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Gerri
07.04.2008, 01:23
Hallo,
alle die mich nicht so ganz vergessen haben, möchte ich einmal ganz nett grüßen.
Bei mir hat sich viel getan - aber leider nicht zum positiven.
Irgendwo habe ich die Lust verloren - am Lesen - am Schreiben - und mache nichts gegen meine Sucht.
Bin zwar trocken im Moment, doch weiß nicht, wie lange das anhält.
Keine Emotionen - keine Freude die ich zu spüren vermag.
Wünsche allen das nötige Durchhaltevermögen und die Power den Teufelskreis der Sucht zu durchbrechen.
Macht es besser.

gerri

Cl@us
07.04.2008, 08:43
Hallo Gerri,
bei mir sieht es Stimmungsmäßig manchmal ähnlich aus wie bei Dir, aber körperlich geht es mir gut.
Ich wöerte auf den Früfling und dem Stimmungsumschwung, die Gruppen die ich besuche in denen fühle ich sehr wohl und die halten mich bei Laune.
Die wünsche ich gute Gedanken und den nötigen Stimmungsumschwung und ein Licht (Blumenwiese) am Ende des Tunnels.
Jage die schlechten Gedanken- und Gespenster weg, wenn sie dich quälen und sag sie sollen sich dorthin verziehen wo sie herkommen.

In Verbundenheit
der unvollkommen- und Fehlerhafte

Claus

Gerri
07.04.2008, 12:50
Danke Claus,
denke nicht das es der Frühling ist, der mir fehlt. Obwohl es schön ist, endlich wieder helle Tage zu haben.
Mein gesamtes Leben muß ich nun neu strukturieren - und dabei habe ich ein großes Selbstmitleid. Das muß ich ablegen. ich weiß es, doch kriege es kaum aus mich heraus.
Interessenlosigkeit ist groß, trotz meiner Versuche, es zu ändern. Resignation?? Nicht vor der Spielsucht - das kriege ich wohl nochmal hin. Doch die fRage nach den Sinn des Weitermachens stellt sich mir.
Habe einfach keine Lebenslust mehr - und wenn ich meine vielen starken Medikamente sehe, kommen mir immer öfters die seltsamsten Gedanken.
Versuche in mich zu gelangen - wieder Gott zu spüren, wie ich es all die Jahre konnte. Irgendwie versteckt er sich wohl - oder sage ich besser ich bin nicht konzentriert wirklich mit ihm zu reden.
Werde keine Dummheiten machen, denn das halte ich für Feigheit. Feige bin ich nicht, habe mich immer meinen Leben gestellt - aber ich bin tief unten was Motivation und Willen betrifft.
Habe noch nicht mal die Motivation wirkliche Hilfe zuzulassen - und brauchte sie wohl sehr.
Ich spüre, das ich mich immer mehr selbst verliere.

Muß zu mir finden - jeder andere ist mir wichtiger als ich es mir selbst bin.
Verstrickt in einer echten Lebenskrise, die schon große Teile meines Lebens kostete - Vertrauen - Liebe - Gemeinschaft. Ja, fühle mich allein - und lasse auch kaum jemand an mich heran - noch nicht mal eine Therapeutin, deren Hilfe ich nach einigen guten Gesprächen einfach ablehnte.

Mach es gut, ziehe mich wieder zurück und hoffe den Weg zu mir zu finden.

Dir und allen anderen wünsche ich alles Gute - und ein abstinentes Leben.

Gerri

Sternchen
08.04.2008, 17:26
Hallo Gerri,

irgendwie ist das schon komisch zu sehen, dass Dir nur ein einziger Mensch schreibt.
Es ist schade.
Schade deshalb, weil Du derjenige warst, der hier wohl am meisten schrieb und vor allen Dingen für jeden ein Wort hatte.

Gute aber auch bissige Worte....aber Worte.

Jetzt geht es DIR schlecht und Du bekommst nur wenig Resonanz aber ich denke das liegt auch daran, dass hier sehr viele Neue sind.

Gerri, ich denke es ist falsch, sich zurückzuziehen.
Schreib Dir Deinen ganzen Mist von der Seele hier.
Ich bin sicher, das tut Dir besser als Dich zu verkriechen.

Ich wünsche Dir Kraft!

LG Sternchen*

winnetou1
08.04.2008, 17:41
Zitat Sternchen: Hallo Gerri,
irgendwie ist das schon komisch zu sehen, dass Dir nur ein einziger Mensch schreibt.

Richtig lesen muss gelernt sein!


Hallo Gerri,
oh was Du schreibst kenne ich nur zu gut! Gerade die Liebe und die Anerkennung habe ich bis aufs erbrechen gesucht, bis ich erkannt habe sie liegt in mir! Ich wollte Liebe und Anerkennung von anderen, weil ich selbst dazu nicht in der Lage war. Für alles und jeden hatte ich Antworten, ich wollte Lob von außen und gemocht werden. Ich bin von diesem Weg ausgestiegen und habe für „mich“ Verantwortung übernommen. Niemand kann mich mehr von meinen zufriedenen Weg abbringen, außer ich selber. Ich liebe mich inklusive Fehler! Weil das zeichnet meine Persönlichkeit aus, ich bin nicht für andere, ich bin für mich!

Danke fürs Teilen!

Liebe Grüße
Jürgen

__________________________________________________ _________________________
Lieber Gerri,

deine Worte berühren mich sehr.
Leider hab ich das Zaubermittel auch noch nicht gefunden, das immerzu glücklich macht, sonst würd ich es dir jetzt schicken.
Fühl dich statt dessen in den Arm genommen und fest gedrückt.

Du schreibst, du versinkst in Selbstmitleid - na und?
Vermutlich krieg ich jetzt wieder eine aufs Dach, weil ich sowas schreibe, aber du hast das Recht dazu, dich selbst zu bemitleiden.
Du hast das Recht dazu, dich schlecht zu fühlen - was nicht umbedingt heißt, dass du Recht hast damit.
Du bist traurig, frustriert, wütend? Du fühlst dich hilflos und ohnmächtig?
Das ist okay!
Gefühle sind nicht richtig oder falsch, sondern sie sind einfach da.
Es ist natürlich schöner glücklich zu sein, aber wenn es nun mal gerade nicht so ist, dann ist das auch okay.
Sei nicht so streng mit dir selbst.
Stell dir mal den kleinen Gerri vor - als Kind - und nimm ihn so in den Arm, wie du gerne in den Arm genommen werden würdest, halt ihn ganz fest, streichel ihm den Kopf, nimm ihn auf den Schoß...
Kannst du das?

Hmm, ich kämpfe hier ziemlich darum die richtigen Worte zu finden, das was ich sagen will kommt nicht so recht raus - ich hoffe du verstehst trotzdem annähernd was ich dir sagen will...
Ich weiß, so Sätze wie "Liebe dich selbst" helfen einem nicht viel, wenn man nicht weiß wie.

Was mir total weiter geholfen hat war das Buch
"Narzissmus - Das innere Gefängnis" von Heinz-Peter Röhr.
Es ist die psychologische Deutung eines Märchens, nicht schwer zu lesen, aber es hat wahrhaftig Mauern in mir eingerissen.
Dicke Mauern.

Ich wünsch dir ganz viel Glück!
Liebe Grüße Leilani

kiki.69
08.04.2008, 20:56
hallo gerri,
auch ich möchte ein paar worte an dich richten, nicht zu letzt, weil deine beiträge einer der hauptgründe waren, mich überhaupt in diesem forum anzumelden.
es ist nicht schön, zulesen das es dir immernoch nicht besser geht.
es ist müssig floskeln zu schreiben, wie ich: besinn dich auf dich selbst oder ähnliches.
ich weiss aus eigener erfahrung und auch aus der erfahrung mit meinem freund, das es wenig bringt, weil man diese worte zwar liesst , auch versteht , aber nicht umsetzen kann in so einer situation.
ich denke, aus deinen kurzen sätzen herauszulesen, das nicht die sucht im moment dein hauptproblem ist (sonst wärst du schon längst rückfällig), sondern deine persönliche situation, der verlust deiner partnerin und die einsamkeit.
dir fehlt der grund zur lebensfreude, du fragst dich wofür der ganze kampf, aber hast du dich auch mal gefragt wofür du gekämpft hast? um deiner partnerin zu gefallen oder um deine sucht zu besiegen.
dann hast du doch einen grund weiter zu kämpfen, denn dieses ziel hat sie ja nicht mitgenommen.
ich wünsche dir alles erdenklich gute , viel kraft und hoffe bald wieder etwas positives von dir zu hören.

liebe grüsse kiki

winnetou1
08.04.2008, 21:10
Hallo kiki,
woher hast Du diese Weisheit???
Denn gerade diese Floskeln………….sowie Du sie nennst, schlug mir auch meine Therapeutin vor, und die haben mich erst auf mein Weg gebracht! Ich denke eher Dein Geschreibsel kommt vom Chat mit Sternchen.:)

Schönen Abend noch und Träume schön weiter…………..

Jürgen

kiki.69
09.04.2008, 07:18
hallo winnetou,
zum ersten habe ich durch aus eine eigene Meinung, das hat mit sternchen nichts zu tun.
zum zweiten habe ich meine worte an gerri und nicht an dich gerichtet.
zum dritten bezog sich mein beitrag nicht auf deine worte an gerri, sondern waren mein persönliches steatment.
zum vierten finde ich es eine unverschämtheit mich anzugreifen und meinen Beitrag als geschreibsel zu bezeichnen.
ich kenne dich zwar nicht , aber wenn ich frühere beträge von dir so lese, dann werde ich den eindruck nicht los , das du dich für allwissend hältst und jeden und alle beleidigst, die dir widersprechen.
zum vierten , meine weisheiten , wie du es nennst, beruhen auf eigenen erfahrungen und empfindungen und die habe ich zum ausdruck gebracht.
so jetzt darftst du antworten, es steht hallo winnetou drüber.

Gerri
09.04.2008, 11:45
Hallo Kiki, hallo Sternchen, hallo Leilani, hallo Winnetou,

danke für Eure Einträge.

Auf Grund der Verzerrung von Worten und Texten habe ich mich weitgehend zurückgezogen. Denn das ist letztlich keine Hilfe - sondern nur Aufregung, die nicht weiterhilft.
Mir alles von der Seele schreiben, das tue ich - allerdings nicht mehr öffentlich , sondern für mich privat.
Winnetou wollte nicht mehr lesen und schreiben hier - daher bin ich erstaunt, das er da ist - aber kann keine Veränderung bei ihm feststellen - alles wie es war. Alles auf Angriff.
Will kein Fass aufmachen - aber hab mich über eure Einträge gefreut - und auch etwas mehr Mut darin gefunden.
Aufgeben gibt es nicht bei mir - doch ist schwer, wenn auf GRund von Rückfällen, dein Leben unter dir weggerissen wird.
Lebte mein ganzes Leben im Kreis der Familie - und stelle heute mit 57 fest, das mein gesamter Einsatz um die Familie vermutlich nichts gebracht hat.
Stehe auf einer Stufe des Neubeginns - in meinem Alter.
Habe meine Wohnung - die richte ich mir so ein, wie ich möchte - meinen PC - keiner sagt, ist genug - die Wohnung ist nett - über 2 Etagen mit Kamin - aber sie erfreut mich nicht.
Kann nicht Freude finden in mich, spüre nur noch Selbstmitleid, aus dem ich dringend heraus muß.
Spüre eine zunehmende Gleichgültigkeit mir selbst gegenüber.
Doch ich arbeite den entgegen - auch wenn es Dinge sind, die mich nicht erfreuen im Moment.
Lasse mich pflegen - Fusspflege - Friseur - ab und an Sonnenbank - ach ja - versuche seit gestern nicht zu rauchen - 1 Tag geschafft..puuh schwer - Männerdüfte von Douglas - für das weibliche Geschlecht.
Ich sterbe nicht dran - doch bin sowas von verletzt und leer.

Euch lieben Gruss - der zählt auch für Winnetou.
Winnetou - du bist nicht weniger und nicht mehr als jeder andere hier.
Es scheinbar geschafft zu haben, bedeutet nicht, andere niedermachen zu dürfen. Fang bitte an zu denken - nicht Härte ist es, die dich beliebt macht oder Anerkennung bringt - sondern Verständnis und Akzeptanz für andere.
Und gerade Liebe und Verständnis ist doch das, was du suchst -
du willst diese Bedürfnisse gegen Anerkennung und Bewunderung tauschen - sag dir - das klappt nicht. Bleib bei dir - und suche das entscheidende - Liebe und Verständnis - danach schreit Seele und Herz.

Danke für´s zuhören -
Danke Leilani,Kiki und Sternchen - für´s Mut machen - allein das zählt - wenn du spüren kannst, da will jemand gutes für dich - und das geht mir immer wieder unter die Haut - und zeigt dir letztlich den Sinn -
den ich einzig und allein in Liebe und Gemeinsamkeit sehen kann - und ich meine damit nicht nur eine Paarbeziehung.
Wünsche Euch einen schönen Tag - die Sonne scheint - werd versuchen, sie reiinzulassen.

Alles Liebe
Gerri

kiki.69
09.04.2008, 12:23
hallo gerri,

ja , lass die sonne rein , sie wärmt herz und seele.
wenn ich lese was du schreibst, von verlassen sein, selbstmitleid und dem scherbenhaufen, jetzt wo deine familie weg ist, dann fallen mir gedanken ein, die ich auch schon hatte.
nämlich dann, wenn ich wiedermal enttäuscht war, wiedermal belogen wurde, wiedermal das geld nicht reicht für die ganzen schulden und sich mein optimismus, das wir das doch schaffen ganz kleinmacht und ich auch am liebsten alles hinschmeissen würde.
dann habe ich ähnliche gefühle wie du, nur steh ich auf der anderen seite als angehörige.
dann habe ich auch selbstmitleid , dann denke ich wofür hast du gekämpft und alles ausgehalten die letzten jahre, was bleibt wenn du jetzt aufgibst, dann hatte das alles keinen sinn und was wird dann aus meinen träumen und wünschen, dann stehe ich wieder am anfang und habe 10 jahre meines lebens für etwas gegeben was nichts als einen scherbenhaufen hinterlässt.
ich denke das deine familie vielleicht irgendwann keine kraft mehr hatte weiter zu kämpfen, kann man ihr deshalb böse sein?
ich denke nicht, das bist du auch nicht , du bist böse auf dich , weil du in deinen augen versagt hast und die erwartungen von einem spielfreien leben nicht ganz erfüllen konntest.
es tut mir ehrlich leid für dich das es so ausgegangen ist bei euch.
ich hoffe das es bei uns anders läuft, aber wer weiss das schon, vielleicht habe auch ich irgendwann keine kraft mehr.
deshalb darfst du dir aber nicht selber die lebenslust absprechen , dich selbst bestrafen in dem du dir alles schöne verbietest , denn damit ist werder dir noch deiner familie gedient.
auch mit 57 kann man neu anfangen und wer weiss, wenn deine familie sieht wie sich alles zum positiven wendet, vielleicht bringt sie dir dann auch wieder die liebe und anerkennung entgegen die dir jetzt so fehlt. was meinst du?

Liebe grüsse kiki

Ps. der disput mit winnetou hier in deinem thread tut mir leid, war so nicht gewollt, aber ich konnte das so nicht einfach stehenlassen.

winnetou1
09.04.2008, 14:24
Hallo Gerri,
ja ich hatte hier geschrieben ich werde nicht mehr lesen und schreiben in diesem Forum…………….aber wie Du auch weißt war es in einer Situation wo es eh mir nur schaden gebracht hätte…………..somit hielt ich zu dem Zeitpunkt eine Löschung meines Account für Sinnvoller. Ich hätte ja auch den mir bekannten Weg gehen können, alles in mir Reinfressen und dann Rückfällig werden…………………..bin aber mit meinem jetzt gegangenen Weg zufriedener.

Mittlerweile habe ich Arbeit und auch „nicht“ Süchtige Menschen in meinem Umfeld! Schade dass gerade Du schreibst es währe bei mir alles auf Angriff! Denn ich sehe in meiner Antwort auf Deinem Beitrag keinen Angriff gegenüber Gerri.

Lieber Gerri ich suche keine Liebe oder Anerkennung in Foren, die Zeiten sind vorbei. Ich beschäftige mich nur nach wie vor mit dem Thema Sucht und dem Verhalten von Süchtigen…………………..Liebe und Anerkennung bekomme ich mittlerweile im Realen Leben, auch wenn es schleichend Vorwärts geht, es geht Hauptsache nicht Zurück!

Danke fürs Teilen!

Liebe Grüße
Jürgen

PS: Ich lese nicht mehr alles in Foren, weil mir die Zeit dafür fehlt. Und weil mir bewusst wurde das es mir mehr schadet wie gut tut! Von daher habe ich auch garnicht mitbekommen das Du mittlerweile getrennt lebst. Das tut mir wirklich Leid für Dich und ich könnte dazu einiges schreiben da ich es selbst mit gemacht habe.

Gerri
10.04.2008, 12:26
Hallo ihr,
wir haben alle wohl unser Päckchen zu tragen. Um so wichtiger, das gegenseitige Untersützung da ist - Verständnis - und auch mal einfach zuhören können.
Auch die Richtigkeit einer Aussage ist nicht das wichtigste - sondern die Aufrichtigkeit und die persönliche Wahrheit einer Meldung.
Als Spieler neige ich dazu, das, was für mich gut war, auf andere übertragen zu wollen - mit viel Arrangement.
Menschen sind jedoch unterschiedlich - was für den einen gut ist, kann für den anderen ein Fehler sein.
Wir brauchen nicht unbedingt Belehrungen - sondern eher Menschen, die uns zuhören - die Anteil nehmen an dem, was mitgeteilt wird.
Die größte Hilfe ist daher wohl die Einfühlsamkeit. Das ist mir zuteil geworden - durch Kiki -Sternchen - Leilani - Claus und Winnetou. Dafür danke ich Euch.
Besonders zum nachdenken haben mich Kiki und Leilani gebracht, die sehr gefühlsbetont und mit viel Verständnis antworteten.
Danke Euch - ihr seit da - und das ist Hilfe.

Lieben Gruß
Gerri

kiki.69
10.04.2008, 13:31
vielen dank für deine lieben worte.
du hast vollkommen recht, mit dem was du schreibst.
ich bin auch der meinung, das beiträge hier im forum die mit bester absicht geschrieben sind ,nicht der wertung und der massregelung durch andere unterliegen sollten und das meine ich allgemein gültig und nicht weil ich mich persönlich betroffen fühle.
ich mache da nur eine ausnahme und das sind pauschalurteile und beschimpfungen ( wenn du den thread von opfer von spielsucht gelesen hast weisst du was ich meine), die sollte man so nicht hinnehmen.
ich teile auch deine ansicht, das man eigene erfahrungen nicht pauschal auf andere anwenden kann, dazu sind menschen zu individuell.
was für den einen gut und richtig ist, kann für den anderen vollkommen falsch sein. jeder muss seinen eigenen weg finden,alle irrungen und umwege mit eingeschlossen.
was man machen kann ist, seine eigenen erfahrungen teilen.
was der andere daraus macht, das obliegt jedem selbst.
wobei der mitteilende nätürlich,( bis auf einige ausnahmen )hofft, das er hilfestellung leisten kann mit seinem beitrag und wenn es zum nachdenken anregt, hat es schon viel gebracht.
viele liebe grüsse und eine gute zeit kiki

winnetou1
10.04.2008, 17:27
Hallo Gerri,
vielleicht verstehe ich Dein letzten Satz anders wie Du es gemeint hast?! Ich glaube nicht das mich gefühlsbetonte oder verständnisvolle Antworten dort hin gebracht hätten wo ich Heute stehe. Mich haben Ehrliche und Direkte Antworten weiter gebracht.
Ich versuche es mal anhand eines Beispieles zu erklären. Wenn ich nach jedem Rückfall von allen Seiten Verständnis dafür bekommen hätte, dann würde ich wahrscheinlich immer noch weiter Spielen……
Oder wenn meine Partnerin Fremdgegangen währe und als Antwort hätte ich gesagt:“ Schatz da habe ich Verständnis für“! Ich glaube es währe dann nicht das letzte Mal gewesen.:)
Auch negative Antworten kommen vom Herzen und jeder sollte da ruhig mal drüber nachdenken. Denn die Antworten sind nicht Personbezogen sondern Beitragsbezogen………….

Danke fürs Teilen!

Liebe Grüße
Jürgen

winnetou1
10.04.2008, 18:10
Ich noch mal,
Nachtrag: Zum Thema werten oder Bewerten! Mir fällt dazu eine Situation in meinem Forum ein…………vor ein paar Wochen hatte ich eine userin darum gebeten per PN mich in ihren Beiträgen nicht zu bewerten. Im Nachhinein fiel mir auf es ging mir nicht um das bewerten, sondern um das „negativ“ bewerten……………hätte sie mich positiv bewertet, hätte ich 100% mein Mund gehalten. Und ich glaube das ist bei uns allen so, über positive Bewertung beschwert sich keiner.:)
Von daher glaube ich dass viele Süchtige um nicht zu sagen alle mit Kritik oder negativ Bewertung Probleme haben. Und wo kann man das am besten lernen wenn nicht in SHGs oder in Foren?

Danke fürs Teilen!

Liebe Grüße

Gerri
10.04.2008, 18:45
wenn jemand weidwund geschossen ist, ist eine besonder Vorsicht mit Kritik geboten. Fingerspitzengefühl - und Fairness.

winnetou1
10.04.2008, 18:55
Wenn es Dich weiterbringt ist es OK...............

Liebe Grüße
Jürgen

winnetou1
10.04.2008, 19:40
Hallo Gerri,
mir brennt eine Frage auf der Zunge, die ich Dir jetzt stellen möchte ohne Dich anzugreifen! Wenn Du so lieb und nett bist wie Du Dich hier im Forum präsentierst, warum hat sich Deine Frau von Dir getrennt? Warst Du zu Deiner Frau nicht so lieb und nett wie hier? Sorry, aber ich kenne diese zwei Gesichter von mir, und nur aus dem Grunde stelle ich diese Frage……………

Du bringst mich gerade sehr zum Nachdenken und dafür Danke ich Dir............

Liebe Grüße
Jürgen

Micha
10.04.2008, 21:40
Halt halt halt Winnetou
Ich bin hier meistens ein stiller Leser
Aber bitte keinen Streit die sich wieder über 10 Seiten hinziehen
Ich denke mal das hier solche intimen Fragen hier über Private sachen
nix zu suchen haben ,also macht das doch im Chat miteinander aus.

Wir haben doch alle das gleiche Gen im Körper
und ob wir nun trocken sind oder nicht
Ich bitte euch nehmt auch ein wenig Rücksicht auf den anderen
armen Seelen hier
Dir Gerri muss ich sagen wenn ich dich so höre was du alles so im Moment
machst habe ich keine Angst 57 zu werden
Du strahlst für mich jungendliche Frische rüber
ich bin zwar noch ein paar Jahre jünger (mitte 40 ).

Aber auch ich merke das wir hier auf diesen Planeten nur sehr kurzfristig
Ein Gastspiel haben .
Man sollte sich freuen , das man am Leben ist und einigemaßen Gesund ist

Unsere Seele ist halt zerbrechlich ,und die Stimmung ist halt auch wie das Wetter nicht immer gleich
Ich hoffe das das Menschsein und die Menschlichkeit wieder zurückkehrt,

und nicht am Leid der anderen seine eigene
Schwäche zu überdecken .
MFG : Michael

kiki.69
10.04.2008, 21:57
mich nur kopfschüttelnd den ausführungen von micha anschliesse.

liebe grüsse kiki

Gerri
11.04.2008, 02:42
Winnetou -
völlig gleich was du sagst - es geht immer unter der Gürtellinie.
Hast doch einen Kopf zum denken ..oder ?
Außerdem - wir haben uns räumlich getrennt, weil ich für mich selbst verantwortlich sein wollte. Verstehen uns noch immer gut - doch ich komme damit nicht klar - oder noch nicht klar.
Doch liegt darin auch die Chanze sich neu zu erfahren - oder - was auch sein kann - sich total zu trennen.
Nach erneuten Vertrauensmißbrauch (in den Augen meiner Frau), durch meine Rückfälle im letzten Jahr, war das neu aufgebaute Vertrauen weg.
Das tat uns beiden weh - und wir zogen die Reißleine, damit aus einer Lebensliebe nicht letztlich Hass wird.
Diese Zeilen zur Klärung allgemein, damit nicht spekuliert wird.
Ich erlebte mit dieser Frau viele schöne Jahre - und vielleicht kommt eine neue - wenn auch andere - aber trotzdem schöne Zeit für uns zurück.
Ich arbeite an mich - neu - und ich schaffe es wieder - wie ich es schon rückfallsfrei über 7 Jahre schaffte.
Und ein Grund mit für dieses Schaffen - Leilani mal angesprochen _ war die Liebe und Hilfe meiner Frau - die mich liebt (e) trotz meiner Sucht -
aber sich trennen mußte, weil sie durch meine Rückfälle am Ende ihrer Kraft angelangt war.
Ich kann sie nicht hassen - verstehe ihren Schmerz - was mich nicht freimacht, selbst sehr zu leiden - und im Selbstmitleid zeitweise zu zerfliessen.
Auch oft alles schlimmer sehe wie es ist - denn wir haben noch unsere Chance - und ich werde versuchen sie zu nutzen. So ist das....
Ich bin nicht böse.. aber Suchtkrank - und das ist was uns wahnsinnig an Kraft kostete - beiden.
Nur ich bin der Betroffene - und somit auch der Ursächliche für die Situation.
Heute zieht meine Frau um - ich helfe - sie wohnt nicht weit von mir....

Gerri

winnetou1
11.04.2008, 04:34
Guten Morgen Gerri,
dann halt ich mich halt aus Deinen Beiträgen in Zukunft heraus………ich sehe schon das was Du mir geschrieben hast ( ich hätte mich nicht Verändert) ist bei Dir der Fall! Du wünscht weiterhin Streicheleinheiten……………..bitteschön nur nicht von mir! Dann bleibe doch der jammernde Gerri und hindere Dich Selbst am Erwachsen werden…………………

@Micha, sorry mein Beitrag war eine Ernst Gemeinte Frage und sollte nicht zum Auslöser eines Streites genutzt werden………..danke für Dein Hinweis.

@kiki, schön sind Deine Applaus Beiträge gegenüber meine Person, interessiert mich aber nicht wirklich………bist halt Frau.:)


Danke fürs Teilen!

Liebe Grüße
Jürgen

kiki.69
11.04.2008, 08:16
hallo gerri,
ich freue mich ,das du dem leben anscheinend doch noch poitives abgewinnen kannst und nach vone schaust.
das was du über dich und deine frau geschrieben hast, hört sich ja nicht so hoffnungslos an, wie es am anfang schien.
klar ist es schwer, wenn man viele jahre zusammengelebt hat, plötzlich allen zu sein und den anderen , der immer da war nicht mehr ständig in seiner nähe zu wissen.
es kann aber auch ne chance sein, sich ganz neu kennen und lieben zu lernen.
manchmal hilft die distanz und schütz davor sich total aufzureiben und am ende zu hassen.
ich habe einen solchen schritt auch schon in erwägung gezogen, wir wohnen zwar erst seit 1 1/2 jahren zusammen (sind fast 10 jahre zusammen) aber diese zeit war geprägt von der sucht und den damit einhergehenden lügen und enttäuschungen und seit seinem outing(vor 6 monaten) auch von geldsorgen, wegen der vielen schulden.
die daraus entstehenden unzufriedenheit und das immer noch vorhandene misstrauen meinerseits, führen immer häufiger zum streit.
nicht unbedingt gewollt aber man ist dünnhäutig geworden.
Er sieht in allem was ich sage zu dem thema einen vorwurf, es fast unmöglich darüber zu reden, weil er diesen gesprächen auszuweichen versucht , was mich dann natürlich auch auf die palme bringt.
vielleicht wäre etwas distanz hilfreich, wieder zu sich selbst zu finden, wieder
zu erkennen was einem der andere bedeutet und wie man ihn vermisst , wenn er nicht da ist. Der blick darauf ist im moment etwas verschleiert.
ich hoffe das es dir und deiner frau glückt, wie zueinander zufinden und das die wunden wieder heilen, die deine rückfälle bei euch beiden geschlagen haben.

@winnetou du tust mir wirklich leid, mehr hab ich nicht mehr zusagen dazu,
bin ja nur ne frau!


Liebe grüsse kiki

Gerri
11.04.2008, 08:45
Hallo Winnetou,
machs dann gut und wahr.

Hallo Kiki,
jammern - hat er schon recht der Winnetou. Danach ist mir im Moment.
Doch würde ich es hier nicht ehrlich zugeben, würde ich euch alle belügen - wo wäre der Sinn meines Schreibens?
Mir selbst und andere was vormachen - das ist eine Phase die ich innerhalb meiner Suchtkrankheit durchlebte - auch im Anfang der Spielfreiheit - da spielte ich den Harten und Starken - wie es jetzt Winnetou macht.
Ein Stück feststecken im alten Suchtverhalten Winnetou.
Die Zeit liegt hinter mir.
Kann offen sein - über das was ich fühle sprechen - und verstelle mich nicht mehr. Nein, ich bin nicht der Starke und der Helfer - die Positionen waren imAnfang meiner Spielfreiheit meine Gehhilfen.
Hab sie fortgeworfen - und will es mit totaler Offenheit und Ehrlichkeit neu schaffen.
Ich habe was falsch gemacht - sonst wäre es nicht zu den Rückfällen gekommen - ich spielte mir selbst was vor. Stark zu sein, trotz vieler Dinge die da auf mich einströmten.
Da war der Arbeitsplazverlust - die Schmerztherapie - die Krankheit - die Abkapselung gegenüber m einer Frau- ihr nicht wirklich zu sagen, wie sehr ich unten bin. Das hatte zur Folge, das ich weiter nach unten ging..mich immer weniger öffnete. Kreislauf.. den kann ich nur durbrechen, wenn ich eigene Schwächen und Schmerz heraus lasse.
Das ist mir klar geworden. Habe also gelernt - aus meinen Rückfällen - und habe erst ausgelernt, wenn ich gestorben bin.
Kiki - dein Partner muß an sich arbeiten - ernsthaft die Spielsucht angehen.
Nehme dich aus der Verantwortung - lass ihn für sich selbst entscheiden und tun.
Hilf ihn indem du sagst, ich baue auf dich.. Öffne in ihm Verantwortungsbewußtsein. Aber trenne auch SEIN Geld und DEIN Geld rigoros - sonst wird auch für dich das finanzielle Risiko nicht mehr einschätzbar.
Ihr könnt es schaffen Kiki - und auch Leilani - doch schwerer Weg - und viele Enttäuschungen mit Spielkranken.
Wenn ihr diese Enttäuschungen mit einkalkuliert - und nicht sagt, es passiert nie mehr was, dann habt ihr einen Eigenschutz - und die Gefahr das Liebe zerbricht wird geringer.

Lieben Gruß
gerri

winnetou1
11.04.2008, 16:08
Hallo Gerri,
nur zur Info es gibt nicht nur schwarz und weiß…………………nur weil ich zurzeit nichts zum jammern habe, bedeutet es nicht das ich Stark oder Hart währe…………………es gibt auch etwas dazwischen ----Zufriedenheit-----

Gerri
11.04.2008, 17:32
Winnetou -
deine innere Zufriedenheit freut mich - wäre schön. wenn du dieser auch Ausdruck verleihen könntest.
Was interessiere ich dir ? Du hast es doch geschafft und hast auf alles DEINE Antwort.
Viel mehr Zufriedenheit wünsche ich dir noch - soviel, das du sie keinen mehr beweisen willst oder mußt.
Ich bin von Selbstzufriedenheit weit weg - aber nicht von Ehrlichkeit.

Mach es gut - und lebe glücklich und zufrieden - wie ein Märchenprinz.

Gerri

winnetou1
11.04.2008, 17:59
Tut mir Leid Gerri, Du kommst mir vor wie ein Aktiver Zocker…………….Du gönnst anderen nicht die Zufriedenheit und blärrst hierum……………und hoffst auf Zuspruch von Co`s! Du bist und bleibst für mich eine Arme Seele…………………..Sorry für Dich das ich auf Dein gejammere nicht reinfalle………………und ich brauche kein Zuspruch, weder von Dir noch von Co`s...............….und Tschüss! Währe ich Deie Ex, ich würde auch das weite suchen...............

kiki.69
11.04.2008, 23:31
so, jetzt ist schluss, kann man diesen disput mit den unqualifizierten antworten von winnetou mal beenden.
das ist doch unterstes nivea.
was sollen diese beschimpfungen und bemerkungen unter gürtellinie.
von mir kann ich behaupten, das du mich nicht kennst, also kannst du dir auch kein urteil erlauben ob ich co. oder sonst was bin.
warum bist du hier, um zu stänkern und unfrieden zu stiften?
brauchst du das für dein ego.
es hat dich niemand um deine kommentare gebeten.
wenn du irgendwann mal was konstruktives beitragen kannst,dann mach das aber ansonsten las einfach die finger von der tastatur.
du bist ein sehr unangenehmer zeitgenosse.

kiki

mikesch
12.04.2008, 00:47
Hallo Gerri,

zunächst mal eine ganz dicke Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde.

Ich war und bin privat zur Zeit sehr eingespannt und ehrlich gesagt, wußte ich auch nicht genau, was ich Dir hätte schreiben sollen, weil wir das Thema ja auch schon vor einiger Zeit hatten und sich aus Deinem Beitrag für mich ergab, dass sich bislang nichts an Deiner Stimmung geändert hat.

Habe viel an Dich gedacht in der Zeit als Du nicht geschrieben hast und Dich ganz bestimmt nicht vergessen.

Ich bin mir aber auch sicher, dass Du Deinen Tiefpunkt in absehbarer Zeit überwinden wirst. Du hast viel zu viele gute Gedanken als das es anders laufen könnte.

Ich denke, wir werden uns in der nächsten Zeit wieder ein wenig öfter begegnen, so Du es denn möchtest.

Ganz liebe und herzliche Grüße

Marlies

Gerri
12.04.2008, 03:52
Hallo Mikesch,
kein Grund zur Entschuldigung - man kann ja nicht zu allem was sagen. Natürlich möchte ich mich mit dir weiter austauschen - denn deine Beiträge sind überwiegend sehr sachlich und du hast deine Meinung, aber respektierst auch andere Ansichten. Sicher ein Grund, warum sich viele mit dir austauschen mögen... Ein paar Prachtexemplare gibt es überall.
Ja Mikesch - ich war wirklich von der Rolle - und vor ein paar Tagen auf einen absoluten Tiefpunkt. Schlimmer geht´s nimmer - und das ist wirklich so.
Versuche neue Aspekte zu sehen - positive Aspekte - und ganz langsam gelingt es. Ich weiß, das ich spielfrei sein kann - die letzten 10 Wochen gabs kein Zocken - trotz der Trennung. Das ist so, weil ich auch noch Liebe in mir habe - zu meiner Frau - und eigentlich sagt mir mein Gefühl das wir noch Möglichkeiten haben. Also .. ein wenig Abstand von der Finsternis - aber es dauert - und leicht ist es absolut nicht. Doch die Zeit ist mein Verbündeter -
kann mir und ihr beweisen, das ich es wieder schaffe.
Wünsche dir ein schönes Wochenende - gute Laune - und Sonne im Herz.

Lieben Gruß
Rudi

Gerri
12.04.2008, 04:36
Liebe Kiki,
natürlich kann man für sich den Disput beenden. Ignoriere einfach die miesen Unterstellungen. Das hast du gar nicht nötig...ich übrigens auch nicht.

Alles was du schilderst kenne ich irgendwo her. Deine Angst - dein Gefühl auf einen Pulverfaß zu sitzen - und nicht verstehen können, warum ein Spieler spielt. Ähnlich schilderte es auch meine Frau.. und letztlich trennten wir uns nicht weil Gefühle fehlten, sondern weil ich ihre Vertrauensbasis zerstörte.
Ich weiß, es wird wahnsinnig schwer, die wieder aufzubauen. Aber ich werde ernsthaft darum bemüht sein, das Vertrauen zurückkommt.
Wir waren fast 17 Jahre zusammen - und 15 davon waren super - die nimmt uns niemand mehr. Eine Zeit voller aufrichtiger Gefühle und tiefer Liebe.
Hatten auch ähnliche Schicksale. Ihr erster Mann - meine erste Frau - verstarben relativ füh. Auch da konnten wir uns stützen und helfen - und die Situationen für uns war gewiss nicht leicht. Doch wir hatten uns - und ein wahnsinniges vertrauen zueinander.
Als ich sie traf habe ich ohne Probleme aufhören können mit der Zockerei - 3 Jahre lang - sie ahnte damals nicht, das ich ein Spieler bin - lange Zeit nicht, weil ich ja auch lange nicht spielte. Was Liebe so ausmacht...
Doch wie stark eine Sucht werden kann, zeigte sich dann später auch bei mir.
Fühlte mich ja in den ersten 3 Jahren unserer Beziehung als geheilt - und das war natürlich ein großer Fehler - ich tat nichts gegen meine Sucht - dachte es bleibt so einfach.
Spielte - dann nahm ich Hilfe - ging mit ihr gemeinsam in eine SHG - denn auch sie wollte wissen - was ist diese Sucht? Was kann ich tun?
Weitere 7 Jahre ohne Rückfall gelebt.
7 Jahre ... aber dann den gleichen Fehler noch einmal. Wieder zu sicher - wieder zu wenig getan nach 5 Jahren.
Arbeitslosigkeit nach 40 Jahren Berufstätigkeit - auf Grund meines Alters und meines Gesundheitszustandes keine Anstellung mehr als Bauleiter - oder bauleiterähnlichen Beruf. Ausgemustert. Bekam einen Schwerbeschädigten - Ausweis - 60 Prozent und G.
Vielen freut das, bedeutet ja leichte finanzielle Vorteile - ich fühlte diesen Ausweis als Urkunde, das ich beruflich nichts mehr wert bin.
Machte mit 55 einen Taxischein - und fahre seitdem Taxi des Nachts, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Denn für Rente bin ich nicht krank genug- abgelehnt.
Aber er füllt mich nicht aus - dieser Job - läßt auf der anderen Seite aber kaum Zeit sich anders zu orientieren - und da habe ich ohnehin kaum ei´ne Cahnce.
Lang geworden - entschuldige, kam über mich ins reden um dir zu sagen, wenn du wirklich liebst, lohnt es sich vielleicht zu kämpfen.
Doch du solltest Ultimaten stellen - gerade Grenzen ziehen. Aber ultimaten, die du einhalten kannst. Nicht sagen ich gehe - wenn du es nicht wirklich kannst oder willst.
Kiki - ihr habt die Chance auf eine gute Zeit - doch ganz wichtig ist, das er sich wehrt gegen seine Sucht - sich nicht ergibt. Wichtig das er will - nicht so wichtig Rückfälle die geschehen können. Wichtig ist der Wille immer wieder gegen seine Sucht anzugehen - und wichtig ist auch, das er dein Eigentum respektiert - und du nicht Angst haben mußt, das heimlich die Konten fürs Spiel geplündert werden.

Lieben Gruß dir.. bin jetzt müd - Danke für deinen Zuspruch

Rudi

Leilani
12.04.2008, 07:05
Hallo Gerri,

habe den Eindruck, dass du langsam dabei bist, aus deinem tiefen Loch rauszukrabbeln - schön das zu lesen.
Ja, ich weiß, du bist noch nicht draußen, aber vielleicht kannst du ja schon das Licht in der Ferne sehen...

Seit ich gelernt habe ein bisschen lockerer zu lassen, nicht mehr so streng mit mir selbst umgehe sehe ich immer mehr freundliche Leute, Leute die ich auf der Straße treffe, der Tankwart, die Verkäuferin im Supermarkt - nein, stimmt nicht, die an der Kasse sind fast alle griesgrämig ;O) - aber was ich sagen will, es sind oft ganz einfache, kurze Begegnungen die den Tag aufhellen können.
Vielleicht auch ein Mensch, der in dein Taxi einsteigt.

Ich entdecke auch dass Leute, von denen ich dachte, die könnten mich nicht leiden, auf mich zukommen, wenn ich sie nur lasse.
Seltsam wie man auch die positiven Dinge negativ sehen kann, wenn mans nur richtig gut gelernt hat.

Mir wurde von klein auf eingetrichtert, dass ich erstens ohnehin nie einen Mann kriegen werde, weil ich doch viel zu hässlich bin, und zweitens das nichts macht, weil Männer ohnehin scheiße sind.
Tja, erstens hat sich erledigt, denn seit ich mich meinen Blick ein bisschen geöffnet habe stelle ich fest, dass es immer mind. ein oder zwei Männer in meinem Dunstkreis gibt, die Interesse haben, und zweitens war natürlich auch nie wahr.
Ich hab das nur ganz einfach nicht sehen können.
Genauso wie ich all die freundlichen Leute nicht sehen konnte, die Sonne nicht wirklich spüren konnte (außer natürlich wenn sie zu heiß war), und genauso wie ich alles gutgemeinte rigoros abweisen musste.

Gerri, es geht wieder bergauf, und dass deine Frau auszieht bedeutet offensichtlich nicht, wie du anfangs geschrieben hast, dass sie dich fallenlässt, oder?

Weißt du, ich denke, all die Dinge die wir durchmachen - sowohl als Süchtige als auch als Angehörige - die bringen uns dazu, uns mit uns selbst zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.
Mag sein, dass ein "normales" Leben einfacher ist, aber es nimmt vielen Leuten die Chance sich selbst richtig kennen zu lernen, weil man sich nicht unbedingt gut kennen muss, um zufrieden in den Tag zu leben.
Wobei ich mir kein Urteil anmaßen möchte, was davon "besser" ist.

Gerri
13.04.2008, 05:26
Hallo Leilani,
hast recht, bemühe mich aus dem Loch zu krabbeln . Doch den Rand habe ich noch lange nicht erreicht.
Schön. das du auf kleine Freuden des Alltags hinweist, denn die zu erfassen da bin ich zur Zeit weit entfernt.
Es ist mir Hilfe - euer Zuspruch. Wie eine Strickleiter, die in meinen Loch hinabgelassen wird, damit ich daran raufklettern kann.
Klettern muß ich alleine - das kann mir keiner abnehmen -- aber ohne ein Hilfsmittel wäre das rausklettern wollenein sehr schwieriges Unternehmen.
Licht am Horizont - ja. es gibt wieder Phasen wo die Seele leichter wird - und das Licht einer Hoffnung flackert auf. Hoffnung darauf, das es mir gelingt neues Vertrauen zu erlangen.
Meine Frau zog gestern in ihre neue Wohnung - ich zog ja schon vor ein paar Monaten aus. Unsere bisherige Wohnug ist für sie als Alleinverdiener nicht mehr haltbar.Es viel mir schwer - denn mit der geräumten Wohnung wurde fürr mich greifbar, das eine lange schöne Zeit mit meiner Frau zuende ist.
Doch siie kann durch neues - ebenfalls positives - vielleicht ersetzt werden. Daran will ich glauben.
Das mit der Leiter... ich denke, das zählt auch für deinen Partner. Hilfsmittel kannst du ihn an die Handd geben - doch er muß diese auch benutzen - denn er muß nach vorne gehen, wenn für uch die Zukunft glücklich werden soll.
Das wünsche ich Euch - und hoffe sehr, dein Mann bekommt den Schwung wirklich für sich was zu tun.
Übrigens will ich noch sagen, das wir sehr positive Gespräche in der neuen Wohnung hatten - und auch über eine Stunde telefonierten, um uns auszutauschen. Das war was ganz neues - denn wir telefonieren eigentlich beide nicht gern - aber vielleicht gehört so etwas zu den positiven Dingen der Zukunft für uns.
Lieben Gruß Gerri

Leilani
13.04.2008, 06:50
Gerri,
du schreibst Hoffnung auf neues Vertrauen zu erlangen - vertraust du dir denn selbst?
Und wie sehr hängt die positive Zukunft vom Zusammensein mit deiner Frau ab?
Kannst du dir vorstellen, auch ohne sie glücklich zu werden, vielleicht auch mit einer anderen Frau an deiner Seite?
Glücklich und zufrieden zu werden, nur mit dir selbst?

Ich denke momentan, dass mein/unser Zug abgefahren ist.
Da mein Freund mir momentan sehr aus dem Weg geht, und mir sogar ein "Guten Morgen" verweigert, weiß ich nicht, ob er das mit dem Spielen wieder im Griff hat, bzw. ob er weiterhin dagegen ankämpft, aber ich sehe, dass er anscheinend in sein altes Lebensmuster zurückgekehrt ist.
Möchte da jetzt nicht so genau drauf eingehen, aber dieses Muster hatte er in den letzten paar Monaten durchbrochen, nun scheint er wieder da anzusetzen wo er aufgehört hat. Lässt mich vermuten, dass es auch das Spielen mit einschließt.
Er hat glaub ich nicht begriffen, dass es nicht reicht, nur mit dem Spielen aufzuhören, und dass er wohl auch seine Träume vom großen Geld und von Macht und Prestige für ein neues Leben aufgeben muss.
Wie du sagst, er muss schon nach der Leiter greifen und hochklettern.

Du scheinst dich dazu entschlossen zu haben, denn du kannst dich noch an die Sonne erinnern, die da draußen scheint.
Aber bitte ziehe die Möglichkeit in Betracht, dass die Sonne nicht deine Frau ist, sondern du selbst bist die Sonne, du selbst hast die Kraft.
Es ist erstaunlich, was wir Menschen alles leisten können, es ist unglaublich wie weit unsere Kraft tatsächlich noch reicht, an dem Punkt an dem wir sagen "ich kann nicht mehr".
So ein Loch bietet vermeintliche Sicherheit - auch wenn du nicht rauskannst kann auch keiner reinkommen und dir wehtun. Der Schein trügt aber leider.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du diese Kraft in dir finden kannst!

Alles Liebe
Leilani

Gerri
13.04.2008, 18:39
Hallo Leilani,
traurig, das du so negativ berichten mußt.
Der Traum vom großen Geld - und Einfluß - da ist dein Freund nicht der einzigste der als Spieler davon träumt. Besonders Einfluss - das ist etwas was ich als Spieler immmer vehemend gesucht habe .
Einfluß in der Firma - in Entscheidungen - ja auch Einfluß in den Leben der Frau, die ich Liebe.
Begründet sicher auf eine Fehlentwicklung in frühester Kindheit - in der die Persönlichkeit anstatt gefördert, unterdrückt wurde.
Spielsucht ist eine schlimme Suchtkrankheit - und ganz bestimmt gibt es bei jedem Suchtkranken Erlebnisse, die entscheident warén, sich nicht der Norm entsprechend zu entwickeln - oder ist es mittlerweile "normal" süchtig zu sein? Irgendwo hat ja fast jeder eine Sache, ohne die er/sie nicht mehr auskommen mag. Internet - Handy - Kaufsuch - Essstörungen - oder auch den Partner - eine unglaubliche Palette an Süchten, die vorhanden sind. Vielleicht "normal" sich nicht "normal zu entwickeln??
Aber lassen wir dieses gewaltige Thema.
Ganz sicher ist es auch nicht normal ein Forum so zu benutzen wie ich es tue - oder auch manch anderer hier. Doch muß diese Unnormalität ja nicht schlecht sein.
Hoffnung und Vertrauen - neues Selbstvertrauen auch, um es so zu sagen.
Unabhängig davon, wie es mit meiner Beziehung weitergeht ist das nicht.
Doch auch nicht mehr davon total abhängig. Ich muß zu mir finden - nicht nur aufhören zu spelen.Erst dann kann ich sehen, wie es weitergeht. Ob allein - oder mit meiner bisherigen Partnerin - kann ich nicht sagen.
Bin nicht der Mensch der alleine bleiben will - denn ich schätze Gemeinsamkeit sehr. Eine neue Partnerin - das kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen, schließe es aber nicht aus.
Werde mir Lichtpunkte setzen - jeden Tag neu.
Bin dabei mich zu berappeln - habe noch Trauer und Selbstmitleid in mir - doch die wird mit jeden Tag geringer.Respektiere die Entscheidung meiner Partnerin. Dadurch auch möglich, freundschaftlich miteinander umzugehen.
Finde zu mir - aber war an der harten Grenze aufzugeben - einfach alles laufen lassen.
Auf Grund des guten Umganges mit finanziellen Mitteln, kann ich schuldenfrei in die Zukunft blicken - auch das habe ich ihr zu verdanken - habe zwar immer gut verdient - doch als Spielsüchtiger hast du keine Chance gut mit Geld umzugehen - auch das muß wieder - oder erst gelernt werden.
Habe also dieser Frau viel zu verdanken - auch das ich heute Nacht ohne finazielle Sorgen einschlafen kann.
Nicht nur das Vertrauen war entscheident denke ich - sondern auch die Sorge, das ich wenn ich meine Sucht nicht wieder im Griff bekomme, alles vernichte, wofür wir uns so sehr abgestrampelt haben. Ich sehe klar - und es war nicht mangelnde Liebe - sondern Angst um das morgen. Berechtigte Angst.
Ich war mich am bedauern - Job - Krank - usw. - sah mich - verbarg mich im Spiel - und sah nicht ihre Not und Angst.
Sie ging um zu halten, was an Gefühl für mich noch in ihr wohnt.
Danke für´s zuhören Leilani - ganz sicher kann ich dich nicht trösten in anbetracht einer starken Liebe die wie im Erdbeben schwankt - und jeden Moment in sich zusammenfallen kann.
Doch denke an das Licht - worauf du mich aufmerksam gemacht hast - es ist auch für dich da.
Es ist schön, dich hier im Forum zu haben - du gibst sehr viel..danke dafür.

Lieben Gruß
Rudi

Gerri
15.04.2008, 16:23
Viel Gift hier im Forum -
doch freue mich,das es einige gbt, die wirklich bemüht sind, Rat zu geben.
In der Überzahl jedoch sind es Menschen, die selbst nicht Suchtbetroffen sind - also Angehörige.
Haben Spieler eigentlich die Fähigkeit außer sich selbst noch was wahrzunehmen?
Wenn ich an das denke was hier läuft - die Dinge mit denen Angehörige konfrontiert sind... was stimmt nicht in uns, das es so abläuft bei uns?
Auch ich - wenn es mir schlecht geht, bade ich förmlich in meinen Selbstmitleid und sehe andere nicht, die es oft weit schwerer haben als ich.
Das muß mein Ansatzpunkt wohl sein - bewußt zu hören, was andere sagen
mir Gedanken über die Situationen und Gegebenheiten anderer machen und Rückschlüße daraus ziehen. Auf diese Weise Rat und Hilfe zu mir einfließen lassen.
Immer wieder lese ich auf Ratschläge - gutgemeinte - wie schlecht doch der Berater ist - wieviele Fehler er macht - und ohnehin keine Ahnung hat.
Das kann nicht der Sinn eines positiven Austausches sein.
Sondern sich die Perlen eines jeden Schreibens rauspicken wollen und können - es gibt kaum ein Eintrag, der nur falsches sagt - kaum einen, der für jeden richtig ist.
Doch sie sind gut gemeint diese Einträge - die meißten jedenfalls - und wir müßen lernen, das für uns gute in einer Aussage zu finden.
Allen schönen Abend
Gerri

K@rl
21.04.2008, 15:38
Hallo Rudi,

komme seit langem mal wieder dazu ins Forum zu schauen, hatte leider in letzter Zeit wenig Zeit dazu, berufliche und private Veränderungen haben das verhindert.

Nun habe auch ich mal wieder rein geschaut. War eigentlich nicht überrascht, dass hier immer noch so viel "Beinarbeit" geleistet wird.

Habe diesen Tread auch nur kurz überflogen.

Ich höre Dir gene zu und empfinde es auch nicht als gejammere und ich glaube auch nicht, dass es Menschen gibt, die ohne Zuspruch leben können. Mir war und ist Anerkennung noch immer wichtig, aus ihr schöpfe ich die Kraft um weiterhin meinen Weg gehen zu können.

Ich kann Dir an dieser Stelle nur noch mal meine Unterstützung anbieten. Ich hatte Dir dazu ja auch eine Mail über das Forum geschickt, hoffe diese ist angekommen.

Mir(uns) geht es soweit recht gut, nach meinem Rückfall im letzten Jahr hat sich in der Beziehung natürlich einiges geändert, aber wir sind damit klar gekommen. Ich lade meine Probleme und Ängste noch regelmäßig bei einem Therapeuten ab, besuche auch noch die SHG.

Wie gesagt habe ich beruflich neue Aufgaben übernommen, macht zwar nicht mehr so viel Spaß wie vorher, aber das kann man sich ja nicht immer aussuchen. Unsere Kinder verlassen nach und nach das elterliche "Nest", so dass wir im nächsten Monat auch wieder umziehen und uns räumlich verkleinern werden.

Wir waren gerade eine Woche auf einem Segeltoern, hat mal wieder gut getan, sich frischen Wind um die Nase wehen zu lassen.

Ich wünsche Dir alles Gute und das nicht nur aus Dankbarkeit, weil Du mir in schwierigen Situationen auch Zuspruch gegeben hast.

Ich fasse Dich in Gedanken beim Schopf und ziehe Dich etwas heraus aus Deinem Loch, halte Dich fest und lasse auch nicht los.

Lieben Gruß

Karl

Gerri
22.04.2008, 01:04
Hallo Karl,
durch meinen Umzug war ich eine ganze Zeit nicht online - habe also entsprechende Mail nicht erhalten.
Es ist schön, das es dir nun auch wieder besser geht - und sehr gut, das du weiterhin so gut deiner Spur folgst. Ich meine damit die Besuche bei der Therapeutin.
Nun - ich wohne jetzt allein - und die Umstellung ist groß.
Verlorenes Vertrauen durch meine Rückfälle - das war maßgebend für die Trennung. Sie soll ja nur räumlich sein - doch die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Es ist nichts wie es war, nichts wie ich es möchte - und es fängt beim Frühstück an, wenn es niemand interessiert was und wie ich esse.
Und es hört Abends auf..wenn es niemanden interessiert was ich fühle, denke, oder wann ins Bett gehe.
Räumliche Trennung..das sind nicht die Vorstellungen die ich mit meinen Leben verknüpfen kann - doch sie ist da- und wird auch nicht aufgehoben.
Es lohnt sich für die Abstinenz zu kämpfen Karl - denn Situationen wie die meine jetzt sind gewiß nicht erstrebenswert.
Augenscheinlich sind alle für mich da aus der Familie, wenn ich sie brauche.
Die Tatsache ist, das jeder sein Leben führt - und ich das meine.
Gehe in keiner Gruppe mehr - zu keiner Therapie.
Spiele seit über 10 Wochen nicht mehr - es werden mehr Wochen werden. Streitereien im Forum stören mich nicht..geht an mir vorbei.
Früher lebte ich dadurch echte Emotionen , doch bin dem gegenüber gleichgültig geworden.
Doch es gibt Menschen in diesem Forum, die mir nie gleichgültig waren.
Du gehörst dazu - und von den "alten" noch Sternchen, die mit mir schreibt.
Hat sich eben viel verändert - was nicht heißt, das ich den Austausch mit neueren Forumsmitgliedern nicht schätze- im Gegenteil.
Nun, es war ja auch nicht immer leicht mit mir Karl - aber mit welchen Spielsüchtigen ist es schon leicht?
Ich gönne dir und deiner Frau von Herzen neue gute Zeiten - und ein Segelturn ist doch gewiß ein tolles Erlebnis für Dich gewesen.
Dein neuer Job- gewiß wir können es uns nicht aussuchen - aber wenn du den positiv angehen kannst, vielleicht gefällt er dir dann doch noch etwas besser als im Moment.
Ich selbst.. ja klettere aus meinen Loch.. doch Leere in mir - und um mich.
Bin nicht geboren allein zu leben - das habe ich nie gemußtBis bald Karl, habe Dank für dein Angebot - werde es nutzen.

Herzlichst
Rudi

kiki.69
22.04.2008, 07:42
Guten Morgen Gerri und Karl,
heute möchte ich mich auch mal wieder zu Wort melden.
Ich hatte in den letzten Tagen auch sehr wenig Zeit für das Forum.
Ich habe zwar gelesen und war auch im Chat, aber ich hatte keine Muße, meine Gedanken zu sortieren und hier einen Text zu schreiben.
Wir haben es in diesem Monat haben wir es jetzt endlich geschafft, den Dispo bei der Bank abzulösen und die privaten Schulden zurückzuzahlen (von denen ich ja bis Anfang März noch gar nichts wusste). Ich kann nur hoffen, das er mir nicht noch mehr verschwiegen hat. Alles in Allem haben wir in den letzten 5 Monaten also 10000 Euro abgestottert und eigendlich ist das ja ein Grund zum Freuen, aber statt dessen möchte ich mich irgendwo verkriechen. Ich bin müde, ich bin körperlich und mental erschöpft und der Schuldenberg ist erst um ein drittel geschrumpft. Dazu kommt noch, das mein Freund, sich grade wieder auf dem Rückzug befindet, d.h. Er redet nicht, er verzieht sich und grübelt für sich allein.
Wenn ich ihn dann anrufe, heisst es ich komme gleich Kiki , aber das kann unter Umständen Stunden dauern. Genau dieses Verhalten kenne ich aus der Zeit als er noch gespielt hat und ich kann damit einfach nicht umgehen.
Nein, er spielt nicht, das glaube ich nicht, aber es macht mich verrückt.
Er will jetzt doch seine Wohnung verkaufen, eigendlich eine vernünftige Entscheidung, die Schulden wären weg, er könnte sich wieder ein Auto kaufen und wir unser normales Leben wieder aufnehmen. Aber genau diese Entscheidung zieht ihn runter.
Gestern Nacht hat er mich angeschrieen, das er seine Existenz aufgeben und verlieren würde, wenn er das tut und er müsse das erstmal mit sich ausmachen, ob ich das nicht verstehe.
Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Nein tue ich nicht und will ich auch nicht.
Das klingt jetzt vielleicht bockig, aber wir wohnen jetzt seit über einem Jahr zusammen und die Wohnung ist nur noch Lagerhalle für die alten Möbel und Sachen,seiner Eltern, die nicht mit nach Kroatien gegangen sind.
Sie sind halt dort gemeldet wegen ihrer Rente.
Also was ist so schwer daran sich davon zulösen, diese Lagerhalle kostet uns 450 Euro im Monat.
Ausserdem wollen sie jetzt 15000 Euro, statt 5000 Euro von Ihrem Sohn zurück haben, weil er sich für mich und nicht für seine Familie entschieden hat und sie Aufgrund des "Ungehorsams" ihre Schenkung rückgängig machen.
Ich weiss natürlich das, das alles nicht leicht ist für ihn, aber irgendwann muss doch mal Schluss sein und ein glatter Schnitt her.
Ich hab keine Kraft mehr für diesen ständigen Psychoterror und ich habe Angst, das Ihn das Ganze wieder überfordert und wo das hinführt hat man ja gesehen.
Ach, ich weiss auch nicht. Im Moment fällt mir alles ziemlich schwer. Ich bin einfach müde.

Liebe Grüsse Kiki

Gerri
22.04.2008, 09:16
Kiki,
natürlich kannst du nur noch müde sein.
Ich lese deine Zeilen - und ich lese Zeilen einer Angehörigen, die helfen will, aber nicht helfen kann.
Ich bin wirklich traurig und stark berührt über das was du schreibest.
Du lebst mit einen Spieler - und ich sage dir, ich habe das Gefühl, dein Spieler ist total nass. Selbst wenn er im Moment nicht spielt -was ich auf Grund ´der von dir beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten nicht glauben kann.
Fühlst du dich nicht selbst als sein Spielball? Du kämpfst gegen seine Schulden mit allen Mitteln die du hast - unterstützt auch noch seine Eltern die dich nicht so akzeptieren. Die ihn unterstützen - naja - wenn er sich dann gegen dich entscheidet ? Merkwürdige Eltern - denn damit fördern diese seine Sucht - und ein nasser Spieler wird den bequemen Weg gehen, um spielen zu können.
Vor allen Dingen er könnte sich ja befreien aus den Schulden, die du jetzt mitträgst.
Das ist nackte Co-Abhängigkeit, liebe Kiki.
Und das meine ich nicht böse- denn diese Abhängigkeit resoltiert aus von dir empfundener Liebe.
Doch Liebe darf nicht dahin führen, das du dich selbst zerstörst.
Liebe ist was großes- was gutes - und sie soll Freude und Wohlbefinden bringen. Tut sie das nicht mehr, so ist es nur noch der Wunsch nach Liebe, der so handeln lässt.Liebe beinhaltet, den Partner gutes zu wollen. Wo ist seine Liebe?
Bitte Kiki - ich habe nicht Einfluss auf das was du tust. Doch handel für dich.
Kein Mensch ist es wert, sich selbst zu zerstören - das tust du im Moment.
Mir kommen wirklich die Tränen, wenn ich hier lese, was ein Spielkranker da anrichtet - anrichtet unter den Deckmantel vermutlicher Liebe.
Es ist an dir zu ändern. Du kannst nicht den anderen ändern - nur dich selbst.
Dein Schmerz ist lesbar - nicht mehr Liebe - deswegen verändere dich. Beseitige das, was dich so sehr verletzt, dir soviel Schmerz verursacht.
Im Moment kämpfst du gegen Windmühlen - gegen die Auswirkungen seiner Sucht - und gegen die Eltern. Willst du das weiter so?
Du bist allein in einer von dir gewünschten Partnerschaft.
Und ich sehe nicht, wo sich das im Moment ändert. Kampf gegen Windmühlen.
Ziehe die Konsequenz für dich.
Ich weiß, das ist schwer, weil du an die Liebe glaubst.
Doch stelle ihn ein Ultimatum - habe nicht Verständnis für seine Argumente, denn die schützen nur ihn - nicht dich. Und wenn er nicht gemeinsam denkt- was verlierst du, was du noch nicht verloren hast?
Bitte Kiki - du hast viel gelesen hier- nimm dir Hilfe, wenn du es nicht allein schaffst.
Ich sehe keinen Ansatz, das er was ändern will.

Lieben Gruß
Rudi

K@rl
22.04.2008, 09:53
Hallo Kiki,

als ich Deine Zeiilen heute gelesen habe überfiel mich großes Misstrauen. Ich hoffe ich liege falsch, aber mir gehen einige Gedanken nicht aus dem Kopf.

-Warum will Dein Freund die Wohnung nicht verkaufen? Ist vielleicht noch eine Hypothek aufgenommen worden von der Du nichts weißt? Spielt Dein Freund vielleicht gerade mit dem Geld?

-Wollen die Eltern wirklich Geld zurück haben oder versucht dein Freund vielleicht auf diese Art neues Spielgeld zu bekommen?

Bitte sei wachsam, ich kann nachvollziehen, welche "kranken" Ideen ein Spieler hat um sich Spielkapital zu beschaffen. Ich bin auch der Meinung wie Rudi, dass Du nicht an Deine eigenen Grenzen gehen solltest. Ich bin froh und glücklich, dass meine Familie weiterhin zu mir steht, hätte im Nachhinein aber auch verstanden, wenn sie mich fallen gelassen hätte. Nicht jeder ist gleich stark und nicht jeder hat die Kraft und die Ausdauer für einen Kampf, bei dem man nie weiß wie er ausgeht und wann er zu Ende ist. Mach dich nicht selbst "kaputt"

Lieben Gruß Karl

kiki.69
22.04.2008, 11:49
Lieber Gerri , Lieber Karl
vielen Dank für Eure Antworten und dafür das Ihr Euch um mich sorgt.
@karl: Deine Gedanken sind nicht abwegig, auch wenn ein gesunder Mensch so normal nicht denken würde, habe ich das auch schon in Erwägung gezogen, kann Dir aber versichern das es nicht so ist.
Ich habe die totale Kontrolle über seine Finanzen, Kontovollmacht und stehe mit seiner Bank in Kontakt. Er könnte ohne mein Wissen nichts machen, auch keine Hypothek aufnehmen. Sein Gehalt geht auf mein Konto und ich regele auch die Zahlungen.
Zu dem Geld für seine Eltern kann ich Dir sagen läuft die Rückzahlung über hier in Deutschland zu zahlenden Rechnungen, sonst haben Sie noch nichts bekommen und Sie sehen auch ganz unten auf unserer Rangingliste für die Rückzahlung.
Also wollte er das Geld zum Spielen würde er es ja jetzt haben wollen.
Er hat, auch belegt mit Kontoauszügen, im letzten Jahr ca. 5000 Euro von Ihren Konten veruntreut, als sie das merkten haben sie Ihm di Kontovollmacht entzogen.
Sehr misstrauisch war und in ich bei den privaten Schulden bei anderen Spielern, weil ich das nicht kontrollieren kann und er das Geld bar an Sie zurück gezahlt hat.
Ich bin nicht sicher ob es alte oder neue Schulden sind, aber was nutzen Unterstellungen, sie bewirken nur das Gegenteil, also muss ich davon Ausgehen das es stimmt.
Natürlich darf ich nicht über meine Grenzen gehen, aber es ist auch mein Ehrgeiz so schnell wiemöglich alles zu bezahlen, er drängt mich nicht.
Ich hoffe ich konnte Deine Zweifel zerstreuen.
Ich werde mich schon wieder berappeln, ich brauche nur mal ein Päuschen.

Sternchen
22.04.2008, 13:31
Liebe Kiki,

es geht mir wie Gerri und Karl.
Bei diesem Wohnungsverkauf habe ich auch ein schlechtes Gefühl und nicht nur da......
Es steht mir eigentlich nicht zu, Ferndiagnosen zu stellen und das möchte ich auch nicht tun aber
was ich gerne tun möchte, ist Dir meine Gedanken oder besser das Gefühl mitzuteilen, was Deine
Zeilen bei mir bewirken.
Würdest Du tatsächlich glauben können, dass er nicht mehr spielt würdest Du Dich wohl eher nicht
so schlecht fühlen wie Du es gerade tust.
Weißt Du noch, was ich zu Dir gesagt habe?
Man kann nicht einfach von heute auf morgen mit dem Spielen aufhören und sagen ALLES IST GUT.
Es ist auch nicht alles gut, wenn diese Wohnung verkauft wird.
Die Schulden könnten vielleicht getilgt werden und dieses VIELLEICHT ist nach meinem Gefühl ein
sehr grosses Vielleicht.
Denn auch ich habe da ein ganz komisches Gefühl dabei....als ob da eben irgendwas nicht stimmt und da hat Karl ja schon Beispiele genannt, was da so alles nicht stimmen könnte.
Es ist schwierig für mich, einem Menschen der liebt und vertrauen möchte zu sagen, dass er (Du)
achtsam oder besser formuliert verdammt aufpassen muss, nicht über den Tisch gezogen zu werden,
sowohl emotional als auch finanziell.
Ich weiss, dass Du das nicht hören möchtest aber wer will das schon und ich habe bereits gesagt,
dass es mir schwerfällt, Dich so direkt mit meinen Gedanken zu konfrontieren.

Auch mit dem Geld, was zurück gezahlt werden soll....da gehen bei mir alle Alarmglocken los.

Weißt Du was ich in Deinem Beitrag nirgendwo lesen kann?
Ich lese nirgends etwas davon, was Dein Freund TUT.
Ausser Dingen, die Dir weh tun und Dich verletzen.
...und während ich Dir schreibe bin ich sicher, dass Du mir sofort ganz viele schöne Seiten an
ihm aufzählen und mir Erklärungen und Entschuldigungen dafür geben könntest warum das alles
bei ihm so ist und er gewisse Dinge nicht tun kann. Ich würde sie Dir auch glauben aber ich frage Dich was derzeit an Gefühlen überwiegt.

Tue Du etwas, was Dir gut tut und warte nicht darauf, dass das durch ihn kommt.

Übernimm die Veranwtortung dür Dich und Dein Befinden und gib die Verantwortung für Deinen
Freund, die Du schon viel zu sehr übernommen hast, an ihn zurück.

Es tut mir leid.

Sternchen*

kiki.69
22.04.2008, 14:17
Hallo Ihr Lieben, ich habe grade einen langen Text an Gerri geschrieben, voll von Erklärungen, die für Ihn spreche und wieder gelöscht.
Ich werde Euch Antworten, wenn ich Antworten habe.
Wie schon gesagt ich brauch mal ein Päuschen.
Ich werde versuchen am Sonntag Abend mit Ihm zusammen in den Chat zukommen.
Er will nicht alleine. Uhrzeit gebe ich noch durch. Vielleicht habt Ihr ja Zeit.

Liebe Grüsse Kiki

Moonflower
22.04.2008, 21:13
Ich schreibe selten, weil ich immer so schwer die richtigen Worte finde, bzw es schwer finde, die vielen Gedankenfetzen so zu sortieren, daß sie jemand versteht.

Kiki, die Antworten sind so schwer zu finden. Man wird auch nicht unbedingt Antworten auf alle Fragen und Situationen finden.

Ich lese Deine Beiträge und bin skeptisch, will Dich am liebsten schütteln und sagen, vorsicht, ...und andersrum bin ich auch Angehörige und bin mir sicher, daß Haniball im Moment nicht spielt.
Verrückt alles.
Obwohl ich sagen muß, daß es Haniball und mir im Moment gut geht.
Er wird in zwei/drei Wochen seine neue Wohnung beziehen und somit sind natürlich ein paar Probleme für mich aus der Welt, zumindest weiter weg.

Mir fällt auch auf, daß Du immer "wir" schreibst, auch beim bezahlen der Schulden, vielleicht sehe ich es jetzt zu leicht, da wir nicht fest zusammenwohnen, aber Du musst wirklich sehen, daß Du Dich abgrenzt und emotional und finanziell schützt.

Ich kann dich aber so gut verstehen, in einer "normalen" Partnerschaft würde man seinem Partner jederzeit helfen, wenn er in einer Notlage ist. Das finde ich grausam, das kann einen zerreißen.

Somit sehe ich Haniballs Auszug in seine Wohnung auch mit einem weinenden Auge, denn wir verstehen uns gut, das Zusammenleben klappt gut, aber wir wissen beide, es ist im Moment einfach noch besser so.

Kiki, es kann gut sein, daß einer von uns, oder wir beide am Samstag auch im Chat vorbeischauen.

Soweit erstmal...ich muß mihc auch erstmal irgendwie trauen hier auch zu schreiben und nicht nur zu lesen... :-)

Gute Nacht und Gruß,
Moon

Gerri
23.04.2008, 02:35
Hallo Moonflower,
nun - ist Eure Situation ja ähnlich wie ich sie mit meiner Partnerin habe.
Räumliche Trennung - mit der ich so gar nichts anzufangen weiß.
Was hat dich bewogen, dich zu entfernen?
Und welche Auswirkungen hat es auf Eure Beziehung?
Mir selbst ist sehr wichtig mit einen Menschen den ich liebe zusammen zu leben. Sehen wie es ihn geht - dasein wenn was ist - zusammen frühstücken - zusammen reden.
All das ist ja nur noch sporadisch möglich - und von meiner Seite gesehen eine enorme Gefährdung der Beziehung.
Ich bin es nicht gewohnt allein zu sein - war über 35 Jahre immer in einer festen Beziehung- und kann mich wirklich jetzt kaum noch umgewöhnen.
Ich bin Spielsuchtkrank - es ist mir trotzdem gelungen für Familie zu sorgen - auch wenn es sich komisch anhört.
Spielte auch nicht immer - zuletzt war ich 7 Jahre spielfrei - bis ich Rückfälle hatte, die letztlich das Vertrauen kosteten.
Meine Frau war tief gekränkt und enttäuscht - sah aber nicht wie sehr ich selbst unter meinen Rückfällen litt - und alles tun wollte, das so etwas nicht mehr geschieht.
Augenscheinlich war es zu spät..Vertrauen aufgebraucht.
Ich dadurch in einen tiefen Loch gestoßen - und habe es enorm schwer, daraus zu kommen.
Wir sehen uns regelmäßig.doch es ist nicht mehr das Zusammengehörigkeitsgefühl in mir, wie es war. Ob bei ihr - kann ich nicht beantworten. Fühle mich halb gehengelassen - also nichts halbes und nichts ganzes. Eine Situation für mich, die ich nicht für immer erdulden werde.
Denn ich bin ein Mensch der Nähe braucht - und wenn sie diese nicht mehr geben kann, sehe ich auch e inen Verlust an Liebe.
Soviel von einen Betroffenen zur räumlichen Trennung.
Das soll kein Vorwurf sein - es kann ja gut und richtig sein - für mich jedoch
sehe ich das anders.

Lieben Gruß
gerri

mikesch
23.04.2008, 07:45
Guten Morgen,

musste über Eure Beiträge erst mal eine Nacht schlafen. Bitte legt nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Es ist so viel was an Gedanken da ist, so dass mir das Sortieren doch sehr schwer fällt. Also fange ich einfach mal an:

Auch bei mir läuten sämtliche Alarmglocken Kiki. An die Hand nehmen und in den Chat begleiten ist gut und schön und wohl auch richtig. Allerdings wohl nur, wenn Dein Partner auch deshalb mitzieht, weil er es möchte und nicht nur, um sozusagen "Ruhe" vor Dir zu haben bzw. Dich in Sicherheit zu wiegen.

Was mir wirklich aufstößt ist, dass ich keinerlei Initiative von ihm entdecken kann, sondern im Gegenteil Du ganz allein die Last trägst und die volle Verantwortung zu übernehmen versuchst. Wie lange willst Du das noch durchhalten?

Ich möchte doch noch einmal explizit von mir reden: Solange mein Mann mich an die Hand nahm oder mir freie Hand ließ, habe ich alles - wirklich alles genutzt, um ihn in Sicherheit zu wiegen. Gespielt habe ich trotzdem. Noch heute schäme ich mich für die List und Tücke, die ich teilweise angewandt habe. Das hat angefangen mit einem Date bei Freunden, wo ich dann 5 Minuten verbracht habe und die restlichen 5 Stunden in einer Halle. Es ging weiter damit, dass ich Arbeit vorschob, das Auto bei meiner Firma ließ und mit dem Taxi in die Halle gefahren bin. Oder geschäftliche Termine vorgab, die gar nicht da waren. Es ging so weit, dass ich nachts heimlich das Haus verließ, wenn alle fest schliefen. Geld beschaffte ich mir unter anderem indem ich Ausgaben vortäuschte, die es gar nicht gab oder Einnahmen verschwieg, Rechnungen unbezahlt ließ, heimlich Ratenverträge abschloss oder mir Geld lieh unter fadenscheinigen Ausreden.

Jedesmal wenn ich "erwischt wurde" gelobte ich Besserung. Jedesmal fungierte mein Mann als "Nothelfer". Er schaffte es, alles wieder gerade zu biegen und ich machte bei nächster Gelegenheit weiter und spielte, was das Zeug hielt. Ich schaffte es sämtliche vereinbarten Kotrollmechanismen immer wieder zu umgehen. Der Vertrauensverlust wurde größer und die Liebe geriet immer mehr in den Hintergrund.

Als ich endlich aus Eigeninitiative den Absprung aus diesem Teufelskreis wagte, konnte mein Mann es zunächst nicht glauben und er zweifelte, ob ich es denn überhaupt ernst meine. Er vermutete einen neuen Versuch, ihn in Sicherheit zu wiegen und war sehr sehr verletzt. Er war mit seiner Kraft am Ende. Er konnte und wollte unsere Ehe nicht mehr weiter aufrecht erhalten, weil eben auch alle Kontrollmechanismen versagt haben.

Lass es nicht soweit kommen, Kiki. Nicht bei jedem klappen dann noch die Schritte, die uns wieder in ein normales Leben geführt haben:

Nach vielen endlosen Gesprächen haben wir einen entscheidenen Schritt getan: Es gab keine Kontrolle mehr! Es gab nur noch gemeinsame Schritte, auch in Sachen Geld. Und ich gab ihm Gelegenheit jeden meiner Schritte zu Freunden, geschäftlichen Terminen ect. nachvollziehen zu können. Da mein Mann zu diesem Zeitpunkt beruflich unter der Woche nicht zu Hause war, gab ich ihm von allen meiner Aufenthalsorte die ungefähre Zeit und die entsprechende Festnetznummer im voraus. Hat sich etwas unvorhergesehenes ergeben, habe ich es ihm sofort per Telefon mitgeteilt.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für uns Spieler sehe ich darin, Eigenverantwortung für unser Leben zu übernehmen. Und wenn ich mir dann noch die Spezies "Männer" vor Augen halte, für die es meines Erachtens noch viel schwerer ist, sich eingestehen zu müssen, ihr Leben nicht unter Kontrolle zu haben, gleichzeitig Kontrollen hinzunehmen, sich mit einem Taschengeld abzufinden, Mißtrauen zu verbreiten - allein aus dem urzeitlichen Gedanken heraus, das Männer die Ernährer, die Beschützer sind - um nun in den eigenen Augen als Versager dastehen zu müssen. Versager im dreifachen Sinne, einmal das Leben nicht meistern zu können und zum anderen Hilfen annehmen zu müssen und zum dritten sich einer Kontrolle zu unterziehen. Bitte niemand zu persönlich nehmen!!!!!!!!!

Es ist eine Gradwanderung in einer Beziehung - ob nun durch Sucht belastet oder "normal" - eine für jeden Partner gleiche Vertrauensbasis zu schaffen.
Wieviele Beziehungen gibt es, die durch ein- aber auch gegenseitige Kontrollen, welcher Art auch immer kaputtgehen?

Um noch einmal zu Gerri zu kommen: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Deine Partnerin selbst ein Problem zwischen Kontrolle und Übergabe der Eigenverantwortung hat und deshalb diesen Schritt der räumlichen Trennung unternommen, um auch für sich selbst eine Basis zu schaffen.

So, mehr fällt mir zur Zeit nicht ein. Ich hoffe, es kommt einigermaßen rüber, was ich wirklich ausdrücken möchte. Sternchen kann das immer viiiiiiiieeeeeeel besser in kurzen einprägsamen Sätzen.

Marlies

@ Karl Ich freue mich, dass es Dir wieder besser geht!!!!!!!!
@ Moonflower Schön, Dich hier zu lesen!!!!!!!!

und allen nicht namentlich genannten Mitstreitern mal ganz ganz liebe Grüße

Moonflower
23.04.2008, 18:14
@Gerri: ich antworte Dir nachher in dem neuen Thread den Haniball aufgemacht hat.

Gruß, Moon

Gerri
24.04.2008, 10:00
Hallo Mikesch,
es ist schon so, das meine Partnerin die Kontrolle so nicht mehr ausüben wollte. Ich auch bereits die Selbskontrolle und Selbstverantwortung zurück hatte - eben das Vertrauen.
Es ging ja auch über Jahre gut.
Fehler bei uns - ich sprach nicht darüber wie sehr mich die Umstände belasteten.
Arbeitsplatzverlust, Krankheit, Schmerztherapie. Am meißten jedoch als ich meinen Schwerbeschädigtenausweis erhielt - obwohl nur ein Dokument.
Da wußte ich jedoch, das ich sehr große Probleme haben werde je einen Job zu finden, der annähernd dem entsprach, was ich bis dato gemacht habe.
Ich hatte schriftlich - du nicht mehr - so habe ich es gefühlt.
Das war was ich nicht verarbeiten konnte - und das habe ich bis heute nicht. Jedoch erkannt - was mich so sehr zurückwarf.
Das waren Dinge die ich nicht verarbeitete - wo ich einfach von mir gab - das schaffe ich auch noch. Da sprach ich nicht mit Menschen, die es gut meinen - inklusive Partnerin. Sagte mir, hast schon so viel geschafft - das schaffst auch noch. Mußte gar nichts alleine schaffen.
Meine Partnerin war da - doch ich igelte mich ein. Sie war sehr enttäuscht, das ich das mit mir alleine ausmachen wollte - wo es dann letztlich hinführte - das wißt ihr ja.
Rückfälle, verheimlichen und auch Lügen. Wie ganz am Anfang. Das zog sich über 6 Monate hin - und das hat meine Frau sehr verletzt.
Vertrauen aufgebraucht - insbesondere weil wir ja bis dahin wirklich gesprochen haben. Hier war es anders.
Das machte meiner Frau sehr zu schaffen.
Das sie daraufhin die räumliche Trennung wollte - das muß ich mal so sagen - damit hab ich mir dann zusätzlich in den Arsch getreten gefühlt.
Doch akzeptiere das sie für sich so handeln mußte..
doch in mir baut sich die Frage auf..ist das Liebe?
So kommt ein Problem zum anderen - und mit wirklich wohlfühlen ist es nicht.
Auch wenn ich jetzt nicht spiele - ich spüre das ich noch immer gefährdet bin, wenn das Gefühl - ich bin niemanden was wert - nicht bald verschwindet.
Meine Frau versucht auf mich zuzugehen - doch die räumliche Trennung bleibt. Warum geht sie auf mich zu? Aus Pflichtbewußtsein?
Sie setzt einfach Punkte, die mich früher sehr erfreuten - im Moment freue ich mich nicht. Auch nicht über den Besuch eines Musicals.
Schön das bei Dir alles so gut läuft.Gönne es dir sehr.
Du kannst sehr stolz darauf sein, was du bisher erreicht hast.
Lieben Gruß
Rudi

winnetou1
24.04.2008, 10:30
Moin Gerri,
Du bist aber auch ein Jammerlappen.:)
Du hast das Gefühl Du bist niemanden etwas Wert? Liest Du die Antworten auf Deinen Beiträgen? Ich lese dass Du allen außer Winnie sehr viel Wert bist!!!
Du jammerst rum weil Du alleine Frühstücken musst……………………..hast Du auch gejammert als Deine Frau (evt.) 5 Stunden oder mehr alleine sein musste als DU zocken warst?
Du machst Dir Stress weil Du keine Arbeit mehr hast? Wenn ich das richtig gelesen habe bis Du eh bald im Rentenalter………………was ist denn dann angesagt erst Recht zocken?
Hauptsche zocker stehen im Mittelpunkt! Entweder weil sie/er Jahrzehnte trocken sind, oder gerade ein Rückfall hatten, oder keine Arbeit oder weil der Partner/in abgehauen ist…………..*lach*!

Was soll ich denn sagen? Nur eines: „Ich bin mir was WERT“!

winnetou1
24.04.2008, 12:41
Hallo Gerri,
und hab ich das schon irgendwo abgestritten? Früher ein verlogenes und Heute ein Ehrliches…………….
Eine Bitte an Verena diese Beleidigung von Gerri nicht zensieren! Gerri ich danke Dir für diese Gefühlsvolle Antwort! Sagt mir nur ich habe Recht mit meinen Worten………………….

mikesch
25.04.2008, 08:56
Hallo Gerri,

das ist jetzt mal eine Fülle von Themen, die ich in Deinem Beitrag entdecke, die jedes Thema für sich schon allein einen großen eigenen Komplex darstellen und trotzdem alle unverrückbar miteinander verknüpft sind.

Werde mir mal ein Thema rausgreifen: Nicht reden - mit sich selbst ausmachen:

Genau das ist ja etwas, was uns Spieler ausmacht. Wir reden nicht. Wir fressen in uns rein. Wir "verarbeiten in Form von Automatenfüttern" Bloss nicht nachdenken müssen über sich und über veränderte Lebenssituationen. Über schlechte Gefühle, gute Gefühle, Gedankenansätze ganz schnell zu den Akten - in unserem Fall in die Automaten werfen.

Auf Deine persönliche Situation der geänderten Lebensperspektiven gesehen, offensichtlich nicht nur ein Rückfall ins Spielerleben sondern ein Rückfall insgesamt in alte Verhaltensmuster, in alte Strukturen. Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie es einem "normalen" Menschen ergangen wäre, der diesen doch erheblichen Schicksalsschlag hinnehmen muss und nicht den ja verhältnismäßig einfachen Weg in die Sucht, ins Abtauchen kennt so wie wir.
Und ich sehe einige in meinem Umfeld, die ebenfalls wenigstens vorübergehend fast oder sogar ganz daran zerbrochen sind.

Ich möchte jetzt nicht den Eindruck des Verständnisses für die Sucht erwecken - aber es war wohl für Dich der einfachste gangbare Weg mit der neuen Situation umzugehen - wenn eben doch der falsche Weg.

Und ich möchte auch hier noch einmal auf das Thema Männer zurückkommen. Einem Mann fällt es nun mal ungleich schwerer Fehler zuzugeben, Hilfe anzunehmen. Wie muss es einem Mann wie Dir ergehen, der dieses vor Jahren gemacht hat und dessen Selbstwertgefühl danach continuierlich wuchs, es geschafft zu haben und trotzdem wieder der Ernährer, der Beschützer, der Erfolgreiche zu sein und dann nach dem gesundheitlichen Fiasko (blöde ausgedrückt) wieder an der Stelle zu stehen und dieses Gefühl des Nichts wert sein - in dem wir Spieler uns ja suhlen während der nassen Zeit nun auch noch ohne eigenes Zutun haben zu müssen. Ganz fies könnte man auch sagen: wenn denn schon dieses Gefühl, dann doch bitte noch mit so viel Spaß wie möglich. Solche Sachen passieren im Allgemeinen aus dem Bauch heraus.

Weißt Du Gerri, ich finde es klasse, dass Du hier so offen darüber schreibst. Das zeigt zumindest mir, dass Du Dich beschäftigst und das Du wieder aufstehst. Es zeigt mir auch, wie gefährlich wir doch leben und das wir nie so richtig sorglos in den Tag hinein leben können wie viele andere Menschen. Manchmal erweckt das Neid in mir - aber meistens bin ich froh darüber, dass ich doch sehr sensibel mit mir umgehe und auch mit meinen Mitmenschen.

Es ist passiert. Es geht nichts rückgängig zu machen. Aber - Du verarbeitest, Du lernst und Du läßt uns teilhaben.

Dafür kann zumindest ich Dir gar nicht dankbar genug sein.

Ganz liebe herzliche Grüße
Marlies

mikesch
25.04.2008, 09:32
Hallo Gerri,

hab' da noch was in meinen Augen ganz wichtiges vergessen:

Hab' von Männern geredet und möchte uns Frauen auch nicht ganz außen vorlassen.

Frauen sind ja nun immer noch in erster Linie diejenigen, welche die Familien zusammenhalten. Frauen sorgen für den Wohlfühleffekt, halten den Männern den Rücken frei, verstehen sich als Blitzableiter und wollen oft auch so behandelt werden. Mal so ganz kurz und oberflächlich dargestellt.

Ich denke, dass Deiner Frau nicht nur die in einem anderen Beitrag von mir angesprochene Kraft fehlt, sondern das da auch so etwas wie "Versagen" eine Rolle spielt. Alles was sie getan hat, hat nicht ausgereicht, Dich zu sichern in Ihren Augen. Und wie Du ja schon schriebst: Du hast Ihr Dein Vertrauen entzogen. Das muss für Deine Frau ein sehr schwerer Schlag gewesen sein.

Ich denke nach wie vor, diese räumliche aber wohl auch emotionale Trennung ist nicht nur eine Chance für Dich, sondern auch sie möchte sich selbst eine Chance geben. Das ist ihr gutes Recht.

Und ich glaube auch, dass diese Trennung nach wie vor eine sehr große Chance bietet, nach weiterer Entfernung irgendwann einmal wieder eine größere Nähe aufzubauen.

Bei Freunden von mir hat das geklappt, obwohl es keiner mehr im Freundeskreis vermutet hatte. Es hat fast 4 Jahre gedauert. Auch in dieser neu aufgenommenen alten Beziehung ist der Mann Spieler.

Das war mir jetzt doch noch ganz wichtig

Marlies

Gerri
25.04.2008, 14:02
Liebe Marlies,
danke für deine aufmunternden Zeilen.
Gerade der zweite Eintrag- als du über Gefühle meiner Frau sprachst, die sicher in dieser Form da waren, macht mich sehr nachdenklich.
Wir haben die Möglichkeit uns wieder anzunähern - denn noch immer ist es so, das wir Teile des Alltags gemeinsam erledigen.
Z.B. bekam sie heute ihren neuen Schrank - da sie arbeiten mußte, war es selbstverständlich, das ich in ihrer Wohnung war, bis der Schrank stand.Auch die Restzahlung von 800 € in bar tätigte ich. So viel Vertrauen ist jedenfalls immer noch da.
Aber die Verletztheit meiner Frau - ja die war gewaltig - und trotz ihrer mentalen Stärke, konnte sie das nicht einfach beiseite schieben.
Nur - ich muß mich auf mich besinnen - die Chancen ergreifen - und vor allen Dingen sehen, das ich nicht mehr zocke.
Denke schon, das sie aus Entfernung beobachtet - und das sie uns nicht aufgegeben hat. Da bin ich wohl eher der, der zumacht - jedenfalls dann, wenn es mir nicht so gut geht.
Es ist geschehen - es tut weh.
Doch meine Handlung war der Anlass - sie mußte es so tun, um selbst Abstand zu kriegen. Wie sie mir sagte, hat sie das vollzogen, um sich die Liebe zu mir zu bewahren..
Frauen eben - doch anders als Männer.
Bis ein Mann geht, dauert wohl wesentlich länger - aber ich denke, dafür auch entgültiger.
Wir sind im Moment Freunde - kein Hass - keine böse Worte - viel Verständnis.
Aber auch das Gefühl bei mir - es ist anders - wir werden nicht wie erhofft zusammen alt.
Ich denke nicht, das meine Frau ihre Wohnung jetzt einrichtet um nach einiger Zeit erneut mit mir zusammen zu sein.
Es ist auf ALLEINLEBEN EINGERICHTET - und das ist ein Faktor der steht.
Wir haben Enkel und Kinder - die mich wirklich mögen und lieben - ich halte es für möglich, das sie den Kontakt so hält, damit ich mich nicht ganz abwende.
Die Gemeinsamkeit - mit mir auf Feiern zu gehen - was unternehmen - ist nach wie vor vorhanden.
Nur wenn ich von Liebe und Zukunft spreche, lenkt sie ab. Denn sie weiß, das ich anderes möchte als sie.
Werde ihre Wünsche akzeptieren - aber kann wirklich nicht versprechen, das ich bis ins hohe Alter allein bleiben werde.
Allein in einer Wohnung meine ich - denn ich brauche einen Menschen, mit den ich teilen kann - den Alltag - die Sorgen - das Heute.
Ich möchte gerne den alten Zustand wieder - gemeinsam Leben - sie nicht.
Das sind unverrückbare Positionen - von beiden - und von daher habe ich nicht viel Vertrauen in einer gemeinsamen neuen Nähe.
Ich muß mich damit abfinden - aber ganz doll mögen werde ich sie immer - und ein Stück ihrer Liebe bleibt in mir.

Lieben Gruß
Rudi

mikesch
25.04.2008, 15:32
Hallo Gerri,

sei nicht bös' aber das klingt jetzt doch sehr nach verletzter Eitelkeit.
So nach dem Motto, wenn Du mich nur halb willst dann mußt Du eben ganz auf mich verzichten.

Muß nicht so sein - aber war der erste Gedanken als ich Deine neuen Zeilen las. Kann ich auch gut nachvollziehen, war bei dem Mann meiner Bekannten nicht anders in der ersten Zeit. Hat sich dann aber doch gegeben, weil eben die Liebe überwog.

Genau das wünsche ich Euch beiden auch.

Marlies

Gerri
25.04.2008, 16:49
Hallo Mikesch,
nicht böse bin ich.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Genau das denke ich - ganz oder gar nicht.
Wenn ich einen Menschen liebe - dann ganz. Gerade bei den Punkt liegt meine Archillesverse.
Doch ist das verletzte Eitelkeit?
Ist es nicht das, was wir alle von Liebe erwarten? Ganz??
Erwarte ich damit zu viel, das man sich ganz gibt, wenn man wirklich liebt?
Bisher war es so - ganz - total - eine Einheit , auf Gegenseitigkeit.
Ich akzeptiere jedoch das meine Frau das nicht mehr kann - da gibt es verstehen.
Liebe beweist sich auch, den anderen auch das allerbeste zu gönnen, wenn er nicht den gemeinsamen Weg gehen kann - oder nicht mehr gehen kann.
Das tue ich wirklich.
Doch mein Wunsch und meine Selbstverständnis liegt in einer Liebe, die gemeinsam gelebt wird.
Ich muß einfach abwarten, ob ich in Zukunft mit der Situation umgehen kann - aber das beinhaltet schon das ich gewaltig umdenken muß - nein - umfühlen muß.
Kann nicht sagen, ob mir das gelingt - doch ich gebe mir die Möglichkeit das zu erfahren - drehe mich nicht um. Will versuchen, ob es gelingt ,so eine neue Einheit zu werden.
Das hätte ich in früheren Zeiten nicht getan.
Aber mir ist bewußt, wie sehr Sucht Liebe fordert - und sie einfach nicht mehr so konnte.. und sie ist mir nach wie vor in Herz und Seele.

Lieben Gruß
Rudi

Moonflower
25.04.2008, 17:09
Marlies sagte, das Problem der Spieler ist, daß ihr nicht redet. Und von daher finde ich es so klasse, Eure Beiträge hier zu sehen und zu lesen. Denn ob jetzt manchmal im Selbstmitleid gebadet wird, oder vielleicht gejammert - ihr schreibt Eure Gedanken, und das ist die Hauptsache.
Ihr setzt Euch damit auseinander.

Es gibt bestimmt viele Menschen, die Dinge in sich rein Fressen, mit sich selber alleine ausmachen, jedoch haben sie nicht die Folge, daß es in einer Sucht endet.
Vielleicht somit auch die Chance an sich zu arbeiten, das tun viele andere Menschen nicht. Klar, man könnte gerne auf die Sucht verzichten, aber sie ist leider da.

Gerri, ich kann Deine Frau durchaus verstehen, ein paar Probleme sind einfach nicht die Ihren und die kannst nur Du lösen. Somit kann ich die räumliche Trennung nach so viel Verletztheit verstehen.
Und ja, es kann immer noch Liebe sein von ihr.

Du mußt ihr zugestehen, daß sie Dich erstmal nur "halb" haben möchte. Ich denke, daß mußt Du aushalten! Mach nicht den Fehler zu sagen, ganz oder gar nicht.


Ich habe auch Angst, was die Zukunft bringt, in vielleicht ein, zwei Jahren, wenn wir dann doch zusammenziehen wollen. Vielleicht stellen wir in ein paar Monaten fest, daß wir zusammen leben wollen?
Möchte ich das dann?
Wann ist der Punkt zu sagen, ja, der andere tut alles gegen die Sucht und ist "trocken"?
Kann man sich auf eine gemeinsame Wohnung einlassen, deren Miete man nicht alleine zahlen könnte?

Der finanzielle Aspekt spielt bei Deiner Frau bestimmt auch eine Rolle, oder?

So wie Du es beschreibst, hat sie Dich nicht aufgegeben und das Zusammengehörigkeitsgefühl ist noch da.
Das das alles sehr wehtut, das kann ich gut nachfühlen.

Einen lieben Gruß,

Moon

Gerri
28.04.2008, 17:21
Hallo Moonflower,
der punkt das der andere alles tut ist wichtig.
Ob es dann Rückfälle gibt?
Es ist die Frage, wie man dann damit umgeht.
Einkalkulieren ist wohl wichtig - denn Sucht geht nie so ganz.
Das ist das, was meine Frau gesehen hat - und sie war sich so sehr sicher, das wir/ich es geschafft haben. Ich übrigens auch.
Zu sicher.
Líeben Gruß
Gerri

Gerri
30.04.2008, 08:50
Hallo Moonflower,
natürlich - meine Frau kann nicht in Ungewißheit leben - und die Angst das weiteres passiert ist sicher in ihr.
Der Aspekt eine Wohnung zu haben, die sie gegebenenfalls nicht allein finanzieren kann, spielt sicher auch eine wesentliche Rolle.
Sie hat ihr Leben auf die Reihe - und desgleichen erwartet sie auch von mir.
Ich kann es verstehen - und somit auch akzeptieren.
Nur nach all den Jahren tiefster Gemeinsamkeit habe ich meine ureigenen Vorstellungen von Liebe, Treue und Gemeinsamkeit.
Ganz gewiß spielt im Leben meiner Frau kein anderer Mann eine Rolle. Mit Sicherheit möchte sie weiterhin Kontakt und gemeinsame schöne Erlebnisse.
Doch es ist auch wahr, das die sich nicht mehr mir gegenüber so öffnet, wie ich es möchte. Und ob das jemals wieder geschieht?
Habe eher den Eindruck, das Zeit die zwischen uns liegt die Kluft jetzt eher vertieft.
Es ist nicht mehr die Zeit für Zärtlichkeit - und wenn jemand so verletzt wurde wie sie durch meinen Rückfall - ich verstehe es.
Doch Geist und Sinne in mir wollen für mich anderes.
Sie ist enttäuscht - verletzt - auch ich bin es.
Denn in all den Jahren der Gemeinsamkeit - und mit ihren Wissen um Sucht, hätte sie für sich diese Situation enkalkulieren müssen. Wir kennen uns nicht seit gestern. Und auf Grund das ich bewiesen habe, das ich ohne Spiel leben kann mir da eine Brücke bauen können.
Es ist wie es ist - ich akzeptiere - es gibt keinen Streit - aber verletzte Seelen beidseits.
Fühle mich nicht allein - sondern der reale Alltag beweist, das ich alleine bin.
Das ist Sucht - zerstört nicht nur wirtschaftliches - sondern gräbt auch tiefe Spuren in der Seele.
Hoffe das bleibt Euch erspart.

Lieben Gruss
Rudi

Moonflower
30.04.2008, 14:28
Hallo Gerri,

ich habe Deine Geschichte nicht in Erinnerung, wie lange warst Du denn trocken? Kam dann nur ein Rückfall, der jetzt diese räumliche Trennung nach sich zieht?
Klar ist man enttäuscht, wenn es einen Rückfall gibt, aber dann kommt es immer auch noch auf das "wie" an, ob Du es verheimlicht hast, ob Du es gebeichtet hast, etc...

Auch ich habe mit auf meinen Partner eingelassen mit dem Wissen um seine Sucht,... was das aber bedeutet und wie es sich anfühlt, kann man vorher nicht überschauen.
Bei Euch ist es bestimmt etwas anders, da ihr ja eine halbe Ewigkeit zusammenseid und auch lange Zeit der Spielfreiheit.

Ich hoffe sehr, uns bleibt manches erspart, kann man nicht wissen. Aber ich glaube wir schlagen den richtigen Weg ein und es fühlt sich ganz in Ordnung an.

Das Gemeine ist mit Sicherheit auch, daß man sich nach langer Spielfreiheit sicher fühlt, man möchte ja auch nicht immer an das Problem denken. Mal unbeschwert leben. Und das ist gefährlich. Ich beniede Euch Spieler nicht um diese Situation. Denn wie Du schon sagst, Sucht geht nie so ganz.

Soweit erstmal, Moonflower
Genießt die Sonne! :-)

Gerri
01.05.2008, 17:05
Hallo Moonflower,
hoffe ihr hattet einen angenehmen Maifeiertag und konntet Probleme einmal richtig vergessen.
Denn auch das ist sehr wichtig. Das auf Grund einer Suchterkrankung sich nicht Euer Leben zu sehr um diese Krankheit dreht. Diese nicht in den Vordergrund zu haben - also gut Leben zu können - und sie dennoch nicht zu vergessen, ist wohl die Kunst mit Suchtkrankheit umzugehen.
Die richtige Balance zu finden - das ist uns länger gelungen - so sehr, das ich die Suchtkrankheit in mir kaum noch wahrnahm.
Also.. zu meinen Rückfällen. Ich war 3 Jahre ohne Spiel, als ich meine Frau kennenlernte - sie ahnte nicht, das ich suchtkrank bin zu dieser Zeit . Einzig und allein diese Frau zu lieben vermochte es mich vom Spiel fernzuhalten. Ohne das ich dafür wirklich was tun mußte.
Doch mit dem Alltag - der ja zwangsläufig irgendwann in jeder Beziehung kommt - was nichts mit mangelnder Liebe zu tun haben muß - meldete sich auch meine Sucht zurück.
Zusammen gingen wir dieses Problem dann an- Selbsthilfegruppe - Informationen - Gespräche..es half.
War dann über 7 Jahre ohne jeglichen Rückfall, führte eine Selbsthilfegruppe und es ging uns beiden richtig gut - wir lebten - wir liebten. Eine für uns beide wahnsinnig schöne Zeit. Unsere drei Kinder hatten glückliche Eltern, was auch den Kindern sehr gut tat (patchwork..lächel).
Mit meinen Arbeitsplatzverlust als Bauleiter vor knapp 2,5 Jahren kamen Probleme für mich, die ich einfach unterschätzte.
Als ich dann noch zu 60 Prozent schwerbeschädigt bezeichnet wurde..ja.. fühlte ich mich vom Berufsleben ziemlich ausgegliedert,. Es nagte in mir - keine Gespräche mit ihr - wollte nicht zeigen, wie schlecht es mir ging. Und wenn sie es merkte..na dann war es halt nichts.. Kopfschmerzen nur.
Das machte ihr wohl am meißten zu schaffen - mangelndes Vertrauen welches sie dadurch empfand.Aus der Unfähigkeit nicht sprechen zu können - wollen - passierten im letzten Jahr vor unserer räumlichen Trennung immer wieder Rückfälle - zunächst nichts gewlatiges - doch es steigerte sich. Im letzten halben Jahr war ich dann voll drauf.. das ganze Programm. Lügen.Verheimlichen - zurückziehen. Ich verstehe sie - und bin tieftraurig, sie so verletzt zu haben.
Es wird nicht mehr so sein, das wir zusammen wohnen - ein Kapitel Leben wird geschlossen.. mit viel Liebe - großen Emotionen - es tut weh ihn zu schließen.
Doch Hofffnung das wir ein gemeinsames neues Kapitel aufschlagen ist bei beiden da - sprachen eben noch darüber.
Nur - ich muß lernen allein zu leben - etwas was ich nie brauchte - es fällt mir schwer.
Trotz meines Spiels waren wir in der Lage, das jeder eine kleine hübsche Wohnung hat - meine mit Kamin ..Bärenfell muß ich noch kaufen..lach.
Es kann noch was werden - muß die Situation akzeptieren - und vor allen Dingen für mich und gegen meine Sucht neue Motivation finden, denn nur das kann Basis sein.
Es ist nicht leicht - aber ich spiele jetzt über 3 Monate nicht mehr - und irgendwie spüre ich es, das es mir gelingen wird, wieder spielfrei zu leben.
Ich habe gelernt, wie es für mich nicht geht..
und deswegen auch die Ehrlichkeit hier - das ich von meinen Ängsten und Gefühlen spreche - auch wenn die Gefühle manchmal nur Selbstmitleid sind. Auch das muß man anerkennen - und sich eine kurze Zeit erlauben. Aber nur um nach den Tränen festen Schrittes in die neue Richtung zu gehen.
Diese festen Schritte - auch wenn es nur kleine sind - in die neue Richtung, die wünsche ich auch deinen Freund.
Denn - wie du gelesen hast - man kann auch mit einen Spielsuchtkranken glücklich sein - wir waren es lange.
Das wichtigste jedoch .. Ehrlichkeit - und das Vertrauen seine Ängste und Gefühle mitzuteilen - also aufhören den Starken zu spielen - einfach Mensch sein - mit allen Schwächen - und einigen Stärken.
Ich arbeite dran.

Lieben Gruss
Rudi