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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : einfach mal etwas zum nachdenken!



Kruemel45
21.11.2007, 14:55
mein freund is spieler, grade in der reha.

mal so meine gedanken die ich grade so habe:also ich fange jetzt mal an!!!!!


ich möchte gerne das sich unser leben ändert!!!!!

es geht natürlich ums spielen, aber es geht auch darum das sich unsere ganze situation zu hause ändert. da geht es mir darum,das du mal darüber nachdenkst das es wirklich gut wäre, wenn du mal mit mir sprichst wenn du probleme hast.
ich habe schon oft genug über meine probleme gesprochen, du hast auch immer versucht mir zu helfen,aber wenn du selber probleme hast kannst du mir nicht helfen. genau wie ich dir nicht helfen kann,weil ich selber genug probleme habe.

ich möchte gerne das du !wirklich! mal für uns da bist.das deine gedanken wirklich mal bei uns sind,nicht immer woanders.

ich liebe dich wirklich und deshalb mache ich das alles auch. ich möchte einfach nur das wir(alle) miteinander reden können.
das heißt auch das du den kindern mal richtig zuhören solltest.es gibt nicht nur um deine probleme. auch wenn die probleme von den kindern noch klein sind,oder für erwachsene manchmal unwichtig, es reicht wenn man mal zuhört.

ich glaube das es dir als kind bestimmt nicht anders ging, du hättest auch gerne gewollt das dir deine mutter mal zuhört oder dein stiefvater. es hat aber keiner gemacht,das heißt dann für uns wir müssen den kindern zuhören,auch du!!!

ich hoffe das es für uns, wenn du wiederkommst,vielleicht auch schon vorher, so sein wird das wir, nachdem wir jetzt den anfang gemacht haben endlich mal dahin kommen das wir unsere probleme aussprechen können.

ich möchte gerne, das ich dich wieder in den arm nehmen kann,was die letzte zeit ziemlich schwierig war,ich möchte dich einfach wieder in den arm nehmen ohne den gedanken daran das ich vielleicht wieder von dir verletzt werde.

weißt du eigentlich wie schwierig es ist wenn man kein vertrauen mehr hat.ich habe ständig diese panik das es doch wieder nicht funktioniert. ich saß zu hause du warst wieder mal für stunden einkaufen, dann verlangst du von mir das ich dich in den arm nehme oder noch mehr, das geht dann nicht.

ich wünsche mir von dir einfach nur das du die liebe die du für mich und die kinder hast dann auch endlich zeigen kannst.

Kruemel45
21.11.2007, 14:57
Ich hoffe doch sehr das sich auch mal angehörige zu wort melden, denn das is in den foren eigentlich sehr selten

winnetou
21.11.2007, 17:01
zitat Krümel45
Ich hoffe doch sehr das sich auch mal angehörige zu wort melden, denn das is in den foren eigentlich sehr selten

Weil das auch egal ist! Denn der unterschied zwischen Angehörige und Süchtigem ist gar nicht so groß. In beiden Fällen geht es um Loslassen.
Aber das schöne bei Deinem Aufruf ist das ich mich angesprochen fühle, ich schreib Dir auch warum.
Ich bin in einer Suchtfamilie groß geworden und dort war ich Angehöriger……..in meiner letzten Beziehung( Partnerin hatte auch Probleme) war ich Angehöriger und Betroffener…….Auch in einem Forum kann ich zum Angehörigen werden……………jetzt nicht so direkt wie bei Dir und Dein Mann, aber meine Probleme können in dem Moment sehr ähnlich werden.
Wenn ich in einer Beziehung lebe wo ich den anderen verändern will und wenn er das nicht tut, ich dann Leide……………..muss ich das Problem bei mir suchen.
Als Kind kam ich aus dieser Situation nicht raus, heute bin ich selbst dafür verantwortlich wie lange ich eine ungesunde Beziehung zulasse. Ich bin vor solchen Beziehung nicht geschützt, aber ich bin sehr wachsam……..

Lieben Gruß
Jürgen

Kruemel45
22.11.2007, 01:13
sag mal ich weiß ja nicht ob ich dich richtig verstanden habe?

aber warum soll ich das problem bei mir suchen?

ich wollte eigentlich nur mal etwas zu meiner situation schreiben, und das mit den angehörigen war nicht so gemeint das sich nur angehörige melden sollen.

finde deine reaktion irgentwie ein bißchen merkwürdig.
ich dachte eigentlich das man in so einem forum mal ein bißchen unterstützung findet,aber das sieht ja nicht so aus.


ich wünsche allen noch eine gute nacht auch wenn das bei mir zur zeit etwas schwierig ist.

Gerri
22.11.2007, 01:53
Hallo Krümel,
habe dein Eintrag so verstanden, als wenn du direkt deinen Mann ansprechen willst.
Ein Grund vielleicht, das du bisher nur wenig Reaktion erhielst?
Bin mir sicher, das du hier Unterstützung erfährst - und auch Angehörige schreiben hier - wie z.B. aktuell Funkelmond .
Aber hast recht - während viele Betroffene doch langfristig hier sind, auch wenn sie sich Auszeit zwischenzeitlich nehmen, ist es bei Angehörigen spürbar, das die sich nach einer gewissen Zeit kaum noch melden.
Endlose Eintragungen hier befassen sich mit dem Verhältnis zwischen Betroffenen und Mitbetroffenen.
Natürlich kann ich dir Tips geben, woran du erkennst ob dein Freund spielt -
und welche Möglichkeiten der Hilfe es für ihn - und somit für Euch gibt.
Doch er muß Hilfe wollen und annehmen.Für sich was tun wollen.
Will er das nicht, sehe ich in eurer Beziehung ein wirkliches Problem - um nicht zu sagen die Unmöglichkeit wenn er tatsächlich spielsüchtig ist und das für sich so akzeptiert, ohne daraus zu wollen.
Das von dir geschilderte ist nicht neu - die fehlende Zeit des Abhängingen für die Familie - seine Probleme, die sicherlich in erster Linie mit der Beschaffung von Geld einhergehen.
Ich denke das lähmt seine Fähigkeit ein wirklicher Partner zu sein.
Du schreibst nicht, ob er zugibt spielsüchtig zu sein. Auch nicht, ob er für sich was tut - denn das ist die Voraussetzung das er mehr für Dich und die Kinder da sein kann.
Nur wer selbst stark ist, kann davon abgeben.
Weiß also relativ wenig von Ihn - kann noch nichtmals sagen ich halte ihn für spielsüchtig oder nicht.
Die von dir geschilderten Probleme könnten auch reine Beziehungsprobleme sein - auf die ein Dritter ohnehin keinen Einfluß hat.
Ich hoffe dein Freund spürt wie es in dir aussieht - und handelt nach deinen Erwartungen.
Dazu zwingen kann ihn freilich niemand.
Ich hoffe doch, das du hier noch Kontakt zu anderen Mitbetroffenen bekommst, damit du wenigstens für Dich Hilfe im Austausch erfährst.

Lieben Gruß
Gerri

andreasg
22.11.2007, 07:42
Hallo Krümel,
mir kommen bei Deinem Beitrag so Gedanken an den kommenden Ewigkeitssonntag auf. Es sieht fast so aus, als ob Du Deinem Partner einen Brief in die Ewigkeit, (Himmel,Nirwana) schickst und diesen Brief in Schnipseln in den Fluß wirfst.
Ein Abschied auf ewig, bei dem der Ausdruck der Liebe bleibt.

Das sind meine Phantasien bei Deinem Beitrag.
Natürlich kann es aber auch ein: ICH MACHE MIR MUT - Beitrag sein.
Das was Du sagen möchtest, konntest Du Deinem Partner noch nicht sagen.

Das kenne ich nun wieder von mir.
In meiner früheren Ehe habe ich so viel Ärger in mich hinein gefressen. Gerade, wenn ich mich einmal über meine Frau geärgert habe, fehlten mir deutlich Worte - zu sagen, was mich an ihr störte. Ich zog mich lieber in den Schmollwinkel zurück und nahm mir vor: "Bei passender Gelegenheit werde ich es einmal sehr deutlich zu ihr sagen. Sie wird schon merken, was sie falsch gemacht hat!"
Es nicht auf ein Streitgespräch ankommen zu lassen , sondern den Rückzug antreten wegen Angst vor Auseinandersetzung hat letztendlich das Ende meiner Ehe bedeutet. .... die Verlustängste führten auch zum Verlust.
Heute, nach vollzogener Ehescheidung verstehen und vertragen wir uns prima, ohne Verlustängste
Was, liebe Krümel erzähle ich jetzt von meinem Spielverhalten. Ich möchte Dir lieber die Frage stellen: Möchtest Du etwas an DIR ändern?
Oder findest Du Dich in meiner Interpretation nicht wieder?
Was kann Dir helfen?
Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft zum Loslassen.
Schöne 24 Stunden
Andreas
Die Quintessenz ist doch : Du schreibst in einem Forum für Betroffenene Angehörige der Spielsucht.

winnetou
22.11.2007, 07:46
Zitat Krümel45: finde deine reaktion irgentwie ein bißchen merkwürdig.
ich dachte eigentlich das man in so einem forum mal ein bißchen unterstützung findet,aber das sieht ja nicht so aus.

Wow, Du bist ein paar Stunden im Forum bekommst nur eine Antwort und dann kommt so eine Bewertung?
Ich kenne Dich nicht und weiß auch nicht wie Du Dir die Unterstützung vorstellst?! Ich schreibe nur über meine Gedanken und Erfahrungen. Und Du selbst hast von genügend eigenen Problemen im ersten thread geschrieben.
Den ersten Schritt hast Du gemacht, vielleicht suchst Du Dir eine Beratungsstelle oder auch eine SHG für Angehörige. Über Dein Freund kann ich ja nichts schreiben, wenn er in reha ist tut er ja erstmal etwas……….
Ich weiß von einigen Angehörigen das ihre Erwartung nach so eine reha einfach zu hoch waren. Oder der Spieler hat sich so verändert, da sind sie dann auch nicht mehr drauf klargekommen.

Lieben Gruß
Jürgen

Boomer
22.11.2007, 09:49
Hallo Kruemel,

Zuerst einmal ein Willkommen hier im Forum. Du schreibst **mein freund is spieler, grade in der reha** Eine reha für spielsüchtige oder was?

Mir scheint- du möchtest diese Zeilen an Deinen Freund schreiben, liest er eventuell hier im Forum? Wenn nicht mache ihn auf das Forum aufmerksam, vielleicht erkennt er Deine Zeilen.

Einerseits findet man klassisch ein Paar mit einem spielsüchtigen Partner, in deinem Schreiben. Andererseits kann es aber auch sein, dass es schwere Beziehungsprobleme sind. Ich lese …. Ich möchte ich möchte….. was möchte er denn? Will er Eure Beziehung überhaupt aufrechterhalten? Zocker kümmern sie bekanntlich nicht mehr gross um Familie, meist ist der Grund, dass sich in ihrem Kopf nur noch alles ums spielen dreht.

Bitte sag ihm, dass ihr dringend reden müsst- das du so nicht weiter machen kannst. Eine alternative wäre ihm einen Brief zu schreiben- und ihm darin deine Ängste und Nöte darzulegen. Vielleicht legst du ihm deinen Beitrag, denn du hier reingesetzt hast mit zu dem Brief. Ich würde aber nicht abwarten, sondern gerade jetzt wo er in einer reha ist, hat er Zeit zum nachdenken- ist er- so nehme ich an weg vom Spielen.

Du klingst sehr traurig und verzweifelt. Nimm die Sache in die Hand, lass es nicht einfach so weiter gehen…..

Ich wünsche dir mut und kraft, auf ihn zuzugehen, sei es eben mit einem Gespräch oder mit einem Brief.

Alles Liebe
Boomer

Kruemel45
22.11.2007, 11:59
Danke für die anworten

Ja er is in einer reha für spiesucht. Habe mir mit diesem schreiben, welches ich auch ihm geben werde, mal so einiges von der seele schreiben wollen.

Es ist sehr schwer über die Gefühle zu reden die man hat,daran müssen wir beide wohl noch arbeiten.
Ich denke das es aber auch in der Therapie möglichkeiten dafür geben wird.
Die situation ist schwer für beide, aber ich hoffe wirklich sehr das es besser.
Klar muß ich auch an mir arbeiten und das ist einfach.
Habe jetzt auch mit einer psychologin termine, damit es für auch etwas leichter wird.

Zu der Sache mit den Beziehungsproblemen möchte ich sagen, das natürlich durch die Spielsucht vieles nicht mehr in Ordnung war, aber wir telefonieren täglich und auch er hat sich schon gedanken gemacht über die Beziehung wie sie dann werden soll. Deshalb kamen mir diese Gedanken und ich mußte sie einfach auch mal loswerden. Am Samstag werde ich Ihn besuchen fahren und dann sehen wir weiter.

Gruß Kruemel

Kruemel45
22.11.2007, 12:04
ich glaube ich muß mich mal verbessern^^

wollte schreiben: es ist nicht einfach

Boomer
22.11.2007, 12:52
Kruemel- das ist doch schon etwas. Reha wegen der Spielsucht- damit zeigt er doch zumindest, dass er was ändern will. Durch seine Reha hat er doch eine gute Chance die Sucht in den Griff zu bekommen. Wie ich schon im ersten Posting geschrieben habe- wenn du so Mühe hast über die Gefühle zu reden, so schreibe ihm einen Brief. Finde es sehr gut, dass du psychologische Hilfe in Anspruch nimmst, dort wird man dir bestimmt ein wenig helfen können damit du mit allem besser klar zu kommst. Dinge ändern in Eurer Beziehung müsst ich aber selber, das kann Euch niemand abnehmen- den Weg müsst ihr beide zusammen gehen…
Alles Gute
Boomer

winnetou
22.11.2007, 13:09
Hallo Kruemel45,
ich glaube auch dass die Situation bei Euch beiden sich positiv entwickelt da ihr beide etwas tut. Da ich aber kein Therapeut bin kann ich mich auch irren, ist halt mein Bauchgefühl.
Auch das ihr beide nicht über Eure Gefühle reden könnt halte ich für positiv. Denn so kann der eine den anderen verstehen. Menschen die leicht über Ihre Gefühle reden können, können das meist nicht nachvollziehen das der andere Partner es nicht kann. Sie beziehen das dann oft auf ihrer eigen Person und denken es hat etwas mit ihnen zutun.
Ich bin nun mal etwas neugierig. Da Du auch nicht über Deine Gefühle reden kannst, hast Du mit Sucht auch etwas zutun? War vielleicht ein Elternteil süchtig? Du muss die Frage nicht beantworten! Aber oft ist es der Fall das wenn ein Elternteil süchtig ist, man selbst auch eine Anziehung für Süchtige Partner hat oder eben selbst zur Sucht greift.

Auch ich wünsche Euch zweien viel Erfolg.

Lieben Gruß
Jürgen

Gerri
22.11.2007, 14:39
Hallo Krümel ,
wünschen das ihr Erfolg habt - ja das tue ich auch.
Eine Suchterkrankung ist eine hohe Belastungsprobe für jede Partnerschaft.
Ich will dir nur sagen das ein Feind viele Schrecken verliert, wenn man ihn erkannt hat.
Das heißt, auch der Mitbetroffene muß wissen, was in einem Spielsüchtigen vorgeht - weitgehend.
Dazu wäre ein gemeinsamer Besuch einer Selbsthilfegruppe sehr ratsam.
Das habe ich und meine Frau praktiziert. Meine Frau bekam durch die Mitbesuche in der SHG , die vielen Gespräche mit anderen Betroffenen und Mitbetroffenen einen guten Einblick in die Welt der suchtkranken Spieler - und die Auswirkungen dieser Suchterkrankung.
Es heißt also gemeinsam Wege suchen - die auch gemeinsam sein können, wenn man zwischenzeitlich getrennte Gruppen aufsucht . Für Betroffene oder auch reine Angehörigengruppen.
Die Beziehung und Lebensgemeinschaft zu erhalten bedeutet viel Arbeit..sich das nötige Hintergrundwissen beschaffen ist wohl eine Voraussetzung.
Die wichtigste jedoch das Wollen - vom Spieler - vom Mitbetroffenen.
Eine Liebe braucht auf Grund einer Suchterkrankung nicht vorbei sein.
Sie kann auf Grund der gemeinsamen Erfahrungen - und durchlebten schweren Zeiten sogar als intensiver empfunden werden.
Leider halten jedoch viele Beziehungen diese Belastungen nicht stand - weil oft der wikliche Wille des Süchtigen zu spät geweckt ist - aber auch, weil der Mitbetroffene einfach nicht begreift was geschieht.
Ich rede auch nicht von Schuld eines Suchtkranken - die wird für mich erst erkennbar, wenn er trotz der eigenen Erkenntnis keine Hilfe sucht, annimmt - und so weiter lebt als wäre es normal suchtkrank zu sein.
Lange Rede - kurzer Sinn -
wenn ihr beide bereit seit die Situation und Spielsucht in den Griff zu bekommen, wird es Euch sicherlich gelingen - doch es wird kein Spaziergang.
Und eine ganz wichtige Basis sind die ehrlichen Gespräche unter Euch - das mitteilen von Ängsten und Befürchtungen.
Wenn Euch das nicht gelingt, kann der gemeinsame Besuch einer SHG viel bewirken - aber auch, wie Boomer schon sagte - ein offener Brief.

Wünsch Euch alles Gute - insbesondere Spielfreiheit für deinen Freund.

Lieben Gruß

Gerri

Cl@us
22.11.2007, 19:58
Hallo Kruemel,
ich kann sehr gut nachempfinden was du schreibst, ich konnte erst nach Jahren meine "Lieben" richtig in den Arm nehmen und Liebhalten.
Fühl dich mal von mir umarmt.

Liebe Gruss
Claus