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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : zusätzliche Abhängigkeiten



charlotte
14.10.2010, 00:44
Hallo zusammen

Ich habe gerade mal wieder das Thema meiner Beziehungsabhängigkeit sehr nah.

Würde mal gerne wissen, ob das einige von euch auch zusätzlich zu der Spielsucht auch noch kennen und wie sie damit umgehen???

lg Charlotte

Kate
10.12.2012, 14:20
Hallo Charlotte,

im Thema des Monats Dezember hast Du genau davon gesprochen - ich kopiere mal hierhin:

"Unsere Beziehung ist kompliziert. Sie beruht irgendwie auf gegenseitiger Abhängigkeit..die sich wie Liebe anfühlt...und doch auch viel frustriert."

Du hast mir auf meiner Seite Fragen gestellt - und ich sehe nun den Zusammenhang. :-)

Meine Frage an Dich: Wenn Du Eure Beziehung als gegenseitige Abhängigkeit siehst und sie kompliziert ist und viel frustriert - hast Du nie über Trennung nachgedacht? Was hält Dich in der Beziehung? Und glaubst Du trotzdem, dass etwas wie Liebe zwischen Euch existiert?

Ja ja, war nicht nur eine Frage - aber sie hängen ja zusammen... ;-)

Liebe Grüße,
Kate

charlotte
10.12.2012, 20:05
Hallo Kate

ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich mich schon trennen wollte.

Doch letzendlich ist zwischen uns eine Bindung, die ich nicht kappen konnte.

Ebenso wie es frustrierendes gab, gab es auch sehr viel schönes und positives.

ich weiß nicht was Liebe ist....für mich fühlt es sich wie Liebe an, die aber auch mal zeitweise umschlagen kann.

Und in den Zeiten..wo meine Liebe umschlägt...und ich mich dennoch nicht trennen kann...habe ich das Gefühl..abhängig zu sein..es ist dann kein schönes Gefühl.

Wie soll ich es beschreiben? ohne meinen Mann käme ich mir hilflos und verloren vor. Ich bekomme schon bei der Vorstellung von Trennung oder Tot Panik..Existenzielle Not...was nicht auf das Finanzielle bezogen ist. Obwohl ich auch da...vollkommen abhängig von ihm bin.

ich habe es so akzeptiert wie es ist, weil jegliche Versuche mich selbstverantwortlich...allein dem Leben zu stellen..fehlgeschlagen sind.
Ich habe einfach den Mut und die Kraft nicht dazu

Es könnte sein..dass ich es ganz prima schaffen würde..würde ich in so eine Situation hinein geschmissen. Weil ich bisher ja auch eine gute erfolgreiche Familien Managerin war...aber freiwillig...never

Darum habe ich mich entschlossen, wenigstens innerhalb der Beziehung eigen Verantwortlichkeiten anders und besser auf zu teilen. Möchte mich innerhalb der Beziehung weiter entwickeln..das aufholen..was mir anscheinend fehlt.

Das geht auch nicht ohne reibereien ab..aber das ist nicht schlimm. Veränderung ist ja nicht nur für mich Gewöhnungsbedürftigt ;-)

Ich arbeite an meiner Zufriedenheit..und werde sehen ..wohin mich der Weg noch führt. Mittlerweile, kann ich mir auch schon selber sagen..sollte er dazu führen..dass ich mich doch irgendwann trenne...dann werde ich dafür , dann..auch die Kraft und den Mut haben. Das nimmt mir meine Vorstellungs-Ängste

lg charlotte

Kate
12.12.2012, 09:15
Das mit den Zeiten, in denen das Gefühl umschlägt, kenne ich.

Bei mir ist es allerdings so, dass ich dann Abstand will, dass ich unabhängig sein möchte. Aber nur, wenn diese Entscheidung bei mir liegt, fühle ich mich gut, zumindest eine Zeit lang. Irgendwann schlägt es dann um und ich spüre, dass ich nicht alleine kann und will.

Mir macht die Vorstellung einer Trennung manchmal gar keine Sorgen. Ich glaube, dass ich daran wachsen würde - so wie ich nach zwölf Jahre Ehe an der Trennung vom Vater meiner Kinder gewachsen bin. (Am Rande: auch er war suchtbeladen, in meinen Augen Alkoholiker - vieles wiederholt sich heute in meiner jetzigen Beziehung.)
Aber ich schaffe es nicht. Nicht, mich zu trennen, sondern eine klare Entscheidung zu treffen. Meistens will ich mir gar keine Gedanken machen und alles ist okay. Aber manchmal kommen Fragen und Zweifel. Und dann eben auch, ob es Anhängigkeit ist, die uns miteinander verbindet.

Woran machts Du das Gefühl der Abhängigkeit fest? An Deiner Panik - oder an an konkreten Begebenheiten?
Und siehst Du bei Euch eine gegenseitige Abhängigkeit - oder ist sie einseitig?

LG
Kate

charlotte
12.12.2012, 12:58
Hallo Kate

ich sehe bei uns beiden eine gegenseitige Abhängigkeit.

Jeder gibt dem anderen was er braucht...was ihm fehlt...es ergänst sich irgendwie.

Mein erster Mann war auch Alkoholiker.
mein Zweiter, mit dem ich nun über 27 jahre zusammen bin,..war Spielsüchtig und auf dem Weg vom Spielen ab zu kommen..was allerdings noch Jahre gedauert hatte.

ich denke es ist kein Zufall, dass ich an Männer mich gebunden habe, die psychische Probleme hatten und süchtig waren. Es hat mit mir zu tun.

lg charlotte