Leben oder zocken

hallo,

ich muß wieder was loswerden.

also ich bin ein spielsüchtiger croupier.
meinen job habe ich deshalb im dez. 2003 verloren.

ich habe 2 therapien gemacht, habe dabei die frau meines lebens kennengelernt.
sie hat sich jetzt von mir getrennt, aufgrund meiner suchtstruktur die sie zu stark an ihren mann der alkoholiker war erinnert.

ich steh jetzt wieder ganz allein in dieser welt und bin schon wieder drauf und drann meiner sucht freien lauf zu lassen.
ich kämpfe innerlich mit mir, aber ich merke immer mehr, daß die sucht oberhand gewinnt.
wenn ich wieder zum zocken anfange, glaube ich, werde ich bald nicht mehr am leben sein.
trotzdem ich alles weis, die sucht ist in mir und zerfrißt mich förmlich.
ich habe mich neulich mit einem obdachlosen in memmingen sehr lange unterhalten, und ich seh mich schon selbst auf der straße.
vom croupier zum obdachlosen welch grandioser weg.
ich weis nicht ob ich noch lange dem drang des spielens standhalten kann.
denn es schleichen sich ja wieder die gedanken ein:

mich mag keiner
bin nichts mehr wert
habe ja sowieso niemanden mehr auf der welt
jetzt ists sowieso wieder egal

ich weis nicht mehr wies weitergehen soll.

bitte schreibt mir
danke im voraus

Hallo Croupier

Zwar bin ich kein guter Schreiber, jedoch empfinde ich deinen Eintrag als Herausforderung. Und möchte versuchen meine Gedanken dazu zu äussern.

Deine Gefühle- den Drang zum spielen ist mir bestens bekannt. Auch ich bin süchtig! Was willst Du hören ? Deine Zeilen- „Vom Croupier zum Obdachlosen welch grandioser weg.“! Entschuldige bitte, aber es liegt an Dir ob Du diesen Weg gehen willst. Klemm Dich mal gehörig in den Hintern, und sag, dass du das nicht willst oder gib Deiner Sucht nach. Hör aber auf Dich selbst zu bemitleiden. Das bringt Dir nämlich gar nichts.

Mein lieber Croupier, du weißt sehr genau wie es weiter gehen soll! Mach eine weitere Therapie, suche eine SHG, lass das ZOCKEN.

Die Tour: mich mag keiner etc. –ich sage die Tour, die kenne ich selber auch. Und dazu sage ich Dir *NA UND* dann schau zu, dass Du Dich selber magst, Dir selber mehr Wert bist, -das du niemanden auf der Welt hast- stimmt so sowieso nicht, und das es Dir egal ist kann auch nicht sein, denn sonst würdest Du hier nicht schreiben.

Wie es weiter gehen soll ? Suche Dir eine Arbeit, halte Dich von der Zockerei fern! Alles weitere wird sich ergeben.

ANMERKUNG: Meine Zeilen basieren auch auf Selbsterkenntnis, also sei bitte nicht böse wenn mein Posting nicht so gut ausgefallen ist für Dich.

Ich wünsche Dir viel Kraft Dein Leben in andere WEGE zu leiten! UND DIE GIBT ES ! Du musst sie nur erkennen WOLLEN.

Grüessli Boomer

hallo

hey boomer hat wirklich in allem recht!! das packst du!

und schau jetzt hast du schon
2 FREUNDE hier, die an dich denken!!

wenn DU wirklich WILLST, dann findest du hilfe und keiner wird dich verurteilen...

gruss susi

Hallo Oberbayer,
auch ich muß Boomer wohl voll Recht geben.
Auch ich bin Spieler und daran habe ich über 30 Jahre nur
halbherzig was ändern wollen.
Schuld waren leider bei mir sehr lange mein Umfeld, die schlechte Kindheit - aber auch das Gefühl, keiner mag mich. Alles nur Selbstmitleid und Schutzbehauptungen.
Aber Schuld an unserer Spielsucht ist niemand. Eigentlich auch wir selbst nicht.
Jedoch will ich mal sagen, wir sind SpielKRANK.
Wenn ein Schwerkranker nicht ganz konsequent an seine Gesundung mitarbeitet, so wird es nichts. Wenn er sich über die Vorgaben seiner Ärzte und Betreuer hinwegsetzt, wird sich an der Krankheit wohl nichts verbessern.Das bedeutet ganz einfach man muß selbst das meißte tun - und ganz besonders in unseren Fall. Du kannst dich nicht auf andere verlassen und meinen, die machen das schon. Wenn du selbst meinst, nichts tun zu müßen, wird auch das Interesse an deinen Fortschritt bei anderen Menschen kaum vorhanden sein.
Es ist entmutigend wenn du dir sagst, es ist eh alles zu spät. Das ist es niemals. Man hat IMMER die Möglichkeit sich zu entscheiden. Aber man muß es wollen.
Du hattest zwei Therapien - und weiter ? Was hast DU für dich selbst getan - außer das du dich bemitleidet hast - wie es eine zeitlang wohl jeder Spieler macht? Doch du kannst nicht da stehen bleiben - und das Gefühl, das du es tust ist greifbar.
Du kennst die Wege - und die sind nicht bequem - da heißt es sich aufraffen - und das mußt du in erster Linie von dir selbst verlangen. Die Schritte die zu gehen sind kennst du - und der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe ist wohl das mindeste.
Hier im Forum bin ich also die dritte Person, die mit ihren Beitrag bekundet das du uns nicht egal bist. Warum sollten wir uns sonst die Mühe machen zu lesen und zu Schreiben ? Und die vielen anderen, die zumindest dein Eintrag gelesen haben.
Wenn spürbar wird,das du für dich ernsthaft was machst, wirst du erfahren, wie wohlwollend dein direktes Umfeld darauf reagiert. Es gibt viel mehr als die Spielsucht - und unendlich viele Möglichkeiten zu arbeiten ohne Croupier zu sein - was du wohl sehr bedauerst, es nicht mehr sein zu können. Doch was bist du als Croupier? Doch nur der verlängerte Arm derer, die durch das Unglück anderer zum Reichtum kommen. Eine Art Spielautomat - ist das so erstrebenswert zu sein ?
Ich denke, es gibt besseres im Leben - entdecke es für dich - wisch die Tränen ab und erhebe dich endlich !!!!
Ich wünsche dir Erfolg auf deinen Weg aus der Zockerei.
Lieben Gruß
Rudi