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gerri1
12.01.2009, 11:29
Wie geht es Euch? Ihr seit so ruhig.
Gerri

K@rl
12.01.2009, 11:41
Hallo Gerri,

hoffe du bist es tatsächlich. Warum hast Du einen neuen Account? Der alte ist doch auch noch aktiv.

Hoffe nicht, dass sich hier jemand hinter deinem Nick versteckt.

Mir geht es sehr gut. Schreib doch mal was du so machst, hast du NRW verlassen?

Gruß Karl

gerri1
12.01.2009, 11:46
Hallo,
will mich mal wieder melden.
Nach meinen Úmzug konnte ich mich nicht mehr einloggen, da Passwort fehlte und es mir auch nicht zugesandt wurde.
So bin ich nun als Gerri1 wieder da - und ich sehe, das es momentan sehr ruhig hier ist.
Ich habe mitbekommen, das es Diskussionen darüber gab, ob Angehörige überhaupt hier schreiben sollten.
Da durch Spielsucht natürlich auch der Angehörige sehr leidet - und praktisch mit im Boot sitzt, ist es unumgänglich.
Mir war und ist die Meinung der Angehörigen sehr wichtig - denn ein Spieler berichtet ja aus meinen Blickwinkel. Das brauche ich wirklich nicht ständig.
Der Blickwinkel eines Nichtabhängingen - jedoch durch die Sucht des Partners ebenfalls Betroffenen ist daher für mich viel wichtiger.
Ich kann nur von anders Denkenden lernen.
Natürlich leide ich unter meiner Sucht - und praktische Hinweise, wie es andere schafften, sind mir nach wie vor wichtig. Doch es ist aus einer Richtung blickend - also so, als wenn ich Scheuklappen vor den Augen hätte.
Ich melde mich als Suchtbetroffener - und bin froh über den Austausch mit nicht Suchtabhängingen.
Wie geht es Euch zur Zeit?
Was macht Charlotte, Karl, Sabiene, Monika, Boomer, Claus, Ziegenbock, Mikesch, Andreasw, Claus und all die anderen, die so viel von sich und damit auch an Hilfe gaben ?
Wäre schön aktuelles von Euch zu erfahren - und natürlich bin auch ich bereit neues von mir zu berichten.
Bis bald
Rudi

Cl@us
12.01.2009, 17:38
Hallo Rudi,
schön von dir wiedr zuhören, ich wünsche Dir und allen anderen hier im Forum alles Gute für 2009.

Ichn bin sehr aktiv in der Spieler Kontaktstelle und freue mich darüber einige an die Selbsthilfe Gruppen heranführen zu können telefonisch und via Internet, das macht mir Freude.

Ansonsten geht es mit gesundheitlich immer besser und geniesse das herrliche Wetter

Gruss

Claus

andreasg
12.01.2009, 20:39
Hallo Rudi,

schön von Dir zu lesen und ich wünsche Dir ein Neues Ankommen in Deiner neuen Wohnung und Gelassenheit in der Veränderung.

Ich selber habe einen 8 wöchigen Klinikaufenthalt im Allgäu erleben dürfen ;Ausgebranntsein und schwere Depressionen - und bin nun dabei meinen Vorruhestand zu regeln. Also ich will mir Freude am Leben gönnen und das meine ich in Unbeschwertheit.

Eine Gute Nacht
Andreas

charlotte
15.01.2009, 11:17
Hallo Gerri

ich bin auch noch da..schreibe wenig..da kaum themen vorhanden sind und von mir nicht wirklich interessantes zu berichten ist momentan. Außer es interssiert euch wie ich die Prombleme ,die ich mit meiner Tochter hatte, regel und versuche zu bereinigen..:-)

lg Charlotte

ps immer noch spielfrei bin *stolz sagen kann*

gerri1
16.01.2009, 07:53
Hallo,
freue mich, das es Euch - mit Ausnahme von Andreas - gut geht.
Charlotte - du kannst ganz bestimmt stolz auf dich sein. Wie lange bist du jetzt Spielfrei? Es müßte doch auch jetzt über 8 Monate sein?
Probleme Charlotte - gleich welcher Art, ist immer gut, wenn man die rausläßt. Wir als Spielsuchtbetroffene haben ja manchmal eine eigene Art damit umzugehen. Wenn es zu viel wird, kann es ja schon mal sein, das wir das mit einer Spielaktion kompensieren wollen. Das kann unbewußt in uns arbeiten. Aus diesen Blickwinkel betrachtet solltest du ruhig von den Problemen mit der Tochter berichten. Manchmal hilftz ja scho zu lesen, was man selbst geschrieben hat.
Für Andreas tut mir leid, das er auch im Anfang des neuen Jahres mit Depressionen zu kämpfen hat. Vielleicht gelingt dir ja wie schon öfters- durchs niederschreiben deiner Gedanken da etwas entgegen zu wirken. Aber auch das reale Tun - wenn irgend möglich - wirkt Depressionen entgegen - wenn man nicht schon innerlich wie gelähmt ist.
Karl - in unserer Spielsucht sind für mich viele Paralellen vorhanden. Es ist relativ selten, das Spieler ihre Sucht so gelebt haben wie wir. Ich sage es mal so wie ich es sehe - uns eine Grenze gesetzt haben, die wir nicht bereit sind zu überschreiten. Das ist für uns zwei wohl so, das wir trotz unserer Sucht der Familie nie das Lebensnotwendige genommen haben. Ich führe das nicht auf eine schwächere Spielsucht zurück - das gibt es nicht - wohl aber darauf, das wir eine wohl ziemlich gleichgezogene Schamgrenze haben, die wir nicht bereit sind zu überschreiten. Denn wenn wir das je tun, verlieren wir wohl die Achtung vor uns selbst - damit verbunden vielleicht sogar den Lebenswillen.Wir kämpfen um unsere Abstinenz - mit viel Kraft in uns - werden aber manchmal zurückgeworfen, weil wir alles mit uns selbst abtun wollen. Vielleicht sollten wir in Zukunft uns Gedanken darüber machen, wie wir uns ein Stück helfen lassen - durch Menschen, die nicht persönlich betroffen sind. Es gibt auch für uns Menschen die uns helfen können - Profies eben, denen wir nicht eigene Stärke und Kraft beweisen brauchen, wie wir es für uns selbst tun. Beweise ich mir nicht selbst meine Stärke, komme ich mir minderwertig vor. Ich denke, das es bei dir ähnlich gelagert ist.
Claus - dir weiterhin viel Erfolg mit deiner Gruppenarbeit. Ohne Menschen wie dich, die sich so sehr arrangieren, sehe vieles in der Suchtbekämpfung und Verarbeitung sehr schlecht aus. Unabhängig davon, ob dabei Fehler gemacht werden oder nicht - ohne die vielen sehr arrangierten Menschen in den Selbsthilfegruppen wäre jeder Spieler und Angehöriger auf sich selbst gestellt.
Auch dieses Forum - oder die Fachstelle - ohne die Arbeit von Selbsthilfegruppen gebe es die nicht.
Es ist zu spüren, das du mit viel persönlichen Arrangement dein Ding innerhalb der Selbsthilfegruppen angehst. Finde ich gut.
Hab nun genug Honig verteilt..lach. Hoffe bald wieder von Euch zu lesen.
Wenn auch spät..allen ein gutes Jahr 2009.

Herzlichst Rudi

K@rl
16.01.2009, 09:48
Hallo Rudi,

auch von meiner Seite Dir ein gesundes und erfolgreiches 2009. Ich hoffe du hast Dich in Bremen gut eingelebt und der neue Job macht Dir Spaß.

Wie schon gesagt geht es mir und meiner Familie recht gut.

Ich bin jetzt auch schon wieder 18 Monate spielfrei, meine Frau verwaltet die Finanzen und das ist auch gut so, bin da jetzt etwas vorsichtiger geworden.

Ich gehe auch regelmäßig in eine SHG, nicht weil ich muss, nein mittlerweile freue ich mich auf die Abende. Du weißt wie skeptisch ich dem Thema SHG gegenüber war.

Ein unerwarteter Geldsegen Ende letzten jahres hat dazu geführt, dass wir endlich schuldenfrei ins neue Jahr starten konnten.

Kann nun auch etwas wieder gut machen, wenn es auch nur im finanziellen Bereich ist. Natürlich wächst bei meinen Familienangehörigen die Angst, dass ich doch irgendwie an die nun vorhandenen "Stillen Reserven" kommen könnte. Kann ich verstehen, kann jetzt auch damit umgehen.

Wir werden uns in diesem jahr auch mal wieder einen Sommerurlaub außerhalb "Balkoniens" leisten können.

In diesem Sinne wünsche ich Dir und allen anderen eine gesunde spielfreie Zeit.

LG Karl

fladi
16.01.2009, 11:40
Hallo K@rl und alle Anderen, hier spricht fladi
in euerem Kreis ein neuer,seit 4Monaten trokener Spieler,da ich ein Laie am Compter binn und nicht weiss wie es alles so geht antworte ich einfach auf Deinen heutigen Beitrag.
Ersteinmal Gratulation zu Deiner jetzigen Situation, von Schuldenfrei werde ich noch Jahre träumen müssen. Zur Zeit sinds so um die 48T. Seit 18 Jahren
spiele ich mit einigen Spielpausen an Automaten.
Am 4.02 begebe ich mich nach Überherrn in die Berus Klinik, wie lange weiss ich noch nicht, bewilligt sind erst mal 6 Wochen.
Hatt jemand mit der Klinik Erfahrung?

Bis später fladi

gerri1
16.01.2009, 11:46
Hallo Karl,
ich freue mich aufrichtig für dich.
Auch mir geht es von Tag zu Tag besser.
Ist zwar nicht leicht einfach eine lange Zeit zu vergessen, doch hab mich damit abgefunden, das ich neue Wege gehe.
Mit meiner Ex verbindet mich noch immer ein freundschaftlicher Umgang.
Schön, das du durch Frau und Familie soviel Zuneigung und Hilfe erfährst.
Ein Zeichen, das du außerhalb der Spielsucht viel richtig gemacht hast.
Auch das du in eine Gruppe gehst, in der du dich wohlfühlst, ist sehr positiv.
Ich wohne nicht direkt in Bremen, sondern in einen Ort nahe bei Bremen mit 18 000 Einwohnern. Sehr ländlich um diesen Ort.
Ich spüre in mir, das auch ich es wieder schaffen werde, spielfrei zu sein - über lange Zeit. Bei mir sind es jetzt auch schon mehr als 10 Monate nach den Rückfall.
Einen netten Gruß auch an deiner Frau..bis auf weiteres Karl ..mach so weiter alter Kumpel.
Lieben Gruß
Rudi

andreasg
16.01.2009, 16:50
Hallo ihr Lieben,

bin zurück von einem erholsamen Nachmittag mit Spaziergang im winterlichen Südost und habe schon mein Haf'l Kaffee genossen. Heute gegt es mir gut.

@gerri,
Rudi, ich glaube , es ist etwas anderes in einer psychosomatischen Klinik über seine Probleme zu reden als sie in der realen Welt anzugehen. Für mich sind das anstehende Behördengänge mit Prüfung meiner Arbeitsfähigkeit. Mittwoch habe ich nach unverbindlicher Empfehlung des Klinikarztes, aber nach Rücksprache mit meinem ambulanten Therapeuten meine Erwerbsminderungsrente eingereicht. Da werden im Antrag Fragen gestellt, bei denen mir eine Gänsehaut nach der anderen runterläuft Auflistung der Zeiten der Erwerbslosigkeit ... (Das beste ist die Frage nach dem Versorgungsausgleich an meine geschiedene Frau - und ob sie noch lebt???) Ich möchte nur schreiben: Ohne die Hilfe und Power aus der Klinik hätte ich das nicht bewältigen können. Daß es mir dabei trübe im Kopf wird, kann ich aber annehmen. Also auch meine Angst vor dem :Was kommt dann? Entscheidend ist aber der Anfang eines Neubeginns - in ruhigere Fahrtwasser.
Bin nach einem guten Gespräch mit meinem Nachbarn Heute wieder gestärkt.

@fladi,
freu Dich auf Deinen Klinikaufenthalt. Jeder Ort, der Dich (und mich) vom Glücksspiel fernhält ist goldrichtig!
Ich habe einmal unter www.klinikbewertungen.de nach Deiner Klinik geschaut.Eine Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln.

Einen schönen spielfreien Abend
Andreas

fladi
16.01.2009, 17:36
Danke für Deine Info, klingt nicht unbedingt berauschend. ich habe mir so einige Klinikberichte angesehen, von saumieß bis total super, doch eines habe ich rausgelesen-wer will nimmt zumindestens wertvolle Erfahrungen für sich mit nach Hause. Ich wollte schon paar mal aufhören aber 18 Jahre stehen nur für Mißerfolg doch damit muss nun Schluss sein. Mein Wille ist wieder mal da.Doch war ich auch nie zuvor so weit unten wie dieses mal.Auch habe ich es noch nie in einem Jahr geschaft, so viele Schulden aufzubauen. aber ich habe viel Hoffnung.
fladi

mikesch
16.01.2009, 19:55
Hallo Andreas,

ich freue mich nen' Keks, wieder von Dir zu lesen. Und auch den Optimismus zu spüren, der aus Deinem Geschriebenen spricht.

Schön, dass es Dir wieder besser geht.

Marlies

mikesch
16.01.2009, 20:01
Hallo Fladi,

ein herzliches Willkommen in diesem Chat, Fladi, auch von mir.

Hab' da gleich mal eine Frage an Dich: Warum ist es Dir so wichtig, ob die Klinik gut oder schlecht bewertet wird?

Grundsätzlich ist es wichtig, dass Du Dir bewußt bist, dort Hilfe zu finden, die Sucht in den Griff zu bekommen. Noch wichtiger - das wichtigste überhaupt - aber ist Dein Wunsch, Dein Wille, Deine eigene Initiative.

Die Klinik kann noch so gut sein - solange Du nicht zu 100 % hinter Dir stehst, wirst Du auf Dauer keinen Erfolg verbuchen können.

Alles Gute und nur die allerbesten Wünsche

Mikesch

fladi
16.01.2009, 21:12
Die Bewertung der Klinik ist mir eigentlich egal aber interessant ist für einen Neuling schon alles.du hast recht mein Wille zählt und der ist vorhanden. Mich intressieren die Erfahrungen von Mitbetroffenen. Z.B mein Antrag zurStationären Aufnahme wurde am 3.11.08 für die Berus Klinik bewilligt. Beim ersten Telefonat wurde mir gesagt, dass ich angeschrieben werde und dann alles weitere mitgeteilt bekomme aber so mit Ende April / Anfang Mai könnte ich rechnen. Nur durch die tolle Unterstützung meiner Betreuerin unserer Suchtberatung wurde mir der 4.02 angeboten.
Ist so was normal?
fladi

andreasg
17.01.2009, 17:19
Hallo ihr Lieben,

@marlies,
schön daß Du wieder aktiv bist, ich hoffe es geht Dir gut und Du kannst Stress - Stress sein lassen und stehst zu Dir. Danke für Dein Feedback. Ich glaube jetzt erst, daß meine Therapie mir wirklich Kraft gegeben hat und ich bin so Neugierig geworden wie es weitergeht. Mein Antrag auf Erwerbsminderungsrente ist gestellt, aus der Klinik hieß es: "Stufenweise Wiedereingliederung über Monate - aber Du wolltest doch sowieso in Rente. Die Krankenkasse sagt: Stufenweise Wiedereingliederung nur - wenn der Arbeitgeber mitmacht. Der hat aber meinen Arbeitsplatz total abgebaut - und kann mich nicht mehr beschäftigen. So also einen Auflösungsvertrag bei der BA stellen, wenn der Betrieb nicht schon Insolvent ist? Das erfordert für mich unverhältnismäßig viel Kraft und Gelassenheit. Ich bin in den 11 Tagen meines wieder Zuhause - seins zwar in kleine Depressionsschübe verfallen , aber immer wieder kommt die Ruhe in der Kraft es anzugehen. Das ist großartig!

Ich wollte noch etwas über Klinikbewertungen schreiben:

@fladi; ich habe von meiner Klinik in Oberstdorf von Mund zu Mund Werbung gehört - preziell sei sie gut für Menschen, die Probleme mit dem Arbeitsleben haben und aussteigen wollen. Ich bin Spieler und ich bin auch Beziehungs - und Leistungssüchtig. Ich definiere mich selber über meine erbrachte Leitung.
Kernpunkt meiner Therapie war mich selber anzunehmen und mich und meinen Körper zu vereinen. Eine harte therapiegeführte Arbeit. Die aber, wenn ich mir Zeit nehme darüber zu meditieren und mich zu besinnen mir neue Facetten in meinem Leben zeigt.
Ich habe die Klinikbewertungen - meiner Klinik - in der von mir eingebrachten Homepage angesehen und ich bin auf "sehr unzufrieden , grottenschlecht bis gefährlich" - bist hin zu "Sehr zufriedenstellend , Therapeutische Gemeinschaft hat mir ein Neues Leben geschenkt" gekommen.
Ich bin zufrieden, also nicht schwarz-weiß, sondern der Goldene Mittelweg.
Es ist doch meine Angelegenheit die Erkenntnisse aus meiner Therapie in mein Leben zu integrieren.
Für Dich Fladi wünsche ich daß es klappt mit dem Termin Anfang Februar. Sehe es doch einfach so: Daß Du vorrangig behandelt wirst ist ein Gesen - werden, ein ernst genommen sein, ein Bild von Annahme und Zuwendung.
Das wünsche ich Dir.

Schöne 24 Stunden
Andreas

charlotte
19.01.2009, 22:39
Hallo Ziegenbock

also ich kann das nachvollziehen was du da schreibst.

Ich habe bei mir auch selber das Gefühl..nicht mein Leben lang mich mit der Spielsucht auseinandersetzten zu müssen..wenn innerlich dazu keine Notwenigkeit besteht..Das kann ja wohl jeder nur für sich entscheiden..und ausprobieren..kann sein..das es Menschen gibt..die das ein Leben lang benötigen..aber auch andere die es anders können..

Rückfälle..kann es mit SHG,, mit Auseinandersetzung..und auch ohne geben..

die eigene Aufmerksamkeit für sich darf man nicht verlieren..
Für sich Sorgen und Verantwortlich mit sich umgehen..nicht verdrängen..usw

Das ist Wichtig ...

Ich wünsche dir auf deinem Weg Alles Liebe und ganz viel Zufriedenheit

lg Charlotte

gerri1
22.01.2009, 20:18
Hallo Charlotte, hallo Ziegenbock,
ich kann nachvollziehen, das die Spielsucht in den Hintergrund gedrängt wird.
Eben rein menschlich, das man das Unangenehme verdrängen will.
Es ist wohl auch gut, wenn sie nicht im Vordergrund bleibt, sobald man sich gesichert fühlt.
Aber das sich gesichert fühlen geht leicht in die Richtung sich zu sicher zu fühlen.
Unter den Motto, ich brauch das Spielen nicht mehr war das auch bei mir geschehen - und selbst nach den ersten Rückfall habe ich es weiterhin verdrängt ..kann ja einfach aufhören.
Man wiegt sich schnell in eine falsche Sicherheit - und bei mir war es so, das ich selbst einen kräftigen Schuß vor den Bug nicht ernst nahm.
Zu sicher??
Redete mir dann ein ich könne jederzeit wieder aufhören - nur tat ich es nicht.Es ging dann soweit, bis ich richtig Schaden angerichtet hatte - und selbst meine langjährige Beziehung zerbrach.
Was ich damit sagen will?
Man wiegt sich schnell in eine falsche Sicherheit und ist davon überzeugt..ich nicht mehr...
Es ist ein Trugschluß, den man erst erkennt, wenn man wieder sehr gelitten hat unter der eigenen Sucht - und andere mit mir.
Ich verstehe was ihr sagen wollt - bestimmt seit ihr auch anders als ich. Was ich aber sagen will, ist das es keine Sicherheit vor einen Rückfall gibt - die einzigste Sicherheit ist schwer auf sich achten und sich keiner Versuchung hingeben. Mit dem Gefühl ich bin sicher geht das wohl nicht...

andreasg
23.01.2009, 09:51
Hallo ihr Lieben,

es ist Vormittags, ich lese mit dem 2. Becher Kaffee meine E - Mails und auch Nachrichten in den Foren. Ich habe Zeit, bin nach dem Klinikaufenthalt noch Krank geschrieben.
In der Klinik hatte ich 3 Mitpatienten, die wie ich betroffen von der Spielsucht sind. Wir teilten uns in der Gruppe miteinander mit und ich erinnere mich gerne an die gemeinsamen Abende.
Meine Kerngebiete der Stationären Therapie waren Erschöpfungsdepressionen, wiederkehrende Soziale Ängste, die Sicht geliebt und gebraucht zu werden und die Sucht, es allen Menschen recht machen zu wollen und sich darin zu verlieren.
Ich denke, ich bin von der Spielsucht, die ich als meine beherrschende Sucht anerkenne - in eine Beziehungs - und Leistungssucht und in eine Co - Abhängigkeit geraten.
Nach meiner erfolgten Therapie, in der ich wirklich gut an mir selber arbeiten konnte, kam ich Zuhause in ein tiefes Loch. Gleich = Abkanzelung von allen Bekannten, Weg in die Isolation, sprich Rechner an, bis in die Nacht unnützliche Seiten geladen , in die Sexsops und Videotheken gelaufen und DVD's geordert - als Konsequenz, es mit mir alleine ausmachen zu wollen.
Ich habe meine Therapiegruppe wieder besucht und Gott sei Dank auch Meetings für Sex - und Beziehungssüchtige Menschen und für Menschen, die unter Co - Abhängigkeit leiden. Nur eben nicht Meetings für Spielsüchtige Menschen. Ich bin Heute Spielfrei und ich freue mich darüber - immer noch und immer wieder. Nur in meiner Abkanzelung (beim öffenen einer Sex - Site öffnete ich das Fenster einer Zocker - Site!!!) erkenne ich nicht den Wert meiner Dialogfähigkeit.
Gestern habe ich einen Spaziergang in meiner Stadt getan und dabei wurde mir deutlich, daß ich früher die Stadt erst nach Imbissstuben, später Kneipen, dann nach Spielstätten und nun nach Videotheken einteile(t)e. Zum Glück befand ich mich in einer Grünanlage als die Tränen kamen. So intensiv, daß ich sie nicht stoppen konnte. Wie damals, Juli 1990 in HH, als die Angst kam, mein Leben lang weiter spielen zu müssen. Damals wurde ich trocken vom Glücksspiel und kann die Trockenheit bis Heute bewahren. Auf dem Spazierweg erinnerte ich mich daran. Und an meine Therapie. Mich im inneren Kern befragen, was ich wirklich will, was ich wirklich brauche,z.B. einen schönen Spazierweg. Später, Zuhause legte ich mich auf das Bett und hörte Klassische Musik und hatte ein Kuscheltier im Arm. Auswirkungen der Therapie. Abends rief ich meine Schwester in England an , sie hat gerade mit Depressionen zu tun.... Trotzdem glaube ich , daß es an der Zeit war, genau gestern Abend, ohne auf die Uhr sehen zu müssen ein Auslandgespräch zu führen. Mit dem Menschen, mit demich die tiefste innere Verbindung habe.Wir sprachen über unsere gemeinsame Zeit im Kinderheim vor 55 Jahren und unsere Einstellung Heute dazu. Und das ist ein Schritt zur Genesung von der Spielsucht. Nicht Zeit und Geld horten - um beides zu verspielen, die eigenen tiefen Gefühle zu ignorieren , sondern Zeit und Geld zu investieren um dort präsent zu sein, wo ich hingehöre.Das heißt auch dort zu sein wo meine kindliche Seele sich hinsehnt Gestern Abend wurde ich wirklich innerlich ruhig und habe nun das Gefühl in mir angekommen zu sein. Ich kann mir Heute das Geschenk von Zuwendungen geben. Aus der Klinik habe ich eine feine Flasche Body - Lotion mitbekommen, die mir ein sehr guter Spieler - Freud geschenkt hat, zu Weihnachten. Heute Morgen massierte ich die Lotion streicheln in meine Haut ein. So komme ich wieder im greauen Hannover mit Lebensfreude an. Eben klingelte es an der Tür. Der Schornsteinfeger. Und das Telefon liegt am Computerschreibtisch. Falls ich wieder in Gedanken komme, ich müsse alles alleine ....
Gemeinsam geht es immer besser.

Schöne 24 Stunden
Andreas

charlotte
24.01.2009, 00:35
Hallo

ich weiß was du meinst,@ gerri und vor was du warnen möchtest und das sit auch sehr berechtigt..doch ich habe zuvor schon oft mal das spielen gelassen und war immer wieder rückfällig geworden..bis ich fast meinen glauben an mich verloren hatte...Ich weiß huete genau..das ich nie wieder spielen gehen darf..nicht ein schritt in diese Richtung..weil ich weiß das es dann um so schlimmer wird..und es eventuell nie mehr daraus finden werde..


Ich weiß das ich den Weg nicht mehr gehen will!! und ich mich anderen wichtigern dingen zuwenden muss...nämlich mir selber...

mir geht es noch nicht gut..trotz spielfreiheit...

ich laufe glaube immer noch davon..und verdränge...bin unfähig anderes Momentan zu aggieren /handeln...

ich isoliere mich immer mehr..und vergetiere mehr als das ich lebe..

aber immer noch besser als spielen zu gehen...

ich hoffe das ich irgendwann in der lage bin auch mich wieder in das Leben zu begeben....müsste eventuell nochmal Therapie machen..aber zur Zeit geht es nicht..bin zu blockiert..es geht nicht wie....wie damals es nicht ging das spielen sein zu lassen..und eines tages ging es doch..

Wie ein Schalter der umgelgegt wird..

das macht mir Hoffnung..das ich das andere auch noch irgend wann gebacken kriege


Spielfreiheit ist nicht alles..das merke ich immer mehr..aaber es ist mehr wie nichts :-)..und ich bin schon auch froh und auch stolz das ich es jetzt soweit einsehen konnte..besser ohne dem Spielen zu leben...

lg Charlotte

gerri1
24.01.2009, 10:19
Liebe Charlotte,
ich erinnere mich gerne, mit welchen Schwung du in deine Spielfreiheit gegangen bist.
Du hast hier andere aus Lethargie oder auch depressiven Stimmungen ziehen können.
Heute schreibst du, du wärest blockiert.
Blockiert Freude an deiner Spielfreiheit zu empfinden?
Wenn das so ist, hat es wohl auch was mit Anerkennung zu tun, die man auf Grund seiner großen Anstrengungen spielfrei zu bleiben bekommen möchte - oder besser ausgedrückt, bekommen muß.
Ein Fehlen von Anerkennung hat zur Folge, das man sich sagt, eigentlich ist es doch egal ob ich zocke oder nicht - es interessiert doch niemanden.
Doch wie bekomme ich die fehlende Anerkennung, wenn z.B. Familie und Partner gar keine Ahnung von meinen Entbehrungen hat ?
Ich sage hier mal bewußt Entbehrungen, ohne Anführungszeichen, weil es für einen Suchtkranken Entbehrungen sind, Sucht nicht nachzugehen. Das wird von mitbetroffenen Partnern kaum erkannt.
Wo hole ich mir also die Anerkennung, die ich brauche?
Es gibt Partnerschaften, wo der Mitbetroffene weiß, was in uns abgeht - aber das sind wenige.
Wer mich länger kennt, der weiß, das ich stets für gemeinsame Gruppenbesuche plädiere, also wo auch der Mitbetroffene willkommen ist.
Die Erfahrungen in einer Gruppe für einen Mitbetroffenen sind nicht ersetzbar, weil er so auch lernt den Spieler zu erkennen.
Aber vom Thema ab.
Eine gute Gruppe, gibt den Einzelnen auch die Anerkennung seiner Leistung trocken zu sein. Die Glückwünsche trocken zu sein - vielleicht ein Kaffeekränzchen für ein Trockengeburtstag.
Das hört sich alles banal an. Doch es ist es nicht. Suchtbetroffene brauchen die Anerkennung ihrer Leistung trocken geblieben zu sein - wie jeder Mensch eine Anerkennung für eine besondere Leistung braucht.
Eine Sucht - Spielsucht zu widerstehen, ist eine besondere Leistung, die gerade im geistig seelischen Bereich viel fordert.
Ja - wir sollten evtl. unseren Partnern mit der Nase draufstossen, das wir diese Anerkennung brauchen, um dauerhaft standzuhalten.
Charlotte - ich will dir und allen anderen die trocken sind hier einmal sagen, das ihr selbst das auch für Euch anerkennen sollt - und wenn es niemand anders tut, Euch dafür belohnen.
Übrigens - ein paar gute Freunde auf ein Eis oder Kaffee einzuladen um den eigenen Trockengeburtstag zu feiern ist vielleicht ein Schritt dahin, andere dahingehend aufmerksam zu machen, das es etwas ganz besonderes ist, Sucht zu widerstehen.
Ich drück dich hier mal ganz herzlich - und sage dir, ich freue mich wirklich, das du deiner Spielsucht soviel Widerstand entgegen setzt.
Ich möchte nicht eine Reihe von Namen nennen - nachher vergesse ich jemand - jedoch ist es wirklich so, das ich echte Freude für Leidensgenossen empfinden kann, die ihren Weg gefunden haben.
Lieben Gruß
Rudi

charlotte
24.01.2009, 13:02
Hallo gerri

nein, da hast du mich falsch interpretiert..

Ich freue mich schon darüber Spielfrei zu sein !!!

Ich bin auch stolz darauf ..aber Annerkennung?? brauch ich die?? vielleicht ein wenig..aber sicher nicht sehr viel und schon gar nicht von Außen. Denn die Außen wissen ja gar nicht was es für mich bedeutet hat und können somit nicht nachvollziehen was ich da für mich geleistet habe.

Nein ich weiß heute..das ich mit dem Spielen vor dem Weggerannt bin was heute noch in mir wirkt...eine gewisse Depression ..hoffnungslosigkeit..Antriebslosikeit...

Ich hoffe das ich so immer weiter leben werde..das auch dies wen die zeit kommt..sich verändern kann und wird..

lg Charlotte

andreasg
24.01.2009, 21:55
Hallo ihr Lieben,

ich freue mich gerade darüber, daß ich nach und nach wieder Zuhause ankomme und die Klinik körperlich von mir ein wenig abrückt. Für die Seele wird sie zu einem Baustein - einem Eckstein bleiben. Im Augenblick empfuinde ich mich als Herr Andreas G... ein Mensch wie Du und Ich.
Bemerkenswert für mich ist, daß der Kontakt zu meinen Schwestern nach dem Klinikaufenthalt intensiver geworden ist - und das ist eine Quelle der Kraft für mich. Weil wir Drei, meine Schwestern und ich uns zusammen gut verstehen und endlich habe ich Nähe zu meiner jüngeren Schwester, die ich Heute besuchte und mir Zeit nahm mich um meinen kleinen Neffen zu kümmern.
Ich schreibe das hier, weil ich Menschen brauche. Das ist mein Credo zur Genesung von der Spielsucht und anderen Abhängigkeiten.
Ich erinnere mich immer und immer wieder an das aufeinander Zugehen und miteinander reden und das Verstehen und verstanden werden, das ich so gut aus Therapie und Selbsthilfe kenne. Und das ich immer wieder so frei üben kann.
Wie schnell wird z.B. mein Computer zum Feind, wenn ich meine Zeit totschlagen will und ein MS - Spiel aufmache oder mich im Web verirre in Sexistische Welten. Die Zielrichtung, ein angenehmer Mensch zu sein und einen guten gepflegten Eigen - und Freundeskontakt zu haben um in das Geschenk körperlicher und Geistiger und Seelischer Nähe Frieden zu finden geschieht in ser Sesivität. Aber, wenn ich ehrlich bin schreibe ich auch einmal gerne einen kleinen Beitrag in die Foren. Auch Schreiben ist für mich mit Lebensfreude verbunden.
Ich bin Heute frei vom Glücksspiel und danke für das Teilen
Andreas

charlotte
24.01.2009, 23:21
Hallo Andreas

ich freue mich mit dir, wegen deiner Fortschritte..dich selber zu finden...und damit nicht mehr nur negatives verbinden musst.

Ich kenne das Gefühl wenn man aus der Geborgenheit der "Käseglocke" eines Klinkikaufendhaltes wieder auf sich gestellt ist.

Es kann sein..das du mit der Umstellung auch zeitweise Probleme haben wirst.

Dann ist Austausch mit anderen Menschen so wichtig....damit man nicht im eigenen Gedankenkreisel stecken bleibt.

Auch so im Leben ist es wichtig..weil der Mensch ist glaube ich nicht dazu geschaffen , auf Dauer für sich allein zu sein..sich zu isolieren..

Dazu ist das Internet sehr nützlich ..vor allem wenn man noch soziale Ängste hat und einem die Begegnung real doch noch sehr schwer fällt. Es sit eine Alternative..die als Notlösung gut ist..jedoch nicht als Norm erstrebenswert.

Ich wünsche dir deshalb Begegnungen mit Menschen..die dich bereichern..

und Kraft und Mut denen zu entgegnen die auf dich negativ wirken...

lg Charlotte