Leben bedeutet Veränderung
Hallo Rudi,
Du hast wieder mal in vielen Punkten recht. Wir leiden an einer Suchtkrankheit, die vermutlich nicht zu heilen ist.
Ohne den praktischen Teil geht es meiner Meinung nach auch nicht, denn am Anfang ist es wichtig nicht wieder rückfällig zu werden.
Verlust und Gewinngedanken sollte man auch nicht mehr haben, dass habe ich glücklicherweise auch geschafft. Ich trauere meinen Verlusten auch gar nicht mehr nach sondern schaue konsequent nach vorne und freue mich, dass sich unsere finanzielle Lage immer weiter verbessert.
Natürlich kommen in Konfliktsituationen immer noch Vorwürfe meiner Familienmitglieder "Was wäre wenn Du nicht ........"
Aber da kann ich nun mit umgehen. Ich stelle mich jetzt meiner Verantwortung und lasse die Vergangenheit das sein was sie ist, eben Vergangenheit, die nicht zu äöndern ist.
Du hast recht, dass man niemals so tun sollte, als hätte es die Sucht nie gegeben. Aber wie sieht dieses Tun aus?
Muss ich ein mal die Woche in die Kirche gehen und beichten?
Du hast für Dich eine neue Basis geschaffen. Ich habe zusammen mit meiner Familie unser Leben auch auf eine neue Basis gestellt. Diese neue Basis hat sehr viele Veränderungen in unserm und vor allem in meinem Leben bedeutet. Ich blicke konsequent nach vorne, habe mir realistische Ziele gesetzt, die ich erreichen will. Bin mir bewusst, dass dies auch Zeit braucht. Ich will nicht mehr wie beim Spiel den schnellen Erfolg suchen. Ich habe im zurückliegenden Jahr mehr gewonnen als ich jemals verloren habe; nämlich Liebe, Vertrauen, Zuneigung, Verständnis, Geborgenheit, Nähe.....
Meine Basis ist das Leben und die stetige Veränderung.
Da es keine Medikamente für unsere Krankheit gibt und man den "Tumor" nicht einfach entfernen kann, muss ich darauf hinarbeiten, dass der "Tumor" schön abgekapselt bleibt und nicht weiter wächst aber ich weiss natürlich, dass ich ihn noch habe.
Ich wünsche Dir auf Deiner Basis alles Gute.
Liebe Grüsse Karl