AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Gratuliere, Toll
hast Du schon mal Überlegt, das Du dein/e Leben/s(-zeit) verspielst!! Geld gewinnen, verlieren ist doch nicht das wesentliche beim spielen, oder?
Habe aber irgendwie den Eindruck du willst die Menschen hier veralbern, wenn nicht dann finde ich es sehr bedenklich...
Geh weiter deinen Weg, alles Gute
Claus
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Hallo Princess
Jeder soll seinen Weg gehen der für ihn richtig ist! Zwar verspielst du nicht mehr das Geld- jedoch wie Claus sagt „Deine Lebens-Zeit“. Deine Sucht konntest du nicht zum Stillstand bringen in dem du einen Raum voller eigener Automaten besitzt. Es geht nicht immer nur um Geld, es ist in der Tat etwas was man zum Leben braucht- aber es gibt wichtigeres als Geld. Spielen kann nicht der Sinn des Lebens sein. Nicht jedenfalls für mich. Ich werde daher einen anderen Weg für mich gehen.
Gruss Boomer
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Hallo,
ja, stimmt, da haben meine Vorschreiber (:-)) sehr recht.
Eine Sucht nur auf die Symptome beschränken zu wollen, ist gefährlich. Die Sucht kommt ja nicht aus dem luftleeren Raum, sie hat Ursachen.
Wo die liegen, ist wohl sehr unterschiedlich, aber dort liegen die persönlichen Gründe für Verhaltensstörungen wie der Spielsucht. Dröhnst du dich jetzt weg ohne Geld zu verlieren, mag darin vordergründig ein kleiner Erfolg liegen, real hast du aber nichts gewonnen.
Lieben Gruß
Heide
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Hallo Princess,
kann mich meinen Vorrednern im vollen Umfang anschliessen.
Neben den finanziellen Verlust waren es vor allen Dingen die sozialen fehlenden Kontakte, die mein Spielverhalten ausmachten.
Im Moment scheint es so, als wenn dir nur die Vermeidung eines finanziellen Verlustes wichtig ist.
Für mich wäre das zu wenig.
Ich kann natürlich meine Abhängigkeit in den eigenen vier Wänden verlagern, aber sage mir Princess, ist damit mein Ziel Abstinent zu sein erreicht ?
Es ist wohl auch nicht unbedingt eine neue Idee. Schon so mancher Spieler hat sich Automaten ins eigene Heim geholt - und ganz ehrlich - in meiner nassen Phase hatte auch ich den Gedanken.
Du bist nicht Spielfrei weil du den finanziellen Verlust meidest - oder meiden willst.
Interessant wäre für mich, wie dein soziales Umfeld reagiert - existiert dieses eigentlich noch ?
Wäre schön, wenn du mal aus diesem Blickwinkel erzählst - wie ist die Reaktion der Menschen, die dir viel bedeuten ?
Was tust du um bei diesen Menschen die Bedeutung zu erhalten ?
Dir sollte ein eigenes Hinterfragen - und die Ehrlichkeit zu dir selbst sehr wichtig sein.
Ich sehe es nicht als Weg aus dem Dilemma - vielmehr als ein Arrangement mit diesen Dilemma.
Lieben Gruß
Gerri
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Einen schönen Sonntag allen Usern ,
ich habe schon mit solchen Antworten gerechnet. Es überrascht mich nicht.
Allein die Argumente kann ich nicht nachvollziehen.
Ich hatte noch nie ein Problem damit gerne an Automaten zu spielen. Es entspannt mich halt. Andere Menschen sehen viel fern, wieder andere basteln am Auto rum. Andere essen sich einen dicken Wanst an und ich setze meine Geräte intakt und wenn ich mal einen stressigen Arbeitstag hatte, dann schalte ich ein und bekomme dadurch Abstand zu den Dingen. Die Geräte sind schön gestaltet, die Lichter und Töne tun mir gut. Ich sehe da kein Problem.
Der finanzielle Verlust, der hat mich und meine Gedanke über ein Jahrzehnt gesteuert. Ich konnte nie ausgehen, selten etwas zum Anziehen kaufen und an Feiertagen war ich immer froh wenn se rum waren. Weil ich denen die mir etwas bedeuten nie etwas Schönes schenken konnte. Ich war ja immer klamm.
Gerade komme ich von einem schönen Ausflug mit meinen Schwiegereltern und ich habe sie eingeladen im Restaurant.
Ich glaube man kann die Dinge auch komplizierter machen als sie sind. Das zerstörerische an der Spielleidenschaft ist definitif der finanzielle Verlust. Denn dadurch kommt man in soziale Isolation. Denn ohne Geld ist es wohl sehr schwer soziale Kontakte zu finden. Im Cafe, in der Oper, im Theater, auf Volksfesten. Ohne ein paar Taler geht da wohl keiner hin.
Auch meine Frau ist sehr froh über diese Entwicklung, endlich führen wir ein "normales" Leben. Sie hat keine Angst mehr am 3ten des Monats pleite zu sein, die Miete nicht zahlen zu können, das Telefon abgeschaltet zu bekommen und und und.
Und 24 Stunden am Tag laufen meine Geräte nun ja schließlich auch nicht. Ich arbeite ja auch sehr viel. Es ist eben mein Hobby. Ich kaufe auch bevorzugt defekte Geräte und freu mich wie ein Schneekönig wenn ich sie wieder zum laufen bringe.
Ich glaube auch das viele Angehörige von Spielern sich sehr wohl mit dem Gedanken an ein paar Geldspielern auf dem Dachboden abfinden könnten, wenn im Gegensatz die Lügen und die ewige Angst vor dem finanziellen Aus aufhören würden.
Princess
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Hallo Princess,
wenn Du Dir gegenüber erhlich bist und diese Schilderungen uns gegenüber aus dieser Ehrlichkeit abstammen, dann denke ich das es für Dich tatsächlich der richtige Weg gewesen ist.
Demnach müsste es also so sein, dass Du nicht den Löwenanteil Deiner Freizeit in das spielen mit den Automaten steckst? Nicht unruhig wirst, wenn Du mal mit Deiner Frau zuammen mehrere Stunden im Garten, vor dem tv etc Zeit verbringst oder in Wirklichkeit mit den Gedanken schon bei den Daddelkisten bist?
Letztendlich habe ich die Meinung, dass sich Sucht nicht nur auf eine bestimmte Sache schliessen lässt. Das ist schwer zu erklären wie ich das meine.
Nicht das Suchtmittel macht immer die Kategorie des süchtigsein aus.
Ich glaube eher, dass es das generelle Suchtpotenzial ist, nicht das Ding womit man sie auslebt.
Ich habe zB einen Patienten gehabt, der jahrelang an der Nadel gehangen hat. Hier ist der Vergleich evtl etwas hinkend, da in solchen Fällen ja noch eine körperliche, organische Sucht dahinter steckt.
Nachdem eine körperliche Entgiftung stattgefunden hat, war dieser Patient also auch "nur noch" seelisch Abhängig, so wie ein Spieler auch.
Er hat bis heute keine einzige Droge mehr angepackt. Keinen Alkohol, keine Zigaretten, nichts was seinem Körper Schaden könnte.
Aber er hat nun Sport für sich entdeckt. Gut!!- würde nun so mancher sagen.
Schlecht!! - sage ich. Denn sein Verhältnis zu Sport ist nun alles andere als normal. Therapiegespräche werden nicht wahrgenommen mit der Begründung "Da kann ich aber nicht, da muss ich ins Studio", SHG Treffen werden nicht mehr besucht, denn da muss er seine 30 Km Rad fahren.
Er ist wieder letztendlich isoliert, lebt nur noch für seinen Sport. Meiner Meinung nach hat sich hier lediglich die Sucht verlagert. Weg von den Drogen, hin zu etwas anderem. Auch wenn diese Art von Sucht für seinen Körper natürlich besser ist als die Drogen, DAS will ich keinesfalls abstreiten.
Aber er ist noch immer ein Junkie, er hat nur das Suchtmittel geändert.
Weisst Du worauf ich hinaus will? Kannst Du Dir ehrlich sagen, dass Dein Verhältnis zu Deinem neuen "Hobby" wirklich normal ist? Du jetzt nicht in ungesundem Maße Deine zeit dafür aufbringst? Deine Gedanken nicht mehrfach abschweifen, hin zu Deinen Automaten und was da noch zu reparieren ist?
Dieser eine Satz von Dir hat mich ins Grübeln gebracht:
"....und wenn ich mal einen stressigen Tag hatte, dann schalte ich sie ein und bekomme DADURCH ABSTAND zu den Dingen."
Über 90% aller Suchtkranken Menschen benutzen diese Aussage zur Rechtfertigung, Realitätsflucht.
Ich hoffe für Dich wirklich, dass Du tatsächlich Deinen Weg aus Deiner Sucht gefunden hast und sie nicht nur verlagert hast.
LG, Kaya
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Hallo Kaya,
ich weiß was Du meinst. Es besteht immer die Gefahr einer Suchtverlagerung.
Ich denke nicht das dieses hier zutrifft.
Schon als Kind haben mich diese Geräte auf Jahrmärkten und ähnlichen Veranstaltungen fasziniert. Warum kann ich Dir nicht sagen, ist mir auch gleichgültig (mittlerweile grüble ich da nicht mehr darüber nach).
Andere sind verrückt nach Motorrädern, oder Modellbau, nach was auch immer. Bei mir sind es eben die Geräte. Ich habe leider viele Jahre meine Faszination in Spielhöllen gestillt und dabei unsagbar viel Geld und Selbstachtung verloren.
Vielleicht ist es in Streßsituationen heute auch eine Art Flucht. Warum denn nicht (besser als Alkohol oder Drogen allemal, oder?). Solange ich niemanden (auch mir nicht) damit schade, spricht meiner Ansicht nach auch nichts dagegen.
Es gibt viele Tage da bleiben die Lichter aus. Keine Frage. Weder meine Frau oder meine Arbeit leiden darunter. Es sind auch nicht alle 13 Geräte aufgestellt. Sie sind auch nicht im Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche oder Bad. Im Büro an einer Wand stehen max. 8 Geräte. Wenn ich lustig bin tausche ich sie auch mal aus. Die anderen warten auf dem Dachboden, gut verpackt, auf den nächsten Einsatz.
Als ich nach meiner letzten Pleite den Gedanken hatte mir mehrere Geräte ins Haus zu holen, habe ich auch nicht geglaubt das es funktioniert. Es war so etwas wie der letzte Versuch die Sache in den Griff zu bekommen. Ich hatte ja wirklich alles probiert, 6 Monate Therapie, SHG, hier im Forum war ich vor einigen Jahren auch sehr aktiv. Aber die Geräte zogen mich immer wieder in ihren Bann. Und ohne Geld laufen sie ja nicht und so stopfte ich rein was ich hatte. Aber nur in diese Geräte. Ich war noch nie beim Roulette, Black Jack oder im Casino, nicht einmal Skat habe ich um Geld gespielt.
Ich habe oft überlegt ob ich euch davon hier im Forum berichten soll. Mit manchem (z. B. Claus) hatte ich schon damals so meine Probleme, konnte vieles von dem was sie schrieben nicht nachvollziehen. So oft so intolerant in ihrer Meinung und ihren Ansichten. So absolut, dass nur ihr Weg der richtige sei.
Aber es hat funktioniert und als ich gestern Nacht mal wieder hier vorbeischaute (denn das Forum hält mich wachsam), da dachte ich vielleicht geht es bei anderen auch.
Princess
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
Eins noch:
Ich werde nicht unruhig, wenn ich mal nicht daheim bin. Ganz am Anfang vielleicht, war ja was Neues. Aber nun schon lang nicht mehr. Es hat sich schön eingepegelt. Ganz entspannt.
Princess
AW: Mein Weg aus dem Dilemma
hallo princess,
natürlich haben bei den Beiträgen ALLE irgendwie recht aber du hast etwas geschafft wonach ich suche
" erst mal aus dem Kreis des Spielens ausbrechen"
und ich meine ebenfalls nicht das Spielen an und für sich, sondern das Geld verlieren das wiederum die wirklich großen Probleme bringt.
Das Spiel ist ja nicht in erster Linie das Schreckliche Übel sondern der damit verbundene Geldverlust der wiederum sehr schlimm den Kreis in Gang bringt.
Mir wäre es im Moment Scheiß egal welche (gesunde) Suchtverlagerung ich begehen müsste um den Kreis zu durchbrechen,Hauptsache ich verliere kein Geld dabei.
Du hast den Punkt der "Geldbeschaffung" hinter dir gelassen und meiner Ansicht nach in der nun besseren Position dich mit der „Sucht“ zu beschäftigen.
Sind wir doch mal ehrlich:
Wen juckt deine Sucht wenn du nicht dadurch einen Körperlichen Verfall erleidest
( irgendwann nicht arbeiten gehen zu können- alles Stoffgebundene) und somit in der Gesellschaft auffällst.
Oder du deine Familie mit dem „echt Spielen“ ruinierst?
Niemanden!!!
Ich glaube meine Frau würde mir sofort 10 Daddeldinger in den Keller stellen um erst mal aus dem Kreis der „Geldvernichtung“ auszubrechen.
Klar damit ist das Thema „Sucht“ evtl. nicht vom Tisch aber deine Chancen dich gezielter damit auseinander zusetzen sind um 100 % gestiegen.
Ich hoffe ich finde auch einen „Weg“.
Dir wünsche ich dass dein Weg funktioniert um dich DANN letztendlich mit der „Sucht“ zu beschäftigen.
Geld ist die Sache, für die man am meisten bezahlen muss.