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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : was ist es ??



condojune
09.03.2009, 19:00
Ich will nur mein Geld wiederhaben, etwas davon ( vielleicht 2-3000 Euro am Automaten, wie konnte ich nur ???) Ich war und bin mir nicht sicher, ob das schon Sucht war, ich sage mir , es war Gier + Dummheit . Das mit dem Zurückholen hat jetzt mehrere Male hintereinander geklappt !
Ich lass mich nicht mehr hinreissen, wenn ich verliere , also über ein bestimmtes Limit zu gehen aus Trotz oder so . Ich spüre keinen Druck dort hinzugehen, ich tu´s irgendwie eiskalt . Ich höre sofort auf, wenn vielleicht so 20 Euro plus+ sind und gehe konsequent, wenn’s mehr wird , umso schöner !
Ich weiss einfach immer noch nicht , was das ist Sucht . Ich spüre keinen Verlust wenn ich lange nicht gehe , hab diese Spielbude bloss in de Nähe , kann jederzeit vorbei gehen .ob es auch nur Bequemlichkeit ist ?
Wie konnte ich nur so viel Geld dort verlieren ? Esa hat aj Spass gemacht ! Ich weiss es bis heute nicht ! Möchte jemand seine Meinung dazu sagen ? Bitte , meine Freunde , sagt wenn Euch dazu etwas einfällt !
Eure Gefährtin Condojune

charlotte
09.03.2009, 22:10
Hallo

ich schätze du konntest so viel geld verlieren..weil du die Kontrolle verloren hast.

Kontrollverlust = Sucht

mach dir nicht selber was vor..pass auf dich auf...

mehr möchte ich dir gar nicht sagen..da du wohl noch nicht den Eindruck hast..das du schon mitten drinn steckst...

und erst wenn du es selber merkst..dir eingestehen kannst..dann wirst du auch etwas dagegen unternehmen..doch so lange..werden noch einige tausend € in den Kästen verschwinden...

nach dem Motto..halt ein teures Hobby manchmal..was solls..

hatt ja auch was gutes..denn es schafft Arbeitsplätze und volles Konto für den Aufsteller ( vorsicht ironie )

lg Charlotte

Jani
10.03.2009, 17:44
Hallo Condojune,

meine Worte dazu sind alles andere als verständnisvoll. Es sind aber nur meine Worte und spreche nur für mich und ein ganz kleines bißchen über meine Erfahrung. Es ist nicht die Erfahrung einer Spielerin. Es ist die Erfahrung einer Angehörigen, die zu lange nicht gesehen hat, was los ist und der keiner die Wahrheit gesagt hat.

Verspiel alles, dein Leben, dein Geld, deine Pläne für die Zukunft, deinen Stolz, deine Ehrlichkeit, deinen Ehrgeiz es im Leben zu etwas zu bringen, die Liebe deiner Familie und Freunde, einfach alles. Vielleicht ist deine Welt gerade noch okay oder vielleicht denkst du, dass noch alles okay ist. Vielleicht ist auch schon vieles kaputt. Das weiß ich nicht, ist aber auch egal. MAch doch einfach alles kaputt. Verspiel alles. Und wenn alles weg ist, dann schau zurück auf die letzten Jahre. Dann schau genau hin. Was siehst du? Ist noch was da, wofür es sich zu kämpfen lohnt? Kannst du dich dann noch aufrappeln und dich zurück ins Leben kämpfen? Sind dann noch Familie und Freunde da? Hast du dann noch genug Ehrgeiz, Motivation und Stolz um dir dein Leben zurück zu holen? Oder ist dann alles, wofür es sich lohnen würde zu kämpfen, nicht mehr da?

Willst du wirklich erst soweit gehen um das heraus zu bekommen? Willst du erst alles verlieren um dann zu gucken, ob noch was da ist? Und wenn nichts mehr da ist, hast du dann noch den Stolz und den Ehrgeiz dir neue Ziele zu setzen, für die sich der KAmpf dann lohnt?

Ich versteh das Spiel einfach nicht. Es ist doch kein Spiel, bei dem man nur Geld (egal wie viel) verliert. Es geht um euer Leben. Ihr verspielt euren Stolz, eure Ehrlichkeit, ihr verspielt ein wahres Ziel im Leben. Und wenn ihr dann, vielleicht eines Tages, die Einsicht erlangt, was passiert ist, dann ist es vielleicht zu spät. Ist es das denn alles wert? Ist euer LEben denn nicht mehrwert? Ist euer Stolz und eure Ehre schon so kaputt? Sind Familie unf Freunde nicht mehr wert?

Ist das eure Vorstellung eines glücklichen Lebens!!! Wenn ja, dann spiel Spaß beim Spielen. Dann steckt doch Euro für Euro in diese Kästen aus Metall.

Ich bin kein Spieler und ich werde diese Faszination nie verstehen. Ich würde es gerne. Es ist nicht wahr, wenn jemand sagt, dass Nicht-Spieler es nicht können. Ich meine, jeder Psychologe und Therapeut kann es irgendwie verstehen. Oder steht ein Psychologe mit unverständlichem Blick vor euch und möchte euch rechts und links eine reinhauen, damit ihr aufwacht? Nein, irgendwie gibt es wohl einen Weg lernen zu verstehen. Ich werde diesen Weg nie finden. Aber das macht nichts.

Ich weiß nicht immer was ich will, aber ich weiß, was ich nicht will. Und wenn ihr spielen wollt, dann viel Spaß.

LG,

Janine

Boomer
10.03.2009, 20:22
Hi Janine-

Eigentlich habe ich einen längeren Eintrag an Dich schreiben wollen. Habe ihn aber wieder gelöscht- weil du sowieso nichts begreifen würdest was ich geschrieben habe. Deshalb beschränke ich mich nun- und sage. Es erwartet denke ich mal niemand von den schwer betroffenen "Zockern" das du sie verstehst, denn sie sind sich gewohnt nicht verstanden zu werden. Ausserdem wiederholst du dich öfters in Deinem Beitrag- warum?

Nein- ich beende hier... ich denke es würde eh nicht ankommen.

So bleibt mir nur- Dir einfach alles Gute zu wünschen- weniger frust und mehr Verständnis für andere Menschen.


Janine- ein wunderschöner spezieller Name!

Lieben Gruss- Boomer

Jani
10.03.2009, 20:40
Es ist schön zu sehen, dass wir uns nicht verstehen. Ja, ich bin frustriert und enttäuscht. Nein, ich habe kein Verständnis für den Spieler in Menschen.

Kate
10.03.2009, 21:16
Liebe Condojune,

ich finde 2.000 bis 3.000 Euro einen Batzen Geld.
Wie schnell verdienst Du so etwas? Und für was hättest Du es ausgeben können, wenn Du es nicht verspielt hättest?

Das sind die Fragen, die mir spontan dazu einfallen. Und die vielleicht Dir auch deutlich machen können, wie unkontrolliert Du gehandelt hast. So wie Charlotte schon geschrieben hat, ist ein solcher Kontrollverlust ein Anzeichen für Sucht - das sehe ich ähnlich.

Viel wichtiger müssen für Dich aber Fragen sein, die Du Dir selber stellst und Dir selber beantwortest: Was bedeutet Dir das Spielen? In welchen Momenten spielst Du? Und meinst Du wirklich, dass es nur noch Spaß ist - so wie es vielleicht anderen Menschen Spaß macht, Rätsel zu lösen oder Sport zu treiben, auch wenn das vielleicht weniger kostet?

Wenn Du Dich hier im Forum umschaust, wirst Du auf einige Menschen stoßen, die ehrlich zu sich selber sind und Dir aufzeigen können, was die Sucht aus ihnen gemacht hat (Dies möge bitte niemand als Wertung verstehen!). Und dann solltest Du Dir die entscheidende Frage stellen: Willst Du das für Dein Leben? Und das, was Jani an Verletztheit ausdrückt, für die Menschen, die an Deinem Leben teilhaben?

Beantwortest Du diese Fragen mit "Nein" und entscheidest Dich dann dafür, sofort mit dem Spielen aufzuhören, wirst Du sehen, ob Du es kannst. Und wenn Du es kannst - dann bleibe dabei! Nur so läufst Du nicht Gefahr, in die Sucht hineinzugeraten.

Viel Glück auf Deinem Weg!
Kate

Boomer
10.03.2009, 21:22
@ Janine-

Deine Worte finde ich selten komisch!

"Zitat" es ist schön, zu sehen das wir uns nicht verstehen.

Vielleicht solltest du mal deine Frustration und Enttäuschung versuchen abzulegen- sprich in Deiner WURMKISTE wühlen.

Möglicherweise hast du ein grösseres Problem als die bösen bösen Zocker- die doch den NICHT-Zockern das Leben schwer machen.

Jani
10.03.2009, 21:39
Amüsieren dich meine Worte? Oder ärgern dich meine Worte? Egal können sie dir nicht sein, sonst würdest du nichts dazu schreiben.

Was gibt es denn am Zocken zu verstehen? Abtauchen in eine andere Welt? Faszination? Was?

Ich bin gespannt die weitere Diagnose zu hören. Was könnte denn mein Problem sein? Mein möglicherweise größeres Problem als es die bösen bösen Zocker sind?

Kate
10.03.2009, 21:40
Lieber Boomer,

ich habe es mir ja gerade verkniffen, aber jetzt mag ich es doch sagen: Hast Du mal daran gedacht, dass Condojune hier um Beiträge gebeten hat, die sich mit ihrem Problem befassen?

Ja, ich finde auch, dass aus Janis Beitrag viel Frustration und Enttäuschung spricht - auch aus dem zweiten! Aber das muss doch für Dich kein Anlass sein, sie anzugreifen. Ich kann ihre Gefühle nachvollziehen; ebenso kann ich verstehen, dass Du Dich als Spieler vielleicht vor den Kopf gestoßen fühlst. Aber das kannst Du sicher auch anders äußern - was uns dann auch helfen kann, Deine Gefühle zu verstehen!

Liebe Grüße,
Kate

Kate
10.03.2009, 21:42
Lieber Boomer,

ich habe es mir ja gerade verkniffen, aber jetzt mag ich es doch sagen: Hast Du mal daran gedacht, dass Condojune hier um Beiträge gebeten hat, die sich mit ihrem Problem befassen?


Okay, das geht jetzt an beide! :-)

Boomer
10.03.2009, 21:45
Deine Worte amüsieren mich!

Jani
10.03.2009, 21:50
Dann ist ja wenigstens einer amüsiert. Zum Rest hast du nichts mehr zu sagen?

Boomer
10.03.2009, 21:54
@Kate

Sorry- aber ich wollte grundsätzlich zu dem Eintrag von JANI der voller Frust ist antworten. Zu dem von Codojune- wurde alles gesagt vorerst mal so fand ich.

Boomer
10.03.2009, 22:05
@ Jani

Was möchtest du den hören ?

Ich bin auch gegen Drogen - absolut ja....

Spielsucht gehört vielleicht auf eine ganz andere Art, ein kleines bisschen dazu. Würde aber sagen nicht wirklich- ausserdem, du brauchst dich mit mir nicht zu fetzen. Weiter sehe ich auch keinen Angriff in meinem Eintrag dir gegenüber von meiner Seite aus. ( Aber war ja Zocker) Ich erachte es als falsch in einem Forum für Spielsüchtige die kämpfen den Frust loswerden zu wollen- über eine verlorene Beziehung. Wobei ich auch immer wieder feststelle, dass nicht wirklich die Spielsucht der Grund ist für die gescheiterte Beziehung. Zumindest in den meisten Fällen. Das wars....

Jani
10.03.2009, 22:28
Okay, dann noch ein kleiner Beitrag von mir. Ich finde das Alkohol,- Drogen- und Spielsucht eines gemeinsam haben. Es ist eben eine Sucht, eine Abhängigkeit von etwas. Aber beim Alkohol oder bei Drogen ist es eine starke körperliche Abhängigkeit, die erst nach und nach zu einer psychischen wird. Beim Spielen ist es doch gleich der Kopf, der teilweise aussetzt oder nicht? Es ist doch kein physisches Verlangen oder? Aber ich finde, dass die überwundene Spielsucht einen Vorteil hat gegenüber der Alkohol- oder Drogensucht. Nach 10 Jahren Alkohol oder Drogen ist der Körper wahrscheinlich ziemlich am Ende. Wenn dann der Absprung geschafft ist, dann ist vielleicht nicht mehr viel los, weil ein körperliches Wrack mit geheiltem Kopf zurück bleibt!? Da hat ein Spieler doch bessere Chancen, ein Leben / sein Leben mit der Sucht zu meistern. Wenn ein Spieler den Absprung geschafft hat, wenn der Kopf mitspielt, dann steht ihm doch nichts mehr im Weg. Er hat keine körperlichen Schäden, die ihn an die Sucht erinnern. Es ist nicht meine Absicht hier meinen Frust los zu werden. Ich finde es einfach nur traurig, wie man einem Spielautomaten oder einem Kasino soviel Energie widmen kann. Ich weiß, dass genau das die Sucht ist. Keine Ahnung, ob diese Beziehung nicht irgendwann an etwas völlig anderem gescheitert wäre. Aber die Sucht war sicher kein Alibi, diese Beziehung zu beenden. Ich weiß, dass er immer für mich da war, wenn ich ihn gebraucht habe und das mein Stolz, aber auch meine Verletztheit, es nicht zu lassen, dass ich jetzt für ihn da bin. Das wars für heute!

charlotte
11.03.2009, 01:07
Also da bin ich mir gar nicht so sicher..ob es nicht doch auch ein pysische Sucht ist..

denn wenn man bedenkt..was für Mengen Hormone..wie Serotonin..Domapin..oder wie die alle heißen..im Körper während des Spielens ausgeschüttet werden..kann es schon auch gut möglich sein..das man darauf abhängig reagiert..es immer wieder so im Überfluss zu brauchen..

ähnlich wie bei Marathon- läufern.

auch bin ich der Meinung..das Frustabbau..keine Ebene ist..wo man sich miteinander erfolgreich und hilfreich austauschen kann..

doch auch das gehört wohl..auch zu den alltäglichen Dingen..die wir aushalten und mit umgehen lernen müssen..jeder auf seine Art..nach seinen Defiziten

lg Charlotte

Kate
11.03.2009, 08:04
Zitat Jani: "beim Alkohol oder bei Drogen ist es eine starke körperliche Abhängigkeit, die erst nach und nach zu einer psychischen wird... Wenn ein Spieler den Absprung geschafft hat, wenn der Kopf mitspielt, dann steht ihm doch nichts mehr im Weg. Er hat keine körperlichen Schäden, die ihn an die Sucht erinnern."

Sucht hat meiner Meinung nach immer psychische Ursachen! Denn der Übergang von normalem Gebrauch zu Missbrauch, zu Gewöhnung und späterer Abhängigkeit geschieht ja meist dadurch, dass die Droge als ausweichendes Verhalten genutzt wird... Missbrauch der Droge eben als Ablenkung von Problemen oder Konflikten. Die Abhängigkeit ist dann die Bindung an Verhaltensweisen, die anstelle der Problem- oder Konfliktbewältigung stehen.

In der Abhängigkeit entsteht ein Druck; bei Spielern sicherlich auch noch eine Art Selbstläufer: dadurch, dass der Spieler Geld verspielt, Schulden macht mit dem Geld, das an anderer Stelle genutzt werden könnte oder sollte.

Und wie, Jani, hast Du Dich in den letzten Wochen körperlich gefühlt? Ich persönlich kann bei Kummer nichts essen, fühle mich kraftlos und schnell gereizt.

Ich denke, dass beide Ebenen, psychische und physische, stark miteinander zusammenhängen. Und dass ein Spieler auch körperliche Entzugserscheinungen hat, wenn er nicht spielt! Ob diese nun mit Hormonen oder mit psychosomatischen Gründen zu erklären sind, spielt keine große Rolle. Aber sicherlich hast Du Recht, wenn Du sagst, dass ein Spieler, der den Absprung schafft, nicht an ein körperliches Wrack gebunden ist wie ein Alkohol- oder Drogenabhängiger.

Doch ich sehe das Problem bei einer Sucht eben vor allen Dingen auf der psychischen Ebene. Und wenn ein Süchtiger abstinent wird, heißt das ja noch lange nicht, dass er "gesund" ist. Egal, ob er die psychischen Ursachen in den Griff kriegt - denn das fällt ja selbst uns "Nichtsüchtigen" nicht leicht - die Sucht bleibt. Das permanente Wissen darum, dass man gefährdet ist, die ständige Auseinandersetzung mit den Erfahrungen, die man gemacht hat.

Deshalb glaube ich, dass einem Spieler doch einiges im Weg stehen kann, wenn auch nicht der körperliche Verfall. Und wie bei allen Süchtigen und Nichtsüchtigen fordert die Auseinandersetzung mit sich selbst sehr viel Kraft und Ehrlichkeit, die nicht immer leicht aufzubringen ist. Für Suchtkranke ist sie aber oft Voraussetzung dafür, den Absprung zu schaffen.

Liebe Jani, ich will Dir nicht unbedingt widersprechen, aber hiermit noch eine andere Seite aufzeigen!

Gruß,
Kate

P.S.: Frag mal einen Spieler, wie er sich nach ein paar Stunden am Automaten körperlich fühlt! Den Vergleich mit einem Marathonläufer von Charlotte finde ich recht passend, genau so habe ich es erlebt.

Kate
11.03.2009, 08:10
Und ja, ich finde auch, dass man seinen Frust loswerden darf. Wenn es gut geht, setzt man sich selber damit auseinander - und andere vielleicht auch. :-)

Jani
11.03.2009, 13:39
Wie ich mich gefühlt habe? Dreckig ging es mir dabei. Ich hatte das Gefühl, dass ich bei jedem Schritt, den ich gehe, nicht vorwärts komme sondern immer zwei Schritte zurück gehe. Ich habe das Gefühl, dass in meinem Kopf zwei kleine Männchen sind. Jeder von denen versucht, die Macht zu bekommen. Das eine sagt, er ist halt Spieler aber trotzdem ein liebenswerter Mensch, der viel für dich getan hat. Du solltest das Gespräch suchen. Das andere sagt, er hat dir in die Augen geschaut in dich angelogen. Du kannst im nicht mehr vertrauen. Und ob du ihm vertrauen willst, dass steht auf einem ganz anderen Blatt. An diesem Zustand hat sich bisher nichts geändert. Ja, ich habe die ersten Tage nichts gegessen und danch jede Schokolade, die mir über den Weg gelaufen ist. Bei mir scheint momentan nichts wirklich gut zu laufen. Bei der Arbeit gibt es immer weniger zu tun und mein Auto muss in die Werkstatt. Ja, für einen Spieler, der gerade versucht sein Leben neu zu ordnen, sind das wahrscheinlich überhaupt keine Probleme und es klingt wahrscheinlich lächerlich. Aber ja, natürlich fehlt mir ein wichtiger Mensch in meinem Leben. Aber ich weiß nicht, ob ich an diesem Zustand etwas ändern will. Ich finde, dass beide Meinungen in meinem Kopf, dargestellt durch diese 2 Männchen, zu recht da sind. Keine Ahnung wieviel Zeit vergehen muss, damit es für mich klarer wird. Ich weiß es nicht, ist neu für mich.

Aber jetzt erstmal einen schönen Tag, die Sonne scheint.

LG, Janine

charlotte
11.03.2009, 17:40
Ich hab mich nach Kontrollverlusten (die nicht immer stattfanden)

immer ausgelaugt und sehe dreckick gefühlt..musste erstmal danach..stundenlang heiß baden..kam nicht zur Ruhe..weil der Selbsthass mir die schlimmsten gedanken und druck machte...

bis ich dann irgendwann erschöpft einschlief..um mit Muskelkrämpfen ..weider schmerzhaft zu erwachen...

neee was bin ich froh, das dass nun vorbei ist

lg Charlotte

mikesch
11.03.2009, 18:25
Hallo,

rolle das Feld mal von hinten auf:

Charlotte: dieses Gefühl ist mir auch heute noch mehr als schmerzlich bewußt. Möchte das nie wieder erleben.

Jani: wieso läuft Dir Schokolade über den Weg? Ist es nicht eher so, dass Du der Schokolade über den Weg gelaufen bist?

Bommi: ich bin sehr sehr froh Dich zu lesen

und zu guter Letzt mal an den Threaderöffner: es gibt 2 Möglichkeiten, die Antworten auf Deine Fragen zu erhalten. Nr. 1 lies' Dich hier mal durch die einzelnen Spielergeschichten. Nr. 2 ich gehe davon aus, dass Dein Katzenjammer längst vorbei ist und Du wieder kräftig am Spielen bist. Komm' also einfach wieder, wenn Du wieder mal am Boden liegst. Vielleicht schaffst Du es dann, länger zu bleiben und Dich nicht mehr auf den Verlust sondern auf einen Neuanfang zu konzentrieren.

Mikesch

Jani
11.03.2009, 19:22
Hallo Mikesch :)

man was glaubst du denn. Ich bin fast Amok gelaufen (Sorry für den Ausdruck, nach dem was heute wieder ein Amokläufer angerichtet hat), wenn ich keine Schokolade griffbereit hatte. Die Supermärkte haben durch mich wahrscheinlich einen 100% Steigerung der Schokoladenverkäufe verzeichen können. Aber das ist eben für mich ein kleiner Seelentröster. Und wer mich ein bißchen kennt, der weiß, dass Schokolade bei mir sowieso ein Grundnahrungsmittel ist. Aber Scherz bei Seite :)

Wenn ich jetzt zu weit vom Thema abgewichen bin, dann sorry. Ich will hier keinen mit ner Story über Schoki zuquatschen.

Einen lieben Gruß, Janine

mikesch
11.03.2009, 20:04
Hallo Jani,

ich habe bewußt auf die Schokolade hingewiesen - sprang mir gleich ins Auge.

Du kannst also nicht oder nur sehr schlecht ohne Schokolade leben. Das habe ich wohl richtig verstanden. Du brauchst sie gerade dann, wenn es Dir schlecht geht - und dann noch besonders viel davon. Du weißt, dass Du Dir vermutlich ziemlich schadest, weil Du nicht an der Schokolade vorbeigehen kannst.

Und was passiert, wenn es keine Schokolade mehr gibt????????

Kannst Du Dir vorstellen, die Schokolade mit dem Spiel gleichzusetzen????????

Versuch's einfach mal

Mikesch

(eines hat dieser Beitrag jetzt auf jeden Fall bewirkt - ich kann Schokolade schneller schreiben als jedes andere Wort)

Jani
11.03.2009, 20:28
Hallo Mikesch,
vielleicht glaubst du mir jetzt nicht, aber genauso habe ich das schon betrachtet. Ich hab diese Schókosucht auch versucht, mit dem Spielen zu vergleichen, ehrlich. Ja, es gibt da viele Gemeinsamkeiten. Ich kann nicht ohne Schoki, nicht lange. Und dann tue ich vieles, um an Schoki zu kommen. Und wenn ich sieh habe, dann gehts mir besser. Aber dann habe ich mir das wieder aus dem Kopf geschüttelt, denn der Vergleich ist doch nicht so gut. Denn um an Schoki zu kommen, belüge ich niemanden, ich betrüge nicht, ich verstecke nichts, ich verheimliche nicht, ich mache mein Leben nicht kaputt durch die Schoki. Und da liegt für mich der Unterschied. Ich leide auch nicht gesundheitlich da runter, hab kein Übergewicht oder so. Ich nehme mir übrigens auch ständig vor, mit dem joggen an zu fangen, ich bin aber zu faul, zu bequem. Lässt sich aber auch nicht mit einer Sucht vergleichen, vom Joggen hängt ja nichts ab. Ich hab versucht, auch mein Verhalten in den letzten Wochen mal anders zu betrachten und auch teilweise in Frage zu stellen. Oder ich schaue Menschen anders an, meine ganze Umgebung. Ich habe vorher noch nie darauf geachtet, wieviele Spielos es gibt oder Automaten. Jetzt sehe ich überall welche. Ich meine, die waren schon immer da, aber ich hab die nie gesehen. Ich war am WE auf der Cebit. Auf dem Rückweg in der Straßenbahn, da kam im TV eine Werbung: mit der Cebit-Eintrittskarte hatte man kostenlos Eintritt + Getränk gratis in so einer tollen Spielbank. Ist doch verrückt oder? Vor zwei Monaten hätte ich das nicht wahr genommen. Ich habe vorher nicht gesehen, dass nicht weit von meiner Wohnung eine Spielo ist, ich bin 100 Mal vorher daran vorbei gegangen. Ich versuche auch an mir zu arbeiten und mal einiges in meinem Leben in Frage zu stellen. Ist nicht alles nett, was ich da sehe. Also, auch ich lerne gerade etwas neues und vieles dazu. Es tut gut.

LG, Janine

mikesch
11.03.2009, 20:41
Hallo Jani,

find' ich echt klasse, dass Du das auch schon so betrachtet hast. Wirklich.

Leider ist es nun einmal so, dass es Süchte gibt, die nicht nur den Süchtigen selbst in Mitleidenschaft ziehen, sondern auch die Umwelt, die Mitmenschen und besonders die Menschen, an denen mir eigentlich am meisten liegt.

Wie schwer es ist, solch' einer Sucht zu entfliehen, siehst Du ja nun in Deinem eigenen Bemühen, die Schokolade dieselbige sein zu lassen.

Liest sich ziemlich lappidar -ist es aber leider nun einmal nicht.

Ich persönlich ziehe vor Ole den Hut, dass er sich so viel Mühe gibt. Auch das Du es nicht mehr ausgehalten hast und nun auch Dich selbst hinterfragst, gebührt meinen vollen Respekt.

Trotzdem reden wir hier vom Selben und gleichzeitig von zwei sehr unterschiedlichen Dingen. Und es zeigt uns eines auf: Sucht ist nicht gleich Sucht. Sucht hat viele Facetten, mehr oder minder schmerzhaft, ob nun für den Süchtigen oder für die Angehörigen.

Ich glaube und ich bin mir eines sicher: fast alles im Leben kann zur Sucht werden. Vieles sehen wir nicht, wollen wir nicht sehen oder können wir nicht - weil selbst betroffen.

Aber vielleicht kannst Du nachvollziehen, dass für einen Süchtigen die Überwindung des inneren Schweinehunds sehr schwer ist, dass er manchmal einfach Dinge tun muss, die er nicht tun möchte und das je nach Schwere der Sucht, die Art diese Dinge beim Schopfe zu packen, erst im Nachhinein
sichtbar wird und leider oftmals nicht wieder gutzumachen ist.

Mikesch

Ziggy
11.03.2009, 23:32
Hallo condojune,

um wirklich zu verstehen was Spielsucht ist, musst du es wohl erst am eigenen Leib erfahren. Ich vermute mal, erst dann wirst du begreifen, das du dein Geld nie wiedersehen wirst und noch weit mehr verlieren wirst als Geld.

Ich bin weder Freund, noch Gefährte, nur jemand, der einige Jahre süchtig gespielt hat und inzwischen einige Jahre nicht mehr spielt. Ich kann dir auch nicht sagen wo du grade stehst, was aus dir wird.

Aber die Optionen was aus dir werden könnte sind klar:

a) du bist/wirst nicht Spielsüchtig, dann brauchst du dir auch keine Sorgen machen.

b) du wirst irgendwann am eigenen Leib erfahren was Spielsucht ist.
Dann meld dich bitte, wenn du etwas dagegen tun willst und zwar bevor du dich vor einen Zug wirfst.

c) du gehst auf Nummer Sicher und lebst ab sofort komplett Glücksspielabstinent und zwar lebenslänglich. Dann bekommst du zwar dein Geld nicht wieder, aber du verdienst sicherlich anderswo welches, das du nicht "verbrennst" und du wirst vielleicht nie erfahren was Spielsucht ist, aber auch ziemlich sicher nicht wegen Spielsucht vor die Hunde gehen.

Tut mir Leid, aber mehr kann ich dir im Moment gar nicht sagen. Du entscheidest selbst was du mit deinem Leben machst. Mehr fällt mir zu deinem Posting im Moment einfach nicht ein.

Ziggy