PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Herzlich Willkommen an alle Angehörige



spielsuchtadmin
23.11.2012, 21:47
Wie versprochen haben wir eine extra Rubrik für Angehörige eingerichtet und damit einen Raum für Eure Gedanken, Erzählungen, Fragen und Euren Austausch geschaffen.

Natürlich können Betroffene auch zu den Themen der Angehörigen posten. Die Idee ist, dass die spezifischen Themen von Betroffenen in den anderen Rubriken ihren Platz haben.

Wir hoffen auf Euren regen Austausch.

Viele Grüße

Katharina Weege
Fachstellenteam

Kate
10.12.2012, 15:43
Hallo Katharina,

vielleicht ist es möglich, meinen Thread "Mein Weg - sein Weg - ...." hierher ("Angehörige") zu verschieben?

Liebe Grüße,
Kate

spielsuchtadmin
13.12.2012, 20:01
Hallo Kate,

Deine Idee Deinen Threat hierher zu verschieben finde ich gut.
Ich habe morgen Zeit für das Forum eingeplant und werde
mal versuchen, ob die Idee umsetzbar ist, ich glaube schon, dass das klappt.

Viele Grüße

Katharina Weege

spielsuchtadmin
14.12.2012, 15:50
Hallo Kate,
wie Du siehst, war die Verschiebung von "Mein Weg" erfolgreich.
Wir bekommen langsam Übung!

Viele Grüße aus Neuss
Katharina & Verena

spielsuchtadmin
07.01.2013, 12:36
Zunächst einmal wünsche ich
ein gutes neues Jahr!

Ich frage mich am Beginn des neuen Jahres, wieso noch keine Angehörigen auf Kate geantwortet haben...
Sicher kann dieses Forum nur ein Weg sein, auf dem Angehörige Hilfe bekommen. Da gibt es u.a. die Telefon-Nr. der Infoline Glücksspielsucht NRW, die Gott-sei-Dank! auch zunehmend von Angehörigen genutzt wird. Es gibt andere Foren, es gibt Beratungsstellen usw...
Dennoch: woran liegt es?
Eine Vermutung: ich glaube, es ist beängstigend, den spielsüchtigen Partner oder die Partnerin einmal zur Seite zu stellen und sich als Angehörige (als Angehöriger) in den Blick zu nehmen. Vielleicht ist es auch mühsamer? Warum sollte frau/man es überhaupt tun?
Ich hätte ein paar Überlegungen dazu. Noch jemand, außer mir, der/dem etwas einfällt?

Herzliche Grüße aus Neuss

Cäcilia Arenz-Bessel

Kai Sender
09.01.2013, 10:36
Hallo und ein gutes 2013 Euch allen!

Ich habe im September eine Gruppe für Angehörige gegründet, wir haben darauf aufmerksam gemacht mit Flyern, es gab einen riesigen Zeitungsartikel und in den Ämtern und Behörden ist die Gruppe auch gut vernetzt: Bis jetzt sind durchschnittlich "nur" fünf Angehörige (Frauen) anwesend.

Etliche Teilnehmerinnen kamen genau einmal - nur wenige sind geblieben.

Ich glaube, es liegt daran, dass ein Besuch in einer solchen Gruppe oder hier im Forum der Aufforderung gleichkommt, die Augen zu öffnen, hinzusehen, nichts mehr schönzudenken. Und das ist hart und anstrengend, beraubt es die Angehörigen doch vieler Illusionen.

Neulich sprach ich mit einer Frau, die meine Selbsthilfegruppe verwechselt hatte mit der Gruppe für die Angehörigen, und sie meinte, eigentlich müsse sie ja ihren Mann hier hinschicken - darauf sagte ich, er müsse von selbst kommen wollen, sonst würde das wohl nicht viel bringen.

Er spielt noch. Ich riet ihr, auf ihr Geld aufzupassen, auf ihr Konto, die Sparbücher usw. Darauf meinte sie, sie wolle ja nicht, dass er sich schämt. Und es sei schon hart genug für ihn. Ich meinte, lieber solle er sich schämen, als dass sie alles verliert und die Existenz beider bedroht wird. Sie verstand es nicht.

Da fiel mir auf, wie wenig die Dame über die Gefahren einer Glücksspielsucht wusste. Sie hat noch nicht den Weg der Sucht ihres Mannes zu Ende gedacht: Wenn alles geplündert ist, was sich zu Geld machen lässt usw. - deshalb hat sich nicht noch nicht umfassend informiert.

Nun traut sie sich das erste Mal zu einer Gruppe und muss sich unangenehmen Fragen und Antworten stellen!

Vielleicht tut das alles zu weh, vielleicht ist es eine zu große Hürde, sich rechtzeitig Hilfe zu suchen und zu lernen, gesund egoistisch zu werden.

Mehr als das Angebot bereitzustellen, mehr als einen eigenen Bereich hier im Forum zu schaffen, kann man nicht.

Dann steht man da und fragt sich, warum nichts passiert.

Und dann kapiere ich Spielsüchtiger, wie machtlos die Angehörigen eigentlich sind: mehr als zu hoffen bleibt ihnen nicht.

mikesch
09.01.2013, 23:57
Hallo Kai,

dem kann ich nur mit ganzem Herzen beipflichten. Eigentlich müsste mein
Mann hier jetzt schreiben, aber er hat mich autorisiert, es für ihn zu tun.

Habe lange überlegt, ob ich unser Gespräch hier aufführe. Andererseits habe ich aber schon das eine oder andere Mal offen darüber geschrieben.

Er hat sprichwörtlich " den Kopf in den Sand gesteckt" solange ich spielte. Alles war besser als mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Das hätte bedeutet, sich über Konsequenzen den Kopf zu zerbrechen. Und nicht nur das, denn Konsequenzen bedeuten unter Umständen Einschnitte für beide, den Spieler und den Angehörigen.

Solange alles da war, was er brauchte, solange ich das Geld dafür zur Verfügung stellen konnte, war es ihm egal wo es herkam, wie es beschafft wurde. Selbst wenn er wußte, dass ich ihn anlüge, er hätte das, solange es ihm möglich war nie zugegegen.

Erst wenn alle Stricke gerissen waren, erst wenn das Nötigste nicht mehr zu beschaffen war, dann hat er mich darauf angesprochen. Dann gab es "Stress".
Etliche Male aber spielte er mit mir das Spiel weiter. Das war mir natürlich nur recht. Die Bereitwilligkeit meine Lügen in Kauf zu nehmen, um nur nicht mit dem eigentlichen Thema in Berührung zu kommen, waren für mich das Mittel zum Zweck.

Wir haben oft und lange über dieses Thema gesprochen, seitdem ich nicht mehr spiele. Oft spreche ich ihn darauf an, dass er auch heute noch so reagiert, auch wenn es nicht mehr direkt um das Thema Spielen geht. Nach wie vor gibt er mir Recht, er fühlt sich auch manchmal nur einfach überfordert. Hoch rechne ich ihm an, dass er sich trotzdem Mühe gibt, mir zuzuhören, auch wenn er mich nicht immer versteht.

Fazit: Wir arbeiten jetzt gemeinsam - mal mehr, mal weniger - seit 7 Jahren daran, unsere Gefühle, unsere Gedanken offen miteinander zu kommunzieren.
Wir werden immer besser. Aber es ist und bleibt ein lange Prozeß.

Gute 24 Stunden

Mikesch

Übrigens, ich bin seit Oktober letzten Jahres wöchentlich Mittwochs in Bremen. Habe Dich dort in diversen Flyern angetroffen. Leider ist die Gruppe immer an anderen Tagen. Vielleicht ergibt sich trotzdem einmal die Gelegenheit.

Mikesch

spielsuchtadmin
11.01.2013, 10:07
Lieber Kai, liebe Mikesch,

ich habe das Bedürfnis, die Angehörigen zu verteidigen und gleichzeitig stimme ich Euch in vielem zu.
Ein Gedanke kam mir beim lesen: wie wäre es wohl, wenn es besondere Fachstellen speziell für Angehörige von GlücksspielerInnen gäbe?? Würde sich Angehörige nicht eingeladener und in ihrer speziellen Situation mehr gesehen fühlen?
Für heute nur kurz.

Schöne Grüße und ich freue mich über Eure Beiträge

Cäcilia (Arenz-Bessel)

Schmaler
04.02.2013, 16:15
Hallo Cäcilia

Ja, manchmal tut es weh, wenn man sich selbst betrachtet (als Angehörige).
Ich bin zwei Jahre lang mit meinem Mann in die Selbsthilfegruppe gegangen. Ich habe dort erkennen müßen, dass auch ich ein Problem habe. Ich bin dann ein Jahr in eine Gruppe für Menschen mit Ess-Störungen gegangen. Tja, da waren Sachen versteckt, die man eigentlich gar nicht (mehr) wissen wollte.
Wie ich in einem anderen Beitrag schon erwähnte, bin ich auch eine Co-Abhängige. Es ist nicht einfach, diese Wahrheit zu sehen. Und vor allem, wie kommt da raus?

Ich wünsche allen Angehörigen offene Augen, Mut und Kraft.

Andrea

Kate
06.02.2013, 07:46
Ich persönlich bin ja regelmäßig hier und kann nur schreiben, warum ich es bin (und nicht, was mich davon abhält).

Ja, ich sehe mich auch als Co-Abhängige und muss mich damit auseinandersetzen, dass nicht nur mein Partner ein Problem hat, sondern auch ich. Ich sehe unsere Beziehung, die vom Spielen beeinflusst ist, als ein System - das aber auch so nur funktioniert, wenn ich meine Rolle dabei spiele. Und ich bin davon überzeugt, dass ich nur an meinem eigenen Verhalten etwas ändern kann.

Vielleicht macht das wirklich viel aus: Diese Machtlosigkeit gegenüber dem Spielen und anderen Problemen, die beim Partner liegen. Und die Schwierigkeit, genau das zu akzeptieren - zum Teil verbunden mit der nicht enden wollenden Hoffnung "Irgendwann wird das wieder".
Aber eben auch die andere Seite: Was kann ich tun? Was kann ich vor allen Dingen für mich tun? (Ich bin doch gar nicht das Problem, es ist doch mein armer, armer Partner - der sich aber doch ganz eigenständig entscheidet). Ich weiß, wie schwer es ist, den Blick auf sich selbst zu richten.

Erst gestern hat eine Freundin noch zu mir gesagt: Du bist jemand, der davon lebt, für andere über die eigenen Grenzen zu gehen.
Und plötzlich soll man lernen, Grenzen zu setzen und für sich selber zu leben.
Es ist nicht einfach.

Manche schämen sich für ihren Partner, manche aber auch dafür, dass sie sich nach wie vor für ihren Partner entscheiden, trotz des Spielens.

Und: Hier im Forum wird es jedem Angehörigen sehr schnell deutlich gemacht: Du kannst nichts tun, wenn dein Partner nicht will. Grenze dich ab! Tu etwas für dich!
Vielleicht können manche genau damit nicht umgehen?

Trotzdem finde ich es richtig, denn irgendwann wird man sich vielleicht daran erinnern und an dem Punkt sein, an dem man diese Worte "Tu etwas für dich!" umsetzen kann.

Schmaler
06.02.2013, 09:13
Es ist so Wichtig etwas für sich zu tun. Ich sehe das an meiner großen Tochter. Seit dem ich mich entschieden habe, eine Grenze zu setzen, hat sie sich zum positiven Verändert. Sie ist plötzlich viel offener und fröhlicher. Was sicher damit zu tun hat, dass auch ich entspannter bin!
Mir hat gestern eine Therapeutin das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben" empfohlen. Ich denke, das ist eines meiner größten Probleme........
Sich selbst derart aufzugeben, das passiert mir immer wieder. Meine Kinder bekommen Grenzen und werden zur Selbstständigkeit erzogen. Warum laße ich meinem Partner die Grenzenlosigkeit und Unselbstständigkeit durchgehen?

Kate
06.02.2013, 09:50
Das Buch habe ich auch gerade einige Wochen oder sogar Monate auf meinem Nachttisch liegen gehabt und ich habe mich einige Male darin wiedergefunden...

Zum Teil fand ich es erschreckend, wenn ich mich und meine Handlungsmuster erkannt habe und es hat mir geholfen, darüber nachzudenken, achtsamer zu sein.
Manchmal war es mir aber auch zuviel - aber selbst in solchen Momenten hat es mich dazu gebracht, dass ich mich dagegen gewehrt habe, mich in einer Opferrolle zu sehen.

Es war aus der Bücherei und ich konnte mich gar nicht davon trennen. Ich denke, ich werde es noch einmal ausleihen und ein paar für mich wichtige Stellen herausschreiben, die ich mir dann bei Bedarf noch einmal durchlesen kann.

Liebe Grüße
Kate

kath
11.02.2013, 17:08
hallo ich will mal als angehörige hier schreiben und ja auch ich muss schauen das es mir gut geht ..mein freund mit dem ich seit einem jahr zusammen bin ist spielsüchtig ..anfangs wusste ich dies nicht einmal ..nur komisch kam mir vor das er dauernd geld brauchte ...nach dem er dann zu mir zog kam natürlich alles raus ..anfangs wollte er auch eine therapie machen ... von mai bis dezember war er auch in hamburg regelmässig zu gesprächen und gruppentherapien ...doch seit januar ist er wieder in sein altes muster gefallen ..ich weis nicht was ich machen soll dabei war er kurz vor der stationärentherapie ...ich muss dazu sagen er hatte schon 2 therapien und spielt seit über 20 jahren ..und er hat alle schichten die die therapie mitsich führt dh auch das leben auf der strasse durch ...im mom weis ich nicht was ich machen soll ..durch sein verhalten ziehe ich mich zurück und ich bin wütend wenn er stunden lang spielen geht ...er geht auch ab und an nicht zur arbeit meldet sich krank weil ja das spielen wichtiger ist ...kann mir jemand sagen was ich tun kann

spielsuchtadmin
13.02.2013, 21:22
Hallo Kath,

zunächst einmal ein ganz herzliches Willkommen im Forum. Schön, dass Du bei uns schreibst. Deine Frage, was Du tun kannst, hast Du Dir am Anfang Deines Beitrags schon selber beantwortet: ... schauen, dass es Dir gut geht... Hört sich jetzt in der Theorie wahrscheinlich einfacher an, als es ist, ist aber nach meiner Erfahrung wirklich eine der zentralen Überschriften für Angehörige.
Einen pauschalen Rat, was Du tun kannst, kann ich Dir nicht geben, da ich wenig über Dich weiß und auch die Angehörigengespräche eher so führe, dass ich mehr Fragen stelle und der Gesprächspartner dadurch selber Lösungsstrategien für sich entwickelt.

Deshalb erstmal ein paar Fragen:
Bist Du finanziell "geschützt" (z.B. eigenes Konto, funktionierende Regelung für Fixkosten, wie Miete usw.) oder besteht die Gefahr, dass Du in eine Verschuldung mit rein gezogen wirst? Kümmerst Du Dich ausreichend um Dich selber (Hobbys, soziale Kontakte, auf Deine Bedürfnisse hören, ...) oder dreht sich alles nur noch um ihn und das Spielen? Hast Du Dich schon mit dem Thema Co-Abhängigkeit auseinander gesetzt? Hast Du Leute in Deinem Umkreis, mit denen Du über die Spielsucht Deines Partners sprechen kannst?
Wenn Du Lust hast, kannst Du ja etwas zu den Fragen schreiben. Vielleicht bekommst Du ja auch noch Rückmeldungen von anderen User.
Würde mich freuen mehr von Dir zu hören.

Liebe Grüße aus Neuss

Katharina Weege
Fachstellenteam

kath
20.02.2013, 08:24
hallo und vielen dank für deine antwot ...also ja ich habe ein eigenes konto und ja ich bin voll berufstätig und ja ich habe einen sehr guen freund der von allem weis und mit den ich jeder zeit reden kann ..mein hobby sind meine beiden katzen ...genau vor der co abhängigkeit hab ich angst ,denn ich seh wie er seine mutter über jahre dazu bringt ihm immer wieder geld zu schicken das er natürlich nur zum zocken bzw spielen verwendet
was seine schulden angeht nein damit hab ich nix zu tun ...aber ich hab ihm 1000 euro mein hart erspartes geld ganz zu anfang unserer bez gegeben da wusst ich aber noch nix von seiner spielsucht und dem drum herum ....denn ich bin ein sehr sparsamer mensch und schätze geld sehr...glaub das ist auch ein punkt wo ich nicht mit ihm übereinkomme das er es so sinnlos in die automaten ballert ...von den 1000 hab ich nix zurück bisher
also ich stell im mom voll auf stur wenn er von mir geld will ..dies führt natürlich bei ihm immer zu streit und aggresionen die ich aber aushalte ..noch natürlich zerrt das an meiner substanz ..dazu kommt das ich seit 4 wochen krank geschrieben bin mit starken rückenschmerzen war schon zum mrt und nun noch zum orthopäden viele sagen auch schon das das vielleicht stress bedingt ist bei mir

kath
20.02.2013, 08:33
huch bin ausversehen auf senden gegangen ...:-)
ja soviel zu mir ich glaub schon das sich im mom viel um seine spieler ei dreht und mich ärgert halt das er die angefangene therapie wieder abgebrochen hat wie schaff ich es das er da wieder hingeht ? aber ich glaub so lange er nicht will nützt das nix oder ?
bis bald lg kath

spielsuchtadmin
06.03.2013, 13:08
Liebe Kath..

ich bin auch Mitarbeiterin der Fachstelle Glücksspielsucht in Neuss. Es hat mich etwas erschreckt, wie beiläufig Sie Ihre eigene Erkrankung erwähnen. Ihr Stress ist, so wie es den Eindruck hat, schon so groß, dass Sie selbst krank werden. Das ist gar nicht ungewöhnlich bei Angehörigen von Menschen, die ein Glücksspielproblem haben und die selbst nicht aktiv, konsequent und kontinuierlich an der Bewältigung der Krankheit arbeiten.
Wie wäre es denn, sich einmal "in Gedanken" damit zu beschäftigen, wie Ihr Leben ohne Ihren Partner aussehen würde. Meist stellt frau/man sich die Katastrophe darunter vor, aber es wäre wichtig, genau hinzuschauen und sich dies zumindest vorstellen zu können. Das kann einem Kraft für Entscheidungen geben. Ich glaube, diese innere Freiheit, zu gehen, müssen Sie haben, wenn Sie eine Partnerschaft mit einem Glücksspielsüchtigen eingehen. Es ist notwendig, dass Sie "fühlen", wo Ihre eigene Grenze ist.
Leider keine einfache Sache, ich weiss.

Ich wünsche Ihnen Mut und Energie, auf sich selbst zu vertrauen.

Cäcilia Arenz-Bessel

kath
14.03.2013, 12:30
hallo ... vielen dank für die antwort ...ich musste sie mir erst einigen male ganz in ruhe durchlesen ...denn so hab ich das noch gar nicht gesehen ....es kann natürlich sein das der druck den er aufbaut zu gross ist ...ich habe mir deshalb einen termin geholt bei meinem angehörigenberater(therapeuten) , mit ihm hatte ich schon mal gespräche und werde diese jetzt dort wieder führen ... evtel wollen sie auch mal schauen ob ein gemeinsames gespräch also mit seiner Therapeutin und meinem Therapeuten und uns beiden gut wär ,...sie arbeiten dort ja beide zusammen... sicher werde ich auch schauen müssen welches der richtige weg ist ...ich hab auch sehr schnell einen termin bekommen ...also war ich jetzt mal ab was er bring und melde mich dann gern wieder hier ...leider find ich das sich hier zu wenige melden um einen intensiveren austausch zu haben ich würde gern mit anderen angehörigen in kontakt treten wollen ...um evtl zu erfahren was sie tun

lg kath

Kate
15.03.2013, 21:42
Hallo Kath,
ich antworte gerne, wenn ich etwas mehr Ruhe habe - vielleicht morgen, spätestens Anfang nächster Woche. Ich brauche immer genug Zeit, weil ich dann ausführlich antworten kann... (oft dann Romane...).
Vieleicht kommen wir ja ein wenig in den Austausch - zurzeit bin ich ja ziemlich allein auf weiter Flur als Angehörige hier. Deshalb freue ich mich eigentlich immer, wenn auch andere Angehörige schreiben.

Liebe Grüße,
Kate

kath
16.03.2013, 19:01
danke schön das ist sehr lieb ich freu mich schon auf deine antwort

bis bald

Kate
18.03.2013, 08:01
Hallo kath,

hier nun die versprochene Antwort! ;-)

Du hast als erstes gefragt, was Du tun kannst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man eigentlich für denjenigen, der spielt, NICHTS tun kann. Aber (und das ist wahrscheinlich auch etwas, was sich auf den Partner auswirken kann): Du kannst wirklich etwas für Dich selber tun.

Leider ist das viel schwieriger, als etwas für andere zu tun. Was für ein tolles Gefühl wäre es doch, wenn alles gut würde mit unserer Unterstützung! Wir hätten dazu beigetragen, dass sich der Spieler aus seiner Sucht befreit, dass es ihm gut geht, dass es uns gut geht, dass ein normales Leben möglich wäre - ebenso wie eine normale Beziehung, in der man sich dann umso sicherer sein kann, dass die Gefühle sehr tief sind.

Aber genau das ist in meinen Augen ein Teil der Co-Abhängigkeit. Ich habe hier einige Aussagen zur Co-Abhängigkeit zitiert, schau mal nach. Und dann überlege, wie viel denn schon auf Dich zutrifft...
Du schreibst zum Beispiel, dass es Streit gibt, den Du aber aushältst. Dass Du Dich zurückziehst, dass Du wütend bist. Dass er Dich nach Geld fragt.

Co-Abhängigkeit heißt für mich, dass ich mein Handeln nach einem anderen Menschen ausrichte, um die Beziehung zu erhalten. Aber damit bleibt die Beziehung einseitig! Im schlimmsten Falle schafft man dadurch nur die Voraussetzung dafür, dass der andere auch von mir abhängig wird... Außerdem fängt man an, Erwartungen zu stellen, die der andere vielleicht gar nicht erfüllen kann - aber doch gefälligst mal sollte. Schließlich gibt man selber ja so viel!

Die Frage sollte also lauten: Was kannst Du für Dich tun?

Angehörigenberatung finde ich gut.
Mir hilft manchmal schon allein die Vorstellung, dass ich verschiedene Situationen einer neutralen Person erzählen würde. Oder ich schreibe hier im Forum. Klar ist solch eine Erzählung individuell eingefärbt. Aber oft denke ich dann: Und das lasse ich mit mir machen?! Es hilft mir, ein Stück weit, meine eigenen Grenzen zu erkennen. Aufzudecken, wo ich mich fremdbestimmen lasse - und wenn es auch aus dem Grund ist, dass ich tiefe Gefühle für meinen Partner empfinde.
In abhängigkeitsgeprägten Beziehungen geht es um Macht.

Was mir auch geholfen hat: Mir klar darüber zu werden, an welchen Stellen meine Beziehung (mitsamt Spielen) Einfluss auf mein Leben hat - und an welchen Stellen mir das nicht gefällt. Den Ansatz, sich ein Leben ohne Partner vorzustellen, finde ich gut. Schließlich gab es auch ein Leben ohne ihn vor der Beziehung und das gleiche ist wieder möglich.
Kann ich die Aspekte erkennen, die in meiner Beziehung einen negativen Einfluss auf mein Leben(sgefühl) haben, dann steht es mir frei, diese abzulehnen.
Zum Beispiel finanzielle Aspekte: mein Geld bleibt mein Geld, sein Geld bleibt sein Geld. Hat er keines mehr, bleibt meines trotzdem meins. Ich möchte nicht nach Geld gefragt werden.

Wichtig ist es, diese Dinge zu kommunizieren. Und das, ohne ein Machtgefälle dabei entstehen zu lassen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Partner meine Grenzen umso besser akzeptieren kann, je mehr ich selber von ihnen überzeugt bin. Und ein Partner, der mich liebt, wird zumindest respektieren, dass ich Grenzen habe und auch versuchen, diese einzuhalten. Diesen Resepekt erwarte ich von meinem Partner - ansonsten sollte ich mir überlegen, ob diese Beziehung gesund für mich ist.

Viele Worte, die einfach klingen... Viele Gedanken, die ich in über fünf Jahren Beziehung immer wieder hin und her gedacht habe. Und so einfach es sich anhört - auch ich stand schon sehr oft an dem Punkt, an dem ich gefragt habe: Geht es überhaupt weiter?

Jetzt habe ich den befürchteten Roman geschrieben...
Was ich schön fände: Deine Beiträge/Dein Thema in einem eigenen Thread.
Und wenn Du magst, beschreib doch mal Situationen, die Dich belasten - vielleicht erkenne ich etwas wieder und wir können uns austauschen, wie man in bestimmten Situationen fühlt und handelt. Und hier immer wieder toll und wertvoll: man erfährt auch, wie diejenigen fühlen, die spielen. Eine Erfahrung, die wir einfach nicht besitzen.

Liebe Grüße
Kate

kath
29.03.2013, 13:42
liebe kate , danke für deinen langen roman :-) ja du hast recht in dem was du sagst ...und vieles hab ich in der kurzen zeit der beziehung auch ganz schnell lernen müssen ...meine grenzen ihm deutlich zu machen
wir sind erst etwas über ein jahr zusammen ..von denen ich 6 monate unserer beziehung nicht mal wusste das er spielt ...
ich musste mir erst mal ein bild von seiner krankheit machen und ihn erst mal kennenlernen d.h. zu erfahren wie sein leben eigentlich bisher verlaufen ist mit all seinen höhen und tiefen ,die er damit und mit seiner sucht die er seit 25 jahren lebt ..erfahren und erlebt hat ...und warum evtl 2 therapien bisher nicht den erwünschten erfolg hatten .
ich musste eigentlich erst mal den mann kennenlernen in den ich mich verliebt hatte ..der natürlich auch sehr tolle seiten hat ...wenn halt diese sucht nicht wär ...im mom geht er wieder zur therapie wir haben auch schon den rehabilitationsantrag bekommen und er will auch aufhören zu spielen manchmal klappt es 5 tage manchmal nur einen manchmal auch gar nicht so wie heute ... er hat 140 euro und obwohl ich sagte lass etwas hier ...nein alles mitgenommen das ärgert mich dann immer... klar ist es sein geld ...aber ich weis das er alles verspielt, wenn er nix mehr unter kontrolle hat... geldeinteilung will er einfach nicht ...die will er nur wenn er kein geld mehr hat ...tja ...aber er akzeptiert das ich ihm kein geld gebe er versucht es zwar trotzdem ab und an mal ganz vorsichtig aber die antwort nein kennt er ...so wie du sagst ...aber er versucht schon immer zuerst das geld was ihm zusteht zu bekommen ...bevor er alles andere bezahlt ...zb anteilig miete und strom ,verpflegung...aber er zahlt es seit 6 mon regelmässig ..was auch schon ein grosser fortschritt ist ...zumindest für ihn ...denn miete ,strom zu zahlen war nie wichtig als er allein wohnte ...oft war es so das er dann zwangsräumung bekam oder er das amt um mietzahlungen bat ..usw
er bekam das geld und hat alles auf einmal geholt und verspielt...wenn er mal gewonnen hat belohnte er sich mit nen essen von chinamann oder so ...ich hab ihm lange zugehört und mich gefragt ..wie kann man so über jahre leben ?
die streits sind die letzte zeit weniger geworden ..was mir sehr gut tut ...vielleicht liegt es daran das ich mehr über seine krankheit weis ..oder wie du sagst das ich mehr an mich denke ... ich geh halt mehr unternehmen ...will wieder zum sport gehen usw und sitz nicht auf der couch und grübel nach wieveil geld er nun wieder verspielt

ich bin mal auf deine antwort gespannt
bis bald
lg kath

Kate
29.03.2013, 14:48
Liebe kath,

wenn Du jetzt erst seit einem halben Jahr vom Spielen Deines Partners weißt, ist das wirklich nicht lang. Dafür aber Hut ab, dass Du schon bei einer Angehörigenberatung warst! Ich habe diesen Schritt bisher nie gemacht (auch wenn ich gerade eine Therapie für mich beantragt habe, in der ich auch das Thema Partnerschaft angehen will).

Wir sind nun fast fünfeinhalb Jahre zusammen - und es war ein steiniger Weg. Was ich aber gelernt habe, war folgendes: Es reicht nicht, wenn ICH möchte, dass er aufhört zu spielen.

Ganz toll finde ich bei Euch, dass Du zurzeit sehr offen bist und er das sicherlich auch spürt. Bei uns hat es lange gedauert, bis es möglich war, offen über das Problem zu sprechen - und ist bis heute manchmal schwierig. Mein Partner weiß aber, dass ich ihn nicht verurteile, sondern nur das, was er tut, nicht richtig und nicht gut finde. Trotzdem wird er (hoffentlich) spüren, dass ich zu ihm stehe und ihn unterstütze, wenn es ihm nicht gut geht (damit meine ich nicht finanziell).

Ja, wir mussten uns auch erst einmal richtig kennenlernen. Ich habe ebenso wie Du Lebensweisen erkennen müssen, die mir völlig fremd waren bis dahin, die ich so für mich nie erleben möchte. Aber vielleicht tut es unseren Partnern auch gut, wenn wir ihnen genau das spiegeln können: Das ist kein erstrebenswerter Zustand!

Für meinen Partner war es manchmal frustrierend, bei mir eine andere Lebensqualität zu sehen - aber es war etwas, was er dadurch auch wieder für sich erstrebenswert ansah und was wir beide für uns gemeinsam wollten. Es war schön, ein gemeinsames Ziel zu haben. Dies vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass es ja sonst immer nur ein Ziel gab, das nur einen von uns beiden betraf...

Ich lese aus Deinen Worten viel Geduld - das kenne ich von mir. Mittlerweile fordere ich auch ein, wenn ich meine, dass ich das darf. Ganz groß wird Respekt für mich geschrieben - da werde ich grantig, wenn ich den nicht bekomme (und zur Not ziehe ich mich zurück).
Auch lese ich aus Deinen Worten, dass Ihr ehrlich zueinander seid. Für mich ist Vertrauen eine große Basis für meine Beziehung, auch wenn es mal mehr, mal weniger zu spüren ist. Auch das sprechen wir mittlerweile an und meistens finden wir dadurch näher zueinander.

Aber es läuft eben immer wieder auf eines hinaus: Ich musste sehr lernen, mir gegenüber Achtsamkeit zu leben. Es gelingt mir nicht immer, aber gerade der Austausch mit anderen hilft. Und eben auch mit dem Partner.

Liebe Grüße
Kate

kath
31.03.2013, 16:20
hallo liebe kate ,

ja ich war schon 2 mal zu angehörigen gesprächen und ich kann jederzeit wieder dort ein gesräch bekommen ...wenn ich mein ich muss es wieder einmal haben ...nach dem letzten ging es mir richtig gut ...auch wenn das nicht lange anhält :-)aber ich weis ja da ist jeder zeit jemand mit dem ich reden kann.

ja du sagst das dein partner auch deine lebensumstände gut findet ...ich glaub auch das ist das was mein partner ,als angenehm empfindet das fängt schon an ein richtiges bett und nicht nur eine matraze zu haben ...oder regelmässig etwas zu essen ...so kleine dinge die für mich,, normal ,,sind

da bei ihm halt alles anders tickt ..mal wieder hat die geldeinteilung nicht geklappt ..mal wieder hat er sein komplettes geld verspielt ...und das zu ostern dabei wollte er gern mit mir essen gehen ..hmm schade wird halt nun nix draus ..aber ich hab ja einkaufstechnisch vorgesorgt wie so oft :-)

all das hätte mich vor einiger zeit noch total aus dem konzept geworfen ...klar ärgere ich mich sehr darüber aber er wollte es ja so ... natürlich wollte er auch wieder 5 euro von mir ..doch meine antwort hiess nein ...damit kommt er schlecht zurecht ...aber ich bin standhaft
zumal ich ja genau weis er hat noch 20 euro..aber so sind spieler eben sie schauen immer wo sie noch mehr geld herbekommen ...denn mit NUR 20 euro geht er nicht spielen ...

alles was darüber ist verleitet ihn nur...

ich wünsche dir frohe ostern meine liebe und freu mich sehr etwas von dir zu lesen

lg kath

Kate
04.04.2013, 17:25
Liebe kath,

die Situation "wir wollten doch essen gehen - gut, dass ich aber doch eingekauft habe" finde ich sehr typisch. Es ist eine Situation, über die ich mich immer wieder geärgert habe - und dieser Ärger hat bis heute seine Spuren hinterlassen.

Heute gibt es diese Situation kaum noch. Wenn wir essen gehen wollen, überlegen wir uns gemeinsam, ob unser finanzieller Rahmen das hergibt (zur Zeit haben wir beide nicht viel Geld zur Verfügung, selbst wenn er nicht spielen geht). Wir beide müssen schauen, ob es in unser knappes Budget passt - wenn ja: schön, wenn nein: auch nicht schlimm.

Allerdings war es in der Vergangenheit schon so: wir haben oft verzichtet, weil er nicht konnte. Und ganz früher war es eben auch so, dass ich viel eingekauft bzw.bezahlt habe. Das hängt mir bis heute nach!

Es äußert sich darin, dass ich sehr darauf achte, wie viel ich einkaufe und wie viel er. Ich schaue mir genau an, wie oft wir bei mir sind - da kaufe ich ein - und wie oft bei ihm - da kauft er ein (aber ich habe immer wieder mal noch etwas mitgebracht oder gebe etwas Geld zum Einkauf dazu). Es fühlt sich ungerecht an, vor allen Dingen jetzt, wo ich auch wieder recht wenig Geld zur Verfügung habe.

Das Schlimme daran ist aber, dass es gar nicht immer so ungerecht ist. Wenn wir ausgehen, bezahlt er schon mal mehr und das genieße ich auch (weil es früher nicht so war und ich weiß, dass er es auch mag, mich einzuladen).

Trotzdem ist ein Grundgefühl geblieben, das nicht schön ist. Es ist das Gefühl, im Nachteil zu sein. Und manchmal auch das Gefühl, dass es nicht gesehen wurde, was ich damals für ihn mit aufgewendet habe - daraus entsteht sogar das Gefühl, dass er doch "jetzt mal dran ist", mehr für mich mitzubezahlen (auch wenn er dann mehr ausgeben muss) - schließlich habe ich das so lange getan.

Ich weiß, dass er das freiwillig tun würde, wenn er mehr Geld hätte. Das beruhigt mein Ungerechtigkeitsempfinden ein wenig.

Aber es geht mir manchmal auch in unserer ganzen Beziehung so: dass ich das Gefühl habe, bisher mehr gegeben zu haben.
Mittlerweile erwarte ich.
Manchmal werden meine Erwartungen erfüllt, manchmal aber auch nicht - weil er gar nicht so viel geben kann oder will, wie ich es getan habe, so manches Mal noch gebe.
Leider ist es dabei nicht immer das Verhalten meines Partners, das mich unglücklich macht, sondern auch mal meine nicht erfüllten Erwartungen.
Aber ich hoffe, dass ich das immer mehr zu unterscheiden lerne - und mich für meine Grenzen einsetze, ohne andere zu überschreiten.

Pass gut auf Dich auf, achte darauf, was aus Dir heraus kommt - und was eher eine Reaktion ist, die Du aber vielleicht gar nicht möchtest. Ich denke zwar, dass unser Verhalten immer von anderen abhängig ist (und damit Re-Aktion), aber es muss uns gut damit gehen. Ansonsten sollten wir uns abgrenzen... Ich hoffe, Du findest Wege für Dich.
Und durch die Möglichkeit der Beratungsstelle musst Du nicht einmal alleine suchen. ;-)

Liebe Grüße
Kate

kath
05.04.2013, 13:00
hallo kate,

danke das du so offen schreibst ,das hilft mir schon sehr das ich sehe ...das das ein oder andere problem typisch ist ...für spieler

mein freund plagt dann halt oft auch das schlechte gewissen ...das mit dem essen gehen war ja so ,das seine mam uns zu ostern 30 euro geschickt hatte ...die wir dann dafür verwenden wollten ,um essen zu gehen meinetwegen hätte ich auch gern noch 10 euro dazu gegeben ..aber er hatte ja das geld verspielt( allerdings nur seinen anteil ) ..und dann seh ich natürlich nicht ein mit ihm noch essen zu gehen ...sozusagen als belohnung ! auch wenn es mi schon recht schwer gefallen ist das so durchzuziehen .

also wir wohnen ja zusammen und er gibt ein teil miete ,strom und verpflegung dazu .. was allerdings auch die erste zeit( die zeit als ich noch nicht wusste das er spielsüchtig ist ).. gar nicht funktioniert hat ..doch darauf besteh ich nun mal ,auch wenn er immer mal wieder versucht den ein oder anderen 10 euroschein einzusparen, doch nun hat er ja wieder mal seinen job verlohren ..was auch nicht das erste mal ist seit dem wir zusammen sind ...weil er einfach nicht die nötige disziplin hat und die wichtigkeit sieht ...oft ist halt das spielen wichtiger ..dann ist man halt mal krank oder es geht einem nicht gut wie auch immer ...er findet da schon so seine wege und schafft halt nicht mal die probezeit zu überstehen ...schlimm finde ich ...aber auch das ist glaube für spieler ganz und gar ein normaler verlauf ... laut meines therapeuten da sie so sehr mit dieser sucht in verbindung sind ,der druck zu hoch ist ...er schafft es mal einen tag mal 2 ohne zu spielen aber viel mehr auch nicht

dabei find ich die beschäftigung so wichtig für ihn ,weil er kann sich iwi gar nicht beschäftigen ...ständig sagt er ihm ist langweilig ... auf haushalt egal was hat er nie bock ...einkaufen kann ich ihn nur ab und zu mal lassen mit abgezähltem geld ...alles eben sehr schwierig ..das einzige was ihm echt spass macht ist sein tischtennis im verein und da ist er auch richtig gut ..da geht er auch gern und regelmässig hin ..aber das ist auch das einzige ...spazieren gehen ,kino all das machen wir auch aber ich kann ihm nun mal kein 24h animationsprogramm bieten ...das geht einfach nicht .

zumal ich gesundheitlich im mom so sehr angeschlagen bin das ich es echt nicht kann ...ich bin jetzt fast seit 3 mon krankgeschrieben und es wird auch nicht besser gesten hab ich erst wieder 3 spritzen bekommen ,da ich ostermontag beim spaziergang nicht mehr laufen konnte vor schmerzen ...und eigentlich wollt ich ab mitte april wieder versuchen zu arbeiten ...natürlich mit wiedereingliederung ,denn ich hab einen vollzeitjob aber im mom seh ich das noch nicht ,so lange ich nicht mal 20 min spazieren gehen kann ist das nicht drin mit arbeit ,das macht mich echt traurig

so meine liebe ich hoffe wir lesen uns bald wieder oder vielleicht schreibt ja auch mal jemand anderes noch mit

bis bald lg kath

Wolke-Tina
07.04.2013, 05:20
Hallo
Wenn ich das lese bekomme ich Gänsehaut und auch Wut.
Ich gebe nie Ratschläge den das steht mir nicht zu und Ratschläge können auch Schläge sein.Wichtiger ist mal hinzuschauen und nach Lösungen zu suchen.Aber auch da muss man schauen das es nicht die Lösung ( Weg) gibt,den jeder Mensch geht anders mit Problemen um.Ich bin auch die Tochter eines Alkoholikers....der erst mit 63 Jahren aufhörte zu trinken weil der Krebs den Magen zerstört hat.Ich habe als Kind darunter gelitten und mich oft gefragt warum meine Mutter das aushält und auch uns Kindern so leiden läst.Antwort darauf habe ich nie bekommen.
Es gibt auch nicht DEN SPIELER...90 % der Spieler die ich kenne sind Arbeitstiere ( ich auch ) und ich kenne auch Angehörige die aus Angst vor ihren eigenen Leben alles für den Süchtigen tun und dadurch auch viel Falsch gemacht haben.Aus Unwissenheit und falsch verstandener Liebe.Bitte verstehe mich hier nicht falsch ,ich finde es klasse das man seinen Partner hilft,aber es gibt Grenzen....in der Therapie sagte man auch oft das man den Spieler fallen lassen soll.Ich sagte das meinen Freunden und verbot mir Geldhilfe wen ich pleite war.Den so hatte ich früher ja immer noch eine Hintertür wen ich alles verzogt habe.Ich ging einfach zu den Freunden und jammerte ihnen eine Lüge vor wen ich Geld brauchte.Meine Ex hat mir mal erzählt wie sie diese Zeit erlebt hat mit mir und das was sie sagte hörte sich für mich schrecklich an.Aber auch sie glaubte damals das sie mir helfen könne.Aber ich hörte erst auf als ich alles verlor und Tage nichts mehr zu essen hatte und bald meine Mitte verzogt hätte.Kann es sein das deine Krankheit auch viel durch die Sucht deines Partners kommt? Deine Seele krank wird weil du alles tust für ihn und doch nicht helfen kannst?Es gibt sehr gute Bücher für Angehörige.Ist nicht leicht jemanden den man liebt nicht zu helfen das weis ich selber aber es darf auch nicht so weit gehen das du für euch beide die Verantwortung übernimmst.Er muss auch lernen für das was er tut die Verantwortung zu tragen.
Du kannst viel für dich tun in kleinen Schritten und er muss es auch lernen das er für sich die Verantwortung trägt und nicht du.

gute 24 Stunden Tina

kath
07.04.2013, 12:02
hallo tina ,

ja vieles von dem stimmt was du sagst ...auch er hatte einen vater der alkoholiker und spieler war ..als kind durfte er den gewinn aus dem automaten immer behalten ...als seine mutter sich trennte zog es ihm immer zu seinem vater...
wir sind erst etwas über ein jahr zusammen ...und er hat schon alle tiefen des lebens durch ...zumindest glaub ich das mann tiefer nicht fallen kann ...(auch das leben ohne wohnung und essen auf der strasse)
und ja mein therapeut ...denn ich hol mir auch hilfe ...sagte schon das meine krankheit durchaus ..damit zu tun haben kann ...aber ich werde jetzt stundenweise wieder anfangen ,denn ich liebe meinen job
ja und du hast recht das wort VERANTWORTUNG fällt ihm sehr schwer aber wir arbeiten dran..oft sagt er auch ich verlange zu viel von ihm ... ich weis nicht ob es zu viel ist was ich verlange ...aber ganz banale dinge des lebens zb hilfe im haushalt ,einkaufen ,regelmässig arbeiten gehen ohne irgendwelche ausreden warum er mal wieder nicht gehen kann usw, nix unmögliches halt

lg bis bald kath

Kate
08.04.2013, 12:01
Hallo,

auch wenn ich die Worte von Wolke-Tina etwas hart finde, kann ich die Emotionalität, die dahinter steht, verstehen.

Es ist ein langer Weg bis zu dem Punkt, an dem man merkt, dass man auch Ansprüche haben darf, dass man nicht immer nur diejenige sein muss, die Rücksicht nimmt - und dass man genauso Rücksicht einfordern darf.
Oder dass man ansonsten halt die Konsequenzen ziehen muss.

Im Übrigen denke ich, dass man sich die Partner so aussucht, dass man an seine Grenzen kommt. Und entweder lerne ich dazu - oder ich brauche diese Situation immer wieder, bis ich endlich Dinge für mich erkenne und auch umsetzen kann.

Kath, aber Ihr seid wirklich noch nicht sehr lange zusammen und ich glabe, man muss daHINEIN und daMIT wachsen. Es braucht seine Zeit - nur stillstehen darf man nicht. Und ist mein Partner nicht bereit, mitzugehen, muss ich vielleicht meinen Weg alleine weitergehen.

Ich persönlich möchte zumindest nicht stillstehen - ich möchte mir am Ende meines Lebens sagen können: Ich habe Fehler gemacht, aber ich habe sie erkannt und versucht, mich zu ändern.
Mal sehen, wie das klappt... ;-)

Liebe Grüße
Kate

kath
08.04.2013, 21:26
hallo kate ,

ja tina sieht es halt aus einem anderen punkt ...wir als angehörige haben auf die dinge eine ganz andere sicht ...und ich nehm ihr das auch gar nicht übel im gegenteil ...mittlerweile habe ich so viele kontakte ..auch zu ehemals süchtigen und nicht süchtigen das ich die sicht der dinge gut unterscheiden kann.

und klar entwickel ich mich weiter ...ich interessiere mich ja für seine sucht und versuche zu verstehen ...was in ihm vor geht ...gestern war erst wieder so ein tag ...er hat gezockt und mal wieder alles verlohren ...dazu kam noch en telefonat mit mir ...was ihn dann auch noch iwi sauer aufgestossen ist ..naja jedenfalls kam er heim und meinte es ist aus er zieht aus...er will keine therapie und es ist sowieso alles egal und verantwortung will er nicht und arbeiten will er nicht ..usw ...heute morgen kam dann die ernüchterung von ihm ..dann meinte er tut ihm leid ...und er weis er würde ohne mich auf der strasse enden und das will er auf keinen fall noch einmal davor hat er echt angst ...so schafften er heute auch einen spielfreien tag ...geld hatte er ja eh nicht mehr ...und er schaffte es ein vorstellungsgespräch für donnerstag ... und einen termin beim doc und den brief für die krankenkasse
war also ein erfolgreichertag heute ...


lg bis bald