Ich verstehe Dich so gut.
Hallo mommo,
ich kenne diese Emotionen so gut, es ist bei uns, die wir die Last der "Spielsucht" tragen, vieles so ähnlich. Kannst ja mal in meine alten Beiträge schauen (links auf search klicken).
Mir hat es geholfen das Buch "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr zu lesen, es geht zwar um Nikotionsucht (deswegen hab ich es auch gelesen), aber er hat den Mechanismus einer Sucht so treffend beschrieben, dass es nicht viel Phantasie brauchte um Paralellen zu ziehen. Ich habe erkannt, dass ich auf nichts verzichten muß wenn ich nicht spiele, aber auf alles wenn ich spiele. Ist ein simpler Gedankengang, aber bei mir sehr effektiv. Bin selber immer noch verwundert wie tief diese Erkenntnis ging.
Seitdem grüble ich nicht mehr vor mich hin, es ist als ob ich ne neue Brille bekommen hätte. Es ist als ob ich etwas durchschaut habe, es ist seitdem kein Kampf mehr. Es geht leicht. Natürlich gibt es auch kribblige Momente, aber die dauern nur Minuten. Es gab Zeiten, die sind noch nicht lange her, da konnte ich kaum schlafen oder irgendwas sinnvolles tun, ich habe immer wieder "verloren" wenn Geld da war. Bis ich es dann wirklich verlor. Und anschließend nicht wußte warum und wieso.
Vor ein paar Tagen hatte ich mal wieder diesen Orkan in meinem Bauch. Es war schlimm, meine Freundin wußte dann auch wieder nicht wie sie mit mir umgehen sollte. Es gab ja auch keinen Grund für diese Unruhe in mir. Nun, wir hatten an dem Tag Gäste eingeladen und ich wollte asiatisch kochen. Widerwillig fing ich mit den Vorbereitungen an. Und es war erstaunlich, je länger ich "kochte" umso schwächer wurde der Orkan. Als das Essen fertig war hatte ich richtig gute Laune, und das ohne Spielen oder Alkohol oder sonstwas. Nur durch das "schaffen". War ein tolles Gefühl. Ich werde mich in Zukunft "zwingen" etwas kreatives zu tun, wenn ich spüre der Sturm geht wieder los.
Mommo, laß von Dir hören, wie es Dir ergeht. Und verzweifle nie, jeder stolpert auf dem Weg. Das ist normal. Wer "verzweifelt" versucht jedem Stein aus dem Weg zu gehen, der wird nicht mal merken das er nicht mehr auf dem Weg ist.
Und denke daran wenn Du NICHT spielst, verzichtest Du auf rein garnichts, Du gewinnst aber umso mehr. Ich glaube dieses Gefühl, dieser Gedanke auf etwas zu verzichten (verzichten zu müssen) macht es uns so schwer.
Das ist mein Erkenntnisstand nach 13 Spielerjahren, nach unzählbaren Verlusten und vielen Tränen.
Es geht immer weiter.
Liebe Grüße
Bories
Es ist garnicht so schwer...
Hallo mommo,
schön wieder von Dir zu lesen. Ich habe auch Deine Einträge in Rolfs Forum verfolgt.
Das Deine Tochter Dir "entgegen kommt" ist schon verrückt. Aber es geschieht eben nichts aus Zufall. Und so hast Du ja erkannt worum es Dir bei dem Casinobesuch wirklich ging...
Ich denke es ist garnicht so schwer NICHT zu spielen. Aber das können wir Spieler nicht glauben (sonst würden wir ja nicht immer wieder auf die Schnauze fallen). Aber wenn Du Allen Carr gelesen hast, wirst Du wissen was ich meine. Mir fällt es superleicht nicht zu spielen, aber wieviele Male bin ich der Verlierer gewesen in den letzten Jahren.... Es kommt im Leben alles zur rechten Zeit.
Man sollte eben bloß nicht glauben, wenn man nicht spiele, verzichtet man auf etwas. Das ist so einfach und doch so schwer.
Ich arbeite auch in der Gastronomie, es scheint eine gewisse Affinität zur Sucht zu geben, in unserer Branche.
Eins wollte ich unbedingt noch schreiben : Wenn Du mit Deinem Mann und der Gruppe da ins Casino gehst, ist es ja irgendwie OK, aber Du solltest die Jetons, die dann jeder bekommt (nehm ich mal an), auf garkeinen Fall setzen!!! Am besten schenkst Du sie irgend jemanden mit den Worten "Hier, die schenke ich Dir, sollen sie Dir Glück bringen. Ich bin ein Mensch der nicht spielt, ich bin ein Mensch der seinen Erfolg selber verursachen möchte. Da können mir keine Spiele bei helfen."
Ich freue mich schon auf Deine nächsten "Wasserstandsmeldungen".
Bis dahin alles Gute und 24 schöne Stunden für uns alle.
Liebe Grüße
Bories
Verbale Entgleisungen / Beitrag von xxy
Liebe Forennutzer,
nach Lesen des Beitrages von xxy hab ich kurz überlegt den Beitrag zu löschen, denke aber dass das Forum und seine Nutzer diese Art von Beiträgen "wegstecken" kann.
Es passiert leider immer mal wieder, dass die Regeln, die eine "angemessene und empathische Wortwahl" verlangen nicht beachtet werden. Dies sind jedoch Einzelfälle. Ich halte Eure Reaktionen darauf für angemessen. Ich möchte Euch aber auch bitten, weiterhin wachsam die Beiträge zu lesen und bei Entgleisungen uns darauf hinzuweisen. Schickt uns einfach eine Email!
Liebe Grüße aus Neuss,
Marcus