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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Und Wenn Du Ihn Verlässt



Jani
09.02.2009, 20:35
UND WENN DU IHN VERLÄSST,
UND ER ES DANN SCHAFTT,
DANN IST DAS AUCH DEIN VERDIENST,
UND DARAUF KANNST DU STOLZ SEIN.

Ich habe dich immer geliebt, aber ich hatte nie wirklich eine Chance. Ich habe von Anfang an auf verlorenem Posten gekämpft. Ich habe dich nicht an die Sucht verloren, die Sucht war immer stärker, als ich es jemals sein kann. Es ist dein Spiel, bei dem ich nur verlieren kann.

Du hattest 100 Chancen, und du hast dich 101 Mal für das Spiel entschieden. Du hast alles aufs Spiel gesetzt, und ich will, dass du alles verlierst. Ich liebe dich, und deswegen will ich, dass du vor die Hunde gehst. Du sollst so tief sinken und dir soll der Boden unter den Füßen weggerissen werden. Ich will, dass du den letzten Cent verzockst und jede Geldquelle versiegt. Ich will, dass du deine Wohnung verlierst und keiner dir Unterschlupf gewährt. Ich will, dass kein Cent für Essen da ist und keiner ein trockenes Stück Brot gibt. Ich will, dass du einen Zuhörer suchst und keiner mehr hört. Ich will, dass du alles verlierst und erkennst, was du getan hast. Ich will, dass du vor die Hunde gehst. Ich liebe dich unendlich doll und dies ist der letzte Schritt, den ich für dich noch tun kann. Erst wenn du alles verloren hast, dann wirst du erkennen, wofür du deine Sucht am Leben erhalten hast. Ich will stark sein, damit du zurück ins Leben findest. Ich gebe dich auf, damit du dich finden kannst. Es zerreißt mir das Herz und es tut so unendlich weh. Aber meine Liebe zu dir soll so stark sein, dass ich diesen Schritt gehen kann.

Danke euch allen fürs Zuhören. Aber bei diesem letzten Schritt bin ich alleine und ich wünsche mir die Kraft, dies zu Ende zu bringen.

Princess
10.02.2009, 06:25
Eine konsequente Entscheidung. Zu respektieren von jedem der es liest, zu akzeptieren von dem den es betrifft und zu verstehen von jedem klar denkenden Menschen.

Ob es die richtige Entscheidung ist wird die Zukunft zeigen. Bist DU die letzte Station auf des Zockers Weg? Oder trifft er andere Menschen die ihn "unterstützen"? Waren 100 Chancen vielleicht eine zuwenig?

Ich wünsche Dir ( und ihm ) alles Gute. Und auch die Kraft Entscheidungen zu revidieren, wenn das Herz es gebietet.

Tina-Wolke
10.02.2009, 07:33
Hallo,mich haben deine Zeilen sehr erschreckt und ich frage mich wieviel Hass Liebe darin ist.Ich vertehe auch nicht wie man einen Menschen sowas wünschen kann.Mein Schwager starb mit 42 an seiner Alkohlsucht und meine Schwester hatte auch alles verrsucht mit ihm den Alkohohl zu besiegen.Aber um sich und die Kinder zu schützen verlies sie ihn.Sie hatt auch hehofft das es ihn wach machen würde,aber seine Sucht war stärker.Sie war aber immer noch für ihn da aber alles was mit seiner Sucht zu tun hatte lehnte sie ab.Sein Tot war so sinlos und zeigt mir was Sucht anrichtet
Mein Partner hatt damals auch alles verucht mich vom Zocken wekzubekommen aber ich entschied mich eben für das Zocken.Seine Liebe war war nie weg und er sagte mir damals das er sich wünsche das ich einen Weg aus der Sucht finden möge.Die Türe war immer offen und ich bekam auch ein nettes Wort oder mal Brot.Er war der Meinung das das was ich mir selber antuhe schlimm genug für mich sei und er nicht noch nachtretten muss.
Er ist heute stolz auf mich das ich meinen Weg trocken gehe und nimmt es nicht persöhnlich das seine Liebe nicht ausgereicht hatt ,das ich mit dem Zocken aufhören konnte.Wir sind nicht mehr zusammen aber wen wir unz mal treffen können wir auch reeden.Ja das dauert aber das ist machbar.
Ich glaube das du so verzweifelt schreibst weil du so hilflos bist und das mit der Hilflosigkeit kann ich verstehen.Aber manschmal reicht liebe eben nicht aus um jemand zu helfen.Der Suchtkranke muss erst mal verstehen das er hilfe braucht und die auch anehmen.
Ich frage ob du glaubst das du versagt hast ihm zu helfen und warum du so krass schreibst.Ich greife dich hier nicht an und schreibe nur meine Persöhnlichen Gedanken und mein erlebtes auf.Ich wünsche dir Kraft auf deinen Weg und auch deinen Partner aus der Sucht rauszukommen
Alles Gute Von Tina

Nicole_1979
10.02.2009, 08:17
hallo jani,

ich wünsche dir alles gute für diesen schritt und viel glück und durchhaltevermögen.
wer weiß vielleicht wendet sich alles zum guten nicht wie bei tina-wolkes schwager.
aber wichtig für dich wäre es, dein leben zu leben denn ja liebe reicht meistens nicht aus den spieler dazu zu bewegen mit zocken aufzuhören.

ich hoffe, man sieht sich mal wieder im chat, wir haben momentan viel zu tun.
bei unserem sohn hat sich eine entwicklungsstörung gezeigt was im allgemeinen kein problem ist aber der kindergarten hatte der frau von der frühförderstelle gesagt das torsten 3 monate in einer reha war und jetzt versuchen alle (kindergarten und frühförderstelle) aus uns rauszuquetschen weswegen torsten in der reha war.
ich denke es wird nicht lange dauern und ich habe das jungedamt vor der tür. was soll man da sagen ... DANKE der spielsucht.

@tina-wolke:
damit meine ich das jani sich verdrücken soll damit ihr leben nicht aus den fugen gerät. ich finde sie sollte an sich denken und nicht ihre kräfte verschwenden für jemanden der vielleicht "vielleicht" trotz ihrer unterstützung nicht trocken wird.
wielange soll sie es denn versuchen 100 200 300 wieviele male sind genug um zu entscheiden er kann es oder er kann es nicht.

naja, ich wünsche euch alles gute.
danke fürs zu hören
nicole

Kate
10.02.2009, 08:23
Liebe Jani,

es ist ein mutiger Schritt, auf den Du stolz sein kannst. Schließlich steht dahinter der Wunsch, dass es letztendlich auch ihm besser geht - und Du "verzichtest" dafür auf ihn.

Jetzt bist erst einmal Du dran und ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft und alles Liebe auf dieser Welt.

Kate

Tina-Wolke
10.02.2009, 08:34
Hallo Nicole
Ich kann ja verstehen wenn ein Angehöriger nicht mehr kann und nicht mehr will und es leid ist das sein Leben wegen der Suchtkrankheit seines Partners mitzertört wird.Auch ich finde das es richtig ist dan zu gehen den sonst geht man mitunter am ende
Was mich aber so betroffen gemacht hatt waren die harten Worte und dazu und haben mich sehr erschreckt.Ich wurde auch erst wach als alles weg war und konnte dann anfangen meinen Weg zu gehen.Aber ohne die Hilfe der Menschen die an mich glaubten hätte ich wohl nicht die Kraf gehabt das alles zu schaffen.Es geht da nicht um Geldhilfe sondern um zuhören und mir zu zeigen das ich zwar fehler gemacht habe aber auch da wieder rauskomme.Ich muste den Weg gehen aber die Hände waren noch da die mir halt gaben auch daran zu glauben das ich es schaffe.
Ich wünsche den beiden auch alles gute dabei es zu schaffen

Kate
10.02.2009, 12:35
Liebe Tina,

vielleicht zeugen die harten Worte von einem harten Leben?!

Liebe Grüße,
Kate

Ziggy
12.02.2009, 23:39
Hallo Jani,

ich halte deine Entscheidung für nachvollziehbar. Irgendwann hat man einfach einmal zu oft all seine eigene Kraft gegeben, ohne das es half. Irgendwann begreift man, das man der Sucht des Angehörigen/des Geliebten alles entgegensetzen kann, doch das dies nichts bewirkt. ...nichts bewirken kann, wenn der andere seine Sucht weiterlebt, nicht akzeptieren kann/will und daher sein Leben nicht selbst in die Hand nehmen kann. Früher oder später erkennt man, das man selbst abhängig ist, davon, ob der andere sich entscheidet seine Sucht zu akzeptieren und sein Leben dann zu ändern. Man kann diese Entscheidung selbst nicht herbeiführen. Man kann nur die Entscheidung fordern: "ich oder deine Sucht". Hat man dieses "Ultimatum" gestellt und ist die Frist zu antworten abgelaufen, dann muss man selbst die Konsequnzen ziehen, wenn es der andere nicht tut. Man kann ja nicht ewig darauf warten, das der andere sein Leben endlich auf die Kette bringt, damit endlich eine Basis hergestellt wird um eine Partnerschaft führen zu können.

Deine harten Worte verraten deine Verletztheit. Aber ich glaube deinen Worten ihre Ehrlichkeit. Du bist bis hierher gegangen und forderst nun eine Basis ein um die Beziehung weiterführen zu können. Du praktizierst Konsequenz. Wenn er das jetzt nicht erkennt, erkennt er nicht, das er sich als süchtiger auch entscheiden kann. Ja, ER kann entscheiden, entscheiden, ob er lieber nichts verändert, oder endlich für sich konsequent sein will und seine Sucht eingesteht. Als erster Schritt um zu genesen.
Da deine Entscheidung zur Trennung sich hier jedoch abzeichnet, gehe ich mal davon aus, du hast ihn bereits vor die Frage "Ich oder deine Sucht" gestellt.
Und genau diese Frage zu stellen, ist alles was du tun kannst.
Damit stellst du seine aktuelle Lebensführung in Frage. Wenn er dies nicht zum Anlass nimmt, sich endlich einmal ehrlich mit seinem Leben auseinanderzusetzen, seine Sucht zu erkennen und dann die logische Schlussfolgerung zu ziehen, dann kannst du nichts weiter für ihn tun. Wenn er sich dann nicht für sein Leben entscheidet, entzieht er eurer Beziehung die Grundlage. Du bist diejenige, die dies momentan erkennt und einfordert.

Fordere, solange du noch Herrin über dein eigenes Leben bist. Tritt er dir jetzt nicht den Beweis an, etwas für sich zu tun zu wollen, erkennt er nicht, das sein Leben und euer gemeinsames Leben nur eine Chance hat, wenn ER sein Leben endlich wieder in die Hand nimmt, dann hast du all dein Pulver verschossen. Dann kannst du nur gehen...

Kein leichter Schritt, aber für dich notwendig. Dein Leben sollte für dich an erster Stelle stehen und zwar dein Recht auf ein gutes, ehrliches und glückliches Leben. Nicht das dahinvegetieren an der Seite eines Spielers, der aufgrund seiner Sucht, keine Rücksichten nimmt. Der ein verantwortungsloses Leben führt, dem jedoch eine letzte Verantwortung bleibt: sich für sein Leben zu entscheiden.

Ich könnte mit keinem Menschen zusammenleben, der sein Leben (in einem ganz essentiellen Punkt) nicht im Griff hat, es sei denn er beweist mir, dass er sich entschieden hat und macht die ersten Schritte.

Kommt hier kein deutliches und glaubhaftes Signal, dann geh!

Und dann hast du dir nichts vorzuwerfen, rein gar nichts. Du hast ihm dann nur eins eindringlich vor Augen geführt: es ist seine Entscheidung.

Vielleicht erkennt er es, vielleicht bis du die einzige, die ihm damit vorlebt, wie man selbstbestimmt lebt und setzt deine Lebensführung in krasse Opposition zu seinem Leben in Abhängikeit. Vielleicht ist das der Punkt an dem er endlich begreift, das er etwas ändern muss, damit er dich weiterhin verdient?

Du hast ein Recht auf ein glückliches Leben, nicht auf das Leben einer Leidensgenossin, die vielleicht irgendwann zur Co-Abhängigen mutiert.
Und wenn er nichts dafür tut, das du ein glückliches Leben führen kannst, dann verdient er deine Liebe nicht.

Wenn du die Konsequenz ziehst und dich trennst, dann sei ruhig traurig, aber sei dir bewusst, das du für dich das richtige tust. Wenn er es auch täte, hättet ihr eine gemeinsame Zukunft...

Alles liebe für deine Zukunft und
toi toi toi
Ziggy

Ziggy
13.02.2009, 00:37
Hmmm, harte Worte hin oder her,

aber ich lese es eher als eine Art "offener Brief" an einen geliebten, abhängigen Menschen...
Nichts was darin gewünscht/prognostiziert wird, tritt nicht auch von ganz alleine so, oder so ähnlich ein, wenn die Spielsucht in ihrem Teufelskreis nicht -irgendwie- unterbrochen wird.
Ja, gut, einem Spieler solche "Wünsche" mit auf seinen weiteren Lebensweg zu geben muss nicht sein. (Das wäre auch schlichtweg überflüssig, denn es tritt ohnehin ein, ob man es ihm wünscht, oder nicht)
Aber so lese ich es auch nicht, ich lese es als deutliche, ungeschminkte Wahrheit, vor der ein aktiver Zocker nur allzugerne seine sämtlichen Sinne verschließt. Ich lese darin die Hoffnung mit harten, deutlichen Worten zu ihm durchzudringen, damit er seine Situation erkennt, annimmt. Damit er vielleicht einen ersten Schritt tut, ihm seine Situation vor Augen zu führen.

Und ja, ich habe solche Worte, solche Prognosen, in ähnlicher Weise auch zu hören bekommen. Aber sie erreichten mich auch genau an dem Punkt, an dem sie eine Chance hatten Wirkung zu zeigen um mir meine damalige Lebenssituation klar werden zu lassen, die ich Jahre lang verdrängt hatte...

Janis Zocker ist ja nicht hier, aber wäre er es und würde sich auf eine Kommunikation hier einlassen, ich denke, ich würde nur desshalb etwas weniger ungeschminkte Worte wählen, weil ich nicht Jahre lang mit ihm gelebt habe und daher auch nicht persönlich verletzt wurde. Doch ich würde auch nicht um den heißen Brei herumreden, das hilft bestimmt keinem Zocker. Ausserdem ist er doch selbst Meister im "schönreden".

Gute Nacht,
Ziggy

Kate
13.02.2009, 14:42
Und - um das Ziggys in meinen Augen richtig gewählten Worten hinzuzufügen - man darf bei Jani nicht vergessen, dass sie mit einem dicken Knall in der Realität gelandet ist, nachdem sie einige Jahre (!) nichts von der Sucht gewusst hat. Ich kann verstehen, dass man diese Beziehung in Frage stellen muss - vielleicht mehr als wir, die bewusst mit einem Spieler zusammenleben.

Kate

Jani
13.02.2009, 20:44
Hallo,

vor fast zwei Wochen war ich hier zum ersten Mal und heute bin ich hier zum letzten Mal. Ich möchte Danke sagen an alle, die für mich da waren. Danke sagen an alle, die auf meine Geschichte geantwortet haben. Danke an alle, die ich im Chat getroffen habe. Ob Spieler oder Spielerin oder ob Angehörige oder Angehöriger, danke. Eure Geschichten haben mich sehr bewegt, traurig gemacht, mir Hoffnung gegeben. Ich habe hier Hilfe und Antworten gefunden. Ich habe die für mich richtige Entscheidung getroffen und es geht mir gut dabei. Ich habe hier sehr oft die Worte gehört, wenn der Spieler seine Sucht nicht erkennt und sein Problem nicht sieht, wenn er denkt, er schafft es alleine, dann hat er sein Problem noch nicht verstanden und wird keine Hilfe suchen und die Hilfe, die ihm angeboten wird auch nicht annehmen. Mein Spieler gehört zu diesen Menschen. Ich sage bewusst "Mein Spieler", denn ich möchte ihn nicht radikal aus meinem Leben streichen und schon garnicht aus meiner Erinnerung. Wir hatten schöne Zeiten, sehr schöne Zeiten. Ich weiß nur, dass ich ihm nicht helfen kann, nicht wenn ich bleibe. Ich weiß nicht, ob es das Schicksal (eigentlich glaube ich nicht daran) zulässt oder dafür sorgt, dass unsere Wege sich noch einmal kreuzen. Es war aber schon einmal so. Ich weiß nicht, ob es nicht sogar irgendwann einen Neustart geben kann. Einen Neustart mit all dem Wissen und der Einsicht? Ich weiß es nicht. Aber wer kann dem Schicksal schon in die Karten gucken oder in die Zukunft sehen?! Ich werde es nicht darauf anlegen. Ich bin heute den letzten Schritt in „unserem“ Leben gegangen. Es war schlimm als ich es sagte, aber danach war die Erleichterung und der Stolz auf mich selbst um so größer. Ich bin Ich und das bleibe ich auch. Ich kann niemanden lieben, der sich selber nicht liebt, sondern der das Spiel liebt. Ich bin stolz auf mich und ich sage das mit einem Lächeln auf den Lippen. Ja, ganz ehrlich, es ist hart, aber es tut gut.

Meine harten Worte am Anfang dieses Themas waren ein Brief, ja. Ein Brief der niemals abgeschickt wurde an den Menschen, für den die Worte bestimmt waren. Denn hier habt Ihr alle ihn gelesen und aus harten Worten für einen Spieler wurden heilsame Worte für mich. Ich liebe meinen Spieler immer noch, aber vielleicht kann ihm diese Endgültigkeit helfen wieder Ordnung in sein Leben zu bekommen. Es wäre sonst ein Spiel, dass ich nicht gewinnen könnte. Denn es ist ein Gegner, dem um so vieles mehr Macht gewährt wird.

Frank, ich möchte Dir hier die Worte sagen, die ich mir im Gespräch mit Dir nicht eingestehen konnte und die meine tiefste Hoffnung aber auch meine größte Angst wiederspiegeln. Ich wünsche Dir die unendliche Kraft es zu schaffen. Kraft für den Weg aus der Sucht. Kraft und Hoffnung für die Zukunft. Kraft die Menschen zu lieben, die dich so lieben. Ich wünsche Dir alles Gute dieser Welt. Ich hoffe, dass ich dir genug bedeutet habe und dass ich vorerst Deine Endstation war, und dass es ab hier nicht mehr weiter geht. Ich hoffe, dass du an dieser Kreuzung den richtigen Weg findest für Dich. Ich liebe Dich und deshalb lasse ich Dich gehen. Ich will, dass du ins Leben zurück findest. Auf ein glückliches, ehrliches und zufriedenes Leben, nicht als Spieler und nicht an der Seite eines Spielers.

Janine

Nicole_1979
14.02.2009, 18:15
hallo jani,

ich war lange zeit mal wieder nicht online. :-)

auch wenn du nicht mehr vorbeischaust ...... schreibe ich dir.

dann sage ich mal tschüssssssssssss und wünsche dir alles erdenklich gute.

ich habe es sehr genossen mit dir im chat zu quatschen, schade das wir uns nicht mehr treffen.

liebe grüße
nicole

ole79
17.02.2009, 19:43
Liebe ist nicht Romantik oder Leidenschaft. Liebe ist ein Zustand der Gnade. Man erfährt sie, wenn man die absolute Wahrheit über den anderen akzeptiert,
sowohl seine schlechten, als auch seine guten Seiten.
Und wenn der andere dies ebenso einem selbst gegenüber tut und man feststellt, das man immernoch sein Leben mit ihm teilen möchte.
Wenn man vom anderen die Schlimmen Dinge weiß, und ihn trotzdem mit Leib und Seele will, und weiß, das es dem anderen genauso geht vermittelt es einem ein Gefühl von Stärke und Sicherheit.
Und wenn man dieses Stadium erreicht hat,
sind Romantik und Leidenschaft nicht mehr glühend und heftig, sondern unverwüstlich und ewig.
Dieser Zustand besteht bis einer stirbt.

sheepyi
17.02.2009, 20:57
ole,hallo!
das hast du schön gesagt.
aber den andern akteptieren...mit den guten und den bösen seiten....
schließt das auch verletzungen und enttäuschungen mit ein?

ich glaube nicht.

jeder mensch hat eine grenze.

und wie sieht das aus wenn das immerwährende annehmen auch der bösen seiten dem geliebten partner nicht HILFT?

du hast die reine seite der LIEBE beleuchtet.das hast du gut beschrieben.
wir reden hier aber über die liebe zu einem süchtigen.

lieben gruß
regina

ole79
17.02.2009, 21:19
also ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das die Liebe zwei Seiten hat. Es heißt schließlich "In guten wie in schlechten Zeiten". Und die Sucht gehört nunmal zu den schlechten Zeiten. Sicher, man mnuß sich bewußt sein, das man einen Süchtigen liebt, aber wenn man das aus der Sicht des Süchtigen sieht, sollte man bedenken, das der Süchtige, der sich seine Sucht eingesteht und um Hilfe bittet doch auch eine Chance bekommen soll, diese Hilfe zu bekommen. Und ich glaube das die Liebe des EINEN Menschen ein wichtiger Beitrag zu dieser Hilfe ist. Eine Therapie ist die eine Seite, aber Liebe und Unterstützung des EINEN Menschen, der einen liebt, ist sicher genauso wichtig. Sonst besteht sicher die Gefaht, das der Süpchtige in den Gedanken fällt "für wen sollte ich das sonst alles durchstehen?"
Es ist sicher leichter, wenn man geliebt wird und einem dabei geholfen wird.

Nicole_1979
17.02.2009, 21:34
hallo ole,

ich weiß ja nicht wie es bei dir ist.
aber mein mann hat einige chancen bekommen. nach der wievielten ist es deiner meinung nach in ordnung den süchtigen zu verlassen??

lg
nicole

ole79
17.02.2009, 21:50
Hallo Nicole,

wenn ich das wüßte...
Die Frage, die sich mir aber stellt ist die...
Wenn der Süchtige seine Sucht nach Langer Zeit selbst eingesehen hat, sollte er dann nicht DIE Chane bekommen?
Wenn er selbst um die Hilfe bittet und auf die Hilfe hofft, sollte er dann allein stehen gelassen werden?

LG Ole

Nicole_1979
17.02.2009, 22:15
hi,

doch ja.
auch wenn er sein problem kennt und hilfe will diese aber nicht 100 %tig durchzieht weil er nach einer LZT doch wieder denkt er schaft es alleine und dann und wieder mal zocken geht.
dann sollte er alleine dastehen.
es geht ja nicht darum ihn alleine zu lassen sondern es geht darum das der angehörige sich irgendwann schützen muss.

ich würde jedem angehörigen raten den spieler zu verlassen, besonders wenn sie/er jung, unabhängig und der spieler sein problem nicht einsieht.

ja irgendwann hat der spieler seine chancen vertan.
leider sieht es in der realität anders aus, denn viele angehörige verlassen ihre spieler nicht weil noch ein rattenschwanz dranhängt.

lg
nicole

ole79
17.02.2009, 22:33
und wenn er/sie die Hilfe annimmt und es entgegen deiner Meinung durchzieht, und zwar 100 %ig?

Nicole_1979
17.02.2009, 22:36
hi,

also eine chance verdient man.
ich sage irgendwann ist es vorbei mit chancen geben, irgendwann sind es zu viele.
aber woher soll ein angehöriger denn wissen das es dem süchtigen jetzt ernst ist, der hat sonst auch immer gelogen.

lg
nicole

ole79
17.02.2009, 22:48
Hi,

darauf kann ich dir leider keine Antwort geben.
Kann er es den Angehörigen zeigen, beweisen? Durch Ehrlichkeit, durch das Annehmen von Hilfe?

LG

Nicole_1979
17.02.2009, 22:53
hi,

das kann ich dir leider nicht beantworten.
ich gehe ins bett schlaf gut.

liebe grüße
nicole

ole79
17.02.2009, 22:55
Gute Nacht.

Vielleicht können wir ja demnächst wieder schreiben.

LG Ole

Jani
17.02.2009, 23:49
Ich habe von Anfang an auf verlorenem Posten gekämpft. Ich habe dich nicht an die Sucht verloren, die Sucht war immer stärker, als ich es jemals sein kann. Es ist dein Spiel, bei dem ich nur verlieren kann. Denn es ist ein Gegner, dem um so vieles mehr Macht gewährt wird. Auf ein glückliches, ehrliches und zufriedenes Leben, aber sei dir immer bewusst, Spieler bleibt Spieler, ein Leben lang.

sheepyi
18.02.2009, 06:55
jani...
du hast völlig richtig gehandelt.wir müssen uns einfach schützen....auch wenn es wehtut.
@ole: du sollst für DICH (!!) gegen die sucht kämpfen.nicht für jemanden anders.und auch nicht für eien beziehung.klar kann das unterstützen und helfen..und es kann motor sein,der anstoß sich helfen zu lassen..natürlich! aber duchziehn mußt du es für DICH!
lieben gruß
regina

gerri1
18.02.2009, 08:21
Hallo Jani,
es ist nicht die Sucht, die stärker ist als Liebe.
Doch Sucht hat die Eigenschaft uns kurzfristig zu verblenden, uns unter Zwang setzen zu wollen, bestimmte Dinge zu tun.
Geben wir dieser Sucht nach, fühlen wir uns danach schwach und elend.
Bereuen unser tun - hören natürlich auch Vorwürfe die berechtigt sind, aber an diesen Punkt falsch.
Die Selbstvorwürfe gekoppelt mit berechtigten Vorwürfen unserer Lieben lassen uns leicht erneut zum Spielball unserer Sucht werden.
Es gilt diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Das heißt nach einen Vorfall - der zwangsläufig da sein muß, bevor man etwas verändert, Kraft suchen, annehmen - und bestärkt werden von den Menschen die wir lieben - die uns lieben - zu verändern.
Was da heißt in die Selbsthilfegruppe, in die Beratung , in der Therapie.
Spieler die das nicht wollen, haben sich entweder innerlich selbst aufgegeben - oder noch nicht die Erkenntnis, was Spielsucht bedeutet.
Diese Menschen kannst du nicht helfen - oder nicht mehr helfen.
Jeder sollte sich von einen Suchtkranken distanzieren der nicht, oder noch nicht bereit ist an sich zu arbeiten.
Auf der anderen Seite treibt gerade das Distanzieren den Suchtkranken in sein Suchtverhalten.
Also - es gibt nicht den richtigen Weg.
Jeder muß für sich herausfinden wo und wie er diesen Kreislauf durchbrechen kann. Leicht kann es geschehen, das man als Mitbetroffener mit in den Kreis gerät und selbst den Ausgang nicht mehr sieht.
Also..Vorsicht bei den Versuch zu helfen. Einen Schutz für sich selbst bauen - auch finanzielles Polster - das unerreichbar für den Suchtkranken bleibt - noch besser er weiß davon gar nichts.
Es ist nicht Sucht die stärker ist als Liebe - aber Sucht nutzt jede Unsicherheit in uns rigoros aus,
Lieben Gruß
Rudi

gerri1
18.02.2009, 08:43
Noch etwas..was hier immer wieder rüberkommt -
ein Suchtkranker ist meiner Liebe nicht wert -

Wenn Liebe als Wertmaß verwendet wird, ist es keine.

Wenn ein Spieler die Verletztheit und die Not des Partners nicht erkennt oder erkennen will, liebt er nicht.

Liebe ist die Bereitschaft sich gegenseitig aus den Feuer zu ziehen, auch wenn man selbst dabei verbrennt. Wenn beide wirklich lieben, läßt der eine den Schmerz des anderen jedoch nicht zu.

Wo steht Eure Liebe nach diesen Kriterien?
Will keine Antwort - sollte jeder für sich drüber nachdenken.

Rudi

Boomer
18.02.2009, 13:22
@ Rudi herzlichen Glückwunsch zu deinen 14 Monaten spielfreiheit. Mach weiter so... du schaffst das.

Zu Deinem letzten Beitrag. Ich habe ihn einige male gelesen und habe darüber nachgedacht. Meine Antwort dazu- Liebe ist: In guten und schlechten Zeiten zueinander zu halten. Das gilt auch für Freundschaften meines Erachtens. Ich bin aufgewühlt, durcheinander. Bin traurig, denn viele Menschen denken nur an sich selbst. So erlebe ich das immer wieder. Mehr möchte ich nicht mehr sagen.

Liebe Grüsse Boomer

Nicole_1979
18.02.2009, 15:05
hallo rudi,

auch von mir herzlichen glückwunsch.

man kann jetzt hin und her diskutieren aber manch einer kann nicht sein lebenlang durch schlechte zeiten wandeln.
LIEBE war es die mich bei meinem partner haben bleiben lassen aber nichts desto trotz sind jetzt 9 jahre vergangen und was die spielsucht angeht haben wir forstschritte gemacht aber unsere beziehung wurde auf eine harte probe gestellt und vieles ist verlohren gegangen .... und zwar ganz wichtig auch das vertrauen.

wenn der süchtige einsieht das er ein problem hat und sich hilfe holt, ja dann bleibe bei ihm aber wenn er nichts kapiert, dann renne so werde und würde ich es jedem jeder zeit raten. tut mir leid aber das was ich 9 jahre mitgemacht habe wünsche ich nicht mal einem feind und ja hätte ich das vorher gewußt das wäre ich auch gerannt.
nennt es jetzt naiv (damals war ich es absolut, zocken war etwas womit er doch einfach aufhören kann) aber ich habe lange und immer wieder vertrauen zu meinem partner aufgebaut und schwups hat er es wieder weggenommen und dann kommt die zeit wo kein vertrauen mehr nach 3 monaten kommen kann. sorry. und es ist ja nicht nur das. klar gehts dem süchtigen schlecht wenn er zockt aber dem angehörigen doch auch und dann was soll der angehörige tun? seinen frust runterschlucken?

fakt ist angehörige und süchige verstehen sich gegenseitig nicht.

liebe grüße
nicole

ole79
18.02.2009, 15:12
Hallo Rudi & Boomer,

ich kann mich euren Worten nur anschließen. Es ist genau das, was ich im Moment denke und fühle.
Sicher ist an Nicole's Worten was dran, das möchte ich hier überhaupt nicht abstreiten, denn sie ist diejenige, die es als Angehörige erlebt hat.
Sicher ist es Fakt, das sich Süchtige und Angehörige nicht verstehen.
Aber man kann daran arbeiten, sich gegenseitig wieder anzunähern. Das allerdings müssen beide wollen. Und das stellt die Liebe auf eine harte Probe.
Aber das wäre in meinen Augen LIEBE.

LG Ole

Boomer
18.02.2009, 17:42
@ Nicole

Du schreibst- Angehörige und Süchtige verstehen sich nicht. Stellt sich mir die Frage, warum bist du noch mit Deinem Mann zusammen? Ist es Verlustangst? Was hält dich bei einem süchtigen fest?

Ich für meinen Teil verstehe Angehörige wie Süchtige. Beide haben ein grosses Problem...

Gruss Boomer

Jani
18.02.2009, 18:24
Aber man kann daran arbeiten, sich gegenseitig wieder anzunähern. Das allerdings müssen beide wollen. Und das stellt die Liebe auf eine harte Probe.
Aber das wäre in meinen Augen LIEBE.

Spielsucht ist nicht eine Sache, zu der zwei Menschen gehören, damit es soweit kommt. Wenn der eine den anderen betrügt, dann haben da vielleicht manchmal beide dran schuld. Vielleicht hatte man keine Zeit mehr füreinander und die Lebenswege haben sich immer mehr voneinander getrennt. Aber die Spielsucht war lange schon da, bevor ich dazu kam. Wahre Liebe kann nur auf Vertrauen und Wahrheit aufgebaut werden und nicht auf einer Lebenslüge. Zwei Menschen können nur wieder zusammen finden, wenn eine Basis dafür geschaffen wurde. Ich habe dich nicht belogen und ich habe nicht einen sehr bestimmenden Teil meines Lebens verschwiegen. Ich habe hunderte Male gefragt und wurde immer belogen. Liebe ist, wenn man ehrlich ist und seinen Partner nicht ins offene Messer rennen lässt. Liebe ist es, wenn man offen und ehrlich ist und seinem Partner die Entscheidung überlässt, ob er damit umgehen kann oder nicht, oder es auch nicht will. Es ist keine Liebe, wenn man einfach seine Schnauze hält und sich denkt, sie wird es schon nicht merken. Liebe ist es auch nicht, wenn der Süchtige seine Familie dazu abkommandiert hat seine Sucht zu unterstützen, indem die Eltern die Sucht mitfinanzieren und ebenfalls die Schnauze halten. Es wäre meine Entscheidung gewesen, ob ich bleibe oder gehe, wenn du mir die Wahrheit gesagt hättest. Jetzt hast du mir die Entscheidung aus der Hand genommen, denn an diesem Punkt kann ich nur noch gehen. Meine Grenze ist nicht nur erreicht, sondern schon lange überschritten. Manchmal gibt es im Leben eben kein zurück mehr. Aber du wusstest worauf du dich da eingelassen hast und du hast es sehenden Auges in Kauf genommen. Ich konnte es nicht sehen und somit auch nicht entscheiden. Du hast mir diese letzte Entscheidung aus der Hand genommen, weil es nie meine Entscheidung war.

Nicole_1979
18.02.2009, 19:25
hallo boomer,

naja ehrlich ich will nicht mehr auf die gründe eingehen warum ich meinen mann jetzt nicht verlasse. ich habe da schon zu oft drauf geantwortet - sagen wir ich habe meine gründe.

torsten und ich verstehen uns so gut, wenn die spielsucht nicht in unserem hirn ist.
ich meine wenn mein partner spielt dann versteht er meine situation nicht und ich seine nicht. er ist krank und ich muss/soll darunter leiden?
er geht spielen, lügt, betrügt und ich soll ihn bemuttern und ihm sagen das ich bei allem was er macht auf seiner seite stehe.
das meine ich mit spieler und angehörige verstehen sich nicht.

lg
nicole

ole79
18.02.2009, 19:30
Ich möchte nicht, das dies hier ein Kampf zwischen den Süchtigen und den Angehörigen wird. Denn es wäre ein Kampf, den keiner von beiden gewinnen kann.
Ich glaube eins habe ich hier herausgefunden, was die Beziehung zwischen Nichtspielern und Spielern angeht. Der Angehörige sieht die Gefahr der Sucht bzw. die Sucht selbst viel früher als der Spieler selbst. Es ist ein harter Kampf des Angehörigen den Spieler selbst darauf zu bringen das er süchtig ist, denn Süchtige gestehen sich die Suche sogut wie nie selbst ein. Dieser Kampf kostet sicher viel Kraft. Und ist der Spieler dann an dem Punkt angelangt (durch ein Ultimatum, oder er wird vor eine Entscheidung gestellt, oder was auch immer), ist die Kraft der Angehörigen meist aufgebraucht um noch mehr Kraft in den weitaus schwereren Weg aus der Sucht, zusammen mit dem Spieler, zu finden. Als Spieler sieht man das aber nicht, man kann es nicht sehen, denn man sieht ja selbst nicht die Gefahr in der man sich befindet.
Vielleicht ist es dann zu spät, wenn der Spieler selbst einsieht, in welcher Lage er ist, das er es allein nicht mehr schafft (denn bis zu diesem Punkt sagt sich jeder Spieler, das er es allein schafft, und jeden Tag aufhören kann, weil er nicht sieht das er süchtig -krank- ist), denn der Anghörige hat dann keine Kraft mehr. Das ist für den Spieler schwer zu verstehen. Aber vielleicht ist es dann noch nicht zu spät, um auf einander zuzugehen, Lügen aus dem Weg zu räumen (von Seiten des Spielers) und um zu versuchen das gemeinsam durchzustehen.
Ich denke dafür gibt es keine perfekte Lösung. Und wenn der Spieler seine/n Partnerin/Partner wirklich geliebt hat, muß er die Entscheidung akzeptieren.
Er sollte Ihr/ihm danken, das er wach gerüttelt wurde. Und das tu ich.
Ich danke dir.
Aber ich finde es nicht gerechtfertigt zu behaupten, das Spieler ihre Angehörigen nicht geliebt haben. Ich kann hier nur für mich sprechen, und möchte sagen, das ich sie immer geliebt habe und es auch weiterhin tun werde. Denn ich habe ihr viel, sehr viel zu verdanken. Durch sie wurde ich einsichtig und habe begriffen, das ich ein sehr großes Problem habe.
Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe um sie zu kämpfen, denn jetzt brauche ich all meine Kraft um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Aber meine Liebe wird nie vergehen und da es wirkliche Liebe ist, wird meine Liebe zu ihr auch alles überstehen.

Jani
18.02.2009, 20:55
Das Vertrauen ist zerstört und würde zwangsweise duch Kontrolle ersetzt werden! Kontrolle kann keine Basis sein, aus Kontrolle wird wieder Misstrauen! Aus Misstrauen resultieren Verlustängste, von beiden Seiten. Aus der Angst heraus wird das Spielen wieder zum Ausweg für den Spieler und zum Teufel für alle anderen Menschen.

ole79
18.02.2009, 20:57
Aus Kontrolle kann auch wieder Vertrauen werden.
Und ich wäre sogar dankbar für Kontrolle, denn das ist auch eine Art von Hilfe.

Jani
18.02.2009, 21:02
Und wenn die Kontrolle nachlässt, müde wird, droht einzuschlafen? Dann schlägt die Stunde des Zockers. Und all das mühsam aufgebaute Vertrauen liegt in einem großen Scherbenhaufen. Und auf einem großen Plakat dahinter wird stehen: "Siehst du, ich habs dir immer gesagt, aber du wolltest ja nicht hören."

Du hättest jede Hilfe dieser Welt haben können.

ole79
18.02.2009, 21:26
Aber wenn der Zocker selbst was gegen die Sucht tun will und auch tut, dann wird er es nicht ausnutzen, wenn die Kontrolle nachlassen sollte. Denn er wird alles versuchen um aus der Kontrolle heraus wieder Vertrauen aufzubauen.

Ich weiß, das ich jede Hilfe der Welt haben konnte, aber ich habe zu spät eingesehen, das ich diese auch brauche.

Ziggy
18.02.2009, 22:59
Hallo Jani,

ich wundere mich, was hier im Forum grade so abgeht. Ich bekomme immer mehr den Eindruck Ole ist "dein Spieler".

Wenn das hier zu einer kleinen Schlammschlaft ausarten sollte, würde mir das nicht sehr gut gefallen. Ich finde das ist hier nicht unbedingt das RTL Djungelcamp.

Nein ich werde mich auch hier nicht verleiten lassen parteiisch zu werden, das würde mir nicht gefallen. Ich bemühe mich, mich jedem Menschen respektvoll gegenüber zu verhalten... aber wenn ihr zwei hier anfangt Dinge zu "klären" die euch ganz privat angehen, dann bedenkt bitte dass ihr das auch anderweitig klären könnt.

Eins wundert mich aber schon. Am 13.02. schreibst du Jani: " vor fast zwei Wochen war ich hier zum ersten Mal und heute bin ich hier zum letzten Mal."

Ich dachte das wäre ein Statement und man könne sich auf diese Ansage verlassen. Ich spreche dir nicht das Recht ab deine Meinung zu ändern, aber bitteschön, dann erwarte ich schon eine Begründung für diesen Sinneswandel.

noch lange nicht böse, nur etwas verwundert...
Ziggy

ole79
19.02.2009, 12:19
Hallo Ziggy,

ich möchte mich dafür entschuldigen, wenn das hier zu einer Kleinen "Schlammschlacht" ausgeartet ist. Das war nicht meine Absicht.
Ich wollte hier einfach nur meine Meinung und Gedanken zum Ausdruck bringen.

Aber ich ich lasse meine Meinung so stehen, wie ich es in meinen Beiträgen geschrieben habe, denn sie sind auch als Anregung für andere gedacht.

LG Ole

Nicole_1979
19.02.2009, 13:31
hallo ole,

mittlerweile haben wir ja alle mitbekommen das du und jani zusammen wart.
also auch ich würde sagen, nicht hier streiten.
akzeptiere einfach die entscheidung deiner ex-freundin denn es wird einen grund haben und heißt nicht das sie dich nicht liebt oder geliebt hat. sie hat nur eine entscheidung für ihre zukunft getroffen die sie für sich richtig ist.

aber wenn ich mal was anderes fragen darf, was unternimmst du jetzt gegen deine spielsucht??

liebe grüße
nicole

ole79
19.02.2009, 13:47
Hallo Nicole,

nun, ich habe durch Jani, aber auch durch mich selbst gemerkt das ich Hilfe brauche. Diese Hilfe habe ich mir gesucht. Ich bin bei einer Beratungsstelle in "Therapie", habe dort jede Woche mein Gespräch, zusätzlich bin ich bei der Online-Beratung der Caritas. Ich arbeite hart an mir, zwinge mich, nicht direkt an das Spiel zu denken, sonder eher indirekt, dadurch das ich hier schreibe und lese wie es anderen geht. Ich lenke mich ab, wenn das Verlangen da ist.
Ich konzentriere mich jetzt voll und ganz auf die Ausbildung die ich gerade mache. Und ich habe den Willen, alles zum guten zu wenden.
Ich bin dankbar für jeden kleinen Tipp, den ich bekommen kann, und für jedes Gespräch, das ich darüber führen kann.


LG Ole

sheepyi
19.02.2009, 15:07
lasst doch die beiden das hier klären..
ich finde es gibt n wirklich tiefen einblick ... und so mancher kann sich aus dem gespräch was mitnehmen.
mich beeindruckt das ganze.
und legt das elend, das wir ja alle nicht vergessen wollen und wegen dessen wir hier sind,offen...

Kate
19.02.2009, 15:24
Ich finde auch, wenn die beiden hier keine Bösheiten austauschen, sondern einen Austausch suchen, das Schreiben völlig in Ordnung.

Wer wünscht sich manchmal nicht, dass sowohl Wissende aber in gewisser Weise auch neutrale Personen an einer Auseinandersetzumg teilnehmen, vielleicht sogar Rat geben?!

Und ich denke, dass beide offen dafür sind, wenn hier jemand sagt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist oder hier nicht hingehört.

Jani
19.02.2009, 17:23
Hallo Ihr Lieben...

Hallo Ziggy, ja ich habe geschrieben, dass ich hier nicht weiter schreiben werde. Das war an dem Tag und für die Zukunft auch so gemeint. Lass mich kurz diesen Sinneswandel erklären, ich versuchs jedenfalls. "Mein Spieler" und ich hatten einige Tage keinen Kontakt, kein Gespräch. Dann habe ich einen Brief bekommen. Ich hatte diesen Brief noch nicht zu Ende gelesen, da dachte ich mir, dass das nicht die Worte von Ole sind, sondern das waren meine Worte. Ein Brief auf Grundlage meiner Beiträge im Forum. Da besitzt dieser Kerl doch die Frechheit, mir einen Brief mit meinen Worten zu schreiben. Was soll ich denn davon halten. Es musste einfach so sein, dass er meine Beiträge im Forum gelesen hat. Da musste ich einfach wieder was dazu schreiben. Dieses heile Welt Gequatsche. "Ich will mich ändern." "Ich will alles zum guten wenden." "Ich will Vertrauen aufbauen."

Aber das hier ist keine Schlammschlacht und es wird auch keine. Glaube mir, dass würde ganz anders aussehen, jedenfalls von meiner Seite.

Aber ich möchte kurz etwas zu meiner Situation sagen. Zu dem Dilemma, in dem ich stecke. Ich kann Ole einfach kein Wort glauben. Würde er jetzt nicht alles sagen, damit sein Leben bleibt wie es ist? Damit ich bleibe? Damit alles beim alten bleiben kann? Hat doch bis jetzt alles wunderbar funktioniert. Janine (das bin ich, Janine) Mir erzählen, dass alles gut ist. Und der Scherbenhaufen und die Lügen werden immer mehr. Und als wenn das nicht rreicht, dass einem der Freund die Lügen um die Ohren haut, da kommen auch noch seine lieben Eltern mit ins Spiel. Ja Ole, die hast du mit ins Spiel gebracht uns sie haben eine wesentliche und tragende Rolle. Denn sie haben von deinem spielen und der Sucht gewusst, seit Jahren. Und sie haben es nicht für notwendig gefunden, es zu sagen. Entweder durch den Zwang, das du es mir sagen musst oder eben sie selbst. Sie haben auf heile Welt gemacht und nicht nur deine Lügen mitgetragen und verteidigt, sie haben sie finanziert.

Also, wie kann ich diesem Menschen, diesem Ole, dem ich geglaubt und vertraut habe, jemals wieder vertrauen? Ich kann einfach kein ort mehr glauben.

Ich wollte nie eine falsche heile Welt. Ich hätte mich auch ohne diesen großen Knall, den es or 3 Wochen gab, mit allem auseinander gesetzt, wenn ich doch nur die Chance dazu bekommen hätte. Ich will keine Schlammschlacht. Ich hab immer an uns geglaubt und für uns eine Zukunft gesehen. Und du kannst wirklich nicht sagen, dass ich blind durchs Leben gehe oder die Welt naiv sehe???!!!

Schönen Abend.

Janine

ole79
19.02.2009, 17:42
Hallo Janine,

ich möchte mich jetzt hier nicht rechtfertigen oder irgendwas schön reden.
Dieses Forum wurde mir von der Beratungsstelle empfolen und ich habe mich hier umgeschaut. Diesen Brief wollte ich nciht mit deinen Worten schreiben, ich wollte dir damit zeigen, das ich deine Beiträge gelesen habe (von denen ich recht schnell gemerkt habe, das sie von dir sind), und mich damit auseinander gesetzt habe, was du geschrieben hast. Ich habe einfach nur meine Gedanken dazu aufgeschrieben.

Bosheiten wird es von mir nicht geben, ich möchte hier lediglich einen Gedankenaustausch.

LG Ole

Jani
19.02.2009, 17:50
Vielleicht könnten alle ein kleines bißchen weghören. Dann sollen dies hier auch die letzten private Worte an Ole im Forum gewesen sein.

Ole, ich werde mich jetzt hier zurückziehen. Vielleicht lese ich den ein oder anderen Beitrag oder bin im Chat, aber über mich, über dich und über uns werde ich hier nichts mehr schreiben. Wenn dir dieses Forum empfohlen wurde, dann sicher, weil es ein sehr gutes Forum ist. Du sollst dich mir Dir auseinander setzen und einen klaren Kopf bekommen. Dabei kann ich nicht helfen und ich weiß nicht, in wie fern meine Beiträge dabei helfen, wahrscheinlich eher im Gegenteil. Ich habe genug gesagt und geschrieben.

Es war schön mit euch allen. Vielleicht auf ein Wiedersehen.

Machts gut und geht den Weg, den ihr für richtig haltet.

Die allerliebsten Grüße,

Janine

ole79
19.02.2009, 18:00
Jani,

ich möchte dich hier nicht vertreiben, das ist absolut nicht meine Absicht.
Ich finde es gut, wenn wir beide hier schreiben und unsere Gedanken zum Ausdruck bringen. Das kann uns vielleicht helfen besser mit der Situation umzugehen. Und was ganz wichtig ist, das hier der Kontakt zu Betroffenen (Spieler und Angehörige) besteht. Ich bin sehr dankbar, das ich dem Rat der Beratungsstelle gefolgt zu sein, denn ich finde das Forum wirklich sehr gut.
Hier wird niemand abgeurteilt, oder über ihn geurteilt. Das ist mir sehr wichtig, denn das ist auch eine sehr große Angst, wenn man süchtig ist.
Dafür: DANKE

LG Ole

sheepyi
19.02.2009, 19:53
ole..
nimms an wenn sie im mom nicht reden möchte.jedem angehörigen geht es irgentwann mal so und das is auch gut so.
manchmal kittet sich das wieder,manchmal eben auch nicht.
ich kann sie sehr gut verstehn.
man hat das ganze gerede dann einfach satt.
wenn du was tun willst,dann tu was für dich um deine sucht in den griff zu kriegen.
warte nicht auf ihre unterstützung oder hilfe oder auf ihre anwesenheit.
ziehs durch und zeig deinem umfeld daß du es ernst meinst.
den gedankenaustausch kannst du hier immer haben.
ich wünsch dir alles gute
und jani...dir sowieso!
regina

ole79
19.02.2009, 19:59
danke Regina, du hast wahrscheinlich recht.
Ich werde es für mich tun.
es ist halt eben schwer, wenn zu der Einsicht der Sucht und dem Anfang eines schweren Weges auch noch die Trennung des geliebten Menschen hinzu kommt.
Aber ich glaube nur ich kann die Sucht bekämpfen, und das werde ich auch tun. Die ersten kleinen Schritte sind getan und ich muß sagen es fühlt sich gut an.

LG Ole

Jani
19.02.2009, 21:18
Glaubst Du denn, es ist für mich einfach? Ich habe doch gar keine Wahl.

ole79
19.02.2009, 22:05
Ich kann mir vorstellen das es nicht einfach für dich ist. Das ist mir aber erst viel zu spät klar geworden.

Nur ich habe den Bockmist gebaut, und ich muß das jetzt wieder gerade biegen. Es tut mir wirklich leid, das ich dir damit so sehr weh getan habe, denn das war nie meine Absicht. Ich habe die Gefahr einfach nie gesehen, oder einfach bei Seite geschoben.
Es tut mir wirklich von ganzem Herzen leid, das ich dich mit in den Strudel meiner Sucht gezogen habe. Aber ich war ein Egoist. Ich weiß nicht, ob jeder Spieler sich als Egoist bezeichnet, aber ich kann es mir vorstellen. Die Liebe und die Beziehung leiden darunter, das weiß ich jetzt und das ist mit ein Anstoß für mich, das es nicht nochmal soweit kommt. Egal, was die Zukunft jetzt mit sich bringt.

Ziggy
19.02.2009, 23:06
Hallo Jani,

OK ich kann jetzt deinen "Sinneswandel" verstehen. Danke für die Erklärung...

Für mich wirds nun nachvollziehbar, was nicht bedeutet das ich genau so gehandelt hätte...
Ich kann nicht sagen wie ich gehandelt hätte und das ist auch hier völlig egal...

Im Moment fällt mir nichts weiter ein, was ich noch zu sagen hätte.

Heute fühle ich mich einfach nur hundemüde und ich geh nun zu Bett. Irgendwie will heute auch kein klarer Gedanke mehr meinem müden Hirn entspringen.

Ziggy

gerri1
20.02.2009, 00:06
Was ist denn mit in den Augen sehen und reden, anstatt Eure ganz persönlichen Dinge öffentlich zu machen?
Rudi

kiki.69
20.02.2009, 07:35
Hallo Ihr Lieben,

ich habe das ganze hier jetzt eine ganze Weile verfolgt und die Beiträge und Ihre Dynamic mit Interesse verfolgt.
Ja, es ist nicht einfach und es ist auch nach Wochen, Monaten, Jahren nicht einfach.
Ich kann jeden Angehörigen verstehen, der nach Entdeckung der Sucht, mit all Ihren Auswüchsen, wie Lügen, Enttäuschung, Schulden ect. , die Beine in die Hand nimmt und geht.
Was soll , muss oder kann man alles Verzeihen und Schlucken, die Messlatte ist wohl bei jedem anders.
Ich kann nur aus meinem Empfinden, aus den ersten Wochen, sagen, es gibt keine Beschreibung für das was man fühlt, ausser vielleicht * PURES ENTSETZEN*!
Entsetzen, Ungläubiges Kopfschütteln, ich habe meinen Freund angesehen und sah ein fremdes Wesen, ein Ailien, ein ich weiss nicht was....
Ich konnte es nicht glauben, nicht fassen, was da passiert...
Irgendwann, wendete sich dieses Entsetzten, in Aktionismus, so Scheisse...
wir müssen was tun.
Und ich habe getan und er hat tun lassen....
Das bringt natürlich nicht viel, man grenzt den Schaden ein, aber der emotionale Schaden bleibt.
Man muss sich entscheiden, und man hat die Wahl, nicht für die Vergangenheit, aber für die Zukunft.
Man kann bleiben oder gehen...
Nur diese zwei Möglichkeiten gibt es, den nichts , rein gar nichts lässt sich ungeschehen machen, weg reden, oder sonst was...
Mein Freund hat nach seinem Outing noch fast ein 3/4 Jahr gebraucht, um zu begreifen, das es nicht reicht, nur nicht mehr zu spielen!
Ich habe fast ein Jahr gebraucht, um zu begreifen, das ich ihn nicht therapieren, oder ändern kann.
Ich kann mich nicht in seinen Kopf verpflanzen und Ihm ein flüstern, was er denken, wie er sich verhalten soll...
Diese Einsicht, dieses Umdenken, kann nur und nur durch ihn passieren.
Ich habe mich entschlossen, Ihn nicht zu verlassen, ich habe mich entschlossen, ihm zur Seite zustehen, habe aber auch gelernt, das ich nicht erwarten kann, das sich durch mein blosses Bleiben, durch mein Auffangnetz, ob nun finanzell oder emotional, alles zum Guten wendet.
Es ist ein weiter, steiniger Weg, der auch bei uns noch immer nicht nur schnurgrade verläuft.
Das Leben legt uns Steine in den Weg, die einen immer wieder straucheln lassen, als meinen Part sehe ich darin, im richtigen Moment, die Hand zu reichen, so das er wenn er stolpert nicht wieder fällt.
Das hängt klar mit unserer individuellen Situation zuammen, die die meissten hier ja kennen und die ich jetzt mal aussen vor lasse.
Aber auch mit allen Erfahrungen mit der Sucht, mit aller Vorsicht und Weitsicht, bleibt der Blick zurück nicht aus, er holt auch mich manchesmal wieder ein und ich kämpfe mit Wut und Enttäuschung und werde oft auch ungerecht.
Nur eins ist und bleibt klar, ich habe die Wahl und ich habe entschieden, für mich...
Andere entscheiden anders und das ist genauso richtig, und muss akzeptiert werden, auch von dem Spieler.
Weil wie schon gesagt, kein hätte, könnte oder wäre doch bloss, kann am Geschehen was ändern, weder von der einen noch von der anderen Seite.
Jani, Du kannst nicht über oder aus der Vergangenheit entscheiden, nur für die Zukunft und wie Du entscheidest ist richtig.
Ole Du kannst, zwar alles bereuen, Du kannst alles einsehen, Du kannst bedauern und klagen, wenn Du Jani jetzt verlierst, aber auch Du kannst nichts was war ändern.
Für Euch beide bleibt nur der Blick in die Zukunft , ob nun allein oder miteinander, aber nur auf der Basis solltet Ihr disskutieren.

So meine wirren Gedanken :o)

Liebe Grüsse Kiki

Ziggy
20.02.2009, 23:07
Noch immer grübele ich darüber, was mich hier im Moment stört...

Ja ich bin verwirrt und mir gelingt heute kein klarer Satz.
Aber ich glaube jetzt sehe ich etwas und möchte es einfach mal so in den Raum stellen.

Trotz Schlussstrich unter eine Beziehung, geht hier eine Kommunikation zwischen zwei Menschen weiter...

Wenn Schluss ist, warum lassen beide nicht los? Der vermutlich stärkere, gesündere Part hat die Entscheidung getroffen... auch um dem anderen eine Hilfe zu sein, primär jedoch um sein eigenes Leben zu schützen. Absolut legitim und nicht zu kritisieren, schon gar nicht von irgendwem, der nicht selbst in dieser Beziehung steckt.

Idealer Weise beginnt nun jeder der beiden für sich, sein Leben neu zu ordnen. Vielleicht zieht man sich dann erstmal besser jeweils auf sein eigenes Terrain zurück...?

Ich denke jeder hat es dann leichter, seinen ganz privaten Neuanfang zu bewältigen...

Insbesondere für Ole, glaube ich, ist sein Leben einfacher, wenn er sich auf sich und sein zentrales Problem konzentrieren kann, wenn er möglichst schnell eine Basis findet, auf der er sein neues Leben aufbauen kann... alles was da irritiert, erschwert es nur den Weg zu finden. Jede Grauzone verleitet dazu notwendige Entscheidungen in Frage zu stellen, verunsichert, verschleppt....

Als ich ganz frisch mit meinem spielabstinenten Leben anfing, habe ich erst nur schwarz/weiß gemalt... mir es so einfach gemacht wie möglich, um nicht Gefahr zu laufen mich selbst zu betrügen. Jeden Tag galt es kleine Entscheidungen zu fällen.... ich reduzierte es, so oft es ging auf gut/böse.
Dabei war alles, wovon ich mit Sicherheit erwarten konnte, das es mich nicht wieder in eine Spielhalle bringt weiß bzw. gut und alles andere war schwarz = böse... Ja auch sehr vieles was auch nur einen hellgrauen Schleier trug habe ich als schwarz gewertet.... Wie soll ein Mensch, der sich jahrelang selbst betrogen hat auch sonst anfangen wieder ganz zaghaft ein gesundes Leben zu führen... Ich hatte zu vieles verlernt, stand viel zu lange auf wackeligem Boden. Erst nach und nach habe ich mich dann getraut auch mal hellgraues als "erlaubt" zu leben... Und erst nach und nach gewinnt man wieder das Selbstvertrauen und kann sich auch den Grauzonen-Problemen widmen...
Aber erst muss man - denke ich - sein Leben wieder auf sicheren Boden stellen... ein gesundes Fundament schaffen, auf dem man dann Steinchen für Steinchen setzt.

Ich glaube so eine "Hängepartie" kann für Ole nicht gut sein...
Statt Klarheit noch irgendwie Hoffnung dass die Beziehung vieleilcht doch noch mal wird... Gedanken, die allerbestens geeignet sein könnten, einen selbst von seinem zentralen Problem, der Spielsuch abzulenken....

Ich denke heute abend einfach nur zu laut...

Bin vielleicht als Spieler doch nicht ganz neutral, sondern kann einen Spieler vieleicht einfach besser verstehen als einen Angehörigen?

Weiß als Spieler aber auch nur zu gut, das man mir nicht hat vertrauen können... Habe mir erst duch viel harte Arbeit verdienen müssen, das man mir wieder vertrauen schenken kann, doch dazu musste ich auch erst ein anderer Mensch werden.

Man sehe mir heute bitte meine lauten Gedanken nach...
Als Denkanstoß mag der ein oder andere vielleicht etwas für sich mitnehmen, aber als Handlungsanweisungen will ich meine Gedanken nicht verstanden wissen... Wenn jemand etwas entdeckt, was ihm hilft... es wäre mir eine Freude...

Jani, Ole... alles Liebe

Ziggy

kiki.69
21.02.2009, 10:15
Hallo,
ich kann mich da Ziggi in vielem nur anschliessen!
Was ich in meinem Beitrag zum Ausdruck bringen wollte, ist, daß, wenn man eine Entscheidung trifft, diese dann auch durchziehen sollte.
Konsequenz ist besonders für Spieler sehr wichtig. Ich gebe zu ich war auch ein Meister darin.
Ich denke, sollange zwei Menschen im Gespräch sind, ob sie sich nun streiten, ob sie disskutieren oder wie auch immer sie sich auseinandersetzten, ist nichts vorbei, wenn es vorbei ist, dann kann man auch loslassen.
In diesem Konsenz ist es dann aber wichtig, die Gespräche in die richtige Richtung zu lenken und das kann nur zukunftsorientiert sein.
über die Vergangenheit zu lamentieren und nach zu karren hilft niemanden weiter. Es macht nur noch mehr kaputt.
Also entweder man setzt sich auseinander oder man sollte ruhen lassen.
In diese momentanen Situation kann man keine Vergangenheit aufarbeiten, das kommt wenn, dann später.
Ole braucht das nach vorne schauen um erstmal, seinen Weg zu finden!
Die Auseinandersetztung mit Schuld und Sühne und dem was passiert ist, ist erst der dritte oder vierte Schritt.

Liebe Grüsse Kiki

Kate
21.02.2009, 11:52
Auch wenn es so schon fast ausgedrückt wurde, möchte ich auch noch etwas dazu beitragen.

Ich habe hier in Abständen gelesen. Und Du, liebe Jani, kündigst immer wieder an, nicht mehr auf Ole einzugehen oder zu schreiben. Wie soll er Deinen Entschluss, dass diese Beziehung für Dich beendet sein soll, ernst nehmen, wenn Du es nicht mal schaffst, diese Kleinigkeit einzuhalten?!

Ich will nichts Böses, vor allen Dingen, da ich weiß, dass es nicht wirklich eine Kleinigkeit ist. Ich selber habe angekündigt, dass ich mich hier zurückziehe, wenn ich "meinen Spieler" und das ganze Thema aus meinem Leben streichen müsste. Heute würde ich schon die lieben und schlauen Menschen vermissen, auf die man hier trifft. Ganz davon abgesehen, dass es mir im Moment in meiner Situation mit Spieler hilft, zu verstehen.

Aber indem Du hier immer wieder liest und schreibst, erweckst Du bei mir den Eindruck, als würde die Thematik Dich gar nicht loslassen...

Noch mal: Das soll überhaupt kein Vorwurf sein, vielleicht nur ein Denkanstoss? Und ich bin ja nicht die Einzige, die dieses Gefühl hat?!

sheepyi
21.02.2009, 17:30
also..ehrlich gesagt finde ich ihr solltet mal auf OLE gucken..anstatt das verhalten seiner freundin zu beleuchten!!! lasst sie doch einfach in ruhe

Kate
22.02.2009, 15:54
Ja, vielleicht hast Du Recht, Regina. Ich würde mich freuen, weiterhin Beiträge von Jani zu lesen und auch von Ole, weil sie Menschen sind, in denen ich zum Beispiel Teile von mir selber wiederfinde.
Aber ich denke auch, dass die Gefahr besteht, dass das Ganze zu einer Soap Opera wird...

Es ist schwierig, die eigenen Grenzen und Erfahrungen mit denen der Anderen in Einklang zu bringen, vor allen Dingen, wenn man nur mit Worten agiert.

Nicole_1979
22.02.2009, 18:05
hi kate,

ich kann dir die frage beantworten.
auch wenn man sagt man scheibt nicht mehr beschäftigt einen das thema oder freunde die man hier kennen gelernt hat.
und wenn man dann beiträge liest die einen aufregen oder gar so hinstellen als sei man der böse teil dann kann man nicht anders als sich zu wehren.

glaubst du denn das thema würde dich nicht mehr beschäftigen wenn du dich trennen würdest.

liebe grüße
nicole

Ziggy
22.02.2009, 19:40
also..ehrlich gesagt finde ich ihr solltet mal auf OLE gucken..anstatt das verhalten seiner freundin zu beleuchten!!! lasst sie doch einfach in ruhe

shepyi,

du hast vollkommen Recht, das wir uns auch mit Ole beschäftigen sollten. Und mir gefällt diese Dynamik, die sich hier mit seinem Auftauchen entwickelte auch nicht, wie sehr mich das irritiert hat kann man in diesem Thread nachlesen.

Aber es fing als Janis Thread an, mit ihren Fragen und Problemen und wenn sie einfach nur "Ruhe" gewollt hätte, hätte sie ihn nicht eröffnet.

Inzwischen ist eine Menge passiert. Ich glaube auch, das Jani inzwischen besser weiß, wie sie ihren künftigen Weg gehen kann und das auch tun wird...
...und ich habe nicht die Befürchtung, das hier irgendwer ihr nicht ihre Ruhe gönnt, wenn sie das möchte.

Wer die Power hat, sich von seinem Spieler zu trennen, hat ganz bestimmt auch die Kraft sich gegen ungerechtfertigtes zu wehren...

...und im Moment vermutlich ganz andere Sorgen. Und dabei glaube ich, wird hier in diesem Forum ohnehin niemand sein, an den sie sich wenden mag.

Ziggy

sheepyi
22.02.2009, 20:37
mir tut sie halt einfach nur leid.
wir als angehörige wissen alle zu gut wie es ist wenn man dieser scheußlichen wahrheit konfrontiert wird.wenn plötzlich alles zusammenbricht.

ich habe in diesem forum eine menge hilfe bekommen..und ein ganzes meer von gute informationen.
aber es waren auch andere wortmeldungen dabei...so nach dem motto:schön bekloppt wenn du auf n zocker reinfällst.
wenn man neu auf dem gebiet ist...kann einen das ganz schön verwirren.

da kann man noch so stark sein.

von daher wünsche ich jani ganz einfach daß sie ihren kurs weiter beibehält,für mich hörte sich das alles ehr gut an...auf jeden fall konsequenter als ich es war.

ich drück den beiden....nein..JEDEM EINZELNEN ganz fest die daumen!

kiki.69
22.02.2009, 21:08
Hallo Ihr Lieben,

nur um mal meine Wortmeldungen zu erklären!
Mir ging es in keinsterweise darum, Jani zuverurteilen oder Ole in Schutz zunehmen oder anders rum.
Ich wollte nur rüber bringen, das man solange sich zwei Menschen, egal auf welche Art auch immer sich auseinandersetzten, nicht wirklich etwas vorbei ist und das so eine Disskusion rückwärtsgewand nicht hilft.
Das sehe ich aus eigenem Empfinden, aus eigener Erfahrung so, ich wollte damit weder für den einen oder den anderen Partei ergreifen.
Ich kann beiden nachfühlen und dabei Jani sicher noch mehr als Ole.
Liebe Grüsse Kiki

ole79
23.02.2009, 11:10
Hallo @ all

ich möchte euch als erstes sagen, das Jani und ich uns endgültig getrennt haben.
Wir haben uns am Wochenende getroffen, und über alles geredet. Sie über ihre Gefühle und ihre Beweggründe, und ich über die Vergangenheit, meine Gefühle und über das was in mir vorgeht. Es tat sehr gut, das ich ihr endlich offen und ehrlich gegenüber treten konnte und sie nicht belogen zu haben.
Ich weiß, das das alles zu spät gekommen ist, aber auf jeden Fall tat es gut.
Wir haben uns getrennt, und ich akzeptiere ihren Schritt, denn auch ich werde ihn gehen - Meinen Weg hinaus aus der Welt der Lügen und des Spielens-

Ich möchte mich noch mal entschuldigen, wenn sich das hier zu einer kleinen Seifenoper entwickelt hat, das war nie meine Absicht. Aber auch ich habe daraus viel gelernt. Gelernt, das es sich nicht mehr alles nur um mich dreht, sondern, das Jani ihr Leben leben muß. Das ist es auch, was ich will. ICh will, das es ihr gut geht, denn ich wollte ihr nie so weh tut, wie ich es getan habe.
Die Spieler unter uns können das vielleicht nachvollziehen, das unser Handeln nie gewollt böse gegen einen geliebten Menschen gerichtet ist. Das ist es wirklich nicht.

Wir werden beide unsere Wege gehen, und vielleicht führen diese Wege eines Tages wieder zusammen. Aber darauf kann ich nicht warten und hoffen.
Ich muß meinen Weg gehen und mein Leben wieder ordnen. Das werde ich tun. Ich will da raus !!! Als erstes für mich aber auch um meiner Umgebung zu beweisen, das aus den leeren Versprechungen der letzten Jahre endlich wahre Versprechungen und Taten werden. Das will ich in erster Linie für mich, denn ich habe in den letzten Wochen festgestellt, das es ein geiles Gefühl ist, sich nicht mehr selbst zu belügen.

Jani, ich möchte dir noch mal danken, denn du warst es, die mich auf diesen Weg gebracht hat, ohne dich und die Liebe zu dir, wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin, auf dem richtigen Weg. - Ich liebe dich -

Ob Jani hier weiterhin schreibt, weiß ich nicht. Aber ich werde auf jeden Fall hier bleiben, denn Ihr habt mir alle schon geholfen, und ich hoffe auch das es weiterhin so ist.

LG Ole

sheepyi
23.02.2009, 17:25
hallo ole !
ich wünsche dir ganz viel erfolg !!
wünsche dir fortschritte und erfolgserlebnisse !

du wirst sehen daß es nicht immer einfach ist...aber es ist ohne lügen und verstecken ein besseres,reicheres leben.ein leben das zukunft hat!

alles gute!
regina

emily1984
05.04.2009, 13:53
@ jani:
du zitierst meine gedanken!!! leider bin ich noch nicht bereit dazu, diesen schritt zu gehen! ich weiß selber nicht, wie es weitergehen soll... aber vielleicht wäre es das beste......ich wünsche dir sehr viel kraft und hoffe, dass du es schaffen wirst, deinen partner so auf den richtigen weg zu bringen....!!!!