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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mein erstes Weihnachten 1 Teil



Cl@us
03.12.2007, 01:28
Hallo zusammen,
ich beteilige mich nicht an Streits über Glaubensdinge wie GOTT Weihnachten etc. denn mir ist es gleichgültig wann und ob konkret Da wer kam und ging, denn ich war nicht dabei und kann es nicht beweisen.
Ganz persönlich finde ich es bedenklich was da so erzählt- und erzapft wird von manchen, aber auf die konkrete Frage: "Woher weist Du das denn?" haben sie dann keine schlüssige Antwort aber Labern so daher.............

Ich Glaube nur an das was ich sehe und bin durch Menschen zum Glauben gekommen und Durch Menschen habe ich erfahren was Weihnachten bedeutet, hier ist meine persönliche Vorgeschichte zu meinem ersten wirklichen Weihnachtsfest 1985 das ich mit 39 J. erlebt habe zum ersten Mal.


Am 24. Januar 1985 habe ich in Frankfurt einen Raum betreten und stand mitten in einem GA-Meeting -
etwas schüchtern und hilflos nahm ich Platz und prüft« die Gesichter -
ich achtete auf jedes Wort, jede Geste -
Gott sei Dank prüfte keiner meine "Motivation" -
dieses Wort kannte man damals noch nicht in GA-Kreisen -
die heute manchmal übliche Sprache der Therapieerfahrenen und der Anti-Therapierten gab es damals noch nicht -
ich hörte damals die Sprache der "Frankfurter Zocker", so nannte man sich stolz in diesem Kreis, und die verstand ich -
ich kannte die Spielhallen und Spielcasinos, die sie beiläufig nannten, und mir waren auch die Glücksspiele, von denen sie sprachen, vertraut -
aber das alles war eigentlich ohne Bedeutung, was mich bleiben und wiederkommen ließ, das war die fühlbare spirituelle Gemeinschaft -
ich hatte auf einmal die Gewissheit, hier bist du richtig -
sie waren wie mit mir verwandt -
sie soffen Kaffee wie Brause und oft auch Bier, und ich hatte den Eindruck, dass ich mich in einem Trainingscamp für Kettenraucher befand -
so machte ich kräftig mit -
dabei sein ist alles -
Gott sei Dank bin ich dann später mit Hilfe des Programms von GA und etwas Vernunft vom Saufen abstinent geworden und vom Kaffeesaufen zum Kaffeetrinken gekommen,
das Rauchen habe ich nach 15 Jahren ganz gelassen -
nachdem ich nun heimisch geworden war, und ein wenig von dem GA-Programm zu verstehen begann, da kam auch bei mir die Idee auf, dass ich einen Sponsor oder gar eine Sponsorin haben sollte -

wir waren damals in Frankfurt ein kleiner Kreis von höchstens 8 Personen, wenn alle nüchtern spielfrei und überhaupt da waren – es war ein ständiges Kommen und Gehen -
somit war die Auswahl gering -
ich hatte sehr schnell erkannt, und daran hat sich bis heute nichts geändert, dass ich immer bei dem Zusammentreffen mit Freunden zwei Dinge lernen kann -
einmal, wie man nüchtern und spielfrei bleibt und sein Leben immer besser und profitabler organisiert -
und zum zweiten, wie man es, um Gottes Willen, bloß nicht machen sollte bei dem Zweiten kann man lernen wie man rückfällig wird, wie man Chaos veranstaltet -
wie man gut lügt und betrügt -
einfach, wie man kein gutes Leben lebt -
aber das macht nichts, denn jeder von uns hat seine Zeit -
und jeder von uns hat in der Regel die Chance für einen Neuanfang und die Fähigkeit für ein Leben in zufriedener Nüchternheit, egal was dies für den einzelnen bedeutet -
auf jeden Fall habe ich damals einen Sponsor gefunden -
ein für meine Verhältnisse Verrückter Typ, -
der in einem ganz anderen Umfeld lebte wie ich…-
recht schnell fand ich dann bei AA und EA Sponsoren die mich ertragen konnten. bis zum heutigen Tag höre ich manchmal ihre Stimmen und weiß auch genau, was er zu meinen Problemen und Sorgen sagen würde -
leider sind beide schon gestorben -
beide hatten alles was ich brauchte:
- liebende Geduld -
- ehrlichen Zorn für meine Verrücktheiten -
- sie konnten stundenlang meine oft merkwürdigen Ansprachen und Anklagen an die Welt ertragen -
- ihre Fortschritte haben mir Mut gemacht -
- sie halfen mir mit ihrem Wissen über meine Wissenslücken hinweg -
- sie zeigten, wie Leben gelernt werden kann -
- sie hatten keine aufdringliche Moral -
der eine war mir einfach ein Freund, wie ich es noch nie im Leben zuvor erfahren hatte-
und immer wieder, in meinem Leben, habe ich Sponsoren der verschiedensten Art getroffen -
Sponsor sein ist eine verantwortungsvolle Aufgabe -
der Sponsor ist eigentlich nur ein Begleiter auf Zeit -
und wir können froh sein, wenn wir Freunde und Freundinnen treffen,
die Zeit für uns haben -
die keinen Machtanspruch ausleben wollen -
die nicht recht haben müssen -
die ohne Vorteilsdenken sind -
manchmal war einer mein Sponsor und wusste es gar nicht -
einer saß nur da und ließ sich von mir anschauen -
ein anderer sprach oft mit mir, und es ist ihm bestimmt nicht bewusst, was er mir alles geschenkt hat und wie seine Aussagen mich zurechtgerückt haben-
und es ist sehr schön, wenn uns jemand bittet, dass wir ein Stück mit ihm gehen sollen -
ich bemühe mich immer, mir dessen bewusst zu sein, dass der andere ein wertvolles menschliches Wesen ist, das Anspruch darauf hat, von mir gut behandelt zu werden -
Aber, wenn ich wirklich von ganzem Herzen einen Sponsor haben will, dann muss ich mich auf den Weg machen und ihn suchen.

"Wir müssen die Botschaft weitergeben, sonst welken wir dahin und die, denen wir die Botschaft nicht gebracht haben, sterben"
das sagte Bill B. (Einer Der Gründer von AA)