PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lange gekämpft und doch gescheitert



Selina
26.09.2009, 12:34
Hallo zusammen,

war lange nicht mehr da. Vielleicht kann sich der eine oder andere noch an mich erinnern....

Mein mann war / bzw. ist wieder oder wahrscheinlich war schon immer von der spielsucht betroffen.

Lange habe ich gekämpft für uns, für unsere Familie und doch bin ich letztendlich gescheitert.

Habe ihn verlassen und es geht mir sehr schlecht. Ich weiß zwar das es das einzig richtige ist, weil ich am ende meiner Kräfte war. Schon letztes jahr habe ich mich getrennt, bin zurück gekehrt in guter Hoffnung und doch war alles umsonst.

Was mich nur sehr erschreckt, letztes Jahr als ich gegangen bin habe ich mich so frei gefühlt es war ein tolles gefühl.

Diesmal ist es anders, ich fühle mich leer, krank, hilflos und bin maßlos enttäuscht. Ich kann keine wut empfinden obwohl er mein leben und das leben unserer Kinder ein stück weit zerstört hat und ich es bin die wieder mal vor scherben steht. Doch das allerschlimmste ist, das ich wahnsinig Angst um ihn habe. Ich habe Angst er schafft es nicht. Habe das gefühl versagt zu haben, weil ich nicht im Stande war unser kleine familie zusammen zu halten. Im Nachhinein frage ich mich , hätte ich noch mehr tun müssen??? Habe ich nicht genau hingeschaut?? Wollte ich es nicht sehen ??? Ich habe Angst das er jetzt total abrutscht.

Ich bekomme diese gefühle nicht weg, sie fressen mich auf. Und doch muss ich stark sein für die Kinder. Was sage ich ihnen wenn sie nach papa fragen???


Und die große Frage nach dem WARUM???

Ich glaube ich habe noch nie eine so große Leere empfunden....

Doch hoffe ich das meine Entscheidung die richtige war, und vielleicht muss man erst loslassen damit der andere versteht das er in die falsche Richtung läuft.

Danke für ´s zuhören

LG Tanja

Moonflower
26.09.2009, 16:23
Hallo Tanja,

ich war auch lange nicht hier. Ich habe viel um die Ohren und einfach keine Ruhe mich mit dem Forum zu beschäftigen.
Es tut mir sehr leid und weh Deinen Text zu lesen, denn ich kann es nachfühlen irgendwie.
Viele werden sagen, es ist das richtige was du getan hast. Ist es warscheinlich für Dich auch. Aber dennoch tut es einfach nur weh.
Und natürlich macht man sich danach Sorgen um den Partner, da glaube ich keinem der das dann nicht tut.

Wie alt sind denn eure Kinder?

Ich kann gar nicht so viel zu Dir sagen, einfach nur, daß ich Deinen Beitrag gelesen habe und mitfühle.
Vielleicht auch, weil ich Angst habe, daß ich vielleicht mal in der gleichen Situation sein kann.
Man liebt den Partner halt.
Du darfst nur nicht das Gefühl haben versagt zu haben. Das wäre falsch. Eure Beziehung konnte einfach nicht zusammengehalten werden, das hat nichts mit versagen zu tun.

Gruß, Moon

gerri2
27.09.2009, 05:47
Spielsucht frißt Geld, Vertrauen, Liebe - und letztlich auch tiefe Beziehungen.
Sowohl Betroffener und auch Mitbetroffener leiden im gleichen Maße daran.
Während sich der Mitbetroffene zum Selbstschutz und Schutz der Familie zurückziehen kann - oder muß - bleibt der Betroffene häufig Sklave ´seiner Suchtkrankheit - oft auch bis in den Tod hinein.
Die Unterschätzung der Sucht, insbesonders nach einer Zeit der Abstinenz, ist groß.
Der Betroffene kann jederzeit durch für ihn schwierige Umstände zurück in alte Suchtverhalten geraten, wobei seine persönlichen Schwierigkeiten so vielfältig sind, wie das Leben ist.
Beruf, Versagensangst, Gesundheit, mangelndes Vertrauen, Sexualität - können Gründe hierfür sein. Nicht ausgetragene Problematik im täglichen Leben sind immer der Grund für Rückfälle in die Sucht.
Es gibt nur einen guten Schutz - reden, reden, reden.
Durch tiefe und ehrliche Gespräche entsteht Vertrauen - und dadurch ein Schutz vor der Sucht. Nicht Gespräche die unsere Sucht beinhalten, sondern Gespräche über das tägliche Leben - denn hier entsteht die Problematik.
Die ehrliche Frage, das ehrliche Interesse an den Partner - wie war denn heut dein Tag - wie fühlst du dich - kann Herz und Seele immer wieder füllen - und Problematik somit leichter werden lassen - und erkennbarer.

Herzlichst
Rudi

Detlef
28.09.2009, 08:55
hallo rudi!
du schreibst....Es gibt nur einen guten Schutz - reden, reden, reden.
Durch tiefe und ehrliche Gespräche entsteht Vertrauen - und dadurch ein Schutz vor der Sucht. Nicht Gespräche die unsere Sucht beinhalten, sondern Gespräche über das tägliche Leben - denn hier entsteht die Problematik.
Die ehrliche Frage, das ehrliche Interesse an den Partner - wie war denn heut dein Tag - wie fühlst du dich - kann Herz und Seele immer wieder füllen - und Problematik somit leichter werden lassen - und erkennbarer.


aber der angehörige kann noch so tiefe und ehrliche gespräche führen mit uns suchtbolzen führen oder führen wollen. solange wir nicht genauso ehrlich ihm gegenüber sind, spricht der angehörige gegen eine wand.
ich glaube nicht, das der angehörige kein ehrliches interesse an seinen süchtigen partner hat...der angehörige meint es ehrlich mit uns. nur solange der süchtige nicht selbst aufhören will, wird mit ihm auch kein EHRLICHES gespräch möglich sein.
gruß detlef

gerri2
28.09.2009, 11:29
Hallo Detlef,
solange ein Suchtkranker nicht bereit ist, an sich selbst zu arbeiten, sich selbst in die Pflicht nimmt, hat niemand eine Chance ihn aus seiner Sucht zu helfen.
Ich dachte, das wäre klar - und habe dies als Voraussetzung in den Raum gestellt.
Das miteinander Reden ist ein weiterer Schritt, der in der Spielfreiheit nicht ausgelassen werden darf.
Und dann nicht nur über Sucht, sondern über Tagesprobleme, die sowohl der Mitbetroffene wie auch der Betroffene hat.
Der Betroffene neigt dazu, bei Problemen sein Suchtverhaltenj auszuleben - ganz einfach schon um zu verdrängen.
Wenn du heute noch spielst, betrachte das von mir geschriebene als nicht für dich zutreffend - dein Wille nicht zu Zocken - und tatsächlich auch nicht zu Zocken, ist nur ein Anfang.
Dann beginnt das arbeiten an uns - unser Suchtverhalten auch aus anderen Lebensbereichen zu verbannen.
Lügen oder nicht über Probleme sprechen wollen gehören dazu.
Lieben Gruß
Rudi

Cl@us
28.09.2009, 15:00
Ehrlich reden!
Wie soll mein Partner und die Mitmenschen erkennen, ob ich "ehrlich" bin oder wirklich ehrlich nach all den Lügen.
Mein Vorschlag ist lieber ehrlich handeln und dann reden, so können die Angehörigen nach und nach wieder Vertrauen schöpfen.

Meine Devise zum Thema Ehrlichkeit von Süchtigen ist:
"Ich Glaube nur was ich sehe (sehen kann)!"

Detlef
29.09.2009, 09:43
hallo gerri!

ich denke ich hatte das von dir geschriebene schon richtig verstanden..
nur wie soll ein spieler, der noch voll in der sucht hängt, mit seinem partner selbst über die tagesprobs reden? also ich konnte es nicht, weil wie sollte ich meiner partnerin, damals sagen..."mein tag war scheiße, ich muß schauen wo ich geld herbekomme um ne rechnung zubezahlen" *nur nen beispiel* ich als spieler hatten doch nur tagesprobs. heute ist es so, das ich über meine probs reden kann und das auch nur, weil ich ehrlich bin und nicht mehr spiele. sowie ich wieder spielen würde, wäre wieder eine blokade da. oder?
gruß detlef

gerri2
29.09.2009, 10:03
Hallo Claus,
das mit den ehrlichen Handeln ist eine tolle Sache.
Ein wirkliches inneres Wohlbefinden entsteht bei mir nur dann, wenn ich wirklich ehrlich das mache, was ich mir selbst und anderen versprochen habe.
Ein Lügen oder Verheimlichen ist dann nicht mehr nötig - denn ein ehrliches Handeln läßt mich zum Ideal werden und schließt wohl ein Versagen auf der ganzen Linie aus.
Mit ehrlich Reden ist gemeint, das sowohl Stärken - aber auch insbesondere meine Schwächen und Probleme auf den Tisch kommen .
Ich denke ehrlich Sprechen ist in gewisser Weise auch ein ehrliches Handeln -zumindest die Voraussetzung.
Da ich mit Schwächen behaftet bin - und manches mal nicht durchgeführt habe, was ich mir vornahm, ist es für mich unmöglich zu sagen, ich handel ehrlich.
Ich kenne keinen Menschen, der niemals versagt - und somit immer ehrlich handelt. Weder Suchtbetroffene noch sogenannte normale Menschen.
Ich bin weit entfernt von den Idealbild eines Menschens.
Mein ehrliches Handeln besteht darin, das ich offen über mein Versagen erzähle - natürlich den Menschen, denen ich vertraue - und selbst das war und ist ein sehr schwieriger Prozess für mich.
Viel lieber wollte ich anderen zeigen, wie stark und toll ich bin - mich also im hellen Licht baden.
Doch jeder von uns hat auch das Recht auf Schwächen - und hier ist jetzt nicht Spielsucht gemeint.
Wenn ich nur ehrlich handel, habe ich wohl meine gesamten Schwächen abgelegt - oder verstehe ich dich falsch?
Ehrliches Handeln - Claus - ich wünschte mir, ich könnte mir sagen, ich handel nur noch ehrlich. Manchmal gelingt es mir - doch von steten ehrlichen Handeln, oder was ich darunter verstehe, bin ich weit entfernt.
Ich wünsche dir einen schönen Tag - und ich habe mich über deinen Einwand gefreut, der mich über mich selbst nachdenken lies.

Lieben Gruß
Rudi

gerri2
29.09.2009, 10:19
Hallo Detlef,
gebe dir voll recht.
Sobald du spielst - also ein akutes Suchtproblem hast, wird das mit den ehrlich reden schwer.
Doch gerade das ist von mir gemeint.
Wenn ich einen Rückfall habe, über den ich spreche, gehe ich der Konsequenz aus den Weg, weiter lügen zu müssen. Rechnungen verstecken z.B., die dann immer höher werden.
Es gibt nur den Weg ehrlich sprechen zu wollen - sich eventuell auch selbst dazu zwingen - denn es ist nicht einfach.
Nur dann kann ich auch eine gewisse Vertrauensbasis aufbauen.
Wenn deine Frau weis, du sprichst über deinen Rückfall _ immer - und vorbehaltlos, so baut das ein gewisses Vertrauenverhältnis auf.
Wenn du das nicht tun kannst - dann erscheinst du mir noch voll nass zu sein.
Darüber zu sprechen wenn es passiert ist, bleibt die Voraussetzung dauerhaft trocken zu bleiben.
Wenn du heute 50 € verspielt hast - und du sollst den Verbleib des Geldes erklären, wirst du morgen hingehen und versuchen die 50 € zurück zu gewinnen, um zu verheimlichen.
Und leicht sind es dann 2 oder 3 hundert € die verspielt sind. Das geht oft soweit, das bis zur Erschöpfung aller finanziellen Möglichkeiten gespielt wird.
Ein sofortiges darüber reden verhindert die Folgekonsequenz für einen Spieler.
Das sind meine Erfahrungswerte - deine mögen anders sein.
Aber ich kann ja nur aus meinen Erfahrungen Rückschlüsse ziehen - nicht aus den deinen.
Herzlichen Gruß Detlef - und ich drück dir fest die Daumen, das du für lange Zeit einen Schlußstrich unter das akute Spielen ziehen kannst.
Lieben Gruß
Rudi

Cl@us
29.09.2009, 13:35
Hallo Rudi,
natürlich habe ich meine Schwächen nach wie vor, ich habe aber die Stärke entwickeln können (durch fortwährendes Üben) bei gemachen Fehlern mir Selbst zu vergeben.

Soweit es geht die Betroffenen um Entschuldigung zu bitten bzw. "es wieder gut zu machen, wo ich geschadet habe"!

Das gilt natürlich auch für mich, wenn ich mir selbst geschadet habe durch mein hANDELN, versuche ich mich auch mal selbst zu belohnen.

Da fällt mir immer etwas ein und wenn ich mir mal selbst Blumen schenke oder einen Kinobesuch leiste, denn da hat auch mein Partner was davon.

sheepyi
29.09.2009, 20:23
hallo selina,
natürlich erinner ich mich an dich...!
und dein bericht macht mich traurig.
wieso machst du dich so kaputt mit deinen gedanken...?
wieso machst du dir vorwürfe...?
du bist nicht verantwortlich für die krankheit deines mannes.
er ganz allein hat es in der hand wie sein leben weiterverläuft.
du weißt doch daß du nichts ausrichten kannst wenn dein mann nicht WILL.
daß du traurig bist und resignierst kann ich natürlich verstehen,aber zieh dir doch diesen schuh nicht an daß du schuld - oder MITschuld - sein könntest.
Lieben gruß an dich...
Regina

andreasg
29.09.2009, 22:53
Hallo ihr Lieben,
sich zwingen zu müssen zu Reden und dann ehrlich sein? Rudi, tut mir leid, aber da habe ich meine Bedenken.
Das Reden um des Redens Willen kreist dich mitunter um Geschichten die im Tiefen versteckt bleiben. Um den Heißen Brei reden ist mir selber nur all zu vertraut. Ich gehe der Wahrheit aus dem Weg und verliere mich in Nebensächlichkeiten...
Das Erzählen von Lügengeschichten erfordert ein fein gewebtes Netz von manigfaltigen spontanen Ereignissen die scheinbar zufällig den gesetzten Status durchbrechen. Der Lügner fühlt sich in diesem Netz geborgen und ist doch gefangen.
Ehrliche Worte brauchen nur einen Augenblick. Einen einzigen Satz, sehr oft.
"Ich liebe Dch." einem geliebten Menschen zu sagen beinhaltet keine Rechtfertigungen, Ausflüchte, Verlustängste.
Es geht eben darum das Scheißgefühl eigener Destruktivität zu entkernen.
Da helfen die Selbsthilfegruppen. Dem anderen unverholen die wahre Meinung - ohne Bewertung der Person - zu sagen. Ich nehme Dich wahr und ich erkenne Dich. Ich fühle mich dabei ...

Ich bin selber gerade dabei Groll gegenüber einer Freundin aufzubauen und ich brauche ein Ventil, ihr zu sagen, was mich an ihr stört. In meinem Fall rechnet sie mir alte Versäumnisse auf , weil sie eine E - Mail von mir nicht erreicht hat in der ich mich für das vergangenen Wochenende abgemeldet habe und ihrer Einladung nicht folgen konnte. Indirekt konfrontiert sie mich dabei mit meinem Helfersyndrom, das aus Schuldgefühlen und Minderwertigkeitskomplexen aufgebaut ist und ich gerate leichz in Jähzorn, der wieder Selbstverletzend ausgeübt wird. Aso gilt es reinen Herzen meine Meinung, meinen Standpunkt darzulegen.
Der Richter eines Streits verlangt ja die Wahrheit um frei sprechen zu können.
Eine Gute Nacht
Andreas

Kate
30.09.2009, 08:47
Liebe Selina,

ich kann Deinen Schmerz und die Leere, die Du empfindest, gut nachvollziehen, denn Du beschreibst sie sehr genau.

Wenn ich Deine Worte lese, erkenne ich aber auch das Gefühl wieder, welches Dich bei der ersten Trennung begleitet hat: Du hast Dich frei gefühlt. Und jetzt tust Du das nicht! Du machst Dir weiterhin Sorgen um Deinen Partner, um das, was mit ihm passieren könnte.

Bedeutet das für Dich, dass Du für ihn Verantwortung übernehmen willst? Ich möchte das gar nicht sofort schlecht reden, ganz und gar nicht! Oft liest man hier, dass Angehörige durch ihre Übernahme von Verantwortung das Spielen mit möglich machen...

Ich finde aber, dass Verantwortungsübernahme für einen Menschen, der einem am Herzen liegt, etwas ganz natürliches ist.

Letztendlich möchte ich nur mein Gefühl ausdrücken: Vielleicht stehst Du zwischen zwei Stühlen. Der eine heißt: Verantwortung für sich selber und die eigenen Kinder übernehmen - damit verbunden ist die Trennung als Schutz. Auf der anderen Seite stehen aber Zuneigung zu einem Menschen und der Wunsch, dass es ihm gut geht.

Ich kann das nur vermuten. Aber vielleicht ist es ein Denkanstoß, der Dich darüber nachdenken lässt, ob Du beides vereinen kannst - oder willst?! Dem Menschen, der der Vater Deiner Kinder ist und auch Dein bisheriger Partner, weiterhin ein lieber Mensch sein, der ihm nahe steht. Und Dich gleichzeitig schützen vor dem, was seine Sucht aus Deinem Leben und dem Deiner Kinder macht.

Ich habe natürlich gut reden, da ich in einer ganz anderen Situation bin (mein Partner ist nicht der Vater meiner Kinder, wir haben getrennte Wohnungen und Konten...). Und manche werden sagen, dass mein Vorschlag gar nicht durchzuführen ist, weil ein Spieler ja nun mal so und so ist.

Aber es ist ein lieb gemeinter Vorschlag, über den nur Du mit Eurer Geschichte nachdenken und entscheiden kannst.

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern alles Gute und hoffe, dass es Dir bald besser geht, ebenso wie Deinem Partner.

Kate

sheepyi
30.09.2009, 14:09
kate...
du hast völlig recht,hast es sehr schön und treffend beschrieben.
aber..
wie immer gibt es ein ABER...
es ahndelt sich ja hier schließlich nicht um eine grippe oder einen beinbruch.
spielsucht ist gemein und hinterhältig und alles vernichtend wenn man sich nicht schützt.
das ist die zwickmühle für uns angehörige.
wir lieben und wollen helfen...
haben aber solange der spieler nicht *mitspielt* überhaupt keine chance.
wie oft haben wir das hier schon geschrieben...!
und immer wieder kommt dies gefühl hoch - wir können ihn doch nicht im stich lassen...!
doch,müssen wir sogar!
weil es dem spieler nicht hilft wenn wir ausharren und uns sogar ne teilschuld aufladen (lassen).
der spieler muß seinen weg gehn..und je länger wir das durch unsere gutgemeinten hilfangebote verhindern...desto länger zieht sich der leidensweg hin...
und wir werden MIT krank.
lassen wir uns doch nicht immer wieder mit in dies kranke boot ziehn!
unsere spieler müssen rausklettern aus diesem wackeligen boot und auf uns zuschwimmen...DANN können wir ihm die hand reichen und an land ziehen.

Regina

Selina
30.09.2009, 18:15
Hallo Kate,
Hallo Sheppi und hallo an alle anderen,

es sind jetzt ein paar Tage vergangen seid meiner Trennung und langsam und mit etwas Abstand betrachtet hat sich mein Gefühl und meine Schuldgefühle ein wenig verringert....

Es geht mir immernoch nicht gut und meine gedanken kreisen meist nur um meinen Mann. Aber dieses beklemmende Gefühl was mir fast die Luft zum atmen genommen hat - das ist besser geworden....

wir haben relativ guten Kontakt,telefonieren und darüber bin ich froh. Da meine größte Angst auch war ihn total zu " verlieren ".

Für einen Spieler übernimmt man immer ein stück weit die " Verantwortung " finde ich.

Ich habe wirklich viel gekämpft, geredet, versucht an ihn ranzukommen - aber all meine Bemühungen und versuche sind letztendlich gescheitert.

Ich muss sagen ich bewundere JEDEN der mit einem Spieler zusammen sein kann. Ich konnte und kann es auch nicht mehr. Ich bin schon ein stück weit daran zerbrochen. Und für mich ist es unheimlich schwer gewesen mir immer vor augen zu halten - er ist krank, er kann nichts dafür - weil diese ständigen Lügen alles zerstört haben. Mein glauben an ihn, den glauben an mich. Ich habe alles getan was in meiner Macht stand und ich bin so unendlich traurig darüber das ich im Grunde genommen gar nichts erreicht habe. Das ganze letztes Jahr war eine große Lüge.....

Ich hoffe für ihn das er es schafft aus diesem Kreislauf irgendwie herauszukommen. Aber meine Hoffnung ist gestorben!!!!!!

Wie soll man mit einem Partner leben wo man ständig in Angst und Sorge leben muss??? Wo man jeden Tag Angst vor dem nächsten hat??? Sich fragen muss ob man morgen noch einkaufen gehen kann ??? Oder den Kindergartenbeitrag bezahlen kann??? ob der strom bezahlt werden kann und die Miete??? Und dann immer und immer wieder die selben beteuerungen - ich ändere mich - ich tue alles . Das einzigste was passiert ist - noch mehr lügen und noch mehr......

Ich habe aufgegeben und für mich gibt es auch keinen Weg mehr zurück. Ich werde nicht mitzusehen wie ich mit untergehe und meine Kinder auch. Sie haben eine gute Zukunft verdient und vorallem eine Mutter die Kraft hat mit ihnen den Alltag zu bestreiten. Und nicht eine Mutter, die Anti - Despressiva nimmt das sie irgendwie den Tag übersteht. Auch ich habe nur ein leben.

Es ist hart und es tut mir unenedlich leid. Und ich wünsche mir nichts mehr wie als das er es schafft und ein gutes Leben leben kann. Auch wenn unsere Zeit vorbei ist - für Kinder lohnt es sich immer zu kämpfen.

Und wenn er es jetz auch nicht schafft - dann hätte er es auch nicht mit mir geschafft.....

Ich wünsche mir das ich endlich wieder zurück ins Leben finde und glücklich sein kann....

Herzlichst

Tanja