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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pokern



mikesch
24.02.2008, 19:33
Hallo,

gerne möchte ich Euch an meinen Gedanken zum Pokern teilhaben lassen, wozu ich zunächst einmal sagen muss, dass ich eigentlich überhaupt keine Ahnung von diesem Spiel habe, außer ungefähr die normalen Regeln.

Weil ich mich nun aber mit dem Thema Sucht intensiv auseinandersetze und durch einige Beiträge hier und in anderen Foren zum Nachdenken angeregt wurde, ist mir folgendes dazu eingefallen:

Unter welche Kategorie fällt eigentlich Poker?
Wenn ich es genau mitbekommen habe, dann ist die Kategorie nicht genau geklärt. Einige sagen, Glücksspiel mit potenzieller Gewinnmöglichkeit, andere behaupten, Poker ist ein Strategiespiel. Wieder andere zählen Poker zu den ganz normalen Gesellschaftsspielen und zur Zeit wird es ja auch so vermarktet.

Wenn ich mir aber den Spielverlauf anschaue, dann ist Poker doch eigentlich ein Betrugsspiel, oder?!

Es geht um ein wenig Glück in Form, was habe ich für Karten. Aber dann kommt es darauf an, wie ich mich verkaufe! Habe ich gute Karten, dann darf ich dieses unter keinen Umständen zeigen - also keine Freudenschreie, kein Grinsen, keine Überschwenglichkeit, keine Euphorie, sprich: kein Gefühl darf an meine Mitspieler dringen, um mich nicht zu verraten und den größtmöglichen Gewinn einzuheimsen. Vielleicht gestalte ich meinen Einsatz verhalten, damit die anderen mir nicht drauf kommen, dass ich sowieso gewinne und maximiere so gleichzeitig meine Gewinnmöglichkeiten.

Hab' ich schlechte Karten, dann kann ich mich dazu entscheiden auszusteigen. Nicht aussteigen aber, ermöglicht es mir durch die Art und Weise meines Setzens zu bluffen und meine Mitspieler wiederum durch mein nichtssagendes Pokerface (also wiederum durch Unterdrückung meiner Gefühle) davon zu überzeugen, dass ich besser bin als die anderen. Vielleicht noch ein paar Sprüche zur Verunsicherung meiner Mitspieler und damit eine Sondierung deren Risikobereitschaft.

Pokern ist also nichts anderes Betrug. Betrug an meinen Mitmenschen, gegebenenfalls Lüge, Vorgaukeln falscher Tatsachen. Was der Spielautomat mir durch seine blinkenden Walzen und Tasten suggeriert, machen hier meine Mitspieler.

Sehe ich das so falsch?

Es grüßt Euch eine neugierige
Marlies

Sternchen
25.02.2008, 10:37
Hallo Marlies,

da hast Du aber ein Thema angeschnitten......
Dann werde ich mich nun mal zu meiner Meinung diesbezüglich bekennen und mich wissentlich
dem Groll einer Vielzahl der Forumsteilnehmer hier unterziehen.
Poker gehört für MICH nicht zu den MICH gefährdenden Spielen so lange ich es auf die Art spiele,
wie ich das ab und zu tue.
Genauso wenig wie ICH ein Problem mit dem Lottospielen habe.
Ich denke, dass das für jeden unterschiedlich sein kann aber dass es wohl eher so ist, dass die meisten Probleme damit haben.

Ich habe einen Neffen, mit dem ich ab und zu Poker spiele......manchmal um 1 Cent Stücke (ja, jetzt können alle losschreien), -wir haben einen kleinen Beutel, in den dann nach dem Spielen alle Cents wieder zurück kommen- meistens jedoch nur um Jetons.
Soll heissen, wir spielen nicht um Gewinn zu machen.
Es macht mir Spass.
Es geht für mich um den Spassfaktor und nicht um’s Geld gewinnen.
Es macht mir Spass zu versuchen, meine Mitspieler einzuschätzen ob sie nun ein gutes oder
schlechtes Blatt auf den Hand halten und ob sie nun bluffen oder nicht.
Es hat für MICH nichts verwerfliches und ICH kann es auch nicht mit dem Spielen am Automaten vergleichen.

Jedoch:

Ich bin überzeugt, dass das Pokern im Internet um Bares als auch das Pokern um Geldbeträge oder auch Sachgewinne ein sehr, sehr hohes Suchtpotential birgt.
Ich würde es nicht austesten wollen und insofern ist DAS für mich ein klares Tabu.

Gruss
Sternchen*

Haniball
25.02.2008, 19:36
Hallo zusammen
Ich weiß nicht wie andere darüber denken , aber ich kann nur sagen das Sternchen genau die richtigen Worte getroffen hat und ich Ihr zustimme.
Nicht jeder kann mit dem pokern umgehen aber ich sage auch nur das wenn es nur um den spassfaktor geht , dann ist es in ordnung. Sonst dürfte ich als spieler ja fast keine Gesellschaftsspiele mehr spielen .

Gruß Haniball

Andy_84
26.02.2008, 14:06
Ein schönes Thema Mikesch! Zu dem kann ich einige Erfahrungen weitergeben.
Also für mich persönlich ist das Poker-Spiel genauso gefährlich wie jedes ein Automat oder ein Roulettetisch!
ich spiele öfter im Online Pokerraum und merke wie es mich anfängt zu nerven wenn ich nie gute Karten bekomme. das ist vergleichbar mit der Anspannung wenn man Stundenlang vor einem Automaten sitzt und nichts kommt.
Dann bin ich irgenwann so auf 180, dass sich mein Spiel, welches vorher konzentriert war, jetzt in Trotz umwandelt. ich setze stets den Höchsteinsatz und gehe mit allen Einsätzen mit, die geboten werden. Dabei ist es völlig egal, welche Karten ich in der Hand habe. Das SPiel geriet dann bei mir ausser Kontrolle. Und ich fange an zu schimpfen.
So sieht mein Poker-Spiel aus. Ich denke ein klarer Beweis dafür, dass es doch nicht soo ungefährlich ist, wie alle immer behaupten.
Aus diesen Gründen habe ich es auch sein gelassen und spiele vielleicht im Monat 1-2mal...

Sternchen
26.02.2008, 19:48
Hallo Andy,
sorry, aber wenn Du 1-2 mal im Monat spielst, dann hast du es nicht sein gelassen, wie Du schreibst.
Ein wenig spielen ist auch spielen.
Gruß
Sternchen*

Subway
27.02.2008, 11:51
(@mikesch: Ich bin mal so frei und poste hier die gleiche Antwort wie im anderen Forum. Einfach weil mich auch interessiert, was andere dazu sagen)

Ich denke ich kann ein wenig was zu dem Thema sagen, da ich selbst seit über 2 Jahren Poker spiele.

Man muss natürlich erstmal das Online Pokern und das Live Pokern unterscheiden. Beim Online Pokern ists natürlich ziemlich egal, ob man sich jetzt über eine gute Hand offensichtlich freut oder nicht.
Beim Live Pokern sollte man natürlich auch nicht vor Glück aufschreien, doch im allgemeinen wird das "Pokerface" überschätzt. Das kommt wohl eher aus alten Cowboy Filmen. :) Wenn man sich mal eine Übertragung im Fernseh anschaut, dann wird man sehen, dass die Leute an den Tischen einfach versuchen "normal" zu sein. Die einen reden am Tisch gerne übers Wetter, die anderen halten einfach die Klappe und wieder andere hören einfach nur Musik. Wichtiger beim Live Pokern sind eher die "Betting Patterns", spielt jemand eine starke Hand sofort an oder lässt er sich Zeit. So Dinge.
Beim Online Poker bekommt man da dann noch Unterstützung von (übrigens absolut legalen und erlaubten) Zusatzprogrammen. Diese speichern alle möglichen Daten anderer Spieler und zeigen wichtige sofort am Tisch an: Wieviele Hände spielt er, erhöht er oft, wirft er oft weg... usw...

Ist Poker "Betrug" wie du es sagst? Ja, ganz klar. :) Man möchte eigentlich immer das Gegenteil von dem zeigen, was man hat. Habe ich eine sehr starke Hand, dann möchte ich natürlich, dass mein Gegner denkt, dass seine Hand stärker ist und er viel dafür zahlt um das herauszufinden.

Bluffen ist übrigens auch eine Sache, die sehr überschätzt wird. Den Großteil des Gewinns macht man nicht mit Bluffs, sondern mit guten Karten. Große Pots kommen eigentlich nur zustande, wenn jeder der Mitspieler von seiner Hand überzeugt ist und dementsprechend hilft den Pot aufzubauen. Anfänger fallen damit gerne auf die Nase wenn sie denken, dass sie jeden Pot mit einem "All In" Bluff gewinnen können. Das funktioner einmal, zweimal oder dreimal. Aber die anderen Mitspieler sind nicht blöd und so wird es irgendwann auffliegen.

Zum Glücksspielthema: Pokern hat viel mit Glück zu tun. Das ist auch gut fürs Spiel. Jeder Amateur könnte sich einen Abend lang an den Tisch mit einem Profi setzen und der Amateur könnte trotzdem gewinnen. Das wichtige beim Poker ist der "Longrun", wie es also über einen langen Zeitraum läuft. Da kommt es dann einfach auf die Wahrscheinlichkeit an. Ganz simples Beispiel. Ein Amateur denkt, dass Ass und Bube von einer Farbe auf der Hand eine gute Hand ist und weil er es im Fernseh so oft sieht, geht der gleich damit AllIn (er setzt also all sein Geld, bevor irgendwelche Gemeinschaftskarten aufgedeckt werden). Der gute Spieler hingegen hat zwei Damen auf der Hand und entschliest sich zu zahlen. In diesem simplen Beispiel steht die Chance bei etwa 70:30 für den Spieler mit den Damen. Es ist also durchaus möglich, dass er Spieler mit Ass Bube Glück hat und gewinnt. Zu 70% wird allerdings der Spieler mit den Damen gewinnen.
Jetzt weiß natürlich auch der beste Spieler der Welt nicht, dass der Amateur hier Ass Bube auf der Hand hält. Deswegen setzt man einen Spieler auf eine "Range", also auf eine Reihe von Karten mit denen er so etwas macht. Das kann man an den Daten einschätzen, die man über den Spieler gesammelt hat. Hab ich z.B. einen Spieler, der nur 10% der Hände spielt und alles andere gleich wegwirft, dann kann man ihn hier einfach auf zwei Asse oder zwei Könige setzen (womit der andere Spieler mit zwei Damen natürlich wegwirft, da seine Gewinnchancen gegen diese Range bei unter 20% liegt). Spielt der Gegner jetzt über 70% der Hände und macht solche Moves öfter, dann kann man ihn schon auf eine andere Range setzen, bei der es profitabel ist mit zwei Damen das zu zahlen. So liegt die Gewinnchance für zwei Damen gegen eine Range von Ass Bube und allem was besser ist immer noch bei 60%.

Kann man nach Poker süchtig werden? Natürlich, man kann nach allem süchtig werden: Schokolade, Joggen, Online-Rollenspiele und natürlich auch Poker. Ein wichtiger Punkt beim Poker (wenn man es als Glücksspiel um Geld sieht) ist, dass man es anständig spielen kann. Dafür gibt es ein "Bankroll Management", das schreibt einem vor, mit welchen Einsätzen man spielen sollte um den "Risk of Ruin" zu vermindern. Habe ich z.B. $1500 zur Verfügung, dann wäre es ziemlich blöd alles an einen Tisch zu nehmen. Denn wie das Beispiel oben zeigt, kann man auch mit der besseren Hand verlieren.
Eine Faustregel ist, dass man 25 BuyIns für ein Limit haben sollte. Habe ich als $1500 zur Verfügung, dann kann man damit gemütlich NL50 spielen. NL50 heißt, dass man an einen Tisch geht an den man maximal $50 nehmen kann. Verliere ich dort den maximalen Einsatz, dann ist das nicht so schlimm, da man noch genug in der Hinterhand hat. Verliere ich (auf Grund von massiven Pech oder einfach wegen Überschätzung meiner Fähigkeiten) öfters, dann muss man natürlich irgendwann im Limit absteigen.

Bei anderen Arten des Glücksspiels um Geld (Automaten, Roulette, etc.) kann das nicht funktionieren, da sie darauf ausgelegt sind der Bank Geld einzubringen. Anders als beim Poker spielt man nämlich nicht gegen andere Spieler, sondern gegen die Bank. Alle Chancen sind also so ausgelegt, dass die Bank gewinnt. Klassisches Beispiel wäre da Roulette. Die einfachste Art zu setzen ist wohl Schwarz oder Rot. Bei 36 Zahlen sind 18 rot und 18 schwarz, die Chance zu gewinnen ist also 50:50. Wenn da nicht die grüne 0 wäre, dort verlieren damit natürlich schwarz und rot und die Chance zu gewinnen fällt unter 50%. Das hat dann einen negativen Erwartungswert. Würde man also unendlich viele Spiele spielen, dann hätte man am Ende garantiert nichts mehr.
Beim Poker hingegen kann man seine Geld aber dann setzen, wenn die Chancen für einen Spieler stehen, deshalb können gute Spieler auch langfristig Gewinne machen.

(Fortsetzung folgt)

Subway
27.02.2008, 11:53
(Fortsetzung weil zu lang)

Bei Spielsüchtigen verhält es sich aber leider so (von dem was ich gehört habe), dass sie die Disziplin die so ein Bankroll Management erfordert, nicht durchhalten können und eher auf den schnellen Gewinn aussind (bis sie verlieren).

So, ich hoffe das war nicht zu lange und diejenigen, die Poker bisher nur aus dem Western kennen, können jetzt etwas mehr damit anfangen.

Sternchen
27.02.2008, 19:12
Hallo subway,

für mich liest sich Dein Beitrag mehr wie eine Spielanleitung im Sinne von Tipps und Tricks ,als alles andere.
Ich habe ein komisches Gefühl wenn ich so etwas hier lese.
Wie sehen das die anderen?

Gruss
Sternchen*

Subway
27.02.2008, 19:27
Hallo Sternchen,

ich möchte hier natürlich keine Tipps zum richtigen Pokern geben. Das wäre wohl hier absolut der falsche Ort.

Ich bin beim Googlen nur über diesen Beitrag gestolpert. Da ich mir dachte, dass in einem Suchtforum eher die wenig disziplinierten Pokerspieler unterwegs sind (denke ich mir mal), wollte ich nur einmal schildern, wie Poker bei einem Nicht-Süchtigen aussieht. Denn auch andere Beiträge die ich in diesem (und einem anderen Forum) über Poker gelesen habe, waren nicht wirklich sachlich und zeugten eigentlich von einem nicht verständnisses dieses Spiels. Zu viele haben wohl einfach bei Poker sofort dieses Wild-West Bild im Kopf, wo man in einer Hand sein Pferd verspielt. :)

Andy_84
27.02.2008, 20:33
Wenn ich geschrieben habe, dass ich aufgehört habe, dann stimmt das nicht:(
Ich hoffe das ich das bald ganz sein lasse!

Subway
27.02.2008, 20:42
@Andy:
Vielleicht hilft es dir wenn ich sage, dass die besseren Spieler genau auf Leute wie dich warten. Die ohne Geduld spielen, die irgendwann ihre Karten nicht mehr richtig einschätzen (wollen)... ab dem Moment hast du keine Chance mehr. Denke mein kurzer Abschnitt übers "Bluffen" passt da ziemlich genau.

Ich hatte vorhin so einen Spieler am Tisch, er saß mit über $100 am Tisch (es war ein $50 max. Tisch, er hatte also schon ein wenig gewonnen). Irgendwann hat er dann einen Fehler gemacht und gegen einen anderen Spieler, der auch ziemlich viel Geld am Tisch hatte, fast alles verloren. In den nächsten Runden hat er dann auch noch den Rest verloren. Dann hat er sich wieder mit $50 eingekauft und es dauerte keine 20 Hände, da waren auch die wieder weg. Dann kam er wieder mit weiteren $45 (ich denke mal, dass das alles war, was er noch an Geld auf der Seite hatte, sonst hätte er wohl wieder $50 genommen)... auch die hielten dann nicht lange. Der Tisch hat quasi nur noch gegen die eine Person gespielt, weil jeder gemerkt hat, dass er sich eben nicht unter Kontrolle hat. Wenn ein kompletter Tisch gegen dich spielt, dann ist nicht die Frage ob du dein Geld verlieren wirst, sondern nur wann und an wen.

Lass es also einfach lieber...

mikesch
27.02.2008, 22:27
Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten.
Möchte mal auf einige Dinge bei jedem eingehen:

Sternchen: Ich finde nicht, dass jemand das Recht hat, Dir zu grollen. Jeder einzelne von uns ist für sich selbst verantwortlich. Gesellschaftsspiele sind meiner Ansicht nach gerade auch für Kinder förderlich im Umgang und sozialem Miteinander. Poker wurde übrigens offiziell als Glücksspiel eingestuft, habe ich die Tage erfahren.

Haniball: Ich habe für mich gelernt, dass die Spiele, die ich ganz allein spiele und da macht es keinen Unterschied, ob am Geldautomaten, am PC mit Solitäre z. B. oder Tetris, Moorhuhn oder auch Doppelkopf (viel mehr habe ich nicht mehr ausprobiert) für mich extrem gefährdend sind, weil ich einfach nicht wieder aufhören kann und auch gar nicht will. Spiele ich Doppelkopf, Mensch ärgere Dich nicht, Romme ect. mit anderen Menschen, dann habe ich keinerlei Probleme. Dann steht die Kommunikation im Fordergrund und der Spaß daran, mit meinen Mitmenschen etwas gemeinsam zu tun. (Es gibt auf meinem PC übrigens keinerlei Spiele mehr!!)

Andy: Ich finde, Du hast es sehr gut dargestellt, was ich nur empfunden habe, als ich beim Pokern einmal zuschaute. Ich gebe allerdings Sternchen zu 100 % recht. Du schreibst einerseits, Du läßt es sein im gleichen Satz aber Du spielst noch 1 oder 2 Mal im Monat. Darf ich Dich fragen, was es Dir bringt??

Subway: Zunächst muss ich sagen, ich empfinde genau wie Sternchen beim Lesen Deines Beitrages. Und ich finde es extrem wichtig, kundzutun, wie ich auf dieses Thema gestoßen bin. Nicht durch irgendwelche Western oder sonstiges, sondern durch die Tatsache, dass immer mehr Jugendeinrichtungen Pokerlehrgänge anbieten und z. T. wohl sehr ignorant damit umgehen, wenn einige dieser Jugendlichen süchtig geworden sind. Dann haben nämlich plötzlich die Eltern die Schuld. Das ich mich ein wenig mit Prävention und grundsätzlich Ursachen von Sucht auseinandersetze, ist der Grund meines Beitrages. Es gibt Jugendliche, die schmeißen plötzlich die Schule und ihr größter Wunsch ist es Profi zu werden. In Wirklichkeit sind sie bereits süchtig.

Und ich bin immer noch der Meinung, dass um dieses Spiel zu erlernen, zuerst gelernt werden muss, wie ich meine natürlichen Verhaltensweisen, meine Körpersprache, meine Mimik und Gestik unterdrücke. Wie ich andere Menschen an der Nase herumführe, wie ich lüge. Was ist da anders als bei der Spielsucht schlechthin. Auch hier belüge ich meine Mitmenschen, ich betrüge, ich grenze mich aus, ich unterdrücke meine Gefühle, ich lasse nichts an mich heran. Gleichzeitig suche ich das erhebene Gefühl des Gewinnens, ich will der King sein und der Macher. Und ob ich nun gegen eine Bank spiele oder gegen andere. Der Unterschied ist doch, je besser ich mich unter Kontrolle habe (ein wenig auch, welche Karten ich habe natürlich) desto mehr kann ich meinen Mitspielern aus der Tasche ziehen.

Und dann ist da was, dass ist mir in Deinem Beitrag an Andy aufgefallen: Wenn Profi's merken, dass sie einen Süchtigen am Tisch sitzen haben, wieso weigern sie sich nicht, mit diesem zu spielen? Da wird dann doch nicht mehr nur mit den Karten gespielt, sondern auch mit dem Menschen, oder? Das ist kein persönlicher Angriff, fiel mir nur so auf.

Und dann noch etwas, was mich einfach interessiert: Du hast z. T. sehr nüchtern das Spiel dargestellt, als wenn Du kein Problem damit zu haben scheinst. Trotzdem hälst Du Dich in Suchtforen auf. Darf ich fragen, warum?

Gute 24 Stunden

Marlies

Subway
28.02.2008, 08:29
Nicht durch irgendwelche Western oder sonstiges, sondern durch die Tatsache, dass immer mehr Jugendeinrichtungen Pokerlehrgänge anbieten und z. T. wohl sehr ignorant damit umgehen, wenn einige dieser Jugendlichen süchtig geworden sind. Dann haben nämlich plötzlich die Eltern die Schuld. Das ich mich ein wenig mit Prävention und grundsätzlich Ursachen von Sucht auseinandersetze, ist der Grund meines Beitrages. Es gibt Jugendliche, die schmeißen plötzlich die Schule und ihr größter Wunsch ist es Profi zu werden. In Wirklichkeit sind sie bereits süchtig.
Ich begebe mich wohl auf sehr dünnes Eis, wenn ich hier Poker verteidige. Allerdings muss man mal sehen, dass er Prozentsatz der Süchtigen sehr gering ist. Auch hat eine Pokerschule nicht den Zweck einer Suchtberatung, sondern einem das Spiel und die Taktiken beizubringen.
Was man wohl auch unterscheiden sollte ist jemand der süchtig nach dem Glücksspiel ist (der also nicht gewinnen kann, weil er immer wieder alles setzt) oder jemand, der einfach nur exzessiv spielt.

Es ist ja irgendwie das gleiche mit Online Rollenspielen. Bestimmt hat jeder schon eine Reportage über das böse "World of Warcraft" gesehen. Jugendliche werfen die Schule hin, nur um 24h am Tag in der Online Welt zu verbringen. Natürlich gibt es solche, aber es gibt auch Millionen, die das Spiel ganz normal spielen können, als Zeitvertreib, als Hobby.


Und ich bin immer noch der Meinung, dass um dieses Spiel zu erlernen, zuerst gelernt werden muss, wie ich meine natürlichen Verhaltensweisen, meine Körpersprache, meine Mimik und Gestik unterdrücke.
Das es beim Online Poker allerdings völlig unwichtig ist, da stimmst du mir hoffentlich zu. ;)
Tja und beim Live Pokern... ich hab es dir ja schon geschildert, worauf es eigentlich ankommt, wenn du mir das nicht glaubst... jo... dann sei es so.


Wie ich andere Menschen an der Nase herumführe, wie ich lüge. Was ist da anders als bei der Spielsucht schlechthin. Auch hier belüge ich meine Mitmenschen, ich betrüge, ich grenze mich aus, ich unterdrücke meine Gefühle, ich lasse nichts an mich heran. Gleichzeitig suche ich das erhebene Gefühl des Gewinnens, ich will der King sein und der Macher. Und ob ich nun gegen eine Bank spiele oder gegen andere. Der Unterschied ist doch, je besser ich mich unter Kontrolle habe (ein wenig auch, welche Karten ich habe natürlich) desto mehr kann ich meinen Mitspielern aus der Tasche ziehen.
Hier gehst du wohl etwas zu weit. Ich führe ja keine stundenlange Diskussionen mit einem Mitspieler und dreh im gleich noch ein Zeitschriften-Abo an, sondern man setzt seinen Einsatz und hofft, dass der Gegner diesen Einsatz so versteht wie man es möchte.


Und dann ist da was, dass ist mir in Deinem Beitrag an Andy aufgefallen: Wenn Profi's merken, dass sie einen Süchtigen am Tisch sitzen haben, wieso weigern sie sich nicht, mit diesem zu spielen? Da wird dann doch nicht mehr nur mit den Karten gespielt, sondern auch mit dem Menschen, oder? Das ist kein persönlicher Angriff, fiel mir nur so auf.
Ich sagte nicht "Süchtigen", ich sagte jemand der außer Kontrolle ist. Als "Profi" (ich bin weit davon entfernt) kann ich nur sehen, ob jemand weiß was er tut. Ob derjenige jetzt süchtig ist, einen schlechten Tag hat, ein absoluter Anfänger oder ein Multimillionär ist, das kann ich natürlich nicht sehen. Ich sehe nur ein einfaches Ziel am Tisch.


Und dann noch etwas, was mich einfach interessiert: Du hast z. T. sehr nüchtern das Spiel dargestellt, als wenn Du kein Problem damit zu haben scheinst. Trotzdem hälst Du Dich in Suchtforen auf. Darf ich fragen, warum?
Wie ich sagte, ich hab beim Googlen deine beiden Beiträge entdeckt. Da hat es mich mal interessiert, wie es in solchen Foren so hergeht (in Kombination mit einem ziemlich langweiligen Tag im Büro)
Ich denke einfach mal, dass für die "Anti-Glücksspiel"-Fraktion Poker im Moment ziemlich "böse" sein muss, da es im Moment ja fast allgegenwärtig ist.

Subway
28.02.2008, 08:31
Anmerkung an die Forenbetreiber:

Wäre schön, wenn...

a) die QUOTE Funktion funktionieren würde
b) man seine Beiträge wenigstens bearbeiten könnte

Hoffe man kann meinen letzten Beitrag trotzdem lesen...

Cl@us
28.02.2008, 23:39
Hallo Subway,
wenn du so konsequent wärst wie du schreibst, dann musst du doch begriffen haben dass Du hier am falschen Platz bist, oder?
Warum Tauschst du dich nicht mit deinem Wissen in Pokerforen aus?
Oder bist du gar einer von den den Menschen die hier Schleichwerbung machen, denn ich kann zwischen deinen Zeilen und dem was Pokeranbieter so verbreiten keinen Unterschied sehen.
Pokern war und bleibt auch immer ein Glücksspiel, das an dritklassigen Orten von drittklassigen Menschen in drittklassigen TV-Sendern feilgeboten wird.

Gibts denn für dich Nichts im Leben als nur Pokern?

Tss

tsss

Subway
29.02.2008, 08:34
@Claus:
Ich zitiere mal die letzte Frage im Beitrag von Mikesch: "Sehe ich das so falsch?"

Darauf bezog sich meine erste Antwort und wie ich finde, bin ich in dieser Antwort auch sachlich auf alle Aspekte von Mikeschs Beitrag eingegangen (Körpersprache, Glücksspiel, Bluffen, etc.). Was ich geantwortet habe ist das, was ich in über 2 Jahren an Pokererfahrung gesammelt habe.

Cl@us: "Pokern war und bleibt auch immer ein Glücksspiel, das an dritklassigen Orten von drittklassigen Menschen in drittklassigen TV-Sendern feilgeboten wird."

Das Pokern zum Teil ein Glücksspiel ist, habe ich auch in meinem ersten Beitrag schon geschrieben. Mit den anderen Aussagen in diesem Satz, disqualifizierst du dich für mich allerdings als Diskussionspartner. Denn anscheinend hast du selbst keine Erfahrungen mit diesem Spiel, sonst wüsstest du, dass feine Casinos oder seriöse Online Seiten bestimmt keine "drittklassigen Orte" sind und dass sich die Spieler durch alle Gesellschaftsschichten ziehen.

Cl@us: "Gibts denn für dich Nichts im Leben als nur Pokern?"

Auch wie du auf diese Idee kommst, kann ich dir nicht sagen. Aber wenn es dich interessiert: Ich verbringe min. 8,5h täglich im Büro und arbeite als Software Entwickler, lebe in einer Partnerschaft und habe einen Haushalt zu führen. Pokern ist mein Hobby, welches ich betreibe, wenn ich Freizeit habe.

ziegenbock
29.02.2008, 17:37
Hallo zusammen,

möchte mich ebenfalls kritisch äußern, denn zum Teil empfand ich den ersten Beitrag von Subway auch als "Anleitung zum Glücksspiel Pokern" - und in der Tat halte ich dieses Forum nicht für die richtige Stelle, sich so zu äußern.

@ Subway: Das Problem hier in diesem Forum ist, dass Du es hier mit Menschen zu tun hast, die spielsüchtig sind und somit auch keine Kontrolle über sich oder ihr Spielverhalten haben. Hier gibt es viele kranke, spielsüchtige Menschen, die vielleicht beim Lesen Deines Beitrages vermittelt bekommen, dass sie sich eigentlich ganz locker kontrollieren könnten - aber das kann ein Spielsuchtkranker ganz einfach nicht.
Vergleichsweise muss ich auch nicht bei den AA erzählen, wie toll ich Rotwein finde und welche Anbaugebiete für welchen Geschmack reizvoll sind und welche Traube den Gaumen wie verzücken könnte. Denke mir, dort würden meine Fachsimpeleien - selbst wenn sie richtig wären - nicht gut ankommen.

Grundsätzlich kann ich Pokern jedoch nicht verteufeln. Ich finde aber diese Modeerscheinung derzeit auch sehr aufdringlich - und für Spielsüchtige sehe ich auch eine große Gefahr durch Werbung im TV, Internet etc.

Habe ein paar Freunde, die sich gelegentlich zum Pokern verabreden und dort wird dann nur symbolisch um Geld gespielt, Whiskey getrunken und Zigarren geraucht - sie habe einen richtigen Tisch und Zubehör und das finde ich persönlich sehr schön - erinnert mich an Skat-Abend oder so, was ich auch nicht verwerflich finde, wenn es so läuft, wie auch Sternchen es z.B. beschrieben hat.

Ich selbst spiele gerne - einfache Sachen wie Kniffeln, Meiern, Skat, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht (vorwärts und rückwärts, rauswerfen ist Pflicht) etc. - Gesellschaftsspiele die mit mehreren Menschen gespielt werden können und der Unterhaltung dienen.

Was für mich gefährlicher ist, ich dennoch praktiziere, sind PC-Spiele (Luxor, Pirate Poppers, Backgammon, keine Rollenspiele oder Wetten etc.) - dabei verliere ich mich völlig, vergesse Zeit und Raum und komme kaum vom PC weg. Dies aber nur phasenweise und bevorzugt in der kalten Jahreszeit. Schätze das für mich persönlich als nicht gefährdend ein, weil es wie gesagt nur Phasen sind und wenn ein Spiel gespielt ist, dann ist es auch wieder gut.

@Mikesch:Ich sehe es nicht so, dass man erst das Lügen und Betrügen erlernen müsse, bevor man pokern kann. Man könnte ja auch immer breit lächelnd am Tisch sitzen und so einfach nur die Freude am Spiel zeigen.... ;o)

Naja, soweit mein Senf zu diesem Thema.

Wünsche Allen weiterhin Spielfreiheit und ein paar schöne Gedanken zum Wochenende!

Liebe Grüße
vom
Ziegenbock

Monika
01.03.2008, 00:13
Hallo zusammen,

ich wollte auch mal kurz meinen Senf zum Poker anbgeben.

Prinzipiell bin ich ein leidenschaftlicher Pokerspieler.

Internetpoker ist für einen ohnehin schon spielsüchtigen eine rasend gefährliche Nummer.

So schnell wie die Einsätze höher werden und das Spielverhalten rasanter wird, da kann man bei mir nicht zusehen.

Das darf ich schlicht nicht spielen.

Etwas anderes ist ein geselliger Pokerabend im privaten Kreis mit Chips und einem 5 EUR Einsatz für ein "Tunier" was ca 2 Stunden dauert. Da steht die Geselligkeit im Vordergrund.

Vorsicht vorm Internetzocken für jeden der schon durch eine Spielsucht vorbelastet ist. Am Besten erst gar nicht ausprobieren, ich spreche aus Erfahrung und ich habe in früheren Beiträgen anderes behauptet.

Gruss
Monika

Subway
01.03.2008, 13:40
Ziegenbock: "möchte mich ebenfalls kritisch äußern, denn zum Teil empfand ich den ersten Beitrag von Subway auch als "Anleitung zum Glücksspiel Pokern" - und in der Tat halte ich dieses Forum nicht für die richtige Stelle, sich so zu äußern."

Tut mir leid, ich kann in meinem Text weder eine Anleitung, noch Tipps finden. Das einzige was halbwegs dazu passt ist ein Beispiel in dem ich die Glückskomponente in Zahlen zusammengefasst habe. Oder auf welche Stelle beziehst du dich?

Ziegenbock: "@ Subway: Das Problem hier in diesem Forum ist, dass Du es hier mit Menschen zu tun hast, die spielsüchtig sind und somit auch keine Kontrolle über sich oder ihr Spielverhalten haben. Hier gibt es viele kranke, spielsüchtige Menschen, die vielleicht beim Lesen Deines Beitrages vermittelt bekommen, dass sie sich eigentlich ganz locker kontrollieren könnten - aber das kann ein Spielsuchtkranker ganz einfach nicht."

Das ändert nur nichts an der aller ersten Frage der Thread-Erstellerin und meiner, wie ich finde, korrekten Antwort. Wenn man eine Frage in einem Forum stellt, dann darf man sich nicht darüber beschweren, wenn man eine richtige Antwort bekommt. Auch wenn einem die Antwort nicht gefällt.

Ziegenbock: "Vergleichsweise muss ich auch nicht bei den AA erzählen, wie toll ich Rotwein finde und welche Anbaugebiete für welchen Geschmack reizvoll sind und welche Traube den Gaumen wie verzücken könnte. Denke mir, dort würden meine Fachsimpeleien - selbst wenn sie richtig wären - nicht gut ankommen."

Dann darf ich bei den AA aber auch nicht die Frage stellen, wo man den besten Wein anbauen kann.

ziegenbock
02.03.2008, 14:10
Hallo Subway,

zunächst einmal musst Du es akzeptieren, wenn Dein Beitrag hier im Forum kritisch beäugt wird – wie bereits erwähnt , befindest Du Dich hier nicht in einem Poker-Forum und es hat Dich niemand gebeten, einen Aufsatz über Unterschiede oder unterschiedlichem Verhalten beim Online-Pokern und Live-Pokern zu verfassen.

Mikeschs erster Beitrag stellt die These auf, dass Pokern ein Betrugsspiel ist.
Sie versucht einen Vergleich hinzubekommen zwischen Automatenspiel und Suchtverhalten und Pokerspielen und Suchtverhalten und stellt für sich fest, dass das Bluffen beim Pokern nicht viel anders ist – und hierzu bat sie um Meinungen.

Meine Meinung tat ich dazu kund – sowie auch meine Meinung und mein Empfinden beim Lesen Deines Beitrages. Tut mir leid, dass hier keiner „Danke“ für Deine Ausarbeitung sagen kann – wie gesagt, in einem Spielsuchtforum brauchen wir einfach keine detaillierten Aussagen darüber, wie man sich bei welchem Spiel optimal verhalten sollte, um optimale Gewinne zu erzielen – oder aufgezeigt zu bekommen, dass ein uns vermeintlich überlegener Subway, der offensichtlich nicht spielsüchtig ist, ganz frei von Suchtpotential das kann, was wir nicht können : spielen gehen!

Vielleicht enthält Dein Beitrag ganz viel Wahrheit und ist vielleicht in einem Pokerforum so was von gefragt und kommt gut rüber für Anfänger oder insgesamt für Poker-Spieler.
Hier gibt es aber keine Anfänger, die Erläuterungen zum Spiel brauchen – hier gibt es Kranke, die sich über ihr Suchtverhalten austauschen wollen.
Und mein unangenehmes Empfinden beim Lesen dieses Beitrages rührt genau daher, dass ich weiss, dass es auch Spielsuchtkranke gibt, die meinen, wenn sie nicht am Automaten zocken, sondern sich dem „Gesellschaftsspiel“ Pokern hingeben, nicht mehr gefährdet sind und somit keine Suchtverlagerung betreiben – siehe Monikas Beitrag.

Um es rund zu machen – hier hat keiner nach den besten Anbaugebieten von Wein gefragt!

Schönen Sonntag noch!
Ziegenbock

Subway
03.03.2008, 08:59
Ich habe kein Problem damit, wenn meine Beiträge kritisch kommentiert werden.

Womit ich ein Problem habe ist, wenn eine Frage gestellt wird (Poker = Betrugsspiel? Vergleich Poker zu Automatenspiel), ich diese Frage korrekt beantworte und mir dann vorgeworfen wird, dass ich hier sowas doch nicht schreiben kann.

Um es wieder eckig zu machen - sie hat gefragt, ob man Wein am Nordhang anbauen sollte und ob man es mit Hopfen vergleichen kann... ach ich glaub wir lassen die Vergleiche. ^^

mikesch
03.03.2008, 22:02
Hallo Subway,

ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich nach Weinanbaugebieten ect. gefragt habe. Ich finde, der Vergleich hinkt, um nicht zu sagen: er stinkt!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen, Sucht grundsätzlich und speziell nicht stoffgebundene Süchte nicht nachvollziehen können. Du scheinst dazu zu gehören. Das ist soweit in Ordnung.

Als nicht in Ordnung empfinde ich die nicht vorhandene Sensilibität, mit der Du bei jeder Antwort immer wieder auf meine Frage zielst und mit der Du hier, in diesem Forum mit dem Thema teilweise umgehst. Die Teilnehmer in diesem Forum müssen nicht überzeugt werden. Es reicht, wenn andere Auffassungen kundgetan werden.

Für mich, als Spielsüchtige hinkt der Vergleich der Verhaltensweisen zwischen Poker und Automatenspiel keinesfalls. Ich für mich kann und darf sehr wohl so denken. Ich akzeptiere aber auch Deine Auffassung und versuche nicht Dich vom Gegenteil zu überzeugen.

Gute 24 Stunden

Marlies

Subway
04.03.2008, 11:32
Hallo mikesch,

du hast recht, ich kann mich nur schwer in einen Süchtigen hinein versetzen. Ich weiß nur ansatzweiße wie es ist, wenn sich einem Zwang nicht widersetzen kann.

Aber auch nach nochmaligen Durchlesen kann ich nur feststellen, dass im großen und ganzen niemand auf das von mir geschriebene eingeht. Man wirft mir nur vor, dass ich Tipps geben würde und Werbung für das Spiel mache. Und das stimmt einfach nicht, ich habe einfach nur ein paar Fakten vom Spiel wiedergegeben, da anscheinend niemand wusste, wie man das Spiel eigentlich spielt.

evil knivel
03.04.2008, 17:51
Hallo erstmal .... ich habe den Tread mit Spannung gelesen ... und muss Subway zustimmen das pokern kein Glückspiel ist ... nur was mache ich den auf so einer Seite? .... ich spiele Pokern nun seit über 4 jahren ... auch sehr erfolgreich und bin kurz vor dem Sprung ins Profi lager .... bei einer Privaten Partie hat ein Mitspieler uns eine Geischte von einem Spielsüchtigen Pokerspieler erzählt ... und erst dann habe ich darüber nachgedacht das es so was ja auch geben könnte deshalb surfe ich hier um mir mal ein Bild zu machen in wie weit es sowas gibt ... und es haben wahrscheinlich viel mehr leute ein problem damit wie ich denke ... nur glaube ich nicht das Pokern daran schuld ist ... sondern die Vermarktung davon und wie einfach es jedem gemacht wird von zuhause aus um Geld zu spielen ... punkt eins die vermarktung: es wird von den Poker seiten Porpagiert das jeder Gewinnen kann und das sehr schnell ... stimmt im gewissen masse auch ... nur wieder im "long run " gewinnt nur der den Kühlen kopf bewart und nich um sein geld zockt sonder es gut benutzt .... nur 15 % aller Poker spieler sind winning player also verdienen auf lange sicht über z.b 1 jahr damit geld ... das erzählt natürlich keiner ....
punkt 2 .. ich logge mich zu hause ein zahle 500 $ ein ... und kann spielen .. das ganze dauert keine 5 min ... und genauso schnell kann ich sie auch verspielen ... ( natürlich wenn weil ich pech hatte ) ... und noch mal 500 und nochmal .... ich kann überall immer um jede tages zeit zocken ... das ist gerade für süchtige und suchtgefärdete die Gefahr ....

ich denke wenn man im Internet um Geld " murmeln spielen könnte " würde man dort auch spielsüchtige finden .... nicht Pokern als spiel ist daran schuld sonder die ständige verfügbarkeit und der Medien Hype .... waffen töten keine Menschen um Menschen töten Menschen.

Sternchen
04.04.2008, 16:40
Hallo evil knivel

ich zitiere Dich mal kurz wenn ich darf:

Zitat 1
"und muss Subway zustimmen das pokern kein Glückspiel ist ..."

Zitat 2
und genauso schnell kann ich sie auch verspielen ... ( natürlich wenn weil ich pech hatte ) ...

Pokern ist also kein Glücksspiel?
Beim Pokern kann man Pech haben sagst Du.
Schlussfolgerung ist, dass man auch Glück haben kann.

Aber Pokern ist in Deinen Augen kein Glücksspiel....
Nein nein....
Da muss ich schon fast grinsen, wenn es denn nicht so traurig wäre....

Zitat 3
gewinnt nur der den Kühlen kopf bewart und nich um sein geld zockt sonder es gut benutzt

Du zockst also nicht um Dein Geld,Du benutzt es nur....
Ahhhh ja!

Du bist kurz vor dem Sprung ins Profi-Lager?
Dann bist Du bestimmt ein richtiger Könner....oder denkst das zumindest.

Ok, dann wüsche ich Dir viel Glück, bei Deinem Nicht-Glücksspiel....und diesen "kühlen Kopf", von dem Du sprichst.
Vielleicht lesen wir hier in diesem Forum in 1 oder 2 Jahren wieder von Dir und möglicherweise musst Du Dir dann auch kein Bild mehr über süchtige Spieler machen sondern musst einfach mit einem kühlen Kopf in den Spiegel schauen.

Sternchen*

evil knivel
04.04.2008, 16:56
ein wenig Agressiv die junge Dame .... es gibt so etwas wie Varianz ... man könnte es auch Pech bezeichnen .... das brauch ich auch nicht erklären ( wäre ja wieder ein tipp)... ja ich spiel Pokern gut und verdiene damit zur Zeit ein gutes zubrot und hoffe bald ganz davon leben zu können, schlimm ? ....z.b Zitat 2 war Ironisch gemeint ... wenn man sich nicht mit dem Spiel beschäftigt versteht man nicht wie hoch der können faktor liegt.
also auch wenn ich mich vielleicht ein wenig wiedersprüchlich ausgedrückt habe .... ich meinen das Spielsüchtige jedes mittel recht ist Ihren " Kick " zu bekommen ... genau so wie ein Trinker auch Rasierwasser trinkt zu Not um voll zu sein ... Also ist nicht pokern ist schuld sondern die möglichkeit es so einfach zu spielen und man denkt auf den ersten blick das es ja ein einfaches Spiel ist .....
und nein ich habe kein Befürchtung das ich je mals Spielsüchtig werde ... weil was man als Guter Pokerspieler brauch ist selbstbeherschung ... davon habe ich reichlich .... und ich so gut wie gar nicht spiele wenn ich z.b Probleme habe oder mein kopf nicht frei von Stress ist .... Pokern ist keine Entspannung sonder harte Arbeit ....

winnetou1
04.04.2008, 20:49
Hallo evil knivel,
in einigen Punkten gebe ich Dir Recht…………aber interessieren würde mich warum Du Dich hier angemeldet hast. Z.b. gehe ich gerne einkaufen und ich habe da auch keine Problem mit, aber ich würde mich nicht in einem Kaufsuchtforum Anmelden…….. etc. Wo liegt bei Dir der Grund für diese Anmeldung hier? Werbung für Poker????
Ich persönlich würde weder ein Automaten noch ein Kartenspiel die Schuld für meine Sucht geben…………..bei mir sind es andere Ursachen wie Charakterfehler und schwächen………….Mich interessiert es auch nicht ob Poker ein Glücksspiel ist, denn egal ob ja oder nein, meine Sucht geht dadurch nicht von mir………………
Es liegt ja auch nicht am Bier oder Whiskey das ich Alkoholsüchtig wurde…………..


Danke fürs Teilen!

Liebe Grüße
Jürgen

mikesch
05.04.2008, 09:26
Hallo Evil Knivel,

möchte mal eben zusammenfassen:

1. Pokern ist also kein Glücksspiel - aber man kann auch Pech haben.
Hallo - Pech ist das Gegenteil von Glück!

2. Du bist nicht süchtig.
Herzlichen Glückwunsch für Deine Art Spielen in kontrollierter Form durchführen zu können. Und das ist grundehrlich gemeint, weil ich als süchtige abstinente Spielerin muss abstinent bleiben - ich habe das kontrollierte Spiel nicht gelernt und werde es auch nie mehr lernen können.

3. Obwohl Du nicht süchtig bist, kümmerst Du Dich darum, wie es sein könnte, wenn jemand süchtig ist.
Warum?
Ist das als Schutz bedacht? Oder reine Neugier?

4. Du pockerst nicht um Geld sondern Du benutzt es lediglich.
Benutzung von Geld.... na ja, Du bist ja nicht süchtig. Wie sieht es mit den Abnutzungserscheinungen Deines Geldes aus?

5. Selbstbeherrschung
Danke, das Du mir Recht gibst.
Genau das war es, was ich in meinen ersten Beiträgen angesprochen habe. Ich möchte mich hier nicht wiederholen - aber Selbstbeherrschung in Sachen Gefühle ist genau das Thema eines jeden einzelnen Spielers hier unabhängig der Art des Glücksspiels.

6. Können und harte Arbeit
Du wirst hier kein Lob für Dein Können erhalten. Tut mir leid! Warum? Siehe mal unter meinen ersten Beitrag und unter Selbstbeherrschung nach. Harte Arbeit: glaub' ich Dir aufs Wort: für jeden von uns war es harte Arbeit, Geld zu beschaffen, um Spielen zu können, und noch viel härtere Arbeit, den äußeren Schein, dass unser Leben nicht diese dunkle Seite hat so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.


6. Du gibst den Medien die Schuld daran, dass Poker und auch andere Spiele, die neuerdings vermarktet werden, es den Einzelnen so einfach machen, süchtig zu werden oder auch nur über das Ziel hinauszuschießen.
Dazu möchte ich Dir folgendes sagen: Das ist falsch!!!!! Richtig ist, dass je nach Art und Weise der Prägung die Menschen entweder süchtig werden oder nicht. Das hat nichts mit Selbstbeherrschung, mit Recht- und Unrechtsbewußtsein zu tun. Das ist ein ganz weites Feld und führt ins "Eingemachte" eines jeden von uns. Wenn Du Dir hier mal die verschiedenen Beiträge durchliest wirst Du feststellen, dass jeder von uns eine besondere Vergangenheit und Suchtkarriere aufweist, die in der Regel nichts damit zu tun hat, wie Spiele vermarktet werden. Spielsucht gibt es wie viele andere Süchte auch seit es Menschen gibt!

7. Zu guter Letzt möchte ich Dir sagen, das ich es absolut nicht in Ordnung finde und das Dir anscheinend das Feingefühl dafür fehlt, wenn Du hier - wie schon einige andere vor Dir - sozusagen durch feinsinniger Erklärungen des Spiels oder auch regelrechte Verharmlosungen Menschen versuchst zu beeinflußen, die ein Problem mit dem Spielen haben. Werbung können wir hier nicht gebrauchen - wir sind hier um uns gegenseitig zu unterstützen für die Zukunft abstinent zu leben. Wir schreiben hier, um aus unseren Erfahrungen und Fehlern aus der Vergangenheit zu lernen und andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Oder hast Du vielleicht doch ein Problem mit dem Spiel?????

Marlies

Subway
09.04.2008, 13:23
1. Pokern ist also kein Glücksspiel - aber man kann auch Pech haben.
Hallo - Pech ist das Gegenteil von Glück!

hmm... dachte das mit dem Glück hab ich damals schon erklärt? Poker hat einen Glücksanteil. Wenn ich mein Geld in die Mitte schiebe, wenn ich zu 80% gewinne, dann gewinne ich auch zu 80%.

Wenn man das 1x macht, dann kann man Pech haben und der Gegner gewinnt eben mit seinen 20% Gewinnchance. Mach ich das aber 1000x, dann werde ich ~800x gewinnen und mein Gegner ~200x.

Ansonsten einfach nochmal meinen 1. Beitrag lesen, da hab ich die Glückkomponenten meiner Meinung nach gut erklärt.

Sena
23.04.2008, 17:16
So, meine Meinung zum Thema Pokern:

Ich bin mir ziemlich sicher das ich im ganzen Forum hier, mit Abstand am meisten Erfahrung mit Online Poker habe. Ich kann euch versichern, das Pokern auf lange Sicht nichts mit Glück zu tun hat! Wie, gesagt auf lange Sicht. Wenn man das Pokern nach einer gespielten Hand beurteilt, oder nach einem gespielten Tisch, dann ist der Glücksfaktor natürlich wesentlich höher. Aber ein Spieler der das Pokern wirklich beherrscht wird auf lange Sicht immer einen Gewinn davontragen. Ich zähle mich zwar zu denen dazu, jedoch habe ich mir nicht 1cent auszahlen lassen. Ich habe mehrmal aus niedrigsten Buyins unter €100 über €1500 gewonnen. Doch wie es bei uns süchtigen so ist (zumindest bei mir) wurde ich immer wieder durch meine Nerven gestoppt. Wenn ich mich nur aufs Pokern konzentriere spiele ich sagen wir, 17 Stunden am Tag, den Rest schlafe ich. Nachdem ich dann, nach mühsamer Arbeit mein Geld verhundertfacht habe kommt immer der Moment, wo meine Nerven aussetzen. Zum Beispiel nach einer kleinen Pechsträne. Dann verspiele ich das harterarbeitete Geld, was ich über 3 Wochen aufgebaut habe in 1 Stunde. Da ich dann wenn ich On Tilt bin viel zu hohe Buyins spiele.
Leute die wenig Erfahrung mit Poker haben, können eigentlich Poker generell überhaupt nicht beurteilen. Ich finde jedoch das Pokern viel zu verharmlost wird. Poker ist genauso gefährlich wie jede andere Spielsucht. Deswegen, weil %95 die Online Pokern schlechte bzw. durchschnittliche Spieler sind und somit völlig egal ist um wieviel Glück es sich beim Pokern handelt. Dann können Sie genau so schnell der Sucht verfallen und große Summen verlieren.

Wie gesagt ist es aber egal ob wir süchtigen gute Spieler sind oder nicht. Da wir schon so einiges hinter uns haben und somit nicht wie normale Spieler unser Geld verwlten können. Wenn ich denke, was gewesen wäre wenn ich mir alle Gewinne auszahlen hätte lassen. Dann könnte ich schon wieder ausflippen. Das sind locker Beträge im 5stelligen Bereich, die ich immer wieder aus kleinste Einzahlungen gewonnen habe. Jedoch wie gesagt habe ich aus Wut, Zorn und Verzweiflung das hart erarbeitete gewonnene Geld in kürzester Zeit wieder verspielt.
Ausserdem sind für mich Spieler die nur zum Spass Pokern keine richtigen Spielsüchtigen. Nicht beim Pokern und nirgends anderswo.