habe nun auch eine SHG für mich gefunden

Hallo alle Mitbetroffenen

Heute möchte ich mitteilen, dass ich nun auch an einer SHG teilnehme.

Sie heißt *endlich Leben* und ist nicht speziell für Spielsüchtige sondern eher für allgemein allerlei Abhängigkeiten die einem das Leben schwer machen können.

Wir haben ein Arbeitsbuch und diese Shg geht erstmal für ein Jahr bindend. Das heißt Zuverlässigkeit ist Voraussetzung.

Wir arbeiten zusammen nach dem 12 Schritte Programm.

Normalerweise war ich bisher immer gegen Verpflichtingen und wollte mich nie binden. Doch nun kam es alles von ganz Allein. Der Zeitpunkt, der Ort, die Mitbetroffenen sind passend..alles ist Stimmig und es war plötzlich klein Thema mehr für mich..ob ich diese Verpflichtung eingehen will oder überhauipt kann..Es macht mir einfach Spass , Freude und habe großes Interesse dort hin zu gehen.

Eines ist mir jedoch gleich am Anfang sehr aufgefallen:

Diese Shg soll ein Schutzraum sein, für verletzte Menschen...wo sie sich ehrlich öffnen können...und sich gegenseitig ein Stück weit auf dem Weg begleiten...keiner mehr Allein sich fühlen muss.

Es ist ein Ort von Liebe, Annahme und Vergebung

wir wollen dies dort zusammen lernen zu leben und ich hoffe das dies auch so kommen wird.

Was ich bisher allerdings kennen gelernt habe... in den Shg's im WWW Internet, war Teilweise völlig anders....dort wurde Abgelehnt, nicht vergeben , nicht bei sich geschaut sondern mehr bei dem anderen. es wurde gewertet, gerichtet und gespielt..mit Macht und Profilierung....

Obwohl doch viele von den "alten Hasen" der Betroffenen ... die Werte der 12 Schritte so oft erklärt und angesprochen haben..wurde und wird sie nach meinem Empfinden von vielen gar nicht gelebt...und ich frage mich woran das liegt?

Ich habe mir jedenfals vorgenommen, dies auch authentisch zu leben und nicht nur theoretisch zu wissen. Mit ist bewusst, dass ich dazu noch viele Übungfelder benötige. Mir ist bewusst..ich mache Fehler und bin bereit hin zu schauen. Ich mache das für niemanden anders als für mich selber !!

Weil ich bereit bin mich an zunehmen mit all meinen Schwächen und Stärken..mich zu lieben auch wenn ich nicht Vollkommen bin.
Ich bin jetzt mit fast 52 Jahren endlich bereit für mich ein zu stehen und dafür die ganze Verantwortung selber zu übernehmen.

..und ich bete um die Hilfe für die Kraft, die das benötigt.

lg Charlotte

Hallo Charlotte

Ich habe gute Erfahrungen gemacht im www auch bei den, so wie du sagst, alten Hasen.
Gruß Sabiene

Hallo Charlotte,
jeder sucht seinen Weg,
das ist es doch, wovon im www immer gesprochen wird.
Auch davon, das es manchen räumlich nicht möglich ist eine SHG aufzusuchen - und auch davon, das in den Gruppen unterschiedlich gearbeitet wird.
Ich lese die 12 Schritte - und ich will und kann mich nicht unterordnen - auch diesen Regeln der anonymen Spieler nicht.
Man mag mich narzistisch nennen - stur - oder wankelmütig.
Bei allen - ich will ich bleiben - und nicht die Erfüllung einer bestimmten vorgegebenen Richtung dienen, die mir ein Stück des eigenen Denkens und Handelns abnimmt.
Ich sage nicht, daß die Schritte schlecht sind. Doch ich bin nicht der Gutmensch, der sie sich zu eigen machen will oder wird.
Schön für dich, das du das für dich als wichtig und richtig siehst. Alles was in deiner SHG geschieht, das du dich wohlfühlst - und es so annehmen kannst.
Du hast richtig erkannt, das es hier im Forum Menschen gibt, die nicht danach leben . Ich gehöre dazu.
Auch wenn mein Werdegang in die Abstinenz anders ist, als der von manch anderen - ich habe gelernt mit meinen Fehlern und Schwächen zu leben, aber mein eigenes Handeln und Denken zu bewahren.
Ich verzeihe mir selbst evtl. Rückfälle - um aufzustehen und weiter zu gehen.
Ich verzeihe mir nicht, mein Denken anderen zu überlassen - ob das in politischer, wirtschaftlicher oder auch religiöser Hinsicht ist.
Wenn ich daran denke, was im Namen der so "guten" Kirchen alles geschehen ist, ob vor 2000 Jahren..bis zum heutigen Tag, so erkenne ich für mich, den sogenannten "Guten" nicht einfach nachzueifern - sondern mein Leben so zu leben - mit allen Fehlern - aber im eigenen Denken, eigenen Risiko, aber mit der Vorgabe, vor mein Gewissen bestehen zu können.
Für mich selbst habe ich da sehr hohe ethische Vorgaben - und ein starkes Rechtsbewußtsein entwickelt.
Ich bin ich - mit der Kraft meines Geistes - und der Hilfe die ich mir in Wort und Geist holen kann, schaffe ich es mein Leben als positiv zu sehen.
Ich mache es mir nicht bequem im Leben - aber freue mich über jeden Tag - denn ich lebe.

Herzlichst Rudi

Hallo Sabiene,
freue mich von Dir zu lesen.
Ich hoffe dir geht es gut?
Bei mir ist derzeit alles in Ordnung - kein Drang zum Spiel - kein Gedanke an Rückfälle.
Ich hoffe, es geht dir ähnlich gut.

Lieben Gruß
Rudi

Hallo Gerri
Danke der Nachfrage, ja es geht mir sehr gut.
Freut mich für dich, daß du so gut mit dem Drang zum spielen umgehen kannst.Mach weiter so.

Liebe grüße Sabiene

hallo ihr beiden

schön von euch zu lesen :-) und danke für euere Mitteilung eurer Ansichten und Erfahrungen.

Sabiene, ich habe auch gute Erfahrungen und Hilfen von *alten erfahrenen Hasen* machen können. Tut mir leid wenn es so einseitig rüber kam und ich mich missverständlich ausgedrückt haben sollte.

Gerri, ich bewundere deine Einstelungen und das Können des Umsetztens von dir sehr. Was du schreibst liest sich für mich sehr stimmig.
Ich bin auch nicht der Auffassung das der Richtige Weg wohl der einer religösen Richtung sein muss/sollte. Auch für mich ist es teilweise ungewohnt, fühlt sich too mutch an und ist gewöhnungsbedürftig. Ich werde mir das was mir hilft herausfiltern und danach leben wollen.

Um was es bei meiner Überlegung aber ging, ist dies: Alle wünschen sich Annahme, Ehrlichkeit , Liebe , Vergebung usw...doch es wird oft nicht so gelebt. Ob von Kirchenangehörigen oder sonstigen Vereinigungen die dies aber immer anpreisen.Oder auch von den Individuen selbst..ich zähle mich auch mit dazu...und überprüfe bei mir selber..wo ich mir etwas wünsche in Beziehungen im Miteinander ...aber gleichzeitig nicht ..oder noch nicht in der Lage bin es selber zu geben und zu leben...

und auch mir geht es immer mehr nur um mein eigenes Denken , Empfinden und Handeln..weil ich nun weiß, dass nur darin meine Verantwortlichkeit liegt.

Doch ich möchte auch nicht (auch vielleicht unbewusst) die gleichen destruktiven Verhaltensweisen machen, die ich bei anderen meine zu erkennen...darum sprach ich es an und fragte mich woher so ein Verhalten zustande kommt.

ZBsp. Gerri , spüre ich bei deinen Beiträgen und deiner Anteilnahme immer die Annahme und Akzeptanz, gewissen Respekt usw für andere..so wie du sie für dich auch lebst...auch wenn du nicht nach den 12 Schritten lebst, so ist es doch das was diese auch beinhaltet.(jedenfals was ich darunter verstehe)

lg Charlotte

Hallo Charlotte,

ich freu mich für Dich, dass Du eine SHG gefunden hast, die für Dich past.

Die immer wieder geäußerten Behauptungen, dass es sich bei dem 12 Schritte Programm um ein christliches, kirchliches oder sonst einer Glaubensgemeinschaft zugehörigen Programms handelt sind falsch.

Beim 12 Schritte Programm handelt es sich um ein spirituelles Programm. Es ist für alle Glaubensrichtungen und auch Ateisten offen.

Auch die Behauptung, dass irgendwelche Botschaften eingetrichtert werden, sind falsch. Ohne eigenes Denken und zutun und an sich arbeiten funktioniert das nicht. Ich kenne keine Gruppierung, in der man sich mit den unterschiedlichsten Werten, Glaubensrichtungen, Zielen, Ansichten usw. so annimmt, wie bei 12 Schritte Gruppen. Ich habe viele Freunde, die ich Schätze, die in vielen Dingen völlig anders Denken, handeln und fühlen als ich.

Da kommen wir dann auch zu Deiner Frage. Was heist denn, im Programm leben. Dafür wirst Du so viele Definitionen wie Menschen finden, die im Programm leben. Es ist egal, ob ich mich gerade sehr mit einem Schritt, oder mit einem Meiner Gefühle auseinandersetze, es wird immer wieder Momente geben, wo ich eine große Klarheit zu den Themen bekomme. Das bedeutet aber nicht, dass ich diese Klarheit auch für den Rest meines Lebens behalte. Ich befinde mich in meinem Leben in einem stätigen Fluss. Daher überkommt mich auch immer wieder mal Hochmut, Neid, Missgunst und Groll. Ich habe mal Beispielhaft ein paar Gefühle genannt, bei denen ich schon ein große Klarheit für mich Gespürt habe, und wo mir klar war, was diese Gefühle mit mir machen.

Spätestens bei meiner täglichen Inventur werden mir meine Verhaltensweisen bewust und ich kann, wenns mir wichtig ist was daran ändern. Wenn nicht, dann lasse ich es. Die Entscheidung treffe jeden Tag immer nur ich.

Schöne 24 Stunden
taro

hallo lieber taro

danke nochmal für deine Schilderung. So wurde mir das Programm der 12 Schritte auch erklärt dort. Es hieß, dass es nicht an eine bestimmte Religionsrichtung gebunden ist. Mir sind die Wertmassstäbe dort sehr wichtig in meiner neuen Gruppe und auch die Regeln nach denen es ablaufen soll.
Allerdings wird dort auch immer gebetet. es wird auch von Frauen einer Christlichen Gemeinde geführt und vielleicht oder ganz bestimmt ist das von Gruppe zu Gruppe sehr unterschiedlich (kann ich mir so vorsstellen)

zbsp lerne ich jetzt noch mal ganz neu kennen was diese Schritte wirklich bedeuten. Das mit der Kapitualtion habe ich glaube nie richtig verstanden.

Grundsätzlich wird da von drei Punkten gesprochen die ausschlaggebend sind:
1. Wir lernen, die Wahrheit zuzugeben

dazu muss ich erstmal meine eigenen Tarnungen , Ausreden und Krücken entlarven..die mir in letzer Zeit immer mehr auffiehlen. Es hat seine Zeit gebraucht , bis ich daruaf sensibel wurde und nun bin ich neugierig geworden und mutig..ich bin bereit mir hilfe anzunehmen bei der Entarnung.

2. Wir lernen, unser schädigendes Verhalten zu erkennen.
Dazu muss ich sagen das ich gemeint habe, dies schon zu wissen...doch ich glaube da steckt noch mehr dahinter was mir noch nicht so klar und bewusst ist..und auch dazu möchte ich nun Hilfe annehmen..das ganz und gar heraus zu finden.

3. Wir lernen zuzugeben: Wir haben uns und unsere Probleme nicht im Griff.

Das ich mich und meine Probleme manchmal nicht im Griff hatte wußte /weiß ich...doch ich war immer der Meinung ich muss und kann sie allein wieder bewältigen...so war und bin ich geprägt. Es fiehl und fällt mir immer noch teilweise schwer...immer zu jeder Zeit..zu fühlen..dass ich meine Probleme durch meine Abhängigkeiten und alles was da drann hängt..ich eben nicht alleine durch meinen Willen *besiegen* kann.

Im Gespräch in der Gruppe entfaltete sich der Wunsch und auch die Einsicht noch einmal mehr ..es mit Hilfe von anderen zu versuchen.

Besonders weil hier zugesichert wird und Regeln gibt..die keine Drohung keinen Zwang keine Ablehnung erlauben. Jeder darf so sein wie er ist und entscheidet selber wie und was er verändern möchte in seinem Leben.
Die Annerkennung der Entscheidungen ist der Respekt den man sich gegenseitig schenkt und uns erlaubt uns zu zeigen vor uns selber und vor anderen.

So schön das sich für mich anhörte, so kompliziert und schwierig zu leben ..hat es sich für mich herausgestellt. Denn nun muss auch ich lernen das zu geben was ich erhalten möchte...:-) und da habe ich genauso meine Schwierigkeiten..wie andere. Besonders wenn es um Entschidungen geht die andere für sich treffen und ich in irgend einer Weise eingebunden war/bin.

Ich hoffe durch die Gruppe und durch erlernen dieser Schritte..das die Kompliziertheit die ich noch erlebe..sich mit der Zeit auflösen wird.

Taro, du hast das jetzt für mich sehr gut noch mal geschrieben..so dass ich daraus erkennen konnte..das die verschiedenen Emotionen..besonders die destruktiven und negativen..völlig menschlich sind...und ich sie als Wahrheit auch für mich annehmen kann /darf. und auch die Erklärung das Alles im Fluss ist..nie zu jeder zeit gleich erlebt wird..noch mal deutlich gemacht..das auch dies völlig normal ist. Es nimmt mir etwas die Zweifel und die Verunsicherung, die ich immer an mir und auch an anderen erlebe.

Ich sag herzlich danke :-)

lg Charlotte

Hallo Charlotte,
die richtige SHG für sich zu finden, ist gar nicht so einfach.
Gruppen bestehen aus Menschen - und somit kann es auch dort zu zwischenmenschlichen Problemen kommen.
Falls so etwas geschieht, lasse dich nicht entmutigen - denn die Hilfe die du dort finden kannst ist wésentlich höher einzuschätzen.
Meine ersten Schritte aus der Sucht habe ich mit Hilfe einer SHG des Kreuzbundes gemacht, in der ich sehr involviert war, zu ihrer Gründung sehr beitrug.
Ein großer Fehler war für mich, das ich mich zurückzog, als eine solche zwischenmenschliche Problematik auftrat.
Danach hatte ich große Probleme eine
Gruppe zu finden, die meinen Anforderungen genügte.
Zum einen waren es Gruppen, wo im Gegensatz zu "meiner" Gruppe Angehörige außen vor waren - und auch nicht auf die Problematik eingegangen wurde.
Es wurde von sich erzählt - wie die Woche war - doch auf Probleme wurde nicht eingegangen.
Auf meine Fragen warum nicht, wurde mir geantwortet, wir sind ja keine Therapeuten.
Eine Gruppe, in der ich nicht verweilen konnte - denn ich lege Wert auf die Erfahrungen anderer - und wie es andere in meiner Situation gemeistert haben.
Auch habe ich bemerkt, das es in dieser Gruppe zwei WAhrheiten gab - was in der Gruppe berichtet wurde - und was daheim den Partner erzählt wird.
Leider war das kein Einzelfall.
Ich bin seitdem ohne Gruppe - und wenn ich etwas zu berichten habe, mache ich es hier. Auch wenn mal keine Resonanz kommt - es macht viel aus, sich etwas von der Seele zu schreiben.
Ich habe also auch Kritik in sachen SHG - und ich hoffe, dass dir Kritik in jeglicher Form an deiner Gruppe erspart bleibt.
Weist du - manche Menschen in den Gruppen sind unwahr. Predigen 12 Schritte und befassen sich selbst nicht mit den Inhalt. Ich finde das verlogen.
Leider sind das keine Einzelfälle.
Das ich durch meine Art sehr direkt zu sein, nicht sofort Freunde finde, ist mir klar geworden. Aber mir ist diese Direktheit wichtiger, als falsche Freunde.
Ich wünsche dir, das du gut aufgehoben bist in deiner Gruppe..
und wenn du dir mal was von der Seele schreiben mußt, ich werde es aufmerksam lesen.

Lieben Gruß
Rudi

Hallo Rudi

ich freue mich, dass du weiter hier dich drüber austauscht und schreibst.

Zitat von dir.

Weist du - manche Menschen in den Gruppen sind unwahr. Predigen 12 Schritte und befassen sich selbst nicht mit den Inhalt. Ich finde das verlogen.

das meinte ich ja auch..war meine Erfahrung bisher von manchen Betroffenen im Internet..andere kannte ich ja noch nicht.

Inzwischen denke ich aber auch dass es sein kann das sie nicht *verlogen* in dem Sinne sind...sondern eher sich selbst Gegenüber...es nicht wirklich verstanden haben und somit gar nicht anders handeln können zu diesem Zeitpunkt.

Ich denke es muss jedem die Zeit gelassen werden zu erkennen was wichtig ist...was gut tut..was heilt...

ich wünsche das mir und gestehe es deshalb auch anderen zu. Denn was ich selber mir wünsche will ich auch bereit sein zu geben :-)

lg Charlotte