässt sich weder mit den Intelekt noch mit der Faust in der Tasche lösen. Nur zu gut, daß der Monitor keinen Lautsprecher hat, aber bei Deinem Posting würde er vor Zorn brüllen!
Ich fühle mich in der Paschalierung Deiner Aussage nicht angesprochen.
Die Aktiva und Passiva Deiner Berechnung gehtr nicht auf, weil Männer nicht pauschal brutale Zocker und Fraunen Co-Abhängige Aschenputtel sind.
Mir kommt der Verdacht auf, daß Dein Ex in das Spiel geflüchtet ist, weil er Schutz vor Dir brauchte, weil ihm der Weg zu einem vernünftigen Dialog verwehrt wurde, weil er in der Sehnsucht seiner Schuldgefühle lebte, die Du ihm in Deiner nassen Phase geboten hast?

Elfi, was ist mit Dir, was steht hinter Deinem Zorn. Arbeitest Du an dem liebenswerten Menschen, arbeitest Du für den liebevollen Menschen, der Du hinter dieser quälenden Fassade bist?

Ich wünsche viel viel Kraft zum loslassen. Daß das Leben nicht nur aus Schwarz - Weiß besteht, sondern in allen möglichen Farbfaccetten.
Dazu ihr beiden Lieben, habe ich mich in einem anderen Tread geäußert.
Auch ich bin noch auf der Suche...
Schöne 24 Stunden
Andreas

Elfi
19.08.2007, 19:20
Hallo Andreas,
deine persönlichen Angriffe sind lächerlich.
Ich stelle Süchtige in eine Ecke. Ja klar. In die Ecke derjenigen, die wegen ihrer Sucht ihre Persönlichkeit krankhaft verändert haben, die (allen miteinander und sehr geschickt und skrupellos) lügen und ihre Partner und ihre Umwelt betrügen. Alles für die Sucht.
Nicht nur mein Mann, auch alle anderen.
Die zocken nicht, weil sie Schutz brauchen vor so fiesen Frauen wie mir. Die zocken nicht, weil das Leben ihnen so hart mitspielt. Die zocken, weil sie nicht klarkommen mit ihrem Leben, Bedürfnisse nicht aufschieben können, ohne die schönen bunten Bildchen und das Geschepper der Spielautomaten nicht auskommen. Selbst das hast du nicht begriffen, nicht wahr, Andreas?
Du denkst immer noch, Spielsucht sei eine Flucht vor realen Problemen!?
Die haben andere auch, allerdings können gesunde Menschen mit Problemen besser umgehen. Süchtigen bleibt nur die Sucht, solange sie nicht trocken sind.
Möchtest du das alles nicht wahrhaben? Dich und andere weiter in Watte packen? Lügst DU nicht? Betrügst DU nicht?
Falls du mit ja antwortest, hast du dir selbst schon bewiesen, dass Spieler auf diesem Gebiet ein Problem haben und für Partnerschaften kaum geeignet sind. Selbst die Leute in der AA (GA) bestätigen das. Nur du, Andreas, du hast natürlich alles im Griff. DU bist der Traummann für jede Frau. Ja klar.
Wenn ich sage, dass ausschließlich gestörte Frauen sich wissentlich einen süchtigen Partner aussuchen, dann ist das keine plumpe Verallgemeinerung, sondern Fakt. Wären die Frauen nicht anfällig für Helfersyndrome, wären sie so clever und würden die Hände von Süchtigen lassen. Verlieben kann man sich in schöne blaue Augen, auf die Dauer hält aber jede Beziehung nur, wenn beide keine großen Störungen haben. Kleine Macken kann jede Ehe wegstecken, aber solche Dinge nie. Das "hält" nur, wenn beide kaputte Typen sind.
Warum sollte also eine Frau, die nicht gern coabhängig wäre, sich einen Partner suchen wie dich? Jeder will doch glücklich werden, das aber geht mit süchtigen Partnern in der nassen Phase nicht.
Eine Sucht ist eine der grausamsten Krankheiten, die mit ganz üblen Störungen im Verhalten einhergeht. So erklärt es mir mein Therapeut. Und ich habe es so erlebt. Weil ich im Grunde eine normale Frau bin, konnte ich mich von meinem Mann lösen. Rechtzeitig. Ohne in seinen Abwärtsstrudel zu geraten.
Stimmt auch nicht?
DU hast keine Persönlichkeitsstörung?
DU bist ein geeigneter Partner für eine normale Frau?
Wenn du das glaubst, zeigst du nur, wie klitschnass du bist.

Grüße
Elfi

Cl@us
19.08.2007, 20:42
Hallo Elfi,
bist du schon mal auf die Idee gekommen das Du irrst, ich lebe jetzt 40 Jahre mit meiner Partnerin zusammen, davon die Hälfte als abstinenter Süchtiger.
Woher hast du bloss deine Informationen? von mir als AA und GA Mitglied gewiss nicht.
Also lass das Verallgemeinern, ich kann deinen Schmerz und die Wut auf deinen Ex Nachempfinden, ich bin aktuell auch als Angehöriger von Sucht betroffen und habe da meine Schwierigkeiten und bin meinen Gefühlen gegenüber machtlos.
Es tut so weh

Lieben Gruss
Claus

andreasg
20.08.2007, 08:44
Elfi , ich verbete mir ausdrücklich Deine plumpen Angriffe auf meine Person.
Wahrscheinlich hast Du Dir nicht die Mühe gemacht einmal meine Beiträge zu lesen. Wenn das so ist oder auch nicht - dann unterlasse Deine diskriminierenden Machenschaften!
s24h
Andreas

Maik
20.08.2007, 09:13
Hallo Elfi,

ich danke Dir für Deine Meinung, allerdings sehe ich darin auch nur Zorn auf Deinen Ex-Mann.
Ich habe weder meiner Partnerin Schuld gegeben, noch suhle ich mich in Selbstmitleid.
Gemäß Deiner Meinung müssen alle Menschen, die mal süchtig waren oder es auch noch sind Ihr restl. Leben alleine verbringen. Das kannst Du doch nicht ernst meinen, oder ? Ich hoffe, Du rauchst nicht, sonst wäre es bei Dir auch nicht anders.....

Maik

Sternchen
20.08.2007, 15:07
Hallo Elfi

Wer verbirgt sich denn hinter einem solch „zarten“ Namen??
Ein Mensch, der wie wild um sich schlägt, pauschalisiert und mit einer gehörigen Portion Arroganz
hier im Forum aufschlägt.

Ich frage mich die ganze Zeit, weshalb Du eigentlich hier schreibst.
Es sieht für mich sehr danach aus, als suchtest Du stellvertretend für Deinen Mann, irgendeinen
Zocker, am liebsten einen nassen, dem Du so richtig „einschenken“ kannst und an dem Du Deine
Wut für all Dein Erlebtes auslassen kannst.
Ich sage nicht, dass Du nicht mit dem ein oder anderen Recht hast.
Mir gefällt die Art und Weise nicht, wie Du versuchst, Forumsmitglieder in eine von Dir, für Deinen
Mann, gezimmerte Schublade zu stecken.

Du schreibst, Dein Mann sei seit Jugendtagen süchtig.
Seit wann weißt Du das denn?
Er ist jetzt vor ein paar Monaten rückfällig geworden?
Was war vorher?
Wie lange warst Du mit ihm zusammen?
Seit wann weißt Du um seine Sucht/Süchte?
Wie war Euer Zusammenleben vor seinem Rückfall?

Es gibt unterschiedlichste Fragen, die sich für mich stellen....
...und ich will jetzt gar nicht alle aufführen..
Eine dieser Fragen ist zum Bsp. ob Du in der Zeit VOR dem Rückfall glücklich warst mit einem Mann,
der aufgrund seiner Sucht unter Persönlichkeitsstörungen seit seiner Jugend leidet, wie Du hier schreibst.
Solltest Du erst jetzt von seiner Sucht erfahren haben, dann frage ich mich, was das mit Euch beiden war....Offenheit? viel Gefühl? Oberflächlichkeit?
Um einem Menschen die Möglichkeit zu geben, über sich und seine Probleme zu
sprechen bedarf es an Empathie.....
So wie Du Dich hier den Forumsmitgliedern bzw. mir präsentierst mangelt es Dir daran.
Vielleicht hast Du Dich ja Deinem Mann gegenüber genauso verhalten, wie Du es hier vorgibst
zu sein.
Verstehe mich richtig, ich mache Dich nicht verantwortlich für seine Sucht aber vielleicht zu einem
kleinen Teil dafür, dass er sich möglicherweise nicht vor Dir „klein“ machen konnte und sagen konnte,
was mit ihm los ist.
Vielleicht hättest Du ihn dann nicht fallen lassen müssen, wie eine heisse Kartoffel.
So zumindest hört sich das alles für mich an.

Das wäre nur ein sehr kleiner Schuh, den Du Dir anziehen müsstest aber vermutlich einer, der Dir
sehr gut „passt“.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Verletzungen die Du durch Deinen Mann erfahren hast für
Dich verarbeiten kannst ohne Deinen Zorn auf Menschen zu fokussieren, die nicht für Deine
Situation verantwortlich sind.

Sternchen*

Elfi
20.08.2007, 18:09
Ja, ich als Nichtsüchtige hab natürlich keine Ahnung, bin an allem schuld und werfe euch alle zusammen in einen Topf mit Alks, Drogis usw.

Ich sag euch was: alle Süchte und vor allem alle Süchtigen SIND gleich. Sie kriegen ihr Leben nicht in den Griff und machen andere dafür verantwortlilch. Sie ziehen ihre Mitmenschen mit in ihr Elend und versuchen verzweifelt ihr leben lang, den Grund für die Krankheit in der bösen Aussenwelt zu finden. Ändern müssen sie aber sich selbst. Weil sie aber lieber nach außen als nach innen schauen, klappt das nicht oft und viele werden immer wieder rückfällig. Soweit mein Eindruck von dem, was hier im Forum geschrieben steht. Woher ich diese platten Wahrheiten nehme? Warum ich verallgemeinere?
Vielleicht hilft Reflektion. Lest doch mal selbst, was ihr schreibt, vielleicht fällts euch dann wieder ein! Dort wiederholt sich die gleiche Geschichte immer, immer wieder. Fällt euch das nicht auf??
Aber tut euch nur immer weiter selbst leid, wenn euch das gut tut. Wer keine Kritik verträgt, zeigt damit nur, wie süchtig er ist.
Und wenn es keine Antworten gibt, Andreas, warum verbittest du dir dann meine "plumpen" Fragen?? Wenn ich so unrecht habe, warum fühlst du dich dann angegriffen?
Ihr wisst ganz genau, das ich recht habe und ein nasser Spielsüchtiger kein echter Partner sein kann. Und dann, ich sage das gern nochmal, ist es absolut richtig, ihn "wie eine heiße Kartoffel" fallen zu lassen.
Oder meinst du, Sternchen, ich solle lieber coabhängig werden, ihm versuchen zu "helfen", wie andere das hier beschrieben haben und damit böse auf die eigene Nase fallen?
Und an die, die mich nach den Zusammenhängen meiner Schreibe fragen: ich schrieb in meinem Eingangsthread schon einiges darüber. Da könnt ihr lesen, dass ich einige Jahre mit meinem Mann zusammen war, wir eine glückliche Zeit hatten und er sich jetzt erst, seit seinem Rückfall,um 180 ° gewandelt hat. Er hat mir selbst erzählt, dass er seit seiner Jugend spielt und war bisher immer ein liebevoller und anständiger Vater und Mann. Davon ist nun nicht mehr viel übrig. Er wurde gewalttätig und launisch, hat uns als Familie im Stich gelassen und betrogen, unser gemeinsames Geld verzockt und sogar das Sparkonto meiner Tochter geplündert. Solche Dinge lasse ich mir nicht gefallen, natürlich war ich verzweifelt, habe ihn gelöchert, was er mit dem geld macht, und nach langen Wochen hat er es dann endlich zugegeben.
Ich war geschockt, habe ihm aber eine Chance gegeben, Bedenkzeit um zu überlegen, wie er gegen seine Sucht vorgehen will. Die hat er nicht genutzt, ist wieder zocken gegangen und ich habe ihm seine Sachen vor die Tür gestellt.
Ende. Das wars.
Mit einem solchen Mann kann und will ich nicht leben. Und eine andere Frau, außer eben so eine mit Helferkomplex, die Problemfälle braucht, sicher auch nicht.
Was würdet ihr euch denn selbst wünschen?
Doch bestimmt einen freundlichen, ehrlichen, intelligenten, anständigen Partner, mit dem man ein Leben mit Geben und Nehmen eben kann. Ein nasser Süchtiger kennt aber nur seine Sucht, der liebt nicht, der braucht den anderen, um ihn zu manipulieren, damit er seine Rolle zugunsten des Süchtigen spielt. Wenn der dann coabhängig ist, kann diese ungesunde Beziehung sicher lang und unglücklich sein. Wie man hier im forum lesen kann, kommt das nicht so selten vor.
Wenn euch jemand kurz nach dem Kennenlernen erzählt, dass er alkohol- oder spiel - oder drogensüchtig ist, so richtig mittendrin, würdet ihr euch doch bestimmt auch jemand anderen suchen.

Sternchen
20.08.2007, 18:18
komm einfach mal kurz in den chat, wenn Du Zeit hast, Elfi....
Sternchen*

winnetou
20.08.2007, 18:31
Hallo Elfi,

irgendwie bekomme ich gerade das Gefühl das Du vorlauter Wut auf Deinem Ex das Lesen der Antworten nicht hinbekommst.
Ich glaube was dem Nassen Spielsüchtigen betrifft gibt Dir keiner hier Unrecht, zumindest lese ich da nichts von. Es geht um Deine Aussage dass man Spielsüchtigen nicht trauen kann. Und wir sind uns doch einig das auch ein Trockener Spieler immer noch Spielsüchtig ist.

Oder?
Fällt es Dir so schwer Deine Verallgemeinerungen zurück zunehmen???
Und bevor Du wieder ein Wutanfall bekommst, ich bezeichne mich nach drei Monaten ohne Sucht noch nicht als trocken! Aber ich bin auf dem Weg der Trocknung.

Aber Deine Wut erweckt bei mir gerade eine Geschichte aus der Vergangenheit. Ich habe meine Mutter als ich mit 18 Jahren auszog gehasst. Diesen Hass habe ich auf alle Frauen übertragen. Auch die guten Frauen ließ ich nicht an mir ran. Für mich waren alle Frauen Sch…………! Wut macht auch Blind!

Liebe Grüße
Jürgen

mikesch
20.08.2007, 22:11
Hallo Elfi,
hallo Sternchen!

Sternchen, Dir zunächst einmal herzlichen Dank für die Fragen an Elfi. So brauche ich die schon mal nicht mehr zu stellen (wäre sonst ellenlang geworden, die Fragerei!

Elfi: Du leidest - aber woran am meisten?
Am Vertrauensverlust?
An über 3 Jahren (wie Deinen Threads entnehmbar) verlorene Zeit?
An mittlerweile unsichtbar gewordenen blauen Flecken der Schläge?
An dem Verlust eines Menschen, der Dir einst viel bedeutete?
An Deiner Verzweifelung vor den Trümmern dieses Lebensabschnitts?
Oder aber an Deiner Wut Dir selbst gegenüber, die Du nicht an Dir selbst auslassen kannst und deshalb dieses Forum als wunderbare Plattform empfindest, weil hier sind ja auch solche Typen... wie eben Dein Mann!

Ich habe den Eindruck, dass Dir bisher noch nie irgend etwas dauerhaft Gutes in Deinem Leben widerfahren ist. Es war der berühmte Tropfen zum Überlaufen der Dich jetzt wild um Dich schlagen läßt.

Ich bitte Dich herzlich zu bedenken, dass hier in erster Linie Spieler sind, die genau das tun, was Du Deinem Mann vorwirfst eben nicht zu tun:

WIR SUCHEN HIER HILFE; RAT UND UNTERSTÜTZUNG!!!!!

Marlies

andreasg
20.08.2007, 23:00
Also noch einmal ihr Lieben!
Ich habe meine damalige Frau 1994 auf der Kirchenbank kennengelernt, nachdem ich Gott bedingungslos mein Glücksspiel übergeben habe und bereits im vierten Jahr ohne Glücksspiel lebte, stabil lebte.
Wir sind 1996 zusammenegezogen und Sie hat meinen Heiratsantrag 1998 angenommen. 1999 mußte Sie ihre Nebenerwerbstätigkeit als Tagesmutter aufgeben. (Sie war schon zum Zeitpunkt unseres Kennenlernens in der Erwerbsunfähigkeitsrente).
Nach der Trennung vom Tageskind brach ihre Krankheit , die im Psychosomatischen liegt wieder aus. Die Krankheit verschlimmerte sich zunehmend.
Ich riet meiner Frau eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen,
ich bat meine Frau eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen,
ich flehte sie auf Knien an in eine Selbthilfegruppe zu gehen
ich habe meine Frau erpresst, damit sie in eine Selbthilfegruppe ging.
Alles hat nicht geholfen.
Gerade im letzten Satz das Geschehen: Ich war auf dem Weg von dser Arbeit zu meinem Meeting. Rief wie vor jedem Gruppentreffen vorher Zuhause an. Sie hatte einen depressiven Schub.
Ich bin nicht nach Hause zum Händehalten. Ich hatte keine Kraft mehr ich selber brauchte dringend HILFE!!!
Darum sagte ich ihr: ICH gehe in dmein Meeting. Das tat ich auch!
Ich bin nach dem Treffen Heim gefahren mit einem riesigen schlechten Gewissen, aber es war auch gut so, das ich es an diesem Tag verstanden habe mich nicht in die Opferrolle zu drängen.
Sonst hatte ich ja 6 Tage in der Woche meine Pflicht des Zuhörens und nur des Zuhörens erfüllt. Sogar den Abwasch besorgte ich alleine. Nicht mehr die Streicheleinheiten, der Kuß... Sie hatte keine Kraft dazu, IHRE Krankheit.
Ihr Psychiater schrieb mich(!) krank als sie nach ihrem Suizidversuch in die Psychiartrie kam. Ich bin so oft, manchmal jeden Tag mit bestialischen Rückenschmerzen in die Klinkik über Land gefahren und weinte beim Abschied, weil sie mir zu verstehen gab , daß sie traurig sei, daß ich gehe.
Nach Monaten wandelte sich das Bild bei Ihr. Sie wollte in eine Kommunität. Ich wollte es nicht glauben, aber sie ging. Es war Ihr Weg auf der Suche nach Gott. So schwer es mir fiel, ich habe sie losgelassen.
Die Kapitulation ist ein Geschenk Gottes. Das Größte Geschenk nach meiner Geburt ist meine Spielfreiheit vom Glücksspiel die ich seit dem 1.Juli 1990 habe. Und die Kapitulation kann ich jeden Tag neu von Gott erbeten.
Es bleiben aber Glaube, Hoffnung und Liebe
Sie kam wieder ,meine Ex - Frau, fort vom Kloster.
Unsere Ehe hat die Beziehungssucht gefressen. Diese Unfähigkeit Nähe und Distanz auszuhalten. Es ist nicht mit dem Rechenschieber zu ermessen, wer den größeren Anteil hat. Auge um Auge, Zahn um Zahn.
Als sie wieder kam fragte sie mich ob ich noch die Eheringe hätte.
Heute - lieden diese beiden vereint im Schmuckkästchen bei meinem Bett.
Nur, ich habe über meine Ehe meine Inventur geschrieben.
Die Liebe hat gesiegt!
Das ist die Wahrheit.
Ich habe in Ausübung meine Spielsucht viel gelogen.
In meiner Ehe war der Bund mit Gott. Als ich halten wollte, gab er Kraft zu Loslassen.
Elfi glaube mir, daß ich Dich nicht erpressen will,
nur durch Deine Beiträge kommt mir viel Traurigkeit hoch. Vielleicht ist das ja auch ein Weg zu Gott.
Du bist einfach ein Mensch den ich auch kennenlernen möchte. Lernen ohne Groll und Ressertiments.
Du darfst frei sein und Leben
wie wir alle hier!
Schöne 24 Stunden
Andreas

Sternchen
21.08.2007, 15:40
Hallo Elfi,

ich möchte hier mal kurz Stellung zu ein paar Aussagen von Dir nehmen.
Der Einfachheit halber habe ich das durchnumeriert.

1. alle Süchte und vor allem alle Süchtigen SIND gleich

Es gibt wohl sehr viele Parallelen in den unterschiedlichsten Süchten.
Speziell beim Alkohol und dem Zocken soll das der Fall sein.
Das heisst aber nicht, dass alle Süchtigen gleich sind.
...und wenn ich einfach mal Deinen Mann mit mir vergleiche und hier ist ganz sicher nicht der Geschlechtsunterschied ausschlaggebender Faktor, dann sehe
ich da nicht wirklich dieses „ALLE SÜCHTIGEN SIND GLEICH“

2. Süchtige machen andere dafür verantwortlich

Ich habe NIE irgendjemanden für mein Spielen verantwortlich gemacht.

3. Ändern müssen Süchtige sich selbst.Weil sie aber lieber nach außen als nach innen schauen klappt das nicht.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher kaum einen Spieler kennengelernt habe,
der nicht nach innen geschaut hat, sich Fragen gestellt und Ursachen gesucht
hat und dies keineswegs nur um Schuld abzuschieben.
Das ist allerdings ein Prozess.....das kommt nicht so von heute auf morgen.

4. Wer keine Kritik verträgt, zeigt damit nur, wie süchtig er ist.
Was ist das denn bitte für eine Binsenweisheit????
Wer sich gegen nicht gerechtfertigte Kritik wehrt zeigt damit Suchtverhalten???
Aber hallo!!!

5. Oder meinst du, Sternchen, ich solle lieber coabhängig werden, ihm versuchen zu "helfen", wie andere das hier beschrieben haben und damit böse auf die eigene Nase fallen?

Helfen hat nicht automatisch eine Co-Abhängigkeit zur Folge.
Helfen heisst nicht unbedingt auf die Nase fallen.
Du hast nicht automatisch einen „Helferkomplex“ deswegen, so wie Du es jedem
Angehörigen, der etwas tut hier andichten möchtest.
Ich höre bei Dir nur Deine Forderung an Deinen Mann heraus, etwas unternehmen zu müssen.
Irgendwie wirkst Du mit Deinem Geschriebenen sehr dominant und hart auf mich.
Gleichzeitig bin ich überzeugt davon, dass da ein sehr weicher, verletzlicher
Kern in Dir ist....
Warum zeigst Du hier nur Deine harte Seite????
Du kannst hier auch enttäuscht sein, verstehst Du?
Hier lässt Dich niemand links liegen auch wenn wir hier primär von der anderen,
(bösen, süchtigen, kranken, andere ins Elend ziehenden, partnerschaftsunfähigen etc..) Seite kommen.....
Klar muss Dein Mann etwas tun.....wie lange dieser Weg ist, an den Punkt zu
kommen, sich selbst eingestehen zu können, dass man etwas unternehmen
muss, sprich sich seine Sucht einzugestehen, kannst Du hier mehrfach nachlesen.
An dem Punkt scheint Dein Mann noch nicht gewesen zu sein.
Ich will damit auch nicht sagen, dass es falsch war sich von ihm zu trennen.
Ich kann das nicht beurteilen.
Wobei Schlagen ganz sicher ein Grund ist, sich zu trennen.

6. Was würdet ihr euch denn selbst wünschen?

Das Leben ist kein Wunschkonzert!!!!
Das Leben ist Arbeit.
Immer!
Mit und ohne Sucht .....mit der Sucht ein ganzes Stück mehr.Ich weiss.

7. habe ihm aber eine Chance gegeben, die hat er nicht genutzt, Ende das wars.

Ende das wars?
Du machst ganz und gar nicht den Eindruck wie Ende das war’s`.
Du sagst es kümmert Dich alles nicht mehr.
Jetzt bitte ich DICH, mal in Dich zu gehen und nicht nur ein oberflächliches
ENDE DAS WAR`S von Dir zu geben!
8. . Ein nasser Süchtiger kennt aber nur seine Sucht, der liebt nicht, der braucht den anderen, um ihn zu manipulieren.
Ich kann Dir das nicht bestätigen. Ich kann lieben! Ich liebe heute nicht anders als
zu meinen „nassen“ Zeiten.
Berichte von DEINEN Gefühlen und DEINEN Erfahrungen, sprich über DEINEN
MANN und wie DU Dinge erlebt hast.
Hier hat jeder seine eigenständige Persönlichkeit und seine Geschichte und da
passen Deine Pauschalaussagen ganz einfach nicht.

Ich wünsche mir , dass Du in die Lage kommst, hier über DICH zu berichten.
Wie Du Dich fühlst und nicht nur auf andere draufhauen.
Mikesch hat das eigentlich schon geschrieben....mit der Wut rauslassen hier im Forum.
Trauer und Enttäuschung rauszulassen hat auch etwas sehr befreiendes.

Sternchen*