Es lässt Dich nicht los???
Hallo "secret",
wenn es Dich nicht loslässt, vielleicht musst du es dann loslassen.
Kleiner Spruch, mit großer Wirkung. Ich bin auch ein süchtiger Spieler (seit 10 Wochen spielfrei). Ich habe in meiner Spieler-"karriere" auch sehr vielen Menschen die mir etwas Gutes wollten, Böses gesagt und getan. Ich weiß wie unerbittlich der Spielteufel sein kann. Mache Deinem Vater keine Vorwürfe, er ist bestimmt derjenige, der am meisten leidet, nicht zuletzt wegen seiner Unfähigkeit dieses alles zerstörende Handeln zu lassen.
Aber das lindert natürlich nicht Dein Leid und das Deiner Familie. Es gibt ein Gebet, eine Weissheit :
Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut Dinge zu ändern,
die ich ändern kann.
Und gib mir die Weissheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Diese Worte zeigen Menschen, nicht nur bei den anonymen Spielern, einen Weg aus den Problemen des Lebens. Wenn man diese Worte versteht und den Willen hat danach zu handeln.
Jeder kann sich selbst fragen, ob die jeweilige Situation, der jeweilige Mensch zu ändern ist oder nicht.
Wenn ja, dann packe die Aufgabe an, nimm die Herausforderung an.
Wenn nicht, so vergeude auch keine Zeit und Kraft für etwas was Du nicht ändern kannst.
Viele Menschen kämpfen mitunter ihr ganzes Leben mit Umständen auf die Ihr Tun keinen Einfluß hat, anstatt sich den Aufgaben zu stellen, die wirklich wichtig sind, weil man sie mitentscheiden kann.
Es ist sehr wichtig, ehrlich zu sein, zu sich selber und anderen, auch wenns manchmal sehr weh tut.
--Jeder Mensch hat das Recht, mit seinem Leben zu machen was er will. Aber keiner hat das Recht andere da mit hineinzuziehen oder es auf Kosten anderer zu machen.--
Vielleicht hilft Dir das auf Deiner Suche.
24 schöne und gute Stunden für uns Alle.
Bories
Loslassen was nicht losgelöst werden kann?
Danke für Eure Antworten.
Lieber Bories, dass mein Vater unter dieser "Krankheit" leidet sehe ich ihm an. Auch sehe ich ihm an, dass er dieses Leben nicht aufgeben will, und von uns verlangt ihn dabei zu unterstützen. Z.B. indem wir ihm Geld geben. Er hat keine Ahnung davon, wann seine Kinder geboren sind, was wir überhaupt beruflich/schulisch machen. Mit dem Vorwand Freunde und Verwandte für "ein paar Stunden" besuchen zu gehen, ließ er uns immer bis in die späte Nacht warten- weil er seine Pokerrunden nicht verlassen konnte. So sahen meine Geburtstage immer aus. Klar, er kann ja nichts dafür! Und was konnte ich dafür?
Mich fragt er, wann ich endlich viel Geld verdiene. Klar, er kann nichts dafür.
Jetzt sag mir bloß noch, er hat dies alles für mich getan. Taschengeld bekam ich sporadisch, und meistens mußte ich es am Abend ihm wieder zurückgeben, er würde es mir "morgen" wieder zurückgeben. Es wurde morgen,übermorgen, er war nicht da. Und das ist noch nicht mal alles.
Ich wünsche mir ein bißchen Verständnis von ihm. Jedoch alles was von Ihm kommt ist Unverständnis darüber, warum wir ihm kein Geld geben. "Wir sind ja dazu verpflichtet".
Meine Mutter hat uns "durchgefüttert" ist sichtlich physisch und psychisch mitgenommen. Jedesmal wenn ich sie sehe oder an sie denke, gibt es eine neue Gesichte die sie traurig macht. Also was soll ich loslassen? Die Spielsüchtigen sind nicht die Opfer für mich. Sie sind Täter indem sie Familien zerstören. Ich kann meine Kindheit nicht loslassen, die ist geprägt mit solchen Geschichten.
Jenni: Meine Mutter ist sehr wertvoll für mich. Gerade weil sie immer noch so viel zu erleiden hat, macht es mich fertig. Ich habe Schuldgefühle, und versuche sie nicht zu enttäuschen. Jedoch habe ich ständig das Gefühl, dass ich sie verletzte, und deswegen fühle ich mich schuldig. Sie bringt es nicht fertig sich von ihm zu trennen, obwohl sie so oft davon spricht. Aber langsam scheint sie ernst zu machen, denn sie sucht sich bereits eine eigene Wohnung. Doch wie es so ist, ich glaube es erst, wenn sie ausgezogen ist. Meinen Vater anzeigen kann ich nicht. Ich bringe es nicht fertig. Ich will dass er endlich realisiert, dass es auf gut Deutsch gesagt "Scheiße" ist was er tut. Und dass wir nicht verpflichtet sind für seinen Schrott ihm noch zu dienen. Er wird niemals einsehen, dass er einer Spielsucht verfallen ist, weil er davon überzeugt ist, dass alles richtig ist was er tut.
Für mich ist es eine Krankheit, er tut mir auch leid. Jedoch ist es für mich unerträglich geworden mit ihm ein Wort zu wechseln, geschweige denn, ihm ins Gesicht zu sehen. Die Distanz ist in all den Jahren gewachsen, und wird niemals aufgehoben werden.