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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medikamente gegen Spielsucht??????



Monika
06.11.2007, 08:24
Hallo Ihr Lieben,

wir kennen uns ja schon lange, und die meisten wissen ja über meinen Morbus Crohn und die massiven Schwierigkeiten das Cortison abzusetzen. Immer wenn ich das mache, steigt mein Spieldruck massiv an. Ich habe das jetzt endlich geschafft, bin aber immer noch nasser Spieler.

Weil ich keine Kraft mehr hatte und es mir echt mies ging und ich nicht mehr wusste wie ich noch arbeiten gehen soll und so (ohne Cortison eben), habe ich meinen Arzt überredet mit Ritalin zu verschreiben, was ja eigentlich gegen ADHS wäre, was ich aber denke ich nicht habe, oder vielleicht doch???

Das Medikament wirkt bei mir ganz seltsam. Es richtet mich auf, ich habe mehr Kraft, ich sehe schärfer und ich brauche den Adrinalinkick der Zockerei nicht.

Das wundert mich besonders. Normalerweise hat man mich an keiner Halle vorbeibekommen wenn ich alleine war.

Aber jetzt, ich habe keinen Zug zu spielen. Ich war seit ich das Medikament nehme nicht mehr los. Mir fiel das erst vor 2 Tagen auf, dass ich seit mehr als einer Woche nicht zocken war ( und das ist viel für mich).

Kennt sich jemand aus? Wieso hilft da Ritalin?

Ok, es heitzt den Körper hoch, wirkt wie ein Amphetamin, aber dass es den Spieldruck mindert???

Eine verwunderte Monika

Gruss und Bussi

winnetou
06.11.2007, 08:35
Hallo Monika,
alleine wo ich den Name Ritalin lass, holte es bei mir Erinnerungen hoch………
Ich muss dazu sagen meine Ex hatte Ads und Borderline, und sie war auch in Therapie. Dort wurde ihr von Ritalin abgeraten…….es soll sehr schnell Abhängig machen!

Schau Dir vielleicht mal z.b. diese Seite an:

http://www.das-gesundheitsportal.com/sites/ritalin.html

Alleine der eine Satz sollte Nachdenklich machen: „Schon nach kurz dauernder Einnahme können psychotische Zustände mit vor allem optischen Halluzinationen und wahnhaftem Erleben auftauchen.“

Lieben Gruß
Jürgen

Monika
06.11.2007, 08:40
Hallo Jürgen,

ach das steht bei vielen Medis. Lies mal nen Betablocker oder Cortison.

Bei Cortison läuft es mir runter, müsstest mich mal sehen. Muss noch 15 kg abnehmen und die Haut....

Ohne Ritalin könnte ich im Moment nicht arbeiten. Ist Fakt, Ich würde die Kraft nicht aufbringen können.

Gruss
Monika

winnetou
06.11.2007, 08:46
Hallo Monika,
Hm aber zum Spielen hast Du die Kraft?????
Es ist natürlich ganz alleine Deine Entscheidung was Du zu Dir nimmst.......
Aber mal Ehrlich was bringt es Spielfrei zu sein und stattdessen Tabletten Abhängig?

Lieben Gruß
Jürgen

Cl@us
06.11.2007, 09:46
Hallo Monika,
wie du ja weisst nehme ich auch Cortison 10mg tgl. wegen meiner Colitis Ulcerosa mit all den unangenehmen Nebenwirkungen, wenn ich es absetze habe ich am nächsten Tag einen "Schub" ist also leider unverzichtbar für mich geworden.
Mesalazin allein hilft mir nicht.
Ich habe euphorisierende Gefühle bei Einnahme von Bronchitismitteln die Acetylcystein enthalten.

Schmerz- und Beruhigungsmittel meide ich, nehme nur in Ausnahmefällen mal eine Schmerztablette bei Erkältungen.

Mich würde mal interssieren bei Dir, wenn Du das Ritalin weglässt wie es Dir dann damit geht!

Danke für deine Offenheit hier, das macht mir Mut mich mit diesem Theam auseinder zu setzen in Punkto CU es zieht mich sehr oft runter gerade bei einem Schub.

Liebe Grüsse

Claus

Monika
06.11.2007, 12:13
Hallo Claus,

DU kannst 10 mg nicht von heute auf morgen absetzen, dann dekompensierst Du.
Du musst eine Woche 7,5 oder sogar 2 Wochen, dann auf 5 und wenn es schwerfällt in 1 mg Schritten.

Der Bauch fängt generell an Dich zu ärgern. Er will das Zeug. Manchmal dauert es ein paar Tage dann beruhigt er sich, wenn er merkt er bekommt es nicht.

Die Tage muss man aushalten. Das ist gemein, aber Corti macht hochgradig süchtig....

7,5 produziert der Körper ca. pro Tag selbst. Wenn Du 10 nimmst stellt er seine Produktion ein. Und er muss wieder anfangen...

Meine macht nicht genug. Fängt nach fast 2 Monaten kaum an. Deshalb kann ich kaum gerade stehen.

Da corti ein Dopingmittel ist, habe ich mir halt ein anderes geholt.
Wegen meinem Kopf. Damit ich überleben kann im moment. Da mein Doc ratlos war habe ich halt selbst angefangen zu denken. Denn wenn er mich substituiert mit Corti komme ich ja nie runter.

Dass es gegen Spielsucht hilft wusste ich ja nicht.

Ich muss dazu sagen, ich hatte im Januar einen akuten Bauch, dass heisst irgendwas ist da geplatzt oder reingesüppt. Da hat das Corti mir das Leben gerettet. (3Wo KH) und im März einen Abszess ( ich durfte also ingesamt 6 Monate hochdosiert Antibiotika zum Corti schlucken) und durfte froh sein, dass die mir keine NotOP machen mussten.

Fazit: die letzten 10 mg sind die Hölle, aber der Bauch tut manchmal nur so als hätte er einen Schub und beruhigt sich nach 5 Tagen. Aber da muss man durch...

Gruss
Monika

Monika
06.11.2007, 12:16
ich nehme Ritalin erst seit 1,5 Wochen, weil es vor Schwäche und Depris nicht mehr ging..

Gerri
06.11.2007, 13:23
Hallo Monika,
auch ich muß Medikamente schlucken..in hohen Maß.
Von Corti weg..in einer Schmerzbehandlung bei einen Anäthesisten mit Tramal.
Im Moment neben Gabrilen 750 mg Tramal..täglich.
Die Pünktlichkeit der Medikamenteneinnahme ist hierbei das a und o. Versäume ich es das Tramal zu nehmen gibt es neben rasende Kopfschmerzen ekelhafte Schwindelgefühle...
Ich wollte es absetzen . auf Grund der Schmerzen nicht machbar. Mein Arzt gibt zu das dieses Medikament abhängig macht - aber fragte mich auch, wo meine Lebensqualität ohne dieses Medikament ist..
Ich sage dir..die gibt es dann wirklich nicht.
Jedoch macht dieses Tramal in gewisser Weise auch euphorisch..oder auch mal depressiv. Und es senkt die Hemmschwelle - so erlebte ich seitdem 2 Rückfälle in Sachen Spiel. Nun - meine Rückfälle auf dieses Tramal schieben mag ich eigentlich nicht - obwohl ich da schon eine Verbindung sehe.
Dein Rital kenne ich nicht - kann jedoch sein, das eine gewisse Abhängigkeit von einen Medikament trotzdem die Lebensqualität steigert, wenn es ohne diesen Medikamenten auf Grund von Schmerzen gar nicht geht.
Ich sage also nicht schmeiß es in den Ofen - wenn es deine Lebensqualität tatsächlich steigert. Denn eine Abhängigkeit kann auch das kleinere Übel sein.
Ich weiß, das ich neben meiner Spielsucht nun auch eine Medikamentenabhängigkeit habe.
Für mich äußerste Vorsicht geboten - diese solltest du auch für dich einfordern.
Du sagst, du brauchst nicht spielen durch die Med.. aber mal euphorisch..mal depressiv..das können Medikamente bewirken.
Kann mir vorstellen, das es bei Rital ähnlich ist.
Im übrigen bin ich seit meiner Einnahme der Medikamente nicht immer leicht für meine Umwelt zu ertragen.
Daran solltest du mitdenken - und nicht nur die positiven Seiten der Einnahme von Suchtmitteln..darum handelt es sich leider.. sehen.
Wünsche dir, das es mit deiner Gesundheit aufwärts geht - und du irgendwann weder Med noch Spiel brauchst.
Das wünsche ich auch für mich - und allen anderen.

Herzlichst Gerri

Monika
06.11.2007, 13:32
Gerri,

ich geb Dir mal nen Tip. Durogesic Pflaster. Wäre wahrscheinlich körperlich und seelisch angenehmer als soviel Tramal.

Gruss
Monika

mikesch
06.11.2007, 14:12
Liebe Monika
und natürlich auch alle anderen, die sich hier mit dem Thema befassen.

Schaut doch mal bitte unter www.dr-gumpert.de nach.

Hier findet ihr einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Ritalin und Dopamin.

Das erklärt auch meines Erachtens, liebe Monika, warum Du zur Zeit so gar keinen Hang zum Spielen hast.

Es gibt noch mehr zu dem Thema. Auch das Ärzteblatt z. B. hat sich damit auseinandergesetzt.

So, nun habe ich meine Mittagspause beendet.

Bis später und/oder die Tage
alles Gute

Marlies

Monika
06.11.2007, 17:11
Hallo Mikesch,

dass es ein Dopaminwiseraufnamehemmer ist weiss ich ja. Ich habe lange Fuoxetin/Prozac genommen, wegen meinen Depris. Das hemmt auch die Aufnahme und steigert somit die Dopamindosis im Gehirn.

Für mich erklärt es das nicht. Ich wollte ja nur sagen, dass ich es mehr als seltsam finde so gar keinen Zug zum Spielen zu haben.

Das habe ich noch nie erlebt.

Gerri,

unter Cortison, oder gerade beim Absetzen, erleide ich schlimme Stimmungsschwankungen oder auch Entzugserscheinungen.

Das Medi was ich jetzt habe macht eher glücklich finde ich.

Tramal macht mal so richtig schön abhängig. Wiegsagt, steig um auf die Pflaster. Da muss Dein Doc zwar ein BTM Rezept ausstellen, aber mit denen lebt es sich ganz gut.


Claus,

Kopf hoch. auch Du wirst irgenwann solche Nebenwirkungen vom Corti haben, dass Du da runter musst.

Und das ist eine fiese Zeit, ich kenne das, ganz ehrlich.

Aber Du wirst es schaffen. Arbeitet man bei Euch nicht mit Immunsupressivum?

Wende Dich doch mal an folgenden Link.

www.ced-hospital.de

Da landest Du auf den Seiten von Prof. Dr. Raedler aus Hamburg. Wenn es um MC oder CU geht ist dieser Mann nicht zu übertreffen. Da kannst Du auch Fragen stellen und so.... Und er antwortet. Und er spiegelt wie ein junger Gott. :-) Ist der Beste!!!!!!!!!

Gruss
Monika

Gerri
07.11.2007, 01:22
Hallo Monika,
hab wenig Ahnung von Medikamenten und ihren Wirkungen.
Im Vertrauen auf meinen Schmerztherapeuten habe ich nicht an seiner Medikation gezweifelt - denn er ist ein anerkannt guter Schmerztherapeut hier in Essen.
Aber Danke für deinen Hinweis. Werde meinen Doc hinsichtlich dieses Pflasters befragen und mich im Net belesen.
Wie ich sehe haben eine Menge Leute hier Probleme mit der Gesundheit - und nehmen schwere Medikamente.
Wie sieht es da bei Euch im Punkto Spielen oder Rückfälle aus?
Monika schilderte ja das Rital sie eher davon abhält.
Für mich sehe und spüre ich ein Herabsetzen der Hemmschwelle - und erkenne häufig ein Gleichgültigkeitsgefühl.
Habe vor Einnahme der Medikamente immerhin über 6 Jahre rückfalllos leben können..und jetzt..in mir läuten die Alarmglocken und hoffe ich erreiche meine alte Beständigkeit in Sachen Spiel.
Allen die Medikamente einnehmen müssen von hier aus gute Besserung - und die Hoffnung, das es keíne Rückfälle in Sachen Spielsucht fördert.

Lieben Gruss
gerri

Boomer
07.11.2007, 15:03
Liebe Monika,
Ich habe die Einträge gelesen und auch den Link von Jürgen aufmerksam durch gelesen. Fazit- ich kann Deinen Behandelnden Arzt nicht verstehen- gerade eben hast du den Entzug von Cortison hinter dir.. Selber kenne ich Cortison allerdings nicht als Mittel das Abhängig macht- darüber wir beide jedoch sehr viel geredet, auch wie es die Organe weitgehend zerstört bei längerer Einnahme. Vor allem ist es sehr bedenklich, wenn so junge Menschen es einnehmen, wegen den Spätfolgen…. Weisst du aber alles selber nur zu gut. Ich bin sehr froh, dass du es los bist- traurig, dass du nun bei einer nächsten Droge gelandet bist. Komisch finde ich es nicht- wenn du nun keinen Spieldruck hast bei der Einnahme von Ritalin, schliesslich handelt es sich hier über ein Psychopharmaka- um eine Glücksdroge wie du es selber beschreibst. Es freut mich natürlich ausserordentlich für dich, dass du keinen Spieldruck hast- ich denke aber nicht, dass es auf eine längere Sicht eine Lösung darstellt. Sich betäuben damit der Spieldruck nicht durchkommt, sehe ich nicht als Lösung. Tramal macht süchtig Monika richtig, Durogesic macht aber genau so süchtig- du hast doch selber auch die Erfahrung gemacht. Ich habe hier eine Broschüre aus der Apotheke mitgenommen- Ratgeber Schmerzen- vom Aspirin bis zum Opium…..Eine Schmerzmitteltherapie richtet sich nach Ursache, Schwere und Art der Schmerzen. Das finde ich richtig. Selber bin ich auch Schmerzpatient wie du weisst- du kennst auch meine Einstellung insgesamt zu den Morphinen etc. brauche ich gar nicht aufzuführen hier. Ich möchte dir nur einfach sagen- Monika lass die Finger von dem Medikament. Dieses Ritalin täuscht Dir Glück vor…. Das kann doch nicht dein Leben sein. Du musst an deinem Leben arbeiten, damit du glücklich wirst. Das Medikament kann dich auf Zeit nicht glücklich machen, es macht dich definitiv ganz kaputt! Ich finde viele Ärzte handeln absolut verantwortungslos- Ich könnte jede Dosis an Medikamenten bekommen…. egal was es ist. Es ist genau wie beim Zocken, wenn man sich nicht selber im Griff hat, geht man unter damit.
Liebs Grüessli Boomer

winnetou
07.11.2007, 16:18
Hallo,
ich möchte mein Senf da auch noch mal zu geben.:)
Alleine der Titel dieses Threads sollte schon nachdenklich machen.
Ich bin ein Gegner von Medikamenten, aber wenn sie so wie bei claus oder Gerri sein müssen, ist es etwas anderes. Aber hier zu schreiben ich bin glücklich wenn ich Ritalin nehme, das macht mich sprachlos wenn da so wenig drauf eingegangen wird. Sorry, aber wenn ich mir jeden Tag 6 Bier im Kopf knall bin ich die zeit über auch glücklich und ohne Spielgedanken……..das ist doch eindeutig Suchtverlagerung!!!
In meiner ambulanten Therapie will meine Therapeutin sofort informiert werden wenn ich Medikament zu mir nehme. Ich erinnere mich an einem bestimmen Fall……Als ich mit dem Alkohol aufhörte hatte ich extreme Angstzustände und lag nächtelang Nachts wach im Bett. Ich lies mir vom Hausarzt etwas dagegen verschreiben…………die Angstzustände waren am selben Abend noch weg. Aber mein klarer verstand setzte ein und ich fragte mich was machst Du da?! Ich schmiss die Dinger sofort ins Klo, weil ich mir sagte das ist nicht die Lösung…………Je länger der Alkohol aus meinem Kopf war je mehr ließen die Angstzustände nach…………

Lieben Gruß
Jürgen..

Monika
07.11.2007, 19:52
Hallo zusammen,

ich denke ich muss noch einiges Richtistellen! Das Cortison MUSSTE ich nehmen wegen meiner Krankheit (morbus Crohn) und das ist keine Pups Krankheit, sondern leider eine, die mich im Januar fast das Leben gekostet hätte.

Ich habe auch starke Kopfweh, die waren unter Corti weg. Und immer wenn ich abdosiert habe. Buuummmmmssss.

Boomer,Du hast das doch mit eigenen Augen gesehen. Ich komme Dich besuchen ( das kann man ruhig sagen) und wo verbringe ich den nächsten Tag? Mit Hammer Schmerzen im Krankenhaus.

Ich war hier insgesamt 4 mal dieses Jahr im Krankenhaus, und zwei mal mit der Bitte um Hilfe weil ich das Abdosieren vom Corti nicht geschafft habe.

Vor 2 Wochen hat man mir bescheinigt, dass mein Körper kein Cortison produziert, zumindest nicht genug.

Ohne KÖRPEREIGENES fühlst Du Dich wie der letzte Dreck.
Ich konnte nicht in mein Auto steigen vor Gelenkschmerzen, ich hatte Depris und habe mir vor Kopfweh die Seele aus dem Leib gekotzt.

ABer ich muss von dem Zeug wegbleiben. Sooo, nun ging ich zu meinem Doc und sage, was machen wir? Ich hatte Opiumpflaster (Durogesic 25 ) habe sie super vertragen, aber hat nix geholfen. Es gibt kaum etwas stärkeres auf dem Markt.

Nun, was sollte ich machen? Also habe ich nachgedacht. Ich dachte, Corti wirkt entzündungshemmend, dopt aber auch.

Ich will leben und nicht vor mich hinvegetieren!!!!!!!!

Also dachte ich, vielleicht ist es der andere Effekt, ich versuche Ritalin und wenn das nicht hilft bin auch ich völlig ratlos und springe vom Hochhaus.

Mein Doc wollte es mir nicht geben!!!!

ABer ich sagte, wenn ihm nichts besseres einfällt ist das meine letzte Chance, sonst habe ich kein Leben!!!!

Die Nummer macht mir keinen Spass, ich nahm es, damit ich nur ein bisschen Lebensqualität habe und ich hoffe es ist ein Übergang. Ich habe schon Przac genommen und das ist auch ein Psychphamaka glaube ich.

Jetzt ist es so, dass ich wieder lachen kann. Mein Körper tut noch weh, aber ich fühle mich nicht mehr wie der letzte Krüppel!!!

Und das es mir den Spieltrieb nimmt wusste ich nicht!! ABer ich habe es gemerkt und wollte meine Beobachtung mal kundtun.

Und seit ich es nehme bin ich eben glücklicher, zuversichtlicher, gehe Probleme optimistischer an und habe dadurch mehr Lebensqualität.
Ich kann wieder lachen und ich fühle mich nicht betäubt, ich fühle mich ich selbst ( nehme auch nur 10 mg am Tag). Ich habe wieder Lust DInge zu tun und zu unternehmen.

Klar wäre es schöner ohne Medis. Aber es ist im Moment nahezu das einzige was ich am Tag nehme...

Nur mal dazu!

An alle liebe Grüsse und schöne 24 spielfreie Stunden....

Gruss
Monika

Monika
07.11.2007, 20:15
noch ein kleiner Nachtrag, als ich es verlangte war ich mir nicht sicher ob es mir helfen würde, es war nur ein Gedanke meinerseits. Und ich bin froh, dass es mir besser geht!!! Ich habe bereits alles ausprobiert (Tegretal, Lyrica, usw) und glaubt mir, dagegen tönt Ritalin harmlos. Tegretal hat zwar nicht geholfen, aber ich bim immer zuer Seite gekippt weil mein Gleichgewichtssinn teilweise aussetze..... Oder ne nette Pankreatitis vom AZA....
dann lieber rosa Elefanten (war nen Scherz , sozusagen Galgenhumor :-)

Boomer
07.11.2007, 20:50
Monika- ohne zweifel hast du Cortison gebraucht. Der Körper produziert eine kleine Menge Cortison -normalerweise- das stimmt wohl, das ganze wird durch Cortisoneinnahme aber im Körper durcheinandergebracht und ich denke es wird auch dauern, bis dein Körper wieder im Lot ist und normal wie er sollte produziert. Denn durch Medikamente wird er durcheinander gebracht. Ist wohl wahr, dass hier bei uns mit starken Kopfschmerzen gelegen hast- werde ich nicht vergessen. Trotzdem kann ich die Einnahme von Ritalin nicht beführworten aus meiner Sicht. Klingt jetzt wohl zwiespältig- wenn ich ergänzend sage, dass ich es irgendwo verstehen kann. Ich spüre deine Not- sehe es aber als gefährlich du verwickelst dich immer tiefer in Medikamente. Ich wünschte ich könnte dir helfen!

Lieben Gruss
Boomer

Monika
07.11.2007, 20:56
Ach Boomer, ich danke Dir.
Du hast mir schon soviel geholfen. Die Zeit wird zeigen wie es wird.
Ich habe nicht das Gefühl mich zu verstricken. Ich denke ich kenne mich ziemlich gut aus auf dem Gebiet und es wird schon . Ich bin optimistisch.
Ich danke Dir sehr

Deine Monika

Gerri
08.11.2007, 12:29
Hallo Monika,
habe wohl lange Zeit so gar nicht voll begriffen, was du sagen wolltest.
Dabei meine ich nicht nur diesen Thread.
Du solltest davon ausgehen, das die Problematik vieler Spieler auf das Spielen begrenzt ist und keine zusätzliche Erkrankungen vorliegen.
Spielsucht hat ein eigenständiges Krankheitsbild - deswegen als Suchtkrankheit anerkannt.
Durch persönlich gemachte Erfahrungen mit anderen Krankheiten - mit der Einnahme starker Medika - eben das selbst Betroffen sein, ist mir vieles klarer geworden was du sagen wolltest - oft. Für mich war ich Spielsuchtkrank bis dahin - sonst nichts.
Für dich, so sehe ICH es im Moment , war oder ist Spielsucht eine durch andere Krankheiten hervorgerufene negative Begleiterscheinung.
Aus dieser Sichtweise habe ich Spielsucht nie gesehen.
Andere Krankheiten als Ursache zu nennen sah ich als vorgeschobenen Grund - als Ausrede für die eigene Unzulänglichkeit den Willen dahingehend zu schärfen ´mit seiner Suchtkrankheit umgehen zu können.
Umgehen .. das ist wohl ein richtiges Wort .. es beinhaltet auch den Umgang mit Rückfällen - mit dem Partner - und letztlich mit den eigenen Gewissen.
Und wenn jemand für sich sagt, ich gehe jedes Jahr im Urlaub zocken - bereitet es in mir einen heftigen Schluckauf - vielleicht auch aus dem stillen Neid heraus es selbst nicht tun zu können - es wäre mein Untergang.
Aber solange das mit den eigenen Gewissen verantwortet werden kann, ist das in Ordnung - wenn nicht, wäre eine massive Einschränkung dessen von Nöten - auch mit Hilfe eines Suchtberaters.
Ich wünsche dir, das du mit deiner Spielsucht umgehen kannst - sie also beherrscht.
Nun will ich aber doch von dir einfordern, mal zu überprüfen ob deine Spielsucht sich nicht zur eigenständigen Krankheit bei dir entwickelt hat - mehr ist, als negative Begleiterscheinung einer anderen Krankheit.
Das hieße ganz einfach, das du deine Sucht als 2.te Krankheit annehmen mußt - und diese dann auch gesondert behandeln solltest - ein Verantwortungsbewußtes umgehen mit dieser auch SCHLIMMEN Suchterkrankung .
Das kannst nur du für dich selbst entscheiden - ich denke schon, das ich meine Spielsucht sehr eigenständig angehen muß - bei mir ist sie eigenständig.

Dir und Boomer weiterhin viel Erfolg auf Euren Weg.
Vor allen Dingen jedoch Gesundheit - und zufriedenes Sein.

Herzlichst Rudi

Monika
09.11.2007, 08:14
Hallo Gerri,

ich sehe es so, dass meine Sucht nicht weggehen würde, wenn ich aufeinmal wieder 100% gesund wäre, jetzt habe ich sie und muss dagegen auch noch ankämpfen.

Allerdings kann ich bei mir die Intensität nahezu mit dem Medikamentenverlauf vergleichen.

Unter manchem Medis ist es schlimmer als sonst, unter anderen normal süchtig.

Ich denke aber, dass sich die Bildung einer Spielsucht durch Krankheiten, Depressionen und Medikamente noch fördert. Man ist anfälliger dafür.

Krankheiten und Medis begünstingen die Entwicklung der Sucht. Bei manchen Krankheiten ist Suchtverhalten geradezu typisch.

z.b Depressionen, Borderline, ADHS

Keiner will das als Ausrede nutzen, seine Krankheit, aber es ist eben schlimm in meinen Augen, wenn man ernst krank ist und spielsüchtig obendrein.

Aber wie sagt man, Mist fällt immer auf den selben Haufen.

Was nicht heisst, dass man nicht erfolgreich/oder weniger erfolgreich gegen eine Sucht ankämpfen kann.

Gruss
Monika

andreasg
15.11.2007, 10:08
Hallo ihr Lieben,
tue mich schwer mit diesem Thema, will mich nun aber auch nicht verstecken.
Von Frühjahr 1998 - bis Frühjahr 2003 habe ich in geringer werdenden Dosierungen Fluanxol gespritzt bekommen.
Damals hatte ich schwere Zwänge, Zwangsgedanken.
Packungsbeilage: "Gegen Psychische Störungen"
Nebenwirkiungen = Seitenlang, was mich am meisten störte nach Übelkeit und Erbrechen war, daß die Libido eingeschränkt wird.
Also habe ich gegen das Mittel rebelliert und mir selber das Ziel gesetzt: Langfristig mit Therapeutischer Hilfe daran zu arbeiten.
Durch Aufnahme in einer Psychosomatischen Klinik und 11 wöchiger stationärer Therapie verschwanden die Syntome , Gott sei Dank!
Trotzdem bin ich noch weiterhin in einer Ambulanten Gruppentherapie, um einer Gefahr des Rückfalls in diese Zwänge zu minimieren.
Diese Zwänge sind Ausdruck einer Bipolaren Persönlichkeit, konnte ich dem großen Google entlocken und Dasnk meiner Therapie kann ich Heute in dieser Einstellung in Frieden leben.
An meinem Spielverhalten hat das Medikament keinerlei Beeinflussung gezeigt.
Ich bin - auch in Benommenem Zustand - mir klar und deutlich geblieben, daß ich meine Abhängigkeit vom Glücksspiel nicht in die Hände der Pharmazie legen kann.
Meine Spielsucht gehört meiner Selbsthilfegruppe, auch wenn vielleicht einige nich verstehen (können). Aber ohne meine Selbsthilfgruppe hätte ich nie den Weg (in meine Klinik) und zu einem zufriedenen Spielfreien Leben gefunden.
Schöne 24 Stunden
Andreas

mikesch
28.11.2007, 20:11
Hallo,

in der Deutschen Apothekerzeitung Nr. 47 vom 22.11.2007 gibt es einen Artikel über RLS ( Ressless-Legs-Syndrom). Unter anderem gehts dort auch um die Medikamente, welche Hilfe bieten und das sind in der Regel "Dopamin-Agonisten".

Es wird davon berichtet, dass die gleichen Medikamente u. a. bei Parkinson angewandt werden und nicht selten eine Spielsucht auslösen. Zitat:

"... neben Überkeit, Benommenheit und Blutdruckstörungen können Dopamin-Agonisten bei Parkinsonkranken nicht selten eine Spielsucht auslösen; dies wird seit mehreren Jahren immer wieder beschrieben. Dass eindeutig die Medikation und nicht die Krankheit schuld ist, belegt die Tatsache, dass Spielsucht inzwischen auch bei RLS-Patienten unter einer solchen Behandlung beschrieben wurde. Nach Absetzen der Dopamin-Agonisten wurde der Spielsucht wieder Einhalt geboten..."

Zu den Medikamenten gehören z. B. Ropinirol, Pergolid oder Pramipexol.

Ich bin ein medizinischer Laie und weiß leider nicht, ob es noch mehr Medikamente gibt. Habe mir mal die Beipackzettel der hier genannten genauer angeschaut im Hinblick auf die Nebenwirkungen. Habe leider nichts von Spielsucht gefunden. Vielleicht ist diese Nebenwirkung in Ihrer Gesamtheit noch immer zu wenig erforscht, vielleicht gibts weitere Forschungen, vielleicht ist die Anzahl der betroffenen Patienten noch zu gering - keine Ahnung. Ich allerdings vertrete die Auffassung, dass im Hinblick auf diese Auswirkung zumindest die Ärzte davor warnen müssten.

Ich stelle mir gerade vor, ich hätte in meiner nassen Zeit eine dieser Krankheiten bekommen und die entsprechenden Medikamente dazu, das darf ich mir gar nicht vorstellen und ich wünsche es keinem Spielsüchtigen. Oder der andere Fall, die Krankheit befällt mich jetzt und ich bekomme diese Medikamente - fatal!

Was mir dann noch einfällt ist der Selbsttest, der überall angeboten wird. Hier wird definitiv nicht nach Medikamenten - oder spezifisch nach diesen Medikamten gefragt. Meine persönliche Meinung ist, dass solch eine Frage auf jeden Fall mit eingebaut werden sollte.

An Monika und Gerri, die sich hier intensiv mit dem Thema Medikamente beschäftigt haben, möchte ich mal ein besonderes Dankeschön aussprechen. Ohne Euch hätte mir die nötige Sensilibität gefehlt und ich hätte solche Zitate abgewunken mit dem Hinweis: "alles Ausrede" mal ganz krass dargestellt.

Bis später

Marlies

Gerri
29.11.2007, 01:44
Hallo Marlies,
danke für deine Hinweise - die für mich doch sehr beunruhigend sind .
Gerade die Darstellung meinerseits gegenüber Monika "nur fehlender Wille" brachte in der Vergangenheit harte Diskussionen zwischen Monika und mir.
Nun ,im eigenen Umgang mit starken Medikamenten, stelle ich Rückfälle bei mir fest, von denen ich lange verschont war.
Ich lies es einfach geschehen..ohne wirkliche Gegenwehr - und ich bin traurig über mich selbst.
Wir lernen voneinander - gerade dieser Thread beweist es wieder einmal hervorragend.
Meine vorgefertigte starre Verhaltensweise gegenüber Monika zeigt mir heute,
wieviele Nuancen uns aus dem Gleichgewicht bringen können. Eine stetige starke Medikation verändert die gesamte Verhaltensweise der betroffenen Person.
Das wußte ich eigentlich immer - aber darüber nachgedacht - insbesonders über Auswirkungen im punkto Sucht - habe ich mich nie veranlasst gesehen.Wie falsch.
Ich denke, ich habe viel Energie eingesetzt um spielfrei zu sein - viel eigenen Willen. Dachte jeder kann den Willen haben - oder lernen - auch an Eigensuggestion habe ich gedacht.
Doch die Wahrheit sieht anders aus.
Wo ist mein fester Wille gewesen? Flatterte wie ein Blatt im Wind - und so ganz habe ich immer noch nicht begriffen, was mit mir geschah.
Spüre in mir,ich will wieder spielfrei sein - es machte mich innerlich sehr zufrieden - und auch mein Selbstwertgefühl steigerte sich.
Es fällt mir schwer wieder solche Energie einzusetzen - bin verändert.
Ich kenne die Wege - wieder SHG - eine ambulante Therapie im Angriff nehmend - mit dem Hintergrundgedanken meinen eigenen Willen neu zu stärken.
Es tut mir weh, das ich meine Frau verletzte - dachte das passiert nicht mehr.Tut weh wieder erreichtes Vertrauen erneut eingebüßt zu haben - und manchmal erwische ich mich bei den Gedanken ,einfach meine Sucht zu leben - ist doch viel einfacher.
Ich sage mal, wenn ich nicht viel Liebe zu meiner Frau spüren würde - es mich total ankotzt sie zu verletzen - glaube ich würde einfach wieder Zocken.
Doch ich habe den inneren Antrieb noch einmal meine Stärke zu motivieren - mich nicht zu ergeben - durch die Liebe, die ich fühle und spüre.
Ich bin jetzt ein paar Wochen ohne Spiel - spüre darüber weder Stolz noch besondere Emotionen .Weis nur, das es gut ist..
Auch Monika wünsche ich einen Punkt, der sie motivieren kann weiter zu machen - nicht aufzugeben - nicht zu resignieren.
Monika, ich weis heute, das du es ungleich schwerer hattest - und das gilt auch für andere Menschen hier - auch z.B. Boomer, die leider schon seit Jahren schwere Medikamente nehmen muß.
Noch einmal Danke für deine Aufmerksamkeit Marlies -
wünsche mir das es dir gut geht - und du weiterhin so gerade deinen Weg gehst.
Es ist gut das es dieses Forum gibt - Menschen die verstehen - auch wenn die Ansichten manches mal kontrover sind.

Allen lieben Gruß - und Spielfreiheit

Rudi

mikesch
01.12.2007, 16:59
Lieber Gerri,

erst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich erst heute antworte. Manchmal ist es einfach so, dass mir die Zeit fehlt, manchmal muss ich auch nur länger nachdenken über ein Posting. Bei Deinem war das letztere der Fall.

Irgendwas irritierte mich und ich bekam zunächst nicht heraus, was das war. Nun aber bin ich mir auf die Sprünge bekommen: Es handelt sich um die Liebe.

Alles was Du über die Liebe schreibst, die Liebe zu Deiner Frau, die Liebe Deiner Frau zu Dir. All' das hat mich sehr berührt - aber es fehlte was, was ich jetzt - so hoffe ich, doch klug gekriegt habe (wie man so schön sagt bei uns im Norden).

Wie ist es denn mit der Liebe von Dir zu Dir? Mit der Eigenliebe? Die nämlich fehlt, was ich übrigens ganz normal finde bei uns Spielern.

Wer liebt sich schon, der sich gleichzeitig mehr oder weniger zugrunde richtet?
Wer liebt sich, dessen Begehren unter anderem in der Suche nach Befriedigung liegt?
Wer liebt sich, der immer und immer wieder die Anerkennung anderer braucht -und sei es nur ein Spielautomat?
Wer liebt sich, der sich selbst vernachläßigt und unter Umständen sogar selbst zerstört?
Wer kann sich überhaupt selbst noch lieben, wenn ihm bewußt geworden ist, was er seinen liebsten Angehörigen in all den Jahren angetan hat?

Auch vor mir liegt hier noch ein ganz hartes Stück Arbeit. Mit diesem Thema bin ich noch lange nicht durch. Das sehe ich auch jetzt wieder, nachdem ich so lange überlegen musste, was mich in Deinem Text irritierte.

Wir sind nicht weniger wert als andere Menschen. Schaffen wir es, uns selbst wieder wert zu sein, dann gehört uns ein ganzes Stück Lebensqualität mehr.

Ich schaffe es mal mehr mal weniger. Dein Beitrag hat mir gezeigt, dass ich noch viel intensiver dran arbeiten muss.

Danke

Marlies